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Zweiläufine Jaqd- und Sportwaffe
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Die Erfindunq betrifft eine zweiläufige Jand- und Sportwaffe zum Verschießen
von Geschossen aus Patronen (Doppelbüchse).
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Derartiqe, als Doppel büchsen bezeichnete Rüchsen sind schon seit
länqerer Zeit bekannt. Thre Entwicklunn wurde entscheidend dadurch beeinflußt, daß
der Schützen ohne große Manipulationen vornehmen zu miissen, nach einem ersten,
mnslicherweise Fehlschuß, noch unmittelbar darauf einen zweiten Schuß abgeben konnte.
Dieser Grund entfällt heutzutage selbstverständlich durch die modernen Repetierbüchsen
oder halbautomatischen Waffen. Doppelbüchsen, deren Läufe zum
\/erschießen
von Geschossen gleicher Art ausnebildet sind, sind daher heute weniner häufin als
früher anzutreffen. In Gebrauch allerdings sind noch R;ichs-flinten (auch als Drillinoe),
die also sowohl einen Büchsenlauf, wie auch mindestens einen Schrotlauf aufweisen.
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Tnsbesondere für jagdliche Zwecke wäre eine Doppelbüchse zweckmäßig
zum \!erschießen von Geschossen unterschiedlichen Geschoßqewichtes. Neben der normalen
Jaadpatrone sollte mit einer Doppelbüchse auch Schonzeitmunition verschossen werden
können. Eine Waffe, die diese Forderung erfüllt, ist als "Rernstutzen" bekannt geworden.
Bei diesem Stutzen handelt es sich jdoch um eine Kipplaufwaffe, also kein Repetieroewehr.
Ein derartiges Repetiergewehr ist jedoch bei der Jagd zweckmäßig, dann, wenn durch
schnelles Repetieren ein erster Fehlschuß korriqiert werden kann.
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Da eine derartiqe Waffe noch nicht auf dem Markt. ist, mtissen stets
zwei Repetierbüchsen, eine für vlaqdmunition, eine fjr Schonzeitmunition mitgeführt
werden.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Doopelbüchse der
oben beschriebenen Art anzugeben, bei der zumindest ein System zum Repetieren ausnelent
sein soll, zumindest dieses System also mit einem Munitionsmanazin versehen sein
muß. Gerade jedoch die Forderung, daß mindestens ein System der Doppelbüchse repetierfähig
sein muß, verbietet den Einsatz einer Kipplaufbüchse, bei der jeder Lauf nach dem
Schuß.durch eine verhältnismäßig umständliche Manipulation nachgeladen werden muß.
Die Grundlage einer Doppelbüchse, die die oben aufqestellten Forderungen erfüllt,
muR daher eine einläufiqe Repetierbüchse sein beziehungsweise die Erfindung müßte
darin gesehen werden, einer derartigen einlaufigen Repetierbüchse noch einen zweiten
Büchsenlauf zuzuordnen, ohne daß die Funktion der Rasiswaffe dadurch eingeschränkt
wird.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß die beiden Läufe
übereinanderliegend fest, aber justierbar, miteinander und mit dem Schaft verbunden
sind, daß der obenliegende Lauf mit einem Zylinderverschluß ausgestattet ist und
beim untenliegenden Lauf ein Verschluflstück mit Schlagbolzen angeordnet ist, das
über ein Gestänge mit dem Zylinderverschluß formschlüssig verbindbar ist.
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Durch eine derartige Ausgestaltunq einer an sich einläufigen Repetierbüchse
wird tatsächlich erreicht, daß durch einfaches Einschwenken eines Gestänges, mit
dem gleichen Zylinderverschluß der Basisbüchse, sowohl der obenliegende, wie auch
der untenliegende Lauf benutzt werden kann. Hierbei wird man zweckmäßigerweise das
Kaliber der im untenlieqenden Lauf zu verschießenden Patrone kleiner wählen als
dasjenige der im obenliegenden Lauf zu verschießenden Patrone, im obenliegenden
Lsuf also die Jagdmunition, im untenliegenden Lauf die Schonzeitmunition verschießen.
