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Tonbandgerät Die Erfindung bezieht sich auf einTonbandgerät, insbesondere
für Sprachlehrzwecke, mit mindestens zwei Tonköpfen für Aufnahme und/oder Wiedergabe
auf zwei verschiedenen Tonbandspuren während eines Durchlaufes des Tonbandes.
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Da bei Tonbandgeräten für Sprachlehranlagen üblicherweise die eine
Spur für den Lehrstoff und die andere Spur für die nachgesprochenen Sätze des Schülers
benützt wird, besteht ein Problem darin, eine Steuermöglichkeit zu besitzen, ohne
dass dies die Aufnahme oder Wiedergabe bzw. die Nutzsignale auf den- beiden Tonspuren
beeinträchtigt oder stört.
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Dieses Problem wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass zur
Aufnahme oder Wiedergabe von Signalen auf einer als Kommandospur vorgesehenen, weiteren
Spur des Tonbandes während des gleichen Durchlaufes desselben ein weiterer Tonkopf
vorhanden ist, der während des Vor- und Rücklaufes des Tonbandes gegen dieses anliegt.
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Dadurch wird es möglich gemacht, durch einfachen Tastendruck einen
Textabschnitt auf dem Tonband beliebig oft zu wiederholen, wobei das Rückspulen
des Tonbandes jeweils genau bis zum Textanfang selbsttätig erfolgt. Ferner lässt
sich auch das Abschalten des Gerätes sowie allenfalls ein anschliessender voller
Rücklauf des Tonbandes selbsttätig vornehmen, so dass sich der Lehrer nicht mehr
auf den Ablauf des Tonbandes bzw. das Ende des vorgesehenen Programmabschnittes
konzentrieren muss, um im richtigen Moment die Tonbandgeräte zu stoppen und auf
Rücklauf zu schalten. Ausserdem kann man durch die Kommandospur erreichen, dass
auch die Kopierarbeit vom Lehrtonband auf die Schülertonbänder ohne ständige Anwesenheit
einer Bedienungsperson vorgenommen werden kann, da sich der Netzstrom am Schluss
abschalten lässt und somit keine Gefahr besteht, dass beispielsweise die Tonbandgerät-Motoren
während der Nacht unter Strom bleiben. Zudem lässt sich mit Hilfe dieser Kommandospur
auch ein Diawechsel in
genauer Abhängigkeit des Tonbandvorschubes
steuern.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines zweispurigen
Tonbandes mit dazwischen liegender Kommandospur, Fig. 2 ein Schaltschema für die
selbsttätige Wiederholung von Textabschnitten, Fig. 3 ein Schaltschema für die Abschaltung
des Netzstromes.
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Die nachfolgend beschriebene Einrichtung ist für Unterrichtszwecke,
namentlich für Sprachlehranlagen, vorgesehen. Die hierfür verwendeten Tonbandgeräte
für die Schüler sind gemäss Fig. 1 üblicherweise zweispurig ausgebildet, d.h. auf
dem Tonband 1 ist eine erste Spur 2 und eine hierzu parallel höhenversetzte zweite
Spur 3 vorhanden. Jeder dieser beiden - für Nutzsignale bestimmten - Spuren 2, 3
ist im Tonbandgerät ein eigener Tonkopf zugeordnet, wobei diese beiden Tonköpfe
für die Nutzsignale auch zu einer Einheit zusammengebaut sein können. Jeder der
Tonköpfe kann auf Aufnahme und Wiedergabe geschaltet werden, wie dies bei konventionellen
Tonbandgeräten an sich bekannt ist. Die Durchlaufrichtung des Tonbandes 1 ist in
Fig. 1 mit P bezeichnet. Im Gegensatz
zu den üblichen zweispurigen
Tonbandgeräten ist beim vorliegenden Gerät noch ein dritter Tonkopf 8 und eine dritte
schmale Spur, nämlich eine Pilot- oder Kommandospur 6 vorhanden, die sich auf dem
Tonband 1 zwischen den beiden Tonspuren 2, 3 befindet. In Fig. 1 sind auf dieser
in unterbrochenen Linien dargestellten Kommandospur 6 zwei magnetische Markierungen
4, 5 aufgezeichnet. Der dieser Kommandospur 6 zugeordnete Tonkopf 8 im Tonbandgerät
ist so schmal, dass diese Spur für die beiden Nutzsignal-Tonspuren 2, 3 praktisch
nicht störend in Erscheinung tritt.
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Bei Sprachlehranlagen wird der Lehrtext vom Lehrer-Tonbandgerät auf
das Tonband des Schülers aufkopiert, beispielsweise auf die Tonspur 2. Die Tonspur
3 dagegen ist für die Aufnahme des vom Schüler nachgesprochenen Textes bestimmt.
