DE4336710C2 - Sitzrichtungsumkehrbarer Fahrzeugsitz - Google Patents
Sitzrichtungsumkehrbarer FahrzeugsitzInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft
Fahrzeugsitze, bei denen die Rückenlehne
über eine Sitzbank verschwenkbar ist, wodurch die Sitzrich
tung geändert wird.
Es sind viele Arten von umstellbaren Sitzen des oben be
schriebenen Typs vorgeschlagen und in der Praxis eingeführt
worden. Insbesondere werden solche Sitze zum Transport für
Passagiere bei Motorfahrzeugen wie Kraftfahrzeuge, Straßen
bahnwagen, Flugzeuge u. dgl. verwendet. Einige von diesen sind bei
spielsweise in den ersten vorläufigen Veröffentlichungen der
japanischen Gebrauchsmuster Nr. 60-24631 und 2-8635 darge
stellt.
Die umkehrbaren Sitze dieser Veröffentlichungen weisen in
der Regel eine Sitzbank auf, die auf einem Boden mittels ei
ner Sitzbefestigung montiert ist. Schwenkarme sind an der
Sitzbefestigung angelenkt und halten eine Rücklehne. Bei
dieser sind sowohl die Vorder- als auch Rückseite als Rückenlehne verwendbar.
Die Rückenlehne ist folglich zwischen zwei entgegengesetzten Gebrauchsstellun
gen verschwenkbar. Bei einer Gebrauchsstellung ist die Rück
lehne am in Fahrtrichtung hinteren Ende der Sitzbank angeordnet, wobei eine gepolsterte
Oberfläche nach vorne weist. In der anderen Gebrauchs
stellung ist die Rücklehne am in Fahrtrichtung vorderen Ende der Sitzbank
angeordnet, wobei die andere gepolsterte Oberfläche nach
hinten weist.
Der umkehrbare Sitz der ersten Veröffentlichung, d. h.
der JP 60-24631 U, verwendet einen hydraulischen Antriebsme
chanismus zum Verstellen der Lenker. Bei diesem vorbekannten
Sitz wird ein weiterer Mechanismus zum Verschwenken der
Sitzbank in eine erwünschte Winkelstellung entsprechend zur
Bewegung der Rücklehne eingesetzt.
Bei dem umkehrbaren Sitz der anderen Veröffentlichung,
d. h. der JP 2-8635 U, wird ein Verbindungsarm zum Verschwenken
der Sitzbank in eine erwünschte Winkelstellung entsprechend
dem Verschwenken der Rücklehne verwendet.
Bei den vorbekannten Sitzen ist der Nachteil, daß diese auf
grund ihrer spezifischen Konstruktion relativ viel Raum ein
nehmen. Weiter ist von Nachteil, daß durch die Verwendung
eines Fußteils für den Schwenkmechanismus der Rücklehne di
rekt unterhalb der Sitzbank der Raum unter den bekannten
Sitzen nicht zur Gepäckaufbewahrung verwendbar ist. Weiter
hin ist das Fußteil des Schwenkmechanismus sperrig aufge
baut. Daher erschweren solche Fußteile beispielsweise ein
Reinigen des Bodens unter den Sitzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sitz
der eingangs genannten Art dahin zu verbessern, daß er einen
kompakten Aufbau aufweist und der Raum unter dem Sitz weit
gehend frei ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Demgemäß weist der umkehrbare Sitz zur
Verbindung mit einem Fahrzeugboden einen Lagerbock auf, der fest auf
dem Boden angeordnet ist. Ein Träger ist mit einem seiner
Enden an dem Lagerbock angeordnet, wobei der Träger nur von
dem Lagerbock abgestützt ist. Zwei Armanordnungen sind an
den entsprechenden axialen Enden des Trägers befestigt. Der
Sitz weist eine Sitzbank und eine Rücklehne auf. Mittels ei
ner ersten Schwenkeinrichtung ist eine Schwenkbewegung der
Sitzbank relativ zu den Armanordnungen möglich. Mittels ei
ner zweiten Schwenkeinrichtung ist eine Schwenkbewegung der
Rücklehne über die Sitzbank relativ zu den Armanordnungen
möglich. Eine Kopplungseinrichtung gewährleistet, daß er
ste und zweite Schwenkeinrichtung synchron betrieben werden.
