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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Sitz für ein Fortbewegungsmittel,
insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Sitzteil, einer Lehne,
einem die Lehne mit dem Sitzteil verbindenden Beschlagsystem, welches
ein Umklappen der Lehne nach vorne auf den Sitzteil gestattet, einer
höhenverstellbaren Kopfstütze, die über mindestens
eine Führungsstange
in einer zugeordneten Führungsaufnahme
in der Lehne verschiebbar geführt
ist, und zwischen mindestens einer Führungsstange und der zugeordneten Aufnahme
wirksamen Haltemitteln, durch welche die Führungsstange in unterschiedlichen
Höhen gegen ein
Verschieben lösbar
festlegbar ist.
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Bei
zweitürigen
Kraftfahrzeugen sind die Lehnen der Vordersitze üblicherweise nach vorne umklappbar
ausgebildet, um den Einstieg auf die hinteren Sitze zu erleichtern.
Bei niedrigbauenden Kraftfahrzeugen, wie Sportwagen, kann es dabei
zum Kontakt der Kopfstütze
mit dem Fahrzeugdach oder der Sonnenblende kommen. Das Umklappen
der Lehne kann dadurch erschwert oder gar verhindert werden. Auch
kann sich die eingestellte Höhe
der Kopfstütze
verändern.
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Ein
Sitz der eingangs genannten Art ist aus der
DE 198 02 028 C1 bekannt.
Die Kopfstütze
wird dort motorisch ein- und ausgefahren. Um einen Kontakt zwischen
Kopfstütze
und Fahrzeugdach beim Umklappen der Sitzlehne zu vermeiden, wird
der Verstellmotor abgekoppelt und die Kopfstütze mittels einer Feder eingezogen.
Beim Zurückklappen
der Lehne muss die Kopfstütze
wieder motorisch ausgefahren werden. Diese Lösung ist daher aufwendig. Eine Rückkehr der
Kopfstütze
in die Ausgangsposition ist außerdem
nur unter Verwendung einer Memory-Funktion automatisch möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der eingangs genannten
Art anzugeben, bei dem diese Probleme nicht auftreten. Insbesondere soll
ein Kontakt zwischen der Kopfstütze
und dem Fahrzeugdach beim Umklappen der Lehne vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Führungsaufnahme
für die
Führungsstange
zusammen mit der Führungsstange
bei gegenüber
der Führungsaufnahme
durch die Haltemittel arretierter Führungsstange ent gegen der Ausfahrrichtung
der Kopfstütze
in eine versenkte Stellung in die Lehne einfahrbar und wieder ausfahrbar
ausgebildet ist, und daß Mittel
vorgesehen sind, durch welche ein automatisches Einfahren der Führungsaufnahme
beim Umklappen der Lehne nach vorne und ein automatisches Wiederausfahren
der Führungsaufnahme
in ihre ursprüngliche
Stellung beim Zurückklappen
der Lehne bewirkt wird.
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Durch
das automatische Einfahren der Führungsaufnahme
beim Umklappen der Lehne wird eine niedrige Position der Kopfstütze auch
dann erreicht, wenn diese zuvor auf eine größere Höhe eingestellt war. Ein Kontakt
der Kopfstütze
mit dem Fahrzeugdach beim Umklappen der Lehne kann dadurch wirksam
verhindert werden. Das Einfahren der Kopfstütze kann so weit erfolgen,
bis die Kopfstütze auf
der Oberseite der Lehne aufliegt, also eventuell auch weiter als
eine niedrigste Einstellposition, in welcher die Kopfstütze noch
einen geringen Abstand zur Oberseite der Lehne aufweist. Der Überstand
der Kopfstütze über die
Lehne nach oben wird dadurch auf ein Minimum reduziert, so daß auch bei
sehr niedrigen Fahrzeugen ein Kontakt mit dem Fahrzeugdach vermieden
werden kann. Über
die Haltemittel wird dabei auch die Führungsaufnahme gestoppt, so
daß sich
die eingestellte Kopfstützenhöhe nicht ändert.
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Durch
das Einfahren der Führungsaufnahme bei
gegenüber
der Führungsaufnahme
durch die Haltemittel arretierten Führungsstangen wird zugleich gewährleistet,
daß sich
die Kopfstützenposition
relativ zur Führungsaufnahme
beim Einziehen nicht ändert.
