DE69836713T2 - Verfahren zur Verbesserung der Genauigkeit von der semi-quantitativen Bestimmung eines Analyts in flüssigen Proben - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Genauigkeit von der semi-quantitativen Bestimmung eines Analyts in flüssigen Proben Download PDF

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Für gewöhnlich werden in Tests verschiedene analytische Verfahren und Vorrichtungen verwendet, um die Gegenwart und/oder Konzentration von klinisch bedeutsamen Substanzen zu bestimmen, die in biologischen Flüssigkeiten, wie z.B. Urin, Vollblut, Plasma, Serum, Schweiß oder Speichel, vorhanden sein können. Diese Substanzen werden üblicherweise als Analyten bezeichnet und können spezielle Bindungspartner umfassen, z.B. Antikörper oder Antigene, Medikamente und Hormone. Eine Art von Testvorrichtung ist der so genannte Teststreifen, der Enzyme enthält, die mit dem Analyten wechselwirken und zwar auf eine Art und Weise, die zur Oxidation eines Redoxfarbstoffs führt, um eine Farbveränderung zu bedingen, die mit der Gegenwart oder bei semi-quantitativen Verfahren mit der Konzentration des Analyts in der Flüssigkeitsprobe korreliert werden kann. Eine neuere Entwicklung sind Teststreifen, die nach dem Prinzip der Immunchromatographie funktionieren, bei welcher markierte, für den Analyten spezifische Antikörper auf einen Streifen absorbierenden Materials aufgetragen werden, wodurch die Testflüssigkeit und markierte Antikörper aufgrund der Kapillarität fließen können. Durch das Immobilisieren des Analyts (oder eines Analogons davon) in einem speziellen Bereich des Streifens, d.h. der Einfangzone, und durch die Messung der Menge eines markierten Antikörpers, der durch spezifische Bindung eingefangen wird, kann die Konzentration des Analyts in der Testprobe semi-quantitativ bestimmt werden. Diese Testart, bei welcher die Markierung ein Enzym ist und ein Substrat für das Enzym in der Einfangzone platziert ist, um eine Farbreaktion bereitzustellen, wird in U.S.-Patent Nr. 4.446.232 detaillierter beschrieben. In U.S.-Patent Nr. 4.703.017 wird ein ähnlicher Test beschrieben, in welchem die Markierung ein partikuläres Material ist, welches nach Aggregation in der Einfangzone aufgrund der spezifischen Bindung zwischen dem immobilisierten Analyt und dem mit Teilchen markierten Antikörper eine sichtbare detektierbare Reaktion bereitstellt.
  • Der klinische Nutzen von Analysen auf verschiedene Analyten kann durch die Bestimmung der Konzentration eines zweiten Analyts verstärkt werden, dessen Konzentration in der biologischen Flüssigkeit klinisch mit jener des ersten Analyts in Be ziehung steht. Das bemerkenswerteste Beispiel für den zweiten Analyten ist Kreatinin, der Endmetabolit bei Umwandlung von Kreatin in Kreatinphosphat, welches als Energiequelle für die Muskelkontraktion verwendet wird. Das produzierte Kreatinin wird von den Nierenglomeruli filtriert und dann ohne Reabsorption in den Urin ausgeschieden. Um die Empfindlichkeit von Urintests zu erhöhen und das Problem hoher Urin-Durchflussraten zu minimieren, das Urinverdünnung bedingt, werden in Urinproteintests Analyt/Kreatin-Verhältnisse eingesetzt, um die Urinkonzentration zu normalisieren. Bekannte Kreatinintests umfassen das alkalische Jaffe-Verfahren und das Benedict-Behre-Verfahren, die bei hohem pH-Wert, typischerweise im Bereich von 11,5 bis 12,5, durchgeführt werden. Kürzlich ist ein Kreatinintest entwickelt worden, bei welchem die Urinprobe in Gegenwart von Citrat, einem Hydroperoxid und einem oxidierbaren Farbstoff, welcher in Gegenwart von Sauerstoffradikalen und einem Pseudoperoxid eine Farbreaktion bereitstellt, mit Kupfer(II)-inen kontaktiert wird. Die quantitative Bestimmung von Kreatinin kann auch immunologisch erfolgen, wie in WO 96/34271 beschrieben. Diese zweiten Analyten, deren Konzentration in der Körperflüssigkeitsprobe klinisch mit der Konzentration des ersten Analyts verbunden ist, sind weder auf Kreatinin im Urin beschränkt, noch ist Urin die einzige Körperflüssigkeit, die mithilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung getestet werden kann. Es kann also z.B. die getestete Körperflüssigkeit Vollblut und der erste Analyt HbA1c und der zweite Analyt Gesamthämoglobin sein, da die offensichtliche HbA1c-Konzentration an die Konzentration des Gesamthämoglobins im Vollblut angepasst werden kann, um Abweichungen im HbA1c-Test auszuschließen. Intravenös verabreichtes Inulin ist wie Kreatinin ein Indikator für den renalen Fluss. Typische andere erste Analyten, die in Zusammenhang mit Kreatinin als zweitem Analyten getestet werden können, sind okkultes Blut, Leukozyten, Protein und Glucose. Die IgG-Konzentration im Urin kann basierend auf Albumin als zweitem Analyten korrigiert werden.
