DE2000410C3 - Ruthenium enthaltende Elektrolytlösung und ihre Herstellung - Google Patents
Ruthenium enthaltende Elektrolytlösung und ihre HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betriift eine rutheniumhaltige Elektrolytlösung,
die sich zur galvanischen Abscheidung von r>5
Ruthenium eignet, und ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Aus US-PS 31 23 544 ist ein wäßriges saures Rutheniumbad bekannt, das Ruthenium in Form eines
Komplexes und Sulfaminsäure gelöst enthält. Die b"
Herstellung dieses Elektrolyten erfordert mehrere Fällungs- und Lösungsstufen, was zu schlechteren
Ausbeuten führt. Der so erhaltene Elektrolyt ist außerdem nicht stabil, und die mit ihm erhaltenen
Niederschläge neigen zu Unregelmäßigkeiten. b>
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
stabileren Elektrolyten zu schaffen, der einwandfreie Rutheniumüberzüge erg-bt, sowie dessen Herstellung zu
vereinfachen.
Die Lösung dieser Aufgabe liegt in der Bereitstellung eines wäßrigen. Ruthenium enthaltenden Elektrolyten,
der sich dadurch kennzeichnet, daß er eine wäßrige
Lösung mit meinem pH-Wert im Bereich von 1,2 bis 3,0
darstellt und
(a) Ruthenium-Ionen eines Komplexes mit organischer Säure,
(b) Sulfamat-lonen und
(c) Ammonium-Ionen
enthält
Die mit diesem Elektrolyten hergestellten Niederschläge sind glänzend, haften fest an der Unterlage und
sind frei von Unregelmäßigkeiten. Sie sind hart ohne
daß sich eine starke Rißbildung zeigt
Die Herstellung der Elektrolytlösung erfolgt indem man eine wäßrige Lösung erhitzt die eine Ruthenium^!!)-Verbindung
und eine organische Säure enthält, und zu dieser Lösung Sulfaminsäure und ein Ammoniumsalz
hinzufügt
Ruthenium(lll)-Verbindungen für die Zwecke der
Erfindung sind z. B. Ruthenium(lll)-halogenide, -sulfat
und -nitrat, Oxide und Hydroxide des Rutheniums in Lösung in Salpetersäure, organische Salze des dreiwertigen
Rutheniums, z. B. Ruthenium-acetat, und Ruthenium(III)-sulfamat
Die bevorzugte Ruthenium(lII)-Verbindung für die Zwecke der Erfindung stellt das
Rutheniumtrichlorid dar. Als Ruthenium(IIl)-Verbindüngen für die Zwecke der Erfindung können auch
Ruthenium(l11)-Verbindungen des Handels Verwendung finden, die in unterschiedlichen Anteilen zwei- und
vierwertiges Ruthenium enthalten können. Die Ruthenium(III)-Verbindungen
können auch Kristallwasser enthalten. Wenn notwendig, kann man die Ruthenium(III)-Verbindungen
vor der Verwendung gemäß der Erfindung einer Vorbehandlung mit Salpetersäure zur
Bildung einer Lösung unterwerfen.
Organische Säuren für die Zwecke der Erfindung sind z. B. ein-, zwei- und dreibasische, aliphatische Carbonsäuren,
die eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten können, z. B. Essig-, Zitronen-, Oxal-, Wein-,
Hepton-, Apfel-, Glucon-, Milch- und Glykolsäure. Als organische Säure bevorzugt wird die Essigsäure, die
man vorzugsweise in einer solchen Menge einsetzt, daß der Elektrolyt insgesamt 0,1 bis 20, insbesondere 0,5 bis
5 g freie und in Komplexform befindliche Essigsäure/l enthält. Die Mengen anderer organischer Säuren bei der
Anwendung gemäß der Erfindung sind vorzugsweise chemisch den bevorzugten Essigsäuremengen äquivalent.
Vorzugsweise setzt man für die Zwecke gemäß der Erfindung Sulfaminsäure in solcher Menge ein, daß die
Lösung insgesamt 10 bis 300, insbesondere 15 bis 250 g freie und in Komplexform befindliche Sulfaminsäure/1
enthält
Die Rutheniumkonzentration in der Elektrolytlösung kann sehr verschieden gewählt werden, aber vorzugsweise
arbeitet man mit einem Gehalt an Ruthenium von 1 bis 50, insbesondere 5 bis 20 g/l.
Als Ammoniumsalz wird das Ammoniumsulfamat bevorzugt, das vorzugsweise in einer solchen Menge
zugesetzt wird, daß die Elektrolytlösung 1 bis 75, insbesondere 10 bis 30 g/l enthält.
