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Die Erfindung betrifft ein Stützkissen
zum Aufstülpen
auf eine Kopfstütze
eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens, bestehend
aus einer textilen Hülle,
die in ihrem Inneren die Kopfstütze
aufnimmt.
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Aus der
DE 90 12 660 U1 ist ein
Stützkissen bekannt,
das eine Hülle
aus einem elastischen Material aufweist und ein Vorderteil sowie
ein Rückenteil besitzt.
Das Rückenteil
bildet eine Aufnahme für
die Kopfstütze,
wobei das Rückenteil
im wesentlichen vollständig
auf die Kopfstütze
aufgestülpt
wird. Das Vorderteil der Hülle
kommt dann auf der Vorderseite der Kopfstütze zur Anlage. Das Vorderteil
ist als Kissenbezug ausgebildet, der mit einem Polstermaterial ausgefüllt ist.
Das bekannte Stützkissen
erhöht
den Komfort für
einen Passagier beim Anlehnen seines Kopfes an die Kopfstütze.
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Die
DE 94 18 167 U1 zeigt ebenfalls ein Stützkissen
mit einer Hülle,
die auf eine Kopfstütze aufgestülpt werden
kann. Die Hülle
ist dabei mit Seitenteilen ausgestattet, die aufblasbar sind. Die
aufgeblasenen Seitenteile überragen
dann die auf die Kopfstütze
aufgezogene Hülle
nach vorn. Die Seitenteile dienen als Seitenabstützung für den Kopf des Passagiers,
um auf diese Weise Verspannungen im Nacken- und Halsmukelbereich
entgegenzuwirken. Die Seitenteile sind seitlich an der Hülle ausgebildet und
erstrecken sich somit auch seitlich der Kopfstütze. In einer Variante ist
ein Stützkissen
zum Aufstülpen
auf einen Kopfbereich einer Rückenlehne
bei einem Sitz eines Flugzeuges oder eines Schienenfahrzeuges gezeigt,
bei der die Seitenteile auf der Vorderseite der Hülle angeordnet
sind. Die Seitenteile stützen
sich somit ebenfalls an der Vorderseite des Kopfbereichs der Rückenlehne
ab.
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Aus der
DE 82 05 072 U1 ist eine
Nacken- und Kopfstütze
bekannt, die einen elastischen Überzug
aufweist, der über
eine Kopfstütze
eines Kraftfahrzeuges gestülpt
werden kann, um die Nacken- und Kopfstütze am Fahrzeugsitz zu befestigen.
Die Nacken- und Kopfstütze
weist eine Oberflächenkontur
auf, die der Brustkyphose und Halslordose der menschlichen Wirbelsäule bei
anatomisch richtigem Sitzen entspricht, d.h. im Bereich des oberen
Rückens
bzw. im Bereich der Schultern ist die Brustkyphose durch Einbuchtung
nach hinten und im Nackenbereich ist die Krümmung der Halswirbelsäule (Halslordose)
durch eine Ausbuchtung nach vorn berücksichtigt. Die so ausgebildete
Nacken- und Kopfstütze bewirkt
eine Druckentlastung der Wirbelsäule und
beugt Verspannungen der Rückenmuskulatur vor.
Sie zwingt außerdem
zu anatomisch richtigem Sitzen und beugt dementsprechend Haltungsschäden vor.
Bei bestehenden Haltungsschäden
tritt eine korrigierende Wirkung ein.
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Aus der
GB 2 331 454 A ist ein weiteres Stützkissen
zum Aufstülpen
auf eine Kopfstütze
eines Kraftfahrzeuges bekannt, die an ihrer Vorderseite eine Stützstruktur
besitzt. Diese Stützstruktur
besteht aus einem Basiselement, das an der Vorderseite des Stützkissens
befestigt ist und eine Verstärkungsplatte,
zum Beispiel aus Metall, enthält.
