DE19917495B4 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Fahrzeugsitz,
insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Polster (9)
und einem im Bereich des Polsters (9) vorgesehenen Luftsack (11),
dadurch gekennzeichnet, daß das
Polster (9) Materialaussparungen oder -ausnehmungen von der Größe des voll
aufgeblasenen Luftsacks (11) aufweist, innerhalb derer der Luftsack
(11) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Zum Sitzkomfort eines Fahrzeugsitzes trägt die Härte des Polsters des Sitzkissens bei, die vom jeweiligen Benutzer sehr subjektiv beurteilt wird. Manche Benutzer empfinden ein weicheres Polster als angenehm, andere ein härteres. Das Polster aus unterschiedlichem Schaum herzustellen ist sehr aufwendig. Bei einem bekannten Fahrzeugsitz wird daher das geschäumte Polster auf der Unterseite mit Bohrungen versehen. Die entstandenen Hohlräume lassen sich leicht komprimieren, so daß das Polster weicher wird. Allerdings läßt sich eine einmal eingestellte Härte nicht mehr nachträglich verändern.
- In der
EP 0 423 078 A1 ist ein Fahrzeugsitz offenbart, bei dem pneumatische Elemente zwischen zwei Polsterschichten der Rückenlehne geklebt sind. Ohne Belastung durch einen Benutzer des Fahrzeugsitzes hat das Polster der Rückenlehne die Form, die sich durch die nicht-aufgeblasenen pneumatischen Elemente ergibt. Zur Anpassung des Lehnenprofils an einen Benutzer können die pneumatischen Elemente aufgeblasen werden, wobei sich auch die Härte des Polsters ändert. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, daß das Polster Materialaussparungen oder -ausnehmungen von der Größe des voll aufgeblasenen Luftsacks aufweist, innerhalb derer der Luftsack angeordnet ist, bleibt die Wirksamkeit der verbliebenen Polsterschicht erhalten, indem eine Polsterpressung vermieden wird. Eine solche Polsterpressung tritt nämlich durch einen voll aufgeblasenen Luftsack auf, wenn – wie im Stand der Technik – im Nichtgebrauchsfall des Fahrzeugsitzes der vom Luftsack eingenommene Raum im Polster einem leeren oder nur wenig aufgeblasenen Luftsack entspricht. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist eine bessere Abstimmung der Härte des Polsters auf das subjektive Empfinden des Benutzers möglich, d.h. es ergibt sich ein höherer Sitzkomfort. Außerdem vereinfacht sich Endmontage des Fahrzeugsitzes durch die Integration des Luftsacks in die Materialaussparungen oder -ausnehmungen des Polsters, wobei der Luftsack vorzugsweise in das Polster eingeschäumt ist.
- Die Einstellung der Härte des Polsters läßt sich einfach durchführen, wenn die Luftmenge im Luftsack einstellbar ist, und zwar bei der Herstellung des Polsters oder beim Gebrauch des Fahrzeugsitzes. In letzterem Fall kann der Benutzer selber seine persönliche Härte des Polsters einstellen. Um die Härte des Polsters räumlich und/oder zeitlich vielfältig einstellen zu können, weist der Luftsack mehrere einzelne, miteinander verbundene Fingerluftsäcke und/oder mehrere voneinander unabhängige Kammern auf. Anstelle von Luft kann auch ein anderes Gas oder Gasgemisch verwendet werden. Außerdem ist es möglich, statt dessen ein flüssiges Medium zu verwenden. Bei einer zeitlich variierenden Härte wird ein Massageeffekt erzielt.
- Um die Füllung des Luftsacks innerhalb bestimmter Grenzen zu halten, insbesondere um beim Befüllen mit Luft eine Obergrenze einzuhalten und die genannten Polsterpressungen zu vermeiden, welche das Polster verhärten, weist der Luftsack vorzugsweise eine flexible, aber nicht oder nur wenig dehnbare Hülle auf.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Luftsack im Sitzkissen des Fahrzeugsitzes vorgesehen, da der Benutzer besonders die Sitzhärte spürt. Der Luftsack kann aber auch zusätzlich oder alternativ in der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgesehen sein. Um die Auswirkungen der räumlichen Struktur des Luftsacks abzumildern, ist der Luftsack vorzugsweise auf der vom Benutzer abgewandten Seite des Polsters vorgesehen.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Längsschnitt durch das schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel, -
2 eine Draufsicht auf eine Kammer eines Luftsackes in Richtung des Pfeiles II in1 vor dem Einbringen in das Polster. - Ein als Ganzes mit
1 bezeichneter Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug umfaßt ein Sitzkissen3 und eine über Beschläge am Sitzkissen3 angebrachte Rückenlehne5 . Das Sitzkissen3 weist auf einem Polsterträger7 ein geschäumtes Polster9 auf, welches mit einem am Polsterträger7 befestigten Bezugsstoff bezogen ist. Auf der vom Benutzer des Fahrzeugsitzes1 abgewandten Unterseite des Polsters9 ist zwischen dem Polster9 und dem Polsterträger7 ein Luftsack11 angeordnet. Das Polster9 umschließt dabei den Luftsack11 von oben und von der Seite, während der Luftsack11 unten auf dem Polsterträger7 aufliegt. - Der Luftsack