Beim Wiederausfahren der Führungsaufnahme in
ihre Ausgangsposition wird daher auch die zuvor eingestellte Kopfstützenposition
wieder erreicht. Ein Neueinstellen ist somit nicht erforderlich.
Dennoch bleibt die Einstellbarkeit der Kopfstützenhöhe über den gesamten Einstellbereich
uneingeschränkt
erhalten.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist für das Ein- und/oder das Ausfahren
der Führungsaufnahme
mindestens ein Kraftumlenksystem mit flexiblem Kraftübertragungselement
zwischen dem Beschlagsystem und der Führungsaufnahme wirksam. Insbesondere
kann ein Bowdenzug zum Ein- und/oder Ausfahren der Führungsaufnahme
dienen. Ein solches System ist konstruktiv unaufwendig und kann
platzsparend im Sitz untergebracht werden. Außerdem ermöglicht es aufgrund der Flexibilität des Kraftübertragungselements
eine Kombination mit einem aktiven Kopfstützensystem, bei welchem die Kopfstütze im Falle
eines Heckaufpralls -aus ihrer Normallage in eine nach oben und
vorne verschobene Position gebracht wird.
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Bevorzugt
greift das Kraftübertragungselement
in Ausfahrrichtung an der Führungsaufnahme an,
während
eine elastische Rückstelleinrichtung vorgesehen
ist, welche in Einfahrrichtung an der Führungsaufnahme angreift. Durch
die Verwendung einer elastischen Rückstelleinrichtung ist der
konstruktive Aufwand verringert. Die Rückstellkraft wird dabei vorteilhafterweise
durch die Schwerkraft unterstützt, da
die Rückstelleinrichtung
in Einfahrrichtung, also in etwa in Richtung der Schwerkraft, an
der Führungsaufnahme
angreift. Dadurch kann das Rückstellelement
geringer dimensioniert werden. Eine umgekehrte Anordnung ist aber
ebenfalls möglich
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Ebenfalls
bevorzugt greift der Bowdenzug mit einem Ende seines Zugseils an
einem lehnenfesten Teil und mit dem zugehörigen Ende seines Mantels an
der Führungsaufnahme
an. Auch hier ist eine umgekehrte Anordnung möglich. Das andere Ende des
Mantels des Bowdenzuges ist insbesondere an einem feststehenden
Teil des Lehnenbeschlagsystems und das andere Ende des Zugseils
an einem beim Umklappen der Lehne mit dieser beweglichen Teil des
Lehnenbeschlagsystems festgelegt, wobei dieses Ende des Zugseils
an dem beweglichen Teil des Lehnenbeschlagsystems derart angebracht
ist, daß der
Bowdenzug beim Umklappen der Lehne entlastet wird. Dies bedeutet,
daß der
Bowdenzug bei normaler Lehnenstellung gespannt ist und mit seinem
Mantel die Führungsaufnahme
in ihrer obersten Position festlegt. Beim Umklappen der Lehne wird der
Bowdenzug entlastet, und das Rückstellelement kann
die Führungsaufnahme
in eine versenkte Stellung bewegen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das lehnenbeschlagseitige
Ende des Zugseils an einem Kulissenstein befestigt, der in einer
an einem feststehenden Teil des Lehnenbeschlagsystems angeordneten
Kulissenführung
zwischen zwei Endstellungen verschiebbar geführt ist, wobei der Kulissenstein
von einem beim Umklappen mit der Lehne bewegten Teil des Lehnenbeschlagsystems zwischen
seinen beiden Endstellungen hin- und
herbewegt wird. Insbesondere ist an dem bewegten Teil des Lehnenbeschlagsystems
ein Druckelement angeordnet, welches den Kulissenstein in der zurückgeklappten
Stellung der Lehne in seiner einen Endstellung hält, in welcher der Bowdenzug
gespannt ist, und welches beim Umklappen der Lehne nach vorn den
Kulissenstein sukzessive freigibt, so daß er sich in seine andere Endstellung
bewegen kann.
