DE19951549A1 - Gehäuseeinheit für ein Motorrad - Google Patents
Gehäuseeinheit für ein MotorradInfo
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Abstract
Ein Motorrad besitzt ein Paar Rahmenkörper (8R, 8L), eine zwischen den Rahmenkörpern verlaufende Schwenkwelle (11) und eine von der Schwenkwelle gelagerte Schwinge (29), die um die Schwenkwelle schwingfähig ist und ein Hinterrad lagert. Ein Gehäusekasten (49) zur Aufnahme von Gegenständen befindet sich unterhalb eines Sitzes, wobei der Gehäusekasten aus einem Oberteil (50) und einem unteren Verlängerungsteil (51) besteht. Der Verlängerungsteil (51) erstreckt sich in der Einbaulage vertikal nach unten durch einen Bereich der Schwinge (29) zwischen der Schwenkwelle (11) und dem Hinterrad.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Motorrad zur Aufnahme von
Gegenständen, welches unter einem Sitz angeordnet ist und längliche
Gegenstände aufnehmen kann, beispielsweise ein U-förmiges Schloß.
Zum Verhindern des Diebstahls eines Motorrads wird häufig von einem
U-förmigen starren Schloß Gebrauch gemacht, welches im Vergleich zu
einem Kettenschloß, einem Drahtschloß oder dergleichen besonders stark
und sicher ausgebildet ist. Da allerdings ein solches U-förmiges Schloß
sich nicht zusammenfalten oder anderweitig kompakt zusammenlegen
läßt, im Gegensatz zu einem Kettenschloß oder dergleichen, bestand
bislang immer die Schwierigkeit, ein U-förmiges Schloß bei einem
Motorrad einzusetzen, da eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit
fehlte; denn üblicherweise besitzen Motorräder - sieht man von speziel
len Zubehörteilen, die außen an einem Motorrad angebracht werden
können, ab - kaum Fächer und Gehäuse, die sich zur Unterbringung
größerer Artikel eignen. Die japanische Patent-Offenlegungsschrift HEI
7-89472 beispielsweise zeigt eine Anordnung zur Unterbringung eines
U-förmigen Schlosses unter dem Fahrersitz.
Obschon dieser bekannte Aufbau sich für Straßen-Sportmaschinen eignet,
bei denen die Sitzhöhe relativ hoch und die Länge des Sitzes in Fahrt
richtung groß ist, läßt sich diese Struktur nur schwierig an beispiels
weise Chopper anpassen, bei denen die Sitzposition niedrig ist und
außerdem die Länge des Sitzes gering ist, wobei die Dicke der Polste
rung des Sitzes nicht mehr gesteigert werden kann. Die gesamte Anord
nung ist bezüglich weiterer Ausgestaltungen ziemlich beschränkt. Der
oben erläuterte Aufbau zur Aufnahme eines U-förmigen Schlosses ist nur
für diesen Zweck geeignet, kann allerdings keine anderen länglichen
Artikel aufnehmen, beispielsweise einen zusammenschiebbaren Regen
schirm.
Ein Ziel der Erfindung besteht darin, die im Stand der Technik
anzutreffenden Nachteile und Unzulänglichkeiten im wesentlichen zu
überwinden und eine Gehäuseeinheit für ein Motorrad zu schaffen, die
längliche Artikel aufnehmen kann, zum Beispiel ein U-förmiges Schloß,
ohne daß die Gehäuseeinheit dabei Höhe und Länge eines Sitzes, die
Karosseriestruktur und ähnliches abträglich beeinflußt, und ohne daß die
ein Hinterrad lagernde Schwinge betroffen ist.
Dieses und weitere Ziele werden erfindungsgemäß erreicht durch eine
Gehäuseeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen An
sprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Gehäuseeinheit für ein Motorrad mit dem
oben angesprochenen Aufbau erstreckt sich der unter dem Sitz befind
liche Gehäusekasten derart nach unten, daß ein Teil von ihm vertikal
durch die das Hinterrad tragende Schwinge zwischen der Schwenkwelle
und dem Hinterrad verläuft, wobei die vertikale Abmessung des Ge
häusekastens in zufriedenstellender Weise groß gewählt werden kann und
somit die Möglichkeit besteht, beispielsweise ein U-förmiges Schloß
bequem unterzubringen, ohne daß zu diesem Zweck die Sitzhöhe oder
das Karosserie-Layout oder ähnliches geändert werden müßte.
