DE19953365A1 - Verankerungselement für ein Schuzwaffensystem sowie Schußwaffensystem mit einem solchen Verankerungselement - Google Patents
Verankerungselement für ein Schuzwaffensystem sowie Schußwaffensystem mit einem solchen VerankerungselementInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verankerungselement (1) für ein, einen ersten Lauf, wenigstens zwei Module (Bau- und/oder Anbauelemente) und wahlweise ein Waffengehäuse aufweisendes Schußwaffensystem (3), mit einem mit dem Lauf verbindbaren Verbindungsstück (1b) und einer oder mehreren mit den Modulen verbindbaren Aufnahmeführung(en) (1a, 19, 21, 23a, 23b, 25a, 25b, 33a, 33b), wobei mittels des Verankerungselementes (1) die relative Lage von Lauf und Aufnahmeführung(en) zueinander festgelegt oder festlegbar ist. Die Erfindung ist auch auf ein entsprechendes Schußwaffensystem (3) gerichtet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verankerungselement für ein Schuß
waffensystem, sowie ein Schußwaffensystem mit einem solchen
Verankerungselement.
Der Begriff "Schußwaffensystem" umfaßt Schußwaffen, die zu
mindest einen ersten Lauf und wenigstens zwei Module, d. h.
Bau- und/oder Anbauelemente, aufweisen. Wahlweise kann das
Schußwaffensystem zusätzlich ein Waffengehäuse aufweisen,
dieses muß jedoch nicht zwingend vorhanden sein.
Die im folgenden verwendeten Lagebegriffe, wie "vorne",
"oben", "links" usw. beziehen sich auf eine bei Abgabe eines
horizontalen Schusses ordnungsgemäß positionierte Waffe, wo
bei die Schußrichtung nach vorne verläuft. Gleiches gilt für
Richtungsangaben ("nach vorne", "nach oben", "nach links"
usw.).
Bei modernen, militärischen Handfeuerwaffen ist es üblich,
daß optische Zieleinrichtungen oder andere Anbauelemente am
Waffengehäuse angebracht werden. Dazu sind in der Regel Zu
satzteile wie Halterungen oder andere Verbindungselemente
vorgesehen, die am Waffengehäuse befestigt werden und ein An
bringen der Anbauelemente ermöglichen. Der Lauf der Schußwaf
fe ist dabei in den meisten Fällen zusammen mit dem Verschluß
im Inneren des Waffengehäuses gelagert. Dieser Aufbau hat
sich vielfach bewährt, da Lauf und Verschluß so gegen Beschä
digung durch Stöße oder Schmutz geschützt werden. Allerdings
hat ein solcher Aufbau auch den Nachteil, daß zwischen dem
Lauf und einem Anbauelement, etwa einem Zielfernrohr, neben
den Verbindungselementen auch Teile des Waffengehäuses lie
gen. Lauf und Zielfernrohr sind dann über eine Kette von Ein
zelteilen miteinander verbunden, deren Fertigungstoleranzen
sich aufaddieren können. Diese "Toleranzketten" können auf
wendige Nachjustierungen erforderlich machen und im Extrem
fall zu Spiel und damit zu Ungenauigkeiten im Schußbild füh
ren. Beim Anbringen eines weiteren Anbauelements am Waffenge
häuse, etwa einer Anbau-Schußwaffe, ist die Kette zwischen
dem Zielfernrohr und dem Lauf dieser Anbau-Schußwaffe dann
noch länger und die Möglichkeit von Ungenauigkeiten noch grö
ßer.
Die geschilderte Problematik verstärkt sich noch, wenn die
einzelnen Teile der besagten Kette aus verschiedenen Materia
lien bestehen. Dann können aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeausdehnungen der Einzelteile bei Temperaturschwankungen
zusätzliche Präzisionsprobleme auftreten.
Nun liegt es grundsätzlich im Können des Fachmanns, den ge
schilderten Problemen durch genauere Fertigung bzw. geeignete
Werkstoffwahl entgegenzuwirken. Solche Maßnahmen erhöhen je
doch zwangsläufig die Herstellungskosten der Schußwaffe.
