-
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einer
Blitzlichteinrichtung mit Batteriezündung und einer elektronischen Zeitbildungseinrichtung
für die Belichtungszeit mit einem seine Arbeitsenergie aus einem Speicherkondensator
erhaltenden Anzugsmagneten, wobei für beide Einrichtungen eine gemeinsame Stromquelle
vorgesehen ist, wie dies beispielsweise bei der in der deutschen Auslegeschrift
1 281 262 beschriebenen Kamera der Fall ist.
-
Erfahrungsgemäß tritt beim Abbrennen von Blitz lampen nicht selten
ein Kurzschluß zwigehen den Zündelektroden im Lampeninnenraum auf: Würde eine Blitzlampe
mit einem solchen Kurzschluß sn einer Kamera der eingangs genannten Art verwendet,
so ist danach die Strömqüelie kurzgeschlóssAi, ühd die Energieversorgung für die
elektronische Zeitbildungseinrichtung fällt aus. Demzufolge bleibt det Anzugsmagnet
strömibs und der Verschluß offen. Die Aufnahme ist mißlungen. Darüber hinaus wurde
aber durch das Entladen der Stromquelle die gesamte Kamera vorübergehend unbrauchbar.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Schaltung so anzulegen, daß die
Kamera auch in solchen Fällen noch durch die Zeitbildungseinrichtung gesteuert wird.
-
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Ladewiderstand des dem
Anzugsmagneten zugeordneten Speicherkondensators im Stromversorgungskreis der Zeitbildungseinrichtung
liegt und so bemessen ist, daß der Speicherkondensator die Energieversorgung der
Zeitbildungseinrichtung dann zu übernehmen vermag, wenn beim Abbrennen einer Blitzlampe
eine elektrisch leitende Verbindung ihrer Zündelektroden auftritt und die Stromquelle
kurzschließt. Die elektronische Zeitbildungseinrichtung benötigt für ihre Funktionalität
regelmäßig einen nur sehr geringen Strom, und weil dieLadung desSpeicherkondensators
über den Ladewiderstand und die Zeitbildungseinrichtung nur langsam abfließt, reicht
die im Kondensator gespeicherte Energie am Ende der Blitzzeit stets noch aus, den
Arbeitshub des Anzugsmagneten und damit das Schließen des Kameraverschlüsses sicher
zu gewährleisten.
-
Nachfolgend sei die Erfindung an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels unter Angabe weiterer Einzelheiten und zweckmäßiger Ausgestaltungen
noch näher beschrieben und erläutert. Das Ausführungsbeispiel ist in schematischer
Form gezeichnet, wobei alle zum Verständnis der Erfindung nicht notwendigen Teile
der tJbersichtlichkeit wegen weggelassen wurden.
-
Die Zeichnung zeigt einen aus zwei als Schieber därgestrillen Verschlüßelëmenteii
bestëhenaeii Vërschluß in Offenlage, sowie die damit zusammenwirkenden mechanischen
und elektrischen Bauteile, welch letztere überwiegend in Form der dafür gebräuchlichen
Schaltsymbole dargestellt sind.
-
Durch Betätigen des nicht dargestellten Kameraauslösers wurde der
Schalter 1 geschlossen und durch eine in Pfeilrichtung P wirkende Kraft, welche
einem beispielsweise beim Aufziehen der Kamera gespannten Kraftspeicher entstammt,
der Öffnungsschieber 2 nach links geschleudert, wo er entgegen der Wirkung seiner
Rückholfeder 3 durch die Halteklinke 5 a des Winkelhebels 5 festgehalten wird und
dabei den Schalter 6 schloß. In dieser Lage kann das vom aufzunehmenden Objekt herrührende
Licht in Richtung des Pfeiles durch die Optik 7 sowie die in den Schie-
bem 2 und-
8 vorgesehenen Öffnungen ungehindert zum AufnahmeinaterielF gelangen.
-
Eine mit dem:§chXießen der Schalter und 6 inganggesetzte bekannte,
elektronische Zeitbildungseinrichtung 9, die nach Maßgabe eines einen lichtelektrischen
Wandler 10 aufweisenden RC-Gliedes arbeitet, bewirkt, daß nach Ablauf einer für
eine ordnungsgemäße Belichtung erforderlichen Zeitdauer der Elektromagnet 11 durch
Entladung des über den Ladewiderstand 12 aufgeladenen Speicherkondensators 13 kurzzeitig
erregt wird und den Winkelhebel 14 ;verschw'e'hkt, so: daß der Schieber 8 freiegeben
wird und unter Wirkung der Zugfeder 15 ebenfalls nach links ablaufen kann und damit
weiteren Lichtzutritt zum Aufnahmematerial F verhindert Durch Auftreffen des Schiebers
8 auf das untere Ende des Winkelhebels 5 wird dieser entgegen der Federkraft 16
vom kamerafesten Anschlag 17 weg verschwenkt, was zur Freigabe des Öffnungsschiebers
2 führt, welcher nunmehr unter Wirkung seiner Rückholfeder 3 und unter Mitnahme
des Schiebers 8 in seine Ausgangsstellung bis zur Anlage am kamerafesten Anschlag
18 zurückkehrt. Die Mitnahme des Schiebers 8 erfolgt über den Ansatz 2a des Öffnungsschiebers
2 und es versteht sich, daß der Schieber 8 wieder hinter die Klinke des Winkelhebels
14 einfällt.
