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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für
einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere für die Kopfstütze
eines Kraftfahrzeugsitzes, mit Kopplungsmitteln, zur Verstellung
der Kopfstütze in Abhängigkeit einer Schwenkstellung
der Sitzrückenlehne.
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Stand der Technik
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Kraftfahrzeugsitze,
insbesondere Fahrer- und Beifahrersitz sind heutzutage mit einer
Vielzahl unterschiedlicher Verstellmöglichkeiten ausgestattet, welche
rein mechanisch oder auch elektromotorisch unterstützt
betätigt werden können. Ein Fahrzeugsitz weist
typischerweise ein Sitzkissen und eine Sitzrückenlehne
auf, wobei die Sitzrückenlehne mittels eines Neigungsmechanismus
schwenkbar am Sitzkissen oder an einer Tragstruktur des Sitzes angeordnet ist.
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Die
Sitzrückenlehne ist zwischen mehreren, geneigten Sitzpositionen
schwenkbar am Sitzgestell gelagert. Ferner umfasst ein Kraftfahrzeugsitz
eine am oberen Ende der Sitzrückenlehne verstellbar angeordnete
Kopfstütze, um den Hinterkopf des Fahrzeuginsassen aus
Kom fort- und/oder Sicherheitsgründen, etwa im Falle einer
Kollision, abzustützen. Die Verstellung einer Kopfstütze
kann manuell oder mittels elektromotorischer Stelleinrichtungen
weitgehend unabhängig von der Position und Ausrichtung der
Sitzrückenlehne eingestellt werden.
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Da
ein Fahrzeuginsasse eine Sitzrückenlehnen-Verstellung zumeist
manuell vornimmt und dabei eine Sitzposition gemäß dem
Neigungswinkel der Sitzrückenlehne einnimmt, ergeben sich
je nach eingestelltem Sitzrückenlehnen-Winkel mitunter
unterschiedliche Abstände zwischen dem Hinterkopf des Fahrzeuginsassen
und der Vorderseite des Kopfstützenpolsters. Dies rührt
insbesondere daher, dass der Fahrzeuginsasse weitgehend unabhängig
von der Sitzrückenlehnen-Neigung seinen Kopf verhältnismäßig
waagerecht, bzw. aufrecht hält.
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Es
besteht daher das Erfordernis, einen Mechanismus zur Kopplung einer
Kopfstützen-Einstellung mit der Sitzrückenlehnen-Einstellung
zur Verfügung zu stellen.
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Einen
solchen beschreibt beispielsweise die
DE 602 10 582 T2 . Dieser,
eine Kopfstütze und eine Sitzrückenlehne funktional
miteinander verbindende Mechanismus weist eine Nockenplatte auf,
die in Bezug auf das Sitzkissen fest angebracht ist und einen Nockenschlitz
aufweist. Ferner ist ein Steuerstab vorgesehen, der mit der Kopfstütze
schwenkbar verbunden und mit dem Nockenschlitz gekoppelt ist, um
die Bewegung der Kopfstütze in Reaktion auf eine Schwenkbewegung
der Sitzrückenlehne zu erzwingen.
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Dieser
Mechanismus erweist sich hinsichtlich seines recht aufwendigen Aufbaus
als nachteilig. Die Im plementierung eines zwangsgeführten
starren Steuerstabs gestaltet sich sowohl in der Herstellung als
auch in der Montage als zeit- und kostenintensiv.
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Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte und zugleich vereinfachte Verstelleinrichtung für
eine Kopfstütze eines Kraftfahrzeugsitzes zur Verfügung
zu stellen, die mit verhältnismäßig geringem
Aufwand montierbar ist, und die mit deutlich geringeren Herstellungskosten
einhergeht. Zudem soll die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung
besonders robust, zuverlässig, langlebig und leichtgängig
ausgebildet sein.
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Erfindung und vorteilhafte
Ausgestaltungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Verstelleinrichtung
gemäß Patentanspruch 1 sowie einem Fahrzeugsitz
gemäß Patentanspruch 14 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Verstelleinrichtung ist für
einen Kraftfahrzeugsitz, insbesondere für einen Fahrer-
oder Beifahrersitz ausgebildet. Sie weist ein Stellglied und einen
Geber auf, welche wahlweise mit einer Sitzrückenlehne und
einem Sitzkissen des Kraftfahrzeugsitzes, bzw. mit zugehörigen
tragenden Strukturteilen des Kraftfahrzeugsitzes verbunden sind.
