-
Blitzleuchte Die Erfindung betrifft eine Blitzleuchte, und zwar eine
Batterie-Kondensator-Blitzleuchte, bei welcher Batterie, Kondensator und Blitzlampe
in Reihe geschaltet sind und der Kondensator durch Kurzschließen des Blitzlampen-Kondensator-Kreises
zur Entladung über die Blitzlampe gebracht wird. Solche Blitzleuchten können so
eingerichtet sein, daß eine Anzahl Blitzlampen in einem Stromkreis zusammengeschlossen
sind und bei Betätigen des Zündkontaktes gemeinsam aufleuchten. Solche Mehrfach-Blitzleuchten
werden gewöhnlich dort verwendet, wo größere Flächen oder Räumlichkeiten ausgeleuchtet
werden müssen oder eine bestimmte Verteilung der Lichtintensität erwünscht ist.
-
Bei Batterie-Kondensator-Blitzleuchten wird die Entladung des Kondensators
über die Lampe :durch einen Widerstand verhindert. Seine Entladung erfolgt daher
über einen Zündstromkreis mit einem üblicherweise geöffneten Schalter, der im Nebenanschluß
zur Stromquelle und zum Widerstand liegt.
-
Nachteilig bei diesen bekannten Blitzleuchten war jedoch, daß man
den elektrischen Zustand der Anlage nicht erkennen, mit anderen Worten nicht feststellen
konnte, ob der Kondensator zum Zünden der Blitzlampe oder Blitzlampen genügend aufgeladen
war. Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu beseitigen. Der Erfindungszweck
wird erreicht durch eine am Kondensator parallel anschaltbare Prüfglühlampe.
-
Zweckmäßig ist die Lampenfassung der Prüflampe als Prüflampenschalter
ausgebildet, indem die mit ihrem Außenkontakt an den Zündkondensator angeschlossene
Prüflampe in ihrer Fassung entgegen der Wirkung einer ihren Fußkontakt von
dem
Eigenkontakt getrennt haltenden Feder in eine den Prüfstromkreis schließende Lage
verschiebbar ist.
-
Es wurde zwar bereits vorgeschlagen, bei Batterie-Blitzgeräten den
Zustand der Batterie durch eine Prüflampe zu kontrollieren. Bei Batterie-Kondensator-Blitzgeräten
hat man jedoch bisher besondere, ständig angeschlossene Signalvorrichtungen, z.
B. ein Meßinstrument oder eine hochvoltige Glimmlampe für notwendig gehalten, um
die Arbeitsbereitschaft solcher Geräte zu prüfen.
-
Demgegenüber schafft die Erfindung eine einfache und wirksame Möglichkeit,
um auch bei Batterie-Kondensator-Blitzleuchten ohne wesentlichen Aufwand den Betriebszustand
jederzeit einwandfrei zu prüfen.
-
Die Zeichnungen stellen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
schematisch dar. In den Zeichnungen zeigt Fig. i das elektrische Schaltschema für
die Blitzlichteinrichtung gemäß der Erfindung.
-
Fig.2 die Vorderansicht einer Blitzlichteinheit, und zwar die sogenannte
»1I,eister«- oder Hauptlampe, Fig.3 eine teilweise Darstellung der zu Fig. 2 gehörenden
Rückansicht in vergrößertem Maßstabe und Fig.4 einen Schnitt durch die Anordnung
der Prüflampe.
-
Um den Anwendungsbereich des Erfindungsgedankens kurz zu wiederholen,
sei nochmals erwähnt, daß sich die Erfindung auf eine Blitzlichteinrichtung für
fotografische Zwecke bezieht, mit der eine oder mehrere Blitzlichtlampen durch Entladen
eines vorher aufgeladenen Kapazitätsträgers gleichzeitig zum Aufleuchten gebracht
werden können. Die Entladung :des Kapazitätsträgers wird dabei durch eine Schaltvorrichtung
gesteuert, die in üblicher Weise mit dem Objektivverschluß und der Synchronisierungseinrichtung
gekuppelt ist.
