-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines geeigneten
Kontrastmittels für die
Durchführung
einer bildgebenden Untersuchung bei einem Patienten.
-
Die
konventionelle bildgebende Diagnostik, wie z. B. die Röntgen-Computertomographie
(CT) die Magnetresonanztomographie (MRT), die Positronenemissionstomographie
(PET), die Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT) oder auch
die optische Bildgebung wie NIRF (Near Infra Red Fluorescence) liefert
anatomische oder funktionell-physiologische Informationen des Körpers. Dabei
werden oft Kontrastmittel verwendet, die aufgrund von physiologischen
Parametern wie Durchblutung oder Gewebedichte pathologische Gewebe sichtbar
machen. Beim PET werden z. B. als Kontrastmittel (KM) Biomoleküle verwendet,
bei denen ein stabiles Isotop durch einen Positronenemitter wie z.
B. 11C, 13N oder 15O ersetzt ist. Dadurch kann das metabolische
Verhalten der markierten Biomoleküle verfolgt werden. Bei der
MRT werden para- oder ferromagnetische Substanzen wie z. B. cheliertes
Gd oder Eisenoxid-Nanopartikel als Kontrastmittel verwendet, die
zur Funktionalisierung an weitere Moleküle angelagert sein können. Diese
Kontrastmittel werden z. B. in bestimmten, unter Umständen pathologisch
veränderten
Geweben angereichert und führen
dort zu Kontrastveränderungen
im Bild.
-
Heute
zugelassene Kontrastmittel sind jedoch wenig spezifisch. Eine Anreicherung
des MRT-Kontrastmittels Gd-DOTA im Gehirn kann z. B. durch einen
Tumor, einen Schlaganfall, eine MS-Läsion oder jegliche andere pathologische
Veränderung
hervorgerufen werden, welche die Blut-Hirn-Schranke betrifft.
-
Neuere
so genannte Molecular Imaging (MI) Kontrastmittel ermöglichen
eine sehr viel spezifischere Charakterisierung von pathologischen
Geweben durch die oben genannten bildgebenden Verfahren (siehe A.
Hengerer, T. Mertelmeier, Siemens AG, Medical Solutions, Erlangen,
Germany: "Molecular
Biology for Medical Imaging" electromedica
69 (2001) no. 1).
-
Molecular
Imaging integriert molekularbiologische Methoden wie z. B. Antigen-Antikörper Wechselwirkungen
oder Peptid-Rezeptor
Anbindung und bildgebende Technologien. Hierdurch wird eine nicht-invasive
Charakterisierung biologischer Prozesse auf zellulärer oder
molekularer Ebene möglich. Molecular
Imaging ist also die in-vivo Visualisierung fehlerhafter Stoffwechselvorgänge durch
biologische Reagenzien (Molecular Imaging Kontrastmittel), welche
im Organismus an molekulare Krankheitsmarker oder Zielstrukturen
anbinden und diese somit selektiv markieren. Ergänzend zur konventionellen Bildgebung
liefert das Molecular Imaging komplementäre Information über die
Position und – im
Idealfall – die Menge
molekularer Zielstrukturen im lebenden Organismus, ohne die Notwendigkeit
einer Biopsie.
-
Da
sich pathologische Prozesse zunächst auf
molekularer Ebene manifestieren, bevor es zu (makro-)anatomischen
oder funktionellen Ausprägungen
der Erkrankung kommt, ermöglicht
das Molecular Imaging eine Diagnose in früheren Stadien einer Erkrankung.
-
In
manchen Applikationen sind die MI Kontrastmittel so spezifisch,
dass nicht jeder Patient mit demselben Kontrastmittel bildgebend
untersucht werden kann, auch wenn eine "gleiche" Erstdiagnose/Diagnoseverdacht vorliegt.
Viele heute zu einem Krankheitsbild gruppierte Erkrankungen (z.
B. Tumore bestimmter Organe) subsumieren in Wirklichkeit diverse
molekulare Erkrankungen mit anatomisch ähnlicher Ausprägung. Da
die zugrunde liegenden pathologischen Mechanismen jedoch unterschiedlich sind,
können
auch unterschiedliche Zielstrukturen (targets) für die Bildgebung vorliegen.
