DE19943214C2 - Stangenverriegelung für Flügel von Fenstern oder Türen - Google Patents
Stangenverriegelung für Flügel von Fenstern oder TürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stangenverriegelung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Üblicherweise bestehen Tür- oder Fensterverriegelungen aus konventio
nellen falzseitigen Schließblechen und entsprechenden Schließzapfen,
die einen Flügel gegen einen Rahmen kraft- und formschlüssig verriegeln,
so dass der Flügel von außen nicht geöffnet werden kann. Diese Verriege
lungen lassen sich durch eine Zusatzsicherung in Form einer Stangen
verriegelung hinsichtlich Kraft- und Formschlüssigkeit verstärken.
Aus der DE 90 05 487 U1 ist ein Stangenverschluss für eine Tür bekannt,
wobei dessen Stangen in der Schließstellung in eine Öffnung des an dem
umgebenden Rahmen befestigten Schließbleches einführbar sind. Die
Stangen sind zum Zwecke geräuschloser Betätigung federbelastet und
durch Anschläge in Ihrer Bewegung begrenzt. Durch das Einführen der
Stange in die Öffnung des Schließbleches ist es nicht möglich, der bei
einem Einbruchsversuch aufgebrachten horizontalen Kraft und der sich
ausbildenden Durchbiegung der Stangen entgegenzuwirken.
Aus der DE 38 44 627 C2 ist ein Beschlag bekannt, wodurch ein mit Ver
riegelungsmitteln ausgestatteter Fensterflügel zusätzlich gesichert ist.
Dieser Beschlag wird nachträglich auf den Flügel aufgesetzt. Das in
Flachform gestaltete Getriebe wird zwischen Flügeloberfläche und der vor
der Montage zu entfernenden Griffhandhabe eingesetzt. Mittels des Ge
triebes werden nach oben und unten gegeneinander ausfahrbare Riegel
stangen gesteuert, deren freie Enden jeweils in rahmenseitig befestigte
Gegenschließteile einführbar sind. Die Riegelstangen stehen über das
Getriebe in Wirkverbindung mit einer Nuss, welche von einem An
triebsdorn der Griffhandhabe durchsetzt ist. Ausgehend von der Schließ
stellung, bei der beide Riegelstangen maximal ausgefahren in den Ge
genschließteilen eingeführt sind, kann nach einer ersten Teildrehung der
Nuss, die die Riegelstangen in ihre Offenstellung verlagert, eine zweite
Teildrehung erfolgen, bei der nur die untere Riegelstange wieder in ihre
Schließstellung gesteuert wird. Die obere Riegelstange bleibt dagegen in
ihrer zurückgefahrenen Stellung stehen. In dieser Position ist das Kippen
des Fensterflügels möglich, wobei der Flügel auch in dieser Kippstellung
zusätzlich gesichert ist.
Des Weiteren ist es aus der EP 0 779 945 B1 bekannt, innerhalb derarti
ger Zusatzsicherungen Meldekontakte anzuordnen, um eine Integrations
möglichkeit für Alarmanlagen zu schaffen. Beim Überwinden der konven
tionellen Verriegelung lösen die Meldekontakte einen stillen Alarm aus,
um die zeitliche Verzögerung bis zur vollständigen Überwindung der Zu
satzsicherung zur Einleitung geeigneter Maßnahmen zu nutzen.