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Durch
die Kulissenführung
wird die Bewegung des Bowdenzug vorteilhafterweise begrenzt. Zusammen
mit dem Druckelement ergibt sich zudem der Vorteil, daß die Lehne
beim Umklappen einen Freilauf hat. Das heißt, die Lehne kann ohne Beeinträchtigung
durch den Bowdenzug vollständig
umgeklappt werden, auch wenn die Einfahrbewegung der Führungsaufnahme
bereits gestoppt ist. Der Kulissenstein bleibt dann nämlich in
sei ner Position in der Kulissenführung
stehen, und das Druckelement entfernt sich von diesem. Beim Zurückklappen
der Lehne greift das Druckelement dann ab einer bestimmten Neigung
der Lehne wieder an dem Kulissenstein an und bewegt diesen in seine
Ausgangslage zurück, in
welcher der Bowdenzug gespannt ist.
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Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung zwischen Lehnenbeschlagsystem und Führungsaufnahme
eine Wegübersetzungsvorrichtung
angeordnet ist, die einen kleinen Schwenkwinkel der Lehne in eine
großen
Weg der Führungsaufnahme
für die Kopfstütze umsetzt.
Durch diese Ausgestaltung kann erreicht werden, daß ein kleiner
Umklappwinkel der Lehne, insbesondere ein Winkel von ca. 15°, bereits zum
vollständigen
Einfahren auch einer auf die höchste
Position eingestellten Kopfstütze
führt.
Damit ist sicher gewährleistet,
daß die
Kopfstütze
weder mit dem Fahrzeugdach noch mit einer eventuell heruntergeklappten
Sonnenblende in Kontakt kommt.
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Das Übersetzungsverhältnis kann
auch so gewählt
sein, daß es
sich mit dem Schwenkwinkel der Lehne ändert. Das Einfahren der Kopfstütze kann dadurch
im Anfangs- und/oder im Endstadium verlangsamt erfolgen, um die
Bauelemente des Systems vor einer zu großen Beanspruchung zu schützen.
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Bevorzugt
sind zwei Bowdenzüge
vorgesehen, die mit einem Ende jeweils an der Wegübersetzungsvorrichtung
und mit ihrem anderen Ende an der Führungsaufnahme bzw. dem Lehnenbeschlagsystem
festgelegt sind. Hierdurch kann in einfacher Weise eine Wegübersetzung
zwischen Lehnenschwenkwinkel und Verschiebeweg der Führungsaufnahme verwirklicht
werden.
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Insbesondere
kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung als Wegübersetzungsvorrichtung
ein Getriebe mit zwei koaxial gelagerten, drehfest miteinander verbundenen
und voneinander verschiedene Durchmesser aufweisenden Drehscheiben
vorgesehen sein, auf deren Umfang jeweils das eine Ende der Zugseile
der beiden Bowdenzüge derart
festgelegt ist, daß die
Zugseile der beiden Bowdenzüge
gegensinnig auf die Drehscheiben auf- und abwickelbar sind. Ein
derartiges Übersetzungsgetriebe
ist in Verbindung mit den beiden Bowdenzügen konstruktiv unaufwendig
und betriebssicher.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Lehnenbeschlagsystem
und Führungsaufnahme
ein Federspeicher vorgesehen. Auch durch einen solchen Federspeicher
kann eine übermäßige Belastung
der Systemteile vermieden werden. Auch können damit grundsätzlich alternativ zu
der Anordnung aus Kulissenstein und Druckelement unterschiedliche
Kopfstützenhöhen vor
dem Einziehen der Führungsaufnahme
ausgeglichen werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine in der Lehne
festlegbare Hülse
vorgesehen, in welcher die Führungsaufnahme
verschiebbar geführt
ist. Die Führungsaufnahme
bildet dabei insbesondere eine Innenhülse, in welche eine Führungsstange
einschiebbar und in verschiedenen Höhen festlegbar ist und die
selbst in der lehnenfesten Außenhülse verschiebbar
ist. Damit kann eine kompakte und funktionssichere Anordnung geschaffen werden.