-
Unter "Zielstruktur" wird hier eine molekulare Struktur
im Gewebe verstanden, mit der das Kontrastmittel mithilfe einer bestimmten
in ihm enthaltenen molekularen Struktur, dem "Liganden", wechselwirkt.
-
Die
WO 99/56787 und
WO 99/56788 beschreiben
Verfahren zur Auswahl eines Kontrastmittels für bildgebende Untersuchungen.
Die Kontrastmittel sind jeweils ein Konjugat aus einer kontrastverstärkenden
Einheit ("Reporter") und einer Einheit,
die spezifisch an bestimmte Zielstrukturen bindet ("Vektor"). Dabei wird eine
Bibliothek aus zahlreichen verschiedenen Reporter-Vektor-Konjugaten
gebildet, und die Mitglieder der Bibliothek werden auf ihre Bindungsaffinität zu einer
biologischen Zielsubstanz getestet. Diese kann z. B. eine ex-vivo
Gewebeprobe sein. Zur Überprüfung der
Bindungsaffinität
weisen die Mitglieder der Bibliothek einen Tag auf, z. B. ein Radio-Isotop.
Es handelt sich somit um ein analytisches Auswahlverfahren, welches
spezialisierte Labortechnik und geschultes Personal voraussetzt.
-
Aus
der
DE 20 2004
01279 U1 ist ein Testsystem zur schnellen Bestimmung eines
bestimmten Proteins in biologischen Flüssigkeiten bekannt. Das Testsystem
umfasst ein Reagenzgemisch mit Antikörpern, Zusatzstoffen und Puffern
sowie mindestens ein Polysaccharid, Disaccharid, Monosaccharid und ein
synthetisches, wasserlösliches
Polymer.
-
Der
Artikel "Combined
Vascular Targeted Imaging and Therapy: A Paradigm for Personalized Treatment" von King C. Li et
al, Journal of Cellular Biochemistry Supplement 39: 65–71 (2002),
offenbart eine polymerisierte Nanopartikel-Plattform, mit der Nanopartikel
einerseits mit kontrastgebenden Agenten beladen werden können und
andererseits an ihrer Oberfläche
Liganden aufweisen können,
welche an bestimmte Zielsubstanzen binden. Somit kann vor Beginn
einer Therapie ein Molecular Imaging Schritt durchgeführt werden,
um herauszufinden, ob der verwendete Ligand an das zu behandelnde
Zielorgan, z. B. ein Gefäß, bindet.
Dabei wird dem Patienten das Molecular Imaging Kontrastmittel verabreicht,
und ein Bildgebungsverfahren wie MRT durchgeführt. Anhand der erhaltenen
Bilder können
nur diejenigen Patienten für
die Therapie ausgewählt
werden, bei denen die verwendeten polymerisierten Nanopartikel an
die Zielsubstanz gebunden haben.
-
Um
die Möglichkeiten
der spezifischen Molecular Imaging Kontrastmittel auszuschöpfen, müsste jeder
Patient also dem gleichen bildgebenden Verfahren mehrmals mit jeweils
unterschiedlichem Kontrastmittel unterzogen werden. Wird nur ein
Kontrastmittel mit einem bestimmten Liganden ausgewählt, der
an bestimmte molekulare Krankheitsmarken anbindet, ist bei falscher
Auswahl des Kontrastmittels keine Diagnose möglich.
-
Die
Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, durch ein Verfahren
zur Auswahl eines geeigneten Kontrastmittels die Verwendung derartiger MI-Kontrastmittel
für die
Diagnostik zu erleichtern. Ferner hat sie sich die Aufgabe gestellt,
die Möglichkeiten
des Molecular Imaging für
die Therapieplanung und Therapiekontrolle besser nutzbar zu machen.
-
Diese
Aufgaben löst
sie mit dem Verfahren zur Auswahl eines geeigneten Kontrastmittels
für die Durchführung einer
bildgebenden Untersuchung bei einem Patienten gemäß Anspruch
1.
-
Dieser
Auswahlprozess ist vollständig
automatisierbar in ein "turn-key" System. Das optimale Kontrastmittel
für einen
bestimmten Patienten kann beispielsweise in der Radiologie aus einem
Pool von Reagenzien ausgewählt
werden. Dies ermöglicht eine
hochspezifische Visualisierung, Lokalisierung und möglicherweise
Quantifizierung von biochemischen Funktionen und deren Entgleisungen
im Körper.