An diesem Basiselement ist an jeder Seite jeweils ein Seitenelement
beweglich gelagert, wobei die Seitenelemente nach vorn über das
Basiselement vorstehen. Die Seitenelemente ermöglichen eine seitliche Abstützung eines
am Stützkissen
anliegenden Kopfes, während
das Basiselement den Kopf hinten unterstützt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit
dem Problem, ein Stützkissen
anzugeben, dass einerseits einfach montierbar ist und andererseits eine
relativ hochwertige seitliche Kopfabstützung gewährleistet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch
ein Stützkissen
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Beim erfindungsgemäßen Stützkissen
weist die textile Hülle
einen vorderen Stützbereich
auf, der aus zwei Seitenteilen und einem dazwischen angeordneten
Mittelteil besteht. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag, das Textilmaterial
des Mittelteils so auszubilden und so anzuordnen, daß es in
vertikaler Richtung eine relativ hohe Dehnbarkeit und in horizontaler
Richtung eine relativ kleine Dehnbarkeit aufweist, wird einerseits
das Aufstülpen
des Stützkissens
durch die hohe vertikale Dehnbarkeit vereinfacht, während andererseits
durch die geringe horizontale Dehnbarkeit ein großer Halt
für die
die Seitenstützen
bildenden Seitenteile des Stützbereichs
in deren Abstützrichtung
erreicht wird.
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Entsprechend einer Weiterbildung
kann das Textilmaterial der Seitenteile so ausgebildet und angeordnet
sein, daß es
in vertikaler Richtung eine relativ kleine Dehnbarkeit und in horizontaler
Richtung eine relativ große
Dehnbarkeit aufweist. Auch diese Maßnahme vereinfacht das Aufstülpen des
Stützkissens
auf die Kopfstütze,
wobei gleichzeitig eine relativ hohe Formstabilität für die durch
die Seitenteile gebildeten Seitenstützen erzielt wird.
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Um den Halt der Abstützung weiter
zu verbessern, kann die Rückseite
des Stützbereichs
eine Antirutschzone aufweisen, die an der Vorderseite der Kopfstütze anliegt.
Eine derartige Antirutschzone kann beispielsweise durch ein textiles
Material ausgebildet werden, das mit Gumminoppen versehen ist.
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Ein hinterer Stülpbereich der Hülle enthält eine
Stülpöffnung,
durch die die Kopfstütze
in das Innere der Hülle
einführbar
ist. Zweckmäßigerweise
ist ein Rand dieser Stülpöffnung durch
ein federelastisches Spannelement gebildet bzw. damit ausgestattet,
das den Öffnungsquerschnitt
der Stülpöffnung zu verkleinern
sucht. Durch diese Maßnahme
ergibt sich ein sattes oder gespanntes Anliegen des Stülpbereichs
an der Kopfstütze,
wodurch die Lagestabilität der
Kopfstütze
erhöht
wird.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Stülpöffnung in
einem unteren Abschnitt der Rückseite
des Stülpbereichs
angeordnet sein. Durch diese spezielle Anordnung kann der Stülpbereich
die Kopfstütze
nahezu vollständig
einfassen bzw. umgeben, wodurch sich eine besonders hochwertige
Anbindung und Halterung des Stützkissens
an der Kopfstütze
ergibt. Die Stülpöffnung befindet
sich bei auf die Kopfstütze
aufgestülptem
Stützkissen
im wesentlichen an einer Unterseite der Kopfstütze, d.h. in dem Bereich, in
dem die Kopfstütze
mit dem zugehörigen
Fahrzeugsitz, z.B. über
zwei Stangen, verbunden ist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es versteht sich, daß die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
perspektivische Ansicht auf eine Kopfstütze mit darauf aufgestülptem Stützkissen nach
der Erfindung,
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2 einen
Querschnitt durch die Kopfstütze
und das Stützkissen
entsprechend einer Schnittlinie II in 1,
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3 eine
Ansicht von vorn auf das Stützkissen,
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4 eine
Ansicht von oben auf das Stützkissen
und
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5 eine
Ansicht von unten auf das Stützkissen.