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Bevorzugt
greift ein Ende des Mantels eines Bowdenzuges an der Führungsaufnahme
und das zugehörige
Ende des Zugseils dieses Bowdenzuges an der Hülse an, wobei zwischen Hülse und
Führungsaufnahme
eine Feder wirksam ist, welche die Führungsaufnahme in Einfahrrichtung
belastet. Dies ergibt ein System, das komplett in eine Lehne eines Fahrzeugsitzes
eingebaut werden kann. Die Hülse kann
dabei in herkömmlicher
Weise an der Lehne befestigt werden, beispielsweise durch Verrasten.
Die Verwendung einer Hülse
gewährleistet
ein sicheres und wiederholbares Ein- und Ausfahren der Führungsaufnahme.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Anschlag für das untere
Ende der Führungsstange
vorgesehen, der die Einfahrbewegung der Führungsstange und damit der
Führungsaufnahme
begrenzt. Auf diese Weise kann die Kopfstütze beim Umklappen der Lehne
in eine gewünschte
eingefahrene Position bewegt werden, die von der Lehne selbst unabhängig ist.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kopfstütze beim
Einfahren der Führungsaufnahme
automatisch in eine Mindesthöhe
verstellbar. Dies kann insbesondere dadurch bewirkt werden, daß die zwischen
Führungsaufnahme
und Führungsstange
wirksamen Haltemittel über
einen bestimmten Bereich automatisch lösbar ausgebildet sind. Beispielsweise
kann eine mechanische Verrastung in diesem Bereich nur in einer
Richtung wirksam sein, so daß die
Führungsaufnahme
bei Anschlagen der Kopfstütze
an ihre tiefste Position noch eine bestimmte Anzahl von Raststellen
weiter eingefahren werden kann. Damit wird erreicht, daß die Kopfstütze beim
Wiederausfahren mindestens auf eine Höhe zurückkehrt, die für einen überwiegenden
Bevölkerungsteil
eine ausreichende Schutzwirkung gewährleistet.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Führungsaufnahme
im Rahmen eines aktiven Kopfstützensystems
im Falle eines Heck aufpralls mit der Führungsstange in eine solche
Position aus der Lehne ausfahrbar, daß die Kopfstütze in eine nach
vorne und oben verschobene Position gebracht wird. Der erfindungsgemäße Kopfstützeneinzug kann
dadurch in vorteilhafter Weise mit einem derartigen aktiven Kopfstützensystem
kombiniert werden, das eine zusätzliche
Sicherheit bietet. Dabei ist die Führungsaufnahme bevorzugt durch
Ausfahren der Hülse
aus der Lehne ausfahrbar. Dies ist konstruktiv unaufwendig und besonders
gut mit vorhandenen aktiven Kopfstützensystemen vereinbar.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
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1 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung,
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2 eine
Seitenansicht eines Teils von 1 in vergrößerter Darstellung,
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3 eine
Detaildarstellung eines anderen Teils von 1,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
eines weiteren Teils von 1, und
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5 eine
teilweise geschnittene Darstellung eines weiteren Teils von 1.
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1 zeigt
die wesentlichen Funktionselemente eines erfindungsgemäßen Sitzes,
nämlich
ein Beschlagsystem 1 mit einem an einem hier nicht dargestellten
Sitzteil festlegbaren ersten Beschlagteil 2, einem um eine
Achse I an dem ersten Beschlagteil 2 drehbar gelagerten
zweiten Beschlagteil 3 und einem um eine Achse II an
dem zweiten Beschlagteil 3 drehbar ange ordneten dritten
Beschlagteil 4, welches an einer hier ebenfalls nicht dargestellten
Lehne eines Sitzes festlegbar ist. Während über eine Verdrehung des dritten
Beschlagteils 4 relativ zum zweiten Beschlagteil 3 die
Lehnenneigung einstellbar ist, wird durch die Verdrehbarkeit des
zweiten Beschlagteils 3 relativ zum ersten Beschlagteil 2 ein
Umklappen der Lehne nach vorne auf den Sitzteil ermöglicht.
Dabei kann die Lehne über
hier nicht dargestellte lösbare Mittel
in ihrer hochgeklappten Position arretiert werden.
