DE2006206A1 - Substituierte Bis-benzimidazole - Google Patents
Substituierte Bis-benzimidazoleInfo
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- C07D235/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, condensed with other rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D235/04—Benzimidazoles; Hydrogenated benzimidazoles
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Description
Substituierte Bis-benzimidazole
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen, die zur Inhibierung
des Wachstums von Rhinoviren brauchbar sind und Zusammensetzungen,
die derartige Verbindungen als aktive Bestandteile zur Inhibierung des Wachstums von Rhinoviren, Coxsackieviren und
Parainfluenzaviren enthalten. Die Erfindung betrifft insbesondere D-, L-, Meso- und racemische Stereoisomeren von niedrigalkyl-
und niedrigalkoxysubstituierten Benzimidazolverbindungen und deren lösliche Salze.
und niedrigalkoxysubstituierten Benzimidazolverbindungen und deren lösliche Salze.
Die substituierten Benzimidazole der vorliegenden Erfindung besitzen
die folgende Struktur:
worin die beiden Reste R gleich oder verschieden sein können und R eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis ;>
Kohlenstoffatomen oder
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12792 X
eine Niedrigalkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Repräsentative Beispiele der vorliegenden Erfindung sind die folgenden:
1,2-BiS^Ei(O )-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis/5(6)-äthoxy-2-benzimidazolyl7-ätnylenglykol,
1 ,2-Bis^5(6)-propoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1, 2-Bisi/5(6)-pentoxy-2-laenzimidazolyl7-äthylenglykol>
1,2-Bis^5(6)-methyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis/5(6)-äthyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis</5(6)-propyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
k 1,2-Bis^5(6)-isobutyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bie^5(6)-pentyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis^4(7)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1 ,2-Bis</?(7)-äthoxy-2-benzimidazolyl7-^thylenglyko±,
1,2-Bis/?(7)-propoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis^4(7)-pentoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis/4(7)-methyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis</4(7)-äthyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis/4(7)-propyl-2-benzimidazolyl7-iithylenglykol,
1,2-BiS^iC7)-isobutyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
1,2-Bis^4(7)-pentyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol.
Die Wissenschaft beginnt sich die Herrschaft über verschiedene Picornoviren mit Hilfe der Immunisierung durch Impfstoffe zu
sichern. Es gibt jedoch noch einen anderen Zugang zur Beherrschung dieser Krankheiten und insbesondere der Ausbreitung der
Viren. Er besteht darin, Verbindungen zu finden, die in der Lage sind, das Wachstum von Viren zu inhibieren und durch sie
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bedingte Zellschäden zu verhüten. Es wurde gefunden, dass die
D-, L-, tieso— und racemischen Stereoisoir.eren der oben beschriebenen
substituierten Benzimidazole starke Inhibitoren des Wachstums von Rhinoviren, Coxsackie A & B-Viren, Echoviren und
Parainfluenza-III-Viren sind. Die drei ersten Virusarten sind
Mitglieder der Klasse der Picornoviren, während der Parainflu- · enza-III-Virus ein Mitglied der Kyxovirus-Gruppe ist.
Ausserdem wurde gefunden, dass die obigen Verbindungen für die Behandlung der Marekschen Krankheiten, ein Geflügelleukosekomplex,
der in erster Linie von einem 1)NA-Virus herrührt, brauchbar
sind. Diese Verwendung stellt jedoch kein Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar, sondern sie wird in einer Patentanmeldung
der gleichen Anmelderin beansprucht.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung neuer optischer Formen der beschriebenen, substituierten Benzimidazole.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird ausserdem ein Verfahren zur Beherrschung des Wachstums bestimmter Picornoviren
geschaffen, indem man mit den substituierten Benzimidazolen der vorliegenden Erfindung behandelt. Weiterhin betrifft die Erfindung
Zusammensetzungen, die zur Anwendung der erfindungsgemässen Verbindungen bei Organismen, die mit den verschiedenen Picornoviren
infiziert sind, brauchbar sind.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen wird
1,2-Diaminobenzol mit einer optisch aktiven Form der Weinsäure
kondensiert.