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Stellglied
und Geber sind jeweils an unterschiedlichen, schwenkbar zueinander
gelagerten Komponen ten des Kraftfahrzeugsitzes, etwa dem Sitzkissen
oder der Sitzrückenlehne angeordnet, bzw. diesen Komponenten
zugeordnet. Das Stellglied steht ferner über ein mechanisches
Kopplungsmittel mit einer verstellbaren Kopfstütze des
Sitzes in mechanischer Wirkverbindung. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Geber bei einem Verschwenken der Sitzrückenlehne
mit oder ab dem Erreichen einer vorgegebenen ersten Schwenkstellung,
bzw. Winkelstellung der Sitzrückenlehne, mit dem Stellglied
in Anlagestellung tritt und bei fortschreitender Schwenkbewegung
der Sitzrückenlehne, also über jene erste Schwenkstellung
hinaus, das Stellglied zur Verstellung der Kopfstütze zumindest
bereichsweise um eine Schwenkachse von einer Ausgangsstellung in
eine Betätigungsstellung verschwenkt.
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Das
Stellglied ist folglich schwenkbar am Kraftfahrzeugsitz angeordnet.
Durch die vom Geber beim Verschwenken der Sitzrückenlehne
initiierbare Schwenkbewegung des Stellglieds wird über
das daran angelenkte Kopplungsmittel die Kopfstütze entsprechend
dem Verstellwinkel des Stellglieds, mithin entsprechend einer Verstellung
der Sitzrückenlehne verstellt.
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Die
Verstellmöglichkeiten der Kopfstütze sind dabei
vielfältig. So kann vorgesehen sein, die Höhe,
die Ausrichtung, bzw. eine Neigung und/oder eine horizontale Verstellung
der Kopfstütze in Abhängigkeit der Sitzrückenlehnen-Neigung
einzustellen. Dabei ist insbesondere ein kontinuierliches, stufenloses
Verstellen jener Kopfstützen-Verstellgröße
in Abhängigkeit des einzustellenden Sitzrückenlehnen-Winkels
vorgesehen.
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Anstelle
einer strikten Zwangsführung, wie sie im Stand der Technik
bereits bekannt ist, sieht die Er findung lediglich zwei an den gegeneinander
zu verstellenden Kraftfahrzeug-Sitzkomponenten angeordnete Elemente,
nämlich ein Stellglied und einen damit in Wirkverbindung
tretenden Geber vor. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der
Geber ausschließlich zur Einleitung einer Verstellbewegung
der Kopfstütze erst ab einer bestimmten Schwenkstellung
der Sitzrückenlehne mit dem Stellglied zusammenwirkt, um
dieses aus einer Grundstellung heraus in eine Betätigungsstellung
zu verschwenken. Dadurch, dass der Geber nicht permanent am Stellglied zwangsgeführt
sein muss, kann sich der Montage- und Herstellungsaufwand deutlich
reduzieren.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Stellglied zumindest abschnittsweise einen Gleitbahnabschnitt
aufweist, an welchem der Geber während einem Verschwenken
der Sitzrückenlehne zumindest abschnittsweise entlanggleitet.
Je nach Ausgestaltung von Geber und damit in Wirkverbindung tretendem
Gleitbahnabschnitt, kann durch ein Entlangführen des Gebers
am Gleitbahnabschnitt eine Schwenkbewegung des Stellglieds und letztlich
eine gezielte Verstellbewegung der Kopfstütze erreicht werden.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass der nach Art einer Kulisse oder
Kulissenführung fungierende Gleitbahnabschnitt des Stellglieds
zumindest abschnittsweise einen gekrümmten oder geradlinigen
kontinuierlichen Verlauf aufweist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellglied
als Hebel, insbesondere als Schwenkhebel ausgebildet ist und mit
einer dem Geber abgewandten Seite mit dem Kopplungsmittel verbunden
ist. Je nach Länge eines gewählten Hebelarms kann
der Verstellweg der Kopfstütze gezielt modifiziert werden.