11 besteht aus zwei voneinander unabhängigen Kammern13 , die in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges nebeneinander angeordnet sind. Jede Kammer13 umfaßt neun hohle, zylindrische Fingerluftsäcke15 , die mit ihrer Zylinderachse parallel zueinander vom Polsterträger7 nach oben in das Polster9 hinein abstehen. Die Fingerluftsäcke15 weisen eine quadratische, in Fahrrichtung ausgerichtete Anordnung von drei mal drei Stück auf und sind durch hohle Verbindungsleitungen17 entlang der Seiten und Seitenhalbierenden des Quadrats miteinander verbunden. Die Verbindungsleitungen17 sind dabei im unteren Bereich jedes Fingerluftsacks15 angeschlossen. Die Höhe der Fingerluftsäcke15 ist in jeder Reihe senkrecht zur Fahrtrichtung gleich, jedoch weisen die drei Fingerluftsäcke15 der vorderen Reihe die geringste Höhe, die drei der mittleren Reihe die größte Höhe und die drei der hinteren Reihe eine mittlere Höhe auf. Bei jeder Kammer13 ist an dem mittleren Fingerluftsack15 der hinteren Reihe unten zusätzlich eine nach hinten abstehende Zufuhrleitung19 angeschlossen. - Bei der Herstellung des Fahrzeugsitzes
1 wird der Luftsack11 über die Zufuhrleitungen19 aufgeblasen. Der Luftsack11 weist eine flexible, aber feste, d.h. nicht oder nur wenig dehnbare Kunststoffhülle auf, so daß der aufgeblasene Luftsack11 recht stabil gegenüber Kompressionskräften ist. Der aufgeblasene Luftsack11 wird vor dem Schäumen des Polsters9 in die Form eingelegt, so daß beim Schäumen der Luftsack11 umschäumt wird und dadurch eine Materialaussparung im Polster9 bildet. Die Fingerluftsäcke15 werden nahezu vollständig vom Schaum umschlossen, während die Zufuhrleitungen19 frei bleiben. Alternativ könnte erst das Polster9 ausgeschäumt werden, dann Materialausnehmungen, d.h. Bohrungen in der Form der Fingerluftsäcke15 und Rillen in der Form der Verbindungsleitungen17 , angefertigt werden, und schließlich der Luftsack11 eingesetzt werden. In beiden Fällen ist die Kunststoffhülle des Luftsacks11 so beschaffen oder behandelt, daß der Luftsack11 nicht am Schaum kleben bleibt. - Sowohl vor als auch während der Benutzung des Fahrzeugsitzes
1 läßt sich über den Luftsack11 die Sitzhärte einstellen. Ist der Luftsack11 leer, so sind aufgrund der herstellungsbedingten Materialaussparungen innerhalb des Polsters9 Hohlräume vorhanden. Bei Belastung durch das Gewicht des Benutzers gibt das Polster9 aufgrund einfachen Komprimierens der Hohlräume stark nach, so daß das Polster9 für den Benutzer sehr weich ist. Ist der Luftsack11 voll aufgeblasen, gibt nur noch der im Vergleich zur sonstigen Abmessung des Polsters9 schmale Schaumbereich zwischen dem Luftsack11 und dem Bezugsstoff nach, so daß das Polster9 für den Benutzer sehr hart ist, und zwar härter als ein vollständig ausgeschäumtes Polster9 ohne Luftsack11 . - Durch eine nicht näher dargestellte Vorrichtung kann der Benutzer bei eingebautem Fahrzeugsitz
1 den Luftsack11 über die Zufuhrleitungen19 mit Druckluft beaufschlagen oder Luft ablassen und so über die Luftmenge die Sitzhärte selber einstellen. Entsprechend gilt dies auch für die Rückenlehne5 , wenn diese ebenfalls einen Luftsack11 mit Kammern13 aufweist. Mit einer automatischen, zeitabhängigen Ansteuerung der einzelnen Zufuhrleitungen19 für die Kammern13 lassen sich die Kammern13 durch eine pulsierende Luftbefüllung so aufblasen und entleeren, daß für den Benutzer ein Massageeffekt erzielt wird. Dieser Massageeffekt wird verstärkt, wenn auch in der Rückenlehne5 Kammern13 vorgesehen und diese in die pulsierende Luftbefüllung mit eingebunden sind.
Claims (9)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Polster (
9 ) und einem im Bereich des Polsters (9 ) vorgesehenen Luftsack (11 ), dadurch gekennzeichnet, daß das Polster (9 ) Materialaussparungen oder -ausnehmungen von der Größe des voll aufgeblasenen Luftsacks (11 ) aufweist, innerhalb derer der Luftsack (11 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) im Polster (9 ) eingeschäumt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmenge oder Gasmenge im Luftsack (
11 ) einstellbar ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) mehrere einzelne, miteinander verbundene Fingerluftsäcke (15 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) mehrere voneinander unabhängige Kammern (13 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) eine flexible, aber nicht oder nur wenig dehnbare Hülle aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) im Sitzkissen (3 ) des Fahrzeugsitzes (1 ) vorgesehen ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) in der Rückenlehne (5 ) des Fahrzeugsitzes (1 ) vorgesehen ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftsack (
11 ) auf der vom Benutzer abgewandten Seite des Polsters (9 ) vorgesehen ist.
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DE1999117495 DE19917495B4 (de) | 1999-04-17 | 1999-04-17 | Fahrzeugsitz |
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ID=7904984
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1999
- 1999-04-17 DE DE1999117495 patent/DE19917495B4/de not_active Expired - Fee Related
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