  • WO 96/34271 offenbart eine Vorrichtung zur Bestimmung eines (ersten) Zielanalyts und Kreatinin in einer Flüssigkeitsprobe, wobei diese Vorrichtung über einen Teststreifen zur Detektion von Kreatinin und einen zweiten Teststreifen zur Detektion des Zielanalyts verfügt. Die Kreatininkonzentration kann kolorimetrisch oder mithilfe des spezifischen Einfangens markierter Kreatinin-Bindungspartner bestimmt werden. Die Konzentration des Zielanalyts wird basierend auf der Konzentration der Probe korrigiert, wobei diese Korrektur entweder manuell oder mithilfe eines vorprogrammierten Reflexionsvermögensmessers durchgeführt werden kann.
  • Die Systeme nach Stand der Technik zur Korrektur der Bestimmung der Konzentration eines ersten Analyts basierend auf der Konzentration des zweiten Analyts umfassen entweder die direkte Bestimmung des Verhältnisses der Farbreaktion des ersten Analyts zu jener des zweiten Analyts oder zuerst das Konvertieren der Farbreaktionen in Konzentrationswerte und die arithmetische Bestimmung des Verhältnisses dieser Werte. Die direkte Festlegung der Verhältnisse der Farbreaktionen erfolgt durch das Konvertieren von Farbe in numerische Werte, wie z.B. Absorptionsvermögen oder Reflexionsvermögen. Diese direkten Verhältnisverfahren zur Korrektur semi-quantitativer Ergebnisse von Analytenbestimmungen sind von der Einschränkung betroffen, dass sie keine großen Fehler bei den Berechnungen berücksichtigen, die auftreten, sobald ein Verfahren das Ende seines analytischen Bereichs erreicht. Die vorliegende Erfindung erhöht die Genauigkeit semi-quantitativer Verfahren, in welchen das Verhältnis zweier Analyten bestimmt wird, indem Fehler in der Berechnung berücksichtigt werden, die auftreten, sobald ein Verfahren das Ende seines analytischen Bereichs erreicht.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein in Anspruch 1 definiertes Verfahren.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Der erste Schritt bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung dient dazu, die unkorrigierte Albuminkonzentration zu bestimmen. Dies kann durch Auftragen der Flüssigkeitsprobe auf einen Teststreifen erfolgen, entweder im Falle einer Enzymreaktion direkt auf jenen Abschnitt des Streifens, auf welchem sich die Reagenzien befinden, oder im Fall eines immunchromatographischen Streifens auf ein Probenapplikationspad, das in fluider Verbindung mit der Einfangzone des Teststreifens steht, sodass die Probe durch Kapillarwirkung in die Einfangzone fließen kann. In jedem Fall kann die Farbänderung, die durch die Wechselwirkung des Analyts in der Testflüssigkeit mit den Reagenzien des Streifens verursacht wird, durch einen Vergleich der Farbe mit einer Standard-Farbenskala oder genauer mithilfe eines Reflexionsvermögensmessers manuell abgelesen werden.