-
Durch diesen Vorgang öffnet sich der Schalter 6 und spätestens beim
Loslassen des Kameraauslösers auch der durch diesen betätigte und parallel zu ersterem
geschaltete Schalter 1, so daß eine weitere Energiezufuhr von der Stromquelle 19
über den Ladewiderstand 12 zur Zeitbildungseinrichtung 9 unterbunden ist. Der in
Ausgangslage der beiden Schieber geschlossene Schalter 20 dient in bekannter Weise
zum Kurzschließen des im RC-Glied angeordneten Ladekondensators 21, wodurch der
Verbleib einer Restladung in demselben nach erfolgter Aufnahme ausgeschlossen und
eine verfälschte Zeitbildung bei der nachfolgenden Aufnahme verhindert wird.
-
Zur Durchführung einer Blitzlichtaufnahme mit der beschriebenen Verschlußanordnung
wird eine Blitzlampe, oder, wie andeutungsweise dargestellt, ein Blitzwürfel 22
in eine kameraseitige Fassung 23 eingesetzt, bei welchem Vorgang, wie üblich, blitzlampenseftig,e
Stroiiiüfulitkdhtakte mit solchen in der Fassung in Verbindung gelangen. Der besseren
Übersichtlichkeit halber sind in der Zeichnung die kameraseitigen Stromzuführungen
direkt an die mit einemBlitzsymbol versehene, schematisch dargestellte Blitzlampe
angeschlossen.
-
Mit dem Einbringen des Blitzwürfels in die Fassung 23 wird ein in
dieser angeordneter Stößel 24 öd. dgl. in däs" Käineräiiiiiere gestoßen, wäs eine
Betätigung. des Schalters25 bewirkt. Wie ersichtlich, besteht dieser Schalter aus
mehreren Kontakteiementen, welche bei ei8gegetter Blitzlampe die gezeichnete Stellung
einnehmen. Hierdurch wird bewirkt, daß zum seither direkt an der Stromquelle 19
einerseits und am Ladekondensator 21 andererseits liegenden Photowiderstand 10 ein
Festwiderstand 4 parallel geschaltet ist, was in herkömmlicher Weise zur Bildung
einer für Blitzlichtaufnahmen ausreichenden Verschluß-Offenzeit führt, und daß beide
parallelliegenden Widerstände nunmehr an die Leitung zwischen dem Ladewiderstand
12 und dem Speicherkondensator 13 angeschlossen sind, aus welcher ohnehin die Energieversorgung
der Zeitbildungseinrichtung 9 erfolgt.
-
Der besondere Vorteil einer solchen Schaltungsmaßnahme liegt darin,
daß nach Abbrennen einer mittels des Schalters 26 mit dem Verschluß synchronisierten
Blitzlampe, eine in derselben aufgetretene leitende Verbindung zwar zu einem Kurzschließen
der Stromquelle 19 führt, jedoch die Zeitbildungseinrichtung 9 nicht stillsetzt,
da diese nunmehr ihre Energiezufuhr aus dem Speicherkondensator 13 erhält.
-
Zwar tritt mit dem Auftreten des Kurzschlusses bereits eine beginnende
Entladung des Speicherkondensators 13 über den Ladewiderstand 12, die Schalter 6,
26 und die kurzgeschlossene Blitzlampe 22 ein, jedoch verläuft diese Entladung infolge
entsprechender Bemessung des Ladewiderstandes 12 so langsam, daß die vorhandene
Ladung des Speicherkondensators völlig ausreicht, um ein ordnungsgemäßes Arbeiten
der Zeitbildungseinrichtung und einen durch diese gesteuerten Anzug des Elektromagneten
in dem dafür vorgesehenen Zeitraum sicherzustellen.
-
Ist der Verschluß in der weiter oben beschriebenen Weise abgelaufen
und sind die Verschlußschieber in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrt, so ist auch
der Kurzschluß durch Öffnen der Schalterl, 6 und 26 wieder beseitigt und einer erneuten
Aufladung des Speicherkondensators aus der sich erholenden Stromquelle steht nichts
mehr im Wege.
-
Da zur Durchführung einer nachfolgenden Blitzlichtaufnahme der Blitzwürfel
beim Aufziehen der Kamera weitertransportiert wird, ist eine neuerliche Einwirkung
der kurzgeschlossenen Blitzlampe auf die elektrischen Einrichtungen der Kamera ausgeschlossen.