Dies schon deshalb, weil dann der untenlieqende Lauf unschwer unterhalb des obenliegenden
Laufes, teilweise oder ganz im Schaft des Gewehres unterqebracht werden kann, die
normale Handhabung der Waffe also nicht stört. Zusätzlich bei einer derartigen Waffe
erscheint dann lediglich noch ein Hebel zum Einlegen des mit dem Verschlußstück
flir den untenliegenden Lauf verbundenen Gestänges in den Zylinderverschluß.
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Hat eine derartige Waffe schon für jaadliche Zwecke durchaus ihre
Berechtigung zum Verschießen von Jagdmunition und Schonzeitmunition, so ist eine
solche Waffe jedoch. auch ftir sportliche Zwecke erwünscht, da mit ihr, also der
dem Schützen vertrauten und qewohnten Waffe, sowohl auf größere, wie auch auf kleinere
Distanz beziehungsweise in unterschiedlichen Disziplinen geschossen werden kann.
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Hervorzuheben ist, daß für beide Läufe auch die qewohnte Visierung
eingesetzt werden kann, und zwar eine Visierung, wie sie heutzutaqe bei modernen,
einläufigen Repetierwaffen üblich ist. Dies ist dadurch möglich, daß der untenlieqende
Lauf justierbar zu dem obenliegenden Lauf festgelegt wird, zweckmäßiqerweise mit
einem Fixpunkt am Laufmundstück und einer Justierbefestiqung an der Laufmündung.
Diese Justierbefestigung kann so ausqeführt sein, daß mittels zweier seitlicher
Schrauben die Seiten fehler und mittels einer vertikalen Schraube der Höhenfehler.relativ
zu dem obe.nliesenden Lauf korrigiert werden kann. Ein derart justiertes Gewehr
hat dann bei hoher Visierunqsqüte eine ausnezeichnete und stets gleichbleibende
Treffgenauigkeit, im Gegensatz zu der sonst notwendiqen Verwendung zweier Büchsen,
deren Treffnenauiqkeit beziehungsweise Streuung stets unterschiedlich ist.
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Die Zylinderverschlfisse der bekannten Repetierbüchsen bestehen üblicherweise
aus einer qeradliniq in einer Kammerhülse beweqbaren Verschlußkammer mit Schloßwerk,
wobei das Schloßwerk aus Schlagbolzen mit Feder, Schlößchen, Sicherunq, Auszieher
und Auswerfer-besteht. Zum Bedienen des untenliegenden Laufes kann das mit dem Werschlußstück
verbundene Gestänge direkt mit dem Schlagbolzen oder mit, mit ihm verbundenen Teilen,
formschlüssig verbunden werden.
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Möqlich ist es jedoch auch, das Verschlußstück über einen Trieb mit
der erschlußkammer zu verbinden und lediglich über das mit dem Schlagbolzen formschlüssig
verbundene Gestänge den Schlagbolzen des untenliegenden Laufes zu betätigen. Eine
vorteilhafte Ausführung der Erfindung wird auf jeden Fall darin gesehen, daß das
Sestanqe in den Schlagbolzen beziehungsweise in mit diesem Schlagbolzen verbundenen
Teilen formschlüssiq eingreift, sowohl zum nffnen des Verschlusses für den untenliegenden
Lauf, zum Schließen dieses Verschlusses, wie auch zum Betätigen des Schlagbolzens.