Weinsäure, COOH(CHOH)2COOh, ist ein klassisches Beispiel einer
Verbindung mit optischer Aktivität, da sie zwei gleichartige, asymmetrische Kohlenstoffatome besitzt. Im vorliegenden Falle
wird auf die optischen Isomeren, wie die D-, L-, Meso- und racemischen Weinsäuren Bezug genommen. "D" und "L" bezieht sich
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auf die Übereinkunft zur Bezeichnung der I.Iolekülkonfiguration,
gezeichnet nach der ebenen Fischer-Projektion. Die D- und
L-Pormen der Weinsäure sind dementsprechend linksdrehend und rechtsdrehend. Die Meso-Form ist ein intramolekular kompensiertes
inaktives Isomeres mit einer Symmetrieebene im Molekül. Die racemische Säure ist eine Mischung aus gleichen Teilen der D-
und L-Formen, sie ist aber aufgrund der Kombination der gleichen Teile optisch inaktiv, demnach ein "extern" kompensiertes
Isomeres. Die von der L-Form der Weinsäure hergestellten Verbindungen
sind in der Literatur beschrieben. Hier werden nun jedoch die mit den D- und Ueso-Formeη der Weinsäure gebildeten neuen
Verbindungen beschrieben. Ausserdem hat das unter Verwendung der racemischen Weinsäure hergestellte Benzimidazoi Verwendung als
antivirales Mittel gefunden.
Die ι,2-Diaminobenzole, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können durch die folgende Formel dargestellt werden:
NH2
in der K eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Niedrigalkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sein
kann.
Diese 1,2-Diaminobenzole werden aus den entsprechenden, substituierten
1-Amino-2-nitrobenzolderivaten hergestellt. Das 1-Amino-2-nitrobenzol
kann katalytisch zu 1,2-Diaminobenzol hydriert v/erden.
Ausserdem v/eiss der Fachmann, dass das i-Amino-2-nitrobenzolderivat
gemäss verschiedenen organisch chemischen Synthesen
hergestellt werden kann. Jedes substituierte Benzol, das gegebenenfalls in die 1,2-Diaminoform überführt werden kann, kann
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zur Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet v/erden.
Die bei der Kondensationsreaktion des substituierten 1,2-Diaminobenzols
mit der Weinsäure angewendeten allgemeinen Methoden sind gut bekannt und in der Literatur beschrieben. Zwei Mol Diamin
werden mit einem Mol der dibasischen Saure in Chlorwasseratoffsäure
oder Schwefelsäure am Rückfluss gekocht. Es wird eine relativ lange Rückflussperiode angewendet, etwa 3 bis 10 Stunden.
Die Reaktionslösung wird dann abgekühlt und das Kondensationsprodukt, Bis-benzimidazol, als Dihydrochlorid oder Sulfat isoliert.
Das Dihydrochlorid oder Sulfat kann dann als solches verwendet werden oder durch Umsetzung mit Bicarbonat oder wäßrigem
Ammoniak in die freie Base überführt werden. Es werden übliche Reinigungs- und Gewinnungstechniken angewendet. Die freie Base
kann auch in situ, ohne getrennte Isolierung des Säuresalzes, hergestellt werden.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden bezüglich ihrer Hemmwirkung auf Viren auf folgende Weise getestet: Gewebekulturen
diploider, menschlicher, embryonaler Lungenzellen (WI-38) und euploider, menschlicher Karzinomzellen (KB) werden
aus Handelsquellen erhalten und in Dauerkultur auf Nährmedium gehalten. Diese Gewebekulturen werden verwendet, um die Verbindungen
in Bezug auf die Inhibierung der Virusvermehrung zu bewerten. Man testet vierfach in Drehrohr-Zellkulturen durch Verdünnung
der Verbindung. Das Virusinoculum enthält ungefähr das Zehnfache der Infektionsdosis (TCID1-Q) der Gewebekultur.
Am 4. oder 5. Tag sind Vergleichs-Zellkulturen in Abwesenheit einer Testverbindung vollständig durch die Virusinfektion zerstört.
Die Aktivität einer Verbindung wird in drei Werten gemessen; zwei werden experimentell bestimmt und einer ist abgeleitet. Der
Toxizitätstiter, angegeben in V* pro ml, ist die grösste Arznei-
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mittelkonzentration, die für den Y/irtszollenorganismus in Abwesenheit
von Viren nicht toxisch ist. Mikroskopische Untersuchungen der Zelle zeigt sichtbare Schaden an. Falls keine sichtbare
Schädigung auftritt, v/ird die Verbindung als nicht-toxisch betrachtet.