Problematisch ist beim Stand der Technik das Zusammenwirken zwischen
den Riegelstangen und den Gegenschließteilen, insbesondere in der
Kippstellung des Flügels. Bei einem Einbruchsversuch mit massiver Kraft
einwirkung können sich die Riegelstangen verbiegen und aus den Gegen
schließteilen rutschen. Darüber hinaus lassen sich derartige Stangen
verriegelungen nur bedingt und unvorteilhaft an bestehende Tür- oder
Fensteranlagen integrieren. Insbesondere die Ausbildung von Stoßkanten
und die Möglichkeit des ungeschützten und verletzungsträchtigen Zugrif
fes auf funktionsrelevante Bauteile ist bedienerseitig und reinigungstech
nisch nachteilig.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Stangenverriegelung nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weiterzubilden, dass der Einbruchs
schutz funktionell erhöht und die Benutzerfreundlichkeit verbessert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Patent
anspruches 1 sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Stangenverriegelung gemäß dem Patentanspruch
1 weist den Vorteil auf, dass ein Verhakungsmechanismus zwischen einer
Riegelstange und einem Gegenschließteil ausgebildet ist. Bei einer mas
siven Krafteinwirkung im Einbruchsfall verhakt das freie Ende der Riegel
stange in dem Gegenschließteil, so dass weiterhin ein sicherer Sitz der
Riegelstange in dem Gegenschließteil gewährleistet ist. Sowohl die Rie
gelstange als auch das Gegenschließteil bestehen aus hoch beanspruch
baren Materialien. Hierfür eignen sich insbesondere metallische Werk
stoffe. Um das System auch an den vermeintlichen Schwachstellen, näm
lich den Verbindungsstellen zum Rahmen bzw. den Flügeln, hinreichend
massiv auszulegen, sind das Gegenschließteil und eine Hülse zur Füh
rung der Riegelstange jeweils mit mehreren Schrauben eventuell unter
Einsatz von zusätzlichen Verstärkungsmitteln befestigt. Die erfindungsge
mäße Stangenverriegelung widersteht dadurch den üblichen Einbruchs
versuchen und stellt eine einfache und nachrüstbare Lösung dar. Das Sy
stem lässt sich sowohl bei Drehflügeln als auch bei so genannten Dreh-
Kippflügeln sowie Schiebe- und Schiebekippflügeln einsetzen. Unter Flü
gel werden hier alle zumindest in eine Richtung verschwenkbaren oder
verschiebbaren Flügel von Türen, Fenstern oder dergleichen verstanden.
Die erfindungsgemäße Stangenverriegelung kann vorzugsweise nach
rüstbar an dem im Flügel integrierten Beschlag zum Öffnen und Schließen
montiert werden, so dass die normale Benutzung des Flügels weiterhin
uneingeschränkt, ohne Komforteinbuße, möglich ist. Dabei wird der Be
schlag ausgewechselt und die Riegelstangen mit ihren Gegenschließteilen
am Flügel bzw. am Rahmen montiert, so dass der Material- und Mon
tageaufwand äußerst gering ist, insbesondere auch im Hinblick auf die
Tatsache, dass die üblichen Beschlagteile nur teilweise ausgewechselt
werden müssen.
Die konventionelle Verriegelung zwischen dem Rahmen und dem Flügel
an der Falzseite bleibt dabei unverändert bestehen. Eine zweite und zu
sätzliche Verriegelung bildet dann die erfindungsgemäße Stangenverrie
gelung. Die Stangenverriegelung kann durch Bemessung der Riegelstan
gen hinsichtlich Material, Länge und Durchmesser variiert werden und
bietet einem potentiellen Einbrecher einen erheblich größeren Widerstand
als die konventionelle Verriegelung.
Die wenigstens eine verschiebbare Riegelstange ist mit einer Öffnung des
Gegenschließteiles in Eingriff bringbar, wobei die Riegelstange am Flügel
und das Gegenschließteil am entsprechenden Rahmen angeordnet sind.
Eine solche Riegelstange kann sehr massiv ausgebildet werden, so dass
deren Überwindung eine große zeitliche Bindung des Einbrechers erfor
dert oder diesen gar entmutigt. Dabei sind in einer bevorzugten Ausfüh
rung wenigstens zwei Riegelstangen nach entgegengesetzten Richtungen
verschiebbar an der Innenseite des Flügel angeordnet, wobei die entspre
chenden Gegenschließteile zur Befestigung an entgegengesetzten Stellen
des Rahmens vorgesehen sind. In einer ersten Schließstellung sind die
beiden Riegelstangen in ihre entsprechenden Gegenschließteile ein
geführt. In der so genannten Kippstellung ist nur eine Riegelstange in ihr
Gegenschließteil eingeführt, während die gegenüberliegende Riegel
stange und Teile der falzseitigen Schließmittel außer Eingriff sind. Statt
dessen sorgt gegenüber der Kippachse ein Sperrbügel für einen hinrei
chenden Halt des Flügels. Selbst in dieser gekippten Stellung ist der Flü
gel mit der einseitig wirkenden Stangenverriegelung hinreichend gegen
Einbruch gesichert.