Die Größe des Gehäusekastens nimmt nach unten hin ab, wobei die
Länge des Teils des Gehäusekastens geringer ist als die Breite jenes
Teils, und nur der kleinere Teil die Schwinge durchsetzt, so daß der
Gehäusekasten die Schwinge durchsetzen kann, ohne daß er den Schwin
genarm oder die Schwingenarme beeinträchtigt. Die Aufnahme längerer
Gegenstände in der Gehäuseeinheit ist bequem möglich.
Da die Gehäuseeinheit an der Motorradkarosserie an zumindest dem
obersten und dem untersten Abschnitt des Gehäusekastens fixiert ist,
erstreckt sich der Gehäusekasten unter sicherer und fester Anbringung an
der Karosserie in vertikaler Richtung.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Beispiels eines Motorrads von links,
wobei eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gehäuseeinheit an
diesem Motorrad angebracht ist;
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht einer Einzelheit II in Fig. 1, wobei
eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist;
Fig. 3 eine Längsschnittansicht entlang einer Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht in Pfeilrichtung IV in Fig. 2;
Fig. 5 eine Querschnittansicht entlang der Linie V-V in Fig. 2;
Fig. 6 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung der Ge
häuseeinheit;
Fig. 7 eine Längsschnittansicht entlang der Linie VII-VII in Fig. 4;
und
Fig. 8 eine Längsschnittansicht entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht von links eines Beispiels eines Motor
rads, bei dem die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehäuse
einheit Anwendung findet. Das Motorrad ist vom sogenannten
"amerikanischen" Typ, also ein Chopper, bei dem die Lage der Lenk
stange hoch und die Lage des Sitzes niedrig ist.
Ein Karosserierahmen 2 des Motorrads 1 enthält ein dickes Hauptrohr 4
und ein dünnes Abwärtsrohr 5, welche sich von einem am vorderen
Kopfteil befindlichen Kopfrohr 3 nach hinten bzw. diagonal nach unten
erstrecken. Wie in Fig. 2 bis 4 und 6 zu sehen ist, ist das hintere Ende
des Hauptrohrs 4 nach unten gebogen und an einem Mittelteil eines
Mittelrohrs 6 befestigt, welches sich in Breitenrichtung des Fahrzeugs
zusammen mit einem Verstärkungsglied 7 erstreckt. Das linke und das
rechte Ende des Mittelrohrs 6 sind nach unten gekrümmt, um mit oberen
Abschnitten eines Paares linker und rechter Rahmenkörper 8L und 8R
verbunden zu werden.
Wie in Fig. 5 zu sehen ist, sind der linke und der rechte Rahmen
körper 8L und 8R jeweils als Hohlstruktur ausgebildet, bei der die
Körperglieder 8a und 8b, 8c und 8d durch Preßformen eines Metall
blechs gebildet sind und aneinander mit offenen Enden der Körperglieder
8a und 8b bzw. 8c und 8d auf einander zu weisend befestigt sind. Ein
Gelenkansatz 9 ist an jedem der Rahmenkörper 8L und 8R fest ange
bracht, wobei eine Schwenkwelle 11 die beiden Gelenkansätze 9 über
brückt. Andererseits erstreckt sich ein aus einem linken und einem
rechten Seitenrohr 12L und 12R gebildetes Rohrpaar von einem unteren
Ende des Abwärtsrohrs 5 nach hinten, wobei die hinteren Enden der
Seitenrohre 12L und 12R mit den Rahmenkörpern 8L bzw. 8R verbun
den sind. Die unteren Abschnitte des linken und des rechten Rahmen
körpers 8L und 8R sind mit einem Brückenrohr 13 verbunden, wobei
ein unterer, sich nach hinten erstreckender Träger 14 an dem Brücken
rohr 13 fixiert ist.
