DE19956126A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Ansteuerung des Auslösemagneten eines Überstromschalters - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Ansteuerung des Auslösemagneten eines ÜberstromschaltersInfo
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Abstract
Um im Kurzschlußfall den Fesselmagneten im Überstromauslöser eines Niederspannungs-Leistungsschalters (2) vor einer Schwächung der Haltekraft zu schützen, wird der über die Wicklung (11) des Auslösemagneten (10) fließende Strom zeitlich begrenzt. Hierzu können dem im Stromkreis des Auslösemagneten (10) liegenden elektronischen Schalter (12) ein Meßwiderstand (R2), ein Verstärker (OV1), ein RC-Glied (R3/C) und ein Komparator (OV2) zugeordnet sein, über die die Ansteuerschaltung (13) des elektronischen Schalters (12) zusätzlich beeinflußt wird.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Schutztechnik für ein-
oder mehrphasige Niederspannungsnetze und ist bei der schal
tungstechnischen Ausgestaltung eines Überstromauslösers anzu
wenden, der einem Leistungsschalter zugeordnet ist und einen
als Auslösemagnet bezeichneten Elektromagneten zur Auslösung
des Leistungsschalters enthält. Diese Auslösung findet unter
anderem dann statt, wenn im Niederspannungsnetz ein Kurz
schluß auftritt.
Eine bekannte Schaltungsanordnung für einen Überstromauslöser
dieser Art sieht unter anderem eine Gleichrichterschaltung
vor, die durch einen in das Niederspannungsnetz eingeschleif
ten Stromwandler gespeist wird und der der Auslösemagnet
nachgeordnet ist. Dabei liegt die Wicklung des Auslösemagne
ten in Reihe mit einem elektronischen Schalter, der mittels
einer Ansteuerschaltung ansteuerbar ist. Der elektronische
Schalter, die diesem Schalter zugeordnete Ansteuerschaltung
und eine die Ansteuerschaltung steuernde, einen Mikroprozes
sor enthaltende Auslöseschaltung werden von einem spannungs
geregelten Netzteil mit Spannung versorgt, wobei dieses Netz
teil ebenfalls der Gleichrichterschaltung nachgeordnet ist
(DE 197 38 699 A1).
Der im Überstromauslöser angeordnete Auslösemagnet ist in al
ler Regel mit einem sogenannten "Fesselmagneten" ausgerüstet.
Bei dem Fesselmagneten handelt es sich um einen Permanentma
gneten, der den Anker des Auslösemagneten im Ruhezustand ge
gen die Kraft einer Feder festhält und dessen Magnetfeld im
Auslösefall durch das von der Wicklung des Auslösemagneten
erzeugte Magnetfeld geschwächt wird (DE 27 55 645 B1,
DE 42 38 939 A1). - Bei Überstromauslösern kommt es darauf an, eine
gewünschte Auslösestromstärke genau einstellen zu können und
eine Beeinflussung der Einstellung durch Erschütterungen und
Vibrationen möglichst auszuschließen. Dies ist dann nicht
mehr gewährleistet, wenn die Haltekraft und damit die Rema
nenz des Permanentmagneten, mit dem der Schlaganker vor der
Auslösung festgehalten wird, aufgrund äußerer Einflüsse oder
eines Alterungsprozesses abnimmt.
Der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei Überstrom
auslösern mit Fesselmagneten insbesondere im Kurzschlußfall
eine so große Energiemenge in den Auslösemagneten eingespeist
und damit ein so starkes Gegenmagnetfeld erzeugt wird, daß es
zu einer Schwächung der Haltekraft des Fesselmagneten kommen
kann. Ausgehend von einem Verfahren zur Ansteuerung des Aus
lösemagneten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
einer Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Patentanspuches 3 liegt der Erfin
dung daher die Aufgabe zugrunde, die Ansteuerung des Auslöse
magneten und die zugehörige Schaltungsanordnung so zu gestal
ten, daß insbesondere im Kurzschlußfall keine Überbeanspru
chung des Fesselmagneten auftritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß in Abhängigkeit von der Stromstärke des über die Wicklung
des Auslösemagneten fließenden Stromes die Ansteuerung des
elektronischen Schalters nach einer vorgegebenen Zeitspanne
unterbrochen wird.
Die gemäß der Erfindung vorgesehene Maßnahme zielt darauf ab,
den Auslösemagneten nicht bis zum Abschalten des Niederspan
nungsnetzes durch den ausgelösten Leistungsschalter mit über
den Stromwandler eingespeistem Strom zu belasten sondern den
Stromfluß vorzeitig zu unterbrechen und somit die Anregungs
zeit des Auslösemagneten zu verkürzen. Diese Verkürzung kann
etwa 90% der bisherigen Anregungszeit betragen, beispiels
weise kann also die Anregungszeit von etwa 25 ms auf etwa
1-2 ms reduziert werden. In jedem Fall ist eine sichere Auslö
sung des Auslösemagneten zu gewährleisten. - Sollte es aus
anderen Gründen, beispielsweise einem Klemmen des Schlagan
kers, nicht zu einer Auslösung kommen, so kann ein erneuter
Auslösevorgang angeregt werden.
