DE2621680C3 - Verfahren und Vorrichtung zum vollständigen Abbau von Lagerstätten in der Arktis - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum vollständigen Abbau von Lagerstätten in der ArktisInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zurr vollständigen Abbau von im arktischen
und subarktischen Klimabereich befindlichen Lagerstätten in kammerartiger Bauweise mit Restpfeilern.
Bekanntlich ist es beim Abbau von Lagerstätten zur Sicherheit und Verringerung der schädlichen Wirkung
des Abbaus auf andere Grubenbaue und die Tagesoberfläche erforderlich, die Bewegungen und das Absinken
der den verlassenen Abbauhohlrsum überlagernden Gebirgsschichten möglichst klein zu halten. Das
geschieht entweder durch Versatiibau, bei dem der durch die Hereingewinnung des nutzbaren Lagerstätteninhalts
entstandene Hohlraum mit taubem Gestein oder anderem geeigneten Material verfüllt wird oder
durch Pfeiler oder Festenbau, bei denen der regelmäßig über das Baufeld in der Lagerstätte verteilt sind und in
bestimmter Reihenfolge verhauen werden, erfolgt, wobei zwischen den einzelnen Kammern oder örtern
Pfeiler stehenbleiben.
Es ist bekannt, die auf diese Weise hergestellten Kammern oder örter mit Versatz, dem aushärtende
Bindemittel zugesetzt sind, zu verfüllen und anschließend die stehengelassenen Pfeiler hereinzugewinnen.
Als Versatz dienen u. a. grobkörnige Abgänge aus der Aufbereitung, die unter Zusatz der Bindemittel,
vorzugsweise Zement, in die Kammern bzw. örter eingebracht werden.
Beim Abbau einer Lagerstätte i.n arktischen und
subarktischen Kliniabcreich, wo Dauerfrostperioden von mehr als sechs Monaten im Jahr herrschen, kommt
der Frage des Einbringens des Versatzes besondere Bedeutung zu, da in diesem Bereich angesiedelte
Bergbaubetriebe infolge ihrer Abgelegenheit und Entfernung von den Zivilisationsbereichen durch hohe
I'ninsporlkoslen für eingehendes Material und ausgehende
Produkte sowie durch hohe Betriebskosten, !"■dinjr! durch die liefen Außentemperaturen und durch
.' i) /·.hh.ui der im Permafrost liegenden Lagerstätten,
erheblich belastet sind.
Aufgrund dieser besonderen Situation und angesichts der hohen Investitionskosten für die betriebliche
Infrastruktur sind die im arktischen und subarktischen ι Klimabereich tätigen Bergbaubetriebe bestrebt, die
Lagerstätten vollständig abzubauen. Das kann einmal dadurch geschehen, daß das Hangende der Lagerstätte
nach der Hereingewinnung des Lagerstäiteninhalts planmäßig zu Bruch geworfen wird. Da jedoch bei einer
in derartigen Behandlung der die Lagerstätte überdeckenden
Gebirgsschichten mit größeren Belastungen durch Bergschäden infolge Absinkens und Zerreißens der
Gebirgsschichten zu rechnen ist, werden heute in aller Regel bei in kammerartiger Bauweise betriebenem
Abbau zwischen den Kammern oder örtern Bergfesten oder Pfeiler stehengelassen und somit auf eine
vollständige Gewinnung des Lagerstätteninhalts verzichtet, insbesondere da das Einbringen von Versatz mit
einem aushärtenden Bindemittel wegen der damit
2Ii verbundenen Transportkosten zu teuer ist. Darüber
hinaus verursacht die beim Abbinden des ein aushärtendes Bindemittel enthaltenden Versatzes entstehende
Wärme ein Auftauen des natürlichen unter Permanentfrost stehenden Nebengesteins, wodurch sich die
-> gebirgsmechanischen Verhältnisse ändern und damit betriebliche Störungen hervorgerufen werden können.
Hinzu kommt, daß m arktischen und subarktischen Klimabereichen eine Deponie der Aufbereitungsabgänge
in herkömmlicher Art und Weise nicht möglich ist, da
in die Schlämme wegen der Frostperioden nicht entwässert
werden können und die aus Bodenmaterial und Aufbereitungsabgängen aufgebauten Dämme während
der warmen Jahreszeit, in der Dämme und Böden oberflächlich auftauen, statisch schwer beherrschbar
r> sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einem Abbauverfahren der eingangs genannter; Art
die Aufbereitungsabgänge in die verhauenen Kammern und örter in der Weise einzubringen, JiB sie als Versatz
■"' neue Auflager für die unter möglichst geringer
Bruchwirkung nur gering absinkenden Oberdeckungsschichten bilden, wenn die zwischen den Kammern und
örtern stehenden Pfeiler abgebaut werden. Gleichzeitig soll die Aufhaidung der Aufbereitungsabgänge über
■'"' Tage so gering wie möglich gehalten werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß zum Abbau der Restpfeiler in die Kammern und Örter von
der Sohle bis zur Firste Aufbereitungsabgänge eingebracht und diesen auf thermodynamische Art und Weise
'" Wärme bis zu deren vollständigem Gefrieren entzogen
wird, so daß gefrorene Pfeiler aus Aufbereitungsabgängen entstehen, zwischen denen die Restpfeiler abgebaut
werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus in die eingefüllten Aufbereitungsabgänge
eingebetteten Gefrierrohren, die mit einer Gefrieranlage verbunden sind.
