DE2011366B2 - Verfahren zur Herstellung eines Nährbodenbehälters mit Matrix - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Nährbodenbehälters mit MatrixInfo
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Description
R1-O-
ff
-c—c—o
I I
R5 R6
-R,
(D
in der R1 und R2 Wasserstoffatome, Alkylgruppen
oder alkylsubstituierte Arylgruppen bedeuten und R3 ein Wasserstoffatom ist, wenn R4 ein
Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, R4 ein Wasserstoffatom bedeutet,
wenn R3 ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, R5 ein Wasserstoffatom
ist, wenn R6 ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe bedeutet, und
R6 ein Wasserstoffatom bedeutet, wenn R5 ein
Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder eine Vinylgruppe ist, und in der η größer als 1 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix ein vernetztes Poiyäthylenoxid,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Polyvinylmethyläther oder ein
vernetztes Mischpolymerisat von Maleinsäureanhydrid und Äthylen oder Vinylmethyläther oder
ein vernetztes Mischpolymerisat aus einer größeren Menge eines Acryl- oder Methacrylsäuremonoesters
mit einer einzigen olefinischen Doppelbindung und einer geringeren Menge eines Diesters
einer dieser Säuren mit mindestens zwei olefinischen Doppelbindungen ist.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisatlösung Nährstoffe
zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Nährbodenbehälter ■
mit Matrix in Form eines unlöslichen hydrophilen Gels mittels Infrarotstrahlen oder Heißluft trocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine ionisierende Strahlung
von etwa 0,50 bis etwa 20 MeV in einer Gesamtdosis von etwa 0,05 bis 10 Megarad angewendet
wird.
Das gebräuchlichste bekannte Verfahren zur Züchtung von Mikroorganismen besteht darin, daß man
ein Nährstoffgemisch beimpft, das mittels Agar verfestigt
worden war und sich in einer Petrischale befindet,
Da Agar aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wird, ergeben sich bei seiner Verwendung verschiedene
Nachteile. Werden beispielsweise verschiedene Arten und Gattungen von Algen zur Herstellung von
Agar verwendet, so führt dies bei der festen Phase zu Unterschieden in der Gelfestigkeit, der Elastizität,
Synärese, Viskosität, Transparenz, im Aschegehalt und im Gehalt an Verunreinigungen.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil von Agar-Nährboden besteht darin, daß sie an dei Innenoberfläche
einer Petrischale nicht gut haften. Dreht mar. die Schale um und schlägt kräftig dagegen, so löst sich
der Nährboden meist ganz von der Schale oder wenigstens in dem Maße, daß Organismen in die
entstehenden Hohlräume eindringen können.
Es sind bereits Nährbodenbehälter aus einem thermoplastischen
Kunststoff, nämlich Polystyrol, bekannt, z. B. der Einwegbehälter nach der USA.-Patentschrift
2 874091, bei dem der Agar-Nährboden an der Schale haften soll. Diese Nährböden
lösen sich aber doch bei einem kräftigen Schlag ab, wie er z. B. beim Transport oder in der Praxis vorkommen
kann.
In der USA.-Patentschrift 3 247 078 ist ein Verfahren
zur Züchtung von Mikroorganismen unter Verwendung einer Polyäthylenoxid-Matrix beschrieben.
Nach diesem Verfahren wird das Polymerisat entwässert und in herkömmlicher Weise zu kleinen
Teilchen vermählen. Der Nährboden wird hierauf durch Zugabe von Wasser und einem oder mehreren
Nährstoffen hergestellt, mit dem Nährbodenbehälter jedoch nicht fest verbunden und kann sich daher
genauso wie ein Agar-Nährboden ablösen.
Es ist auch schon eine als Nährboden geeignete Matrix beschrieben worden, welche durch Bestrahlung
einer im Nährbodenbehälter befindlichen wäßrigen Polymerisatlösung hergestellt wird, wobei sich
durch die Bestrahlung ein unlösliches hydrophiles Gel aus Polyacrylamid bildet. Die Bestrahlung erfolgt
mit sichtbarem Licht in Gegenwart von organischen Katalysatoren, wie Riboflavin. Eine dauerhafte feste
Verbindung zwischen der Matrix und dem Nährbodenbehälter, durch die eine Ablösung der Matrix wirksam
verhindert wird, läßt sich auf diese Weise aber nicht erzielen.