Wenn alle Zellen zerstört werden, ist die Verbindung toxisch.
Der antivirale Titer, ein anderer experimentell bestimmter Wert, ist die niedrigste Konzentration der Verbindung, die eine Hemmwirkung
auf den Virus im V/irtsorganismun zeigt, was durch das Fehlen zytopathogener Veränderungen in der Zelle festgestellt wird,
Mit anderen Worten, die Zelle ist frei von Virusschäden, was durch das Vorhandensein oder Fehlen einer Zytopathogenese festgestellt
wird. Die zytopathogenen Veränderungen v/erden mikroskopisch untersucht. In den Fällen, wo ein Bereich für die antiviralen
Konzentrationen einer Veroindun/; angegeben ist, bedeutet
die niedrigste Konzentrationszahl die niedrigste VerDindungskonzentration, bei der keine Viruszytopathologie angenommen
wird.
Der therapeutische Index, ein abgeleiteter Wert, ist das Ergebnis,
das man erhält, wenn man den Toxizitätstiter durch den antiviralen Titer dividiert. Obwohl der therapeutische Index
offensichtlich nur relativen Wert für jede Verbindung, Verbindungskonzentration und Virusart besitzt, zeigt doch jeder positive
Wert eine vorteilhafte Aktivität an.
Die Aktivität bestimmter hier beschriebener Verbindungen ist in
den Tabellen I und II angegeben. Die im vorliegenden Falle verwendeten Virusarten waren Rhinovirus I, Rhinovirus 20, Rhinovirus
28, Rhinovirus 47, Coxsackie B2 und Parainfluenza III. In Tabelle I handelt es sich bei der Wirtszelle um V/I-38 und
in Tabelle II handelt es sich bei der Wirtszelle um KB.
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12792 ^
In Versuchen, die zur Untersuchung der therapeutischen Wirksamkeit
dieser Verbindungen gegenüber Rhinovirus-Infektionen in vitro bestimmt waren, zeigen die Daten vorläufiger Untersuchungen
eine starke Aktivität an. Es wurde gezeigt, dass 25 Jf*/
dieser entsprechenden Verbindungen das Auftreten einer Viruszytopathologie vollständig verhüteten, wenn die Verbindung erst
24 Stunden nach der Initiierung der Virusinfektion zugefügt wurde. Vergleichskulturen zeigten aufgrund der Virusinfektion
eine vollständige Zell-Lyse,
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Verbindung | Titer ( y/ml) | Toxi- zi tat |
Antiviral | Rhino I | Rhino 20 | Rhino 23 | Rhino 47 |
WI-3Ö | 0,4 | 0,2 0,4 |
0,013 0,025 |
0,013 0,025 |
|||
1,2-BiS^b(O)-IHe thoxy- * 2-benzimidazolyl7- äthylenglykol |
400 | 0,4 | 0,4 0,2 |
0,013 | 0,025 0,013 |
||
L-1, 2-Bis</5(6)-methoxy- 2-benziInidazolyl7-äthylen- glykol-dihydrochlorid |
100 | 1,57 0,8 |
3,13 | 0,2 0,1 |
0,2 | ||
D-1,2-Bis^5(6)-methoxy- 2-benzimidazolyl7-äthylen- glykol |
200 | 1,57 | 1,57 . | 0,05 | 0,2 | ||
D-1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-benzimidazolyl7-äthylen- glykol-dihydrocElorid |
100 | 0,4 | 0,2 | 0,025 | 0,05 0,025 |
||
meso-1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-benzimidazolyl7-äthylen- glykol-dihydrocElorid |
400 |
ο cn ro
CD 00 CJ
Verbindung | Therapeutischer Index | Rhino 20 | Rhino 23 | Rhino 47 |