Daneben sind aus dem Jagd- und Sportwaffenbereich Waffen be
kannt, bei denen die Halterung des Zielfernrohres direkt am
Lauf befestigt ist. Die Toleranzkette zwischen Lauf und Vi
sierung ist dadurch kürzer, was sich positiv auf die Genauig
keit des Schußbilds auswirkt. Solche Lösungen sind jedoch aus
anderen Waffenbereichen, insbesondere aus dem Bereich der
halb- und vollautomatischen Militärwaffen, nicht bekannt, was
vermutlich auf die, bei diesen Waffen vorhandene Umkleidung
des Laufes durch das Waffengehäuse zurückzuführen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
weitere Möglichkeit anzugeben, bei einem Schußwaffensystem
mehrere Module anzubringen und gleichzeitig die angesproche
nen Präzisionsprobleme zu vermeiden.
Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß
sich diese Aufgabe durch ein separates Bauteil lösen läßt,
eben das besagte Verankerungselement. Dieses ist am ersten
Lauf des Schußwaffensystems angebracht und über entsprechende
Aufnahmeführungen mit mehreren der Module (Bau- bzw. Anbau
elemente) verbindbar. Das Verankerungselement stellt so einen
am ersten Lauf ausgerichteten "Fixkörper" dar, an dem mehrere
Module direkt anbringbar und gegebenenfalls auf den ersten
Lauf oder aufeinander ausrichtbar sind. Auf diese Weise wer
den längere Toleranzketten zwischen dem ersten Lauf und den
Modulen bzw. zwischen den Modulen selbst vermieden.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verankerungselements hat
in der Regel Auswirkungen auf den Gesamtaufbau des Schußwaf
fensystems, da es - wie später noch ersichtlich wird - vor
teilhaft ist, wenn die einzelnen Module zur Verbindung mit
dem Verankerungselement in geeigneter Weise angeordnet sind.
Daher richtet sich die Erfindung neben dem Verankerungsele
ment auch auf ein Schußwaffensystem mit einem solchen Veran
kerungselement.
Im einzelnen stellt die Erfindung gemäß Anspruch 1 auf ein
Verankerungselement für ein Schußwaffensystem der eingangs
genannten Art ab, das ein mit dem Lauf verbindbares Verbin
dungsstück und eine oder mehrere mit den Modulen verbindbare
Aufnahmeführung(en) aufweist, und mittels dessen die relative
Lage von Lauf und Aufnahmeführung(en) zueinander festgelegt
oder festlegbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung hat damit den Vorteil, daß es für
eine präzise Justierbarkeit einzelner Module in der Regel
ausreicht, nur das Verankerungselement (und nicht ganze Teile
des Waffengehäuses) entsprechend genau zu fertigen. Der Fer
tigungs- und Kostenaufwand ist damit vergleichsweise gerin
ger.
Im Hinblick auf die Funktion des Verankerungselements sei
nochmals klargestellt, daß dieses wenigstens zwei Module über
die Aufnahmeführung(en) mit dem Lauf verbindet. Es ist also
zwingend "multifunktionell" ausgestaltet, und geht damit weit
über die Funktion bekannter Lösungen, etwa der eingangs be
schriebenen Zielfernrohrhalterung, hinaus.
Dennoch behält sich die Anmelderin zusätzlich eigenständigen
Schutz für ein Verankerungselement gemäß Anspruch 1 vor, wel
cher jedoch auf ein militärisches Schußwaffensystem mit we
nigstens einem Modul abstellt. Weiter behält sich die Anmel
derin auch Schutz für ein solches Verankerungselement mit ei
nem oder mehreren Merkmalen der nachfolgend ausgeführten An
sprüche 2 bis 10 vor.
Das Verankerungselement ist bevorzugt (gemäß Anspruch 2) so
ausgestaltet, daß es über die Aufnahmeführung(en) mit wenig
stens zwei der folgenden Module verbindbar ist:
- - wenigstens einer optischen Zieleinrichtung, vorzugsweise einem computergestützten Feuerleitgerät und/oder einer Notvisierung,
- - einer Anbau-Schußwaffe, etwa einem Schnellfeuergewehr oder einem Granatwerfer-Anbaugerät,
- - einem zweiten Lauf,
- - einer Justiervorrichtung, vorzugsweise einer 2-Achsen- Justierung, über die zum Beispiel ein weiteres Modul zum ersten Lauf justierbar ist,
- - zumindest einem Teil des Waffengehäuses,
- - Mittel zum Tragen der Waffe, etwa einem Trageriemen oder Tragegriff, und/oder
- - zumindest einem Teil des Verschlusses oder der Ver schlußführung.
