DE19954037A1 - Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit eines Bauelementes eines elektrischen Gerätes während des Betriebes - Google Patents
Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit eines Bauelementes eines elektrischen Gerätes während des BetriebesInfo
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Abstract
Zum Überwachen der Haltekraft eines Permanentmagneten, der als Teil eines Auslösemagneten (11) in einem Überstromauslöser eines in ein Energieverteilungsnetz eingebundenen Leistungsschalters (2) angeordnet ist, wird die Auslösespule des Auslösemagneten (11) vor einem prognostizierten Ansprechen mit einem Stromimpuls belastet, dessen Dauer kürzer als die für ein erwünschtes Ansprechen erforderliche Dauer ist.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Erfassens einer physi
kalischen Größe und ist bei der Überwachung der Funktionsfä
higkeit eines Bauelementes anzuwenden, das Teil einer Bau
gruppe eines in Betrieb befindlichen elektrischen Gerätes
ist. Eine solche Überwachung kann in der Weise ablaufen, daß
die Baugruppe mit einem elektrischen, optischen oder akusti
schen Prüfimpuls beaufschlagt und die aufgrund einer speziel
len Eigenschaft des Bauelementes erfolgende Reaktion der Bau
gruppe erfaßt und ausgewertet wird.
Ein elektrisches Gerät, bei dem Bauelemente während des Be
triebes einer Überwachung ihrer Funktionsfähigkeit bedürfen,
sind beispielsweise elektrische Schaltgeräte. So ist für Mit
telspannungs-Schaltgeräte, die als-Schaltelement eine Vakuum
schaltröhre enthalten, ein Verfahren zur Drucküberwachung der
Vakuumschaltröhre bekannt, bei dem als akustische Prüfimpulse
Ultraschallwellen in die Vakuumschaltröhre gesendet werden
und bei dem in der Vakuumschaltröhrehreflektierte Ultra
schallwellen empfangen werden und bei den aus den empfangenen
Signalen der Innendruck der Vakuumschaltröhre ermittelt wird
(DE 195 39 535 A1). Für den gleichen Zweck kann auch mit ei
ner an die geöffneten, sich langsam schließenden Schaltkon
takte angelegten Spannung (DE 195- 26 393 A1) oder mit einem
hochfrequenten Strom (DE 36 43 672 C2) oder auch mit opti
schen Hilfsmitteln (DE 20 02 686 A1) gearbeitet werden.
Bei Leistungsschaltern, die in Energieverteilungsnetzen im
Niederspannungsbereich eingebunden sind, werden zur Auslösung
eines Schaltvorganges unter anderem Unterspannungs- und Über
strom-Auslöser eingesetzt, die einen Auslösemagneten aufwei
sen; bei Ansprechen des Auslösemagneten wird die Auslösung .
des Leistungsschalters bewirkt (Prospekt "Leistungsschalter
3WN1" der Siemens AG, 1986, Seiten 1 bis 13). Die in solchen
Schaltern eingesetzten Überstromauslöser sind als "magnetge
fesselte" Auslöser ausgestaltet, das heißt sie weisen eine
auf einen Magnetkern aufgebrachte Auslösespule, einen
Schlaganker, der unter der Einwirkung einer magnetischen oder
mechanischen Feder steht, und einen dem Schlaganker zugeord
neten Fesselmagneten auf. Bei dem Fesselmagneten handelt es
um einen Permanentmagneten, der im Ruhezustand des Auslösers
den Schlaganker in auslösebereiter Stellung festhält. Im Aus
lösefall schwächt das von der Auslösespule erzeugte Magnet
feld das Magnetfeld des Fesselmagneten, so daß dieser sich
unter dem Einfluß des erzeugten Magnetfeldes und/oder der
Federkraft bewegen kann (DE 27 55 645 B1, DE 42 38 939 A1).
