DE2000219B2 - Zahnärztlicher Patientenstuhl - Google Patents
Zahnärztlicher PatientenstuhlInfo
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61G—TRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
- A61G15/00—Operating chairs; Dental chairs; Accessories specially adapted therefor, e.g. work stands
- A61G15/02—Chairs with means to adjust position of patient; Controls therefor
Description
60
Die verschiedenen Arbeitsmethoden und -praktiken eines Arztes, wie das Arbeiten am sitzenden, leicht zurückgeneigten
oder liegenden Patienten, bei stehendem oder sitzendem Arzt, fordern von einem Patientenstuhl
große Verstellmöglichkeiten der einzelnen Sitz- und Liegeteile.
So ist es üblich, bei Patientenstühlen unter anderem
die Rückenlehne gegenüber der Sitzfläche zu neigen. Bei einer vollständigen Neigung bis etwa in die Waagerechte,
wird häufig auch noch die Sitz- und Beinauflage gleichzeitig oder nachfolgend mit der Neigung der
Rückenlehne leicht nach rückwärts gekippt, um den im Stuhl befindlichen Patienten einen sicheren Halt zu geben.
Bei Patientenstühlen dieser Art ist es bekannt, Rükkenlehne
und Sitz- und Beinauflage an zwei voneinander getrennt angeordneten Schwenkachsen anzulenken
(DT-AS 11 35 127).
Ferner ist es bekannt, die Schwenkachse für die Neigung der Rückenlehne etwa in die Schnittlinie der Rükkenlehnenebene
mit der Sitzteilebene des Stuhles zu legen. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß während
der Neigung der Rückenlehne Relativbewegungen zwischen Rückenlehne und Rücken des Patienten auftreten
und dabei die Wirbelsäule relativ zum Becken des Patienten bewegt und somit in ihrer Längsachse auf Zug
oder Druck beansprucht wird. Außerdem kann durch diese Relativbewegung unter Umständen die Kleidung
des Patienten verschoben werden (DT-Gbm 19 95 102).
Ein Verlagern der Rückenlehnen-Schwenkachse in Richtung Sitzmitte des Stuhles, d. h. in den Bereich des
Hüftgelenks des Patienten, wie es bei einer anderen Stuhlkonstruktion bekannt ist. hat ebenfalls letztgenannten
Nachteil, da auch hier das Gesäß bzw. Becken auf der Sitz- und Beinauflage aufliegt, dagegen der
Rücken bzw. die Wirbelsäule relativ dazu bewegt wird.
Es sind auch Patientenstühle bekannt, bei denen das Stuhloberteil aus einem einzigen Formteil besteht, welches
nach Art eines Schaukelstuhls am Unterteil gekippt werden kann (DT-Gbm 18 22 226).
Diese Art Patientenstühle sind ausschließlich für eine
Behandlung am sitzenden bzw. leicht zurückgeneigten Patienten geeignet, nicht jedoch für einschließlich die
am liegenden Patienten.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zahnärztlichen Patientenstuhl
der genannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß die Lagerung der bewegbaren Sitz- und Liegeteile
des Stuhloberteils vereinfacht, so wie die Sitzposition für den Patienten allgemein und besonders während
einer Verstellung der genannten Stuhlteile verbessert wird.
Beim Stuhl gemäß der Erfindung ergibt sich ein einfacher Aufbau der Schwenkmechanik, da gegenüber
den bekannten Patientenstühlen nurmehr eine einzige Schwenkachse benötigt wird.
Ferner wird bei einer Neigung der Rückenlehne das Becken zusammen mit der Wirbelsäule des Patienten
praktisch »stillgelegt«; die Schwenkachse der Rückenlehne liegt dabei unterhalb der Gelenkpfanne des Hüftgelenks.
Bei einer Neigung der Rückenlehne mit der angeformten Gesäßauflage können also keine Verschiebungen
am Rücken des Patienten mehr auftreten.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei Ausgestaltung des Stuhls nach Anspruch 5 wird erreicht, daß einerseits die Seiten des Stuhloberteils frei
sind von Gelenkteilen und andererseits, daß die Sitzfläche durchgehend ist, so daß bei Neigung der Rückenlehne
oder der Sitz- und Beinauflage keine Kleidungsstücke od. dgl. eingeklemmt werden können.