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Bei
einem kurzen Hebel und einer Anbindung des Kopplungsmittels am freien
Hebelende, können verhältnismäßig
kurze Verstellwege realisiert werden, während bei einem
längeren Hebelarm bei einer vergleichbaren Schwenkbewegung
des Stellglieds eine ungleich höhere absolute Verstellbewegung
zu erzielen ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der mit dem Geber in Wirkverbindung tretende Gleitbahnabschnitt
des Stellglieds radial beabstandet von der Schwenkachse des Sitzes
angeordnet ist. Unter der Schwenkachse des Sitzes ist diejenige
Achse zu verstehen, um welche die Sitzrückenlehne gegenüber dem
Sitzkissen verschwenkbar angeordnet ist.
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Typischerweise
ist auch der Geber radial beabstandet von jener Schwenkachse des
Sitzes angeordnet, sodass die aufeinander abgestimmten Bauteile,
Geber und Stellglied eine Art Exzentermechanismus zur Verfügung
stellen.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
dass zumindest in einer Betätigungsstellung des Stellglieds
dessen Gleitbahnabschnitt bezogen auf die Schwenkachse der Sitzrückenlehne
zumindest abschnittsweise einen Kreisbogen mit konstantem Radius
aufweist. Der Gleitbahnabschnitt kann folglich als Kreisbogen ausgebildet
sein, wobei dieser durch die vom Geber initiierte Schwenkbewegung
in der Betätigungsstellung eine solche Ausrichtung aufweist,
dass die Schwenk achse der Sitzrückenlehne mit dem gedachten
Mittelpunkt des Kreisbogens weitgehend zusammenfällt.
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Sobald
diese Konfiguration erreicht ist, hat eine fortschreitende Schwenkbewegung
der Sitzrückenlehne keine wesentliche weitere Auswirkung mehr
auf das Stellglied, da der Geber einen dem Gleitbahnabschnitt des
Stellglieds vergleichbaren, wenn nicht gar identischen Kreisbogen
beschreibt. Sobald das Stellglied die Betätigungsstellung
erreicht hat, übt der Geber somit keine weitere nennenswerte,
etwa zu einer weiteren Verstellung des Stellglieds führende
Kraftkomponente auf das Stellglied aus.
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Auf
diese Art und Weise kann durch die kreisbogenartige Ausgestaltung
des Gleitbahnabschnitts erreicht werden, dass ausschließlich
die Bewegung der Sitzrückenlehne in einem vorgegebenen Winkelbereich
zu einer gewünschten Verstellung der Kopfstütze
führt. Wird dieser Winkelbereich über- oder unterschritten,
so findet hingegen keine weitere Verstellung der Kopfstütze
in Abhängigkeit einer sich fortwährend ändernden
Sitzrückenlehnen-Neigung statt.
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Diese
Funktionalität trägt insbesondere dem Umstand
Rechnung, dass der Winkelbereich, in welchem die Sitzrückenlehne
typischerweise von den Fahrzeuginsassen verstellt wird, relativ
klein ist. Der Neigungswinkel der Sitzrückenlehne bezogen
auf die Horizontale wird von der überwiegenden Anzahl der Fahrzeuginsassen
zwischen 90 und 105°, insbesondere zwischen 95° und
100° eingestellt. Durch die abschnittsweise kreisbogenartige
Ausgestaltung des Stellglieds kann insbesondere erreicht werden,
dass Verstellbewegungen bei Verstellwinkeln oberhalb von 100° bzw.
105° keinen weiteren Einfluss auf die Kopfstützenverstellung
nehmen.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass auch etwaige Verstellbewegungen in einem
Winkelbereich unterhalb von 90° zu keiner nennenswerten
Kopfstützenverstellung führen. In diesem kleineren
Winkelbereich ist insbesondere vorgesehen, dass das Stellglied und
der Geber in eine Nicht-Anlagestellung übergehen und somit
deren wechselseitige Wirkverbindung zumindest in diesem Winkelbereich
aufgehoben ist.