Bei Überstromauslösern kommt es darauf an, eine gewünschte
Auslösestromstärke genau einstellen zu können und eine
Beeinflussung der Einstellung durch Erschütterungen- und
Vibrationen möglichst auszuschließen. Dies ist dann nicht
mehr gewährleistet, wenn die Remanenz des Permanentmagneten,
mit dem der Schlaganker vor der Auslösung festgehalten wird,
im Zuge eines Alterungsprozesses abnimmt.
Ausgehend von einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbe
griffes des Patentanspruches 1 liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Überwachung der Halte
kraft des Fesselmagneten zu schaffen.
Zur Lösung diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß bei Auftreten eines Überstromes im Energieverteilungsnetz
die Auslösespule zu einem Zeitpunkt, der vor der atifgrund des
Überstromes prognostizierten Ansteuerung des Auslösemagneten
liegt, mit einem Stromimpuls belastet wird, dessen Dauer un
terhalb der für ein Ansprechen der Auslösespule an sich er
forderlichen Dauer liegt.
Mit einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Überwachungsver
fahren ist es somit möglich, die Haltekraft des im Auslösema
gneten angeordneten Permamentmagneten zu überwachen. Führt
nämlich der Prüfimpuls zu einem Ansprechen des Auslösemagne
ten, so kann aufgrund dieses "vorzeitigen" Ansprechens ein
Alarm gegeben und nachfolgend der geschwächte Permamentmagnet
beziehungsweise der komplette Auslösemagnet (die Baugruppe)
ausgewechselt werden.
Die auf die Auslösespule für den Prüfzweck gegebene Auslö-se
spannung hat den gleichen Wert wie die zum eigentlichen Aus
lösen vorgesehene Auslösespannung, der Spannungsimpuls muß
jedoch zeitlich kürzer gewählt werden. Bedingt durch die In
duktivität der Auslösespule überschreitet dann der Strom
nicht den Wert, der bei intaktem Permanentmagneten zum Auslö
sen erforderlich ist.
Die der Überwachung der Haltekraft des Permanentmagneten die
nende Ansteuerung der Auslösespule kann auch in mehreren sich
steigernden Stufen durchgeführt werden, indem die Dauer der
nacheinander aufgebrachten Prüfimpulse schrittweise vergrös
sert wird.
Ein besonderer Vorteil des neuen Überwachungsverfahrens be
steht darin, das es keine zusätzlichen mechanischen oder
elektrischen beziehungsweise elektronischen Bauteile erfor
dert sondern allein durch eine entsprechende Programmierung
in dem dem Überstromauslöser zugeordneten Mikroprozessor er
fordert. Bereits in Betrieb befindliche Schalter können durch
Austausch des Festspeichers (EPROMS) nachgerüstet werden.
Das gemäß der Erfindung ausgebildete Überwachungsverfahren
wird zweckmäßig nur bei sogenannten "zeitunkritischen" Auslö
sungen angewendet, also nicht im Kurzschlußfall oder bei sehr
hohen Strömen. Zeitunkritische Auslösungen liegen dann vor,
wenn die bei Auftreten eines Überstromes prognostizierte Aus
lösezeit mehr als 3 s beträgt.
Eine Schaltungsanordnung mit der das neue Überwachungsver
fahren ausgeführt werden kann, ist in der Figur dargestellt.
Teil der Schaltungsanordnung ist eine Gleichrichterschaltung
5, die über die Sekundärwicklung 4 eines Stromwandlers 3 aus
einer Phase 1 eines Niederspannungs-Energieverteilungsnetzes
gespeist wird. Der Gleichrichterschaltung 5 ist als Verbrau
cher ein Auslösemagnet 11 zugeordnet, der im Falle seines An
sprechens einen in der Phase 1 des Niederspannungs-Stark
stromnetzes angeordneten Schalter 2 ansteuert. Im Strom
kreis des Auslösemagneten 11 sind eine Diode 14 und ein elek
tronischer Schalter 12 angeordnet. Der elektronischa Schalter
12 ist direkt oder - mittels einer Ansteuerschaltung 15 - in
direkt von einer mikroprozessorgesteuerten Auslöseschaltung a- -
angesteuerbar.