  • Sobald die unkorrigierte Albuminkonzentration bestimmt ist, wird im nächsten Schritt sichergestellt, ob diese Konzentration innerhalb des nutzbaren analytischen Bereichs für diesen Analyten liegt. Der Terminus „nutzbarer analytischer Bereich" gibt jene Analytkonzentrationen an, welche das Verfahren exakt messen kann. Der nutzbare analytische Bereich ist 30 bis 300 mg/l basierend auf dem wesentlich kleineren Fehler bei der Berechnung, d.h. zumindest dreimal kleiner als der Konzentrationsbereich des gemessenen Analyts. Wenn die Bestimmung von Albumin als erstem Analyt innerhalb dieses Bereichs liegt, wird Kreatinin bestimmt und das Verhältnis von Albumin zu Kreatinin, d.h. [Albumin]/[Kreatinin], berechnet, um einen Ausgabewert bereitzustellen, dessen Wert für die korrigierte Konzentration von Albumin in der Urinprobe steht.
  • Wenn die unkorrigierte Albuminkonzentration außerhalb des nutzbaren analytischen Bereichs liegt, z.B. unter 30 mg/l oder über 300 mg/l, dann wird die normale Kreatininkonzentration dazu verwendet, das Verhältnis von Albumin zu Kreatinin zu bestimmen. Der Terminus „normale Konzentration" soll den erwarteten physiologischen Wert beschreiben, der bei typischen gesunden Patienten erhalten wird. Im Fall von Kreatinin beträgt dieser Wert 1.000 mg/l, da der Körper typischerweise 1.000 mg Kreatinin und 1 Liter Urin pro Tag ausscheidet. Dies ist gegensätzlich zu jenen Verfahren zur Verhältnisbestimmung nach dem Stand der Technik, bei welchen die bestimmte, und nicht die normale, Kreatininkonzentration sogar in jenen Fällen verwendet wird, in welchen die Albuminkonzentration außerhalb des nutzbaren Bereichs liegt. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung stellt größere Präzision bei der Bestimmung der Albuminkonzentration bereit, da ungenau bestimmte Werte nicht den zusätzlichen zum Ergebnis addierten Fehler aufweisen dürfen.
  • Das Verfahren zur Ausführung der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
  • Allgemeines Beispiel:
  • Bei einer Urinanalyse, bei welcher Albumin bestimmt und Kreatinin verwendet wurde, um den renalen Fluss zu korrigieren, wurde ein vorgegebener Bereich von 30 mg/l bis 300 mg/l Albumin, der für einen Urinalbumintest nutzbare analytische Bereich, festgelegt. Wenn das Albuminreagens ein kolorimetrisches Ergebnis zur Folge hat, das 30 bis 300 mg/l entspricht, wird unter Einsatz des Verhältnisses der produzierten Farbwerte (Albuminfarbwert/Kreatininfarbwert) ein Verhältnis Albumin zu Kreatinin bestimmt. Wenn das Albuminreagens ein Ergebnis unter 30 mg/l oder über 300 mg/l produziert, wird ohne Einsatz des Kreatininreagens mithilfe einer normalen Kreatininkonzentration ein Verhältnis Albumin zu Kreatinin bestimmt. Dies vermeidet die Verwendung von Ergebnissen, die außerhalb des analytischen Bereichs für einen Albumintest liegen, da Ergebnisse außerhalb dieses Bereichs große Fehler aufweisen und ungenau sind. Es ist wohlbekannt, dass Ergebnisse, die außerhalb des analytischen Bereichs liegen, mit Messungenauigkeit entweder unter 30 mg/l oder über 300 mg/l liegen, was eine aus medizinischer Sicht wichtige Information ist.
  • Wenn das Albuminreagens ein Ergebnis zwischen 30 mg/l und 300 mg/l produziert, wird ein Verhältnis bestimmt, indem das Ergebnis, welches dem vom Albumin in der Testprobe gebildeten Farbwert entspricht, durch das Ergebnis, das dem vom Kreatininreagens gebildeten Farbwert entspricht, dividiert wird. Das Farbverhältnis wird dann in das Verhältnis der Konzentration von Albumin zu Kreatinin konvertiert, indem für einen speziellen Grad des Farbverhältnisses ein Ausgabewert bestimmt wird, der mithilfe eines gut programmierten Reflexionsspektrometers erreicht werden kann.