Hieraus ergibt sich, daß die einzelnen Aufnahmeführungen sehr
unterschiedlich ausgestaltet sein können, je nachdem mit wel
chen Modulen sie jeweils verbunden werden sollen, und welcher
Genauigkeitsgrad bei der Verbindung gefordert ist. Der Be
griff "Aufnahmeführung" umfaßt daher jede Art von Verbindung
selement, wie Halterungen, Führungen oder Abstützungen. Wei
tere Beispiele dafür sind Profilschienen, Anschlußelemente
für Paß-, Schnapp- oder Klemmverbindungen oder auch einfache
Befestigungsbohrungen. Dabei ist es nicht zwingend erforder
lich, daß die Aufnahmeführung das jeweilige Modul alleine
trägt. Vielmehr kann das betreffende Modul zusätzlich an ei
nem anderen Teil des Schußwaffensystems abgestützt sein.
Das Verankerungselement ist erfindungsgemäß über das Verbin
dungsstück mit dem ersten Lauf verbunden. Dies bedeutet nicht
zwingend, daß die relative Lage von Verankerungselement und
Lauf vollkommen fixiert ist. Vielmehr genügt es, wenn die La
ge des Verankerungselements zumindest bezüglich einer Achse
des Laufs, welche im allgemeinen die Seelenachse sein wird,
festgelegt ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung (gemäß Anspruch 3) ist das
Verankerungselement über sein Verbindungsstück mit einem, den
ersten Lauf tragenden Aufnahmezylinder oder einem anderen
Teil des Schußwaffensystems, etwa dem Waffengehäuse, verbind
bar. Das Verankerungselement und der Aufnahmezylinder können
dabei auch zu einem integralen Bauteil zusammengefaßt sein.
Eine solche Anordnung ist besonders in jenen Fällen sinnvoll,
in denen der erste Lauf gegenüber dem Verankerungselement
teilweise beweglich sein soll, etwa zum Zwecke einer Rück
stoßdämpfung. Der Lauf ist dann innerhalb des Aufnahmezylin
ders in Richtung seiner Seelenachse beweglich gelagert.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung (gemäß Anspruch
4) ist das Verankerungselement über sein Verbindungsstück un
mittelbar mit dem ersten Lauf verbindbar. Auch bei dieser An
ordnung ist durch entsprechende konstruktive Maßnahmen eine
Relativbewegung zwischen Lauf und Verankerungselement mög
lich. Der Vorteil ist hier, daß durch die unmittelbare Ver
bindung Zwischenteile (wie der besagte Aufnahmezylinder) aus
geschlossen werden, wodurch die Toleranzkette zwischen Veran
kerungselement und Lauf verkürzt und die Genauigkeit der Ver
bindung noch weiter erhöht werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung (gemäß Anspruch 5) ist das
Verankerungselement so ausgestaltet, daß es am vorderen Teil
des Laufes anordbar ist. Eine Anordnung in diesem Bereich ist
aus konstruktiven Gründen oftmals vorteilhaft, insbesondere
dann, wenn Teile des Waffengehäuses oder bewegliche Ver
schlußteile ein Anbringen des Verankerungselements am hinte
ren Teil des Laufes erschweren. Zum Anbringen einer optischen
Zieleinrichtung muß die betreffende Aufnahmeführung dann ge
gebenenfalls (bei zu weit vorne liegendem Verankerungsele
ment) nach hinten verlängert werden, etwa durch einen ober
halb des Waffengehäuses nach hinten verlaufenden Verlänge
rungssteg. Dies damit sich die Zieleinrichtung bei ordnungs
gemäß angelegter Waffe in der richtigen Position befindet.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die optische Zielein
richtung nur mit ihrem vorderen Ende am Verankerungselement
anzubringen und das hintere Ende im Bedarfsfall, d. h. falls
die Anbringung vorne nicht ausreicht, noch zusätzlich mit dem
Waffengehäuse oder einem anderen Teil des Schußwaffensystems
zu verbinden.
Bei einem Schußwaffensystem in Bullpup-Bauweise sind das Ma
gazin und damit die Schließlage des Verschlusses hinter an
statt vor dem Abzug plaziert. Der zentrale Einbau ist daher
aus obigen Gründen bei einer solchen "Bullpup" im allgemeinen
einfacher. Daher ist das Schußwaffensystem bevorzugt (gemäß
Anspruch 10) als Bullpup ausgebildet.