Die Gefrieranlage wird durch einen Kühlturm und eine darüber angeordnete Düseneinrichtung gebildet,
h() über die der über eine Rohrleitung zugeführte
Kälteträger dem Kühlturm während der Frostperiode durch Versprühen aufgegeben wird. Der sich am Boden
des Kühlturms sammelnde Kälteträger wird über eine Rohrleitung den Gefrierrohren zugeführt.
b) Der Hohlraum für das Einbringen des Versatzes ist
entweder durch künstlich hergestellte Schalungsflächen, ζ. B. Luftsäcken, begrenzt oder die zu gewinnenden
Pfeiler bzw. das Nebengestein selbst bilden die
Begrenzungsflächen.
Die erforderliche Umlaufmenge des Kälteträgers errechnet sich aus der aus den Aufbereitungsabgängen
abzuführenden Wärme und dem spezifischen Wärmeinhalt des Kälteträger.
Die Dimensionierung der Gefrierrohe ergibt sich aus der abzuführenden Wärme und dem Wärmeübergang
vom Kälteträger durch das Gefrierrohr auf die Aufbereitungssvhlämme.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt, die nachfolgend näher erläutert werden:
In Fig. 1 ist die Draufsicht auf eine zwischen den
Abbaugrenzen 1, 2 in kammerartiger bzw. kammerpfeilerartiger Bauweise verhauene Lagerstätte dargestellt
In dem Abbauhohlraum 3 stehen zum spateren Abbau bestimmte Erzpfeiler 4, die das Hangende abstützen.
Gemäß F i g. 2 sind zwischen den Erzpfeilern 4 quer zur Längserstreckung des Abbauhohlraums 3 aus
Schalungselementen 5 gebildete Hohlräume 6 in der Weise angeordnet, daß zwischen dtr Stirnseite der
Schalungseiemente 5 und der gegenüber.\egenden Abbaugrenze 1 eine Grundstrecke 7 entsteht und die
Rückseite des Hohlraums 6 durch die Abbaugrenze 2 gebildet ist. In die Hohlräume 6 werden Aufbereitungsabgänge bis unter die Firste eingelagert und durch
Gefrieren verfestigt Nach dem Aufbau und einer ausreichenden statischen Dimensionierung der gefrorenen
aus Aufbereitungsabgängen bestehenden Pfeiler 8 werden die stehengelassenen Erzpfeiler 4 abgebaut.
Nach dem Abbau werden die zwischen jeweils zwei benachbarten Pfeilern 8 bestehenden Zwischenräume 9
an der grundstreckenseitigen öffnung durch Anordnung von aus Aufbereitungsabgängen bestehenden gefrorenen
Pfeiler 10 verschlossen. In die dadurch entstandenen Hohlräume 11 können weitere Aufbereitungsabgänge
eingebracht werden.
Die Fig. 3 zeigt die Draufsicht einer zwischen den
Abbaugrenzen 11, 12 mittels regelmäßig angeordneter Kammern .3 verhauenen Lagerstätte, wobei die
zwischen den einzelnen Kammern 13 stehengelassenen Erzpfeiler 14 auf ihrer Stirnseite durch die Grundstrekke
15 und auf ihrer Rückseite durch die Abbaugrenze 12 begrenzt sind. Die öffnungen der Kammern 13 werden
— wie in Fig.4 dargestellt — mit Schalungselementen
16 verschlossen und anschließend bis unter die Firste mit Aufbereitungsabgängen verfüllt und das bei der
Sedimentation anfallende Wasser dem Betrieb wieder zugeführt. Nach dem Gefrieren der Aufbereitungsabgänge
zu ausreichend statisch dimensionierten Pfeilern
17 werden die stehengelassenen Erzpfeiler 14 abgebaut.
In Fig. ti ist in perspektivischer Darstellung die
zwischen zwei benachbarten Erzpfeilern 14 befindliche Kammer 13 mit zwei darin angeordneten Gefrierrohren
18 wiedergegeben.
Gemäß F i g. 6 ist die zwischen den beiden Erzpfeilern 14 gebildete Kammer 13 grundstreckenseitig durch das
Schalungselement 16 verschlossen. Über die am Hangende 19 der Kammer 13 angebrachte bis zur
Abbaugrenze 12 geführte Rohrleitung 20 werden — wie in dem in F i g. 7 entlang der Schnittlinie I-I der F i g. 6
gelegten Schnitt dargestellt — die Aufbereitungsabgän-
ge in die Kammer 13 eingefüllt. Das bei ihrer Sedimentation auf dem Liegenden 21 anfallende Wasser
sammelt sich in dem zwischen dem Schalungselement 16 und dem dahinter angeordneten Trennwehr 22 befindlichen
Zwischenraum 23, von wo es zurückgeführt wird. Sobald die Kammer 13 bis auf Höhe des Trennwehrs 22
mit Aufbereitungsabgängen gefüllt ist, wird die Rückleitung des anfallenden Wassers beendet und die Kammer
13 bis unter die Firste mit Aufbereitungsabgängen versetzt. Bei großvolumigen Kammern ist es erforderlich,
die Gefrierrohre nahe der Kammerstöße anzuordnen.