  • Wenn die Albuminkonzentration unter 30 mg/ml beträgt, wird ein Schwellenwert von unter 30 mg/g festgelegt, der für 30 mg Albumin pro Gramm Kreatin steht. Unter 30 mg/g werden als ein für eine gesunde Person normales Verhältnis angesehen. Ein geringeres Ergebnis wie z.B. 20 oder 10 mg/g ändert dies nicht, da der Schwellen wert alle Werte unter 30 mg/g repräsentiert. Wenn die Albuminkonzentration jedoch über 300 mg/l liegt, wird ein Schwellenwert von über 300 mg/g festgelegt, der alle Werte über 300 mg/g repräsentiert. Die Ergebnisse unter 30 mg/g und über 300 mg/g werden hierin als Ergebnisse bezeichnet, die außerhalb der Grenzen liegen.
  • Es ist allgemein bekannt, dass Farbwerte nicht nur innerhalb eines bestimmten Absorptionsbereichs, typischerweise unter 1,0 bis über 0,1 Absorptionseinheiten oder über 10% bis unter 99% Reflexion, gemessen werden können. Aus diesem Grund sind Spektralphotometer und Reflektometer typischerweise so programmiert, dass sie der Farbe, die außerhalb des Bereichs liegt, die nächstliegende Farbe zuordnet, die das Messgerät messen kann. Zum Beispiel wird eine Reflexion von 7% als eine Reflexion von 10% gelesen, und dieser Wert wird bei der Bestimmung verwendet.
  • In Tabelle 1 ist eine Probenberechnung dargestellt, die zeigt, dass das vorliegende Verfahren eine größere Übereinstimmung des Albumin- und des Kreatininreagens zeigt als das Verhältnis, welches mithilfe der beiden Verfahren nach dem Stand der Technik erhalten wurde. TABELLE 1
    Figure 00060001
  • Mithilfe von Tabelle 1 kann festgestellt werden, dass mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eine größere Genauigkeit im Test erreicht werden kann als mit einfacher Division oder einem Farbverhältnisverfahren, welches die außerhalb der Grenzwerte liegenden Ergebnisse nicht ausschließt.
  • Die folgenden Beispiele umfassen Urinstreifenreagenzien, die typischerweise kolorimetrische Tests einschließen, deren Farbwerte visuell oder instrumentell als Reflexions- oder Absorptionsvermögen abgelesen werden. Der produzierte Farbwert ist direkt proportional zur Analytenkonzentration. Im Fall von Albumin liegt umso mehr Albumin in der Urinprobe vor, je mehr Albuminreagenzfarbe gebildet wird. Um einen Farbwert in Analytenkonzentration zu konvertieren, wird einem speziellen Farbgrad ein Ausgabewert zugeordnet. Den Ausgabewerten eines Analyts wird ein Konzentrationsbereich zugeordnet, welcher den typischen Berechnungsfehler anzeigt. Dies ist ein für alle Urinreagensstreifen typisches Verfahren und ist in der folgenden Tabelle 2 für Albumin- und Kreatininreagenzien dargestellt. Zum Beispiel kann eine klinische Probe mit einem Wert von 30 mg/ml Albumin mittels Standardverfahren 20 bis 39 mg/l, bestimmt mithilfe der Farbe des Albuminstreifens, betragen, dieser Probe würde aber trotzdem eine Albuminkonzentration von 30 mg/l zugeschrieben werden. Je kleiner der Berechnungsfehler, desto quantitativer das Verfahren.
  • TABELLE 2
    Figure 00070001
  • Beispiel 1 – Verfahren zur Festlegung des Verhältnisses zweier Analyten nach Stand der Technik
  • Das häufigste Verfahren zur Festlegung des Verhältnisses zweier Analyten ist die Verwendung einer Tabelle, von der Werte abgelesen werden können (Tabelle 3, siehe unten). TABELLE 3 Tabelle des Verhältnis mg Albumin/Gramm Kreatinin: zugeteilter Ausgabewert
    Figure 00080001
  • Jeder Kombination aus Ausgabewerten der Teststreifen wird ein erwarteter Verhältnis-Ausgabewert zugeordnet. Das erwartete Verhältnis der Ausgabewerte basiert auf der in Tabelle 4 dargestellten Division des Durchschnittsergebnisses jedes Teststreifens. TABELLE 4 Tabelle des Verhältnisses mg Albumin/Gramm Kreatinin: Durchschnittswert der Division jedes Streifens
    Figure 00080002
  • Dieses Verfahren führt einen Fehler ein, da jeder durchschnittliche Ausgabewert einen erwarteten Bereich repräsentiert und die Extremwerte der erwarteten Bereiche nicht immer mit der zugeteilten Leistung übereinstimmen. Zum Beispiel zeigen 30 mg/l Albumin einen geringen Extremwert von 19,9 mg/l und 100 mg/dl Kreatinin einen hohen Extremwert von 150 mg/dl. Der für diese Extremwerte erwartete Ausga bewert beträgt 13 mg/g, was nicht innerhalb des zugeordneten Bereichs von 30–299 mg/g liegt. Diese fehlerhafte Zuordnung wäre ein falsches Verhältnisergebnis, sogar bei 100%iger Übereinstimung der Reagenzien mit den Standardverfahren.
