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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Skischuh mit einer starren
Sohle und einer mit der Sohle verbundenen Schale, wobei die Sohle
Mittel zum Befestigen des Skischuhs in einer Bindung aufweist. Unter
Skischuh wird hier jeder Schuh, der für den Skisport verwendbar ist,
verstanden. Dies ist insbesondere ein Alpinskischuh, ein Tourenskischuh
oder ein Snowboardschuh. Außerdem
betrifft die Erfindung eine Skibindung, die zum Befestigen des vorstehend genannten
Skischuhs geeignet ist. Hierfür
weist die Skibindung Haltemittel auf, die mit den Befestigungsmitteln
des Skischuhs zusammenwirken können.
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Es
sind Alpinskischuhe bekannt, deren Schale und insbesondere deren
Sohle sehr starr bzw. steif ausgebildet sind. Hierdurch wird ein
normales Gehen mit einem solchen Schuh erschwert, da keine normale
Abrollbewegung durchgeführt
werden kann. Um das Gehen mit einem solchen starren Skischuh zu
erleichtern, ist es bekannt, lose Zwischenstücke an dem Schuh anzubringen.
Derartige Zwischenstücke
haben jedoch den Nachteil, dass sie bei der eigentlichen Nutzung
des Skischuhs beim Skisport abgenommen und mitgeführt werden
müssen.
Außerdem
bereitet des Anbringen und Abmontieren solcher Zwischenstücke Unannehmlichkeiten.
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Aus
der
DE 198 30 786
A1 ist ein sogenannter gehbarer Skischuh bekannt, bei dem
die Sohle anatomisch längs
konkav ausgelegt wird, wobei der größere hintere Teil der Sohle
voll als Sohlenauflage ausgelegt wird und der kleinere vordere Teil
der Sohle hohl mit einem Außenrand
ausgelegt ist. Nachteilhaft an dem dort beschriebenen Skischuh ist
jedoch, dass er nur mit einer speziellen Bindung verwendet werden
kann. Diese Bindung unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen
Bindungen. Dies ist nachteilhaft für die Verwendung und Akzeptanz
des in dieser Druckschrift beschriebenen Skischuhs.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden einen Skischuh bereitzustellen,
mit dem man besser gehen kann als mit herkömmlichen Skischuhen. Ferner
sollen die Veränderungen,
die an einer herkömmlichen Bindung
vorgenommen werden müssen,
um den Skischuh zu befestigen, so gering wie möglich sein. Außerdem soll
eine Skibindung vorgeschlagen werden, in welcher der vorgenannte
Skischuh befestigt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Skischuh mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch eine Skibindung mit den Merkmalen des Anspruchs 10
gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus Unteransprüchen.
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Der
erfindungsgemäße Skischuh
ist dadurch gekennzeichnet, dass sich von der Unterseite der Sohle
eine Kufe erstreckt, deren nach unten gerichtete Fläche zumindest
abschnittsweise gekrümmt
ist. Durch diese Kufe wird das normale, flüssige Gehen mit dem Skischuh
erheblich vereinfacht. Das Gehen mit der Mittelfußabrollung
am Skischuh ist wesentlich müheloser
als mit der starren Sohle ohne Abrollhilfe. Die Kufe erleichtert
somit das Gehen mit einem durch den Skischuh versteiften oberen
Sprunggelenk.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Skischuhs ist die Breite
der Kufe kleiner als die geringste Breite der Sohle. Die Kufe ist
z. B. 1 cm bis 3 cm breit, insbesondere 2 cm breit. Sie ist bevorzugt
in der Mitte der Sohle befestigt.
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Ferner
erstreckt sich vorzugsweise die Kufe in Längsrichtung der Sohle im wesentlichen über das vordere
Drittel oder über
die vorderen zwei Drittel der Sohle. Des Weiteren ist bevorzugt,
dass sich die Kufe höchstens
um 1 cm bis 3 cm, vorzugsweise 2 cm, von der Unterseite der Sohle
weg erstreckt. Da sich die Kufe bei dem erfindungsgemäßen Skischuh
in Längsrichtung
vorne befindet, ist ein sicheres Stehen mit dem Skischuh auf dem
hinteren Teil weiterhin möglich.
Außerdem
ist an dem erfindungsgemäßen Skischuh
vorteilhaft, dass er die von der DIN-Norm vorgeschriebenen Gradlinigkeit
der Schuhsohle einhält,
da sich die Kufe nur in der Mitte des vorderen Sohlenanteils befindet.
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Die
gekrümmte
Fläche
der Kufe bildet eine Abrollhilfe, welche des Gehen mit dem Skischuh
erleichtert.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des endungsgemäßen Skischuhs ist die Kufe
fest oder einteilig mit der Sohle verbunden. Außerdem kann in die Kufe, insbesondere
im Bereich der Abrollfläche, eine
Granulatmischung eingegossen sein, welche die Reibung mit einem
Untergrund erhöht.
