DE201192C

DE201192C -

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Publication number: DE201192C
Application number: DENDAT201192D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

ATENTSCHRIFT

- Ja 201192 KLASSE 57«$ GRUPPE

NICOLAUS ZIEGLE in RUEIL b. PARIS.

mit Gelatine überzogene Papiere.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1907 ab.

Die Erfindung betrifft ein Trockenverfahren und eine Vorrichtung zur Ausführung desselben bei der Erzeugung von Hochglanz auf photographischen Gelatinebildern oder mit Gelatine überzogenen Papieren.

Beim Aufquetschen nasser Gelatinebilder auf hochglänzende Flächen vollzieht sich folgender Vorgang:

Durch das Einweichen des Bildes oder

ίο eines Papieres, welches mit einer Gelatineschicht versehen ist, dehnt sich dieses aus. Nach dem Aufquetschen auf eine vorher präparierte Spiegel-, Hartgummi- oder Metallscheibe sucht das Papier beim Trocknen seine ursprüngliche Größe wieder einzunehmen. Durch diesen Vorgang entsteht im Papier eine Spannung, welche verursacht, daß die Ränder, die naturgemäß zuerst trocknen, losspringen, während die Mitte noch feucht ist und festhaftet.

Durch dieses teilweise Losspringen des Bildes wird es verzogen, die Gelatineschicht bricht zuweilen und springt stellenweise ab, auch ist der Glanz ungleich.

Je mehr man das Trocknen beschleunigt durch Ventilation oder Heizung, desto schlimmer werden diese Fehler. Nur bei ganz langsamer Trocknung ist das Verfahren ausführbar. Die vorliegende Erfindung erlaubt eine fast beliebige Beschleunigung des Trocknens durch Heizung auf 80 bis 90 ° und starke Ventilation, so daß man imstande ist, die Dauer des Trocknens auf IO bis 30 Minuten herunterzudrücken. Für den Großbetrieb ist dieser Umstand von großer Bedeutung.

Die Erfindung besteht darin, daß man auf das auf die Unterlage gequetschte Bild einen Rahmen legt, welcher die Ränder des Bildes in der Breite von ungefähr 1 bis 2 cm bedeckt. Auf diese Weise wird das Trocknen der Ränder verzögert, und erst wenn die Mitte trocken ist, entfernt man den Rahmen, und das Trocknen der Ränder beendet sich dann in kürzester Zeit.

Auf diese Weise ist ein gleichmäßiges Haften der ganzen Fläche des Bildes bis zum Moment des Ablösens gesichert, was für die Erzielung eines gleichmäßigen hohen Glanzes besonders wichtig ist.

Der die Ränder deckende Rahmen wird zweckmäßig aus Holz in einer entsprechenden Dicke angefertigt. An den Seiten des Rahmens bringt man Öffnungen derart an, daß man einen Strom heißer Luft durch die Öffnungen der Rahmen streichen lassen kann. Diese Rahmen lassen sich auch gut aus Metall, z. B. Zinkblech, anfertigen. Doch ist es dann erforderlich, sie an den Stellen, wo sie mit dem Papier in Berührung kommen, mit Filz zu bekleiden. 6a

Durch Aufeinanderlegen von je einer Unterlage (Spiegelscheibe o. dgl.), auf deren beiden Seiten Bilder aufgequetscht sind, und je einem Rahmen kann man größere Stapel bilden, so daß man auf einer verhältnismäßig kleinen Grundfläche viele Bilder unterbringen kann.

In der Zeichnung stellt Fig. ι zwei Rahmen dar und frei zwischen denselben eine Spiegelscheibe mit aufgequetschten Bildern. Fig. 2 zeigt einen Stapel von Spiegelscheiben und Rahmen teilweise im Schnitt.

Die Spiegelscheiben α tragen auf jeder Seite ein Bild b, die Rahmen c haben Öffnungen C₁, deren Form eine beliebige sein kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Trockenverfahren für zur Erzeugung von Hochglanz auf glänzende Flächen gequetschte photographische Gelatinebilder oder mit Gelatine überzogene Papiere, dadurch gekennzeichnet, daß auf jedes aufgequetschte Bild ein Rahmen gleicher Größe gelegt wird, der das Trocknen der Bildränder im Verhältnis zur Bildmitte verzögert.

2. Rahmen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Rahmenteile durchsetzende, in das Rahmeninnere mündende Öffnungen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.