überraschenderweise kann das vorstehend geschilderte
Problem aber durch Maßnahmen behoben werden, welche im wesentlichen auf der gleichförmigen
Einwirkung von ionisierender Strahlung beruhen und wobei die Oberfläche der verwendeten
Polymerisatlösung sowie die Grenzfläche zwischen Lösung und Behälterwand die gleiche Strahlungsdosis empfangen. Auf diese Weise wird eine so feste
Verbindung zwischen dem Hydrogei der Matrix und der Wand des Nährbodenbehälters erzielt, daß eher
der Behälter zerstört wird als daß sich diese Verbindung löst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Nährbodenbehälters mit Matrix, wobei eine
wäßrige Polymerisatlösung im Behälter selbst durch Bestrahlung in ein unlösliches hydrophiles Gel überführt
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß durch Verwendung einer ionisierenden Strahlung und entsprechender
Einstellung von optimaler Dicke der Polymerisatlösung und Strahlungsenergie die gleiche
Strahlungsdosis an die Oberfläche der Polymerisatlösung und die Grenzfläche zwischen Lösung und
Behälterwand abgegeben und eine vernetzte Poly-
2 Oi1
merisatmatrix der nachstehenden allgemeinen Formel erzeugt wird
R1-O-
-c—c—ο-
R5 R6
-R,
(D
in der R1 und R2 Wasserstoffatome, Alkylgruppen
oder alkylsubstituierte Arylgruppen bedeuten und R3 ein Wasserstoffatom ist, wenn R4 ein Wasserstoffatom
oder eine Methyl-, Phenvl- oder Vinylgruppe ist, R4 ein Wasserstoffatom bedeutet, wenn R3 ein
Wasjerstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, R5 ein Wasserstoffatom ist, wenn
R6 ein Wasserstoifatom oder eine Methyl-, Phenyl-
oder Vinylgruppe bedeutet, und R6 ein Wasserstoffatom bedeutet, wenn R5 ein Wasserstoffatom oder
eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, und in der η größer als 1 ist.
Die unter Verwendung der vorgenannten vernetzten Polymerisate hergestellten Nährbodenbehälter mit
Matrix haben folgende Vorteile:
Sie werden nur einmal verwendet und können vor Gebrauch sterilisiert und transportiert werden, ohne
daß sich die Matrix vom Behälter ablöst. Die Matrix im Behälter kann in entwässerter Form gelagert oder
transportiert werden, und man kann ihr vor Gebrauch Wasser oder andere Flüssigkeiten auf einfache Weise
wieder zusetzen, ohne daß die Haftung am Behälter dadurch beeinträchtigt wird. Die Mikroorganismen
werden dabei an der Oberfläche der Matrix zurückgehalten, wodurch eine bessere Identifizierung der
zu untersuchenden Mikroorganismen möglich ist. Eine Nährstoffe enthaltende Matrix fördert das
Wachstum der Mikroorganismen und beschränkt gleichzeitig ihr Schwärmen auf ein Minimum.
Für die Ausbildung der transparenten, unlöslichen, hydrophilen Gele bevorzugt verwendete Polymerisate
sind: Polyäthylenoxid, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Polyvinylmethyläther
oder Mischpolymerisate von Maleinsäureanhydrid und Äthylen oder Vinylmethyläther.
Außerdem sind erfindungsgemäß Hydrogele von vernetzten hydrophilen Polymerisaten geeignet, die
aus einem größeren Anteil eines polymerisierbaren Acrylsäure- oder Methacrylsäuremonoesters mit nur
einer olefinischen Doppelbindung und einem kleineren Anteil eines polymerisierbaren Diesters einer
dieser Säuren, wobei der Diester mindestens zwei olefinische Doppelbindungen aufweist, gebildet worden
sind (vgl. USA.-Patentschrift 3 220 960).
Beispiele Tür erfindungsgemäß besonders bevorzugte
unlösliche hydrophile Gele sind solche aus wasserunlöslichem Polyäthylenoxid, wasserunlöslichen
Mischpolymerisaten von Äthylenoxid und Propylenoxid und wasserunlöslichen alkylsubstituierten
Phenyläthern von Äthylenoxidpclymerisaten, die als Alkylgruppen Methyl- und/oder Butylgruppen
enthalten. Diese Polymerisate sind bei jeder Temperatur wasserunlöslich, halten Flüssigkeiten, Lösungen
und Suspensionen zurück und bilden Gele, insbesondere können sie sehr große Mengen Wasser,
d. h. etwa das 10- bis lOOfache ihres Trockengewichts, aufnehmen.
Der hier verwendete Ausdruck »ionisierende Strahlung« bezeichnet eine Strahlung mit ausreichend
hoher Energie, so daß die Polymerisatmoleküle und, falls ein Lösungsmittel verwendet wird, die Lösungsmittelmoleküle
angeregt und/oder ionisiert werden. Geeignete Strahlenquellen sind Gammastrahlen
erzeugende radioaktive Isotope, wie 60Co und 137Cs,
Elemente aus verbrauchten Kernbrennstoffen, Röntgenstrahlen, z. B. solche, die von herkömmlichen
Röntgenapparaten erzeugt werden, und Elektronenstrahlen, die z. B. von einem Van-de-Graaff-Generator,
einem Linearbeschleuniger oder einem Resonanztransformator erzeugt werden. Die ionisierenden
Strahlungen haben im allgemeinen eine Energie von etwa 0,05 bis 20 MeV.