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Entsprechend 1 weist ein erfindungsgemäßes Stützkissen 1 eine
Hülle 2 aus
einem textilen Material auf, das beispielsweise durch einen gewirkten
Stoff gebildet sein kann. Die Hülle 2 ist
so geformt, daß sie über eine
Kopfstütze 3 übergestülpt werden
kann, wobei die Kopfstütze 3 dann
in einem Inneren der Hülle 2 aufgenommen
ist. Die Kopfstütze 3 ist über zwei
Befestigungsstangen 4 mit einer Rückenlehne 5 eines
im übrigen
nicht dargestellten Fahrzeugsitzes verbunden.
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Bei der in den 1 bis 5 dargestellten
bevorzugten Ausführungsform
ist die Hülle 2 aus
sechs Bestandselementen zusammengesetzt bzw. zusammengenäht. Diese
Bestandselemente sind zwei Seitenelemente 6, ein Vorderseitenelement 7,
ein Rückseitenelement 8,
ein Oberseitenelement 9 sowie ein Unterseitenelement 10.
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Die Hülle 2 weist einen
bezüglich
der Fahrtrichtung vorderen Stützbereich 11 und
einen bezüglich
der Fahrtrichtung hinteren Stülpbereich 12 auf.
In 2 sind der Stützbereich 11 und
der Stülpbereich 12 jeweils
durch eine geschweifte Klammer gekennzeichnet. Der Stülpbereich 12 umfaßt die Kopfstütze 3 zumindest
seitlich und oben. Der Stützbereich 11 weist
zwei Seitenteile 13 sowie ein dazwischen angeordnetes Mittelteil 14 auf.
Die Seitenteile 13 stehen dabei in Fahrtrichtung nach vorn über das
Mittelteil 14 vor.
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Im Inneren der Hülle 2 ist im Bereich
der Seitenteile 13 jeweils eine Polstertasche 15 ausgebildet, in
welche jeweils ein Seitenpolster 16 eingebracht ist. Die
Polstertaschen 15 sind jeweils durch einen Lappen 17 verschlossen,
wobei zusätzlich
jeweils ein Klettverschluß 18 vorgesehen
ist, um die Verschlußlage
der Verschlußlappen 17 zu
sichern. Die Verschlußlappen 17 sind
zumindest auf ihrer der Kopfstütze 3 zugewandten
Seite aus einem Antirutschmaterial hergestellt, das beispielsweise
auf der der Kopfstütze 3 zugewandten
Seite Gumminoppen 19 trägt. Die
Verschlußlappen 17 bilden
somit gleichzeitig Antirutschzonen einer Rückseite 20 des Stützbereichs 11, über die
sich der Stützbereich 11 an
einer Vorderseite 21 der Kopfstütze 3 abstützt. Im
Unterschied zu der dargestellten Ausführungsform kann auch die Rückseite
des Mittelteils 14 des Stützbereichs 11 zusätzlich oder
alternativ als Antirutschzone ausgebildet sein.
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Die Seitenpolster 16 bestehen
beispielsweise aus einem Schaumstoffmaterial. Da die Verschlußlappen 17 durch
den Klettverschluß geöffnet werden
können,
ist ein Austausch der Seitenpolster 16 möglich, um
beispielsweise die Härten
der Seitenpolster 16 an die individuellen Wünsche des
jeweiligen Passagiers anzupassen.
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Der Stülpbereich 12 enthält eine
Stülpöffnung 22,
durch die die Kopfstütze 3 in
das Innere der Hülle 2 eingeführt wird,
wenn das Stützkissen 1 auf die
Kopfstütze 3 aufgestülpt werden
soll. Ein Rand der Stülpöffnung 22 ist
hierbei durch ein federelastisches Spannelement 23 gebildet,
das beispielsweise aus einem Gummizug bestehen kann. Das Spannelement 23 versucht
sich zu einer minimalen Länge zusammenzuziehen,
mit der Folge, daß die
Stülpöffnung 22 versucht,
einen minimalen Öffnungsquerschnitt
einzunehmen. Die Stülpöffnung 22 ist
beim erfindungsgemäßen Stützkissen 1 in
der hier dargestellten speziellen Ausführungsform in einem unteren Abschnitt
der Rückseite
des Stülpbereichs 12 angeordnet.
Dies hat zur Folge, daß eine
Rückseite 24 der Kopfstütze 3 nahezu
vollständig
von der Hülle 2 bedeckt
werden kann.
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Das Textilmaterial des Mittelteils 14 ist
erfindungsgemäß so ausgebildet
und so am Stützkissen 1 angeordnet,
daß es
in vertikaler Richtung entsprechend einem Doppelpfeil 25 in 3 eine relativ hohe Dehnbarkeit
und in horizontaler Richtung entsprechend einem Doppelpfeil 26 in 3 eine relativ kleine Dehnbarkeit
aufweist. Durch diese Maßnahme wird
eine hohe Lagestabilität
für die
Seitenteile 13 und somit für die Seitenpolster 16 des
Stützkissens 1 erreicht.
Außerdem
wird das Aufstülpen
des Stützkissens 1 auf
die Kopfstütze 3 durch die
erhöhte
Flexibilität
in vertikaler Richtung 25 vereinfacht. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das Textilmaterial der Seitenteile 13 so ausgebildet
und so am Stützkissen 1 angeordnet,
daß es
in vertikaler Richtung entsprechend einem Doppelpfeil 27 in 3 eine relativ kleine Dehnbarkeit
und in horizontaler Richtung entsprechend einem Doppelpfeil 28 in 3 eine relativ große Dehnbarkeit
aufweist. Auch diese Maßnahmen
vereinfachen das Aufstülpen
des Stützkissens 1 auf
die Kopfstütze 3.
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Während
somit das Vorderseitenelement 7 in vertikaler Richtung 25 eine
deutlich höhere
Dehnbarkeit aufweist als in horizontaler Richtung 26, sind
die Seitenelemente 6 und insbesondere auch das Rückseitenelement 8,
das Oberseitenelemente 9 sowie das Unterseitenelement 10 so
ausgebildet und orientiert, daß diese
in horizontaler Richtung 28 eine deutlich größere Dehnbarkeit
als in vertikaler Richtung 27 zeigen. Die Ausbildung und
Orientierung der Dehnbarkeit kann durch eine geeignete Materialauswahl sowie
durch eine geeignete Webart erzielt werden. Durch diese Materialbeschaffenheit
und Anordnung ergibt sich für
das auf die Kopfstütze 3 übergestülpte Stützkissen 1 eine
hohe Haltestabilität,
was auch eine hohe Lagestabilität
für die
durch die Seitenteile 13 gebildeten Seitenstützen zur
Folge hat.
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Wie insbesondere aus den 4 und 5 hervorgeht, sind die Seitenteile 13 des
Stützbereichs 11 jeweils
durch eines der Seitenelemente 6 sowie durch einen Abschnitt
des Unterseitenelements 10 und einen Abschnitt des Oberseitenelements 9 ausgebildet.
Das Mittelteil 14 des Stützbereichs 11 wird durch
das Vorderteilelement 7 gebildet. Der Stülpbereich 12 ist
im wesentlichen durch das Rückseitenelement 8 sowie
durch einen Abschnitt des Oberseitenelements 9 und durch
einen Abschnitt des Unterseitenelements 10 ausgebildet.
Die Stülpöffnung 22 ist
bei der hier dargestellten Ausführungsform
so weit unten auf der Rückseite
des Stülpbereichs 12 angeordnet,
daß ein
Teil des Randes der Stülpöffnung 22 am
Unterseitenelement 10 ausgebildet ist (vgl. 5).