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Alternativ
hierzu kann aber auch vorgesehen sein, die Gleitbahnfläche
oder kulissenartige Führung des Stellglieds derart auszubilden,
dass mit Erreichen einer vorgebebenen dritten Schwenkstellung der
Sitzrückenlehne eine weitere, der vormaligen Verstellbewegung
der Kopfstütze entgegen gerichtete Verstellbewegung initiiert
wird. Hierdurch kann beispielsweise erreicht werden, dass die Kopfstütze
ihre Ausgangsstellung einnimmt, wenn die Sitzrückenlehen
eine nahezu horizontale Ausrichtung einnimmt.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, dass das Stellglied angrenzend an den Gleitbahnabschnitt, etwa
an einem freien Ende, dem Geber zugewandt, eine Anlauffläche
oder eine Aufnahme für den Geber aufweist. Mit dieser Aufnahme
oder Anlauffläche tritt der Geber typischerweise dann in
Anlagestellung, wenn die Sitzrückenlehne ihre erste, vorbestimmte Schwenkstellung
einnimmt. Bei einer fortschreitenden Schwenkbewegung, insbesondere
bis zum Erreichen einer zweiten Schwenkstellung der Sitzrückenlehne,
bei welcher das Stellglied eine verschwenkte Endstellung einnimmt, verbleibt
der Geber an der Anlauffläche, bzw. in der Aufnahme.
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Nach
einer weiteren, ergänzenden Ausführungsform ist
vorgesehen, dass das Stellglied und/oder der Geber derart ausgebildet
sind, dass der Geber erst mit Erreichen der zweiten Schwenkstellung,
in welcher sich das Stellglied in einer Endstellung befindet, die
Anlauffläche oder die Aufnahme des Stellglieds verlässt
und bei fortschreitender Schwenkbewegung, über jene zweite
Schwenkstellung der Sitzrückenlehne hinaus, an dem angrenzenden
Gleitbahnabschnitt entlang gleitet.
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Die
geometrische Form von Geber und Stellglied als auch die bewegliche,
insbesondere schwenkbare Lagerung des Stellglieds sind so aufeinander
abgestimmt, dass durch das geberinduzierte Verschwenken des Stellglieds
in seine Endstellung eine solch wechselseitige Ausrichtung von Geber und
Stellglied erreicht wird, die bei einem weiteren Verschwenken der
Sitzrückenlehne ein Lösen des Gebers von der Anlauffläche,
bzw. von der Aufnahme des Stellglieds hin zum Gleitbahnabschnitt
erlaubt.
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Dadurch,
dass der Geber in einem Winkelbereich zwischen erster und zweiter
Schwenkstellung der Sitzrückenlehne an einem durch die
Aufnahme oder durch die Anlauffläche definierten Bereich
des Stellglieds zur Anlage gelangt, kann eine winkelselektive mechanische
Kraftübertragung von der Sitzrückenlehne auf das
Stellglied und somit auf die Kopfstütze erreicht werden.
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Dieser
Winkelbereich zwischen erster und zweiter Schwenkstellung der Sitzrückenlehne,
kann durch die geometrische Ausgestaltung von Geber und Stellglied
und deren Anordnung an Sitzrückenlehne, bzw. Sitzkissen
an vorgegebene Spezifikationen und Bedürfnisse angepasst
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Geber radial beabstandet von der Schwenkachse der Sitzrückenlehne
an der Sitzrückenlehne oder am Sitzkissen, bzw. an einem
jeweils zugehörigen tragenden Strukturteil von Sitzrückenlehne
oder Sitzkissen angeordnet ist.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das dem Geber zugeordnete Stellglied
am Sitzkissen oder an der Sitzrückenlehne, bzw. an einem
jeweils zugehörigen tragenden Strukturteil von Sitzkissen oder
Sitzrückenlehne schwenkbar angeordnet ist. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Schwenkachse des schwenkbar gelagerten
Stellglieds radial beabstandet, typischerweise parallel zur Schwenkachse
der Sitzrückenlehne verläuft.