Vor der Bestrahlung wird das Polymerisat in Wasser, einem herkömmlichen organischen Lösungsmittel
oder einem Gemisch von Wasser und einem wassermischbaren, organischen Lösungsmittel gelöst.
Die Strahlungsdosis, der die Polymerisatlösungen ausgesetzt werden müssen, hängt von einer Reihe
von Variablen ab. Wenn die Bestrahlung mit verhältnismäßig niedriger Energie und in Gegenwart
eines Radikalfängers, wie Sauerstoff, durchgeführt wird, sind im allgemeinen sehr hohe Gesamtdosen
erforderlich. Wird dagegen die Bestrahlung unter Bedingungen durchgeführt, die eine verhältnismäßig
lange Existenz der gebildeten freien Radikale fördern, z. B. wenn die Bestrahlung mit hoher Dosis in Abwesenheit
von Sauerstoff oder in Lösung durchgeführt wird, wobei Sauerstoff schnell verbraucht wird, so
bilden sich die unlöslichen hydrophilen Gele sehr rasch. Das bevorzugte Verfahren besteht darin, daß
man eine wäßrige Lösung des betreffenden Polymerisats einer ionisierenden Strahlung mit einer
Energie von etwa 0,50 bis etwa 20 MeV in einer Gesamtdosis von etwa 0,05 bis 10 Megarad aussetzt.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren gebildeten hydrophilen Gele bestehen vorzugsweise aus Polymerisaten,
die Einheiten mindestens einer der nachstehenden allgemeinen Formeln enthalten:
R1 R;
-CH — O-
-CH-O-
R3 R4
(H)
(III)
in denen R1 ein Wasserstoffatom ist, wenn R2 ein
Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, und R2 ein Wasserstoffatom bedeutet,
wenn R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenvl- oder Vinylgiuppe ist, R3 ein Wasserstoffatom
bedeutet, wenn R4 ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinylgruppe ist, und R4
2 Ol 1 366
ein WasserstolTatom bedeutet, wenn R3 ein Wasserstoflatom
oder eine Methyl-, Phenyl- oder Vinyigruppe ist.
Zur Herstellung der Nährbodenbehälter mit Matrix werden günstig Äthyienoxidpolymerisate mit
einer reduzierten Viskosität von mindestens 0,5 bis mindestens 75 bzw. einer Viskosität von 225 cP in
5%iger wäßriger Lösung bei 250C bis zu 12 00OcP
und darüber in l%iger wäßriger Lösung bei 25° C verwendet. Besonders günstig sind Äthylenoxidhomopolymerisate
und -mischpolymerisate, die mindestens 50 Gewichtsprozent Äthyienoxid in mischpolymerisierter
Form mit bis zu 50 Gewichtsprozent mindestens eines weiteren niederen Alkylenoxids. wie
Propylenoxid, Butylenoxid oder Styroloxid, enthalten.
Man mißt die reduzierte Viskosität nach folgender Methode: 100 ml Acetonitril werden in eine zylindrische,
226 ml fassende Flasche mit Schraubdeckelverschiuß gegeben. Unter ständigem Rühren werden
0,200 g des Polymerisats in die Flasche gegeben. Der Schraubdeckelverschluß der Flasche wird
mit einem Stück Aluminiumfolie ausgekleidet, vorsichtig auf die Flasche gesetzt und fest verschlossen.
Die Flasche wird in eine Drehschüttelmaschine mit einem Hub von 15,24 cm gespannt und 16 ± 0,5 Stunden
geschüttelt. Anschließend wird die Lösung unter Druck durch eine grobe Glasfilterfritte filtriert. Es
wird die Zeit gemessen, die die Lösung benötigt, um durch ein geeichtes Ubbelohde-Viskosime-er mit hängendem
Niveau bei 30+ 0,0 Γ C zu fließen. Man verwendet
eine gute Stoppuhr mit einem 10-Sekunden-Zifferblatt,
das in Zehntelsekundeneinheiten eingeteilt ist, die bei einem Test über 60 Minuten mit 0,f%
Genauigkeit arbeitet. Es wird außerdem die Zeit gemessen, in der das Acetonitril durch das Viskosimeter
fließt.
Die Berechnung erfolgt nach folgenden Gleichungen
SS-
SS
SC-AC
AC
AC
SV
= SC,
= SV
= RV.
Die nachstehende Tabelle erläutert das Verhältnis des Durchschnittsmolekulargewichts von Polyäthylenoxid
zu dessen reduzierter Viskosität und zur Viskosität in wäßriger Lösung.