-
Wie aus Fig. i ersichtlich ist, wird der zur Inbetriebnahme der Anlage
erforderliche Strom einer Trockenbatterie io entnommen, die in Serie mit einem Kondensator
i i, Kontakt 12, den Polen 13 und 14 .einer Blitzlichtlampe 15, den Kontakten 16
und 17 und einem Hochleistungswiderstand i9 verbunden ist. Die Kontakte 16, 17 sind
in der Figur geöffnet dargestellt, jedoch soll zunächst angenommen werden, daß sie
durch den Schalter 18 geschlossen sind. Die Batterie io und der Widerstand i9 befinden
sich über eine Abzweigungsleitung 2o im N ebenschluß mit den Kontakten 21 und 22,
dem beweglichen Kern 23 eines Relais 24 und einer insgesamt mit 25 bezeichneten
Lenkereinrichtung. Der Kondensator i i seinerseits befindet sich im Nebenschluß
mit einem Prüfstromkreis über die Leitung 26, den Kontakt 27, der Probierlampe 28,
beispielsweise einer Birne des Blitzlichttyps, und einer Leitung 29. Beide Nebenschlußkreise
sind normalerweise geöffnet, und sie sind auch für die Zwecke der nachfolgenden
Beschreibung zunächst als geöffnet zu betrachten. Die Kontakte 12 sind durch Gegenkontakte
30 und 31, die Leitungen 32, 33 und die Kontakte 34, 35 mit den Kontakten
36 verbunden, die ihrerseits mit den Anschlüssen 37, 38 einer zweiten Blitzlichtlamp.e
39 in Serie verbunden sind, sowie mit den Kontakten 40, 41, die wiederum als durch
den Schalter 42 geschlossen betrachtet sein sollen, obwohl sie im geöffneten Zustande
in Fig. i dargestellt sind. Die Windungen der Relaisspule 24 sind über die Drähte
43 und 44 mit einer Stromquelle 45, beispielsweise einer Batterie, durch den normalerweise
offenen Schalter 46 verbunden.
-
Vorteilhaft wird die Batterie 45 im Gehäuse der fotografischen Kamera
untergebracht, wo sie gleichzeitig zum Auslösen des Verschlusses und anderer elektrisch
zu betätigender Einrichtungen. des fotografischen Apparates verwendet werden kann.
Sie kann jedoch auch in einem Batteriegehäuse untergebracht sein oder, falls dies
praktischer erscheint, kann man sie völlig von der eigentlichen Blitzlichtvorrichtung
trennen und durch einen Draht mit den Relaiswindungen verbinden. Der Schalter 4.6
ist mit dem Objektivverschluß der Kamera und der Synchronisierungseinrichtung elektrisch
oder mechanisch gekuppelt, so daß das Schließen des Schalters 46 gleichzeitig die
Auslösung des Verschlusses und des Synchronisators auslöst.
-
Die Spannung der Batterie io sowie der Widerstand i9 und die Kapazität
des Kondensators sind jeweils in Übereinstimmung mit den an die Einrichtung zu stellenden
Forderungen zu wählen. In der Praxis hat es sich gezeigt, daß vielfach eine Spannung
von 22 V, ein Widerstand von 25oo Ohm und eine Kapazität von 25o mF den Ansprüchen
völlig genügen.
-
Die beschriebene Einrichtung wirkt in: folgender Weise: Es sei angenommen,
daß die Kontakte 16, 17 bzw. 40, 41 geschlossen und beide Nebenstromkreise geöffnet
sind. Der Kondensator i i wird alsdann von der Batterie io aufgeladen, wobei der
hohe Widerstandswert des Widerstandes i9 den Kurzschluß der Batterie und eine Entladung
des Kondensators durch den geschlossenen Serienstromkreis verhindert, was sonst
das Aufleuchten der Blitzlichtlampen zur Folge haben würde.