Eine linke und eine rechte Sitzstrebe 16L und 16R erstrecken sich paar
weise nach oben von den hinteren Abschnitten der Rahmenkörper 8L
bzw. 8R aus und sind nach hinten gekrümmt. Die hinteren Enden eines
linken und eines rechten paarweisen Sitzrohres 17L und 17R verlaufen
von den Bereichen des Hauptrohrs 4 in der Nähe eines gekrümmten
Abschnitts des Hauptrohrs 4 nach hinten und sind an Abschnitten der
Sitzstreben 16L und 16R in der Nähe der gekrümmten Bereiche der
Sitzstreben 16L und 16R fixiert. Die hinteren Enden des linken und des
rechten Sitzrohres 17L und 17R sind über eine Brückenplatte 18 ver
bunden. Sitzlager 19 sind an den Zwischenbereichen der jeweiligen
Sitzrohre 17L und 17R angebracht, und an den gekrümmten Bereichen
der Sitzstreben 16L und 16R sind Stoßfängerträger 20 angebracht.
Eine Vordergabel 24, die ein Vorderrad 23 lagert, ist in zwei Richtun
gen drehbar (schwenkbar) in dem Kopfrohr 3 des Karosserierahmens 2
zusammen mit der Lenkstange 25, einem Frontscheinwerfer 26, einem
vorderen Schutzblech 27 und dergleichen gelagert. Andererseits ist eine
Schwinge 29 für das Hinterrad 28 axial nach oben und nach unten ver
schwenkbar durch die Schwenkwelle 11 gelagert, die den linken und den
rechten Rahmenkörper 8L und 8R überbrückt, wobei ein hinteres
Schutzblech 30 den oberen Teil des Hinterrads 28 bedeckt und an den
Sitzstreben 16L und 16R fixiert ist. Dämpfer 32 verlaufen zwischen den
Dämpferträgern 20 des Karosserierahmens 2 und Dämpferzapfen 31
(siehe Fig. 5), die an einem hinteren Ende der Schwinge 29 angeordnet
sind, um die Auf- und Abwärtsbewegungen der Schwinge 29 zu
dämpfen und die Schwinge zurückzustellen.
Ein Zweizylinder-V-Motor 35 ist in der vorderen Hälfte des Karosserie
rahmens 2 gelagert, oberhalb des Motors 35 befindet sich ein Luftreini
ger 36. Ein Kraftstofftank 37 befindet sich rittlings auf dem Hauptrohr
4. Der Sitz 38 befindet sich auf den Sitzrohren 17L und 17R. Ein Bei
fahrersitz 39 lagert auf den hinteren halben Abschnitten der Sitzstreben
16L und 16R.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist an einer Unterseite eines vorderen Teils
des Sitzes 38 ein Sperrhaken 41 vorgesehen, der von der Rückseite her
in eine Halteplatte 42 an dem gekrümmten Bereich des Hauptrohrs 4
eingreift, um den Sitz 38 zu verriegeln. Ein Schloßteil 43 an einer
Unterseite eines rückwärtigen Bereichs des Sitzes 38 ist an einem
Schließmechanismus 44 fixiert, der an einer Oberseite der Brückenplatte
18 befestigt ist. Ein Dämpfungsglied 45 befindet sich auf der Unterseite
eines Zwischenabschnitts des Sitzes 38 und sitzt auf den Sitzlager 39 der
Sitzrohre 17L und 17R. Der Sitz 38 läßt sich durch Aufsperren des
Schließmechanismus 44 abnehmen.