Rhino I | 1024 2048 |
16 384 32 768 |
16 384 32 768 |
|
1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-benziraidazolyl7- äthylenglykol |
1024 | 1024 2048 |
8192 | 4096 8192 |
L-1,2-Biε/5(6;-methoxy- 2-benzimidazolyl7-äthylen- glykol-dihydrochlorid |
256 | 64 | 1024 2048 |
1024 |
D-1,2-Bis/5(6)-me thoxy- 2-benzimidazolyl7-äthylen- glykol |
128 | 64 | 2048 | 512 |
D-1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-benziraidazoIyl/-äthylen- glykol-dihydrocElorid |
64 | 2048 | 16 384 | 8192. 16 384 |
meso-1,2-Bis/5(6)=methoxy- 2-benzimidazolyl/-athylen- glykol-dihydrocElorid |
1024 | |||
CD CD NJ CD
Verbindung | Tit er [γ/-Ι) | Toxi- zität |
Antiviral | Coxsackie B2 |
Paraflu. Ill |
Rhino I 2060 |
Rhino 23 5007 |
KB | 0,025 | 0,1 | t 0,2 |
0,1 | |||
1 ,2-Bis/i>(6 )-rnethoxy- 2-ben2imidazoIyl7- äthylenglykol |
50 | 0,025 | 0,1 | 0,2 | 0,05 | ||
L-1,2-Bis^5(6)-methoxy- 2-benzimidazolyl7- äthylenglykol- "" dihydrochlorid |
50 | 0,4 . | 0,2 | 0,4 | 0,4 | ||
D-1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-benζimidazoIyI- ilt:^lcr.~:y}:cl |
12,5 | 0,2 | 0,05 | 0,8 | 0,05 | ||
D-1,2-Bia^5(6)-methoxy- 2-benzimidazolyl7- äthylenglykol- dihydrochlorid |
25 | 0,05 | . 0,1 | 0,? | 0,1 | ||
meso-1 , 2-BiS1ZS(6)-methoxy- 2-bcn::·..; i:ii da::olyl7- äthyleiiglykül- dihydrüc;ilorid |
50 |
K) CD CD
cn
KJ CD
cn
O
(O
OO
Verbindung | Therapeutischer Index | Coxsackie B?? |
Paraflu. III |
Rhino I 2060 |
Rhino 23 5007 |
2048 | 512 | 256 | 512 | ||
1,2-BiS^S(O)-methoxy 2-benzimida?:olyl7- äthy]englykol |
2048 | 512 | 256 | 1024 | |
L-1, 2-Bis^!■>(6)-methoxy- 2-benzimldazolyl7- äthylenglykol- dihydrochlori d |
32 | 64 | 32 | 64 | |
D-1 , 2-Bis,/5(6)-methoxy- 2-benzimϊdazolyl7- athylenglykol |
128 | 512 | 32 | 512 | |
D-1 ,2-Bi s/5 (6) -methoxy- 2-benzimida:solyl7- äthylenglykol- dihydrochlori d |
1024 | 512 | 256 | 512 | |
meso-1,2-Bis/5(6)-methoxy- 2-bcnzi mi d azolyl7~ äthylenglykol- ~ dihydrochiorid |
|||||
K) O O
KJ CD CD
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Angesichts der Tatsache, dass die Bis-bonzimidazole der vorliegenden
Erfindung brauchbare Inhibitoren der beschriebenen Picornoviren sind, können sie in pharmazeutischen Zusammensetzungen
verwendet werden, die für Injektionen, topische Applicationen
als Salbe oder als Kund- oder Nasenspray geeignet sind·
Beispielsweise kann ein wasserlösliches Säureadditionssalz der
Bis-benzimidazole in feinstzerkleinerter -form in einer ü'reibmittelzusammensetzung
dispergiert werden. Als Überzug auf den feinstzerkleinerten Arzneimittelpartikeln kann eine sehr geringe
Menge eines Suspendiermittels vorhanden sein. Das gewählte Treibmittel kann eines der vielen geeigneten, bekannten, nichttoxischen, flüchtigen, flüssigen !'reibmittel sein. Bei diesen
ψ materialien handelt es sich im allgemeinen um fluorierte oder
fluorochlorierte f niedrige, gesättigte, aliphatische Kohlenwasserstoffe.