-
Der Kapazitätsträger i i kann nur aufgeladen werden, wenn sich alle
Stromkreise und die Blitzlichtlampen durch die Serienverbindungen des Gesamtstromsystems
in vollkommen, betriebsfähiger Ordnung befinden. Um dies festzustellen, wird der
Prüfstromkreis über die Kontakte 27, 28 geschlossen. Durch das Schließen des Prüfstromkreises
wird der Kondensator ii veranlaßt, sich über die Prüflampe zu entladen. Wenn diese
dabei kurz aufleuchtet, so läßt dies erkennen, daß sich der Hauptstromkreis in ordnungsmäßigem
Zustande befindet. Das Schließen des Nebenstromkreises kann mehrmals wiederholt
werden, um sicher zu gehen, daß das Stromkreissystem durch den noch geladenen Kondensator
keinen Schaden erleidet.
-
Hiermit ist nunmehr das Stromkreissystem zur Auslösung der Blitzlichtlampen
arbeitsbereit, was durch Schließen des Schalters 46 erfolgt, wodurch das Relais
24 mit Strom beschickt wird. Das Relais
zieht nunmehr seinen Anker
23 an und verursacht dadurch das Schließen der Kontakte 21 und 22. Dadurch werden
die Batterie io und der Widerstand i9 über die Leitung 2o, Kontakte 21, 22 und den
Magnetkern 23 kurzgeschlossen mit dem Ergebnis, daß sich der Kondensator durch den
Primärkreis der Blitzlichtlampen in einem zum Aufleuchten der Lampen genügend starken
Strom entlädt.
-
In der vorhergehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß die
Anordnung aus einer »Meister«- oder Haupteinheit mit der Blitzlichtlampe 15 und
dien damit in Verbindung stehenden Kontrollorganen sowie einer Nebenstelle mit der
Blitzlichtlampe 39 besteht. Wird nun die Hinzunahme einer zweiten Nebenstelle mit
einer weiteren Blitzlichtlampe 50 gewünscht, so kann diese durch einen zweipoligen
Stecker 5i und die Leitung 52, 53, welche die zweite Nebenstelle an die erste anschließt,
erfolgen. Wie aus Fig. i ersichtlich, schließen die beiden Steckerpole den Stromkreis
über die Kontakte 4o und 41, während ein am Stecker vorgesehener Stößel den Schalter
42 in seine offene Lage drückt.
-
Die zweite Nebenstelle entspricht der ersten insofern, als ihre Zuführungen
52 und 53 ebenfalls mit einem Stecker in Verbindung stehen, der ebenfalls mit zwei
Polen, 34 und 35, ausgerüstet ist, welche auf die Kontakte 36 einwirken. Auch in
diesem Fall werden die Kontakte 4o und 41 mittels eines normalerweise geschlossenen
Schalters 42 betätigt. Die Lampe 5o und alle der zweiten Nebenstelle zugehörigen
Teile sind in Serie an die Kontakte 40, 41 der ersten Nebenstelle angeschlossen
und befinden sich dadurch mit dem ganzen System in Serienverbindung. Die Blitzlichtlampe
50 und deren Stromverbindungen können daher in der bereits beschriebenen
Weise geprüft und die Lampe 5o durch Umlegen des Schalters 46 ebenfalls zum Aufleuchten
gebracht werden.
-
Die Kette der Nebenstellen kann durch Anhängen einer driften, gleichartigen
Nebenstelle an die Kontakte 4o und 4i der zweiten Einheit verlängert werden, wobei
auch in diesem Fall der Schalthebel 42 von dem einzuführenden Stecker in der gleichen
Weise in die geöffnete Lage bewegt wird.
-
Eine weitere Nebenstellenkette kann auch dadurch an die Hauptstelle
angeschlossen werden, daß man diese durch einen Stecker 51 mit den Kontakten 16
und 17 verbindet, unter gleichzeitiger Öffnung des Schalters 18. Diese Nebenstelle
der zweiten Kette ist entsprechend Fig. i mit einer Blitzlichtlampe 54 versehen
und bei geöffneten Kontakten 16, 17 ebenfalls in Serie mit dem gesamten Stromsystem
verbunden.