Unterhalb des Sitzes 38 befindet sich eine erfindungsgemäße Gehäuse
einheit 48. Ein Hauptkörper der Gehäuseeinheit 48 wird durch einen
Gehäusekasten 49 gebildet. Der Gehäusekasten 49 ist einstückig durch
Formen eines Kunstharzmaterials zu einer tiefen Kastenform gebildet,
deren oberer Bereich offen ist.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, hat der Gehäusekasten 49 in der Seiten
ansicht eine solche Form, daß die von vorn nach hinten gemessene
Länge L2 (die Längsabmessung) eines unteren Kastenteils 51, die im
wesentlichen die untere Hälfte des Gehäusekastens 49 bildet, um eine
Stufe schmaler ist als die Längsabmessung L2 des oberen Kastenteils 50,
der im wesentlichen die obere Hälfte des Gehäusekastens 49 bildet. Die
Differenz zwischen den Längsabmessungen L1 und L2 bildet eine Stufe
52 an der Rückseite des Gehäusekastens 49. Eine Vorderseite des Ge
häusekastens 49 ist flach ausgebildet.
Wie in Fig. 5 zu sehen ist, ist die Längsabmessung L2 des unteren
Kastenteils 51 geringer als die dortige Breite (seitliche Abmessung) W.
Wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, ist die Breite W derart ge
wählt, daß ein U-förmiges Schloß 54 horizontal untergebracht werden
kann. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Anschlag oder dergleichen
zum Halten des U-förmigen Schlosses 54 an einer Innenfläche des Ge
häusekastens 49 auszubilden, um die Bewegung des U-förmigen
Schlosses 54 einzuschränken.
An den einander abgewandten linken und rechten Seiten des oberen
Bereichs des Gehäusekastens 49 sind vordere und hintere Paare von
Kastenanschlägen 56L, 56R bzw. 57L, 57R ausgebildet, die nach links
und nach rechts abstehen. Ein linkes und ein rechtes oberes Fixierstück
58 erstrecken sich paarweise nach hinten von einem hinteren Rand des
oberen Teils des Gehäusekasten 49. Ein linker und ein rechter Fixiervor
sprung 59 unten an dem Kasten erstrecken sich paarweise nach unten in
einem vorderen Bereich des unteren Kastenteils des Gehäusekastens 49
(von der Unterseite).
Wie in Fig. 6 zu sehen ist, wird der Gehäusekasten 49 von der Ober
seite her durch einen Raum zwischen dem linken und dem rechten Sitz
rohr 17L und 17R des Karosserierahmens 2 und der Brückenplatte 18
sowie zwischen dem linken und dem rechten Rahmenkörper 8L und 8R
eingesetzt und wird an dem Fahrzeugrahmen 2 montiert. Wie in den
Fig. 2, 3 und 5 zu sehen ist, verläuft nur der untere Kastenteil 51,
der der kleinere Teil des Gehäusekastens 49 ist, in vertikaler Richtung
durch die Schwinge 29 zwischen der Schwenkwelle 11 und dem Hinter
rad 28, wobei sich der Kastenteil nach unten erstreckt.
Wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist, werden die unteren Fixiervorsprünge
59 des Gehäusekastens 49 in Dämpferösen 61 eingesetzt, die feder
elastisch sind und in den unteren Träger 14 des Brückenrohrs I6 einge
paßt sind, um dadurch Bewegungen des unteren Teils des Gehäuse
kastens 49 in Längsrichtung und in Querrichtung zu beherrschen. Die
oberen Fixierstücke 58 des Gehäusekastens 49 werden durch Schrauben
63 mit Mutterglieder 62 befestigt, die auf einer Rückseite der
Brückenplatte 18 angeordnet sind, wie in Fig. 8 gezeigt ist, um da
durch zu verhindern, daß der gesamte Gehäusekasten 49 nach oben
rutscht.
Die Kastenanschläge 56L, 56R, 57L und 57R an der höchstgelegenen
Stelle des Gehäusekastens 49 werden auf schraffierten Bereichen 65L,
65R, 66L und 66R in Fig. 6 auf den Oberseiten des linken und des
rechten Sitzrohres 17L und 17R plaziert, und das Gewicht des gesamten
Gehäusekastens 49 ruht auf den Sitzrohren 17L und 17R über die
Kastenanschläge 56L, 56R, 57L bzw. 57R. Die Sitzlager 19 in den
Zwischenbereichen der Sitzrohre 17L und 17R sind vorab so plaziert,
daß sie zwischen den vorderen Kastenanschlägen 56L und 56R einerseits
und den hinteren Kastenanschlägen 57L und 57R andererseits freiliegen.