Dies ist für
viele individualisierte Therapien unumgänglich. Das so ermittelte Kontrastmittel
kann für die
bildgebende Untersuchung des Patienten verwendet werden.
-
Erfindungsgemäß ist das
Untersuchungsverfahren ein Bildgebungsverfahren wie PET, SPECT, MRT
oder ein optisches Bildgebungsverfahren wie NIRF, wobei die kontrastgebenden
Teile dem jeweiligen Untersuchungsverfahren entsprechen.
-
Vorteilhafterweise
unterscheiden sich die verschiedenen Kontrastmittel nicht in dem
den eigentlichen Bildkontrast erzeugenden Teil, sondern in einem
daran gebundenen Liganden, der sich an eine bestimmte Zielstruktur
im Gewebe anlagert. Der so ermittelte Ligand kann auch als Träger für einen
pharmazeutischen Wirkstoff zur Behandlung des Patienten verwendet
werden. Dadurch wird ein äußerst effizientes "Drug Targeting" ermöglicht,
und die verabreichte Dosis kann durch das Bildgebungsverfahren genau
bestimmt werden.
-
Darüber hinaus
kann der ermittelte Ligand auch selbst als pharmazeutischer Wirkstoff
verwendet werden. Beispiele für
Liganden, die selbst als Therapeutikum dienen können, sind Antikörper, Peptide
oder Nukleinsäuren,
die z. B. im Rahmen einer Antisense-Therapie genutzt werden.
-
Der
ermittelte Ligand kann auch als Ligand eines weiteren Kontrastmittels
für die
bildgebende Untersuchung des Patienten mit einem anderen bildgebenden
Verfahren verwendet werden. Beispielsweise wird das MRT-Kontrastteilchen
wie z. B. ein Eisenoxid-Nanopartikel durch einen Fluoreszenzfarbstoff
substituiert, der mit optischen Bildgebungsverfahren nachweisbar
ist. Optische Untersuchungen sind attraktiv, da die Methode für den Patienten
nicht belastend und relativ kostengünstig ist. Wenn die zu untersuchende
Region begrenzt ist, da der Krankheitsherd bereits lokalisiert ist,
können
günstige
Detektoren mit einem kleinen Field of View (FoV) verwendet werden.
für das
vorgeschaltete Auswahlverfahren eignen sich hingegen Ganzkörper-Bildgebungsverfahren
wie PET, SPECT oder MRT aufgrund der Möglichkeiten der dreidimensionalen
Bildgebung besonders gut. Die MRT zeichnet sich durch eine hohe
Bildauflösung
aus, während
PET und SPECT vorzugsweise dann verwendet werden, wenn hohe Sensitivität erforderlich
ist.
-
Der
Ligand des ausgewählten
Kontrastmittels kann auch als "in-vitro" Diagnostik-Reagenz
bei einer Folgeuntersuchung des Patienten zur Therapiekontrolle
verwendet werden.
-
Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und den beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
-
1:
Ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2:
Eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
3:
Ein Flussdiagramm der Verfahrensschritte bei der Anwendung des ausgewählten Kontrastmittels
und Liganden gemäß dem Ausführungsbeispiel.
-
Zunächst wird
dem Patienten in Schritt 2 eine Gewebeprobe, wie z. B.
eine Blut- oder Biopsieprobe, entnommen. Bevorzugt wird eine Gewebeprobe verwendet,
die im Rahmen einer Screening-Untersuchung oder bei „in-vitro" diagnostischen Voruntersuchungen
bereits angefallen ist.
-
Die
Probe wird dann in einem parallelisierten Ansatz (High Throughput
Screening, HTS) analysiert, wobei möglichst viele Gewebeproben
gleichzeitig untersucht werden. Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung werden hierfür
einzelne Gewebeproben in die Mulden eines Microtiter-Plates eingefüllt, wie
in der Veröffentlichung „High Throughput Magnetic
Resonance Imaging for Evaluating Targeted Nanoparticle Probes", D. Hoegemann et
al., Bioconjugate Chem. 2002, 13, 116–121 beschrieben. Dort ist
das Kontrastmittel ein magnetisch markierter Nanopartikel, an den
verschiedene Peptide angebunden bzw. konjugiert sind.