  • Der Fehler dieses Verfahrens wird in der folgenden Funktionstabelle dargestellt, in welcher die Ergebnisse der Teststreifen mit Standardwerten von 275 klinischen Proben verglichen werden. Der Bereich der klinischen Proben, die einem bestimmten Streifenausgabewert von Albumin zu Kreatinin zugeordnet ist, ist weit größer als der erwartete Konzentrationsbereich, der dieses Verfahren ungenau und wirkungslos macht. Die Gesamtzahl der korrekten Ergebnisse für zwei Ausgabewerte, d.h. unter 30 mg/g und über 30 mg/g, beträgt 70 % (86 und 109 von 225), wobei mehr als 35 der Proben mit > 30 mg/g falsch zugeordnet wurden, wie durch die 76 Ergebnisse der 185 Gesamtergebnisse, die mittels Streifen über 30 mg/g und mittels Standardverfahren unter 30 mg/g betragen, bestimmt werden kann.
  • Funktionstabelle zur Verhältnisbestimmung mithilfe des Verfahrens aus Beispiel 1
    Figure 00090001
  • Beispiel 2 – Ein weiteres bekanntes Verfahren nach dem Stand der Technik zur Bestimmung des Verhältnisses zweier Analyten ist die Konversion des Ergebnisses jedes einzelnen Reagens in Konzentrationen des zu detektierenden Analyts. Diese Konversion wird durch den Vergleich einer Standardprobe, die über eine bekannte Konzentration verfügt, mit einer unbekannten Probe durchgeführt. Der unbekannten Probe wird in Bezug auf die Farbwertdifferenzen der beiden Proben eine Konzentration zugeordnet. Die Konzentrationen der Analyten können dann dividiert werden, um ein Konzentrationsverhältnis herzustellen. Dieser Ansatz ist in kolorimetrischen Test verfahren, die einen hohen Grad an Genauigkeit aufweisen, sehr häufig. Die Verwendung dieses Verfahrens gemeinsam mit kolorimetrischen Testverfahren, die einen geringeren Genauigkeitsgrad aufweisen, z.B. Urinteststreifenverfahren, hat jedoch einen Nachteil, da kolorimetrische Verfahren einen kleineren analytischen Bereich abdecken als Lösungsverfahren, die eine Verdünnung und zeitlich abgestimmte Hinzufügung von Reagenzien ermöglichen, um Interferenzen einzuschränken, welche die Fehlerhäufigkeit erhöhen. Diese quantitativen Verfahren verfügen über analytische Bereiche, die über die Konzentrationen, von denen erwartet wird, dass sie auftreten, hinausgehen.
  • Die Ergebnisse dieses Verfahrens der Verhältnisbestimmung sind wie in der folgenden Tabelle 5 dargestellt nur geringfügig besser als die des in Beispiel 1 diskutierten Verfahrens. Die Gesamtzahl der korrekten Ergebnisse für zwei Ausgabewerte beträgt 79% ((125 + 93)/275 = 0,79).
  • TABELLE 5 Funktionstabelle zur Verhältnisbestimmung mithilfe des Verfahrens aus Beispiel 2
    Figure 00100001
  • BEISPIEL 3
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verhältnisbestimmung nützt das dividierte Ergebnis jenes Farbwerts, der durch zwei Reagenzien gebildet wird, in Kombination mit den von den einzelnen Reagenzien gebildeten Farbwerten.