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An
dem zweiten Beschlagteil 3 ist das eine Ende eines Bowdenzugs 5 in
einer in 2 im einzelnen dargestellten
Weise angebracht. Das andere Endes des Bowdenzugs 5 ist
mit einem Übersetzungsgetriebe 6 verbunden,
welches in 3 näher dargestellt ist. Mit dem Übersetzungsgetriebe 6 ist außerdem das
eine Ende eines zweiten Bowdenzugs 7 verbunden, dessen
anderes Ende auf eine Kopfstütze
wirkt, von der hier nur die beiden über eine Querstrebe 8 miteinander
verbundenen Führungsstangen 9, 10 dargestellt
sind. Während
die erste Führungsstange 9 der
Kopfstütze
in herkömmlicher Weise
in einer hier nicht dargestellten Führung in der Lehne eines Sitzes
aufgenommen ist, greift die zweite Führungsstange 10 in
eine Führungsaufnahme 11, die,
wie im einzelnen in 4 und 5 dargestellt, in
einer Hülse 12 in
Richtung von deren Längsachse III verschiebbar
geführt
ist.
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Wie
man insbesondere in 2 erkennt, ist an dem ersten
Beschlagteil 2 des Lehnenbeschlags 1 eine Kulisse 13 mit
einer Kulissenbahn 14 vorgesehen, in welche ein Kulissenstein 15 eingesetzt
ist. An dem Kulissenstein 15 ist ein Ende des Zugseils 16 des
ersten Bowdenzugs 5 befestigt, während das zugehörige Ende
des Mantels 17 des Bowdenzugs 5 an dem einen Ende
der Kulissenbahn 14 mit der Kulisse 13 verbunden
ist. An dem Kulissenstein 15 greift außerdem ein freies Ende einer
an dem zweiten Beschlagteil 3 befestigten Rückstellplatte 18 in
Auszugsrichtung IV des Zugseils 16 an. Das Zugseil 16 des
Bowdenzugs 5 wird dadurch beim Verschwenken des zweiten
Beschlagteils 3 zwischen einer ausgezogenen und einer nicht
ausgezogenen Stellung bewegt.
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Das
andere Ende des Mantels 17 des Bowdenzugs 5, ist,
wie in 3 dargestellt, an einer ersten Eingangsöffnung 19 des Übersetzungsgetriebes 6 befestigt.
Das zugehörige
Ende des Zugseils 16 des Bowdenzugs 5 ist durch
die Öffnung 19 hindurchgeführt und
an einer ersten Drehscheibe 20 derart festgelegt, daß das Zugseil 16 bei
einem Verdrehen der Drehscheibe 20 um die Drehachse V auf
den Umfang der ersten Drehscheibe 20 auf- bzw. abgewickelt
wird.
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Mit
der ersten Drehscheibe 20 ist eine zweite Drehscheibe 21 drehfest
verbunden, die um die selbe Achse V drehbar gelagert ist
und die einen größeren Durchmesser
aufweist als die erste Drehscheibe 20. An der zweiten Drehscheibe 21 ist
das eine Ende des Zugseils 22 des zweiten Bowdenzugs 7 derart
festgelegt, daß sich
das zweite Zugseil 22 bei einem Verdrehen der Drehscheibe 21 um
die Achse V auf deren Umfang auf- bzw. abwickelt, und zwar gegensinnig
zur Wicklung des ersten Zugseils 16 auf der ersten Drehscheibe 20.
Der Mantel 23 des zweiten Bowdenzugs 7 stützt sich
dabei an einer zweiten Durchführung 24 ab, über welche
das Zugseil 22 des zweiten Bowdenzugs 7 in das
Getriebe 6 hineingeführt
ist. Wie man erkennt, führt
ein Abziehen des Zugseils 16 des ersten Bowdenzugs von
der ersten Drehscheibe 20 aufgrund der gegensinnigen Wicklung
zu einem Aufwickeln des Zugseils 22 des zweiten Bowdenzugs 7,
wobei die aufgewickelte Länge
des Zugseils 22 entsprechend den unterschiedlichen Durchmessern der
beiden Drehscheiben 20 und 21 größer ist
als die Ab zugslänge
des Zugseils 16 des ersten Bowdenzugs 5. Dabei
ist eine Wegübersetzung
zwischen dem ersten Bowdenzug 5 und dem zweiten Bowdenzug 7 verwirklicht,
die beispielsweise 3:1 beträgt.