Aus dem bisher Gesagten ist ersichtlich, daß das Verankerungs
element in der Regel mit Modulen verbunden ist, die außer
halb des Waffengehäuses angeordnet sind oder zumindest aus
diesem herausragen. Diese Module sind beim Gebrauch der Waf
fe, insbesondere beim Gefechtseinsatz, oftmals Stößen und an
deren hohen Kräften ausgesetzt, die zum Beispiel durch die
Manöver des Schützen im Gelände bedingt sind. Das Veranke
rungselement ist daher bevorzugt (gemäß Anspruch 6) so ausge
bildet, daß es solche Kräfte aufnehmen kann. Die auftretenden
Kräfte werden vom Verankerungselement über dessen Verbindung
mit dem ersten Lauf ins Waffeninnere übertragen, vorzugsweise
auf tragende Teile, d. h. Teile, die entsprechend belastbar
sind. Auf diese Weise wird die eingeleitete Kraft im Waffen
inneren verteilt. Zum einen wird dadurch das Waffengehäuse
entlastet, so daß es entsprechend leichter und kostengünsti
ger ausgelegt werden kann. Zum anderen wird eine Beschädigung
von weniger robusten Teilen im Waffeninneren vermieden.
In einer weiteren Ausgestaltung (gemäß Anspruch 7) ist das
Verankerungselement aus einem einstückigen Werkstoffblock
hergestellt, und vorzugsweise aus diesem herausgefräst. Der
Vorteil dieser Ausgestaltung liegt neben fertigungstechni
schen Gründen insbesondere in einer erhöhten Robustheit ge
genüber den bereits angesprochenen, beim Gebrauch der Waffe
auftretenden Kräften. Aus den gleichen Gründen ist das Veran
kerungselement in einer weiteren Ausgestaltung (gemäß An
spruch 8) aus einer Metalllegierung, zur Einsparung von Ge
wicht vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung, hergestellt.
Alternativ hierzu kann das Verankerungselement auch durch an
dere Verfahren, wie Spritzen oder Gießen, und/oder aus ande
ren Werkstoffen, wie Kunststoff, hergestellt sein.
In einer weiteren Ausgestaltung (gemäß Anspruch 9) ist das
Schußwaffensystem als halb- oder vollautomatische Handfeuer
waffe ausgebildet. Alternativ kann das Schußwaffensystem auch
als Einzellader ausgebildet sein.
Die obigen Ausführungen zum Verankerungselement haben auch
vollinhaltlich Gültigkeit für das erfindungsgemäße Schußwaf
fensystem gemäß Anspruch 11, nämlich ein Schußwaffensystem
mit einem ersten Lauf, wenigstens zwei Modulen (Bau- und/oder
Anbauelementen), wahlweise einem Waffengehäuse, und einem
Verankerungselement, wobei das Verankerungselement ein mit
dem Lauf verbindbares Verbindungsstück und eine oder mehrere
mit den Modulen verbindbare Aufnahmeführung(en) aufweist, und
mittels des Verankerungselementes die relative Lage von Lauf
und Aufnahmeführung(en) zueinander festgelegt oder festlegbar
ist. Die obigen Ausführungen zum Verankerungselement haben
weiter auch vollinhaltlich Gültigkeit für die vorteilhaften
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schußwaffensystems ge
mäß Anspruch 12.