Durch eine Lagereinrichtung ist die Sitzbank an den Arm
anordnungen gelagert.
Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der in der Zeichnung beigefügten Figuren
näher erläutert und beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht des Gerüstaufbaus eines umkehrbaren
Sitzes gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Vorderansicht eines auf einem Fahrzeugboden
angeordneten, umkehrbaren Sitzes;
Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht der Schwenkeinrich
tung für Sitzbank und Rücklehne gemäß der Erfin
dung, bei der durch eine durchgezogene Linie die eine
Gebrauchslage der Rücklehne dargestellt ist;
Fig. 4 eine Ansicht nach Fig. 3, mit der Rücklehne in
einer mittleren Schwenklage;
Fig. 5 eine Ansicht nach Fig. 3, bei der die Rücklehne
die andere Gebrauchslage einnimmt;
Fig. 6A eine Draufsicht auf einen Teil einer Sitztrag
struktur gemäß der Erfindung;
Fig. 6B eine Schnittansicht entlang der Linie 6B-6B aus
Fig. 6A;
Fig. 6C eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie
6C-6C aus Fig. 6B;
Fig. 7A eine Draufsicht auf die Sitztragstruktur;
Fig. 7B eine Vorderansicht der Sitztragstruktur;
Fig. 7C eine Seitenansicht der Sitztragstruktur;
Fig. 8A eine vergrößerte Draufsicht auf die Sitztragstruk
tur an der Stelle, an der ein Lagerbock positio
niert ist;
Fig. 8B eine vergrößerte Vorderansicht des Lagerbocks als
Teil der Sitztragstruktur, und
Fig. 8C eine vergrößerte Seitenansicht des Lagerbocks.
In Fig. 1 ist ein umkehrbarer Sitz 1 in der Gebrauchslage
dargestellt, bei der er zur Front des Fahrzeuges weist. Diese
Orientierung ist auch in den Fig. 3, 4 und 5 bezeichnet.
Nach Fig. 2 kann der umkehrbare Sitz 1 der Erfindung auf
einem Boden 4 eines Motorfahrzeugs, wie ein Straßenbahnwa
gen, ein Kraftfahrzeug, ein Flugzeug o. dgl., aufgestellt
sein. Eine Seitenwand 5 erstreckt sich vom Boden 4 nach
oben.
Wie später im Detail beschrieben wird, weist der Sitz 1 im
allgemeinen eine Sitzbank 2 auf, die so angeordnet ist, daß
sie etwas über den Boden 4 schwenkbar ist, und eine Rück
lehne 3, die so angeordnet ist, daß sie über die Sitzbank 2
insgesamt verschwenkbar ist. Die Sitzbank 2 weist zwei
Armlehnen 7 an ihren seitlich gegenüberliegenden Enden auf.
Die Rücklehne 3 weist an ihrem oberen Ende zwei Kopfstützen
6 auf.
Nach Fig. 2 ist der umkehrbare Sitz 1 über den Boden 4
auskragend von einem einzelnen Lagerbock 11 gehalten.
Der Lagerbock 11 ist im Detail in den Fig. 8A, 8B und 8C
dargestellt. Demgemäß ist der Lagerbock 11 im wesentlichen
kastenförmig, wobei er aus einer Aluminiumlegierung, Stahl
o. dgl. gefertigt ist. Der Lagerbock 11 ist durch eine Viel
zahl von ohne Bezugszeichen versehenen Schraubbolzen am
Fahrzeugboden 4 befestigt.
Nach Fig. 8B und 2 weist der Lagerbock 11 in einem unte
ren Bereich einen Vorsprung 11a auf, der mit einer Halteein
richtung 20, welche am Fahrzeugboden 4 befestigt ist, in
Eingriff ist. Wie sich in der weiteren Beschreibung zeigen
wird, verhindert der Eingriff von Vorsprung 11a und Haltein
richtung 20 ein Kippen des Lagerbocks 11, das durch ein ver
hältnismäßig großes, auf den Lagerbock 11 wirkendes Gewicht
hervorgerufen wird. Aufgrund dieses Eingriffes, kann der La
gerbock 11, siehe Fig. 8B oder 2, einen kleineren unteren
Bereich aufweisen, wodurch der Raum unter der Sitzbank 2
vergrößert ist.