PoIy-
merisatcehalt
des
Aceto- Viskosität
nitrils
nitrils
(Gewichtsprozent)
0,2
0,2
Durchschnittliches
Molgewicht
Molgewicht
(Annäherungswert)
150 000
10 000000
10 000000
Viskosität in wäßriger Lösung bei 25 C
200 c P (5gewichtsprozentige Lösung) 7000—9000 c P
(1 gewichtsprozentige Lösung)
Viskosimeterkorrektur,
Durchlaufzeit des Acetonitril Sek..
korrigierte Durchlaufzeit des Acetonitrils Sek.,
Durchlaufzeit des Acetonitril Sek..
korrigierte Durchlaufzeit des Acetonitrils Sek.,
Durchlaufzeit der Polymerisatlösung, Sek.,
korrigierte Durchlaufzeit der Polymerisatlösung, Sek.,
spezifische Viskosität,
reduzierte Viskosität,
Konzentration des Polymerisats (g)
100 ml Acetonitril.
spezifische Viskosität,
reduzierte Viskosität,
Konzentration des Polymerisats (g)
100 ml Acetonitril.
Der Ausdruck »Viskosität in wäßriger Lösung« bezieht sich auf die Viskosität der angegebenen Polymerisatkonzentration
in Wasser, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter, Modell RVF, unter Verwendung
einer Spindel Nr. 1 mit 2 U/Min., falls nichts anderes angegeben ist. Die Viskosität wird
bei etwa 24° C gemessen.
Wie vorstehend bereits erwähnt, besteht das hervorstechendste Merkmal der Erfindung darin, daß die Matrix mit dem Nährbodenbehälter fest verbunden ist, und zwar so fest, daß im allgemeinen der Behälter eher bricht, bevor sich die Matrix ablöst. In der Praxis wird diese innige Verbindung gleichzeitig mit der Bestrahlung bzw. dem Unlöslichmachen der Polymerisatlösung erzielt.
Wie vorstehend bereits erwähnt, besteht das hervorstechendste Merkmal der Erfindung darin, daß die Matrix mit dem Nährbodenbehälter fest verbunden ist, und zwar so fest, daß im allgemeinen der Behälter eher bricht, bevor sich die Matrix ablöst. In der Praxis wird diese innige Verbindung gleichzeitig mit der Bestrahlung bzw. dem Unlöslichmachen der Polymerisatlösung erzielt.
Es ist daher besonders wichtig, daß die Bestrahlungsdosis an der Grenzfläche zwischen Behälter und
Matrix so hoch ist, daß beide fest miteinander verbunden werden und das Polymerisat unlöslich gemacht
wird. Dabei ist zu beachten, daß bei einer Elektronenstrahlung einheitlicher Energie die Strahlungsdosis
von der Eindringtiefe abhängt. Die an der Oberfläche der Lösung absorbierte Dosis beträgt
etwa 60% der Maximaldosis. Die Maximaldosis wird bei etwa einem Drittel der Gesamteindringtiefe abgegeben
und nimmt danach ab. Die Eindringtiefe, bei der die Ionisierung gleich der an der Oberfläche ist, entspricht
etwa zwei Dritteln der Gesamteindringtiefe.
Wenn also alle Teile der Polymerisatlösung die gleiche Minimaldosis absorbieren sollen, beträgt die wirksame
Eindringtiefe etwa zwei Drittel der Gesamteindringtiefe. Da ein Elektronenstrahl mit einer Energie
von 1 MeV eine maximale Eindringtiefe von etwa
0,5 g/cm2 besitzt, beträgt die wirksame Eindringtiefe etwa 0,33 g/cm2. Das Unlöslichmachen des hydrophilen
Gels und dessen Verbindung mit den Seiten und dem Boden des Behälters muß daher unter Bedingungen
erfolgen, die eine geeignete Strahlungs-
dosis Tür alle Teile des Materials sichern.
Die nachstehende Tabelle I erläutert Eindringtiefe und Dicke von Polyäthylenoxidlösungen, die mit
Elektronen verschiedener Energie bestrahlt werden können. Die »optimale Dicke« (wenn man eine Dichte
von 1 annimmt) ist diejenige, bei der die Lösung oben und unten die gleiche Dosis aufnimmt, so daß
das Gel mit dem Nährbodenbehälter zufriedenstellend verbunden wird.
2 Ol 1
Energie
0,5 MeV
1,0 MeV
2,0 MeV
3,0 MeV
1,0 MeV
2,0 MeV
3,0 MeV
Maximale
Eindringtiefe
Eindringtiefe
(cm)
0,24
0,45
0,9
1,32
0,45
0,9
1,32
Verwendbare Dicke der Polymerisatlösung
0,18
0,37
0,73
1,07
0,37
0,73
1,07
Dosis | oben | ) | Optimale Dicke der Polymerisatlösung |
Dosis | oben | *) |
1 | unten | (cm) | 1 | unten | ||
I | 0,4 | 0,15 | 1 | 1 | ||
1 | 0,4 | 0,29 | 1 | 1 | ||
1 | 0,4 | 0,58 | 1 | 1 | ||
0,4 | 0,87 | 1 | ||||
") Wenn die an der Oberfläche aufgenommene Energie 1 Einheit beträgt, so beträgt die am Boden aufgenommene Dosis nur 0,4 der Oberflächendosis.
*) Gleiche Dosen an der Oberfläche und am Boden.