Hierbei können qrundsätzlich zwei Verschlnarten
unterschieden
werden: 1. Das Verschlußstück wird mittels des in den Schlagbolzen eingreifenden
Gestänges repetiert und soweit vorgeschoben, daß noch ein geringes Spiel zwischen
dem Verschlußstück mit Schlagbolzen und dem Patronenboden verbleibt. Beim Lösen
des Schlagbolzens treibt die Schlagbolzen feder das Gestänge und damit auch das
Verschlußstück nach vorne auf den Patronenboden, so daß die Patrone fest in das
Patronenlager eingeschoben wird. Gleichzeitiq wird auch der Schlagbolzen am beziehunsweise
im Verschlußstück nach vorne qeschoben und damit die Patrone gezündet.
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2a. Eine weitere Möglichkeit ist dadurch gegeben, daß das Gestänge
über einen Schiebesitz mit dem Verschlußstück verbunden ist und das Verschlußstück
durch Federkraft auf den Patronenboden aufqedrückt wird. Beim Lösen des Schlaqbolzens
schnellt wiederum das Gestänge nach vorne, schlagt nach verwindung des Schiebeweges
auf dem Schiebestück auf das Verschlußstück auf, drückt die Patrone endgültig in
das Patronenlager und betätiqt gleichzeitig den Schlagbolzen.
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Der Schlagbolzen kann hierbei vollkommen frei länasverschiebbar im
Verschlußstück geführt, oder auch durch eine Feder entgegen der Schlagbewegung des
Gestänges in seiner Ruhelage gehalten sein. Die letzte Ausführung hat den Vorteil,
daß ein unbeabsichtigtes Aufschlaqen des Schlagbolzens auf den Patronenboden beziehungsweise
das Zündhütchen mit Sicherheit vermieden wird. Die den Schlagbolzen belastende Feder
kann hierbei auch durch ein Elastomer, zweckmäßigerweise aus Kunststoffmaterial,
gebildet sein.
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2b. Statt das Verschlußstück durch Federkraft auf den Patronenboden
aufzudrücken, kann auch hinter das Verschlußstück ein Riegel eingeschoben werden,
der nicht nur das Verschlußstück endgültig in seine Endlage verschiebt, sondern
es auch in dieser Laqe sichert. Hierbei wird der
Riegel beziehungsweise
zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß er den Gasdruck beim Lösen des Schusses direkt
auf den Schaft der Waffe überträgt, daß also das Gestänge und auch weitgehend die
Verbindung zwischen den beiden Läufen von diesem Druck freibleibt.
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Schließlich besteht auch die Möglichkeit, das Gestänge zu teilen in
einen Gestänqeteil, der mit der Verschlußkammer verbunden ist und das Verschlußstück
repetiert und in einen weiteren Gestängeteil, der mit dem Schlagbolzen verbunden
ist und den Schlagbolzen des Verschlußstücks betätigt. Hierbei kann jeder Gestängeteil
auf einer Seite des Magazins entlang zum Verschlußstück geführt werden oder es können
auch zwei Einzelgestänge verwendet werden, die jeweils das Magazin umgreifen und
zum Verschlußstück beziehungsweise zum Schlagbolzen des VerschluRstückes führen.
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Es empfiehlt sich, daß das Verschlußstück in einer, mit seinem untenliegenden
Lauf fest verbundenen, am obenliegenden Lauf anqebrachten, zylindrischen Verschlußhülse
geführt ist, wobei die Verschlußhülse zum Laden des untenlieqenden Laufes sowie
zum Auswerfen der Patronenhülse eine seitliche und/oder unterseitige Lade/Auswurföffnunq
aufweisen soll.
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Durchaus ist es möglich, auch hier ein Patronenmagazin anzufüqen,
da auch dieser untenlieqende Lauf durch die Repetierbewegung der Verschlußkammer
des obenliegenden Laufes bedient werden kann.