Nach den Fig. 8A, 8B und 7B ist an einem oberen Bereich
des Lagerbocks 11 durch vier ohne Bezugszeichen versehene
Schraubbolzen ein Endabschnitt eines auskragenden Trägers 12
befestigt.
Nach den Fig. 6A, 6B, 6C, 7A, 7B und 7C sind längliche
Armanordnungen 13 an den entsprechenden Enden des auskragen
den Trägers 12 befestigt. Diese sind aus einer Aluminiumle
gierung, Stahl o. dgl. gefertigt.
Nach Fig. 4 ist jede Armanordnung 13 bogenförmig und so an
geordnet, daß deren beide Enden nach oben ragen. Aufgrund
der Bogenform weist die Armanordnung 13 einen merklichen Wi
derstand gegen eine Last, d. h. einem Gewicht, auf, die von
oben auf der Armanordnung lastet.
Nach den Fig. 6A bis 6C weist jede Armanordnung 13 eine
Ausnehmung auf, von der ein Ende des auskragenden Trägers 12
innig aufgenommen ist. Ein länglicher Halter 21 ist durch
Schraubbolzen 22 an der Armanordnung 13 befestigt, wobei er
deren Ausnehmung abdeckt. Folglich sind die beiden Armanord
nungen 13 fest am Träger 12 gesichert. Der auskragende Träger
12 und die beiden länglichen Armanordnungen 13 bilden
auf diese Weise eine einzige Tragstruktur, die fest von dem
Lagerbock gehalten ist.
Auch wenn in Fig. 1 nur eine längliche Armanordnung 13 dar
gestellt ist, weist jede diese Armanordnung 13 vordere und
hintere Schwenklenker 14 und 15 auf, die an diesen
durch Schwenkzapfen 14a und 15a verschwenkbar gelagert sind.
Nach Fig. 4 sind diese Schwenkzapfen 14a und 15a in einem
mittleren Bereich der Armanordnung 13 angeordnet. Die beiden
Schwenklenker 14 und 15 sind an ihren oberen Enden
verschwenkbar durch entsprechende Schwenkzapfen 37a und 37b
an einem Halter 19a verschwenkbar gelagert, welcher an einem
unteren Ende eines im wesentlichen rechteckigförmigen Rah
mens 19 der Sitzbank 2 befestigt ist. Jeder Schwenklenker
14 bzw. 15 weist einen länglichen Schlitz zur Reduzie
rung seines Gewichts auf. Die Sitzbank 2 kann folglich
vorwärts und rückwärts relativ zu den Armanordnungen 13 ver
schwenkt werden.
Nach Fig. 1 erstrecken sich vordere und eine hintere Rund
stangen 30 und 31 zwischen den beiden Armanordnungen 13. Jede
dieser Stangen ist um ihre Längsachse relativ zu den Arm
anordnungen 13 drehbar.
Die vordere Rundstange 30 ist durch einen ersten Gelenkme
chanismus mit einem vorderen Bereich eines rechteckigen Rah
mens 16 der Sitzbank 2 verbunden. Der erste Gelenkmechanis
mus weist einen Hebel 33a auf, der an der vorderen Rund
stange 30 befestigt ist; eine gekrümmte Gelenkverbindung
17a, die an dem Hebel 33a verschwenkbar gelagert ist, und
einen weiteren Hebel 34a, der am vorderen Bereich des Rah
mens 16 befestigt und mit der gekrümmten Gelenkverbindung
17a verschwenkbar verbunden ist. In ähnlicher Weise ist die
hintere Rundstange 31 an einem hinteren Bereich des Rahmens
16 der Sitzbank 2 durch einen zweiten Gelenkmechanismus an
gelenkt. Der zweite Gelenkmechanismus weist einen an der
Stange 31 befestigten Hebel 33b, eine gekrümmte Gelenkver
bindung 17b, die verschwenkbar mit dem Hebel 33b verbunden
ist, und einen weiteren Hebel 34b, der am hinteren Bereich
des Rahmens 16 befestigt und mit der gekrümmten Gelenkver
bindung 17b verschwenkbar verbunden ist.