Wenn man beispielsweise die Eindringtiefe in Abhängigkeit von der Bestrahlungsdosis graphisch darstellt,
wobei die bei einem Elektronenstrahl mit einer Energie von 1 MeV abgegebene Energie (In Prozent) μ
gegen die Dicke der Polymerisatlösung aufgetragen wird, ergibt sich, daß für eine 85 ml fassende Petrischale
etwa 16,4 cm3 der Polymerisatlösung erforderlich sind, damit die bei Eintritt in bzw. Austritt
aus der Polymerisatlösung absorbierte Dosis gleich hoch ist. Es ist daher wichtig, die geeignete Bestrahlungsdosis
zum Unlöslichmachen der Polymerisatlösung und zu ihrer Verbindung mit dem Nährbodenbehälter
auszuwählen.
In der Praxis können erfindungsgemäß Nährbodenbehälter
mit oder ohne Nährstoffzusätzen hergestellt werden. In einigen Fällen kann es wünschenswert
sein, die Polymerisatlösungen unlöslich zu machen und die Nährstoffe unmittelbar vor Gebrauch zuzugeben.
In anderen Fällen können die Nährstoffe der Polymerisatlösung bzw. dem hydrophilen Gel unmittelbar
nach dessen Herstellung zugesetzt werden. Der erhaltene Nährbodenbehälter ist dann gebrauchsfertig.
Beispiele für verwendbare Nährstoffe sind Proteine und ihre Abbauprodukte, Nucleinsäuren und deren
Abbauprodukte, Kohlenhydrate, Fette. Vitamine, Hormone, Diagnosehilfsmittel, Farbstoffe, anorganische
Makro- und Mikronährstoffe.
Neben der Tatsache, daß die Matrix mit dem Nährbodenbehälter fest verbunden ist und daß die Nährstoffe
in nahezu jedem Herstellungsstadium zugesetzt werden können, hat der Nährbodenbehälter
den weiteren Vorteil, daß das die Matrix bildende hydrophile Gel entwässert und wieder mit Wasser
versetzt gequollen werden kann. Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft, wenn man sterile Matrizes
über längere Zeiträume lagern oder verhältnismäßig große Mengen von Flüssigkeiten zugeben will, die die
zu züchtenden Organismen enthalten. Zum Beispiel lassen sich zur Analyse von Wasser, Bier. Wein. Körperflüssigkeiten
u. dgl. leicht Platten herstellen, indem man die Flüssigkeit einfach auf den ganz oder teilweise
entwässerten Nährboden gießt und von der Nährbodenmatrix absorbieren läßt. Diese Eigenschaft
ist auch dann von Vorteil, wenn nur wenige Organismen in der Flüssigkeit anwesend sind. Während
man Agar nur mit einer geringen Menge Flüssigkeit bestreichen kann, kann man verhältnismäßig
große Mengen Flüssigkeit auf die entwässerte Nährbodcnmatrix gießen. Dadurch sind auf der Matrix
mehr Organismen anwesend, und sie lassen sich genauer identifizieren.
Die Matrix, die gegebenenfalls Nährstoffquellen enthtilt, kann auf beliebige Weise entwässert werden.
Beispielswelse kann man den das unlöslich gemachte, hydrophile Gel enthaltenden Nährbodenbehälter mittels
Infrarotstrahlen oder Heißluft trocknen. Im allgemeinen kann man das hydrophile Gel nahezu völlig
entwässern, es bleibt trotzdem fest mit der Schale verbunden, wenn man ihm wieder Wasser zusetzt.
Das unlöslich gemachte, hydrophile OeI wirkt
überdies als Filter und hü1t die Organismen an seiner
Oberfläche zurück. Dies 1st besonders vorteilhaft bei der mikrobiologischen Untersuchung von Flüssigkeiten,
wie Wasser oder KörperflUssigkelten, die direkt auf das hydrophile OeI gegossen und von
diesem absorbiert werden. Daher ist mit dem Vorteil, daß das hydrophile Gel mit dem Behälter fest verbunden
ist und keine Flüssigkeit zwischen dem Gel und der Behälterwandung eindringen kann, der weitere
Vorteil verbunden, daß die Organismen durch diese Filterwirkung an der Geloberfläche konzentriert
sind.
Es wurde außerdem festgestellt, daß das Schwärmen von mobilen Organismen auf ein Minimum
beschränkt ist. Bei einer gegebenen Anzahl von Kolonien auf Agar bzw. dem erfindungsgemäß verwendeten
hydrophilen Gel zeigte sich, daß die auf dem letzteren gewachsenen Kolonien isoliert sind und
sich leicht abtrennen lassen. Dadurch braucht mar in vielen Fällen keine Antibiotika oder sonstige Stoffe
zuzugeben, um das Wachstum von Kolonien zn hemmen, die das der zu untersuchenden Organismer
stören oder die Identifizierung erschweren.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Herstellung eines an Petrischalen fest verbundene hydrophilen Gels
In herkömmliche Petrischalen (Durchmesse 85 mm), die gereinigt worden waren, indem man si
einer Strahlenentladung ausgesetzt hatte, werdei 15 m! einer 3,4gewichtsprozentigen wäßrigen Poly
äthylenoxidlösung von Koagulierqualität gegeber Vor dem Eingießen wird die Lösung durch mecha
nische Scherbeanspruchung auf einf Viskosität vo 500 bis 1000 cP unter der ursprünglichen Viskositä
eingestellt. Durch Mikrofiltration werden Verur reinigungen abgetrennt, und die Lösung wird ai
pH 7,0 eingestellt.