Die verkürzte Ansteuerung des Auslösemagneten kann Software
gesteuert durch einen Mikroprozessor erfolgen, der Teil der
elektronischen Auslöseschaltung des Überstromauslösers ist.
Die verkürzte Ansteuerung kann aber auch schaltungstechnisch
dadurch realisiert werden, daß bei einer Schaltungsanordnung
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 3
folgende Maßnahmen Vorgesehen werden:
- - In Reihe mit der Wicklung des Auslösemagneten und dem elektronischen Schalter ist ein Widerstand angeordnet;
- - Der gemeinsame Pol von Widerstand und elektronischem Schalter ist an den Eingang eines Operationsverstärkers geschaltet;
- - Dem Operationsverstärker ist ein RC-Glied nachgeordnet, wobei dieses RC-Glied an den Eingang eines Komparators ge schaltet ist, dessen Ausgang wiederum an die Ansteuer schaltung geschaltet ist.
Bei einer solchen Schaltung liefert der Ausgang des Operati
onsverstärkers ein Ausgangssignal, das von der Größe des
Stromes durch die Auslösespule abhängt. Mit der Spannung des
Ausgangsignals wird über einen Widerstand ein Kondensator
aufgeladen, wobei der Komparator die Kondensatorspannung
überwacht und bei Überschreitung eines Grenzwertes das Aus
gangssignal des Komparators auf die Ansteuerung des Auslöse
kreises in der Form einwirkt, daß die Ansteuerung unterbunden
wird.
Ein Ausführungsbeispiel der neuen Schaltungsanordnung, mit
der das neue Verfahren zur Ansteuerung des Auslösemagneten
durchgeführt werden kann, ist in der Figur dargestellt.
Teil der Schaltungsanordnung ist eine Gleichrichterschaltung
5, die über die Sekundärwicklung 4 eines Stromwandlers 3 aus
einer Phase 1 eines Niederspannungsnetzes gespeist wird. Der
Gleichrichterschaltung 5, mit der ein Begrenzungswiderstand
R1 in Reihe geschaltet ist, ist als Verbraucher ein Auslöse
magnet 10 mit der Wicklung 11 zugeordnet, der im Falle seines
Ansprechens einen in der Phase 1 des Niederspannungsnetzes
angeordneten Schalter 2 ansteuert. Im Stromkreis des Aus
lösemagneten 10 sind im übrigen ein elektronischer Schalter
12 und ein Meßwiderstand R2 angeordnet. Der elektronische
Schalter 12 ist mittels einer Ansteuerschaltung 13 von einer
einen Mikroprozessor enthaltenden Auslöseschaltung 7 an
steuerbar.
Sowohl die Auslöseschaltung 7 als auch die Ansteuerschaltung
13 sowie weitere elektronische Komponenten der Schaltungsan
ordnung werden von einem Netzteil 6, welches einen Spannungs
regler enthält, mit Spannung versorgt.
Die Auslöseschaltung 7 weist einen Signaleingang 8 auf, dem
als Meßwert ein an dem strombegrenzenden Widerstand R1 anfal
lender Spannungsabfall in Folge des über die Gleichrichter
schaltung 5 fließenden Stromes zugeführt wird. In Abhängig
keit von diesem Spannungsabfall wird die Ansteuerschaltung 13
angesteuert, um den elektronischen Schalter 12 zu betätigen.
Dies geschieht sowohl im Falle eines länger anhaltenden Über
stromes als auch im Kurzschlußfall.
In Reihe mit dem elektronischen Schalter 12 und damit in
Reihe mit der Wicklung 11 des Auslösemagneten 10 ist-noch ein
Widerstand R2 angeordnet; der an diesem Widerstand auftre
tende Spannungsabfall wird am Pol 9 abgegriffen und dem einen
Eingang eines Operationsverstärkers OV1 zugeführt, der sein
Bezugspotential über einen entsprechenden Spannungsteiler vom
Netzteil 6 erhält. Dem Operationsverstärker nachgeordnet ist
ein RC-Glied aus dem Widerstand R3 und der dem Kondensator C.
Die Ladespannung des Kondensators C ist an den einen Eingang
eines zweiten, als Komparator ausgebildeten Operationsver
stärkers OV2 gelegt, der sein Bezugspotential ebenfalls über
einen entsprechenden Spannungsteiler vom Netzgerät 6 erhält.
Der Ausgang des Komparators ist an die Ansteuerschaltung 13
geschaltet.
Im Falle eines Kurzschlußstromes in dem zu überwachenden Nie
derspannungsnetz wird der elektronische Schalter 12 geschlos
sen und es fließt ein asymptotisch ansteigender Strom über
den Widerstand R2. Sobald der Spannungsabfall am Widerstand
R2 das Bezugspotential des Operationsverstärkers OV1 über
schreitet, schaltet der Operationsverstärkers OV1 am Ausgang
auf "High" und speist über den Widerstand R3 den Kondensator
C. Sobald eine entsprechende Aufladespannung am Kondensator
erreicht ist, überschreitet diese die Vergleichsspannung des
Komparators OV2 und dieser gibt an seinem Ausgang einen Im
puls auf die Ansteuerschaltung 13, wodurch der elektronische
Schalter 12 geöffnet wird. Die Zeit zwischen dem Schließen
und dem Öffnen des elektronischen Schalters 12 kann bei etwa
2 ms liegen, um den Elektromagneten 10 und damit den in dem
Elektromagneten angeordneten Permanentmagneten nicht zu über
lasten.