Sowohl die Auslöseschaltung 8 als auch weitere elektronische
Komponenten der Schaltung werden von einem Netzteil 7, wel
ches einen Spannungsregler enthält, mit Spannung versorgt.
Parallel zum Auslösemagneten 11 sind noch ein Ladekondensator
6 sowie ein elektronischer Schalter 10 angeordnet, wobei der
elektronische Schalter 10 zur Regelung der Ladespannung des
Ladekondensators 6 dient und direkt oder - mittels einer An
steuerschaltung 9 - indirekt von der mikroprozessorgesteuer
ten Auslöseschaltung 8 angesteuerbar ist.
Im Stromkreis der Gleichrichterschaltung liegt noch ein Meß
widerstand 13, wobei der an diesem Widerstand sich ergebende
Spannungsabfall als Meßsignal der Auslöseschaltung 8 zuge
führt wird.
Ein im Niederspannungs-Energieverteilungsnetzes auftretender
Überstrom wird durch einen entsprechenden Spannungsabfall am
Meßwiderstand 13 der Auslöseschaltung 8 mitgeteilt. Der in
der Auslöseschaltung 8 enthaltene Mikroprozessor errechnet
dabei die aufgrund der Größe des Überstromes sich ergebende
voraussichtliche Auslösezeit für den Auslösemagneten 11. Der
Mikroprozesssor ist weiterhin so programmiert, daß er etwa 50
bis 100 ms vor der Auslösung des Auslösemagneten 11 durch Be
tätigung des elektronischen Schalters 12 einen Prüfimpuls auf
den Auslösmagneten 11 gibt, dessen Dauer kürzer als die zum
Ansprechen des Auslösemagneten an sich erforderliche Dauer
ist. Führt diese Ansteuerung zu einem Auslösendes Auslöse
magneten 11, so ist dies ein Zeichen dafür, daß der Fessel
magnet nicht mehr die erforderliche Remanenz aufweist. Die
vorzeitig erfolgte Auslösung wird von der Auslöseschaltung 8
registriert und kann als Fehler angezeigt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit eines Bau
elementes, das Teil einer Baugruppe eines elektrischen Gerä
tes ist, während des Betriebes des Gerätes,
bei dem die Baugruppe mit einem Prüfimpuls beaufschlagt und
die aufgrund einer speziellen Eigenschaft des Bauelementes
erfolgende Reaktion des Bauelements oder der Baugruppe erfaßt
und ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überwachung der Haltekraft eines Permanentmagneten, der als Teil eines Auslösemagneten (11) in einem Überstrom auslöser eines in ein Energieverteilungsnetz eingebundenen Niederspannungs-Leistungsschalters (2) zum Festhalten eines unter Einwirkung einer Feder stehenden Schlagankers angeord net ist,
bei Auftreten eines Überstromes in dem Energieverteilungsnetz die Auslösespule zu einem Zeitpunkt, der vor der prognosti zierten Ansteuerung des Auslösemagneten (11) liegt, mit einem Stromimpuls belastet wird, dessen Dauer unterhalb der für ein Ansprechen des Auslösemagneten an sich erforderlichen Dauer liegt.
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überwachung der Haltekraft eines Permanentmagneten, der als Teil eines Auslösemagneten (11) in einem Überstrom auslöser eines in ein Energieverteilungsnetz eingebundenen Niederspannungs-Leistungsschalters (2) zum Festhalten eines unter Einwirkung einer Feder stehenden Schlagankers angeord net ist,
bei Auftreten eines Überstromes in dem Energieverteilungsnetz die Auslösespule zu einem Zeitpunkt, der vor der prognosti zierten Ansteuerung des Auslösemagneten (11) liegt, mit einem Stromimpuls belastet wird, dessen Dauer unterhalb der für ein Ansprechen des Auslösemagneten an sich erforderlichen Dauer liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslösespule nacheinander mit mehreren Prüfimpulsen
zunehmender Dauer belastet wird.
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