Die die Polyäthylenoxidlösung enthaltenden Sch; len werden dann mit energiereicher Strahlung ai
einem Van-de-Graaff-Generator bestrahlt. Die al
309 584,3(
sorbierte Dosis beträgt etwa 0,7 Megarad während etwa 6 Sekunden. Nach der Bestrahlung werden die
Schalen mittels Infrarotstrahlen getrocknet und entwässert, so daß das verbleibende Gel ein Gewicht
von etwa 8 g aufweist. Sowohl vor als auch nach der Bestrahlung ist das Gel fest mit der Schale verbunden,
und Versuche, es abzulösen, sind nicht erfolgreich.
Eine sterile Nährstoffquelle, z. B. Trypsin-Sojabrühe, wird hierauf in einige der Schalen gegeben.
Die Konzentration der Nährbrühe wird so eingestellt, daß die Endkonzentration der üblicherweise für die
Züchtung von Mikroorganismen verwendeten entspricht. Nach der Absorption der Nährbrühe können
die Schalen beimpft werden.
In die übrigen Schalen wird hierauf Trypsin-Sojabrühe
gegeben und 4 bis 6 Stunden einziehen gelassen. Das Gel wird dann mittels Heißluft praktisch
bis zur Trockne weiter entwässert. Anschließend werden die Petrischalen in Polyäthylenfolien verpackt
und mit Äthylenoxid sterilisiert.
Ein Teil der Schalen wird durch Zugabe der entsprechenden Menge destillierten Wassers gebrauchsfertig
gemacht. Diese Platten werden für übliche mikrobiologische Untersuchungen verwendet.
Zu einem weiteren Teil der Schalen wird eine Probe ungereinigtes Wasser gegeben. Nach der Absorption
des Wassers werden die Platten über Nacht bei 37,5°C inkubiert. Man erhält gut isolierte Kolonien
der normalerweise in ungereinigtem Wasser enthaltenen Organismen.
Beispiele 2 bis 8
In ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 werden Nährböden
enthaltende Petrischalen hergestellt, die andere unlösliche hydrophile Gele enthalten, die mit dem
Boden und der Wandung der Schalen fest verbunden sind. Die verwendeten Polymerisate und andere An-
gaben sind in der nachstehenden Tabelle Il aufgeführt.
Beispiel | Polymerisat |
2 | Polyvinylpyrrolidon |
3 | Polyvinylalkohol |
4 | Polyacrylamid |
5 | Polyvinylmethyläther |
6 | Polyacrylsäure |
7 | Maleinsäureanhydrid/Äthylen- Mischpolymerisat |
8 | Maleinsäureanhydrid/Vinylmethyl- äther-Mischpolymerisat |
Konzentration der Lösung
(Gewichtsprozent)
4 3 3 und
2,5 pH
3,6 und 7,0
2,5 und 6,2
4,0, 5,4; 7,0
2,5 und 6,2
4,0, 5,4; 7,0
4.3, 2,5;
12,0
12,0
2.4, 4,0
2,4
2,4
2,0
Bestrahlungsdosis
(Megarad)
0,7—2,1
0,7—2,1
0,7—2,1
0,7-1,5
0,7—2,1
0,7—2,1
0,7-1,5
0,7—2,1
0,7—2,0
0,7—2,0
0,7—2,1
Aussehen der Gele
zufriedenstellend zufriedenstellend zufriedenstellend zufriedenstellend
zufriedenstellend zufriedenstellend
zufriedensicillend
Versuche, die unlöslichen hydrophilen Gele von liehen, zur Züchtung von Mikroorganismen verwenden
Petrischalen abzulösen, indem man die umge- 45 deten Konzentration entspricht,
dehten Schalen kräftig auf eine harte Oberfläche In Tabelle III it di M d
drehten Schalen kräftig auf eine harte Oberfläche schlägt, sind nicht erfolgreich. Weitere Versuche, die
Gele durch Biegen der Schalen selbst abzulösen, führen zum Bruch der Schalen. Die Gele bleiben
unversehrt.
Zum Vergleich der wachstumsfördernden Eigenschaften von Platten mit Nährstoffe enthaltenden,
hydrophilen Gelen der Erfindung, und solchen mit Agar, das dieselben Nährstoffe enthält, wird eine
Reihe von Petrischalen, die das gemäß Beispiel 1 unlöslich gemachte, koagulierte Polyäthylenoxid und
Nährstoffe und solche, die Agar und Nährstoffe enthalten, hergestellt und mit Escherichia coli beimpft.
