DE2018542C2 - Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Fördern von Sedimenten, insbesondere Erzknollen, vom Boden der Tiefsee - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Fördern von Sedimenten, insbesondere Erzknollen, vom Boden der Tiefsee

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DE2018542C2 DE19702018542 DE2018542A DE2018542C2 DE 2018542 C2 DE2018542 C2 DE 2018542C2 DE 19702018542 DE19702018542 DE 19702018542 DE 2018542 A DE2018542 A DE 2018542A DE 2018542 C2 DE2018542 C2 DE 2018542C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum kontinuierlichen Fördern von Sedimenten u. dgl., insbesondere Erzknollen, vom Boden dei Tiefsee, wobei ein langes, endloses Trägerelement ir Form eines Seiles, an dem in wenigstens annähernc regelmäßigen Abständen Eimer angebracht sind, voir einen Längsende (Bug oder Heck) eines Schiffes aul den Grund des Gewässers abgelassen und am anderen Ende des Schiffes wieder hochgezogen wird.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Gewinnung von Manganerzknollen usw., die in den Sedimenten der Tiefsee enthalten sind. Diese Manganknollen liegen in einer Tiefe ungefähr 300C bis 6000 m am Grund der Tiefsee und können daher mit den bekannten Förderverfahren und -einrichtungen nicht gewonnen werden. Gemäß der Veröffentlichung »Mineral resources of the sea« von Poi Mero, 1965, S. 243 bis 272, ist nämlich der wirtschaftliche Einsatz von Eimerbaggern auf etwa 45 m, von hydraulischen Baggern mit an der Oberfläche befindlicher Pumpe auf etwa 60 m, von Kabelbaggern auf etwa 150 m und von Hydraulikbaggern mit Druckluftförderung auf etwa 300 m beschränkt.
Aus der Zeitschrift »Design News«, 1969, Heft 5, S. 46 und 47, ist bereits ein System zum Abbau von Sedimenten vom Meeresboden mit einem Hochseeschiff bekannt, bei dem vom Heck des Schiffes eine lange endlose Kette von Eimern abgelassen und am Bug wieder hochgezogen wird. Die Eimer sind durch Drahtseilstücke miteinander verbunden. Es hat sich gezeigt, daß dieses System, bei dem das Schiff im Betrieb geradeaus fährt, nur in flachen Gewässern brauchbar ist, weil das Drahtseil dazu neigt, sich während des Betriebes mit sich selbst und mit den Eimern zu verwickein. Dieser einen kontinuierlichen Betrieb erheblich störende Effekt macht sich naturgemäß um so stärker bemerkbar, je tiefer der zu bearbeitende Meeresboden liegt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verwickeln und eine Beschädigung des Seiles zu verhindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Schiff dabei in seitlicher Richtung bewegt wird, daß die Laufgeschwindigkeit des Träger-
•lementes mindestens das Doppelte der Bewegung!- jeschwindigkeit des Schiffes in seitlicher Richtung beträgt und daß ein Seil verwendet wird, das ein kleineres spezifisches Gewicht hat als Seewasser.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich durch einen minimalen Aufwand, hohe Betriebssicherheit und große Anpassungsfähigkeit aus.
Eine bevorzugte Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß der Erfindung, bestehend aus einem Schiff, bei welchem im Bereich des Bugs und des Hecks je eine Rolle angeordnet ist zur Führung eines über einen Antrieb bewegbaren endlosen, in Abständen mit Eimern bestückten Trägerelementes, welches vom einen Ende des Schiffes abgelassen und am entgegengesetzten Ende wieder hochgezogen wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement mittels eines motorisch angetriebenen und über eine Kupplungsvorrichtung am Trägerelemsnt angreifenden endlosen Antriebsseils gezogen wird und daß das Schiff im Bereich des Bugs und des Hecks mit einer Vorrichtung zum Erzeugen eines Querschubes versehen ist.
