DE2006714C3 - Elektrisch leitfähige, wismuthaltige Oxide - Google Patents
Elektrisch leitfähige, wismuthaltige OxideInfo
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Description
Radius von A größer als derjenige von B ist. 2. Ein
Röntgenbeugungsdiagramm charakteristischer Art, ♦5 das demjenigen des Minerals Pyrochlorit ähnelt und
auf Grundlage einer Einheitzelle, die kubisch oder,
Η. Erfindung Wt ■*», ««.nsch« «tähige, ^^££ί%ϊ£Ϊ?,?52£
wismuthaltige Ojide und eine Verwendung dieser 'X"=" "C„„tähr "0 3 ± 0,5 A. Bekannt sind pyro-
elektrischer Widerstände. . 5 "T1 » . A in Seltene-Erde-Kation dar-
■en Kristallstrukturen auf, die denjenigen des als stellt, wie »«» " <"
!■yrochlor oder Pyrochlorit bekannten Minerals eng Β|·Ι;·°'™m"'nn"' 'mil der „»liegenden Erfindung
'ΐΪΤΪΑ » »ο!:.«"=« dif folgenden Literaturstellen:
(Na,Ca,(No,Ti,.«O,F,, a, ,„Cornp, ^Λ »W »,(,.««»{.
,«sehreiben entspricb, aber ^15J5Jj.--Kn- ^ΐ
zierbar« Struktur d«s Min«rals is, in zahlreichen t'de;M«al ode, Y ^^
Se,,«™.Erd,Ryu,henate wurden
durch Zersetzung einer Nitratmischung hergestellt. Die entsprechende Reihe der Iridiumpyrochlore
wurde durch Erhitzen der entsprechenden Metalloxid mischung im -/erschlossenen Siliciumdioxidrohr
bis auf 8000C hergestellt.
c) In »J. Am. Ceramic Soc», 45 (1962) 18 (Aleshin und Roy) sind unter anderem Untersuchungen
des Ersatzes von Sauerstoff in pyrochlorverwandten Strukturen durch Halogen berichtet.
Beschrieben werden eine Anzahl von aus mehreren Elementen aufgebauten, pyrochlorartigen
Zusammensetzungen wie auch Bi2Ti2O7.
d) In »J. Nat. Bur. Stds.«.. 56 (1965) 17 (Roth)
sind Röntgenuntersuchungen von Oxiden der Formel AjB2O7 berichtet. Die meisten der untersuchten
Zusammensetzungen kristallisierten im kubischen System mit fläcnenzentrierter Zelle
ähnlich der bei dem Mineral Pyrochlor gefundenen, wenngleich auch einige eine gegenüber der
idealen kubischen Struktur verzerrte Struktur aufwiesen. Indizierte Röntgendiagramme werden
für die kubischen »Verbindungen« Sm2Ti2O7,
Gd1Ti2O7, DyJi2O7, Y2Ti2O7, Yb2Ti2O7,
La4SnSiO,, Nd2Sn2O7, La2Zr2O7, Nd2Zr2O7 und
die möglichen »Verbindungen« YiO3 · 2ZrO2 und
Nd2O3-2UOj angegeben, nichlindizierte Diagramme
für La2Ti2O7, Nd2Ti8O7 und Bi2Sn2O7.
e) In »Compt. Rend.«, 252 (1961) 4171 (Montm ο r y und Bertaut) sind pyrochlorverwandte
Strukturen für 2MO1 · T2O3 und ABO4 ·
T2OS berichtet, worin T ein dreiwertiges Seltene-Erde-Ion
oder Yttrium bedeutet, M ein vierwertiges Ion (Ru, Ir) ist, A und B Ionen von fünfwertigem
Antimon bzw. dreiwertigem Eisen, Chrom oder Gallium sind und M, A und B Elemente
darstellen, deren Oxide MO2 und ABO, zum Rutil isotypisch sind.
f) In »Solid State Research«, Lincoln Lab. (M. I. T.), 1966:]3, S. 21 (Longo, Raccah und
Goodenough) ist die Herstellung von PbRuO3, PbIrO3, BiRhO3 und PbReO3 mit pyrochlorartigen
Kristallstrukturen und Gitterparametern im Bereich von 10,27 bis 10,42 A berichtet.
Bleiruthenat zeigte Metalleitfähigkeit, d. h. hatte einen Widerstand von 2,7 · 10~* 0hm . cm
bei Raumtemperatur und 0,9 · 10~4 Ohm.cm bei
bei 77 0K.
g) In »Materials Research Bull.«, 4, (1969) 191 (Longo, Raccah und Goodenough)
sind die Herstellungseigenschaften der einen Sauerstoffunterschuß aufweisenden, pyrochlorartigen
Verbindungen Pb2M8O7-I (M = Ru, Ir,
Re und χ = etwa 1) beschrieben, wobei auf S. 201 Spekulationen über die Möglichkeit eines
Ersatzes von Pb1+ durch Bi3+ zu finden sind.
Aus den erfindungsgemäßen elektrisch leitfähigen, wismuthaltigen Oxiden lassen sich elektrische Widerstände
herstellen, die gegenüber bekannten Widerständen verbesserte Eigenschaften aufweisen.
Gegenstand des Patentes 18 16 105 sind elektrisch leitfähige Wismut-Rutheniumoxide, gekennzeichnet
durch die Formel
in der M ein Metall aus der Gruppe Yttrium, Thallium, Indium oder seltene Erdmetalle mit einer Ordnungszahl
von 57 bis einschließlich 71, M' ein Metal· aus der Gruppe Platin, Titan, Zinn, Chrom, Rhodium,
Antimon und Germanium und χ eine Zahl im Bereich von 0 bis 1 und y eine Zahl im Bereich von 0 bis
0,5 bedeutet, sowie eine Verwendung dieses Oxids zur Herstellung eines elektrischen Widerstands.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun eine Abänderung der in DT-PS 18 16 105 beschriebenen
elektrisch leitfähigen Oxide, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie pyrochlorverwandte Kristallstruktur
der Formel
aufweisen, in der bedeutet
M Yttrium, Thallium, Indium, Cadmium, Blei und/oder ein seltenes Erdmetall mit einer Ordnungszahl
von 57 bis 71,
M' Platin, Titan, Chrom, Rhodium und/oder Anti- *° mon,
M" Ruthenium und/oder Iridium, .ν eine Zahl im Bereich von 0 bis 1,
y eine Zahl im Bereich von 0 bis etwa 0,5 oder,
wenn M' Rhodium oder mehr als eines der Metalle Platin, Titan, Chrom, Rhodium und Antimon
darstellt, eine Zahl im Bereich von 0 bis 1 und
ζ eine Zahl im Bereich von 0 bis 1, die im Falle vor M gleich zweiwertiges Blei oder Cadmium mindestens
etwa x\2 beträgt,
ausgenommen Wismut-Ruthenium-Oxide der Forme:
in der M ein Metall aus der Gruppe Yttrium, Thallium, Indium oder seltene Erdmetalle mit einei
Ordnungszahl von 57 bis einschließlich 71, M' eir Metall aus der Gruppe Platin, Titan, Zinn, Chrom
Rhodium, Antimon und Germanium und χ eine Zah im Bereich von O bis 1 und y eine Zahl im Bereich vor
O bis 0,5 bedeutet, sowie eine Verwendung diesei Oxide zur Herstellung elektrischer Elemente.
Oxide, in denen die einzigen Bestandteile neber Wismut und Sauerstoff Ruthenium und bzw. odei
Iridium sind, d. h. die von reinem Bi2Ru1O7 zi
Bi2Ir1O7 reichende Reihe von Zusammensetzungen
lassen sich durch die Formel Bi2(Ru1Ir)2O, darstellen
Diese Bi2(Ru,Ir)2O7-Zusammensetzungen wie aucl
die modifizierten oder substituierten Zusammenset zungen gemäß der Erfindung, d. h. diejenigen dei
obigen Formel, die mindestens ein Element übei Wismut, Sauerstoff, Ruthenium und bzw. oder Iri
dium hinaus enthalten, besitzen ähnliche Strukturei wie das Mineral Pyrochlor, d. h. pyrochlorverwandt«
Strukturen.
