DE2019775A1 - Tunnelbauverfahren - Google Patents
TunnelbauverfahrenInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D11/00—Lining tunnels, galleries or other underground cavities, e.g. large underground chambers; Linings therefor; Making such linings in situ, e.g. by assembling
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges
Tunnelbauverfahren. Unter dem Ausdruck "Tunnel" sollen ausser
Strassentunnels und dergleichen auch andere unterirdische
Hohlräume wie Stollen und Kavernen, z.B. zur Unterbringung unterirdischer
Kraftwerkanlagen, Wasserreservoirs usw. verstanden werden.
Bei den bisher bekannten Tunnelbauverfahren ist bei
druckhaftem und wasserführendem Untergrund die definitive und dauerhafte Trockenlegung oft mit bedeutenden Schwierigkeiten
und Kosten verbunden. Im allgemeinen wird der Beton doppelwandig als ein Doppelgewölbe ausgeführt, wobei eine meist elastisch
ausgebildete Wasser- und Feuchtigkeitsisolierung zwischen
WR/mo <
17.H.70
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inneren und äusseren Beton eingebaut wird (Sandwichdichtung). Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass ein bedeutender Ausbruch
erforderlich .ist, und dass in einem späteren Zeitpunkt bei sich allfällig aufdrängenden Reparaturen nicht festgestellt werden
kann, wo z.B. eine Durchsickerung bei der Sandwichdichtung vorhanden
ist. Bei allen Isolationen, Folien, Jutengewebebahnen ist man heute noch nicht in der Lage, durch Injektionen diese
Schadenfälle zu beheben. Einzig alleine bei einer Polyester-Sandwich
isolation kann man die Durchsickerung durch Kunststoffinjektionen
beheben.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Tun- ψ nelbauverfahren zu schaffen, welches die genannten Nachteile
ausschaltet.
Das Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch
aus, dass ein Stollen ausgebrochen wird, an vorbestimmten Stellen eine Anzahl Bohrlöcher in verschiedenen Richtung in die
Stollenwände vorgetrieben werden, die derart entwässerten bzw. vom Wasserdruck entlasteten Stollenwände mittels einer Betonschale
ausgekleidet und abgestützt werden, wobei an den Stellen, an denen die genannten Bohrlöcher in die Tunnelröhre münden
zum Tunnelboden führende Aussparungen zum Ableiten des Drainagewassers
belassen werden, und dass schliesslich eine Isolations-
und Verkleidungsmaterialschicht auf die Betonschale aufgebracht wird.
Durch die erfindungsgemässe Art der Entwässerung bzw.
durch den dadurch in den in Nahe der Tunnelröhre liegenden Zonen der Wände entlasteten Wasserdruck wird es möglich, nur noch
eine einzige Betonwand anzubringen. Durch den Wegfall des einen Betonringes braucht es weniger Ausbruch und weniger Beton, was
sich natürlich auch in einer wesentlichen Zeiteinsparung beim Bau des Tunnels auswirkt. Dank der Entwässerung nach dem erfindungsgemässen
Verfahren wird die durch Temperaturschwankungen .und Schwinden hervorgerufene Rissgefahr im Beton und die Frostgefahr
in Portalnähe stark reduziert. Durch die Aussparungen zum Ableiten des Drainagewassers in der Betonauskleidung ist
eine Kontrollmöglichkeit, bzw. Revisionsmöglichkeit zudem jeder-
- 2 —
009847/111*
zeit gegeben.
Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise anhand
eines in der Zeichnung dargestellten, nach dem erfindungsgeinässen
Verfahren gebauten "Tunnels noch etwas näher erläutert. Es
zeigt: ■
Fig. 1.einen Querschnitt, rein schematisch, durch
einen nach dem erfindungsgemässen Verfahren gebauten Tunnel;
. Fig. 2 einen vergrösserten· Ausschnitt aus einer Seitenwand
des Tunnels nach Fig. 1, und
Fig. 3 und 4 Horizontalschnitte durch die Betonaüskleidungen
eines Tunnels nach Fig. 1.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch
einen fertigen, nach dem erfindungsgemässen Verfahren gebauten
Strassentunnel.
Beim Bau wurde so vorgegangen, dass zuerst ein Stollen
1 aus dem Fels 2 ausgebrochen wurde; Danach wurde der Fels (z.B. Granit, Schiefer, Gneis, Sandstein oder Nagelfluh) nach
dem erfindungsgemässen Verfahren entwässert, und zwar durch Eintreiben von in verschiedenen Richtungen um etwa 2 bis 5m
tief eindringenden Bohrlöchern 3,3' ,3" (s. Fig. 2). Am Ende
der Bohrlöcher können Sprengpatronen (sog. Schmorsen) zum Zünden
gebracht werden, wodurch sich dann Hohlräume 4, sog. Pfeifen bilden. Die Hohlräume dienen der Aufnahme von Wasser im
Fels. Durch die Bohrlöcher 3,3',S", und insbesondere durch das
. Äusschiessen der Hohlräume 4 ist die Gewähr gegeben, den Fels
genügend zu entwässern und damit den Wasserdruck auf den später anzubringenden Auskleidebetonmantel 5 zu entlasten.
Die Bohrlöcher 3,3',3" werden jeweils von vorbestimmten Stellen der Stollenwand aus vorgetrieben.
Beim Arbeiten in lockerem Material, wie z.B. Moräne oder Trias brauchen keine Wassersammeilöcher gesprengt zu werden,
da die Bohrlöcher zur Entwässerung durch Eintreiben eines perforierten Rohres in den jeweiligen Untergrund hergestellt'
werden können. *.