Die Erfindung wird nun durch ein Ausführungsbeispiel sowie
die angefügte beispielhafte Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine geschnittene Seitenansicht von links eines er
findungsgemäßen Verankerungselements mit ausge
klapptem Notkorn, Aufnahmezylinder und 2-Achsen-
Justierung;
Fig. 2 eine (nicht maßstäbliche) isolierte Rückansicht des
Verankerungselements aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht des Schnittes III-III aus Fig. 2;
Fig. 4 eine Vorderansicht des Schnittes IV-IV aus Fig. 3.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verankerungselement 1 für
eine teilweise dargestellte Schußwaffe 3. Die Schußrichtung
der Schußwaffe 3 ist durch einen Pfeil 5 angedeutet. Bei die
ser Schußwaffe 3 handelt es sich um eine Kombination aus
Großkaliber-Selbstladebüchse und Anbau-Schnellfeuergewehr mit
gemeinsamer Abzugseinrichtung, deren Läufe zueinander ju
stierbar sein sollen. Der erste Lauf, hier der Lauf der Groß
kaliber-Selbstladebüchse (nicht dargestellt) ist spielfrei in
einer als Aufnahmezylinder dienenden Zwischenhülse 7 gela
gert, die fest mit dem Waffengehäuse verbunden ist. Die Lage
rung in der Zwischenhülse 7 erlaubt eine Längsbewegung dieses
Laufes beim Schußvorgang. Der zweite Lauf, hier der Lauf des
Anbau-Schnellfeuergewehrs (nicht dargestellt) ist mit einer
2-Achsen-Justierung 9 verbunden, über welche dieser in seiner
Lage relativ zum ersten Lauf justiert werden kann. Diese 2-
Achsen-Justierung 9 ist aus einer älteren, nicht veröffent
lichten Anmeldung der Anmelderin (Aktenzeichen 199 23 474.4)
bekannt und dort ausführlich beschrieben.
Das Verankerungselement 1 weist einen oberen Kopfteil 1a so
wie einen unteren, ringförmig ausgestalteten Basisteil 1b auf
(siehe Fig. 2 oder 4), der im folgenden als Verbindungsring
bezeichnet wird. Im Kopfteil 1a ist ein Notkorn 13 ange
bracht, das über einen Stift 15 drehbar gelagert und über ei
nen federbelasteten Bolzen 17 (Feder nicht dargestellt) in
seiner Lage gesichert ist. Das Notkorn 13 kann so von der
dargestellten, ausgeklappten Position nach vorne in eine im
wesentlichen horizontale Ruheposition umgeklappt werden. Das
Verankerungselement 1 ist spielfrei und drehbar auf der Zwi
schenhülse 7 gelagert und über eine erste Nut-Feder-
Verbindung 11 so mit dieser verbunden, daß es gegen Verdrehen
gesichert ist.
Die 2-Achsen-Justierung 9 ist neben dem Verankerungselement 1
auf der Zwischenhülse 7 gelagert. Ein Stellglied 9a der 2-
Achsen-Justierung 9 ist über eine zweite Nut-Feder-Verbindung
19 mit dem Verankerungselement 1 verbunden und dadurch gegen
Verdrehen gesichert (zum Zwecke der Justierung bleibt es da
bei in vertikaler Richtung verschiebbar).
In Fig. 2 ist zu erkennen, daß das Kopfteil 1a an der Ober
seite in Längsrichtung eine Schwalbenschwanzführung 21 auf
weist. Diese dient als universelle Schnittstelle zur Aufnahme
verschiedener Anbaugeräte, insbesondere von optischen Ziel
einrichtungen. Das Kopfteil 1a weist außerdem zwei Sackboh
rungen 23a und 23b auf (siehe auch Fig. 3), die zur Aufnahme
von zwei nicht dargestellten Schließfederstangen dienen. Die
se sind Teil der Verschlußführung der Großkaliber-Selbstlade
büchse und stützen sich im eingebauten Zustand mit ihrem vor
deren Ende in den Sackbohrungen 23a, 23b ab, während ihre hin
teren Enden sich am Waffengehäuse abstützen.
Der Verbindungsring 1b weist zwei, sich im wesentlichen hori
zontal erstreckende Tragestege 25a und 25b auf, die im einge
bauten Zustand des Verankerungselements 1 auf der linken bzw.
rechten Seite der Waffe über das Waffengehäuse hinausstehen.
In Fig. 3 (oder auch Fig. 4) ist zu sehen, daß die Tragestege
25a, 25b ösenförmige Querbohrungen 27a bzw. 27b aufweisen. Die
se dienen zur Befestigung eines Trageriemens zum Tragen der
Schußwaffe 3. Die Tragestege 25a, 25b weisen außerdem zwei, in
die Höhe abstehende Absätze 29a bzw. 29b auf (siehe Fig. 2),
die das Gegenstück zu einer Schnappverbindung eines nicht
dargestellten Teils des Waffengehäuses bilden. Dieses Gehäu
seteil, der als Schutzabdeckung für die 2-Achsen-Justierung
dient, wird zur Befestigung am Verankerungselement 1 von der
Vorderseite der Schußwaffe 3 auf die Tragestege 25a, 25b aufge
steckt. Dabei schnappen entsprechend ausgeformte, elastische
Seitenpartien des Gehäuseteils von der Innenseite her in die
Absätze 29a, 29b ein. Das Gehäuseteil ist damit in seiner auf
gesteckten Lage gesichert und kann dabei im Bedarfsfall, etwa
zur Bedienung der 2-Achsen-Justierung, vom Schützen ohne Hin
zunahme von Werkzeug wieder abgenommen werden.