Während die Formeln des reinen Wismut-Rutheni um-Oxids und Wismut-Iridium-Oxids hier als Bi2Ru2O
bzw. Bi2Ir2O7 beschrieben sind, ist die obige Fest
stellung zu berücksichtigen, daß Abweichungen vor der genauen stöchiometrischen Zusammensetzung ii
Massen dieser Art sowohl an den Positionen de großen A-Ort-Ionen in A2B2O7 als auch in den Sauer
Stoffpositionen ohne Veränderung des strukturellei Typs auftreten können. Speziell beim Sauerstoff kam
bis zu eines der Sauerstoffatome in den pyrochlor artigen Oxiden A2B2O7 fehlen und doch die Struktu
erhalten bleiben. In den Rahmen der Erfindung fallei
dementsprechend auch Produkte, die von der ge- und Halbleiter eignen sich dementsprechend nur in
nauen stöchiometrischen Zusammensetzung abweichen. engen Temperaturbereichen als Widerstände. Bi2Ru2O7
Insbesondere kann bis zu '/, des Sauerstoffs in den und Bi2Ir8O7 sind beim Erhitzen an Luft bis auf min-
Oxiden A2B2O7 fehlen (d.h. O
< ζ < 1), wofür jedoch destens 10000C beständig. Nicht der Zusammen-
die Maßgabe gilt, daß die pyrochlorartige Struktur 5 Setzung Bi2Ru8O7 und Bi2Ir2O7 bzw. derjenigen der
erhalten bleibt bzw. daß ζ im Falle von M gleich zwei- verwandten Stoffzusammensetzungen gemäß der Er-
wertigem Blei oder Cadmium mindestens ungefähr findung entsprechende,pyrochlorartigeStoffzusammen-
x\2 beträgt. Setzungen sind zwar bekannt, aber viele von ihnen
Die Metalle M werden von mindestens einem Metall sind schwer in reiner Form erzielbar. Die meisten von
aus der Gruppe Yttrium, Thallium, Indium, Cadmium, io ihnen wirken als Isolatoren und nicht als Leiter. Von
Blei und Seltene-Erde-Metalle mit Ordnungszahlen den wenigen bekannten Zusammensetzungen, die
von 57 bis 71 gebildet. Bis zu eins der Wismutatome elektrisch leitfähig sind, ist keine bekannt, die einen
in den Zusammensetzungen geringen, in einem breiten Temperaturbereich praktisch
temperaturunabhängigen Widerstand hätte. SoI-
TV cm 'M " \n 1S c^e Stoffe haben sich nicht als in Widerstandsmassen
mt(My M2 -y)v7-z o(jer Massen für elektrische Heizelemente geeignet erwiesen.
gemäß der Erfindung kann durch eines oder eine Korn- Eine andere wertvolle Eigenschaft der Oxide gemäß
bination dieser Metalle M mit der Maßgabe ersetzt der Erfindung stellt deren bemerkenswerte Beständigsein,
daß die Gesamtkombination der Metalle M 20 keit bei reduzierenden Bedingungen dar. Der Einsatz
1 Atom je Formeleinheit nicht übersteigt. bisher bekannter Verbindungen des Palladiums und
Während die Mengen an Metallen M', die sich den anderer Edelmetalle in Widerstandsmassen ist durch
wismuthaltigen, pyrochlorartigen Oxiden gemäß der die drastische Eigenschaftsveränderung beschränkt,
Erfindung homogen einverleiben lassen, normaler- der solche Verbindungen unterliegen, wenn sie auch
weise bis zu Werten von y von etwa 0,5 reichen, 25 schon nur kleinen Mengen an Reduktionsmittel auskönnen
auch größere Mengen an Rhodium, bis zu gesetzt werden, das z. B. in organischen Einbett-Werten
von y von mindestens 1,0, eingeführt werden. massen vorliegt oder sich in nahegelegenen Teilen
Auch durch Einsatz mehr als eines der obengenannten einer Festkörperschaltung bildet. Im Gegensatz hier-Metalle
M' als Substituenten läßt sich das Ausmaß, zu läßt sich Wismut-Ruthenium-Oxid in Wasserstoff
in welchem Metall M' in den pyrochlorartigen Struk- 30 auf 1500C erhitzen, bevor eine Reduktion zu den
türen homogen ersetzt werden kann, steigern. So kann Metallen eintritt. Ein Austausch von Ruthenium gegen
im Falle von M' gleich zwei oder mehr Metallen aus Iridium erhöht die Beständigkeit, und Wismut-Irider
Gruppe Platin, Titan, Chrom, Rhodium und dium-Oxid läßt sich bis auf 300°C erhitzen, bevor
Antimon y bis zu etwa 1,0 betragen. Die in das eine Reduktion eintritt.
Kristallgitter eingeführten Mengen an Metallen M' 35 Wismut-Ruthenium-Oxid, Wismut-Iridium-Oxid
können in dem einen oder anderen Falle auch erhöht und in der Tat Bi1(Ru1Ir)2O7 lassen sich unter Einsatz
werden, indem man den Druck während der Her- vielfältiger Quellen für die benötigten Elemente als
stellung beträchtlich über Atmosphärendruck erhöht. Ausgangsstoffe herstellen. Als Reaktant kann jede
Die obige Aufzählung der Metalle M' ist nicht als Ruthenium- oder Iridiumzusammensetzung Verwen-
erschöpfend anzusehen; so können in diesem und 40 dung finden, die in der Auswirkung zu RuO8 bzw.
jenem FaUe den wismuthaltigen, pyrochlorartigen IrO2 führt und die zur Umsetzung mit Bi2O8 unter
Strukturen gemäß der Erfindung auch kleine Mengen Bildung von Bi2Ru2O7 oder Bi2Ir2O7 bei ungefähr
an anderen Metallen, z. B. Zinn und Germanium, 6000C und darüber befähigt ist. Hierzu gehören
einverleibt werden. 1. feinteiliges, elementares Ruthenium und Iridium,
Zu den Metallen M" gehören nur Ruthenium und 45 wenn die Umsetzung in einer Sauerstoffatmosphäre
Iridium. Diese beiden Elemente sind in den Zusammen- bewirkt wird, 2. die Oxide RuO4 und IrO4, wenn die
Setzungen Umsetzung in einem Druckbehälter erfolgt, um einen
t\A υ- ■>
ι\λ 'χα " \n vorzeitigen Verlust an Sauerstoff oder flüchtigem
(M1Bi2-X) (M„ M2 -j,)U7-z oxid zu verhindern, 3. die Hydroxide, Sulfide, HaIo-
50 genide, Hydroxyhalogenide, Nitrate und Amine von
gemäß der Erfindung völlig gegeneinander austausch- Ruthenium und Iridium in oxidierenden Atmosphären
bar. und 4. Ruthenium- und Iridiumcarbonyle und -nitro-
Unter den neuen, pyrochlorartigen Zusammen- syle, die einer Umschließung bedürfen, um eine Versetzungen
gemäß der Erfindung ragt die Zusammen- flüchtigung zu verhindern, bevor ihre Umsetzung mit
setzungsreihe Bi2(RuJr)2O7 hervor. Diese Zusammen- 55 Sauerstoff zur Bildung der entsprechenden Dioxide
Setzungen lassen sich verhältnismäßig leicht in reiner erfolgt.
Form darstellen und werden beim Erhitzen mit Glas- Für die Umsetzung mit RuO2 und bzw. oder IrO2
bindemitteln (der üblichen Arbeitsweise bei der Her- zur Bildung von Bi2(RuJr)2O7 kann eine Vielfalt von
stellung von siebdruckfähigen, aufzubrennenden Wismutquellen verwendet werden, die bei ungefähr
Widerstandmassen) nicht nachteilig beeinflußt. Sie 60 6000C oder darüber in Gegenwart oder Abwesenheit
sind ferner elektrisch leitfähig bei einem nur geringen von Sauerstoff Bi2O8 ergeben. Hierzu gehören 1.