Die Elektrolytlösungen gemäß der Erfindung werden vorzugsweise aus einem Konzentrat zubereitet, das
Ruthenium in einer Menge von 50 g/l oder mehr enthält,
wobei man das Konzentrat auch zur Auffrischung der
Elektrolytlösung während ihres Einsatzes verwendet Zur Konzentrat-Herstellung kann man eine wäßrige
Lösung mit meinem Rutheniumgehalt (in Form von Rutheniumtrichlorid) von 300 g mit 30 bis 50 ml
Essigsäure behandeln, die anfallende Lösung 2 Std. rückflußbehandeln, hierauf mit !94Og Sulfaminsäure
versetzen und die so gebildete Lösung weitere 3 Std. erhitzen, worauf man 250 g Ammoniumsulfamat hinzugibt
und die anfallende Lösung auf ein Konzentrat mit einem Rutheniumgehalt von 50 g/l oder mehr einengt
Zur Bildung einer Elektrolytlösung gemäß der Erfindung verdünnt man das Konzentrat auf eine
Rutheniumkonzentration von 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 20 g/L Während des Verdünnens versetzt man mit
ungefähr 1 g Ammoniumsulfamat/g Ruthenium in dem Konzentrat
Zur Erzielung einer Elektrolytlösung gemäß der Erfindung wird der pH-Wert der Lösung durch Zusatz
verdünnten Ammoniaks (5 bis 10% Ammoniak) auf 1,2 bis 3,0, vorzugsweise 1,6 bis 2,0, eingestellt Die
Herstellung von Elektrolytlösungen gemäß der Erfindung aus dem in der obigen Weise hergestellten
Konzentrat und die Anwendung der so erhaltenen Elektrolytlösungen ist in den Beispielen erläutert
Bei dem galvanischen Prozeß dient der Gegenstand, dessen Oberfläche zu beschichten ist, als Kathode,
während die Anode z. B. von einer Platinanode oder platinierten Titananode gebildet werden kann. Wenn
gewünscht, kann man die Oberfläche des Metallgegenstandes vor der Behandlung in dem Rutheniumbad
vergolden. Das Bad kann bei Temperaturen von 20 bis 80° C Anwendung finden und wird vorzugsweise bei
Temperaturen von 60 bis 70° C eingesetzt. Der pH-Wert
des Bades wird so gelenkt, daß er während der Abscheidung im Bereich von 1,2 bis 3,0, vorzugsweise 1,6
bis 2,0, liegt. Man kann bei Kathodenstromdichten von 0,54 bis 5,4 A/dm2 arbeiten, wobei ein Bereich von 1,1 bis
2,2 A/dm2 bevorzugt wird. Die Kaihodenstromausbeute
liegt im Bereich von 40 bis 75%.
Das Bad erlaubt die Erzielung von Rutheniumniederschlägen mit einer Vickers-Härte von 800 bis 900 und
einer Dicke von bis zu 5 μπι, ohne daß sich eine starke
Rißbildung einstellt
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
100 ml des in der obigen Weise zubereiteten Konzentrates und 5 g Ammoniumsulfamat wurden zu
Wasser hinzugefügt Der pH-Wert der Lösung wurde mit 50%iger Ammoniumhydroxidlösung auf 2,0 eingestellt
und die Lösung dann mit Wasser auf ein Volumen von 11 verdünnt bzw. aufgefüllt, wobei eine Elektrolytlösung
mit einem pH-Wert von 2,0 anfiel, die als Bad bei der galvanischen Abscheidung von Ruthenium bei
folgenden Bedingungen eingesetzt wurde:
Temperatur | 70° C |
Kathodenstromdichte | 2,2 A/dm2 |
Anode | Platin |
Kathode | Messing, poliert, |
mit 1 bis 2 μη)& | |
Zeit | 20 min |
Am Ende der galvanischen Behandlung lag auf der Kathode ein haftender, glänzender Rutheniumüberzug
von 4,23 μΐη Dicke vor. Die Kathodenstromausbeute
errechnete sich zu 41%.