Somit ist auf der Tonspur 2 nach dem Ende des Lehrtextes eine etwa gleich lange
Pause vorhanden, während der die Tonspur 3 durch den vom Schüler nachgesprochenen
Text belegt ist. Damit nun der Schüler sowohl den Lehrtext als auch den von ihm
selbst gesprochenen Text ein- oder mehrmals wiederholen kann, ohne dass das genaue
Auffinden des Anfanges eines jeweiligen Textabschnittes Mühe bereitet, kann der
Schüler eine sog. Repetiertaste 9 drücken, was bewirkt, dass das Tonband 1 jeweils
mit etwas erhöhter Geschwindigkeit genau bis zur Anfangsmarkierung
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zurückspult und hernach das Tonband 1 mit normaler Geschwindigkeit bis zur Schlussmarkierung
5 weiterläuft.
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Sofern der Schüler die Repetiertaste nicht ausgeschaltet hat, wiederholt
sich dieser Vorgang beliebig oft, so dass er den betreffenden Textabschnitt beliebig
oft wiederholen kann.
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Im Schaltschema gemäss Fig. 2 ist die Repetiertaste 9 im nicht eingeschalteten
Zustand gezeigt. Somit hätten allfällige Impulse, die vom dritten Tonkopf 8 herrühren,
keine weitere- Wirkung auf die nachfolgend beschriebene Einrichtung.
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Sobald aber die Repetiertaste 9 durch Betätigung von Hand geschlossen
wird und auf der Kommandospur 6 beispielsweise die Schlussmarkierung 5 am zusätzlichen
Tonkopf 8 vorbei bewegt wird, gelangt - nach entsprechender Verstärkung in einem
Verstärker 12 - ein Impuls über den einem Impulerelais K zugeordneten Kontakt kl
und über den nun geschlossenen Schalter 9 über den Umschaltkontakt s zu deh Relais
S, R, L und schliesslich zum Minuspol. In der nachfolgenden Beschreibung sind jeweils
die Relais mit grossen Buchstaben und die ihnen zugeordneten Kontakte mit dan gleichen,
kleinen Buchstaben bezeichnet. Die Relais 5, R, L ziehen an, wodurch ihre Kontakte
rl, 11, 12 geschlossen werden. Dadurch ergibt sich eine Selbsthaltung des anzugs-
und abfallverzögerten Relais S über die Kontakte rl und t1* Zugleich wird aber
der
Umschalt-Kontakt s umgelegt, so dass ein nächster Impuls den Kontakt s in seiner
umgelegten Position trifft. Das Relais L schaltet nach seiner Erregung den Magneten
11 auf Rücklauf des Tonbandes. Anstelle eines solchen Magnetes 11 könnte auch ein
entsprechend ausgebildeter und geschalteter Motor treten, der den Tonbandrücklauf
bewirkt. Das Tonband 1 läuft nun - vorzugsweise mit erhöhter Geschwindigkeit -zurück,
bis der dritte bzw. zusätzliche Tonkopf 8 auf der Kommandospur auf die Anfangsmarkierung
4 trifft. Der entsprechende Impuls gelangt über den geschlossenen Schalter 9 und
den umgelegten Kontakt s zu den Relais T und C und schliesslich zum Minuspol. Das
mit einer Abfallverzögerung ausgerüstete Relais T trennt nun die Kontakte tl, t2,
wodurch einmal die Relais R, L abfallen und die elektromagnetische Selbsthaltung
des Relais S aufgetrennt wird, so dass auch der Kontakt s wieder in seine in Fig.
2 dargestellte Ursprungslage zurückkehrt. Anderseits wird gleichzeitig der Kontakt
t3 geschlossen. Das Relais C erhält nun Strom und schliesst die Kontakte cl und
c2, wodurch der Magnet 10 für den normalen Vorwärtstransport des Tonbandes 1 eingeschaltet
wird.
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Auch hier könnte anstelle dieses Magnetes 10 ein Motor für den Tonbandtransport
treten. Bei einem nächsten Impuls -also wiederum einem Schlussimpuls - wiederholen
sich die beschriebenen Vorgänge. Dies dauert solange, bis die Repetiertaste
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ausgeschaltet wird. Dies setzt voraus, dass der zusätzliche Tonkopf 8, welcher mit
der Kommandospur 6 zusammenwirkt - im Gegensatz zu handelsüblichen Tonbandgeräten
-, während des Tonband-Rücklaufes vom Tonkopf nicht abgehoben wird.