Die Herstellung dieser Aerosolzusammensetzungen erfolgt durch
inniges Vermischen von beispielsweise 2 Gewichtsteilen 1t2-Bis/5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7äthylenglykol mit 3 Gewichtsteilen
uleyl- oder Myristylalkohoi (es können bis zu
2 Bg/Gewichtsteile auf ein Teil Suspendiermittel verwendet werden)· Die sich ergebende Mischung kann durch eine Kolloidmühle
geschickt werden. Diese kischung wird dann verwendet, um eine
selbst-treibende Zusammensetzung zu formulieren, indem man sie
mit einem geeigneten nicht-toxischen, flüchtigen Treibmittel vermischt, etwa 100 bis 500 mg des kolloidalen Arzneimittels
mit 10 bis 20 g'Treibmittel.
Weiterhin wird die Erfindung in den folgenden Beispielen beschrieben,
ohne sie jedoch durch diese Beispiele zu beschränken.
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009837/2215
Herstellung von L-1,2-Bis/5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol-dihydrochlorid
4-Methoxy-2-nitro-1-aminobenzol (8,4 g, 0,05 Mol) wird in 50 ml
einer 4n-Chlorwasserstoffsäure gelöst, man gibt 1 g Palladium
auf Aluminiumoxyd (5 a/° Palladium) hinzu und führt die Hydrierung
in einer Parrbombenapparatur aus. Nach der Aufnahme der theoretischen
Wasserstoffmenge wird der Katalysator durch Abfiltrieren entfernt und das Filtrat, welches das 4-?>Iethoxy-1,2-diaminobenzol
enthält, wird mit !-Weinsäure (3,75 g» 0,05 KoI) und
3 ml konzentrierter Schwefelsäure vermischt, und die Reaktionsmischung wird 8 Stunden lang am Rückfluss erhitzt. Das
L-1,2-Bis^5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol-dihydrochlorid
wird aus 6n-Chlorwasserstoffsäure umkristallisiert und analysenrein als Halbhydrat mit einem Schmelzpunkt von
268 bis 2690C erhalten.
Herstellung von L-1,2-Bis^5(6)-methoxy-2-benziiüidazolyl7-
äthy1englyko1
Das in Beispiel 1 hergestellte L-1 t2-'B±e/5(S )-methoxy-2~benzimidazoly^-äthylenglykol-dihydrochlorid
wird mit heissem, verdünntem Ammoniumhydroxyd extrahiert und mit Wasser gewaschen.
Das Produkt, das L-1,2-Bis/5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
wird aus Äthanol/Wasser mit Hilfe von Entfärbungskohle umkristallisiert.
- 13 -
009837/2215
12792 ^m
Herstellung von D-1, 2-üis</5(6)-inethoxy-?-benzimidazolyl7-
äthylenglykol-dihydrochlorid
4-Methoxy-2-nitro-1-aminobenzol (8,4 g, 0,05 Mol) wird in 50 ml
einer 4n-Chlorwasserstoffsäure gelöst, man gibt 1 g Platin auf
Aluminiumoxyd (5 % platin) hinzu und führt die Hydrierung in
einer Parrbombenapparatur durch. Nach der Aufnahme der theoretischen Wa3serstoffmen^e v/ird der Katalysator durch Abfi^trieren
entfernt, und das Filtrat, das 4-Methoxy-1,2-diaminobenzoi enthält,
wird mit j-V/einsäure (5,75 g, 0,05 UoI) und 3 ml konzentrierter
schwefelsäure vermischt, und die üeaktionsmischung wird 8 Stunden lang erhitzt. Das D-1, 2-i>is^5(6)-methoxy-2-benzimidazolylj-äthylenglykol-dihydrochj-orid
wird aus 6n-Chlorwasserstoffsäure umkristallisiert und analysenrein mit einem
Schmelzpunkt von 257 bis i?60°C (Zersetzung) erhalten.
Herstellung von D-1 ,2-Bis</5(6)-methoxy-2-benzimidazolyi7-
äthylenglykol
Da3 in Beispiel 3 hergestellte D-1,2-Bis/5(6)-Eiethoxy-2-benzimidazolylj-äthylenglykol-dihydrochiorid
v/ird mit hei'sser, wäßriger Natriumbicarbonatlösung extrahiert und mit V/asser gewaschen. Das Produkt, das D-1,2-3is^5(6)-raethoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
v/irü aus Äthanol/.,asser mit Hilfe von
Entfärbungokohle umkristallisiert. Die Verbindung besitzt einen
Schmelzpunkt von 220,5 bis 2220C (Zersetzung) und
+11,5° in Äthanol.