Die Polyäthylenoxid-Platten werden gemäß Beispiel 1 hergestellt,und das Gel wird, wie in der nachstehenden
Tabelle III angegeben, auf ein Gewicht von 7,0 bis 8,0 g je Platte entwässert. Zu jeder Platte
wird die angegebene Menge Trypsin-Sojabrühenlösung gegeben, deren Konzentration so eingestellt
wird, daß sie bei Gleichgewicht der Lösung mit dem Gel. einer Agar-Platte mit Nährstoifen in der übtration
entspricht.
In Tabelle III ist die Menge des entwässerten Gels
die verwendete Menge Trypsin-Sojabrühe (in MiHi liter) und deren Konzentration angegeben.
Gewicht des | TS B-Lösung | |
Serie | entwässerten Gels |
(m!) |
<g> | 3,0 | |
1 | 7,0 | 5,0 |
2 | 7,0 | 3,0 |
3 | 8,0 | 5,0 |
4 | 8,0 | 3,0 |
5 | 7,0 | 5,0 |
6 | 7,0 | |
Tilcr der TSB lösung
(n)
3,33 2,40 3,68 2,60 3,33 2,40
Die Agar-Platten werden auf herkömmliche Weis hergestellt, indem man 15,0 g Trypsin-Sojabrühe i
500 ml destilliertem Wasser suspendiert, dem 7,5 Bacto-Agar zugesetzt worden waren. Die Suspensio
2 Ol1 366
wird hierauf gekocht, bis der gesamte Agar gelöst ist, und anschließend 15 Minuten bei 121c C im
Dampf sterilisiert. Anschließend werden Platten mit dem gleichen Volumen pro Schale gegossen wie bei
dem Polyäthylenoxid.
Beide Plattenarten werden nach der folgenden Methode mit Escherichia coli beimpft:
Eine 24 Stunden alte Kultur von Escherichia coli in Trypsin - Sojabrühe wird nacheinander vom
10~'fachen auf das 10~7fache verdünnt, indem man
jeweils 1,0 ml in 9,0 ml sterile Kochsalzlösung gibt. Anschließend werden jeweils 0,1 ml der auf das
10~6fache verdünnten Lösung aseptisch auf jeweils
20 Polyäthylenoxid- und 20 Agar-Platten gegeben. In ähnlicher Weise werden jeweils 0,1 ml der 10~7fach
verdünnten Lösung aseptisch auf jeweils 20 Polyäthylenoxid- und 20 Agar-Platten gegeben. 0,1ml
der 10~6fach verdünnten Lösung entsprechen einer
Beimpfung von 10"7/ml und 0,1 ml der 10"7fach
verdünnten Lösung einer Beimpfung von 10~8/ml.
Die Organismen werden auf der Oberfläche der Polyäthylenoxid- und der Agar-Platten durch Aufstreichen
mit einem sterilen, gebogenen Glasstab verteilt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Verteilung
der eingeimpften Organismen auf den Oberflächen der Nährböden und das Wachstum von zählbaren,
isolierten Kolonien gewährleistet. Die Platten werden hierauf 24 Stunden bei 37,50C inkubiert.
Anschließend werden die Kolonien mittels eines Kolonienzählers gezählt.
In Tabelle IV ist die Durchschnittszahl der Kolonien für jeweils 10 Platten mit Poiyail.ylenoxid bzw.
Agar bei einer 1Q~7- bzw. 10~8iachen Verdünnung
angegeben.
Anzahl der Kolonien
Durchschnittliche
Verdünnung
Verdünnung
ΙΟ"7
ΙΟ"8
ΙΟ"8
Serie
I
I
219
25
Serie
214
21
21
Serie
3
3
229
24
24
Serie
203
23
23
Serie
5
5
212
25
25
Serie
6
6
212
20
Agar-Serie
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Polyäthylenoxid-Platten hinsichtlich der Anzahl
der Organismen eine bessere Wachstumsförderung zeigen als die Agar-Platten.
Es wird eine Nährlösung von Trypsin-Sojabrühe mit geeigneter Konzentration hergestellt und im
Dampf sterilisiert. Die in Kolben enthaltene Lösung wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mit nicht
aufbereitetem Süßwasser versetzt. Die Kolben werden hierauf einige Zeit geschüttelt, um eine gleichmäßige
Dispersion des Süßwassers und der darin als Verunreinigungen enthaltenen Organismen zu
erreichen.
Auf eine Reihe von nach dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellten Platten mit 8 g Polyäthylenoxid-Gel
werden jeweils 7,0 ml der vorstehenden Lösung unter aseptischen Bedingungen gegossen. Die Lösung
wird auf der ganzen Geloberfläche durch leichtes Kippen und Drehen der Platten gleichmäßig verteilt.