Fig. 4 zeigt schließlich, daß das Kopfteil 1a sich nach vorne
hin in zwei Stege 1a' und 1a" teilt, über die der Kopfteil
1a mit dem Verbindungsring 1b verbunden ist. Die Stege 1a'
und 1a" definieren einen Hohlraum 31 zwischen sich, der zur
Aufnahme des Notkorns 13 im eingebauten Zustand (nicht darge
stellt) dient. Der Stift 15 des Notkorns 13 ist dann in
Durchgangsbohrungen 33a und 33b der Stege 1a' bzw. 1a" gela
gert.
Zusammenfassend ist damit zu sehen, daß das vorliegende Ver
ankerungselement 1 insgesamt sechs Funktionen erfüllt. Es
dient:
- 1. als Aufhängung des Notkorns und seiner Rastung,
- 2. zur Aufnahme diverser Anbaugeräte, insbesondere von opti schen Zieleinrichtungen,
- 3. als Trageriemenhalterung,
- 4. zur Sicherung eines als Abdeckung dienenden Gehäuseteils,
- 5. als Teil der Führung für die 2-Achsen-Justierung des An bau-Schnellfeuergewehrs,
- 6. als Abstützung für die beiden Schließfederstangen.
Das Verankerungselement 1 besteht dabei aus einer Aluminium
legierung und ist durch Ausfräsen aus einem einstückigen
Werkstoffblock hergestellt. Es weist dadurch sowohl eine hohe
Formgenauigkeit als auch eine hohe Stabilität auf.
Durch diese besondere Ausgestaltung des Verankerungselements
1 und seine spielfreie Lagerung auf der Zwischenhülse 7 ist
eine präzise Justierung der am Schwalbenschwanz anbringbaren
optischen Zieleinrichtungen auf den ersten Lauf möglich. Auf
grund der relativ geringen Länge der Schwalbenschwanzführung
werden größere Zieleinrichtungen, etwa ein Nachtsichtgerät
oder ein computergestütztes Feuerleitgerät, so an der Schuß
waffe 3 angebracht, daß es mit dem einen Ende am Verankerungs
element 1 und mit dem anderen Ende am hinteren Teil des Waf
fengehäuses aufgehängt ist. Praxistests haben gezeigt, daß
auch eine solche, partielle Befestigung am Verankerungsele
ment ausreichend ist, um ein genaues Schußbild zu gewährlei
sten.
Wie bereits beschrieben, ist beim vorliegenden Beispiel zwi
schen dem Verankerungselement 1 und dem ersten Lauf die Zwi
schenhülse 7 angeordnet. Es ist aber durch eine konstruktive
Änderung ohne weiteres auch möglich, das Verankerungselement
1 unmittelbar am ersten Lauf anzubringen und neben der Zwi
schenhülse 7 anzuordnen (diese wird dann gegebenenfalls an
der entsprechenden Stelle vom Verankerungselement 1 durchbro
chen). Im vorliegenden Beispiel wurde aber aus fertigungs
technischen Gründen auf eine solche Lösung verzichtet.
Neben einer Verbesserung der Schußgenauigkeit bringt das Ver
ankerungselement 1 den Vorteil, daß das Waffengehäuse bei der
Konstruktion relativ leicht und kostengünstig ausgelegt wer
den kann. Der Grund hierfür ist, daß die normalerweise auf
das Waffengehäuse einwirkenden Kräfte nun fast ausschließlich
vom Verankerungselement getragen werden. So werden Stöße und
ähnliche Kräfte, die beim Gebrauch der Waffe auf die Anbauge
räte oder insbesondere auch auf die Tragestege 25a, 25b einwir
ken, vom Verankerungselement 1 ins Waffeninnere geleitet.
Diese Kräfte werden dann auf tragende Teile der Schußwaffe 3,
etwa die Zwischenhülse 7 und den ersten Lauf, übertragen und
auf diese Weise großflächig verteilt. Eine Beschädigung des
Waffengehäuses oder auch anderer Teile der Schußwaffe 3 wird
damit wirksam vorgebeugt, die Waffe ist insgesamt robuster.