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Das
andere Ende des Mantels 23 des zweiten Bowdenzugs 7 greift
an der Führungsaufnahme 11 für die zweite
Führungsstange 10 an,
wie man insbesondere in den 4 und 5 erkennt.
Die in der Hülse 12 gelagerte
Führungsaufnahme 11 weist hierfür eine Nase 25 auf,
die eine längliche Öffnung 26 in
der Wand der Hülse 12 durchgreift
und die mit einer Durchtrittsöffnung 27 versehen
ist, durch welche das Zugseil 22 des zweiten Bowdenzugs 7 läuft, welches
mit seinem zweiten Ende an einem Wulst 28 am oberen Ende
der Hülse 12 befestigt
ist. Die Nase 25 bildet dadurch einen oberen Anschlag für die Bewegung
der Führungsaufnahme 11 in
der Hülse 12.
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An
der Nase 25 greift außerdem
eine Zugfeder 29 an, die sich andererseits am unteren Ende
der Hülse 12 abstützt. In 4 ist
die Zugfeder 29 rein schematisch außerhalb der Hülse 12 dargestellt,
um ihre Funktion anschaulich zu erläutern. Tatsächlich befindet sich die Zugfeder 29 im
Innern der Hülse 12.
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Durch
die Zugfeder 29 wird die Führungsaufnahme 11 in
Richtung auf das untere Ende der Hülse 12 belastet. Die
Bewegung der Führungsaufnahme 11 in
der Hülse 12 in
Richtung von deren Längsachse III wird
nach unten durch den Mantel 23 des zweiten Bowdenzugs 7 begrenzt,
der entgegen der Kraft der Zugfeder 29 an der Nase 25 angreift.
Nur so weit, wie das Zugseil 22 vom Getriebe 6 freigegeben
wird, kann sich die Führungsaufnahme 11 nach
unten bewegen.
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Die
in der Führungsaufnahme 11 verschiebbar
geführte
Führungsstange 10 weist
in ihrer Mantelfläche
Rastausnehmungen 30 auf, in welche Rastmittel 31 einrastbar
sind, die im oberen Endbereich der Führungsaufnahme 11 angeordnet
sind. Die Rastmittel 31 sind dabei über hier nicht dargestellte Betätigungsmittel
entgegen der Kraft einer Rückstelleinrichtung
aus den Rastausnehmungen 30 ausrastbar. Auf diese Weise
kann die Führungsstange 10 relativ
zur Führungsaufnahme 11 in
der Höhe
verstellt werden, um eine gewünschte
Kopfstützenhöhe einzustellen.
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Während die
vier untersten Rastausnehmungen 30, wie man in 5 erkennt,
derart ausgebildet sind, daß sie
eine Bewegung der Führungsstange 10 sowohl
in Ausfahrrichtung VI als auch in Einfahrrichtung VII blokkieren,
sind die beiden obersten Rastausnehmungen 30 in der Führungsstange 10 so ausgebildet,
daß die
Rastmittel bei Aufbringen einer Kraft in Ausfahrrichtung VI auf
die Führungsstange 10 bzw.
einer Kraft in Einfahrrichtung VII auf die Führungsaufnahme 11 automatisch
ausrasten, in umgekehrter Richtung jedoch blockieren. Über einen
Anschlag 32 am unteren Ende der Hülse 12 kann dadurch
die Führungsstange 10 um
zwei Raststufen automatisch hochgerastet werden, wenn sie sich beim Einfahren
der Führungsaufnahme 11 zu
dieser in ihrer untersten Stellung befindet. Ist sie bereits um
eine Stufe hochgerastet, so wird sie beim Einfahren lediglich um
eine weitere Stufe hochgerastet. In allen anderen Einraststufen
ist der Anschlag 32 nicht wirksam.
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Die
Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung ist wie folgt: Die Zugfeder 29 belastet
die Führungsaufnahme 11 in
Einfahrrichtung VII, wodurch der zweite Bowdenzug 7 gespannt
wird. Die Spannung des zweiten Bowdenzugs 7 wird über das Übersetzungsgetriebe 6 auf
den ersten Bow denzug 5 übertragen,
der durch die Rückstellplatte 18 festgelegt
ist. Das gesamte System befindet sich somit unter der Spannung der
Zugfeder 29.