Folglich, wenn die vordere und hintere Rundstange 30 bzw. 31
um ihre entsprechenden Längsachsen drehen, ist der recht
eckige Rahmen 16, d. h. Sitzbank 2, relativ zu den festen
Armanordnungen 13 verschwenkbar.
Der rechteckige Rahmen 16 der Sitzbank 2 weist an seinen
vier Ecken abgerundete Vorsprünge 25a und 25b nach Fig. 1
auf. Jeder dieser Vorsprünge 25a oder 25b steht nach unten
vor.
Jede Armanordnung 13 weist an ihren vorderen und hinteren
Bereichen Lagerabschnitte 26a und 26b auf. Auf diesen sind
vordere und hintere gerundete Vorsprünge 25a und 25b des
Rahmens 16 der Sitzbank 2 gelagert.
Nach Fig. 4 weist jeder Lagerabschnitt 26a bzw. 26b eine
konkave Oberfläche auf, auf der die entsprechenden, abgerun
deten Vorsprünge 25a bzw. 25b eine gleichmäßige Rutschbewe
gung durchführen können. Das heißt, die Sitzbank 2 kann auf
den beiden Armanordnungen 13 verschwenkt werden, wobei die
vier abgerundeten Vorsprünge 25a und 25b in Gleitkontakt mit
den vier Lagerabschnitten 26a und 26b sind.
An Außenseiten eines jeden Tragabschnitts 26a oder 26b ist
eine Anschlagfläche 27a bzw. 27b gebildet, die nach oben ab
steht. Aufgrund dieser Anschlagflächen 27a und 27b sind die
abgerundeten Vorsprünge 25a und 25b der Sitzbank 2 an einem
seitlichen Gleiten über die Armanordnungen 13 hinaus gehin
dert. Zudem gelangt einer der
Schwenklenker 14 oder 15 in Kontakt mit den Anschlag
flächen 27a oder 27b, wenn die Rücklehne 3 ihre vordere
oder hintere Schwenklage erreicht hat, wodurch
ein weiteres Verschwenken der Rücklehne 3 verhindert ist.
Um eine synchronisierte Schwenkbewegung zwischen Rücklehne 3
und Sitzbank 2 zu erhalten, sind zwei, d. h., ein vorderer und ein
hinterer Kopplungsmechanismus bei jeder Armanordnung 13
vorgesehen.
Der vordere Kopplungsmechanismus weist eine Gelenkverbindung
18a auf, die verschwenkbar an einem unteren Abschnitt des
vorderen Schwenklenkers 14 gelagert ist. Ein Arm
32a ist mit der Gelenkverbindung 18a verschwenkbar verbunden
und an der vorderen Rundstange 30 befestigt. In ähnlicher Weise besitzt
der hintere Kopplungsmechanismus eine Gelenkverbindung
18b, die an einem unteren Abschnitt des hinteren Schwenk
lenkers 15 gelagert ist, und einen Arm 32b, der ver
schwenkbar mit der Gelenkverbindung 18b verbunden und an der
hinteren Rundstange 31 befestigt ist. Folglich ergibt sich
nach Fig. 1, daß, wenn die Rücklehne 3 nach vorne oder nach
hinten verschwenkt wird, ihre Schwenkbewegung auf die Sitz
bank 2 durch die Schwenklenker 14 und 15, den vorderen und
hinteren Kopplungsmechanismus 18a, 32a, 18b und 32b, die Rund
stangen 30 und 31 und die Gelenkmechanismen 33a, 17a, 34a,
33b, 17b und 34b übertragen wird, wodurch sich die Schwenk
bewegung der Sitzbank 2 ergibt.
Es sei angemerkt, daß im wesentlichen die gleichen Mechanis
men wie vorstehend beschrieben, an der anderen Armanordnung
13, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist, vorgesehen sind.
Allerdings können Einrichtungen, entsprechend zu den vorste
hend erwähnten vorderen und hinteren Kopplungsmechanismen, d. h.
die Mechanismen mit den Teilen 18a, 32a, 18b und 32b, bei
einer Armanordnung weggelassen werden, falls dies erwünscht
ist.