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H-
Nach dem Entwässern wird der Stollen mit einer einzigen Betonschale 5 ausgekleidet und abgestützt. An den Stellen,
an denen die Bohrlöcher 3,3',3" in die Tunnelröhre münden,
werden Wasserdrainageschächte 6,6' usw. freigelassen, in welchen
das aus den Bohrlöchern 3,3',3" austretende Wasser zum
Tunnelboden bzw. Untergrund abgeleitet wird.
Die Stollenwände können mit Ortsbeton oder mittels vorfabrizierten Betonelementen ausgekleidet werden.
Bei unerwartet grossem Wasserandrang können nach dem
Auskleiden von den Aussparungen bzw. Schächten 6,6' aus noch zusätzliche Entwässerungs-Bohrlöcher hergestellt werden.
Bei eventuellen Wasserdurchbrüchen nach dem Drainieren des Felsens kann die Oberfläche des ausgebrochenen Profils
zusätzlich abgedichtet und das Wasser ebenfalls in die Schächte 6,6' eingeleitet werden.
Der Auskleidungsbeton 5 übernimmt den ihm zugedachten Teil des Gebirgsdruckes und kann zu diesem Zweck mit Füllihjektionen
und passender Granulometrie eng mit dem Untergrund bzw. den Stollenwänden verbunden werden, ohne dass das1'Injektionsgut
die Bohrlochdrainage im Felsen stört. Die Bohrlochdrainage kann im übrigen nach einer Injektion zu jeder Zeit
gereinigt werden.
Wie bereits erwähnt, ist der Auskleidungsbeton 5 in vorzugsweise rege!massigen Abständen entsprechend den örtlichen
geologischen Gegebenheiten durch bis auf den Untergrund durchgehende Aussparungen (Schächte) 6 unterbrochen. Bei einer
Auskleidung mittels vorfabrizierter Elemente werden die Abstände von der Grosse der Elemente bestimmt.
Wie bereits erwähnt, dienen diese Schächte der konzentrierten Abfuhr des aus den Bohrlöchern 3,3' , 3" austretenden
Wassers in die am Tunnelboden vorgesehenen Drainageleitungen
7 (s. Fig. 1), der nachträglichen Reinigung oder Erweiterung der Bohrlöcher, sowie der Vornahme einer eventuellen Vorabdichtung.
Um beim Auskleiden mit Ortsbeton eine Mehrarbeit durch Ausschalen der Schächte zu vermeiden, können an'den für
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die Aussparungen, vorgesehenen Stellen vorübergehend Kerne 8, z.B. Kunststoffblöcke (Styren) angeordnet werden. .Die Kernblöcke
8 können auf der normalen Schalung oder der Stollenwand
befestigt werden (Fig. 3).
Die Schächte 6 werden durch eine abnehmbare Konstruktion (z.B. Platten 9) wasserdicht abgeschlossen. Im Bereich
von Zonen, in denen mit Gefriertemperaturen gerechnet werden muss, werden die Platten 9 entsprechend isoliert. .
Nach erfolgter Ausbetonierung wird die innere Betonschale 5 starr isoliert. Als Isolierschicht 10 eignen sich besonders starre Dünnputze auf der Basis von kunststoffvergütetem
Zementputz (z.B. "Sika 101"). Um einen einwandfreien Beton zu
erhalten, empfiehlt sich die Beigabe eines Zusatzmittels (z.B. "Frioplast").
Selbstverständlich können die Aussparungen zum Ableiten des Drainagewassers auch in mehrere Kammern unterteilt werden,
von denen eine der eigentlichen Wasserabführung und eine
weitere, von der ersten wasserdicht getrennte Kammer der Aufnahme
von Installationen, z.Ö.Lüftungsanlagen, Beleuchtungsanlagen "u-sw*. dienen kann.
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Claims (12)
1. Tunnelbauverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stollen ausgebrochen wird, an vorbestimmten Stellen eine
Anzahl Bohrlöcher in die verschiedenen Richtungen in die Stollenwände vorgetrieben werden, die derart entwässerten bzw. vom
Wasserdruck entlasteten Stollenwände mittels einer Betonschale ausgekleidet und abgestützt werden, wobei an den Stellen, an
denen die genannten Bohrlöcher in dieTunnelröhre münden zum Tunnelboden führende Aussparungen zum Ableiten des Drainagewassers
belassen werden, und dass schliesslich eine Isolationsund Verkleidungsmaterialschicht auf die Betonschale aufgebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Bohrlöcher etwa 2-5 m tief in die Stollenwände
vorgetrieben' werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden von wenigstens einigen der Entwässerungsbohrungen
durch Zünden von Sprengladungen zusätzliche Hohlräume ausgeschossen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Anbringen der Betonschale zusätzliche Entwässerungsbohrungen
vorgenommen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die genannten Bohrlöcher wenigstens zum Teil perforierte
Rohre eingelegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Bohrlöcher durch Eintreiben von perforierten
Rohren in die Stollenwände hergestellt werden, wobei die
.Rohre in den Wänden belassen werden.
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2.01 977G.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stollenwände mit Ortsbeton ausgekleidet werden. "
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollenwände mit vorfabrizierten Betonelementen ausgekleidet
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die,der Drainagewasser-Ableitung dienenden Aussparungen
gegen das Tunnelinnere wasserdicht abgeschlossen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Betonieren der Tunnelauskleidung an den als Aussparungen freizulassenden Stellen vorübergehend Kerne
angeordnet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenseite des Auskleidungsbetons mit einer starren Isolierschicht versehen wird.
12. Verfahren nach Anspruch -1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolierschicht aus einem starren Dünnputz auf der
Basis von kunststoffvergütetem Zementputz besteht.
1 BAD ORIGINAL
Q09847/11H
Leerseite
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