Widerstand, der in einem breiten Temperaturbereich Bi(OH)3 und BiO(OH), wobei die Umsetzung in
praktisch temperaturunabhängig ist. Eine Temperatur- offenen Reaktoren erfolgt, um das Entweichen des
varianz des Widerstandes stellt eine sehr ungewöhn- entwickelten Wassers zu ermöglichen, 2. elementares
liehe Eigenschaft dar, da der Widerstand der meisten 65 Wismut, wobei Sauerstoff benötigt wird, 3. Wismutmetallischen
Stoffe mit der Temperatur zunimmt und nitrat und Wismutylnitrat, die gewöhnlich hydratisiert
der Widerstand halbleitender Stoffe mit zunehmender sind und offene Reaktoren verlangen, um das EntTemperatur
abnimmt. Gebräuchliche metallische Stoffe weichen von Wasser und von Stickstoffoxiden wäh-
j . 7 8
ι rend der Umwandlung in Bi2O3 zu ermöglichen, IrO2-Reaktanten die Oxide der Metalle, die dem Pro-'
4. Wismutsulfate und -carbonate, die zu Bi2O3 pyroly- dukt einverleibt werden sollen, z. B. PbO, CdO,
siert werden, und 5. Wismutsulfid und Wismut- Nd2O3, TiO8, Sb2O4, Mischungen von Seltene-Erdehalogenide
und -oxyhalogenide bei oxidierenden Be- Oxiden usw., in den entsprechenden Mengen. Wie die
dingungen. 5 nachfolgenden Beispiele zeigen, sind die eingesetzten
Wismut(lll)-oxid, Bi2O3, und die Dioxide von Mengen solcher Metalloxide von dem in dem Produkt
Ruthenium und bzw. oder Iridium, d. h. RuO8 und . gewünschten Anteil der jeweiligen Metalle abhängig.
j bzw. oder IrO2, sind die bevorzugten Reaktanten. In den nachfolgenden Beispielen erfolgte das
\ Vorzugsweise erhitzt man zur Herstellung von Brennen naturgemäß in einem vorevakuierten Be-
\ Bi2(Ru,Ir)ii0,-Zusammensetzungen eine Mischung der i0 hilter. Auch eine Luft-, Stickstoff-, Argon-, Sauer-
: benötigten, gemahlenen Oxide, die in einem Verhält- stoff atmosphäre usw. kann Anwendung finden. Der
nis von 1 Mol Bi2O3 zu 2 Mol RuO2 und bzw. oder Reaktionsdruck ist unter der Dissoziationstemperatur
IrO2 vorliegen. Da die Reinheit des erzeugten von Bi2Ru2O7 und Bi2Ir2O, unkritisch, und die Reak-Bi2(Ru1Ir)2O7
offensichtlich die Reinheit der bei tion kann bei O bis 3000 Atm. oder auch noch höheren
j seiner Herstellung verwendeten Reaktanten wider- 15 Drücken in jeder zweckentsprechenden, nichtreduspiegelt,
werden vorzugsweise reine Reaktanten, z. B. zierenden Atmosphäre, z. B. Luft oder Sauerstoff,
: Bi2O8, RuO2 und IrO2 von 99+ %iger Reinheit, ver- durchgeführt werden.
wendet, ohne daß dies jedoch eine Bedingung dar- Die Erzeugung der Produkte gemäß der Erfindung
stellt. kann bei Temperaturen in dem ungefähren Bereich
: Bi2O3 ist im Handel erhältlich, und eine reine 20 von 600 bis 1200° C oder darüber erfolgen. Vorzugs-
; Handelsqualität dieses Oxids ist bequem als Ausgangs- weise arbeilet man bei Temperaturen im Bereich von
material verwendbar. Im Handel erhältliche RuO2- 750 bis 100O0C. Bei Temperaturen von über etwa
Sorten von katalytischer und Reagenzqualität sind 110O0C setzt man vorzugsweise Reaktionsgefäße ein,
verwendbar; am häufigsten ist die Form verwendet deren Erweichungstemperatur über derjenigen des
' worden, zu deren Gewinnung man feinteiliges Ruthe- 25 Siliciumdioxids liegt, z. B. aus Platin oder Aluminium-
nium (feiner als 325 Maschen bzw. 0,044 mm) in oxid, und dem Reaktionsbehälter kann Drucksauer-
strömendem Sauerstoff in einer Siliciumdioxidappara- stoff zugeführt werden, um eine Dissoziation der mehr-
' ;, tür 21 Stunden bei 10000C erhitzt, das Produkt komponentigen Wismutoxide zu verhindern. Inner-
1 Stunde mit Achatmörser und -pistill mechanisch halb dieser Temperaturbereiche ist zur Gewinnung
mahlt und das gemahlene Pulver wieder 24 Stunden 30 einphasiger Produkte die Anwendung etwas höherer
;''·' im Sauerstoff strom bei 10000C erhitzt. Das Produkt Temperaturen erwünscht, wenn Iridium (im Unter-
ergibt das für RuO2 typische Rutiltyp-Röntgendia- s±ied zum Ruthenium) eine Komponente der Reak-
' : gramm, und eine innerhalb des experimentellen Feh- tionsmischungen bildet.
lers mit der stöchiometrischen Zusammensetzung Die Reaktionszeit ist nicht kritisch. Im Interesse
''["' RuOj übereinstimmende Sauerstoffanalyse (berechnet 35 lediglich eines bequemen Arbeitens sind 1 bis 30 Stun-
24,05% O2: gefunden 24,1 + 0,2% O2). Iridium- den bei Reaktionstemperatur zu bevorzugen. Wenn
dioxid kann durch Umsetzen von feinteiligem Iridium gewünscht, kann die Reaktion in Gegenwart vor
"" und Sauerstoff bei Rotglut nicht quantitativ darge- Flußmitteln, z. B. überschüssigem Bi2O3, erfolgen.
"\" stellt werden. Seine Herstellung kann erfolgen, indem Als Flußmittel eignen sich solche, die gegenüber
man Iridiummetall zur Bildung von Iridiumchlorid 40 Bi2Ru2O7 und Bi2Ir2O7 chemisch inert sind und deren
mehrere Stunden bei 6000C in eine kleine Menge an Schmelzpunkt unterhalb der Reaktionstemperatui
CO enthaltendem Chlor glüht und das Chlorid dann liegt.
zur Bildung von IrO2 mindestens 16 Stunden in Sauer- Beim Einsatz der benötigten Oxide in auf die BiI-
stoff auf 600° C erhitzt. Andererseits kann man auch dung von Produkten der Formel
reine, im Handel verfügbare IrO2-Sorten verwenden. 45
Die reinen Oxide von Bi, Ru und bzw. oder Ir (MxBi2-*) (Μ,,'Μ^'-,,ρ,-*
werden zusammen gemahlen; die Umsetzung kann
durch Brennen der entsprechend zusammengesetzten
werden zusammen gemahlen; die Umsetzung kann
durch Brennen der entsprechend zusammengesetzten
'." Mischung in verdichteter oder unverdichteter Form in (wobei M, M', M", x, y und ζ die eingangs genannte
offenen oder verschlossenen Rohren erfolgen. Vorzugs- 50 Bedeutung haben) berechneten Mengen ist ein«
en weise jedoch wird die Umsetzung in evakuierten, ver- Reinigung der Produkte unnötig. Exakte stöchio-
xl~ schlossenen Röhren durchgeführt, um eine Ver- metrische Anteile der Reaktanten stellen jedoch keine
:T~ flüchtigung von Reaktanten und beiläufige Verun- Bedingung für die Erfindung dar, was besonders gilt
1!' reinigung zu verhindern. Verschlossene, evakuierte da die Formeln der Stoffzusammensetzungen von der
' Siliciumdioxid- und Platinrohre werden bevorzugt, 55 genauen stöchiometrischen Verhältnissen etwas ab
aber auch offene oder verschlossene Gefäße aus weichen können.
anderen hochschmelzenden, inerten Materialien, wie Wird die Umsetzung bei Bedingungen durchgeführt
Vycor, Platin, Gold u. dgl., sind verwendbar. In ahn- die weniger ideal als oben beschrieben sind, ist eine
licher Weise kann die Umsetzung in irgendeinem physikalische Trennung kristalliner Phasen, ζ. Β
inerten, ausgekleideten oder nicht ausgekleideten 60 manuell oder durch Flotationsmethoden, oder ehe-
Druckgefäß durchgeführt werden. mische Trennung, z. B. durch Extraktion von Ver
Die modifizierten Wismut-Ruthenium-Oxide und unreinigungen, in den Produkten möglich. Wismut
Wismut-Iridium-Oxide gemäß der Erfindung, in denen oxid kann, wenn es im Überschuß vorliegt, mit wäß·
die Metalle M und bzw. oder M' teilweise Bi, Ru oder rigen Mineralsäuren extrahiert werden.