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Wird
nun die Lehne des Sitzes nach vorne auf den Sitzteil umgeklappt,
so verschwenkt das zweite Beschlagteil 3 des Lehnenbeschlags 1 um
die Achse I relativ zum ersten Beschlagteil 2 und
nimmt dabei die Rückstellplatte 18 mit,
deren freies Ende sich entgegen der Richtung IV von dem
Kulissenstein 15 entfernt. Aufgrund der auf den ersten
Bowdenzug 5 wirkenden Spannung der Zugfeder 29 zieht
das Zugseil 16 des ersten Bowdenzugs 5 den Kulissenstein 15 entlang
der Kulissenbahn 14 der Rückstellplatte 18 hinterher.
Die eingezogene Länge
des Zugseils 16 ermöglicht
ein Verdrehen des Übersetzungsgetriebes 6 um
die Achse V, wodurch das Zugseil 16 auf die erste
Drehscheibe 20 aufgewickelt und das Zugseil 22 des
zweiten Bowdenzugs 7 von der zweiten Drehscheibe 21 abgewickelt
wird. Entsprechend der abgewickelten Länge des Zugseils 22 des
zweiten Bowdenzugs 7 kann die Zugfeder 29 den
Mantel 23 des zweiten Bowdenzugs 7 in Einfahrrichtung VII verschieben
und dabei die Führungsaufnahme 11 mitnehmen.
Mit der Führungsaufnahme 11 wird
die mit dieser verrastete Führungsstange 10 der
Kopfstütze
in die Hülse 12 eingefahren,
so daß die
Kopfstütze
abgesenkt wird.
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Wird
die Lehne vollständig
nach vorne geklappt, so wird die Bewegung des Zugseils 16 des ersten
Bowdenzugs 5 durch das Ende der Kulissenbahn 14 begrenzt. Über die
freigegebene Länge
des Zugseils 22 des zweiten Bowdenzugs 7 wird
dadurch auch die Einfahrbewegung der Führungsaufnahme 11 begrenzt.
Diese Endstellung wird bevorzugt bereits nach einem Schwenkwinkel
der Lehne von ca. 15° erreicht.
Das heißt,
bereits nach einem Verschwenken der Lehne um ca. 15° schlägt der Kulissenstein 15 am
Ende der Kulissenbahn 14 an und ist aufgrund der Übersetzung
des Übersetzungsgetriebes 6 die
Führungsaufnahme 11 vollständig eingezogen.
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Beim
Wiederhochklappen der Lehne schwenkt das zweite Beschlagteil 3 um
die Achse I zurück
in seine Ausgangsstellung. Die dabei mitbewegte Rückstellplatte 18 gerät gegen
Ende der Bewegung wieder in Eingriff mit dem Kulissenstein 15 und
verschiebt diesen längs
der Kulissenbahn 14 in dessen Ausgangsstellung zurück. Mit
dem Kulissenstein 15 wird das Zugseil 16 des ersten
Bowdenzugs 5 aus dessen Mantel 17 gezogen, so
daß das
Zugseil 16 von der ersten Drehscheibe 20 des Übersetzungsgetriebes 6 abgezogen
wird. Die erste Drehscheibe 20 wird dadurch in eine Drehung
um die Achse V versetzt, wobei sich die mit der ersten
Drehscheibe 20 fest verbundene zweite Drehscheibe 21 mitdreht. Aufgrund
der gegensinnigen Wicklung des Zugseils 16 des ersten Bowdenzugs 5 und
des Zugseils 22 des zweiten Bowdenzugs 7 wird
beim Abwickeln des Zugseils 16 das Zugseil 22 des
zweiten Bowdenzugs 7 auf die zweite Drehscheibe 21 aufgewickelt.
Als Folge hiervon wird der Mantel 23 des zweiten Bowdenzugs 7 in
Richtung auf das andere Ende des Zugseils 22 des zweiten
Bowdenzugs 7 verschoben. Dabei nimmt er über die
Nase 25 die Führungsaufnahme 11 mit,
die dadurch ebenfalls in ihre Ausgangsstellung bewegt wird, in welcher
die Nase 25 am oberen Ende der länglichen Ausnehmung 26 anschlägt. Mit
der Führungsaufnahme 11 wird
auch die demgegenüber
verrastete Führungsstange 10 in
ihre Ausgangsstellung zurückbewegt
und die Kopfstütze
auf ihre ursprüngliche
Höhe ausgefahren.