In einer ersten vorteilhaften konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung
weist die Riegelstange, die in einer am Flügelrahmen befestigten Hülse
geführt ist, an ihrem freien Ende, mit dem sie in das Gegenschließteil
einführbar ist, eine umlaufende Nut auf. Das Gegenschließteil ist mit einer
Grundplatte am Rahmen befestigt und weist eine Öffnung auf, die einen
geringfügig größeren Durchmesser als die Riegelstange hat. Innerhalb
dieser Öffnung befindet sich eine freigeschnittene Schulter, die im Ein
bruchsfall nach Überwindung der ersten konventionellen Verriegelung mit
der Nut in Eingriff kommt, da der Flügel dann eine horizontale Bewegung
erfährt. Eine vertikale Bewegungskomponente die letztlich zur Durchbie
gung der Riegelstange führen würde, wird hierdurch wirksam verhindert.
In dem zur Bildung der Schulter notwendigen Freischnitt kann ein flexibles
Element angeordnet sein, das einerseits die vertikale Führung der Riegel
stange erhöht, aber andererseits hinreichend verformbar ist, um im Ein
bruchsfall das Zusammenwirken zwischen der Nut und der Schulter zu
gewährleisten.
Die Öffnung oder die Riegelstange kann mit einem Einführrand versehen
sein, um das Einführen der Riegelstange auch bei bedienungsbedingten
oder bei temperaturbedingten Toleranzen zu gewährleisten. Des Weiteren
ist es möglich, die Öffnung des Gegenschließteiles axial schräg verlau
fend zu erweitern, so dass die erfindungsgemäße Stangenverriegelung
auch für Dreh-Kippflügel benutzt werden kann. Die obere Riegelstange ist
dann nicht mehr mit dem Gegenschließteil in Eingriff. Ein Sperrbügel be
grenzt den Kippwinkel des Flügels. Bei einem Einbruchsversuch in der
Kippstellung des Flügels wird die Riegelstange entweder horizontal ver
schoben oder in weitere Schrägstellung gebracht, so dass auf jeden Fall
die Nut mit der Schulter zusammenwirkt. Zusätzlich kann eine weitere
Schulter in der Öffnung ein Rausrutschen verhindern.
Jedes Gegenschließteil besitzt einen prinzipiell rechteckigen Grundriss.
Zur Festlegung des Gegenschließteiles dienen Schrauben, die in den
Rahmen eingreifen. Dies ist z. B. unter Zwischenlage eines Distanz
stückes möglich, das bei unzureichender Materialdicke des Rahmens
verwendet wird und im Bereich der Schrauben Hohlnieten aufweist. Das
Distanzstück könnte auch mehrteilig gestaltet sein, so dass ein scheiben
artiges entsprechend variables Übereinanderschichten möglich ist.