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische, teilweise perspektivische Seitenansicht einer Einrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer bekannten Einrichtung,
Fig. 3 eine Draufsicht der Einrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine vereinfachte Vorderansicht der Einrichtung gemäß F i g. 1,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht der vorgeschlagenen Einrichtung in einem Zustand, bei dem ein Verwickeln des Seiles auftritt,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Drahtkorb-Eimers, an dessen Rand sich das Seil verhängt hat, wie es bei der vorgeschlagenen Einrichtung gemäß F i g. 2 möglich war,
Fig. 7 eine vergrößerte Draufsicht eines wesentlichen Teiles der Einrichtung gemäß Fig. 1,
F i g. 8 eine Seitenansicht des in F i g. 7 dargestellten Teiles,
F i g. 9 eine perspektivische Ansicht eines anderen wesentlichen Teiles der Einrichtung gernäß Fig. 1,
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht eines anderen wesentlichen Teiles der Einrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. Π eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform einer Einrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht, aus der der Zustand des Seiles in der Nähe des Meeresgrundes bei der Einrichtung gemäß Fig. 11 ersichtlich ist,
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht, in der der Zustand der Eimer und des Seiles der Einrichtung gemäß Fig. 11 bei der Aufnahme von Material vom Meeresgrund ersichtlich ist, und
Fig. 14 eine perspektivische Ansicht, die den Zustand des Seiles am Meeresgrund für den FnIl -»ρη-π. daß die spezifische Dichte des Seiles größer als die des Seewassers ist.
Die in F i g. 1 als Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellte Einrichtung enthält ein Schiff 1, das hinten und vorn mit einer Vorrichtung 4 bzw. 5 zum
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Erzeugen eines nach der Seite gerichteten Schubes (im folgenden kurz »Seitenantriebsvorrichtung«) versehen ist. Das Schiff weist femer die übliche Schiffsschraube 2 und ein Ruder 3 auf. Die Seitenantriebsvorrichtungen 4 und 5 ermöglichen eine seitliche Bewegung des Schiffes mit geringer Geschwindigkeit unabhängig von Gezeiten, Wind und Seegang. Das Schiff 1 ist ferner mit einer am Heck befindlichen Heckrolle 6, einer am Bug befindlichen Bugrolle 10,
ίο Führungsrollen 7, 8 und 9, Führungsplatten 11 bis 14, einem Motor 15, einer Drahtseilantriebsrolle 16, einer Drahtseilführungsrolle 17, einem Antriebsdraht oder -drahtseil 18 und Fangkauschen 19 versehen. Die Teile 7 bis 9 und 11 bis 19 befinden sich auf dem oberen Teil des Decks.
Das Antriebsdrahtseil 18 wird durch den Motor 15 angetrieben, und seine Bewegung wird auf ein im folgenden kurz als Seil bezeichnetes Trägerelement 20 durch die Kauschen 19 übertragen, die mit den Kettenteilen des Seiles 20 frei lösbar verbunden sind. Selbstverständlich könnten die Führungsronen mit gleicher Drehzahl unmittelbar durch den Motor 15 angetrieben werden, um das Seil in Bewegung zu setzen. Für den Fall eines Seilbruches muß jedoch eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen sein, die das Seil senkt und seinen Verlust verhindert. Die Metallkauschen 19 erfüllen außer dem Antrieb auch gleichzeitig die Funktion einer solchen Sicherheitsvorrichtung und verhindern, daß das Seil bei einem Bruch unkontrolliert abläuft. Der Antrieb des Seiles 20 über die Metallkauschen 19 trägt also erheblich zur Sicherheit der Einrichtung bei.
Das lange endlose Seil 20, an dem in regelmäßigen Abständen Eimer, die z. B. die Form von Drahtkörben haben können, angebracht sind, läuft über die Führungsplatte 13, die Führungsrolle 9, die Führungsplatte 14 und die Bugrolle 10 zum Meeresgrund 22 und steigt von diesem zum Heck des Schiffes wieder hoch, läuft über die Heckrolle 6 und die Führungsrollen 7 und 8. Die Länge des Seiles beträgt vorzugsweise etwa das 2,4fache der Meerestiefe.