-
In der gleichen Weise können, falls gewünscht, weitere Nebenstellen
an die Hauptstelle arigehänht werden.
-
Im folgenden sollen nun die mehr konstruktiven Einzelheiten der Haupt-
und Nebenstellen beschrieben werden. Fig. 2 und 3 zeigen die Anordnung einer Haupteinheit
mit ihren elektrischen und mechanischen Verbindungen zur Anbringung an einer fotografischen
Kamera 6o. Diese Haupt- oder Meistereinheit besteht aus einem Gehäuse 61 mit abnehmbarer
Bodenplatte 62. In diesem Gehäuse befindet sich die Batterie io, das Kapazitätselement
i i, Relais 24, Widerstand i9 sowie,die zu den vorgenannten. Teilen gehörenden Kontakte
und Drahtverbindungen. Oben auf dem Deckel des Gehäuses befindet sich eine Fassung
63 für die Blitzlichtlampe sowie ein in seiner Gesamtheit mit 64 bezeichneter Sockel
für die Prüflampe 28 des Prüfstromkreises. Auf dem Sockel 63 befindet sich
ein Reflektor 65 und gewünschtenfalls ein Lampenauswerfer.
-
Zur mechanischen und elektrischen Verbindung der Haupteinheit mit
der Kamera ist der Gehäuseboden 62 mit einem Kontaktschuh 66 versehen, der die eine
Anschlußklemme für die Vorrichtung bildet. Als zweite Anschlußklemme dienst der
federbelastete Kontaktstift 67, der von dem Schuh 66 durch eine Isolationshülle
68 getrennt ist. An diese Klemmen 66 und 67 werden die Leitungen 43 und 44 nach
Fig. i angeschlossen. Der mit dem Kontaktstift 67 versehene Gleitschuh 66 wird in.
entsprechende, mit den erforderlichen Kontakten versehene Führungen des Kameragehäuses
6o eingeschoben, wodurch die Verbindung mit der Batterie 45 und dem Schalter 46
hergestellt wird. Die Anordnung kann natürlich auch umgekehrt in der Weise erfolgen,
daß der Kontaktschuh am Kopf des Batteriegehäuses angebracht ist und daß die elektrische
Verbindung zwischen der Haupteinheit und der Batterie 45 auf irgendeine andere Art
erfolgen kann.
-
Die Fassung 64 der Prüflampe 28 besteht aus einem Sockel 7o aus Isoliermaterial,
der auf dem Gehäuse 61 beispielsweise durch eine Schraube 71 befestigt ist, _ die
gleichzeitig den mittleren Kontakt für die Fassung 64 bildet. Im Sockel 7o befindet
sich eine Metallhülse 72, -die zur Erzielung einer gewissen Elastizität mit Schlitzen
73 versehen ist. Durch eine Schraube 74, die durch die Windung des Sockels
70 in einen der Schlitze eingreift, wird die Hülse 72 entgegen der Wirkung
der Feder 75 festgehalten, die mit ihrem oberen Ende hegen die Hülse anliegt und
an deren unterem Ende der Zuführungsdraht 29 befestigt ist. Die Hülse 72 bildet
somit den zweiten Stromanschluß der Fassung 64. Festgeklemmt in der Hülse sitzt
die Prüflampe 28, die, wie aus Fig. 4 hervorgeht, in dem Sockel 70 niedergedrückt
werden kann, bis ihr mittlerer Kontakt 76 in Berührung mit dem durch die Anschlußschraube
71 gebildeten Kontakt gelangt, wodurch der Prüfstromkreis über die Elektroden des
Kondensators i i geschlossen wird. Nach ihrer Freigabe springt die Lampe unter der
Einwirkung der Feder 75 wieder in ihre ursprüngliche Lage entsprechend Fig. 4 zurück.