Vorteilhafterweise ist eine Grundplatte ausgebildet, die an dem Rahmen
verschraubt wird. Vorzugsweise kann das Gegenschließteil anschließend
seitlich aufgeschoben und verschraubt werden. Die Grundplatte und das
Gegenschließteil weisen komplementär ausgebildete Einrichtungen auf,
die eine formschlüssige und in horizontaler Richtung kraftschlüssige Ver
bindung ermöglichen. Das Gegenschließteil ist durch diese Maßnahmen
optimiert worden, so dass ein massives widerstandsfähiges Blockbauteil
entsteht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich um ein Ge
genschließteil, das einen Flügel so absichert, dass im Belastungsfall, d. h.,
wenn der Flügel aufgebrochen wird, ein Impuls zur Aktivierung einer
nachgeschalteten Alarmanlage generiert wird. Beispielsweise wird durch
Unterbrechung von Leiterbahnen ein elektrischer Impuls abgegeben, wo
bei bei gleichzeitiger Durchtrennung von Abreißschrauben die nachge
schaltete Stangenverriegelung den verstärkten Hauptbelastungsangriff
übernehmen kann. Die Abreißschrauben vermeiden ein versehentliches
Lösen oder Entfernen des Schraubelementes bzw. Ansprechen des Mel
dekontaktes. Durch den beim Überwinden der konventionellen Verriege
lung aktivierten Melder wird ein sicherer Alarm ausgelöst und ein Ein
bruchsversuch wird eindeutig dokumentiert, so dass sicher erkannt wer
den kann, ob ein solcher oder ein Fehlalarm Ursache für die Alarmauslö
sung war. Vorteilhafterweise ist nur an dem unteren Gegenschließteil ein
derartiger Melder angeordnet, da dies auch bei Dreh-Kippflügeln ausrei
chend ist. Ein weiterer Vorteil besteht noch darin, dass der Melder von
außen oder von innen her in den alarmbereiten Zustand versetzt werden
kann. Die Verriegelung lässt sich auch zusätzlich noch mit einem Melde
kontakt versehen, der einen Schaltimpuls absetzt, wenn das Fenster ge
schlossen ist.
In diesem Fall weist das Gegenschließteil ein Schubelement auf, das
durch die Einbruchsbeanspruchung aus einer Ruheposition bewegt wird
und dadurch einen Melder aktiviert. Denkbar sind hierbei optische, ma
gnetische und/oder elektrische Melder, z. B. Platinen, Reedkontakte usw.
Dabei ist in dem Schubelement die Öffnung zur Aufnahme der Riegel
stange ausgebildet, wobei das Schubelement in einer entsprechenden
Ausnehmung des Gegenschließteiles bewegbar geführt ist. In dem Schub
element ist des Weiteren eine Kammer ausgebildet, die zur Aufnahme
eines laschenförmigen Ansatzes dient, welcher sich einstückig in der Aus
nehmung des Gegenschließteiles verschiebbar erstreckt. Durch das Zu
sammenwirken der Kammer und des Ansatzes ist das Schubelement in
der Ausnehmung des Gegenschließteiles geführt. Der Ansatz hat eine
Öse, die in der Ruheposition mit der Öffnung in dem Schubelement
fluchtet, um die Riegelstange aufnehmen zu können. Im Einbruchsfall er
folgt die Verhakung zwischen der Riegelstange und dem Gegenschließ
teil dergestalt, dass das Schubelement mitsamt der Riegelstange aus sei
ner ursprünglichen Lage verschoben wird und die Nut an dem freien Ende
der Riegelstange eine Schulter an der ortsfesten Öse hintergreift.
Da die Stangenverriegelung in der Regel an bestehende konventionelle
Verriegelungen nachträglich montiert wird, ist eine optisch ansprechende
Integration an die Flügelgestaltung wünschenswert. Zwischen der Griff
handhabe und der Ober- bzw. Unterkante des Flügels sind hierzu einheit
liche und durchgängige Abdeckungen vorhanden. Sowohl die Riegel
stange als auch deren Hülsen werden vollständig abgedeckt. Diese Ab
deckungen sind an den Hülsen und der Griffhandhabe aufgeschoben oder
aufgeclipst. Die Gegenschließteile weisen die gleiche Farbe und Außen
form wie die Abdeckungen auf, so dass ein einheitliches Bild entsteht.
Das Gegenschließteil ist an der der Riegelstange zugewandten Seite mit
einem Freischnitt versehen, damit die Abdeckung der Riegelstange in der
Kippposition des Flügels in diesen Freischnitt geschwenkt werden kann.
Es wird dadurch vermieden, dass sich die Abdeckung und das Gegen
schließteil in der Kippposition des Flügels beeinträchtigen.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher be
schrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 Einen bereichsweisen Querschnitt durch eine Stangenver
riegelung.