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Wie eingangs angeführt, ist die Basis für die Doppelbüchse nach der
Erfindung eine einläufiqe Repetierbüchse. Diese einläufige Repetierbüchse, im allgemeinen
eingerichtet für Jagdmunition, soll auch ohne Einschränkung in ihrer vorbestimmten
Funktion benutzbar sein. Diese Basiswaffe wird also nach wie vor bestimmungsgemäß
gebraucht und darf durch den zusätzlichen Lauf in dieser hestimmungsgemäßen Funktion
nicht beeinträchtigt werden. Andererseits muß der Gebrauch
des
zweiten Laufes, soll er sinnvoll sein, auch ohne Beeinträchtigun durch den obenliegenden
Lauf der Rasiswaffe möglich sein. Beide Möglichkeiten, also der Gebrauch der Waffe
als Basiswaffe, beispielsweise für Jagdmunition, wie auch das Schießen mit dem untenliegenden
Lauf, also das Verschießen von Patronen mit kleinerem Kaliber, muß unabhängig voneinander
qeschehen können, allerdinqs unter Verwendung der gleichen Visierung und der gleichen
Repetiereinrichtunq. Hierzu ist es notwendig, dafl beim Gebrauch der Basiswaffe,
also des obenliegenden Laufes, auf keinen Fall Hemmungen irqendwelcher Art durch
den Mechanismus zu dem untenliegenden Lauf auftreten dürfen, daß aber auch die Benutzung
des untenliegenden Laufes vollkommen unabhängig möglich sein muß von der Anordnunq
des obenliegenden Laufes und auch von dort keine Störungen auf den untenliegenden
Lauf einwirken dürfen. Insbesondere muß auf alle Fälle gesichert sein, daß stets
nur einer der Läufe, auch wenn beide Läufe geladen sind, abgeschossen werden kann.
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Zum Erreichen der letzten Forderung wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Weq des Gestänges kleiner ist als der Schlagbolzenweg, daß also, ist das
Gestänge formschlüssig mit dem Schlagbolzen verbunden, dieser Schlagbolzen nicht
durch die Verschlußkammer hindurchdrinqen und die im obenliegenden Lauf befindliche
Patrone entzünden kann, selbst wenn das Verschlußstück des untenliegenden Laufes
einschließlich des dort befindlichen Schlaqbolzens in die vorderste Endlage geschoben
ist. Dem qleichen Zweck dient es, daß das formschlüssig in den Schlagbolzen eingreifende
Gestäneteil zusammen mit einem Anschlag in der Kammerhülse als Anschlaqsperre zur
Begrenzung des Schlagbolzenweges ausgebildet ist. Greift bei dieser Konstruktion
also das Gestänge in den Schlagbolzen oder in mit dem Schlagbolzen verbundene Teile
ein, so tritt gleichzeitig die beschriebene Anschlagaperre in Funktion, die ebenfalls
verhindert, daß der Schlagbolzen in seine vordere Stellung
kommt
beziehungsweise daß die Schlaqbolzenspitze durch die Stirnwand der Verschlußkammer
hindurchtritt. Greift hingeqen das Gestänge nicht in den Schlagbolzen beziehungsweise
in mit dem Schlagbolzen verbundene Teile ein, befindet es sich also außerhalb des
Schlagbolzenweges beziehungsweise dieser Teile, so kann der Zylinderverschluß bestimmungsgemäß
betätigt, also auch die Basiswaffe funktionsgerecht benutzt werden. Es ist also
durch eine dieser Maßnahmen dafür gesorgt, daß stets nur einer der Läufe der erfindungsgemäßen
Doppelbüchse wahlweise benutzt werden kann.
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Um mit Sicherheit zu erreichen, daß das Gestänge, soll lediqlich die
Basiwaffe benutzt werden, nicht in den Weq des Schlagbolzens beziehungsweise in
mit dem Schlagbolzen verbundene Teile eingreift, kann es, nach einem ersten Er findungsvorschlag,
mittels eines Exzenterhebels gegen die Kraft einer das Gestänge belastenden Feder
in den Schlaqbolzenweg hinein verschwenkt werden. Nur dann also, wenn das Gestänge
durch den Exzenterhebel gegen die Kraft der Feder in den Schlagbolzenweg gedrückt
wird, kann das Gestänge sich formschlüssig mit dem Schlagbolzen oder mit, mit diesem
Schlagbolzen verbundenen Teilen verbinden, wodurch dann auch gleichzeitig, wie oben
ausgeführt, das Abfeuern der Patronen im obenliegenden Basislauf gesperrt wird.