Hierdurch kann die Gefahr des Ausgleitens auf rutschigem Untergrund
vermindert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Skischuhs sind die Mittel zum
Befestigen des Skischuhs in der Bindung von Vorsprüngen am
vordersten und hintersten Ende der Sohle gebildet. Diese Vorsprünge sind
die üblichen Verlängerungen
der Sohle am vorderen und hinteren Ende des Skischuhs, an welche
herkömmliche
Skibindungen ansetzen. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist,
dass durch diese Befestigungsmittel der Skischuh mit einer herkömmlichen
Skibindung verwendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Skibindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Zwischenstück umfasst,
welches bei dem befestigten Skischuh im Bereich der Kufe angeordnet
ist, wobei das Zwischenstück
eine Aussparung zur Aufnahme der Kufe aufweist. Derartige Zwischenstücke gibt
es bereits ohne die Aussparung bei sogenannten Carvingski. Durch
ein solches Zwischenstück
wird der Kipppunkt der Ski erhöht
und somit ein besseres Ankanten ermöglicht. Um eine herkömmliche
Carvingskibindung an dem erfindungsgemäßen Skischuh anzupassen ist
es also nur erforderlich, eine Aussparung in dem Zwischenstück für die Kufe
vorzusehen. In diese Aussparung kann die Kufe eingreifen und so
problemlos auf der Skibindung fixiert werden. Im Falle eines Sturzes
ist der Fersenautomat der Skibindung in keiner Weise beeinträchtigt,
Drehstürze
sind ebenfalls ohne Gefährdung
möglich,
da das Zwischenstück
im Fersenbereich drehbar gelagert ist und nach Freigabe durch den
vorderen Bindungsanteil entsprechend dem Drehmoment nachgibt und
den Schuh bzw. den Skifahrer vom Ski und der Bindung trennt.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu
den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt eine Seitenansicht
des erfindungsgemäßen Skischuhs,
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2 zeigt den in 1 dargestellten Skischuh
von hinten,
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Skibindung
von der Seite und
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4 zeigt das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
von oben.
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Der
Skischuh 1 umfasst eine starre Sohle 2 und eine
mit der Sohle verbundene Schale 3. Die Sohle 2 weist
am hinteren Ende einen Vorsprung 2a zum Eingriff der Hinterbacken
einer Skibindung und am vorderen Ende den Vorsprung 2b zum
Eingriff der Vorderbacken einer Skibindung auf. Hinsichtlich dieser
Teile entspricht der Skischuh 1 einem herkömmlichen
Alpinskischuh.
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An
der Unterseite 4 der Sohle 2 ist eine Kufe 5 angebracht.
Die Befestigung der Kufe 5 kann beispielsweise durch Schrauben
erfolgen. Die Kufe 5 kann jedoch auch einteilig mit der
Sohle 2 ausgebildet sein. Die Kufe 5 ist 2 cm
breit und erstreckt sich höchstens
2 cm von der Unterseite 4 der Sohle 2 weg. Die
nach unten gerichtete Fläche
der der Kufe 5 ist gekrümmt,
wie es aus 1 ersichtlich
ist. Sie bildet eine Abrollhilfe, die ein flüssiges Gehen mit dem Skischuh 1 ermöglicht.
Die Krümmung
ergibt sich somit aus der Abrollbewegung beim Gehen mit einem versteiften
Sprunggelenk.
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Die
Kufe 5 ist in der Mitte der Sohle 2 befestigt,
so dass man beim Gehen mit dem Skischuh 1 nicht seitlich
abknickt. In Längsrichtung
des Skischuhs 1 befindet sich die Kufe 5 im vorderen
Drittel oder in den vorderen zwei Dritteln der Sohle 2.
Hierdurch ist es möglich,
dass man auf dem hinteren Teil der Sohle 2 stehen kann,
ohne seitlich wegzuknicken.
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Die
Kufe 5 besteht beispielsweise aus dem gleichen Material
wie die Sohle 2, z. B. aus einem Kunststoff. Ferner kann
in die Kufe 5 eine Granulatmischung eingegossen sein, welche
zu einer erhöhten
Reibung mit einer Unterlage führt.
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In
den 3 und 4 ist eine Skibindung 6 gezeigt,
welche auf einem Ski 11 befestigt ist. Die Skibindung 6 dient
der Aufnahme des Skischuhs 1. Hierzu weist sie Vorderbacken 7 und
Hinterbacken 8 auf, welche auf herkömmliche Weise in die Vorsprünge 2b und 2a eingreifen.
Zwischen den Vorder- und Hinterbacken 7 und 8 ist
ein Zwischenstück 9 bzw.
eine Platte vorgesehen, wie sie bei Bindungen für Carvingski üblich ist.
In dieses Zwischenstück 9 ist
eine Aussparung 10 eingebracht, welche die Kufe 5 aufnehmen
kann, wenn die Unterseite 4 der Sohle 2 auf der
Oberseite des Zwischenstücks 9 aufliegt.
Die Aussparung 10 ist somit geringfügig breiter als die Kufe 5.
Nach unten erstreckt sich die Aussparung 10 zumindest so
weit wie die Kufe 5.
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In
der Position, bei der der Skischuh 1 von der Bindung 6 gehalten
wird, befindet sich das Zwischenstück 9 im Bereich der
Kufe 5. Das Zwischenstück 9 umgibt
die Kufe 5, so dass die Kufe 5 von der Aussparung 10 aufgenommen
ist.