Fig. 2 Eine Ansicht der Stangenverriegelung gemäß Schnitt A-A in
Fig. 1.
Fig. 3 Eine Draufsicht eines Gegenschließteiles gemäß Fig. 1 in
Ruheposition.
Fig. 4a Auszugsweise einen Querschnitt der Stangenverriegelung
gemäß Fig. 1 in Ruheposition.
Fig. 4b Eine Stangenverriegelung gemäß Fig. 4a in Kippposition.
Fig. 4c Eine Stangenverriegelung gemäß Fig. 4a in aktivierter Po
sition.
Fig. 5 Eine Draufsicht eines Gegenschließteiles gemäß Fig. 3 in
aktivierter Position.
Fig. 6 Auszugsweise ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stan
genverriegelung in aktivierter Position.
Fig. 7 Auszugsweise ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stan
genverriegelung in aktivierter Position.
Fig. 8a Auszugsweise ein Ausführungsbeispiel einer Stangenverrie
gelung in Ruheposition.
Fig. 8b Eine Stangenverriegelung gemäß Fig. 8a in Kippposition.
Fig. 8c Eine Stangenverriegelung gemäß Fig. 8a in aktivierter Po
sition.
Ein in den Figuren nur auszugsweise dargestelltes Fenster 1 besteht in an
sich bekannter Weise aus einem Rahmen 2 und aus einem an dem Rah
men 2 gelagerten Flügel 3, der von einem Flügelrahmen 4, z. B. in Form
eines Profiles umgeben ist. Das Fenster 1 ist als Dreh-Kippfenster darge
stellt, dessen Flügel 3 um eine Achse drehbar und um eine weitere Achse
kippbar angeordnet ist. Hierzu ist der Flügel 3 mit dem Rahmen 2 mittels
nicht dargestellten Scharnieren verbunden, wobei das Scharnier zur Er
zielung der Kippstellung entkuppelbar ist. Der Flügel 3 weist falzseitige
Schließelemente auf, welche mittels einer Griffhandhabe verlagerbar sind.
Die Griffhandhabe kann zusätzlich abschließbar sein. Zwischen der Griff
handhabe und dem Flügelrahmen 4 liegt ein in Flachform ausgestaltetes
Getriebe einer Stangenverriegelung 5, aus dem nach oben und nach un
ten Riegelstangen 6 herausragen, die in rahmenseitig befestigte Gegen
schließteile 7 einführbar sind. Die Riegelstangen 6 und die Gegen
schließteile 7 sind aus massiven metallischen Materialien gefertigt.
Die nähere Erläuterung und Darstellung der Stangenverriegelung 5 be
schränkt sich nachfolgend auf den Bereich der unteren Riegelstange 6
und der dort ablaufenden Vorgänge. Die Riegelstange 6 ist mittels eines
hülsenförmigen Lagerelementes 8 auf dem Flügelrahmen 4 geführt.
Fluchtend zu der Riegelstange 6 ist am Rahmen 2 das Gegenschließteil 7
angeordnet, wobei ein freies Ende 9 der Riegelstange 6 in eine schacht
artige zylindrische Öffnung 10 des Gegenschließteiles 7 einführbar ist. Die
Öffnung 10 hat einen geringfügig größeren Durchmesser als die Rie
gelstange 6 und ist in dessen axialer Längserstreckung orientiert. Des
Weiteren weist die Öffnung 10 zusätzliche Freiräume 11 auf, die ein Ver
schwenken der Riegelstange 6 ermöglichen. Die Freiräume 11 erweitern
die Öffnung 10 entsprechend dem normalen Kippwinkel der Riegelstange
6. Das freie Ende 9 der Riegelstange 6 weist eine umlaufende Nut 30 und
endseitig einen umlaufenden Einführrand 12 auf, der das Einführen in die
Öffnung 10 erleichtert.