Handgriffe (Ansprüche 6 bis 12) entsprechen mehr als die allgemein üblichen Armstützlehnen dem Bedürfnis
des Patienten, gerade bei schmerzhafter Behänd-
lung die Möglichkeit zu haben, sich mit den Händen an
einem leicht zu umfassenden Gegenstand festzuhalten und so eine Schmerzbelastung durch einen entsprechenden
Gegendruck zu vermindern.
Die Handgriffe stabförmig und k»>nturenbetont auszubilden
und sie um eine horizontale Achse drehbar an den Seitenwandungen zu haltern, bewirkt daß der Patient
stets die für ihn günstigste Abstützung einstellen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand ίο
der F i g. 1 und 2 beschrieben.
Die F i g. 1 zeigt einen zahnärztlichen Patientenstuhl
mit einem höhenverstellbaren Stuhlunterteil I, das durch ein Parallelogrammgestänge mit einer Basisplatte
2 gelenkig verbunden ist. Dem Unterteil 1 ist ein Stuhloberteil mit den Formteilen 3 und 4 aufgesetzt.
Das Formteil 3 ist aus einem Kopfteil mi* anschließendem RückenJehnenteil, an dem eine Gesäßauflage angeformt
ist, gebildet. Das Formteil 4 dient ausschließlich der Beinauflage. Beide Formteile 3 und 4 sind kon
turenbetont ausgebildet, ähnlich den aus der Flugzeugoder Automobilindustrie bekannten Konturen- oder
Schalensitzen. Sie bieten neben einer guten Sitzposition auch einen guten seitlichen Halt des Körpers.
Beide Formteile 3 und 4 sind an einer gemeinsamen Schwenkachse 5 angelenkt, die sich gegenüber dem
Stuhlunterteil 1 abstützt.
Wie in den gestrichelten Lagen der F i g. 1 d?vgestellt,
können sowohl das Stuhloberteil 3, 4 gemeinsam um die Schwenkachse 5, als auch die einzelnen Formteile
3 und 4 gegeneinander um die Achse 5 geschwenkt werden. Zur Verstellung der Formteile dienen
hydraulische oder pneumatische Hubaggregate 6 und 7, die im Stuhlunterteil 1 untergebracht sind. Auf
die Steuerung der Antriebsaggregate soll im Rahmen dieser Beschreibung nicht näher eingegangen werden,
da sie an sich bekannt ist.
Die Schwenkachse 5 ist etwa in der Mittelebene des Stuhloberteils angeordnet, so daß, wie auch aus F i g. 2
zu sehen ist, keine vorstehenden Gelenkteile vorhanden sind.
Oie gesamte Sitz- und Liegefläche des Stuhlobeiteils
ist mit einem einteiligen elastischen Über/iig 8 versehen.
Bei einem Verschwenken der Formteile 3 und 4 gegeneinander paßt sich der elastische Überzug 8 den
jeweiligen Oberflächenverhältnissen der Sitz- und Liegefläche an.
Der Überzug kann z. B. ein sogenannter nicht starrer Integralschaum mit verdichteter physiologischer Oberfläche
sein. Mit Integralschaum bezeichnet man einen auf Polyester-Basis nach dem Integral-System aufgebauten
Strukturschwamm, welcher die Vorzüge einer guten Formanpassung, kurzei Formstandzeiten sowie
geringer Wichte vereinigt. Der Integralschaum hat sandwichartigen Aufbau mit einer harten, widerstandsfähigen
Außenhaut und einem mikroporösen Kern. Die Oberfläche der Außenhaut kann entweder fest geschlossen
oder atmend sein; im letzteren Fall spricht man dann von einem nicht starren Integralschaum mit
verdichteter physiologischer Oberfläche.
Die F i g. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung den Patientenstuhl mit im Bereich der Sitzfläche und der
Schwenkachse 5 angeordneten Handgriffen 9 und 10,
die in Aufbau und Funktion einander entsprechen. Der Handgriff 10 ist in einem von der Schwenkachse 5 abgenommenen
Zustand dargestellt. Er besteht im wesentlichen aus einem scheibenförmigen Adapter 11,
einem etwa stabförmig und konturenbetont ausgebildeten Griff 12 und einer an Adapter und Griff angeformten
Unterarmstütze 13 zur Auflage von Handgelenk und Unterarm. Die Unterarmstütze 13 ist an der Oberseite
mit weichem elastischem Material gepolstert.