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Die
einmal eingestellte Höhe
der Kopfstütze bleibt
also beim Einziehen der Kopfstütze
und beim Wiederausfahren erhalten. Bei der in 5 dargestellten
Variante wird die Kopfstütze
lediglich um eine oder zwei Raststellungen hochgerastet, wenn sie sich
in der untersten oder zweituntersten Raststellung befindet und die
Lehne nach vorne umgeklappt, die Führungsaufnahme 11 also
eingefahren wird. Es ist aber auch möglich, auf diese Hochrastung
zu verzichten, so daß die
auf die unterste oder zweitunterste Stellung eingestellte Kopfstütze in diese
Position auch wieder ausfährt.
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Bei
einem Sitz mit aktivem Kopfstützensystem
kann die Kopfstütze
im Falle eines Heckaufpralls in eine nach oben und vorne versetzte
Position trotz der erfindungsgemäßen Einzugsvorrichtung
in herkömmlicher
Weise ausgefahren werden. Dies wird dadurch ermöglicht, daß ein Kraftumlenksystem mit flexiblem
Kraftübertragungselement
für das
Ein- und/oder Wiederausfahren der Kopfstütze verwendet wird. Dies ermöglicht nämlich eine
Vergrößerung des Abstandes
zwischen Kopfstütze
und Betätigungssystem
am Lehnenbeschlag. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel müssen lediglich
die Bowdenzüge 5 und/oder 7 eine
entsprechende Länge
aufweisen.
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Zur
Vermeidung von übergroßen Belastungen
kann der Bowdenzug 5 mit einem Federspeicher versehen sein.
Damit erübrigt
sich auch eine Einstellung der Bowdenzüge.
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Durch
die Erfindung wird ein Sitz mit einer Kopfstütze zur Verfügung gestellt,
die beim Umklappen der Lehne des Sitzes automatisch einfahrbar ist, um
eine Kollision mit dem Fahrzeugdach oder einer Sonneblende zu vermeiden.
Die Konstruktion ist unaufwendig und bewirkt vorteilhafterweise
eine Rückkehr
der Kopfstütze
auf ihre ursprünglich
eingestellte Höhe.
Das System weist also eine Memory-Funktion für die Kopfstützenhöhe auf.
Das System kann vorteilhafterweise auch bei Sitzen mit aktivem Kopfstützensystem
verwendet werden. Die normale Verstellung der Kopf stützenhöhe kann
manuell oder automatisch, insbesondere elektrisch erfolgen.
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- 1
- Lehnenbeschlag
- 2
- erstes
Beschlagteil
- 3
- zweites
Beschlagteil
- 4
- drittes
Beschlagteil
- 5
- erster
Bowdenzug
- 6
- Übersetzungsgetriebe
- 7
- zweiter
Bowdenzug
- 8
- Querstrebe
- 9
- Führungsstange
- 10
- Führungsstange
- 11
- Führungsaufnahme
- 12
- Hülse
- 13
- Kulisse
- 14
- Kulissenbahn
- 15
- Kulissenstein
- 16
- Zugseil
von 5
- 17
- Mantel
von 5
- 18
- Rückstellplatte
- 19
- Durchtrittsöffnung
- 20
- erste
Drehscheibe
- 21
- zweite
Drehscheibe
- 22
- Zugseil
von 7
- 23
- Mantel
von 7
- 24
- Durchtrittsöffnung
- 25
- Nase
- 26
- Öffnung
- 27
- Durchtrittsöffnung
- 28
- Wulst
- 29
- Zugfeder
- 30
- Rastausnehmung
- 31
- Rastmittel
- 32
- Anschlag
- I
- Schwenkachse
- II
- Drehachse
- III
- Längsachse
von 12
- IV
- Auszugsrichtung
von 16
- V
- Drehachse
- VI
- Ausfahrrichtung
- VII
- Einfahrrichtung