Ir in den Bi^Ru.Ir^Oj-Strukturen ersetzen, werden in 65 Produkte gemäß der Erfindung im Mikron- und
ähnlicher Weise wie die nichtmodifizierten Bi2- Submikronbereich, d. h. mit Teilchengrößen von
(Ru,Ir)2O7-Strukturen hergestellt. Man unterwirft hier- 0,1 Mikron oder weniger bis etwa 10 Mikron, werden
zu dem Brennen neben den Bi2O8-, RuO2- und/oder für die Verwendung in Widerstandsmassen bevorzugt,
da 1 gute Widerstandsbereiche mit kleineren Oxidmengen erzielt werden, und 2. größere Glasmengen
verwendbar sind, was zu glatteren, gleichmäßigeren Aufträgen auf keramischen Unterlagen führt. Die
Teilchengröße ist durch Kugelmahlen in einem flüssigen Medium, z. B. auf einer Achatmühle mit
Wasser als flüssigem Medium, leicht auf den gewünschten Bereich reduzierbar. Auch Mahltechniken
anderei Art, z. B. ein Einsatz von Achatmörser und -pistille, sind anwendbar.
Alle Stoffzusammensetzungen gemäß der Erfindung besitzen geringe elektrische Widerstände und eine
Kombination von Eigenschaften, durch die sie sich besonders für den Einsatz in elektrischen Widerständen
und Heizelementen eignen. Diese Anwendüngen sind in der Zeichnung erläutert, in der
F i g. 1 einen Widerstand aus Glas und einer Zusammensetzung
gemäß der Erfindung auf einer keramischen Unterlage und
F i g. 2 ein elektrisches Heizelement veranschau- ao
licht, bei dem zur Erzeugung des Heizeffektes eine erfindungsgemäße Zusammensetzung verwendet wird.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Bi2Ru2O7 enthaltende Mischung
Das Reaktantenmengenverhältnis entspricht nicht dem zur Herstellung von Bi2Ru2O, theoretisch erforderlichen;
die verwendeten Gewichtsmengen entsprechen 2 Bi2O8 + Ru + 3 RuO2.
0,6524 g Bi2O3, 0,2794 g RuO2 und 0,0708 g Ruthenium
wurden etwa 1 Stunde in einem automatischen Achatmörser-Mahlapparat miteinander vermählen.
Das gemahlene Material wurde in einer Handpresse pelletisiert (Bedingungen nicht kritisch).
Die Pellets wurden in ein Siliciumdioxidrohr gebracht, das evakuiert und verschlossen, dann in einem
Muffelofen etwa 24 Stunden bei 10000C erhitzt und
am Ende dieses Zeitraums aus dem Ofen herausgezogen und abkühlen gelassen wurde. Das Reaktionsprodukt wurde röntgenuntersucht. Das Röntgenbeugungsdiagramm
zeigte das Vorliegen einer kubischen Pyrochlorphase (Bi2Ru2O7 entsprechend) neben
einer geringen Menge von Ru-Metall und Bi2O3.
Peak- | «/(beob | (/(be | |
Miller-Indices | Inten- | achtet | rechnet) |
sität·) | |||
(hkl) | (/0) | 5,9326 | 5,9464 |
111 | 18 | 3,1014 | 3,1054 |
311 | 12 | 2,9683 | 2,9732 |
222 | 98 | 2,5729 | 2,5749 |
400 | 38 | 2,3599 | 2,3679 |
331 | 16 | 1,9803 | 1,9821 |
511, 333 | 7 | 1,8195 | 1,8207 |
440 | 100 | 1,7390 | 1,7409 |
531 | 5 | 1,5700 | 1,5706 |
533 | 2 | 1,5520 | 1,5527 |
622 | 90 | 1,4858 | 1,4866 |
444 | 22 | 1,4418 | 1,4422 |
711, 551 | 2 | 1,3408 | 1,3408 |
731, 553 | 1 | 1,2871 | 1,2874 |
800 | 11 | 1,2581 | 1,2582 |
733 | 1 | 1,1891 | 1,1892 |
751, 555 | 2 | 1,1811 | 1,1814 |
662 | 29 | 1,1513 | 1,1515 |
840 | 20 | 1,1304 | 1,1305 |
911, 753 | 1 | 1,0511 | 1,0511 |
844 | 17 | 1,0351 | 1,0351 |
933, 771, 755 | 1 | 0,9911 | 0,9910 |
666,10-2-2 | 22 | 0,9104 | 0,9103 |
880 | 5 | 0,8705 | 0,8704 |
10-6-2 | 16 | 0,8584 | 0,8582 |
884, 12-0-0 | 10 | ||
*) Bezogen auf 100 für die stärkste Linie.
Beispiel 2 Bi2Ru2O7
Das Reaktantenmengenverhältnis entspricht dem für die Herstellung von Bi2Ru2O7 theoretisch erforderlichen,
d. h. 1 Mol Bi2O3 zu 2 Mol RuO2.
Etwa 1 Stunde wurden 0,9320 g Bi2O8 und 0,5323 g
RuO2 in einem automatischen Achatmörser-Mahlapparat miteinander vermählen. Das gemahlene
Material wurde in einer Handpresse pelletisiert (Bedingungen nicht kritisch). Die Pellets wurden in ein
Siliciumdioxidrohr gebracht und dieses evakuiert und verschlossen, dann bei 80O0C etwa 24 Stunden in
einem Muffelofen gebrannt und am Ende dieses Zeitraumes aus dem Ofen herausgezogen und abkühlen
gelassen. Das schwarze Produkt wurde der Röntgenanalyse unterworfen. Die beobachteten Schichtebenenabstände,
d, und die unter Annahme einer pyrochlorartigen Struktur errechneten nennt Tabelle I.
Das Einphasen-Röntgendiagramm des Produktes von Beispiel 2 wurde auf Grund eines kubischen,
pyrochlorartigen Diagramms indiziert, wobei a0, die
Gitterkonstante, gleich 10,30 ± 0,01 A war. Das Volumen der Einheitszelle betrug 1092,7 ± 3 Angström3.
Da die Reaktanten sorgfältig eingewogen wurden und die Umsetzung in einem verschlossenen Rohr durchgeführt
worden war, wobei das Produkt nach der Röntgenanalyse nur aus einer einzigen Phase bestand,
war eine chemische Analyse nicht notwendig.
Beispiel 3
Bi2Ir1O7
Bi2Ir1O7
0,4660 g Bi2O3 und 0,4484 g IrOa wurden zusammer
30 Minuten mit Achatmörser und -pistill gemahler (Mengen entsprechend Bi2O3 -+- 2 IrOs oder Bi2Ir2O7)
Die Mischung der gemahlenen Oxide wurde gepreßt
in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 48 Std bei 7000C und dann 16 Std. bei 750° C gebrannt. Da:
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalysi unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte nur eim
Phase mit pyrochlorverwandter Kristallstruktur (a
= 10,33 A) zuzüglich etwas IrO2.
Beispiel 4
Bi2Ir2O7
Bi2Ir2O7
1,1649 g Bi2O3 und 1,1210 g IrO2 wurden zusamme
1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Menge entsprechend Bi2O3 + 2 IrOt oder Bi2Ir2O7). Die Mj
schung der gemahlenen Oxide wurde gepreßt, in ei
evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 10000C gebrannt. Das anfallende, schwarze Produkt
wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte nur eine einzige Phase pyrochlorverwandter
Struktur mit a0 = 10,3269 ± 0,0002 A.
B e i s ρ i e 1 5
CdBiRu2O616
CdBiRu2O616
0,4109 g CdO, 0,7455 g Bi2O3 und 0,8516 g RuO2
wurden zusammen 30 Min. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
2CdO + Bi2O8+ 4RuO2
oder CdBiRu2Oe>5). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 12000C gebrannt. Das anfallende,
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte eine pyrochlorverwandte Kristallstruktur des Produkts mit a0 = 10,20 A. Es lag auch eine Spur an
RuO2 vor.