Ist der Exzenterhebel in seiner Ruhelaqe, geht auch das Gestänqe durch die Kraft
der Feder in diese Ruhelaqe zurück, in der es außer Eingriff mit dem Schlagbolzen
beziehungsweise mit mit dem Schlagbolzen verbundenen Teilen ist. Die Kraft der Feder
kann hierbei so stark gewählt werden, daß mit Sicherheit ein nicht beabsichtigtes
Einschwenken des Gestänges in den Schlagbolzenweg vermieden wird. Die Feder kann
hierbei auf einfachste Weise auch durch eine federnde Ausführung des Gestänges ersetzt
werden.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß das Gestänge in einer
höhenverstellbaren Schiebelaqerunn geführt ist, also entweder zwangsweise außer
Eingriff oder - ebenfalls zwangsweise - im Eingriff mit dem Schlagbolzen beziehunqsweise
mit mit dem Schlagbolzen verbundenen Teilen ist.
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Bei mehrschüssigen Repetierbüchsen mit einem unterhalb der Kammerhülse
angeordneten Magazin empfiehlt es sich, das Gestänge beidseits um das Magazin herumlaufend
auszuführen, um ein Verecken des Gestänges und damit Störungen im Repetiermechanismus
auszuschließen.
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Bisher wurde davon ausgegangen, daß der untenlieqende Lauf zum Verschießen
von Geschossen mit geringerem Gs.choßqewicht dienen soll als in dem obenliegenden
Lauf. Dies ist nicht nur aus räumlichen Gründen - wie angeführt - zweckmäßig, sondern
auch weil die Rückstoßkraft der im unten liegenden Lauf befindlichen Patrone lediqlich
über die Masse des Verschlußstücks des Gestänges und des Schlsqbolzens aufgefangen
wird. Sollen auch im unteren Lauf Geschosse mit qrößerem Geschoßqewicht beziehungsweise
stärkerer Treibladun verschossen werden, so muß entweder die Verschlufimasse deutlich
erhöht oder der Verschluß verriegelt werden. Einer Erhöhunq der Verschlußmasse steht
die damit verbundene Unhandlichkeit der Waffe, die Auslöseverzöqerunq, wie auch
der verhältnismäßig geringe zur Verfügung stehende Raum entgegen. Einer Verriegelung
ist daher der Vorzug zu geben, abgesehen davon, daß eine starre Verrieqelunq auch
deutlich bessere und gleichbleibendere Schießerqebnisse brinqt. Nach der Erfindung
kann daher zusätzlich vorgesehen werden, daß das Verschlußstück mittels eines die
Verschlußhülse durchdringenden Riegels in der vorderen, auf das Laufmundstück aufgedrüekten
Stellung, verrriegelbar ist, wobei dieser Riegel verschieden ausgeführt werden kann.
Bei einer ersten Konstruktion soll der Riegel ein quer zum Lauf verschiebbarer Schiebeblock
sein, der also zum Repetieren erst aus
der Arbeitsstellung verschoben
werden muß, so daß das Verschlußstück frei wird und repetiert werden kann. Nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Konstruktion soll der Riegel etwa L-förmig ausgebildet
und um eine entweder in Laufrichtung liegende Achse, oder um eine etwa quer zur
Laufrichtung liegende Achse verschwenkbar sein. Auch hier ist wiederum erst das
Verschlußstück zu entrieqeln, bevor repetiert werden kann. Der etwa L-förmig ausgebildete
Riegel kann auch an einem, in den Schaft einqelassenen Kniehebel angeordnet sein,
der den Vorzuq hat, das optische Bild der Waffe nicht zu verändern und der von den
Schützen von anderen Gewehrkonstruktionen her - zum Beispiel zum Öffnen des Verschlusses
bei Kipplaufwaffen - bekannt ist.