Im Folgenden wird die Betätigung des umkehrbaren Sitzes 1
anhand der Fig. 1, 3, 4 und 5 beschrieben.
Zur Vereinfachung beginnt die Beschreibung bei der in Fig.
3 oder Fig. 1 dargestellten Gebrauchslage, bei der der Sitz 1 zur Front
des Fahrzeuges gerichtet ist.
Demgemäß ist die Rücklehne 3 am hinteren Ende der Sitzbank 2
angeordnet und leicht nach hinten geneigt, wie durch die
durchgezogene Linie dargestellt ist. Entsprechend ist die
Sitzbank 2 leicht geneigt, wobei ihr vorderer Bereich etwas
erhöht angeordnet ist, wie ebenfalls durch die durchge
zogene Linie dargestellt ist. Der hintere Schwenklenker 15
ist in Kontakt mit der Anlagefläche 27b der Armanordnung 13.
Folglich kann ein nicht dargestellter Fahrgast eine bequeme
Sitzpositur auf dem Sitz 1 einnehmen, bei der sein oder ihr
Gesicht nach vorne, d. h. in Fig. 3 nach links gerichtet
ist.
Wird die Rücklehne 3 nach
vorne geschoben, gelangt diese zusammen mit dem vorderen und
hinteren Schwenklenker 14 und 15 in die andere Schwenklage
nach Fig. 5 durch eine in Fig. 4 dargestellte
Neutralstellung. In dieser anderen Gebrauchslage
ist die Rücklehne 3 am vorderen Ende der Sitzbank 2
angeordnet und etwas nach vorne geneigt, wie in Fig. 5 dar
gestellt. Während der Bewegung der Rücklehne 3 wird die
Sitzbank 2 etwas in die gleiche Richtung aufgrund der oben
erwähnten verschiedenen Kopplungs- bzw. Gelenkmechanismen verschwenkt. Die
Schwenkbewegung der Sitzbank 2 wird durchgeführt, während die
abgerundeten Vorsprünge 25a und 25b auf den konkaven Lagerab
schnitten 26a und 26b gleiten. In der neuen Stellung ist die
Sitzbank 2 leicht geneigt, wobei ihr hinterer Bereich, wie
dargestellt, etwas angehoben ist. Der vordere Schwenklenker
14 steht in Kontakt mit der Anschlagfläche 27a der Armanord
nung 13. Folglich kann der nicht dargestellte Fahrgast eine
bequeme Sitzpositur auf dem Sitz 1 einnehmen, bei der sein
oder ihr Gesicht nach hinten, d. h. in Fig. 5 nach rechts
gerichtet ist.
Wie sich aus dem vorhergehenden ergibt, weisen die Schwenk
einrichtungen für Rücklehne 3 und Sitzbank 2 eine kompakte
Größe auf. Folglich kann der gesamte umkehrbare Sitz 1 ge
mäß der Erfindung kompakt hergestellt werden. Weiterhin wird
der Sitz 1 durch einen sogenannten, auskragenden Träger 12
über dem Boden 4 aufgrund eines einzigen Lagerbocks 11 gehal
ten, welcher nur ein Seitenende des Sitzes 1 trägt. Wie sich
aus Fig. 2 ergibt, kann der unterhalb des Sitzes 1
befindliche Raum zur Gepäckaufbewahrung verwendet werden.
Aufgrund der Anordnung des Kopplungsmechanismus zwischen der
Schwenkeinrichtung für die Rücklehne 3 und der für die
Sitzbank 2, kann ein Verschwenken von Rücklehne 3 und Sitz
bank 2 synchron durchgeführt werden, wodurch die Handhabung
des Sitzes 1 erleichtert ist.
Claims (14)
1. Sitzrichtungsumkehrbarer Fahrzeugsitz (1), umfassend
einen Lagerbock
(11), welcher auf dem Fahrzeugboden (4) befestigt ist; einen
Träger (12), welcher mit einem Ende am Lagerbock (11)
befestigt ist, wobei der Träger allein vom Lagerbock (11)
gehalten ist; zwei Armanordnungen (13), welche an ent
sprechenden axialen Enden des Trägers befestigt sind;
eine Sitzbank (2); eine Rücklehne (3); eine erste
Schwenkeinrichtung zum Verschwenken der Sitzbank (2)
relativ zu den Armanordnungen (13); eine zweite
Schwenkeinrichtung (14, 15), zum Verschwenken der Rück
lehne (3) über die Sitzbank (2) relativ zu den Arman
ordnungen (13); eine Kopplungseinrichtung zur synchronen
Betätigung der ersten und zweiten Schwenkeinrichtungen
(14, 15); und einer Lagereinrichtung (25a, 25b; 26a,
26b; 27a, 27b); zur Lagerung der Sitzbank (2) auf den
Armanordnungen (13).