1
Verankerungselement
1
a Kopfteil
1
a',
1
a" Stege
1
b Verbindungsring
3
Schußwaffe
5
Pfeil (Schußrichtung)
7
Zwischenhülse
9
2-Achsen-Justierung
9
a Stellglied
11
Nut-Feder-Verbindung
13
Notkorn
15
Stift
17
Rastbolzen
19
2
. Nut-Feder-Verbindung
21
Schwalbenschwanzführung
23
a,
23
b Sackbohrungen
25
a,
25
b Tragestege
27
a,
27
b Riemenösen
29
a,
29
b Absätze
31
Hohlraum
33
a,
33
b Durchgangsbohrungen
Claims (12)
1. Verankerungselement (1) für ein, einen ersten Lauf, we
nigstens zwei Module (Bau- und/oder Anbauelemente) und
wahlweise ein Waffengehäuse aufweisendes Schußwaffensy
stem (3), mit:
- - einem mit dem Lauf verbindbaren Verbindungsstück (1b), und
- - einer oder mehreren mit den Modulen verbindbaren Aufnahmeführung(en) (1a, 19, 21, 23a, 23b, 25a, 25b, 33a, 33b), wobei
- - mittels des Verankerungselementes die relative La ge von Lauf und Aufnahmeführung(en) zueinander festgelegt oder festlegbar ist.
2. Verankerungselement (1) nach Anspruch 1, bei welchem die
Aufnahmeführung(en) (1a, 19, 21, 23a, 23b, 25a, 25b,
33a, 33b) mit folgenden Modulen verbindbar ist/sind:
- - wenigstens einer optischen Zieleinrichtung, vor zugsweise einem computergestützten Feuerleitgerät und/oder einer Notvisierung (13),
- - einer Anbau-Schußwaffe,
- - einem zweitem Lauf,
- - einer Justiervorrichtung, vorzugsweise einer 2- Achsen-Justierung (9, 9a) über die ein weiteres Mo dul zum ersten Lauf justierbar ist,
- - zumindest einem Teil des Waffengehäuses,
- - Mitteln zum Tragen der Waffe, und/oder
- - zumindest einem Teil des Verschlusses oder der Ver schlußführung.
3. Verankerungselement (1) nach Anspruch 1 oder 2, welches
über sein Verbindungsstück (1b) mit einem, den ersten
Lauf tragenden Aufnahmezylinder (7) oder einem anderen
Teil des Schußwaffensystems verbindbar ist.
4. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches über sein Verbindungsstück (1b) un
mittelbar mit dem ersten Lauf verbindbar ist.
5. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches derart ausgestaltet ist, daß es am
vorderen Teil des Laufes anordbar ist.
6. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches derart ausgestaltet ist, daß es die
beim Gebrauch des Schußwaffensystems (3) auftretenden
Kräfte aufnehmen kann, und diese vorzugweise auf tragen
de Teile des Schußwaffensystems (7, 3) überträgt.
7. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches aus einem einstückigen Werkstoff
block, vorzugsweise durch Fräsen, hergestellt ist.
8. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, welches aus einer Metallegierung, vorzugswei
se einer Aluminiumlegierung, hergestellt ist.
9. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welchem das Schußwaffensystem (3) als
halb- oder vollautomatische Handfeuerwaffe ausgebildet
ist.
10. Verankerungselement (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei welchem das Schußwaffensystem (3) als
Bullpup ausgebildet ist.
11. Schußwaffensystem (3) mit:
- - einem ersten Lauf,
- - wenigstens zwei Modulen (Bau- und/oder Anbauelemen ten),
- - wahlweise einem Waffengehäuse, und
- - einem Verankerungselement (1), wobei
- - das Verankerungselement (1) ein mit dem Lauf ver bindbares Verbindungsstück (1b) und eine oder meh rere mit den Modulen verbindbare Aufnahmefüh rung(en) (1a, 19, 21, 23a, 23b, 25a, 25b, 33a, 33b) aufweist, und
- - mittels des Verankerungselementes (1) die relative Lage von Lauf und Aufnahmeführung(en) zueinander festgelegt oder festlegbar ist.
12. Schußwaffensystem (3) nach Anspruch 11, mit einem oder
mehreren Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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