Anschließend werden die Platten bei Raumtemperatur
so lange stehengelassen, bis das Gel die Lösung ganz absorbiert hat, und hierauf 24 Stunden bei 37,5° C
inkubiert. Jede Platte ist mit den verschiedensten, als Verunreinigungen im Wasser enthaltenen Organismen
besiedelt; die Kolonien sind isoliert und treten nur an der Geloberfläche auf. Unter der Geloberfläche
werden keine Organismen festgestellt, woraus sich ergibt, daß sie das Gel vollständig zurückgehalten
hat.
In ähnlicher Weise wird sterile Trypsin-Sojabrühe mit einer 10~7fach verdünnten Lösung von Escherichia
coli versetzt. 7,0 ml dieser Lösung werden auf das entwässerte Polyäthylenoxid gegeben, und die
Platten werden wie vorstehend beschrieben inkubiert. Alle Organismen werden an der Geloberfläche zurückgehalten,
es wird kein Organismenwachstum unterhalb der Oberfläche festgestellt.
Zum Nachweis der Verhinderung des Schwärmens von Mikroorganismen der Gattung Proteus werden
Versuche durchgeführt, bei denen das Schwärmen von Kulturen auf Platten, die unter Verwendung von
Polyäthylenoxid von Koagulierqualität bzw. von Agar hergestellt worden waren, verglichen wird. Die
Polyäthylenoxid-Platten werden hergestellt, indem man 1,0 ml Trypsin-Sojabrühe aufteilweise entwässerte
Polyäthylenoxid-Platten gibt, die nach Beispiel 1 hergestellt worden waren. Das Gewicht des
Gels vor der Zugabe beträgt 8,0 g. Die Konzentration der Trypsin-Sojabrühe wird so eingestellt, daß die
erhaltene Platte die übliche Nährstoffkonzentration aufweist. Es werden Agar-Platten mit der gleichen
Konzentration von Trypsin-Sojabrühe hergestellt, indem man der Nährlösung 1,5% Agar zusetzt.
20 Polyäthylenoxid- und 20 Agar-Platten werden jeweils mit 0,1 ml einer 10~6fach verdünnten, 24 Stunden
alten Kultur von Proteus mirabilis versetzt. Das Impfgut wird mittels eines sterilen, gebogenen Glasstabs
gleichmäßig auf der Geloberfläche verteilt, und die Platte wird 24 Stunden bei 37,5° C inkubiert. Die
Agar-Platten weisen eine kräftige Wachstumsschicht
15. über der gesamten Oberfläche auf, was auf die starke
Ausbreitung der Proteus-Organismen zurückzuführen ist. Es sind keine isolierten Kolonien vorhanden
und daher ist eine Kolonienzählung nicht möglich Bei den Polyäthylenoxid-Platten erhält man dagegen
sehr gut isolierte Kolonien, da die Ausbreitung dei Mikroorganismen gehemmt wurde. Die Polyäthylenoxid-Platten
weisen etwa 100 bis 200 gut abgegrenzt« Einzeikolonien auf, die sich nicht ausbreiten. Irr
. Gegensatz zu den Agar-Platten lassen sich die KoIonien leicht zählen.
Zur Feststellung der wachstumsfördernden Eigenschaften anderer erfindungsgemäß verwendbarer
unlöslicher, hydrophiler Gele werden Nährböden ir Petrischalen hergestellt, die die verschiedenen Poly
merisate enthalten, und mit verschiedenen Kulturer beimpft. Die hydrophilen Gele werden nach Beispiel 1
aus Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyvinyl methyiäther, Polyacrylamid oder Mischpolymerisater
von Maleinsäureanhydrid und Äthylen oder Vinyl
.14
13 14
methyläther hergestellt. Außerdem wird das hydro- weisen bessere wachstumsfördernde Eigenschal
phile Gel gemäß der USA.-Patentschrift 3 220960 hinsichtlich der Anzahl der erhaltenen Organisti
verwendet. auf als die Agar-Platten. Ähnliche Versuche ergel
Zu Vergleichszwecken werden Platten mit Agar außerdem, daß diese Stoffe als Filter wirken und
und den gleichen Nährstoffen verwendet. D.a die 5 Schwärmen von Mikroorganismen auf ein Minim
unlöslichen Polymerisate enthaltenden Petrischalen beschränken.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstel.ung eines Nährbodenbehälters
mit Matrix, wobei eine wäßrige PoIymerisatlösung irn Behälter selbst durch Bestrahlung
in ein unlösliches hydrophiles Gel überführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Verwendung einer ionisierenden Strahlung und entsprechender Einstellung von optimaler
Dicke der Polymerisatlösung und Strahlungsenergie die gleiche Strahlungsdosis an die
Oberfläche der Polymerisatlösung und die Grenzfläche zwischen Lösung und Behälterwand abgegeben
und eine vernetzte Polymerisatmatrix der nachstehenden allgemeinen Formel erzeugt wird
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |