DE10027686A1 - Sitzbank und/oder Einzelsitz, insbesondere für ein Fahrzeug - Google Patents
Sitzbank und/oder Einzelsitz, insbesondere für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sitzbank (10) und/oder einen Einzelsitz, insbesondere für ein Fahrzeug, mit wenigstens einem Sitzteil (12) und wenigstens einem Rückenlehnenteil (14), wobei zumindest das Rückenlehnenteil (14) in eine Sitzposition und in eine Liegeposition verlagerbar ist. DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass in das wenigstens eine Sitzteil (12) und/oder wenigstens eine Rückenlehnenteil (14) wenigstens zwei individuell formbare Konturelemente (24) integriert sind. Die Konturelemente (24) sind durch mit Druckluft gefüllte Kammern (26) jeweils zwischen dem Sitzunterteil (18) und dem Sitzoberteil (20) und dem Rückenlehnenunterteil und dem Rückenlehnenoberteil herstellbar. Das Sitzoberteil (20) und/oder das Rückenlehnenoberteil bestehen aus einem Kissen oder aus einem elastischen Bezugsstoff. Die Druckluft kann wahlweise mit einem Fuß-Blasebalg oder mit einer elektrischen Pumpe hergestellt werden. Das Ablassen der Druckluft ist von Hand oder durch ein elektrisches Schaltsignal betätigbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sitzbank und/oder einen Einzelsitz, insbesondere für ein
Fahrzeug, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
Es ist bekannt, bei Fahrzeugen die Rückenlehnen von Sitzbänken und/oder Einzelsitzen
umzuklappen und auf diese Weise das Sitzflächenteil und Rückenlehnenteil gemeinsam als
Liegefläche zu nutzen. Eine solche Lösung ist in der DE-PS 197 20 132 A1 beschrieben,
nach der eine Fahrzeugsitzbank in eine Liegestatt umwandelbar ist. Die Fahrzeugsitzbank
weist im Bereich der Sitz- und Rückenlehnenflächen eine Schaumpolsteranordnung mit in
Abschnitten unterschiedlicher Härte auf. Damit soll erreicht werden, dass die seitlich der
Sitz- und Rückenlehnenflächen vorhandenen Wülste bei Benutzung der Sitzbank als
Liegestatt nicht störend in Erscheinung treten. Es ist vorgesehen, dass der Schaum für die
Wülste weicher ist als der Schaum für die Sitz- und Rückenlehnenflächen. Bei Benutzung
der Sitzbank als Liegestatt sollen die Wülste durch das Gewicht der darauf liegenden Person
annähernd so weit zusammengedrückt werden wie die Sitz- und Rückenlehnenflächen.
Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass auf diese Weise keine völlig ebene Liegefläche
geschaffen werden kann, sondern verbleibende Unebenheiten in Kauf genommen werden
müssen. Die Eindrücktiefe der Wülste ist abhängig vom Gewicht der darauf liegenden
Person, so dass zur Erreichung der Zielstellung die Härte des Schaumes stets dem Gewicht
der die Liegestatt nutzenden Person angepasst werden müsste. Das würde bedeuten, dass
zumindest bei wechselnden Personen mit größeren Gewichtsunterschieden eine Austausch
des Schaumes in den Sitz- und Rückenlehnenflächen vorzunehmen wäre. Für schwere
Personen müsste ein harter Schaum und für leichte Personen ein weicher Schaum zur
Anwendung kommen. Eine solche Verfahrensweise wäre zwar technisch machbar, jedoch
wegen des hohen Aufwandes nicht akzeptabel.
Weitere Lösungen sind bekannt, mit denen eine Anpassung des Fahrzeugsitzes an die
Bedürfnisse des/der Fahrzeuginsassen erreicht werden soll. So beschreibt das
DE-GM 89 07 964.7 U1 einen Fahrersitz, der die Möglichkeit bietet, durch Austausch
einzelner Polsterteile eine Einstellung der Polsterform auf jede Rückenform vorzunehmen.
Eine ähnliche Lösung ist Gegenstand der DE-OS 36 25 824 A1, die eine Auswahl aus einem
Satz verschieden geformter Stützpolster entsprechend den individuellen Bedürfnissen
vorsieht. Die DE-OS 43 38 881 A1 beschreibt ebenfalls eine Lösung, bei der austauschbare
Polsterteile Anwendung finden. Alle diese genannten Lösungen sind in ihrer technischen
Umsetzung sehr aufwendig und nicht geeignet, eine Fahrzeugsitzbank sowohl in Sitzposition
als auch in Liegeposition optimal an die Bedürfnisse des/der Fahrzeugnutzer anzupassen.
Des Weiteren ist aus der DE-PS 43 31 663 C1 eine Lösung bekannt, die einen positions-
und konturverstellbaren Sitz beinhaltet. Diese Lösung sieht eine Steuerungseinrichtung mit
einer Speichereinheit vor, mit deren Hilfe über Positions- und Konturverstellmittel in einer
vorbestimmbaren zeitlichen Abfolge ein Massage- und Gymnastikprogramm im Sitz
aktivierbar ist. Diese Lösung ist technisch sehr aufwendig und somit in ihrer Umsetzung sehr
kostenintensiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sitzbank und/oder einen Einzelsitz der
eingangs genannten Art zu schaffen, die durch ihre Gestaltung den Bedürfnissen des/der
Fahrzeugnutzer im Fahrbetrieb, in der Sitzposition und in der Liegeposition mit einfachen
Mitteln gerecht wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Sitzbank und/oder einen Einzelsitz mit den in dem
unabhängigen Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass in das wenigstens
eine Sitzteil und/oder wenigstens eine Rückenlehnenteil wenigstens zwei individuell
formbare Konturelemente integriert sind, wird eine optimale Gestaltung der Sitzbank
erreicht, die den Bedürfnissen des/der Fahrzeugnutzer im Fahrbetrieb in der Sitzposition und
in der Liegeposition gerecht wird. Für den Fahrbetrieb des Kraftfahrzeuges, bei dem sich die
Sitzbank und/oder der Einzelsitz in einer Sitzposition befindet, weisen sowohl das Sitzteil als
auch das Rückenlehnenteil die notwendigen Seitenwangen auf. Die Seitenwangen bieten für
den/die Fahrzeugnutzer einen guten seitlichen Halt, was insbesondere bei Kurvenfahrten
von großem Vorteil ist. Bei der Nutzung der Sitzbank und/oder des Einzelsitzes als
Liegefläche hingegen ist die Oberfläche des Sitzteiles und des Rückenlehnenteiles völlig
eben.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den
Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Sitzbank mit zwei
Sitzen, in Sitzposition des Fahrzeugnutzers;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Sitzfläche;
Fig. 3 einen Schnitt nach Fig. 2, wobei der Sitzoberteil als Kissen mit integriertem
Füllmaterial ausgebildet ist, in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen und
Fig. 4 einen Schnitt nach Fig. 2, wobei der Sitzoberteil als Bezugsstoff ausgebildet
ist, in zwei unterschiedlichen Betriebszuständen.
Die in der Fig. 1 dargestellte Sitzbank 10 besteht aus einem Sitzteil 12 und einem
Rückenlehnenteil 14 mit einer Kopfstütze 16. Die Sitzbank 10 ist in diesem Beispiel für zwei
Personen ausgelegt und weist dementsprechend individuell formbare Konturelemente 26
auf, die in der Fig. 1 dunkel markiert sind. Die in Sitzposition der/des Fahrzeuginsassen
dargestellte Sitzbank 10 ist in eine nicht dargestellte Liegeposition veränderbar. In der Regel
geschieht das durch Umklappen der Rückenlehnenteils 14 in eine horizontale Lage. Das
Sitzteil 12 und Rückenlehnenteil 14 der Sitzbank 10 bilden in der Liegeposition gemeinsam
die Liegefläche für den oder die Fahrzeuginsassen.
Die Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Anordnung von Konturelementen 24 am Beispiel eines
Sitzteiles 12 in der Draufsicht. Hierbei sind, ausgelegt für eine Person, jeweils zwei
Konturelemente 24 im Sitzteil 12 in Längs- und Querrichtung angeordnet.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Schnitte durch ein Sitzteil 12, bei denen der Hohlraum 26
zwischen dem Sitzunterteil 18 und dem Sitzoberteil 20 jeweils mit und ohne Druckluftfüllung
dargestellt ist.
In dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel für ein Sitzteil 12 bestehen das Sitzunterteil
18 und das Sitzoberteil 20 aus einem an sich bekannten Kissen mit integriertem Füllmaterial,
wobei beide Kissen des Sitzteiles 12 fest miteinander verbunden sind. Das Sitzunterteil 18
weist an seiner Oberfläche in Abschnitten Vertiefungen auf, welche die nötigen Kammern 26
zur Bildung von Konturelementen 24 mittels Druckluft schaffen. Die Fig. 3 zeigt das Sitzteil
12 mit und ohne Druckluftbeaufschlagung. Ohne Druckluftbeaufschlagung ist die Oberfläche
des Sitzteiles 12 eben, wie es in der Liegeposition der Sitzbank 10 gewünscht wird. Infolge
des Einbringens von Druckluft in die Kammern 26 kommt es zur Bildung von Lufttaschen 22,
die eine elastische Verformung des oberen Kissens bewirken. Die elastische Verformung
des Sitzoberteiles 20 führt zur Bildung von Konturelementen 24 in Form von Wangen, die
den erforderlichen Fahrkomfort für die Sitzposition des/der Fahrzeuginsassen gewährleisten.
Das Material des Sitzoberteiles 20 muss dabei so elastisch ausgelegt sein, dass es infolge
der Wangenbildung zu keiner Zerstörung kommt. Dieses gilt sowohl für das Kissen mit
integriertem Füllmaterial als auch für den darüber befindlichen (nicht dargestellten)
Bezugsstoff.
Die Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Sitzteil 12, bei dem das Sitzunterteil 18
ebenfalls aus einem Schaumkissen besteht. Das Sitzoberteil 20 wird allein durch einen
Bezugstoff gebildet. Beide Teile des Sitzteiles 12 sind fest miteinander verbunden. Das
Sitzunterteil 18 weist wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 an seiner Oberfläche in
Abschnitten Vertiefungen auf, die Kammern 26 zwischen dem Sitzunterteil 18 und dem
Sitzoberteil 20 bilden. Die Fig. 4 zeigt das Sitzteil 12 mit und ohne
Druckluftbeaufschlagung, analog dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, wobei beide
Zustände jeweils der Sitz- und der Liegeposition der Sitzbank 10 entsprechen. Bei der
Herstellung der Sitzposition wird in die Kammern 26 Druckluft eingebracht, was zur Bildung
von Lufttaschen 22 führt, die eine elastische Verformung des Bezugsstoffes bewirken. Auf
diese Weise entstehen die Konturelemente 24 in Form von Wangen. Bei diesem
Ausführungsbeispiel werden insbesondere hohe Anforderungen an die Festigkeit und
Elastizität des Bezugsstoffes gestellt.
Die in den Ausführungsbeispielen genannten bevorzugten Ausgestaltungen eines Sitzteiles
12, wie sie in den Fig. 3 und 4 dargestellt sind, können in gleicher Weise für die
Ausgestaltung des Rückenlehnenteiles 14 Anwendung finden.