Bi1>sIn0>6Ru2O7
0,1527 g In2O3, 0,7688 g Bi2O3 und 0,5855 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
0,5 In2O3 + 1,5 Bi2O3 + 4 RuO2
oder Bi116In05Ru2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 12000C gebrannt. Das
anfallende, schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte nur eine einzige Phase pyrochlorverwandter Kristallstruktur mit a0 = 10,2461 ± 0,0005 A.
Beispiel 7
NdBiRu2O7
NdBiRu2O7
0,5047 g Nd2O3, 0,6989 g Bi2O3 und 0,7984 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O3+ Nd2O3+ 4RuO2
oder NdBiRu2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 10000C gebrannt. Das anfallende,
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte nur eine einzige Phase pyrochlorverwandter Kristallstruktur mit aB = 10,3208 ± 0,0003 A.
PbBiRunO1
β,s
0,6429 g PbO, 0,6523 g Bi2O3 und 0,7452 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
2PBO + Bi2O3 + 4RuO2
oder 2PbBiRu2Ogf5). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 85O0C gebrannt. Das anfallende,
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte hauptsächlich ein Produkt pyrochlorverwandter Kristallstruktur und darüber hinaus eine Spui
an RuO2 und verschiedene, schwache Peaks. Das Produkt wurde dann 30 Min. erneut gemahlen, gepreßt,
in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 3 Tage bei 9000C gebrannt. Das hierbei anfallende, schwarze
Produkt ergab nun ein Röntgendiagramm, das nut einepyrochlorartige Phasemita0 = 10,2698 ± 0.0005A
und mehrere extrem schwache zusätzliche Scheitel zeigte. RuO2 war nach diesem zweiten Brennen nicht
festzustellen.
Beispiel 9
BiInRu2O7
BiInRu2O7
0,5591 g Bi2O3, 0,3332 g In2O3 und 0,6387 g RuOs
ao wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O3 + In2O3 + 4RuO2
oder BiInRu2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 12000C gebrannt. Das
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte eine
Phase mit der pyrochlorverwandten Kristallstruktur (α0 = 10,16 A) und eine Spur an nicht umgesetztem
RuO1.
Beispiel 10
Bi2Ruli8Rh0r207
Bi2Ruli8Rh0r207
0,5592 g Bi2O3, 0,2874 g RuO2 und 0,0324 g RhO2
wurden zusammen 30 Min. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O3 + 1,8RuO2 + 0,2RhO2
oder Bi2Rulf8Rh0207). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 48 Std. bei 7000C und dann 16 Std.
bei 7500C gebrannt. Das schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte eine Phase mit der pyrochlorverwandten Kristallstruktur (a0 = 10,30 A) und zwei
sehr schwache zusätzliche Peaks.
Beispiel 11
Bi2RuRhO7
Bi2RuRhO7
0,6989 g Bi2O3, 0,2023 g RhO2 und 0,1996 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O3 + RhO2 + RuOg
oder Bi2RuRhO7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 750° C gebrannt. Das schwarze ProduV
t wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte eine Phase mit der pyroclüorverwandten
Kristallstruktur mit (a0 = 10,26 A)
zuzüglich mehrerer, schwacher, zusätzlicher Linien.
"-■it.
Beispiel 12
Bi2Ruli7Ti0i3O7
Bi2Ruli7Ti0i3O7
1,0251 g Bi2O3, 0,4524 g RuO2 und 0,0479 g TiO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
1,1Bi2O3 + 1,7 RuO1 + 0,3TiO2
oder Bi2Ru1>7Ti0p3O7 + 10% überschüssiges Bi2O3).
Die Mischung der gemahlenen Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std.
bei 85O°C gebrannt. Das anfallende Pellet wurde zerstoßen, zur Entfernung von überschüssigem Bi2O3
30 Min. mit konzentrierter ZNO3 ausgelaugt, dann mit H2O gespült und getrocknet. Das schwarze Produkt
würde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte eine einzige Phase mit der
pyrochlorverwandten Kristallstruktur (a0 = 10,30 A).
Die spektrographische Analyse ergab einen Ti-Gehalt des Produktes von 1 bis 5 Gewichtsprozent. Rechnerisch
nach der obigen Formel ergibt sich eine Ti-Menge von 2 Gewichtsprozent.
Beispiel 13
Bi2IrRuO7
Bi2IrRuO7
1,3977 g Bi2O3, 0,3993 g RuO2 und 0,6726 g IrO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O3 + IrO2 + RuO2
oder Bi2IrRuO7). Die Mischung der gemahlenen Oxide
wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 10000C gebrannt. Das anfallende,
blauschwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm zeigte
eine Phase mit pyrochlorverwandter Kristallstruktur (a0 = 10,27 A) zuzüglich mehrerer, schwacher, zusätzlicher
Linien auf Grund von nicht umgesetztem IrO2 oder RuO2.
Beispiel 14
GdBiRu2O7
GdBiRu2O7
0,5437 g Gd2O3, 0,6989 g Bi2O3 und 0,7984 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
0,5Gd2O8 + 0,5Bi2O3 + 2RuO2
oder GdBiRu2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 100O0C gebrannt. Das
anfallende, schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte nur eine einzige Phase pyrochlorverwandter Struktur mit a0 = 10,2684 ± 0,0005 A.
Beispiel 15
BiNdIr2O7
BiNdIr2O7
0,2796 g Bi2O8, 0,2019 g Nd2O8 und 0,5381 g IrO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O8 + Nd2O3 + 4IrO2
oder BiNdIr2O7). Die Mischung der gemahlenen Oxide
wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 12000C gebrannt. Das anfallende,
schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte eine einzige Phase mit der pyrochlorverwandten Kristallstruktur (a0 = 10,31 A).
0,5126 g Bi2O8, 0,3699 g IrO2 und 0,0742 g RhOs
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O8 + 1,5IrO, + 0,5RhO2
oder Bi2Irj,5Rh0i6O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen und 16 Std. bei 7000C und dann 24 Std.
bei 10000C gebrannt. Das anfallende, schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen;
das Röntgendiagramm zeigte eine Phase mit der pyrochlorverwandten Kristallstruktur (a0 = 10,30 A) und
as eine Spur an nicht umgesetztem IrO2.
Beispiel 17
Bi2Ruli8Ti0i2O7
Bi2Ruli8Ti0i2O7
0,0228 g TiO2, 0,6657 g Bi2O3 und 0,3422 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
60 Bi2O8 + 1,8RuO2 + 0,2TiO8
oder Bi2Ru118Ti0,2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes Si02-Rohr
eingeschlossen und 12 Std. bei 95O0C gebrannt. Das
anfallende, schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte nur eine einzige Phase pyrochlorverwandter Kristallstruktur.
Beispiel 18
Bi2RuliBSb0iZO7
Bi2RuliBSb0iZO7
0,0439 g Sb2O4, 0,6657 g Bi2O3 und 0,3422 g RuO2
wurden zusammen 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen (Mengen entsprechend
Bi2O8 + 1,8RuO2 + 0,1Sb2O4
oder Bi2Ruli8Sb0i2O7). Die Mischung der gemahlenen
Oxide wurde gepreßt, in ein evakuiertes SiO2-Rohr
eingeschlossen und ungefähr 12 Std. bei 95O0C gebrannt.
Das anfallende, schwarze Produkt wurde der Röntgenbeugungsanalyse unterworfen; das Röntgendiagramm
zeigte nur eine einzige Phase des Pyrochlortyps.
Beispiel 19
BiNdIrRuO7
BiNdIrRuO7
Eine Mischung von 0,4659 g Bi2O8, 0,3365 g Nd2O8,
0,4484 g IrO2 und 0,2661 g RuO2 (Mengen entsprechend
Bi2O3 + Nd2O3 + 2IrO2 + 2RuO2 oder
BiNdIrRuO7) wurde 1 Std. mit Achatmörser und -pistill gemahlen, in ein evakuiertes Pt-Rohr eingeschlossen
und 15 Std. bei 10300C erhitzt. Das Röntgendiagramm
des schwarzen Produkts zeigte eine Phase
pyrochlorverwandter Kristallstruktur (α0 = 10,31 A)
und eine Spur an nicht umgesetztem IrO2 oder RuO2.
Die Erfindung ist nicht auf die in den vorstehenden Beispielen gezeigten Zusammensetzungen beschränkt,
sondern umfaßt jegliches wismuthaltige Oxid pyro- 5 chlorverwandter Kristallstruktur der Formel
worin M, M', M", x, y und ζ die eingangs genannte 10
Bedeutung haben. Weitere Produkte im Rahmen der Erfindung und molare Anteile der Reaktanten, die
zu ihrer Zerstellung eingesetzt werden können, nennt die Tabellen.