Wie in Fig. 5 gezeigt ist, ist die Schwinge 29 durch Verschweißen
eines Schwenkrohrs 68, welches von der Schwenkwelle 11 durchsetzt
wird, mit einem Paar aus einem linken und einem rechten Armteil 69L
und 69R gebildet, wobei ein Brückenstück 70 das linke und das rechte
Armteil 69L und 69R am hinteren Ende des Schwenkrohrs 68 mitein
ander verbindet. Der untere Kastenteil 51 des Gehäusekastens 49 passiert
in vertikaler Richtung den rechteckigen Raum, der von den Teilen 68,
69L, 69R und 70 umgeben ist.
Die Stufe 52 in der Rückseite des Gehäusekastens 49 befindet sich an
einer etwas erhöhten Stelle gegenüber dem Brückenstück 70 der
Schwinge 29 (vergleiche Fig. 2). Hierdurch wird erreicht, daß das
Brückenstück 70 nicht mit dem Gehäusekasten 49 kollidiert, wenn die
Schwinge 29 um die Schwenkwelle 11 nach oben und nach unten
schwingt. Ein Batterie 71 befindet sich zum Beispiel in einem rechten
Seitenbereich des Gehäusekastens 49 (siehe Fig. 3 und 4).
In der Gehäuseeinheit 48 mit dem oben beschriebenen Aufbau lassen
sich nach Abnehmen des Sitzes 38 Artikel verstauen bzw. entnehmen.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, einen speziellen Deckel in dem
Öffnungsbereich am oberen Teil des Gehäusekastens 49 vorzusehen.
Da bei der Gehäuseeinheit 48 der Gehäusekasten 49 derart angeordnet
ist, daß er in vertikaler Richtung die Schwinge 29 durchsetzt, läßt sich
die vertikale Abmessung des Gehäusekastens 49 ausreichend groß be
messen, ohne daß dabei die Dicke der Polsterung des Sitzes 38 verrin
gert werden muß, auch wenn es sich bei dem Fahrzeug um einen
Chopper handelt, bei dem die Sitzhöhe 38 relativ gering und die Länge
des Sitzes 38 knapp bemessen ist. Im Ergebnis läßt sich ein länglicher
Artikel wie zum Beispiel das U-förmige Schloß 54 ebenso wie ein zu
sammenschiebbarer Regenschirm in geeigneter Weise unterbringen, ohne
daß die Ausgestaltung der Karosserie oder anderer Teile hinderlich
wäre.
Außerdem ist der Gehäusekasten 49 mit einer solchen Ausgestaltung
versehen, daß die Länge L2 des unteren Kastenteils 51 um eine Ab
stufung kleiner ist als die Länge L1 des oberen Kastenteils 50, wobei
wiederum die Länge L2 kleiner ist als die Breite W des unteren Kasten
teils 51, demzufolge nur der untere Kastenteil 51 vertikal durch einen
Bereich hindurchtreten kann, der zwischen dem Schwenkrohr 68 und
dem Brückenstück 70 der Schwinge 29 definiert ist.
Im Ergebnis ist es möglich, die Länge der Schwinge 29, gemessen von
der Schwenkwelle 11 bis hin zum Hinterrad 28, kurzzuhalten, was eine
Erhöhung des Radstands des Motorrads 1 überflüssig macht. Außerdem
kann man die Dicke des Brückenstücks 70 der Schwinge 29 ausreichend
bemessen, um eine Verringerung der Steifigkeit der Schwinge 29 zu
vermeiden. Der längliche Gegenstand, insbesondere ein U-förmiges
Schloß 54, läßt sich also ohne irgendwelche Beeinträchtigungen der
Schwinge 29 unterbringen. Da außerdem die Länge L1 des oberen
Kastenteils 50 größer ist als die Länge L2 des unteren Kastenteils 51,
lassen sich nicht nur lange und schmale Artikel in dem Gehäusekasten
49 unterbringen, sondern allgemein Artikel mit relativ großen Ab
messungen.