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Möglich ist es auch, den Riegel an der Verschlußkammer oder an dem
Gestänge so anzulenken, daß erst der Riegel ausgeschwenkt beziehungsweise verschoben
und sodann erst repetiert wird.
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Der Riegel kann auch mit einer Klappe verbunden sein, die in der geschlossenen
Stellung des Riegels die Lade/Auswurföffnung abdeckt. Diese Klappe kann sich auch,
bei entsprechender Anordnung des Rieqels, in die Visierlinie schwenken, wodurch
mit Sicherheit signalisiert wird, daß zumindest der untenliegende Lauf nicht schußbereit
ist.
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Um diesen verschwenkbaren Riegel günstig unterbrinqen zu können, kann
es auch zweckmapiq sein, den Schaft bei der Lade/Auswurföffnung der Verschlußhülse
zu teilen. Da sich die Lade./Auswurföffnung, bedinqt durch die erfindungsgemäße
Konstruktion, etwa bei der nterstützunqsfläche der vorderen Hand befindet, kann
auch, gleichgültig ob der Schaft geteilt ist oder nicht, erfühlt werden, ob sich
der Riegel beziehungsweise die diese Lade/Auswurföffnung abdeckende Klappe in der
korrekten Stellung befindet. Gleichzeitig kann auch durch die dort befindliche Hand
vor dem Repetieren, bei entsprechender Ausgestaltung des Riegels beziehungsweise
der
Klappe unschwer entriegelt beziehungsweise verriegelt werden.
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Eine besonders zweckmäßige Konstruktion ergibt sich dadurch, daß der
Riegel, weist der Zylinderverschluß eine vordere Verriegelung auf, in das am Laufmundstück
anqeordnete Verriegelungsstück eingeführt und durch die Drehbewegung der der Verschlußkammer
angeordneten Verriegelungswarzen in die Verschlußhülse hinter das Verschlußstück
gedrückt wird. Dadurch entfällt eine manuelle Verriegelung des unteren Laufes; ebenso
wie beim obenliegenden Lauf ist nun auch der untenliegende Lauf beim Schließen des
7ylinderverschlusses vorgeschoben und eindeutig verriegelt.
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Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung eine zweiläufine Jagd- und
Sportwaffe die es erlaubt, Patronen mit hohem Geschoßgewicht in bestimmungsqemäßer
Weise aus der repetierfähigen Rasiswaffe zu verschießen, zusätzlich jedoch auch
noch aus einem untenliegenden Lauf Geschosse mit niedrigerem Ge-schoßgewicht. In
einer bevozugten Ausführung der Waffe nach der Erfindung wird auch der untenlieqende
Lauf mit einem Magazin versehen und ist auch das untere System repetierfähig. Hervorzuheben
ist, daß, gleichgültig welcher Lauf benutzt wird, die typischen Eigenheiten der
Waffe gleichbleiben, ebenso wie auch die gleiche Visierung und das gleiche Schloßwerk
eingesetzt wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungagegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 die Ansicht einer derartigen Waffe,
teilweise geschnitten mit geschlossener Verschlußkammer; Fig. 2 die gleiche Ansicht
wie Fig. 1 mit geöffneter Verschlußkammer, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Verschlußkammer,
Fig. 4 eine Unteransicht der Verschlufihülse,
Fig. 5 eine Ansicht
der Verschlußhülse, teilweise geschnitten, Fig. 6 und Fig. 7 Ansichten (geschnitten)
einer weiteren Verschlußhülse, Fiq. 8 eine Ansicht des Lsufmundstückes, Fig. 9 eine
weitere Gestängeausführung, Fig. 10 bis Fig. 12 Verriegelungsmöglichkeiten.
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Im Schaft 1 eines normalen Repetiergewehres mit Lauf 2 und Zylinderverschluß
3 ist ein weiterer Lauf 4 zum Verschießen von Geschossen geringeren Geschoßgewichtes
angeordnet.