200 ml des in der obigen Weise zubereiteten Konzentrats und 10 g Ammoniumsuifamat wurden zu
Wasser hinzugefügt Der pH-Wert der Lösung wurde
mit 50%iger Ammoniumhydroxidlösung auf 2,0 eingestellt und die Lösung mit Wasser auf 11 aufgefüllt wobei
eine Lösung mit einem pH-Wert von 2,0 anfiel, die als
Bad bei der galvanischen Abscheidung von Ruthenium bei folgenden Bedingungen eingesetzt wurde:
Anode
Kathode
Zeit
70°C
1,1 A/dm2
Platin
1,1 A/dm2
Platin
Messing, poliert,
mit 1 bis 2 μΐη Gold
10 min
mit 1 bis 2 μΐη Gold
10 min
Am Ende der galvanischen Behandlung lag auf der Kathode ein haftender, glänzender Rutheniumüberzug
von 1,52 μίτι Dicke vor. Die Kathodenstromausbeute
errechnete sich zu 58,4%.
240 ml des in der obigen Weise zubereiteten 2) Konzentrates und 12g Ammoniumsulfamat wurden zu
Wasser hinzugefügt Der pH-Wert der Lösung wurde mit 50%iger Ammoniumhydroxidlösung auf 2,0 eingestellt
und die Losung mit Wasser auf 11 aufgefüllt, wobei
eine Lösung mit einem pH-Wert von 2,0 anfiel, die als ω Bad bei der galvanischen Abscheidung von Ruthenium
bei folgenden Bedingungen eingesetzt wurde:
Am Ende der galvanischen Behandlung lag auf der Kathode ein haftender, glänzender Rutheniumüberzug
von 1,90 μιη Dicke vor. Die Kathodenstromausbeute
errechnete sich zu 73,0%.
400 ml des in der obigen Weise zubereiteten Konzentrats und 20 g Ammoniumsulfamat wurden zu
Wasser hinzugefügt Der pH-Wert der Lösung wurde mit 50%iger Ammoniumhydroxidlösung auf 2,0 eingestellt
und die Lösung mit Wasser auf 1 1 aufgefüllt, wobei eine Lösung mit meinem pH-Wert von 2,0 anfiel, die als
Bad bei der galvanischen Abscheidung von Ruthenium bei folgenden Bedingungen eingesetzt wurde:
Temperatur | 70° C |
Kathodenstromdichte | 1,1 A/dm2 |
Anode | Platin |
Kathode | Messing, poliert. |
mit 2 μπι Gold | |
Zeit | 10 min |
Anode
Kathode
Zeit
70° C
1,1 A/dm2
Platin
1,1 A/dm2
Platin
Messing, poliert,
mit 1 bis 2 μπι Gold
10 min
mit 1 bis 2 μπι Gold
10 min
Am Ende der galvanischen Behandlung lag auf der Kathode ein haftender, glänzender Rutheniumüberzug
von 1,14 μπι Dicke vor. Die Kathodenstromausbeute errechnete sich zu 43,0%.
Wie die obigen Beispiele zeigen, tritt trotz breiter Variation der Arbeitsbedingungen keine Anodenverfärbung
oder Ausfällung auf und werden glänzende, fest an der Unterlage haftende und von Unregelmäßigkeiten
freie Rutheniumniederschläge erhalten.
Claims (10)
1. Beständige, wäßrige, zum Einsatz bei der galvanischen Abscheidung von Ruthenium geeignete
Elektrolytlösung, die Ruthenium in komplexer Bindung sowie Sulfaminsäure enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine wäßrige Lösung mit einem pH-Wert im Bereich von 1,2 bis 3,0
darstellt und
a) Ruthenium-Ionen eines Komplexes mit organischer Säure,
b) Sulfamat-Ionen und
c) Ammonium-Ionen
enthält.
2. Elektrolytlösung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Rutheniumgehalt von 5 bis 20 g/l.
3. Elektrolytlösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure
eine ein-, zwei- oder dreibasische, aliphatische 2u
Carbonsäure ist
4. Elektrolytlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure eine oder
mehrere Hydroxylgruppen enthält
5. Elektrolytlösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure Essigsäure
ist
6. Elektrolytlösung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Gesamtgehalt an freier und in
Komplexform befindlicher Essigsäure von 0,5 bis 5 g/l.
7. Elektrolytlösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen
Gesamtgehalt an freier und in Komplexform befindlicher Sulfaminsäure von 15 bis 250 g/l. «
8. Elektrolytlösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an Ammoniumsulfamat von 10 bis 30 g/l.
9. Verfahren zur Herstellung der Elektrolytlösung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, ■»<>
dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige, Ruthenium(Ill)-Verbindung und organische Säure
enthaltende Lösung erhitzt und durch Zusatz von Sulfaminsäure und Ammoniumsalz eine Elektrolytlösung
mit einem pH-Wert im Bereich von 1,2 bis 3,0 bildet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Ruthenium(111)-Verbindung
Rutheniumtrichlorid verwendet.
50
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