Innerhalb des scheibenförmigen Adapters 11 ist eine
Rastvorrichtung bekannter Art untergebracht, z. B. eine Kugelraslvorrichtung, die mit Teilen der Schwenkachse
5 oder einem der Formteile 3 oder 4 zusammenwirkt. Die Rastvorrichtung kann durch Drücken des
Betätigungsknopfes 14 entriegelt werden. Der scheibenförmige Adapter U enthält ferner ein Rückstellelement,
z. B. eine Rollfeder, die den Handgriff aus einer bestimmten Raststellung nach Drücken des Betätigungsknopfes
14 in seine Ausgangsstellung zurückdreht.
Die Handgriffe 9 und 10 sind voneinander unabhängig an der Schwenkachse 5 drehbar gehaltert. In Aussteigstellung
können sie nach vorne oder hinten weggeschwenkt werden.
Es ist möglich, die erfindungsgemäße Ausbildung des Stuhloberteils auch auf ein anderes Unterteil zu setzen..
Dieses kann z. B. aus einem Tragrahmen bestehen, der von einem Ausleger getragen wird, der seinerseits wieder
an seiner Tragsäule höhenverstellbar angeordnet ist.
Der Rahmen des Stuhloberteils kann ganz oder auch nur teilweise aus glasfaserverstärktem Polyesterharz
oder einem starren Integralschaum mit Armierung bestehen.
Ebenso ist es möglich, die Formteile selbst zu unterteilen, so daß ζ. B. dem Formteil 3 pin verstellbares
oder abnehmbares Kopfteil zugeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Zahnärztlicher Patientenstuhl mit einem Stuhlunterteil, einem darauf befindlichen, im wesentlichen
aus zwei Formteilen gebildeten Stuhloberteil, dessen Teile gegeneinander verschwenkbar und gemeinsam
gegenüber dem Stuhlunterteil kippbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Formteil als Rückenlehne mit Gesäßauflage
und das andere Formteil als Ober- und Unterschenkelauflage ausgebildet ist und daß die beiden Formteile
zum Verschwenken gegeneinander und zum Kippen gegenüber dem Stuhlunterteil an einer gemeinsamen,
gegenüber dem Stuhlunterteil abgestützten Schwenkachse angelenkt sind.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse am gesäßauflageseitigen
Ende des Rückenlehnenformteils angeordnet ist.
3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse innerhalb des Stuhloberteils,
vorzugsweise in dessen Mittelebene, so angeordnet ist, daß die Flächen der Formteile die
Drehachse weitgehend umschließen.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Schwenkachse im Bereich
der Seitenwandungen der Formteile etwa i<uf
die Höhe dieser Seitenwandungen vergrößert ist.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Stuhloberteil
zumindest sitzseitig mit einem einteiligen elastischen Überzug, vorzugsweise einem nicht starren
Integralschaum mit verdichteter physiologischer Oberfläche, versehen ist.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ar den beiden Seitenwandungen
des Stuhloberteils, vorzugsweise im Bereich der Schwenkachse, Handgriffe angeordnet
sind.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe um eine horizontale Achse
schwenkbar sind.
8. Stuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Achse der Handgriffe mit
der Schwenkachse der Formteile zusammenfällt.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe Rastvorrichtungen
aufweisen und/oder mit Rückstellelementen, z. B. Federn, belastet sind.
10. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe stabförmig,
vorzugsweise konturenbetont, ausgebildet sind.
11. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Handgriffen Unterarmstützen angeformt sind.
12. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest einer der Handgriffe abnehmbar gehaltert ist.
Priority Applications (4)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2650759A1 (de) * | 1975-11-05 | 1977-05-18 | Basler Eisenmoebelfab Ag | Hoehenverstellbares liegemoebel, insbesondere krankenbett |
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---|---|---|---|---|
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-
1971
- 1971-01-01 GB GB14371A patent/GB1332198A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2650759A1 (de) * | 1975-11-05 | 1977-05-18 | Basler Eisenmoebelfab Ag | Hoehenverstellbares liegemoebel, insbesondere krankenbett |
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GB1332198A (en) | 1973-10-03 |
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