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Geber
und Stellglied sind insbesondere wechselseitig, bzw. wahlweise an
den beiden Fahrzeugsitzkomponenten, Sitzrückenlehne und
Sitzkissen, angeordnet. Das heißt, wenn der Geber beispielsweise
mit der Sitzrückenlehne in Wirkverbindung steht, ist das
Stellglied dem Sitzkissen zugeordnet. Umgekehrt kann hingegen vorgesehen
sein, den Geber stationär bezüglich des Sitzkissens
anzuordnen und das Stellglied schwenkbar an der Sitzrückenlehne
oder deren tragenden Strukturteil schwenkbar zu lagern.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Kopplungsmittel zwischen Stellglied und Kopfstütze
als starres oder fle xibles Zugmittel ausgebildet ist. Bei einer
Schwenkbewegung der Sitzrückenlehne und einer damit einhergehenden
Schwenkbewegung des Stellglieds dient das Kopplungsmittel dann zumindest
zur Übertragung einer Zugkraft.
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Bei
einer Ausgestaltung des Kopplungsmittels als Zugmittel, etwa in
Form eines Seils oder eines Seilzugs, ist ein Rückstellmechanismus
vorgesehen, der eine Rückstellkraft zur Verfügung
stellt, welche einer Verstellbewegung des Stellglieds aus seiner
Ausgangsstellung heraus entgegenwirkt. Die Rückstellkraft
kann beispielsweise von einem geeigneten Federelement zur Verfügung
gestellt werden, welches beim Überführen des Stellglieds
von seiner Ausgangsstellung in die Endstellung gespannt wird.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Kopplungsmittel als starres oder flexibles Zug-/Druckmittel,
insbesondere als Betätigungszug, etwa als Bowdenzug ausgebildet
ist. Die Verwendung eines flexiblen Zug-/Druckmittels zur mechanischen
Kraftübertragung zwischen Stellglied und Kopfstütze
hat vielerlei Vorteile. Denn ein solch flexibles Kopplungsmittel kann
nahezu beliebig in eine bereits vorhandene Kraftfahrzeugsitz-Struktur
integriert und daran angepasst werden.
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Die
erfindungsgemäße Verstelleinrichtung ist somit
nahezu universell mit sämtlichen Kraftfahrzeugsitzen kombinierbar.
Grundsätzlich ist sogar denkbar, bestehende Kraftfahrzeugsitze
mit der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung
nachzurüsten. Es bedarf lediglich der Anbringung von Geber
und Stellglied und einem Verlegen des Kopplungsmittels zwischen
Stellglied und Kopfstütze.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Geber als ein sich in Fahrzeugquerrichtung, im Wesentlichen
parallel zur Schwenkachse der Sitzrückenlehne oder parallel
zur Schwenkachse des Stellglieds erstreckender Zapfen ausgebildet
ist. Die geometrische Ausgestaltung des Zapfens und seine vorgesehene
Anordnung, entweder an der Sitzrückenlehne oder am Sitzkissen,
können in vorbestimmter Weise den Winkelbereich zwischen
erster und zweiter Schwenkstellung der Sitzrückenlehne
beeinflussen.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ferner einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzkissen, einer Sitzrückenlehne
und einer daran verstellbar angeordneten Kopfstütze, wobei
der Kraftfahrzeugsitz mit der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Verstelleinrichtung zur Kopplung von Sitzrückenlehnen-Stellung
und Kopfstützeneinstellung ausgestattet ist.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert. Dabei bilden sämtliche beschriebenen
sowie bildlich in den Zeichnungen wiedergegebenen Merkmale in Alleinstellung
als auch in jeglicher sinnvoller Kombination untereinander den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines mit einer Verstelleinrichtung ausgestatteten Kraftfahr zeugsitzes
in einer nach vorn geklappten Stellung,
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2 eine
weitere Darstellung des Sitzes gemäß 1 in
einer Schwenkstellung mit verschwenktem Stellglied,
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3 den
Kraftfahrzeugsitz mit einander in Anlagestellung tretenden Geber
und Stellglied,
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4 den
Kraftfahrzeugsitz mit einem geringfügig stärker
geneigten Sitzrücken gegenüber 3,
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5 den
Kraftfahrzeugsitz mit einer geringfügig weiter geneigten
Sitzrückenlehne verglichen mit 4,
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6 den
Kraftfahrzeugsitz in einer nochmals weiter geneigten Stellung gegenüber
den Konfigurationen gemäß 4 und 5,
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7 den
Kraftfahrzeugsitz mit einem sich in Endstellung befindlichen Stellglied,
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8 den
Fahrzeugsitz mit einer gegenüber 7 weiter
geneigten Sitzrückenlehne,
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9 den
Fahrzeugsitz mit einer gegenüber 8 nochmals
weiter geneigten Sitzrückenlehne und
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10 eine
gegenüber 9 nochmals weiter geneigte Konfiguration
des Kraftfahrzeugsitzes.