Da außerdem der Gehäusekasten 49 einen solchen Aufbau hat, daß die
oberen Fixierstücke 58 am obersten Teil des Gehäusekastens 49 und die
unteren Fixiervorsprünge 59 am untersten Teil des Gehäusekastens 49 an
der Brückenplatte 18 bzw. dem unteren Träger 14 des Rahmens 2 be
festigt werden können, läßt sich der sich vertikal erstreckende Gehäuse
kasten 49 fest am Rahmen 2 anbringen, so daß der Gehäusekasten 49
auch dann an einem Hin- und Herschwingen gehindert ist, wenn in ihm
ein relativ schwerer Gegenstand aufgenommen ist.
Obschon der Gehäusekasten 49 bei dieser Ausführungsform direkt an
dem Karosserierahmen 2 fixiert ist, können die oberen Fixierstücke 58,
die unteren Fixiervorsprünge 59 sowie andere Fixierteile des Gehäuse
kastens 49 an einem Teil des Fahrzeugs festgemacht werden, der nicht
direkt der Karosserierahmen 2 ist. Der Gehäusekasten 49 muß nicht als
Einzelteil ausgebildet werden, er kann auch einstückig mit anderen
Teilen gemeinsam ausgebildet sein, beispielweise kann er zusammen mit
dem hinteren Schutzblech 30, Seitenschalen oder dergleichen ausgebildet
sein.
Obschon die Schwinge 29 das Schwenkrohr 68, das linke und das rechte
Armteil 69L und 69R und das Brückenstück 70 bei dieser Ausführungs
form aufweist, kann der untere Teil des Gehäusekastens 49 durch einen
Raum der Schwinge zwischen der Schwenkwelle 11 und dem Hinterrad
28 auch dann verlaufen, wenn die Schwinge 29 ohne das Schwenkrohr
68 ausgebildet ist, indem die vorderen Enden des linken und des rechten
Armteils 69L und 69R direkt und axial von der Schwenkwelle 11 aufge
nommen sind. Die Schwinge kann auch als Freiträger für das Hinterrad
28 ausgebildet sein.
Claims (5)
1. Gehäuseeinheit (48) für ein Motorrad, das ein Paar Rahmenkörper
(8R, 8L), eine zwischen den Rahmenkörpern (8R, 8L) verlaufende
Schwenkwelle (11) und eine schwingfähig an der Schwenkwelle (11)
gelagerte Schwinge (29) zur Aufnahme des Hinterrads (28) aufweist,
wobei unter einem Sitz (38) ein Gehäusekasten (49) angeordnet ist,
bestehend aus einem Oberteil (50) und einem unteren Verlängerungsteil
(52), der sich im eingebauten Zustand vertikal nach unten durch einen
Bereich der Schwinge (29) zwischen der Schwenkwelle (11) und dem
Hinterrad (28) erstreckt.
2. Gehäuseeinheit nach Anspruch 1, bei der der Gehäusekasten (49) eine
sich bei Betrachtung von der Seite im eingebauten Zustand nach unten
verringernde Größe aufweist, und der in der Größe verringerte Abschnitt
des Gehäusekastens durch den Raum der Schwinge hindurch verläuft.
3. Gehäuseeinheit nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Schwinge (29)
aus einem Paar seitlicher Schwingenarme (69R, 69L) besteht, die sich
auf den beiden Seiten der Motorradkarosserie erstrecken und von einem
Brückenstück (70) verbunden sind, wobei der Raum, den der Verlän
gerungsteil (51) des Gehäusekastens durchsetzt, durch die die Schwin
genarme verbindende Schwenkwelle (11), das Brückenstück und die
Schwingenarme definiert wird.
4. Gehäuseeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der untere
Verlängerungsteil (51) des Gehäusekastens eine Längserstreckung (L2)
aufweist, die geringer ist als die Breitenerstreckung (W).
5. Gehäuseeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der mindestens
ein oberster Bereich und ein unterster Bereich des Gehäusekastens (49)
mit Fixiermitteln (56R, 56L; 57R, 57L; 58; 59) zum Fixieren des Ge
häusekastens an der Karosserie des Motorrads ausgestattet sind.
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