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Dieser untenliegende Lauf 4 ist an dem obenliegenden Lauf 2 über eine
Schelle 5 justierbar befestigt. Die Schelle 5 qreift an einer mit dem untenliegenden
Lauf 4 verbundenen Verschlußhülse 6 an, in der ein Verschlußstück 7 verschiebbar
anqeordnet ist. Dieses Verschlußstück 7 ist mit einem Gestänge 8 verbunden, das
um das Magazin 9 des Repetierqewehres herum nach hinten führt. Am hinteren Ende
lagert das Gestänge 8 auf einem Exzenterhebel 10, der dieses Gestänge 8 (Fiq. 1)
nach oben in den Bereich des Schlößchens 11 des Zylinderverschlusses 3 dräng-t oder
- in Ruhestellunq -(Fig. 2) aus dem Bereich des Schlößchens 11 herausführt.
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Auf dem Gestänge 8 sind endständiq zwei nach oben weisende Nocken
12, 13 vorgesehen, die in entsprechende Aussparungen des Schlößchens 11 eingreifen,
wenn der Exzenterhebel 10 das Gestänge nach oben drückt. Hierbei arbeitet der Nocken
12 mit einer festen Aussparung im Schlößchen 11 zusammen; der Nocken 13 hingegen
arbeitet mit einem Mitnehmer 14 zusammen, der an der Schlagbolzenmutter 15 des Zylinderverschlusses
3 vorgesehen ist.
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Jenseits ist das Gestänge 8 mit dem Verschlußstück 7 verbunden (Fig.
4 und 5), wobei in der Darstellunq nach Fig. 5 ein fester Schlagbolzen 25 anneordnet
ist. Bei der Repetierbewegung des Zylinderverschlusses 3 wird das Verschlußstück
7 gegen die Kr-aft einer Feder 16 soweit zurückgezogen, daß eine Patrone 17 in den
untenliegenden Lauf 4 eingeführt werden kann. Bei der Vorwärtsbewequng des Zylinderverschlusses
gleitet das Verschlußstück 7 durch die Kraft der Feder 16 wieder nach vorne, in
die in Fiq. 5 gezeigte Stellung. Beim Lösen des Schlagbolzens des Zylinderverschlusses
schlägt der Mitnehmer 14 der Schlagbolzenmutter 15 auf dem Nocken 13 des Gestänges
8 auf, bewegt dieses Gestänge 8 damit schlaqartig nach vorne, so daß es auf eine
Schlagmutter 19, die auf dem Verschlußstück 7 angebracht ist, aufschlägt und das
Verschlußstück 7 damit nach vorne schleudert. Bei dieser Bewegung wir4 nicht nur
die Patrone 17 fest in das Patronenlager des Laufes 4 gepreßt, sondern auch gleichzeitig
durch den dort vorgesehenen festen Schlagbolzen 25 entzündet. Die Rückstoßkraft
wird hierbei durch die Masse des Verschlußstückes 7 und des Gestänges 8 sowie auch
durch die Kraft der Feder 16 aufgenommen.
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Eine weitere Möglichkeit der Betätigung des untenliegenden Systems
ist in Fig. 9 dargestellt. Bei diesem System ist der Schagbolzen 25 verschiebbar
im erschlnstück 7 anneordnet und durch einen Gestängeteil 28, der mit dem Schlagbolzen
des Zylinderverschlusses 3 zusammenarbeitet, verbunden. Ein weiteres Gestängeteil
18 ist an der Verschlußkammer des Zylinderverschlusses 3 angelenkt und verschiebt
das Verschlußstück. Beide Gestängeteile 18, 28 sind in einer Schiebelagerung 20
geführt. Der Vorteil dieser Ausftihrung ist darin zu sehen, daß der Schlagbolzen
wie bei jedem Zylinderverschluß unabhängig von der Repetierbewegung betätigt werden
kann.