  • Anfänglich wird der Farbwert des Reagens, das empfindlich auf Albumin reagiert, in die Albuminkonzentration konvertiert, d.h. einem speziellen Farbgrad wird ein Ausgabewert zugeordnet. Der Ausgabewert wird untersucht, und wenn dieser Wert außerhalb des nutzbaren analytischen Bereichs liegt, wird dieser dazu verwendet, unter Einsatz des Normalwerts von Kreatinin ein Verhältnis zuzuordnen. Zum Beispiel wird einem Albuminreagens, das ein Ergebnis von unter 30 mg/l oder über 300 mg/l Urin produziert, ein Ausgabewert zugeordnet, ohne auf das Ergebnis des Kreatininreagens Bezug zu nehmen und stattdessen den normalen Kreatininwert von 1000 mg/l einzusetzen. Albumin in einer Konzentration von unter 30 mg/l wird ein Verhältnis von < 30 mg/g zugeordnet, und Albumin in einer Konzentration von über 300 mg/l wird ein Verhältnis von > 300 mg/g zugeordnet. Diese Zuordnung geht von einer durchschnittlichen Kreatininexkretion von 1.000 mg/l aus. Wenn der Ausgabewert des ersten Analyts innerhalb des nutzbaren analytischen Bereichs liegt, wird der Farbwert, der vom Reagens gebildet wird, welches gegenüber dem ersten Analyt empfindlich ist, durch den Farbwert dividiert, der vom Reagens gebildet wird, das gegenüber dem zweiten Analyt empfindlich ist. Das Verhältnis der Farbwerte wird dann in eine in Tabelle 6 dargestellte Verhältniskonzentration konvertiert. TABELLE 6
    Figure 00110001
  • Zum Beispiel wird einem Albuminreagens, das ein Ergebnis von 80 mg/l produziert, basierend auf dem Farbverhältnis von Albumin- und Kreatinreagenzien ein Ausgabewert zugeordnet, bei welchem einem Farbverhältnis von 1,7 ein Ausgabewert von 30–300 mg/g zugeordnet wird.
  • Die folgende Tabelle 7 zeigt, dass dieses Verfahren größere Übereinstimmung als jedes andere der zuvor beschriebenen Verfahren aufweist. Die größere Übereinstimmung ist auf das Ausschließen des größeren Fehlers zurückzuführen, der oft bei einem Reagens an den beiden Enden des Ausgabebereichs, d.h. beim Überschreiten des geringsten oder höchsten Ausgabewerts, zu beobachten ist. Ergebnisse außerhalb des analytischen Bereichs weisen große Fehler auf und sind ungenau. Sowohl der geringste als auch der höchste Ausgabewert oder beide können für jedes beliebige Reagenz, dessen Verhältnis zu bestimmen ist, ausgeschlossen werden. In Tabelle 7 beträgt die Gesamtzahl der korrekten Ergebnisse für zwei Ausgabewerte, d.h. unter 30 mg/g oder über 30 mg/g, 95 %. Dies kann mithilfe der Division der Zahl der korrekt bestimmten Proben (149 + 112) durch 275, der Gesamtzahl der Proben, bestimmt werden. TABELLE 7 Funktionstabelle zur Verhältnisbestimmung mithilfe des Verfahrens aus Beispiel 3
    Figure 00120001

Claims (1)

  1. Analyseverfahren zur Analyse einer Urinprobe auf die Konzentration von Albumin unter Verwendung der Konzentration von Kreatinin zur Korrektur der Albuminkonzentration, Folgendes umfassend: a) das Bestimmen der beobachteten Konzentrationen von Albumin und Kreatinin, jeweils unter Anwendung eines quantitativen Analyseverfahrens; b) das Bestimmen, ob die beobachtete Konzentration von Albumin innerhalb oder außerhalb der Grenzwerte 30 mg/l bis 300 mg/l liegt, die im Dynamikbereich des quantitativen Analyseverfahrens liegen; c) wenn die unkorrigierte Albuminkonzentration unter 30 mg/l oder über 300 mg/l liegt, das Dividieren der unkorrigierten Konzentration durch 1.000 mg/l, um ein Verhältnis zu erhalten, das die korrigierte Albuminkonzentration darstellt, und d) wenn der Albuminwert innerhalb der Grenzwerte liegt, das Zuordnen eines Verhältniswerts durch Dividieren des durch das Albumin in der Probe bedingten Farbwerts durch den entsprechenden durch das Kreatininreagens bedingten Farbwert.
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ES2279556T3 (es) 2007-08-16

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