Fortsetzung von Tabelle II
15
Reaktanten und molares Verhältnis für ihren Einsatz |
Produkt |
V2 Bi2O3 + Vs !"A, + RuO2 + IrO2 |
BiInRuIrO, |
V2 Bi8O3 -τ 1I, Tl2O3 + RuO2 + IrO2 |
BiTIRuIrO7 |
V2 Bi2O3 + V2 Eu2O3 + RuO2 + IrO2 |
BiEuRuIrO, |
S +2RuO8 + IrO2 | BiYRuIrO, |
ViBi8O3+ViGd2O3 + RuO8 + IrO2 |
BiGdRuIrO7 |
V2 Bi2O3 + CdO + RuO2 + IrO2 |
CdBiRuIrO616 |
Vi Bi2O3 + PbO + RuO2 + IrO2 |
PbBiPoiIrOei5 |
V2 Bi2O3 + V4 Nd2O3 + V4 Y8O3 + RuO2 + IrO2 |
BiNd015Y0-5 RuIrO7 |
V2 Bi8O3 + V4 Nd2O3 + IrO2 * |
BiNd0i5In0>5 RuIrO7 |
Vi Bi2O8 + V« CdO + V4 Nd2O3 + RuO8 + IrO8 |
BiCdOi5NdOi6 RuIrOg175 + |
BiO3 + IrO2 + Vi RuO2 | Bi2RhOi5RuOi5 IrO, |
Bi2O8 + RuO2 + Vi IrO2 | Bi2Rh0i5RuIr0iEO, |
Bi2O3 + RuO, + V4 RhO2 + Vi IrO2 + V4 TiO2 |
Bi2RuRh0i25Ir0i50 |
BiA, + RuO, + V4 RhO2 + Vi IrO2 + Ve Sb2O4 |
Bi8Rh0>25RuIr0>5 Sb0i25O, |
Vi Bi2O8 + Vi In2O3 + RuO2 + RhO8 |
BiInRhRuO, |
V8 Bi2O8 +V. Tl8O8 | BiTlRhRuO, |
Vs Bi2O3 + Vi Eu2O3 + RuO2 + RhO2 |
BiEuRhRuO, |
V2 Bi8O3 + Vi Nd2O3 + RuO, + RhO, |
BiNdRhRuO, |
Vi Bi2O3 + »/ι YtO8 + RuO8 + RhO2 |
BiYRhRuO7 |
»5
30
35
Reaktanten und molares Verhältnis für ihren Einsatz |
Produkt |
Vi Bi2O3 + Vi Gd2O3 + RuO2 + RhO2 |
BiGdRhRuO7 |
V2 Bi2O3 + Vi Sm2O3 + RuO2 + RhO2 |
BiSmRhRuO7 |
Vi Bi2O3 + CdO + RuO2 + RhO2 |
CdBiRhRuO81S |
V2 Bi2O3 + PbO + RuO, + RhO2 |
PbBiRhRuOe,5 |
Vi Bi2O3 + V4 Nd2O3 + V4 Sm2O3 + RuO2 + RhO2 |
BiNd015Sm015 RhRuO7 |
Bi2O3 + J-MO2 + (2-jOM'O, |
Bi,Mj,'M2"_vO7 |
Bi2O3 + JMO2 + (2-JORuO2 |
Bi2M„'Ru2-vO, |
Bi8O8 + jpRhO, + (2-jORuO, |
Bi2RhvRu8_vO7 |
Bi8O3 + J1MO2 + (2-J)IrO2 |
Bi2MZIr2-^O7 |
?—Λ Bi2O8 + xß M2O3 2 +2 IrO2 |
Bi2-^MxIr2O7 |
—- Bi2O3 + xß M2O3 2 +2 RuO2 |
Bi2-^MzRu2O7 |
45
55
60 Die Massen gemäß der Erfindung eignen sich, wie oben erwähnt, für elektrische Zwecke, z. B. injWiderständen
oder Heizelementen.
Bei der Widerstandsherstellung kann man die Massen auf dielektrische Unterlagen auftragen und
aufbrennen. In typischer Weise wird bei der Herstellung die elektrisch leitfähige Masse mit einem feinteiligen,
anorganischen Bindemittel, wie einem glasartigen Email oder Glas, und mit einem flüssigen oder
pastösen Träger, z. B. Wasser, Alkohole, Ester, flüssige Harze u. dgl., mit oder ohne Dickungsmittel
gemischt. Man erhält auf diese Weise Mischungen für die Auftragung auf feste Nichtleiter geeigneter
Konsistenz.
Nach dem Auftragen der Oberzugsmischung auf den Nichtleiter nach herkömmlichen Methoden, wie
Spritzen, Schablonieren, Siebdruck oder Streichen, wird das überzogene Dielektrikum bei erhöhter
Temperatur gebrannt, um die elektrisch leitfähige Komponente zu binden. Der leitfähige Bestandteil
muß die Brenntemperatur vertragen, darf nicht mit dem glasartigen Bindemittel bei der Brenntemperatur
in ungünstiger Weise reagieren, muß sich in Kombination mit dem feinteiligen, organischen Bindemittel
fest mit der Nichtleitergrundlage verbinden und muß schließlich Fertigwiderstände oder -heizelemente geeigneten
spezifischen Widerstands und geeigneter Stabilität und Dauerhaftigkeit liefern.
F i g. 1 veranschaulicht eine Bi2Ru80,-Glaswiderstandsmasse
auf einem keramischen Substrat. Die Metallkontakte 10 und 11 der dünnen, fest mit dem
keramischen Substrat 13 verbundenen Widerstands-
masse 12 dienen zum bequemen Anschluß des Wider- entsprechenden Zusammensetzung dar. Beim Ausstandes
und bestehen aus Silber, das als Silberpaste tausch von Bi durch Gd hat sich eine beträchtliche
aufgebracht wurde, wobei sich aber auch zahlreiche Erhöhung des Widerstands ergeben. So ergab sich
andere Metalle gleich gut eignen. Metaükontakte beim Messen des Widerstandes von wie in Beispiel 14
können beispielsweise durch Abscheidung im Vakuum, 5 hergestelltem GdBiRu1O7 in der in Beispiel A be-Galvanisierung,
stromlose chemische Plattierung oder, schriebenen Weise ein »metallartiger« Wert von
wie oben, als Paste, die anschließend bei erhöhter 6 · K)-3 Ohm-cm bei Raumtemperatur und 5 · 10-'
Temperatur gebrannt wird, aufgebracht werden. Die Ohm-cm bei der Temperatur flüssigen Stickstoffs. Mit
einzige Funktion des Metalls besteht darin, einen der Temperatur veränderte sich der Widerstand nur
besseren Kontakt zwischen dem Bi2Ru2O ,-Glas- io wenig; es ergab sich nur ein Anstieg auf 8 · 10~a
widerstand und den stromführenden Leitungen herzu- Ohm-cm bei 8000K.
stellen.
Im Falle von Heizelementen mischt man die leitfähigen Wismutoxide gemäß der Erfindung in fein- Beispiel C
teiligem Zustand mit gepulverten, dielektrischen 15
Materialien, wie Glas, oder preßt einfach zu einem Eine wünschenswerte Eigenschaft eines keramischen
Stab. Der Einsatz einer Masse gemäß der Erfindung, Bestandteils eines Widerstands ist die Verträglichkeit
z. B. Bi2Ru2O7, in einem Heizelement, erläutert die mit Glas bei den zur Herstellung von Massen für
F i g. 2. Die Eingangsspannung liegt hier über Leitun- elektrische Widerstände erforderlichen Brenntemperagen
21 an einem Regeltransformator 23, der über die 20 türen. Die Produkte gemäß der Erfindung besitz ϊη
Leitungen 22 den Bi2Ru2O,-Stab 28 speist, wobei zum diese wertvolle Eigenschaft. Wie in diesem Beispi Λ
Anschluß an den Stab verstellbare Klemmen 24 und gezeigt, eignen sich aus Bi2Ru2O, und Glas herge-25
dienen und zur Erzielung eines besseren Kontakts stellte Massen für keramische Widerstandsbe^and die
Stabenden mit einem in der oben beschriebenen teile (vgl. F i g. 1).