-
Im
Schritt 6 des Verfahrens werden die verschiedenen Kontrastmittel
den Einzelproben beigefügt.
Die Kontrastmittel enthalten jeweils einen kontrastgebenden Teil,
wie z. B. ein Eisenoxydpartikel, der im verwendeten Bildgebungsverfahren
Kontrast erzeugt, sowie einen bestimmten Liganden, der an bestimmte
Zielstrukturen (Target) im Gewebe bindet. Als Ligand wird ein Pool
von Reagenzien verwendet, der z. B. aus einer Peptide Library erhalten
wird.
-
In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung wird der Ligand ausgewählt aus: Peptid Libraries,
Nukleinsäure
Libraries (einschl. Antisense Libraries), Phagen Libraries, Adenovirus
Libraries oder Libraries aus derivativen Viren oder Retroviren,
synthetischen Libraries (z. B. Dentrimer Libraries) oder Microbubble
basierte Libraries (z. B. Liposome Libraries). Die Zielstruktur
in der Gewebeprobe ist z. B. ein Antigen, ein Enzym oder eine Nukleinsäure.
-
Die
Einzelproben werden in Schritt 8 mit den verschiedenen
Kontrastmitteln inkubiert, um eine Bindung des Liganden an die Zielstruktur
zu erreichen, falls die Probe die jeweilige Zielstruktur enthält.
-
Die
Gewebeproben werden nach Ablauf der Inkubationszeit gespült, um nicht
gebundenes Kontrastmittel zu entfernen. Dies geschieht beispielsweise
durch Waschen der Zellen mit Salzlösung. Bevorzugt werden jedoch
Assays verwendet, die kein Abwaschen des Kontrastmittels erfordern.
-
Daraufhin
werden die mit den verschiedenen Kontrastmitteln versetzten Einzelproben
vorzugsweise gemeinsam mit einem Bildgebungsverfahren, wie z. B.
PET, SPECT, MRT oder NIRF untersucht, um die Eignung der verschiedenen
Kontrastmittel für
die bildgebende Untersuchung des Patienten zu ermitteln (Schritt 12).
Idealerweise kann aus dem aufgenommenen Bild auf die Konzentration
des Kontrastmittels in der jeweiligen Einzelprobe und somit die Bindungsaffinität des jeweiligen
Kontrastmittel-Liganden an die Zielstruktur geschlossen werden.
Die Bildgebung selbst kann im Falle der MRT gemäß dem im oben genannten Artikel
aus Bioconjugate Chem. beschriebe nen Verfahren durchgeführt werden.
Dabei wurden mehrere Microtiter-Plates gleichzeitig untersucht,
so dass bei einer Untersuchungszeit von etwa 50 Minuten bis zu 1920
Einzelproben analysiert werden konnten. Durch Variation der Echozeit
wurde ein Maß für die T2-Relaxationszeit
ermittelt und dadurch die Konzentration des Kontrastmittels in den
einzelnen Mulden des Plates abgeschätzt. Im Falle eines optischen
Bildgebungsverfahrens wird zweckmäßigerweise nur ein Microtiter-Plate
gleichzeitig untersucht.
-
Zum
Nachweis der Bindung d. h. zur Identifizierung der Liganden, die
mit der Patientenprobe reagieren, werden also für die "in vivo" Diagnostik entwickelte Bildgebungsverfahren
verwendet.
-
Die
so ermittelten Daten erlauben die Auswahl eines Kontrastmittels
mit einem geeigneten Liganden, welcher eine optimale Affinität für die Zielstrukturen
der Gewebeprobe aufweist (Schritt 16). Das bei der späteren Untersuchung
zu applizierende Kontrastmittel wird so aus einem Pool verschiedener Kontrastmittel
ausgewählt,
um sicher zu stellen, dass es an die Patientenprobe anbindet und
zur Verifizierung der Labordiagnostik oder zu Lokalisation des Krankheitsherds
geeignet ist. In einem darauf folgenden in 1 nicht
dargestellten Schritt wird dem Patienten das ausgewählte Kontrastmittel
verabreicht und der Patient mit dem jeweiligen Bildgebungsverfahren
untersucht. Die so gewonnenen Bildgebungsdaten können zur Therapieplanung verwendet
werden.