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Eine weitere Möglichkeit ist in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellt. Hier
wird das Verschlußstück 7 wiederum mittels des Gestänges 8 verschoben, wobei das
Gestänge 8 über den mit dem Schlößchen 11 zusammenarbeitenden Nocken 12 das Verschlußstück
nur soweit verschiebt, daß es noch über die Strecke des Schlagbolzenweges vor der
Endstellung stehenbleibt (Fig. 6). Bei der weiteren Repetier-Drehbewegung des Zylinderverschlusses
3 schleift eine an der Stirnseite der Verschlußkammer angebrachte Verschlußwarze
auf einem Gleitstück 21 und drückt damit dieses Gleitstück 21 gegen die Kraft einer
Feder 22 nach unten. An der tinterseite läuft das Gleitstück 21 in einen gabelförmig
gestalteten Schieberiegel 23 aus, dessen Unterseite angeschräqt (24) ist.
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Dieser Schieberiegel 23 schlägt an der hinteren Stirnseite des Verschlußstückes
7 an und drängt das Verschlußstück durch die endständige Abschrägung 24 in Richtung
auf das Laufmundstück des unteren Laufes 4. Damit befindet sich das Verschlußstück
7 in seiner endgültigen Stellung und ist auch gleichzeitig durch den Schieberiegel
23 verriegelt.
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Der Schlgbolzen 25 wird bei dieser Ausführung durch eine Feder 26
in Richtung auf das Gestänge 8 qedränqt. Erst beim Lösen des Schusses und Aufschlagen
des Mitnehmers 14 auf den Nocken 13 des Gestänges 8 wird das Gestänge nach vorne
geschlagen und schlägt auch hier wieder auf eine Schlagmutter 19 auf, die den Schlagbolzen
25 nach vorne verschiebt und damit die Patrone entzündet. Geführt ist der Schieberieqel
23 in einem Schiebebock 27, der gleichzeitig als Verbindungsstück zwischen dem untenliegenden
Lauf 4 beziehunqsweise dessen Verschlußhülse h und dem obenliegenden Lauf 2 dienen
kann.
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Die Fig. 10 bis 13 schließlich zeigen noch weitere Verrieelungsmöglichkeiten,
die jedoch manuell zu bedienen sind.
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So ist in Fig. 10 ein Block 29 vorgesehen, der quer durch die Verschlußhülse
6 hindurch, hinter das Verschlußstück 7, qeschoben werden kann. In Fig. 11 ist der
gleiche Block 29
an einer Klappe 30 angebracht, die an einer Achse
31 angelenkt ist. Die Klappe 30 kann mittels eines Lappens 32 zur Freigabe der Ladeöffnung
33 ausgeschwenkt werden und nimmt hierbei gleichzeitig den Block 29 mit. Die weit
abstehende Klappe 30 signalisiert dem Schützen bei dieser Ausführung sehr deutlich,
daß das Verschlußstück nicht verriegelt, die Waffe also nicht schußbereit ist. Eine
ähnliche Ausführung ist in den Fig. 12 und 13 gezeigt, wobei ein Schwenkblock 34
an einer um eine Achse 35 verschwenkbaren Schwenkklappe 36 angebracht ist. Auch
hier ist ein Betätigungslappen 37 vorgesehen, mittels dem die Schwenkklappe 36 soweit
herabgeschwenkt werden kann, daß wiederum die Ladeöffnung 33 freigegeben wird. Beim
Zurückschwenken der Schwenkklappe 36 wird nicht nur die Ladeöffnung 33 verdeckt,
sondern auch gleichzeitig der Schwenkbock 34 hinter das Verschlußstück 7 geführt
und das Verschlußstück damit verriegelt.
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Hinzuweisen ist noch auf die Möglichkeit, an der Ladeöffnung ein Magazin
39 (in Fig. 2 gestrichelt einqezeichnet) anzubringen.