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Der
in den 1 und 2 vergrößert
dargestellte Kraftfahrzeugsitz 10 weist ein Sitzkissen 12, eine
Sitzrückenlehne 14 sowie eine Kopfstütze 16 auf.
Die Kopfstütze 16 ist mittels einer Kopfstützenstange 17 am
oberen Endabschnitt der Sitzrückenlehne 14 angeordnet.
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Die
in sämtlichen Figuren dargestellte Kopfstütze 16 ist
symbolisch mit einem Basisteil 18 und einem Abstützteil 19 für
den Hinterkopf des Fahrzeuginsassen ausgestattet. Aus einem Vergleich
der 1 und 2 ist erkennbar, dass sich der
Abstand von Basisteil 18 und Abstützteil 19 infolge
einer Schwenkbewegung der Sitzrückenlehne 14 ändert. Diese
dargestellte Abstandsänderung von Abstützteil 19 und
Basisteil 18 der Kopfstütze 16 ist lediglich
beispielhaft. Sie symbolisieren stellvertretend sämtliche Verstellmöglichkeiten
der Kopfstütze 16.
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Je
nach Ausgestaltung kann die Kopfstütze 16 sowohl
in Vertikalrichtung als auch in Horizontalrichtung verstellbar bzw.
verschiebbar ausgebildet sein. Zudem ist ein Verschwenken der Kopfstütze 16, insbesondere
um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse denkbar.
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Der
in sämtlichen Figuren dargestellte Verstellmechanismus 20 weist
einen Geber 30 auf, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
fest mit der Sitzrückenlehne 14 gekoppelt ist.
Ferner umfasst der Verstellmechanismus 20 ein Verstellglied 24,
welches als ein an einer Schwenkachse 26 gelagerter Hebel
ausgebildet ist. Mit seinem freien, in Fahrtrichtung weisender Endabschnitt
ist der Hebel 24 mit einem Kopplungsmittel 22 verbunden.
Das Kopplungsmittel 22 ist andern Ends in einer in den
Figuren nicht explizit dargestellten Art und Weise mit der Kopfstütze 16 gekoppelt,
um eine Verstell- bzw.
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Schwenkbewegung
des Hebels 24 in eine vorgesehene Verstellung der Kopfstütze 16 zu übertragen.
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Die
Schwenkachse 26 des Hebels 24 als auch der als
Zapfen oder Kulissenstein ausgebildete Geber 30 sind radial
beabstandet von einer Schwenkachse 28 des Kraftfahrzeugsitzes 10 angeordnet.
Die Schwenkachse 28 bestimmt den Drehpunkt, an welchem
die Sitzrückenlehne 14 gegenüber dem
Sitzkissen 12 verschwenkbar gelagert ist.
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Das
Stellglied 24 weist eine L-förmige Kontur auf,
wobei das dem Geber 30 zugewandte Ende einen konkav gekrümmten
Gleitbahnabschnitt 34 aufweist, der eine Art Kulissenführung
für den Geber 30 darstellt.
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An
seinem in 1 obenliegenden und dem Geber 30 zugewandten
freien Ende weist das Stellglied 24 eine Aufnahme, bzw.
Anlauffläche 32 für den Geber 30 auf.
Sobald der Geber 30 und das Stellglied 24 einander
anliegen und somit in unmittelbare Wirkverbindung zueinander treten,
führt eine weitere Schwenkbewegung der Sitzrückenlehne 14 zu
einem Verschwenken des Stellglieds 24 im Uhrzeigersinn, wie
dies in der Abfolge der 4, 5 und 6 verdeutlicht
wird, bis schließlich in 7 das Stellglied 24 eine
Endposition erreicht.