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Die Kommandospur auf dem Tonband 1 kann auch für die automatische
Azbschaltung der Netzspannung verwendet werden. Bei Sprachlehranlagen ist dies besonders
zweckmässig, da das Kopieren üblicherweise mit normaler Tonbandgeschwindigkeit erfolgt
und somit gleich lang dauert, wie die eigentliche Lektion. Für das Kopieren des
"Lehrertonbandes" auf die Schülertonbänder ist somit die ständige Anwesenheit einer
Bedienungsperson nicht erforderlich. Dadurch kann ein verhältnismässig lang dauernder
Kopiervorgang beispielsweise am Abend vor dem eggang des Lehrers eingeleitet werden.
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Nach Ablauf des vorgesehenen Kopierprogrammes wird mit Hilfe einer
magnetischen Markierung auf der Kommandospur 6 des Tonbandes 1 der Netzanschluss
automatisch abgeschaltet, wie dies nachfolgend näher erläutert wird.
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Dic Wechselstrom-Netzspannung von beispielsweise 220 Volt gemäss Fig.
3 wird über einen Hauptschalter 14 auf die Anlage gegeben. In diescr-L itung befinden
sich drei parallel
liegende Kontakte al, a2 und b1. An die Verzweigungsstelle
18 sind alle mit 220 Volt zu betreibenden Geräte, also beispielsweise die Motoren
der Schülcr-Tonbandgeräte und das Lehrer-Tonbandgerät, angeschlossen. Dic Leitung,
in welcher sich der Kontakt a2 befindet, führt zu einem elektrischen Umformergerät
18 mit Transformator und Gleichrichter, um die Spannung zu reduzieren, bcispielsweise
auf 24 Volt, und den Strom gleichzurichten. Der 24-Volt-Stromkreis wird bei Betätigung
eines nicht eingezeichneten Schalter auf "automatische Abschltung11 über den Ruhekontakt
el und über den Schaltschützen 13 geschlossen. In Parallelschaltung zu diesem Kontakt
e1 ist ein mit einer starken Anzugsverzögerung arbeitendes Relais E vorhr-nden,
das sowohl durch den Kontakt e2 als auch f1 sinschaltbar ist. Die Anzugsverzögerung
kann beispielsweisa 2 - 4 Minuten betragen und wird so bcmcssen, dass sie sicher
ausreicht, um die ganze Tonbandspule mit erhöhter Geschwindigkeit zurückzuspulen.
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Der zusätzliche Tonkopf 8 crzeugt aufgrund einer magnetischen Markierung
auf der Kommandospur 6 des Lehrtonbandes einen Abschaltimpuls, der vorzugsweise
wesentlich länger ist als der Schlussimpuls 5, beispielsweise etwa 10 Sekunden,
gegenüber etwa 1 - 2 Sekunden für die automatische Repetierung.
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Dieser Abschaltimpuls bewirkt den Anzug eines Elektromagnetes,
welcher
den Schalter k2 (Fig. 3) schliesst.
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Sobald der Abschaltimpuls auf das Relais F gelangt, zieht dieses an,
und die Kontakte F1 und f2,schliessen sich.
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Als Folge der Selbsthalteschaltung hält sich das Relais F auch nach
dem Ende das Impulses selbst£ Zudem wird der Magnet 10 erregt, der den Rücklauf
des Tonbendes bewirkt. Nach Ablauf einer vorbestimmten Verzögerungszeit, beispielsweise
von 3 Minuten, zieht das Relais E an, wodurch der Schalter e1 geöffnet wird und
als Folge davon der Netzschütz B abfällt und seinen Kontakt b1 öffnet, wodurch das
Netz von den Strom verbrauchern abgeschaltet wird; Dadurch wird erreicht, dass das
Tonband abspielbar ist, bevor die Netzspannung abgeschaltet wird.
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Auser für zweispurigen Betrieb könnte die Anlage sinngemäss auch für
vierspurigen Betrieb vorgesehen werden. Die Kommandospur 6 könnte dann entweder
zwischen die Nutzspuren gelegt werden, analog der beschriebenen zweispurigon Ausführung,
oder die im ersten Durchlauf nicht gebrauchte dritte oder vierte Spur' könnte als
Kommandospur benützt werden. Ein solches Band wäre somit nicht umkehrbar, wie dies-
sonst bei konventionellen vierspurigen Tonbändern dar Fall ist.
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Ausser für die Wiederholung von Textabschnitten ocr die Netzabschaltung
könnte die Kommandospur auch für die Steuerung des Dildwechsels von Standbild- bzw.
Diaprojektionsgeräten verwendet werden.