Der Pfeil 25 bezeichnet die Richtung, in der sich das Seil 20 nach unten bewegt, der Pfeil 26 die Richtung, in der sich das Seil 20 nach oben bewegt, und der Pfeil 24 die Richtung, in der sich das Schiff 1 nach der Seite bewegt. Beim normalen kontinuierlichen Baggerbetrieb ist die Geschwindigkeit, mit der das Seil 20 in der Richtung des Pfeiles 25 abläuft, wesentlich größer als die Geschwindigkeit, in der sich das Schiff 1 in Richtung des Pfeiles 24 nach der Seite bewegt, so daß ein Teil des Seiles 20 auf dem Meeresgrund 22 liegt und sich mit sehi langsamer Geschwindigkeit entfaltet. Das Seil 20 wird durch das Antriebsdrahtseil 18 vom Meeresgrund zum Heck des Schiffes hochgezogen und lauft über die Heckrolle 6 und die Führungsrollen 7 und 8 mit einer Geschwindigkeit in Pfeilrichtung 26, die selbstverständlich gleich der Ablaufgeschwindigkeit in der Richtung des Pfeiles 25 ist Während das Seil 20 mil dem an ihm angebrachter Körben oder Eimern 21 sukzessive schräg weggezo gen wird, schleifen die Eimer 21 mit der durch dei Pfeil 27 angedeuteten Geschwindigkeit über dei Meeresgrund, und Maganerzknollen, Ton u.dgl. wer den von den Eimern 21 aufgenommen.
Bei einem Versuch mit einem ozeanographischei Forschungsschiff von 800 t betrug der Abstand zwi sehen der Bugrolle 10 und der Heckrolle 6 nur 4On trotzdem war ein kontinuierliches Baggern in Tiefe
bis zu 1410 m ohne weiteres möglich, wobei die Abfiergeschwindigkeit 25 etwa 0,7 m/s und die Geschwindigkeit 24 der Seitwärtsbewegung des Schiffes etwa 0,25 m/s betrugen.
Beim Tiefseebaggern wird vorzugsweise ein geflochtenes Seil aus Kunststoffasern, wie Nylon oder Polypropylen, verwendet. Die Art und Form der Eimer 21 wird entsprechend dem zu gewinnenden Material oder Erz gewählt.
Für das oben beschriebene Baggerverfahren stellen die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Schiffes 1 sehr wichtige Faktoren dar. Das Schiff 1 muß sich mit langsamer Geschwindigkeit in seitlicher Richtung bewegen, was bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 durch die Seitenantriebsvorrichtungen 4 und 5 gegen die Einwirkungen von Gezeiten, Wind und Wellen so bewirkt wird, daß sich das Schiff ungefähr senkrecht zu den Bewegungsrichtungen 25 und 26 des Seiles 20 bewegt, wie es in F i g. 3 dargestellt ist, und der Abstand zwischen dem ablaufenden und ankommenden Teil des Seiles 20 so groß wie möglich gehalten wird. Bei den erwähnten Versuchen betrug die Quergeschwindigkeit 24 des Schiffes 1 etwa 0,2 bis 0,5 m/s, die Einholgeschwindigkeit des Seiles
20 betrug etwa 0,6 bis 0,9 m/s, und die Geschwindigkeit 27 der Eimer auf dem Meeresgrund betrug etwa 0,8 bis 1,4 m/s.
Wenn die Quergeschwindigkeit 24 des Schiffes 1 zu groß ist, verläuft das endlose Seil 20 mit den Eimern
21 zu schräg, und das Seil 20 reicht dann nicht bis zum Meeresgrund. Bei dem obenerwähnten Versuch waren die Ergebnisse unbefriedigend, wenn die Quergeschwindigkeit 24 etwa 1,5 m/s betrug. Die Ergebnisse sind ebenfalls unbefriedigend, wenn die Quergeschwindigkeit 24 des Schiffes 1 den Wert Null hat. Die Quergeschwindigkeit des Schiffes liegt daher vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,45 m/s. Diese Geschwindigkeit ist zwar klein, da jedoch die Ablauf- und Einholgeschwindigkeit des Seiles 20 vorzugsweise zwischen etwa 0,6 und 0,9 m/s liegt, ist die resultierende Geschwindigkeit der seitlichen Bewegung des Schiffes 1 sehr wichtig.
In F i g. 2 ist zu Vergleichszwecken die bekannte Einrichtung dargestellt, bei der ein Baggerschiff 1 mit einer Schiffsschraube 2 mit kleiner Geschwindigkeit 28 vorwärts fährt und ein langes endloses Seil 20, an dem in regelmäßigen Abständen Eimer 21 bebefestigt sind, vom Bug mit der Geschwindigkeit 25, die annähernd gleich der Geschwindigkeit 28 ist, zum Meeresgrund 22 abgelassen und vom Meeresgrund zum Heck mit der gleichen Geschwindigkeit 26 wie die Geschwindigkeiten 25 und 28 hochgezogen wird. Die Eimer bewegen sich dabei mit einer Geschwindigkeit 29 über den Meeresgrund und nehmen die gewünschten knollenförmigen Sedimente auf. Die Geschwindigkeit 29 ist dementsprechend die Summe der Fahrtgeschwindigkeit 28 des Schiffes 1 und der Ablaufgeschwindigkeit 25 des Seils 20, also etwa doppelt so groß wie die Einholgeschwindigkeit 26.
Wenn sich das Schiff 1 gemäß der Erfindung in seitlicher Richtung bewegt, vermindert der Widerstand, den das Wasser der Bewegung des Seiles 20 und der Eimer 21 entgegensetzt, das Gewicht des Seiles 26 und der Eimer 21 im Wasser, während das Seil und die Eimer vom Bug des Schiffes zum Meeresgrund abgelassen werden, und wenn das Seil 20 vom Meeresgrund 22 zum Heck des Schiffes hochgezogen wird, addiert sich der Widerstand, den das Wasser der Bewegung des Seiles 20 und der Eimer Il entgegensetzt, zum Gewicht des Seiles 20 und der Eimer 21 im Wasser und dem Gewicht des in den Eimern enthaltenen Erzes und anderen Materials. Der ablaufende Teil des Seiles 20 mit den Eimern 21 ist also im Effekt wesentlich leichter als der hochgezogene Teil des Seiles, und der ablaufende Teil des Seiles 29 mit den Eimern 21 ist daher wesentlich stärker geneigt als der hochgezogene Teil. Bei dem obenerwähnten Versuch, bei dem sich das Forschungsschiff mit einer Geschwindigkeit von 0,25 m/s nach der Seite bewegte und das Seil 20 mit den Eimern 21 mit einer Geschwindigkeit von 0,7 bis 1,0 m/s abgelassen und eingeholt wurde, betrug der Winkel 31 (F i g. 4) das ablaufendend Teiles des Seils 20 an der Bugrolle 10 bezüglich der Vertikalen etwa 19°, während der Winkel 30 zwischen der Vertikalen und dem ansteigenden Teil des Seiles 20 an der Heckrolle 6 nur etwa 15° betrug. Der Unterschied dieser Winkel betrug bei diesem Versuch also etwa 4°.
Bei dem obengenannten Versuch bereitete das kontinuierliche Baggern bei einer Meerestiefe von etwa 1410m keine Schwierigkeiten, wenn sich das Schiff nach der Seite bewegte, während bei einer Vor-
*5 wärtsbewegung des Schiffes Störungen auftraten. Wenn sich das Schiff 1 nämlich in seitlicher Richtung bewegt, wird das Seil 20 mit den Eimern 21, das auf dem Meeresgrund 22 liegt, in schräger Richtung rukzessive weggezogen, wie es in F i g. 3 dargestellt ist, so daß sich das Seil 20 und die Eimer 21 nicht verwickeln können. Wenn sich das Schiff jedoch in Vorwärtsrichtung bewegt, wie es in F i g. 5 dargestellt ist, werden die Eimer über den auf dem Meeresgrund liegenden Teil des Seiles gezogen und die Gefahr, daß sich das Seil 20 in den Eimern 21 verhängt, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, ist sehr groß, insbesondere wenn sich die Bewegungsrichtung des Seils 20 durch die Gezeiten oder den Seegang ändert. Bei der hier vorgeschlagenen Seitwärtsbewegung des Schiffes ist die Gefahr, daß sich das Seil an den Eimern oder Körben verhängt, wesentlich geringer. Diese Gefahi kann durch eine spezielle Konstruktion der Körbe oder Eimer noch weiter verringert werden, woraui später noch eingegangen wird.
Die Konstruktion der Heckrolle ist in F i g. 7 und 8 genauer dargestellt. Die Heckrolle 6 dient zum Einholen des Seiles 20 und die Bugrolle 10 zum Abfierer der Seilrolle in das Wasser. Die Bugrolle 10 gleicht ir Form und Konstruktion im wesentlichen der Heckrolle 6. und beide Rollen werden benötigt, damit da; Seil 20, das seine Richtung bezüglich der betreffen den Rolle ändert, gleichmäßig geführt und mit gleich bleibendem Winkel zu den anderen Führungsrollei geführt wird. Wenn man mit einem langen endlose!
Seil knollenförmige Sedimente vom Mecresgrum hochbaggern will, muß ein Verwickeln des ablaufen den mit dem ankommenden Teil des Seiles unter allei Umständen vermieden werden. Die Gefahr des Ver wickelns der beiden Teile des Seiles ist besonder groß, wenn das Seil 20 verdreht wird. Untersuchun gen haben gezeigt, daß das Seil durch eine bei de Drehung der Rolle auftretende Kraftkomponente vei dreht oder verwunden wird, wenn das Seil nicht senk recht zur Drehachse, sondern schräg zu dieser übe
die Rolle läuft. Um ein Verdrehen des Seils zu vei hindern, soll also die Drehachse jeder Rolle senl<
recht zur Laufrichtung des Seiles 20 gehalten werdei
Die Heckrolle 6 ist in F i g. 7 in Draufsicht und i
Fig. 8 in Seitenansicht dargestellt. Sie ist auf einer Welle 32 gelagert, die über Trägerleisten 33 an einem drehbaren kreisförmigen Ring 34 befestigt ist. Der Ring 34 hat eine Umfangsnut. in die Rollen 35, 36, 37 und 38 eingreifen, welche den Ring drehbar haiten und lagern. Die Welle 32 ist um etwa den halben Durchmesser des mittleren Teiles der Rolle 6 gegen den Mittelpunkt des Ringes 34 ',ersetzt, so daß das Seil 20 immer durch die Mitte des Ringes 34 lauft, wie es in Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Die Rolle 6 >o wird sich also mit dem Ring 34 jeweils so drehen und einstellen, daß die Achse ihrer Welle il senkrecht zur Einhohichtung des Seiles ve läuft.
Das ankommende Seil 20 wird durch die beschriebene Anordnung gleichmäßig und ohne Verdrehung zu der nächsten Rolle 7 geführt. Da das Seil 20 immei durch den Mittelpunkt des drehbar gelagerten Ringes 34 läuft, kann es unter eitlem vorgegebenen Winkel von der HeckroUc6 zur nächslcn R(Mk-7 geführt werden, unabhängig davon, unter welchem Winke! das Seil 20 mit den Eimern 21 ankommt, und es ist hierdurch möglich, ein Verdrehen des Seiles mit Sicherheit zu verhindern
Das Seil 20 mit den Eimern 21 läuft von der lleekrollc 6 durch eine in Tig.1' iiaraestcllie Führung. z~, anordnung, in der der inhalt der Eimer 21 entleer! wird. Während das Sc! 20 über die Führungsrolle 7 läuft, verhindert eine Führungsplatte 11 eine stärkere Drehung der Eimer21. die dann diagonal nach unter: oder senkrecht nach unten zu einer weiteren FUh- ?.<< rungsplatte 12 laufer,, wobei da*- Er/ od. da!, unter der Wirkun» der Schwerkraft und eines Wasserstrahles aus einer durch, eine Sccwasser'iciumg-l I gespeisten Düse 40 in das Schiff entladen wird. Das Seil mit der, nun entkorten Eimern läuft übe; die Führungsrolle 8 wcitei. Die Führungsplatte 12 verhindert eine unerwünschte Bewegung der Eimer be: der EnUcerung, so daß (ins Seil 20 mit hoher Geschwindigkeit laufen und das Fr/ od. dgl. aulonnv tisch in das Schiff entladen werden kann. 4"
Da die Gefahr besteh;. daR das Seil im Bereich der Eimer durch diese beschädigt wird, knr.v. es in des Nähe der Siel ic 45, an eier die Eimer 21 befestigt sind, durch ein Stück Kette 42 crsct/i werden, wie es in Fig. Ui dargestellt ist. und ein etwaiges Verdrehen der K et ic kann durch Drehteile 43 beid-.cUs des Bciestigutigspurkics 45 -.eiTnndcrt werden. Cmc Drehteile 43 ermöglichen außerdem, daß der Eimer immer senkrecht hängt und sich daher auch nicht so leicht am Sei! verhängen kann. Der Eimer 21 ist mit Stäben 44 versehen, die verhindern, daß das Seil auf den Rand des Eimers zu liegen kommt. Die die Kraft vom Aniriebsseil 18 auf das Seil 20 übertragenden Kauschen 19 sind ebenfalls an der Kette 42 angebracht.
Die beschriebene Einrichtung kann, wie erwähnt, zur Gewinnung von Manganeizknollcn vom Boden der Tiefsee verwendet werden, und in diesem Falle ist dann die Geschwindigkeit des Sehilles 1 in seitlicher Richtung verhältnismäßig klein, z.B. 0.25 m/s, während andererseits die Ablauf- und Einholgeschwindigkeil des Seiles verhältnismäßig groß ist und z.B. zwischen Ü.l) und O,1) nv's liegt, so daß sich infolge des Geschwindigkeitsunierschiedes zwischen dem Schiff 1 und dem Seil 20 ein loses Seilstück auf dem Meeresgrund bildet. Beim Baggern in der Tiefsee mit einem verhältnismäßig kurzen Schiff kann sich das lose Seil mit den Eimern verwickeln, wie es in F i g. 6 dargestellt ist.
EUn solche Störungen zu vermeiden, wird ein Seil verwendet, das ein kleineres spezifisches Gewicht als das Scewasscr hat. <·.. B. ein Seil aus geflochtenem Po'.vpiOpyknmaierii'.l, so dai.(. das Sei! 20 den Meeresgrund 22 nicht berühr',., auch wenn clic Eimer 21 auf dem Meeresgrund aufliegen, wie es in Fig. 11, 12 und !? dargestellt ist. Wenn das lose Seil 20 durch die Bewepune des Schit'c.s 1 und das Einholen des Seik-s angezogen wird. Wi1IdCn die Sedimente, wie Yianirapi r/knollen u. ein"·, ohne die Gefahr eines Y-'rhüngens des Seiles an den Eimern \on letzterem auigener.inicii. wie el- in Fig. 13 dargestellt ist. F ; g. 14 zeigt im Gegensatz zu; F i c. ! 2 der, Zustand des i-.iniri'i'iS. wenn das spezifische Gewicht des Seiles 20 größe; als das des Scewassers ist.
i1un.ii de v.irüegende Er'imiune werden ein sehr wirtschaftliches Verfahren und eine sehr wirtschaftliche Einrichtung zum Abbau der Sediments: am Meeresgrund i.'.eschaiTen. die sich selbst für sehr große Meerestiefen eignen. Die erforderliche Einrichtung ist einfach und billig, die Fordciicistung und Arbeitsgeschwindigkeit sind groß, und die Antriebsleitung für das Seil ist klein, da sich das Gewicht des Seiles unc' der Eimer im wesentlicher, kompensiert. Das beschiiebcne Verfahren und die beschriebene Einrichtimg eignen sich besonders für die Gewinnung von Miiiicanerzknolien, wie sie am Boden der Südsee entdeckt weiden sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum kontinuierlichen Fördern von Sedimenten u. dgl., insbesondere Erzknollen, vom Boden der Tief see, wobei ein langes, endloses Trägerelement in Form eines Seiles, an dem in wenigstens annähernd regelmäßigen Abständen Eimer angebracht sind, vom einen Längsende (Bug oder Heck) eines Schiffes auf den Boden abgelassen und am anderen Ende des Schiffes wieder hochgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiff dabei in seitlicher Richtung bewegt wird, daß die Laufgeschwindigkeit des Trägerelementes mindestens das Doppelte der Bewegungsgeschwindigkeit des Schiffes in seitlicher Richtung beträgt und daß ein Seil verwendet wird, das ein kleineres spezifisches Gewicht hat als Seewasser.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiff mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 0,25 m/s in seitlicher Richtung bewegt wird und daß die Geschwindigkeit, mit der das Trägerelement in das Wasser abgelassen und wieder zum Schiff hochgezogen wird, ungefähr 0,7 m/s beträgt.
3. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, bestehend aus einem Schiff, bei welchem im Bereich des Bugs und des Hecks je eine Rolle angeordnet ist zur Führung eines über einen Antrieb bewegbaren endlosen, in Abständen mit Eimern bestückten Trägerelementes, welches vom einen Ende des Schiffes abgelassen und am entgegengesetzten Ende wieder hochgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (20) mittels eines motorisch angetriebenen und über eine Kupplungsvorrichtung am Trägerelement (20) angreifenden endlosen Antriebsseils (18) gezogen wird und daß das Schiff im Bereich des Bugs und des Hecks mit einer Vorrichtung (S) zum Erzeugen eines Querschubes versehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsvorrichtung mindestens eine Fangkausche (19) enthält, die sowohl zur Kraftübertragung zwischen dem Antriebsseil (18) und dem Trägerelement (20) als auch im Falle eines Bruches des Trägerelementes als Sicherheitsbremse für dieses dient.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Führen des Trägerelementes eine Anordnung (7, 11, 12, 40) zum Umkippen und Entleeren der Eimer (21) mit einer Führungsplatte (12) enthält.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heckrolle (6) und/oder Bugrolle (10) auf einer Welle (32) läuft, die an einem drehbar gelagerten Ring (34) befestigt ist, daß der Abstand der Achse der Welle (32) von der Mitte des drehbaren Ringes (34) gleich dem Radius des mittleren Teiles der Rolle (6 oder 10)
ist und daß der drehbare Ring (34) durch Rollen (35 bis 38) drehbar gelagert ist, die in eine an seinem Umfang vorgesehene Nut eingreifen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiff eine Führungsplatte (11) aufweist, die oberhalb einer Führungsrolle (7) angeordnet ist und eine übermäßige Drehung der über die Rolle laufen den Eimer (21) verhindert, und daß zwischei dieser Führungsrolle (7) und der nächsten Füh rungsrolle (8) eine Führung (12) vorgesehen ist die die Eimer (21) schräg oder senkrecht nacl unten leitet.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche : bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Träger element (20) aus einem geflochtenen Kunststoff seil besteht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche : bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Träger element (20) im Bereich der Stellen (45), ar denen die Eimer (21) befestigt sind, aus Ketten stücken (42) besteht und daß jedes Kettenstüci beidseits der Befestigungsstelle (45) jeweils eir verdrehbares Zwischenglied (43) enthält.
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