Weise auf den Stab aufgebrachten Metallüberzug 26 25 fs wurde eine Anzahl von Bi2Ru2O ,-Glas-Wider-
und 27 (hier Silber) überzogen sind. Die durch den Standsmassen hergestellt und geprüft, die jeweils
durch den Stab fließenden Strom erzeugte Wärme unterschiedliche Mengenanteile an Leiter- und Glaswird
mittels des Regeltransformators 23 eingestellt. bestandteil enthielten. Zur Herstellung wurden fein-Nachfolgend
sind die hervorragenden Eigenschaften zerteiltes Bi2Ru2O, und Glasfritte in den zu prüfenden
der Massen gemäß der Erfindung nebst Beispielen für 30 Mengenverhältnissen gemischt. Als Glas diente eine
spezielle Anwendungen der Massen in elektrischen niedrigschmelzende Sorte aus 10 Gewichtsprozent
Widerständen und Heizelementen im einzelnen weiter B2O3, 25 Gewichtsprozent SiO2 und 65 Gewichtsproerläutert.
zent PbO. Die Oxid-Glasfrittepulver-Mischung wurde
Beispiel A zur Erzielung einer geeigneten Konsistenz mit einem
35 Träger aus 8% Äthylcellulose und 92% /?-Terpineol
Bi2Ru2O7 und Bi2Ir2O, sind ungewöhnlich und be- gemischt und die Mischung dann durch ein 165-Meshsonders
wertvoll, weil ihr elektrischer Widerstand über Sieb auf ein Aluminiumoxidsubstrat (AL2O3 mit einer
einen weiten Temperaturbereich praktisch temperatur- Dichte von 96 %) siebgedruckt. Das dielektrische
unabhängig ist. Substrat kann sich naturgemäß aus vielen keramischen
40 Stoffen zusammensetzen, die die zum Verbinden des
1. Nach der Methode des Beispiels 2 hergestelltes Widerstandes mit dem Substrat notwendigen Brenn-Bi2Ru2O7
wurde fein zerkleinert und zu einem temperaturen vertragen. Das Substrat muß auch einen
Stab gepreßt, der durch dreitägiges Erhitzen bei Ausdehnungstemperaturkoeffizientsn aufweisen, der
80O0C gesintert wurde (die Sinterbedingungen demjenigen das Glasbindemittels genügend entspricht,
sind nicht kritisch). Der spezifische Widerstand 45 Um zu verhindern, daß die Widerstandsmasse sich
des Stabes wurde im Temperaturbereich von 4,2 beim Durchlaufen von Temperaturzyklen von dem
bis 800° K nach herkömmlichen Vierpunkt-Meß- Substrat ablöst.
methoden bestimmt; er betrug bei 4,2° K 7 · ΙΟ-4 Nach dem Auftragen in gleichmäßiger Dicke auf
Ohm-cm und stieg auf nur 9 · 10~4 Ohm-cm bei das dielektrische Substrat wurden die Bi2Ru2O7-GIaS-
80O0K an, was eine verhältnismäßig geringe Ver- 50 massen zur Entfernung von Lösungsmittel getrocknet,
änderung des Widerstands von nur etwa 30% Der ganze Aufbau wurde dann in einem herkömm-
zwischen diesen Temperaturextremen darstellt. liehen Ofen von 750° C 45 Minuten gebrannt. Bei
2. Auch das Bi2Ir2O, besitzt — wie das Bi4Ru2O, — 75O0C war die Glasfritte geschmolzen, wodurch das
eine Kurve des Widerstandes als Funktion der leitfähige Material an den keramischen Nichtleiter
Temperatur von praktisch flachem Verlauf. Es 55 gebunden wurde.
wurde hierzu der Widerstand eines wie in Bei- Die erhaltenen Widerstandsmassen waren etwa
spiel 4 erzeugten Bi2IrO,-Pellets nach der unter i/M mm dick. Röntgenbeugungsuntersuchungen der
1. für das Bi2Ru2O7 beschriebenen Technik im fertigen Widerstände zeigten, daß das Bi2Ru2O7 durch
Bereich von 300 bis 70O0K gemessen, wobei sich das Erhitzen mit dem Glasbindemittel praktisch nicht
ein Wert von 1,7 · 10~3 Ohm-cm bei 300° K ergab, 60 beeinflußt wurde, da sein Röntgendiagramm unver-
der auf lediglich 2,0 · 10"3 Ohm-cm bei 700° K an- ändert war. Die Ergebnisse der Messungen des Wider-
stieg- Standes an den verschiedenen, nach dieser Methode
Beispiel B hergestellten Widerständen sind in der Tabelle III
wiedergegeben. Die Werte der Tabelle zeigen unter
Der Austausch eines Teils des Bi in Bi2Ru2O7 stellt 65 anderem den beträchtlichen Spielraum, über welchen
einen der Wege zur Herstellung einer der allgemeinen der sjjezifische Widerstand unter Beibehaltung eines
Formel niedrigen Widerstandstemperaturkoeffizienten variiert
(MiBi2-I) (Mi/'M2"-y)0,-t werden kann.
Bi2Ru2O1 zum
niedrigschmelzenden
Glas
Wideband
(»Ohms/
Square«)*·)
einer '/« mm
dicken Schicht
1,00:0,25
1,00:0,50
1,00:
1,00:
1,00:0,50
1,00:
1,00:
0,75
1,00
1,00:1,50
1,00
1,00:1,50
34,0 62,1 210
1205
13 560
1205
13 560
Temperaturkoeffizient des spez. Widerstandes über
den Bereich von +25bisl25aC,
Teile je
-65
-5
+40
+55 +137
·) Der Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstandes
ist in der hier und nachfolgend gebrauchten Bedeutung gleich dem Unterschied des Widerstandes zwischen
Temperaturen T1 und Tt, dividiert durch das Produkt aus
Widerstand bei T1 und der Temperaturdifferenz in Grad,
wobei der Quotient mit 10· multipliziert ist. ·*) Vergleiche American Ceramics Society Bulletin, Band 42,
Nr. 9,1963, S. 491.
Ein Austausch von Bi, Ru oder Ir im Bi2(Ru5Ir)2O7
durch andere Elemente gemäß der allgemeinen Formel
worin M, M', M", x, y und ζ die eingangs genannte Bedeutung haben, ermöglicht eine gelenkte Veränderung
des Widerstandes und des Temperaturkoeffizienten des Widerstandes in bezug auf die für
nichtsubstituiertes Bi2Ru2O, und Bi4Ir2O7 typischen
Werte. Solche Veränderungen sind in Tabelle IV erläutert. Die Widerstandsmassen wurden in der in
Beispiel C beschriebenen Weise, jedoch unter Anwendung eines Gewichtsverhältnisses von Oxid zu Glas
von 42: 58 hergestellt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, daß der Stoffaustausch Widerstand und Temperaturkoeffizient
verändert.
Widerstand, | Temperatur | kalt | |
Verbindung | Ohm/Square |
koeffi
zient1) |
+ 157 |
1,600 | heiß | -551 | |
Bi2Ru2O, | 130,000 | +163 | +300 |
BixIr2O7 | 1,100 | -216 | -40 |
Cd04Bi1^Ru2O4195') | 13,500 | + 300 | |
Bi2IrRuO7 | +60 | ||
l)In Teilen je Million/0 C in den Temperaturbereichen +25
bis 125-C (»heiß«) und -75 bis +250C (»kalt«).
·) Erhalten durch Mahlen einer Mischung von 0,8920 g CdO, 20,2394 g Bi1Oj und 11,9763 g RuO, und etwa 72stündiges
Brennen in einem Platintiegel an Luft; das Produkt zeigte ein für eine gut kristallisierte, pyrochtorartige Zusammensetzung mit vielleicht einer leichten Spur an RuO1 typisches
Röntgenbeugungsdiagramm.
Bi1Ru2O7 ist, wie dieses Beispiel zeigt, für die Verwendung
als elektrisches Heizelement hervorragend «eeignet (vgl. F i g. 2).