Sobald der elektronische Schalter 12 öffnet, fällt die Span
nung am Widerstand R2 auf Null, der Operationsverstärker OV1
schaltet am Ausgang auf "Low", 'so daß sich der Kondensator C
über den Widerstand R3 entladen kann. Die Zeitkonstante des
RC-Gliedes und die Referenzspannung des Komparators sind so
bemessen, daß der Komparator OV2 erst dann über seinen Aus
gang die Ansteuerschaltung 13 wieder ansteuert, wenn in der
Phase 1 des Niederspannungsnetzes der Schalter 2 bereits ge
öffnet hat. - Die Zeitkonstante des RC-Gliedes und die Re
ferenzspannung des Komparators können aber auch so bemessen
werden, das bei noch geschlossenem Schalter 2 der elektro
nische Schalter 12 erneut geschlossen wird und somit ein
zweiter Auslöseimpuls auf den Auslösemagneten 10 gegeben
werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Ansteuerung des Auslösemagneten eines Über
stromauslösers in einem Leistungsschalter eines Niederspan
nungsnetzes,
bei dem mittels einer durch einen Stromwandler gespeisten
Gleichrichterschaltung und eines im Stromkreis der Wicklung
des Auslösemagneten angeordneten elektronischen Schalters mit
zugeordneter, mikroprozessorgesteuerter Auslöseschaltung bei
Auftreten eines Über- oder Kurzschlußstromes im Energiever
teilungsnetz die Wicklung des Auslösemagneten durch Ansteue
rung des elektronischen Schalters mit der gleichgerichteten,
durch ein Netzteil stabilisierten Spannung beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von der Stromstärke des über die Wicklung
des Auslösemagneten fließenden Stromes die Ansteuerung des
elektronischen Schalters nach einer vorgegebenen Zeitspanne
unterbrochen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne
wiederholt wird.
3. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
bei der der Auslösemagnet (10) einer durch einen Stromwandler (3) gespeisten Gleichrichterschaltung(5) nachgeordnet ist und bei der die Wicklung (11) des Auslösemagneten in Reihe mit einem mittels einer Ansteuerschaltung (13) ansteuerbaren elektronischen Schalter (12) liegt,
wobei der elektronische Schalter (12) und die dem elektroni schen Schalter zugeordnete Ansteuerschaltung (13) und eine die Ansteuerschaltung steuernde, einen Mikroprozessor enthal tende Auslöseschaltung (7) von einem der Gleichrichterschal tung (5) nachgeordneten, spannungsgeregelten Netzteil (6) mit Spannung versorgt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Reihe mit der Wicklung (11) des Auslösemagneten und dem elektronischen Schalter (12) ein Widerstand (R2) angeord net ist,
daß der gemeinsame Pol (9) von Widerstand (R2) und elektroni schem Schalter (12) an den Eingang eines Operationsverstär kers (OV1) geschaltet ist und
daß ein RC-Glied (R3/C) dem Operationsverstärker nachgeordnet und an den Eingang eines Komparators geschaltet ist,
wobei der Ausgang des Komparators an die Ansteuerschaltung (13) geschaltet ist.
bei der der Auslösemagnet (10) einer durch einen Stromwandler (3) gespeisten Gleichrichterschaltung(5) nachgeordnet ist und bei der die Wicklung (11) des Auslösemagneten in Reihe mit einem mittels einer Ansteuerschaltung (13) ansteuerbaren elektronischen Schalter (12) liegt,
wobei der elektronische Schalter (12) und die dem elektroni schen Schalter zugeordnete Ansteuerschaltung (13) und eine die Ansteuerschaltung steuernde, einen Mikroprozessor enthal tende Auslöseschaltung (7) von einem der Gleichrichterschal tung (5) nachgeordneten, spannungsgeregelten Netzteil (6) mit Spannung versorgt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Reihe mit der Wicklung (11) des Auslösemagneten und dem elektronischen Schalter (12) ein Widerstand (R2) angeord net ist,
daß der gemeinsame Pol (9) von Widerstand (R2) und elektroni schem Schalter (12) an den Eingang eines Operationsverstär kers (OV1) geschaltet ist und
daß ein RC-Glied (R3/C) dem Operationsverstärker nachgeordnet und an den Eingang eines Komparators geschaltet ist,
wobei der Ausgang des Komparators an die Ansteuerschaltung (13) geschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999156126 DE19956126A1 (de) | 1999-11-12 | 1999-11-12 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Ansteuerung des Auslösemagneten eines Überstromschalters |
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DE1999156126 Withdrawn DE19956126A1 (de) | 1999-11-12 | 1999-11-12 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Ansteuerung des Auslösemagneten eines Überstromschalters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19956126A1 (de) |
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