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Während
der Geber 30 bei einer in den 4 bis 6 dargestellten
Schwenkbewegung der Sitzrückenlehne 14 an jener
Aufnahme bzw. Anlauffläche 32 des Stellglieds 24 anliegt
und an dieser sozusagen ”abrollt”, gelangt der
Geber 30, insbesondere durch die von ihm selbst herbeigeführte Schwenkbewegung
des Stellglieds 24 in 7 in eine
Anlagestellung mit dem Gleitbahnabschnitt 34 des Stellglieds 24.
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Das
Stellglied 24 ist derart ausgebildet und derart am Fahrzeugsitz 10 schwenkbar
angeordnet, dass mit Erreichen der in 7 gezeigten
Endstellung, die konkave Krümmung des Gleitbahnabschnitts 34 einen
Kreisbogen beschreibt, dessen Mittelpunkt mit der Schwenkachse 28 des
Fahrzeugsitzes 10 im Wesentlichen zusammenfällt.
Aufgrund der starren Anordnung des Geberzapfens 30 an der
Sitzrückenlehne 14 in einem radialen Abstand zur Schwenkachse 28,
führt eine weitere Verschwenkbewegung der Sitzrückenlehne 14,
wie sie in der Abfolge der 8, 9 und 10 dargestellt
ist, zu keiner nennenswerten weiteren Verschwenkbewegung des Stellglieds.
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Insoweit
stellt die Verstelleinrichtung 20 eine winkelselektive
Verstellung der Kopfstütze 16 zur Verfügung.
Eine sitzrückenlehnen-winkelabhängige Verstellung
der Kopfstütze 16 erfolgt lediglich in einem Winkelbereich
der Sitzrückenlehne, welcher zwischen der in 3 und
der in 7 gezeigten Stellung liegt.
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Der
Winkelbereich, in welchem eine rückenlehnen-winkelabhängige
Verstellung der Kopfstütze 16 erfolgt, liegt typischerweise
zwischen 90° und 105°, vorzugsweise zwischen 95
und 100°. Der Winkelbereich kann durch die geometrische
Ausgestaltung der unmittelbar miteinander in Wirkverbindung tretenden
Komponenten der Verstelleinrichtung, Geber 30 und Stellglied 24,
nahezu beliebig eingestellt werden. Größere Winkelbereiche
lassen sich beispielsweise durch Vergrößerung
des Durchmessers des Gebers 30 und/oder durch eine entsprechend breitere
Ausgestaltung der Anlauffläche 32 des Stellglieds 24 erreichen.
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Ferner
kann durch die Länge des mit dem Kopplungsmittel 22 verbundenen
Abschnitts des Hebels 24 ein Übersetzungsverhältnis
von Winkelverstellung der Sitzrückenlehne 14 zur
Kopfstützeneinstellung gezielt beeinflusst werden.
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Alternativ
zu der in den Figuren gezeigten Ausgestaltung des Stellglieds 24 in
Form eines schwenkbaren Hebels ist auch denkbar, die Anlauffläche 34 mit
einer drehbar gelagerten Seilscheibe zu verbinden, an deren Außenumfang
der zur mechanischen Kraftübertragung vorgesehene Betätigungszug 22 angelenkt
ist. Durch geeignete Wahl des Radius einer solchen Seilscheibe könnte
auch hier ein nahezu beliebiges Übersetzungsverhältnis
von Schwenkwinkel der Sitzrückenlehne zu Verstellweg oder
Verstellwinkel der Kopfstütze 16 erreicht werden.
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Sitzkissen
- 14
- Sitzrückenlehne
- 16
- Kopfstütze
- 17
- Kopfstützenstange
- 18
- Basisteil
- 19
- Abstützteil
- 20
- Verstellmechanismus
- 22
- Kopplungsmittel
- 24
- Stellglied
- 26
- Schwenkachse
- 28
- Schwenkachse
- 30
- Geber
- 32
- Aufnahme/Anlauffläche
- 33
- Gleitbahnabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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