Durch Pressen (Bedingungen nicht kritisch) von feinzerteiltem Bi2Ru4O,-Pulver und eintägiges Sintern
bei 8500C im Vakuum wurde ein 1 χ 2,5 χ 38 mm
messender Stab hergestellt. Die Stabenden wurden mit einer Silberpaste überzogen, die durch Erhitzen
auf 750° C an Luft gebunden wurde. Die versilberten Enden dieses Stabes wurden danr auf Platinstreifen
geklemmt, die als elektrische Kontakte dienten und an den elektrischen Stromkreis angeschlossen wurden,
ίο der aus einem regelbaren 110-Volt-Transformator,
einem Abwärts-Transformator zur Herabsetzung der maximalen Spannung auf 2,5 Volt und einem Voltmeter
und einem Amperemeter bestand. Die bei verschiedenen Spannungseinstellungen aufgenommene
Leistung ist in Tabelle V angegeben. Die mit einem optischen Pyrometer gemessenen Temperaturen sind
für die letzten drei Einstellungen angegeben, bei denen diese Meßtechnik praktikabel wurde.
20 | Volt | Tabelle V | Ampere | 0C | Leistung |
(Watt, | |||||
berechnet) | |||||
»5 - | 0,1 | 1,9 | |||
0,2 | 3,1 | 0,19 | |||
0,3 | 4,45 | 0,62 | |||
0,4 | 5,9 | 1,33 | |||
0,5 | 7,1 | 2,46 | |||
30 | 0,6 | 8,1 | 3,55 | ||
0,7 | 9,5 | 4,86 | |||
0,8 | 10,2 | 6,65 | |||
0,9 | 11,7 | 8,16 | |||
1,0 | 12,2 | 10,5 | |||
35 | 1,1 | 12,8 | 770 | 12,2 | |
1,2 | 13,9 | 810 | 14,1 | ||
1,3 | 14,6 | 860 | 16,7 | ||
19,0 | |||||
Die durch BiaRu207-Widerstandsheizung erzielbaren
oberen Temperaturen sind nicht auf 8600C begrenzt, sondern können bei 1000° C oder darüber
reichen. Die Bi2Ru.j07-Widerstandsheizelemente sind
auf vielfältige, dem Fachmann auf dem Gebiet der Widerstandsheizung vertraute Art und Weise verwendbar.
Bi2Ru2O7 ist, wie dieses Beispiel zeigt, auch für die
Verwendung als Bestandteil von Massen für elektrische Heizelemente geeignet.
Feinzerteiltes Bi2Ru2O7 und Silber wurden im Gewichtsverhältnis
10: 1 vermischt. Diese Mischung wurde dann zur Bildung einer zum Siebdruck geeigneten
Masse zu einer ausreichenden Menge eines Trägers aus 8% Äthylcellulose und 92% /?-Terpineol
gegeben. Die Masse wurde dann durch ein 165-Mesh-Sieb auf verschiedene Pyroceram®-Stücke (»Corning
9608«, ein Stoff aus der großen Familie äußerst harter, nichtporöser, kristalliner Stoffe, die durch Ausfällen
einer Lithium-Aluminium-silicat-Phase in Natriumborsilicatgläsern
durch Verwendung von als Kristallisationszentren wirkenden Nukleierungsmitteln erhalten
werden) in einer 1I40 bis Vemm dicken Schicht
siebgedruckt. Das keramische Material mit der aufgedruckten Schaltung wurde 15 Minuten bei 100°C
gttrocknet und dann 10 Minuten bei 925°C gebrannt.
Diese Behandlung führte zu haftenden, dünnen Schichten aus der Widerstandsmasse. Haftende Schichten
wurden auch mit in gleicher Weise behandelten Bi2RuO,-Glasmischungen (Gewichtsverhältnis von
10:1 und 10: 4) erhalten.
Widerstandsmessungen ergaben typische spezifische Widerstände der Bi2Ru2O,-Silbermasse in der Größenordnung
von 7 Ohm/Square für einen 1Z40 mm dicken
Überzug. Beim Anlegen einer Spannung von 30 Volt an die leitfähige Masse erreichte diese in typischer
Weise eine Temperatur von 6000C bei einer Stromstärke
von 0,5 Ampere. Die leitfähigen Massen waren bei dieser Temperatur noch nach 2 Wochen (längster
Beobachtungszeitraum) beständig.
Geeignete Widerstandsmassen enthalten etwa 20 bis 85 Gewichtsprozent
Bei niedrigeren Konzentrationen nähern sich die Eigenschaften der Widerstände denjenigen des Glase!
selbst, und bei höheren Konzentrationen haften di< Widerstandsmassen nicht gut an dem keramischer
Substrat.
Massen mit einem Gehalt an
ίο und 1 bis 60 Gewichtsprozent Silber eignen sich füi
eine Verwendung als Massen für elektrische Heizelemente ebenso wie ähnliche Massen, die 15 bis
80 Gewichtsprozent Glas enthalten. Bei niedrigerer Silber- oder Glas-Prozentgehalten haften die Masser
nicht gut an dem keramischen Substrat. Bei höherer Silber- oder Glasprozentgehalten nähern sich die
Eigenschaften der Massen denjenigen von Glas odei Silber allein.
Claims (1)
- .31 Crystal Chemistry of Pyrochlores«, Doktorarbeit,Dalhousie University, Halifax, Nova Scotia, MarzPatentansprüche: γ Dig kubische Einheitszelle des Pyrochlors be-- * ^Abmessungen von etwa 10,4 A und enthält!.Abänderung der elektrisch leitfähigen, wismut- sit £ * · fa u°n der ungefähren Zusammensetzunghaltigen Oxide nach Patent 1 816 105, dadurch 5 8 ζ0""^'11. A und B Kationen bedeuten, wobei derg e k e e η ζ e i c h η e t, daß sie pyrochlorverwandte A2OiA71W ^+ ^ c&t+) ^.^ ^ ^Kristallstruktur der Formel enige von B (d. h. Nb5+ oder Ti4+) ist, und X ein(MxBi1-,) (M;M2%)O7_; A εΓβΠ* hzahlreiche,r natürliche wie auch künstliche, . . . ,, t t 10 Stoffzusammensetzungen, die mit ähnlichen Struk-aufweisen, in der bedeutet ^^ wie pyrocjjor kristallisieren. Man beschreibtM Yttrium, Thallium, Indium, Cadmium, Blei sje normaierweise dahingehend, daß sie eine »pyro-und/oder ein seltenes Erdmetall mit einer chlorverwandte« Struktur aufweisen oder »pyrochlor-Ordnungszahl von 57 bis 71, artig« sind. Pyrochlorartige Zusammensetzungen gehenM' Plaün, Titan, Chrom, Rhodium und/oder a * grundlegend auf die allgemeine Formel A2B2X7Antimon, zurück, aber das siebte Anion ist für die BeständigkeitM" Ruthenium und/oder Iridium, der Stmktur nicht wesentlich, und häufig treten pyro-x eine Zahl im Bereich von 0 bis 1, chlorverwandte Phasen mit Zusammensetzungen dery eine Zahl im Bereich von 0 bis etwa 0,5 oder, ^ Formei AjB1O7-Z, worin O < z < 1 ist, z. B. AgSbO1wenn M' Rhodium oder mehr als eines der Sb2O,) auf. Auch können in den normalerweiseMetalle Platin, Titan, Chrom, Rhodium und -,,,setzten Kationenpositionen, insbesondere denjeni-Antimon darstellt, eine Zahl im Bereich von 0 der großen Kationen A, Leerstellen auftreten,bis 1, und . . Pyrochlorartige Zusammensetzungen sind auf ver-z eine Zahl im Bereich von 0 bis 1, die im Falle ^.^ nep Wegen erhältlich, indem man Ionen ver-von M gleich zweiwertiges Blei oder Cadmium s schied~ner Wertigkeiten vereinigt, z. B. A2 2+Bi6+O7,mindestens etwa jc/2 beträgt, A 3+β 4+0, A2+A3+B4+B6+O7 und A2+A3+B2 4+O,,5.ausgenommen Wismut-Ruthenium-Oxide der For- ^g ^ΤΓ^^ΓΓ^mel 30 Lösungen« zwischen ternären Stammzusammensetzun-(M1Bi1-,) (Mv'Ru2-y)O7 gen betrachtet, z. B. V+B,*+O7 und A2 3+B1 4+O7. EmK * * } " komplexes Beispiel für eine solche feste Losung stellt
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