Die Erzeugung der Druckluft für die Kammern 26 zwischen dem Sitzunterteil 18 und dem
Sitzoberteil 20 und die Kammern 26 zwischen dem Rückenlehnenunterteil und dem
Rückenlehnenoberteil kann in an sich bekannter Weise mittels eines Fuß-Blasebalges
erfolgen. In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Druckluft durch
eine elektrische Pumpe herstellbar. Die Druckluftversorgung durch eine elektrische Pumpe
ist insbesondere in den Fällen zu bevorzugen, wenn das Fahrzeug bereits für andere
Zwecke mit einem entsprechenden Aggregat ausgerüstet ist.
In einer Standardversion sollte das Ablassen der Druckluft durch handbetätigte Ventile
erfolgen. In gehobener Ausführung wäre es vorteilhaft, das Ablassen der Druckluft durch ein
elektrisches Schaltsignal, das in der Liegeposition des Rückenlehnenteiles 14 erzeugt wird,
auszulösen. Es kann in gehobener Ausführung auch vorgesehen sein, dass das Einbringen
der Druckluft in die Kammern 26 mit der Betätigung der Zündung des Kraftfahrzeuges
gekoppelt ist. In vorteilhafter Weise wird mit der Stufe 1 des Zündschlosses automatisch die
Ausbildung der Konturelemente 24 am Sitzteil 12 und/oder Rückenlehnenteil 14 eingeleitet.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung wird damit geschaffen, dass die Konturelemente 24 in
unterschiedlicher Härte herstellbar sind. Die Härte kann somit den jeweiligen Bedürfnissen
des/der Fahrzeuginsassen angepasst werden. Die Regulierung der Härte ist unmittelbar
durch das Einbringen der Druckluft in die Kammern 26 oder das Ablassen der Druckluft aus
den Kammern 26 möglich.
10
Sitzbank
12
Sitzteil
14
Rückenlehnenteil
16
Kopfstütze
18
Sitzunterteil
20
Sitzoberteil
22
Lufttasche
24
Konturelement
26
Kammer
Claims (10)
1. Sitzbank und/oder Einzelsitz, insbesondere für ein Fahrzeug, mit wenigstens einem
Sitzteil und wenigstens einem Rückenlehnenteil, wobei zumindest das Rückenlehnenteil
in eine Sitzposition und in eine Liegeposition verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in das wenigstens eine Sitzteil (12) und/oder wenigstens eine Rückenlehnenteil
(14) wenigstens zwei individuell formbare Konturelemente (24) integriert sind.
2. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
individuell formbaren Konturelemente (24) durch mit Druckluft gefüllte Kammern (26)
jeweils zwischen dem Sitzunterteil (18) und Sitzoberteil (20) und/oder dem
Rückenlehnenunterteil und Rückenlehnenoberteil herstellbar sind.
3. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzoberteil (20) und/oder Rückenlehnenoberteil aus einem Kissen mit
integriertem Füllmaterial besteht.
4. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzoberteil (20) und/oder Rückenlehnenoberteil aus einem elastischen
Bezugsstoff besteht.
5. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckluft für die Kammern (26) mittels eines Fuß-Blasebalges herstellbar ist.
6. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckluft für die Kammern (26) mittels einer elektrischen Pumpe herstellbar ist.
7. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass das Ablassen der Druckluft aus den Kammern (26) von Hand
betätigbar ist.
8. Sitzbank und/oder Einzelsitz nach den Ansprüchen 1 und 2, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass das Ablassen der Druckluft aus den Kammern (26) durch ein
elektrisches Schaltsignal, das in der Liegeposition des Rückenlehnenteiles (14)
erzeugbar ist, betätigbar ist.
9. Sitzbank nach den Ansprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Einbringen der Druckluft in die Kammern (26) mit der Betätigung der Zündung des
Kraftfahrzeuges gekoppelt ist.
10. Sitzbank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Konturelemente (24) in unterschiedlicher Härte herstellbar sind.
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