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, bei dem die zweite
Schwenkeinrichtung einen vorderen und einen hin
teren Schwenklenker (14, 15) aufweist, von denen jeder
mit einem unteren Ende verschwenkbar an einer Armanord
nung (13) gelagert und in einem oberen Abschnitt ver
schwenkbar an der Rücklehne (3) gelagert ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, bei dem die
unteren Enden der vorderen und hinteren Schwenklenker
(14, 15) verschwenkbar in einem mittleren Bereich der
Armanordnung (13) durch entsprechende Schwenkzapfen
(14a, 15a) gelagert sind.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, bei dem jeder
der vorderen und hinteren Schwenklenker (14, 15) zur
Verminderung seines Gewichts einen Schlitz aufweist.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem die erste
Schwenkeinrichtung einen ersten und einen zweiten Gelenkmechanis
mus aufweist, wovon der eine dem vorderen und der andere dem hinteren Abschnitt
der Sitzbank (2) zugeordnet ist und jeder eine Rundstange (30, 31) um
faßt, welche sich zwischen den Armanordnungen (13) er
streckt und um ihre Achse relativ zu den Armanordnungen (13) mittels jeweils
eines Schwenklenkers (14; 15) drehbar ist, ein erster Hebel (33a, b) an jeder Rundstange
(30, 31) und ein zweiter Hebel (34a, b) jeweils am vorderen und am hinteren Ab
schnitt der Sitzbank (2) befestigt ist, und die Hebel (33a, b; 34a, b)
mit einer Gelenk
verbindung (17a, b) gelenkig verbunden sind.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, bei dem jede
der Gelenkverbindungen (17a, b) der zweiten Schwenkein
richtung so gekrümmt ist, daß sie in einer der Schwenklagen jeweils eine
der Rundstangen (30; 31) umgreifen.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die
Lagereinrichtung abgerundete Vorsprünge (25a, b) an der
Sitzbank (2) und konkave Lagerabschnitte (26a, b) an
den Armanordnungen aufweist, auf denen die abgerundeten
Vorsprünge entsprechend gleitgelagert sind.
8. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, bei dem die
konkaven Lagerabschnitte (26a, b) an axial gegenüber
liegenden Enden einer jeden Armanordnung angeordnet
sind.
9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, bei dem jeder
der konkaven Lagerabschnitte (26a, b) eine Anschlagflä
che (27a, b) aufweist, an der einer der vorderen und
hinteren Schwenklenker anliegt, wenn die Rücklehne eine der beiden
Gebrauchslagen einnimmt.
10. Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, bei dem die
Anschlagfläche (27a, b) von den entsprechenden konkaven
Lagerabschnitten (26a, b) zur Vermeidung eines seitli
chen Abgleitens der abgerundeten Vorsprünge (25a, b)
von der Armanordnung (13) nach oben absteht.
11. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der
Lagerbock (11) im wesentlichen kastenförmig und aus ei
nem Metall gebildet ist.
12. Fahrzeugsitz nach Anspruch 11, bei dem der
Lagerbock (11) in einem unteren Bereich einen einteilig
gebildeten Vorsprung (11a) aufweist, welcher in sper
rendem Eingriff mit einem auf dem Boden (4) befestigten
Halter (20) ist.
13. Fahrzeugsitz nach Anspruch 12, bei dem der
Träger (12) aus Metall ist und an dem Lagerbock (11)
durch Schraubbolzen befestigt ist.
14. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem jede
Armanordnung (13) bogenförmig ist und an ihren Enden
nach oben gekrümmt ist, wobei ihre nach oben gekrümmten
Enden die Lagereinrichtung (25a, b, 26a, b, 27a, b) aufweisen.
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