-
Das
oben beschriebene Verfahren ist auf andere Weise in 2 dargestellt.
Dem Patienten 18 wird hier die Gewebeprobe 20 entnommen,
die daraufhin mit den Kontrastmittelteilchen 22a, 22b gemischt
und einem High Throughput Screening "in-vitro" Bildgebungsverfahren unterzogen wird.
In der Zeichnung ist schematisch dargestellt, wie die biologisch
aktiven Liganden der Kontrastmittelteilchen 22a, 22b an
die Gewebeprobe 20 anlagern. Das am besten bindende Kontrast mittel
wird dann ausgewählt,
und der Patient in Schritt 26 z. B. in dem schematisch
dargestellten MR-Tomographen untersucht. Dabei wird das im vorherigen
Schritt ausgewählte Kontrastmittel
verwendet.
-
Die
vorteilhaften Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind hiermit
jedoch noch nicht ausgeschöpft.
Ein Beispiel für
weitere Verfahrensschritte ist in 3 dargestellt.
-
Nach
der bildgebenden Untersuchung des Patienten mit dem ausgewählten Kontrastmittel
kann gegebenenfalls eine Therapie 28 wie z. B. eine Strahlentherapie
oder eine Antisense-Gentherapie durchgeführt werden. In bestimmten Fällen kann
der Ligand des ausgewählten
Kontrastmittels hierbei als Trägermolekül für Therapeutika
zum Einsatz kommen, oder direkt selbst als Therapeutikum wirken.
In diesem Fall müssen
therapeutische Dosen verwendet werden. Eine Dosisbestimmung kann
anhand der vorgeschalteten Bildgebung erfolgen. Dadurch wird eine
patientenspezifische Applizierung und genau planbare Dosierung des
therapeutischen Wirkstoffes ermöglicht.
-
Zur
Therapiekontrolle 29 kann der in Schritt 16 ermittelte
Ligand wieder als Kontrastmittel verwendet werden.
-
Ferner
kann das Kontrastmittel auch durch Austausch des kontrastgebenden
Teilchens modifiziert werden, um zur Diagnostik in anderen bildgebenden
Verfahren eingesetzt zu werden (Schritt 34). Beispielsweise
wird das MRT-Kontrastteilchen durch einen Fluoreszenzfarbstoff substituiert,
mit dem NIRF-Untersuchungen
durchgeführt
werden.
-
Möglich ist
auch eine Mehrfachmarkierung, d. h. ein Kontrastmittelteilchen enthält mehrere
kontrastgebende Teile für
verschiedene Bildgebungsverfahren, z. B. sowohl eine MR- als auch
eine Nuklearmedizinmarkierung, oder sowohl eine MR- als auch eine
Fluoreszenzmarkierung. Alternativ können als kontrastgebende Teile
auch Elemente verwendet werden, die wie z. B. die Lanthanide gleichzeitig MR-aktiv
sind und fluoreszieren. Dies erlaubt, den Patienten mit mehreren
Bildgebungsverfahren zu untersuchen.
-
Es
kann auch der Fall auftreten, dass bei der Ermittlung der KM-Bindung
in Schritt 14 mehrere Liganden eine gute Bindungsaffinität an die
Gewebeprobe des Patienten aufweisen, z. B. indem sie an verschiedenen
Zielstrukturen anbinden. In diesem Fall können für die Bildgebung (Schritt 26)
oder die Therapie (Schritt 28) des Patienten Kontrastmittel
gebildet werden, die mehrere Liganden enthalten. Hierfür können mehrere
Liganden auf eine Trägersubstanz
wie z. B. ein Liposom oder ein Eisenoxydpartikel aufgebracht werden.
-
Begleitend
oder alternativ kann der Ligand auch zur Folgeuntersuchung als "in-vitro" Diagnostik-Reagenz
eingesetzt werden, um weitere in Schritt 30 entnommene
Patientenproben zu untersuchen (Schritt 32). Die Proben
sind bevorzugt einfach zu entnehmende Blut-, Urin-, oder Stuhlproben,
sofern die Zielstruktur in diesen Gewebeproben nachweisbar ist.
-
Die
hier beschriebene Prozedur kann auch zur "in-vitro" Differenzial-Diagnostik verwendet werden.