009837/2215
Herstellung von meso-1,2-Bis^5(6j-methoxy-2-benzimidazoIyi7-
äthylenglykol-dihydrochlorid
wan wendet das gleiche, allgemeine Verfahren des Beispiels 3 an, mit der Ausnahme, dass me30-Vteinsäure mit 4-Methoxy-1,2-diaminobenzol
umgesetzt wird. Das gewonnene Produkt ist meso-1,2-Bis-
^5(6)-methoxy-3-benzimidazolyl7-äthylen;;lykol-dihydrochlorid mit
einem Schmelzpunkt von 274 bis 2750C (Zersetzung). Diese
letztere Verbindung kann dann in die freie TYasserstoffora des
meso-1,2-Bi8^5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykols
überführt werden, indem man wie in Beispiel 2 mit heissem, verdünntem Ammoniumhydroxyd extrahiert.
Man wendet das in Beispiel 3 beschriebene Verfahren an, mit der
Ausnahme, dass nach der Herstellung aus dem jeweils entsprechenden 3- oder 4-substituierten 2-Nitro-1-aminobenzol das 3-Methyl-1,2-diaminobenzol,
4-Äthyl-1,2-diaminobenzol, 3-Isobutyl-1,2-diaminobenzol,
3-Propoxy-1,2-diarainoben3ol oder 4-Pentoxy-1,2-diaminobenzol
mit der D-V/einsäure umgesetzt werden. Die sich ergebenden Benzimidazole:
D-1,2-Bis^iC7)-methyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
D-41,2-Bis/5(6)-ä thy l-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
D-1,2-BIe^C7)-isobutyl-2-benzimidazolyl7-äthylenglyicol,
,2-Bis^4(7}-propoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol,
,2-Bis^f5( 6 )-pentoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol
werden nach der Extraktion mit heisser, wäßriger 2iatriumbicarbonatlösung, Waschen und Umkristallisieren aus Äthanol/Y/asser in
Anwesenheit von Entfärbungskohle, entsprechend isoliert.
- 15 -
009837/2215
Claims (1)
1. D-l,2-Bis/5(6) oder -/Ji(7)-niedrigalkoxy oder -niedrigalkyl-2-behzimidazolyj7-üthylenglykol oder die Säureadditionssalze davon.
2. Als Verbindung nach Anspruch 1 das D-l,2-Bis^5(6)-methoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol.
3* Meso-1,2-Bi3^5(6)- oder -/i(7)-niedrigalkoxy oder -niedrigalkyl-2-bezimidazolyl7-äthylenglykol eider die S.iureadditionsr
salze davon.
1. Als Verbindung nach Anspruch 3 das raeso-l,2-Bis/5{6)"»ethoxy-2-benzimidazolyl7-äthylenglykol.
5. Mittel zur Bekämpfung von Infektionen, die durch
das Wachstum von Rhinoviren, Coxsackieviren und Parainfluenzaviren verursacht worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine wirksame Menge eines substituierten Benzimidazole 4«r folgenden Formel:
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ORIGINAL INSPECTED
-Λ-
worin die Reste R gleich oder verschieden sein können und R eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis t>
Kohlenstoffatomen oder eine Niedrigalkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bedeutet, oder ein Säureadditionssalz davon in einem pharmazeutisch
verträglichen Träger enthält.
6. Mittel nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das substituierte Benzimidazol in der Form des Säureadditionssalzes
verwendet wird.
'.-· Verfahren zur Herstellung substituierter D- oder mesofienzimidazole
der folgenden Formel:
OH
worin die Reste R gleich oder verschieden sein können und R eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Hledrigalkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bedeutet, oder ein Säureadditionssalz davon, dadurch gekennzeichnet, dass ein 1,2-Diamincbenzol mit
B- bzw* meso-Weinsäure umfteeetzt wird ä
12792 UY
8« Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
R Methoxy bedeutet.
9. Verfahren nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, dass D-Weinsäure verwendet wird.
10* Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
meeo-Weinsäure verwendet wird.
0098.17/2215
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