In der in Fig.8 dargestellten Draufsicht ist das
Einbringen von Aufbereitungsabgängen in den zwischen zwei gefrorenen Pfeilern 8 bestehenden, mit darin
angeordneten Gefrierrohren 24 Hohlräumen 11 gemäß F i g. 2 wiedergegeben. Die öffnung des Hohlraums 11
ist durch das Schalungselement 25 verschlossen. Über die am Hängende befindliche bis zur Abbaugrenze
verlegte Rohrleitung 26 wird der 'iohlraum 11 mit
'«liksui uiluiigaaLTgaiigcn gciuuu L*ra3 Uli ι/ ΤΛ ^3CUlIIlCItIution
anfallende Wasser sammelt sich in dem zwischen dem Schalungselement 25 und dem dahinter angebrachten
Trennwehr 27 befindlichen Zwischenraum 2jj und wird vor dort abgeleitet. Wenn der Hohlraum 11 bis auf
das Niveau des Trennwehrs 27 mit Aufbereitungsabgängen versetzt ist, wird der Rücklauf des bei der
Sedimentation anfallenden Wassers beendet und der Hohlraum bis zur Firste mit Aufbereitungsabgängen
verfüli:.
Die F i g. 9 zeigt die schematische Darstellung der für
das Gefrieren der aus Aufbereitungsabgängen gebildeten Pfeiler verwendeten Gefrieranlage. Der Kälteträger
wird über die Rohrleitung 29 den in Gen sedimentierten Aufbereitungsabgängen eingebetteten Gefrierrohren
18, 24 zugeführt. Über die Rohrleitung 30 wird der Kälteträger über die Düseneinrichtung 31 dem im
Freien stehenden Kühlturm 32 aufgegeben, inden· dem Kälteträger, bevor dieser der Rohrleitung 29 wieder
zugeführt wird, Wärme entzogen wird. Falls ein einr .aliger Durchlauf des Kälteträgers durch den
Kühlturm 32 nicht ausreichen sollte, besteht die Möglichkeit, den Kälteträger im Kurzschluß über die
Rohrleitung 33 dem Kühlturm erneut aufzugeben. Mit Hilfe der Pumpe 34 wird der Kälteträger mit der
erforderlichen Fließgeschwindigkeit umgepumpt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß damit in arktischen und
subarktischen Klimabereichen befindliche Lagerstätten ohne Störung der gebirgsmechanischen Verhältnisse
vollständig abgebaut, wobei gleichzeitig die feinkörnigen Aufbereitungsabgänge in wirtschaftlicher und
umweltfreundlicher Weise in der verhauenen Lagerstätte untergebracht werden können.
Die Erfindung eignet sich bei entsprechender Modifizierung grundsätzlich auch für andere Abbauvarianten,
sowohl in flacher als auch in steiler Lagerung, bei denen es darauf ankommt, aus Lagerstättensubstanz
bestehende Pfeiler durch aus Aufbereitungsschlämmen bestehende Pfeiler zu ersetzen, um dadurch die gesamte
Lagerstätte zu gewinnen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum vollsiändigen Abbau von im arktischen und subarktischen Klimabereich befindlichen
Lagerstätten in kamme.-arüger Bauweise mit Restpfeilern, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abbau der Restpfeiler die Kammern und örter von der Sohle bis zur Firste mit Aufbereitungsabgängen
verfüllt und diesen auf thermodynamische Art und Weise Wärme bis zu deren
vollständigem Gefrieren entzogen wird, so daß gefrorene Pfeiler aus Aufbereitungsabgängen entstehen,
zwischen denen die Restpfeiler abgebaut werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in die in die
Kammern und örter eingefüllten Aufbereitungsabgänge eingebettete, mit einer Gefrieranlage verbundene
Gefrierrohre (18,24).
3. Vorrichujig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gefrieranlage aus einem Kühlturm (32) und einer darüber angeordneten Düsenvorrichtung
(31) besteht, über die der im Kreislauf geführte, von den Gefrierrohren (18, 24) ablaufende Kälteträger
in den Kühlturm einspriihbar ist.
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DE2621680B2 DE2621680B2 (de) | 1979-02-15 |
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US5380127A (en) * | 1993-03-15 | 1995-01-10 | Cigar Lake Mining Corporation | Non-entry method of underground excavation in weak or water bearing grounds |
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1976
- 1976-05-15 DE DE19762621680 patent/DE2621680C3/de not_active Expired
- 1976-06-18 CA CA76255251A patent/CA1049052A/en not_active Expired
Also Published As
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