Das Gegenschließteil 7 ist als quaderförmiges und massives widerstands
fähiges Blockbauteil ausgebildet. Zur Festlegung des Gegenschließteiles
7 ist eine Grundplatte 13 ausgebildet, die an dem Rahmen 2 verschraubt
ist. Vorzugsweise werden hierfür mehrere Schrauben 14 verwendet, wobei
zumindest eine in einem in dem Rahmen 2 eingelassenen Bolzen 15 ver
schraubt ist. Das Gegenschließteil 7 weist eine Aufnahme 32 auf, um seit
lich auf die Grundplatte 13 aufgeschoben zu werden. Dadurch entsteht
eine formschlüssige Verbindung zwischen der Grundplatte 13 und dem
Gegenschließteil 7. Das Gegenschließteil 7 ist mittels Madenschrauben
16 an der Grundplatte 13 verschraubt.
Zwischen der Griffhandhabe und einer Kante 17 des Flügelrahmens 4 ist
eine U-förmige Abdeckung 18 vorhanden, die sowohl die Riegelstange 6
als auch deren Lagerelement 8 vollständig abdeckt. Die Abdeckung 18 ist
aufgeschoben oder aufgeclipst. Das Gegenschließteil 7 weist die gleiche
Farbe und die gleiche Außenform wie die Abdeckung 18 auf, so dass ein
einheitliches Bild entsteht. Das Gegenschließteil 7 weist einen schrägen
Freischnitt 19 auf, um ein einwandfreies Verkippen des Flügels 3 ein
schließlich der Abdeckung 18 zu ermöglichen.
Das Gegenschließteil 7 gemäß der Fig. 1 bis 5 weist zusätzlich ein
Schubelement 20 auf, das in einer entsprechenden Ausnehmung 21 des
Gegenschließteiles 7 verschiebbar geführt ist. In dem Schubelement 20
ist die Öffnung 10 zur Aufnahme der Riegelstange 6 und des Weiteren
eine Kammer 22 ausgebildet, die zur Aufnahme eines laschenförmigen
Ansatzes 23 dient, welcher sich einstückig in der Ausnehmung 21 des
Gegenschließteiles 7 erstreckt. Durch das Zusammenwirken der Kammer
22 und des Ansatzes 23 ist das Schubelement 20 in der Ausnehmung 21
des Gegenschließteiles 7 verschiebbar geführt. Der Ansatz 23 hat eine
Öse 24, die in der Normalposition mit der Öffnung 10 in dem Schubele
ment 20 fluchtet, um die Riegelstange 6 aufnehmen zu können. Zwischen
dem Gegenschließteil 7 und dem Schubelement 20 sind Abreißschrauben
25 angeordnet, die ein versehentliches Lösen oder Entfernen des Schub
elementes 20 vermeiden. Die Abreißschrauben 25 sind von Federn 26
umgeben, die in der Normalposition der Stangenverriegelung 5 unter Vor
spannung stehen. Des Weiteren ist das Gegenschließteil 7 und das
Schubelement 20 von einem durchgängigen Schlitz 27 durchzogen, in
dem ein Einbruchsmelder 28 angeordnet ist.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Stangen
verriegelung 5 näher beschrieben. Bei der normalen Betätigung des Flü
gels 3 mittels der Griffhandhabe werden beim Öffnen nicht nur die falzsei
tigen Schließelemente entriegelt, sondern gleichzeitig auch die Riegel
stangen 6 aus den Gegenschließteilen 7 herausgezogen und umgekehrt.
Zur Erzielung der Kippstellung des Flügels 3 wird das obere Scharnier
entkuppelt und die obere Riegelstange 6 aus dem entsprechenden Ge
genschließteil 7 gezogen, während die untere Riegelstange 6 in dem un
teren Gegenschließteil 7 verbleibt. Der Flügel 3 weist dazu oberseitig ei
nen Sperrbügel auf, welcher den maximalen Kippwinkel definiert.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 bis 5 weist das Gegen
schließteil 7 ein Schubelement 20 und einen Einbruchsmelder 28 auf, der
in Form einer mit Leiterbahnen versehenen Platine ausgebildet ist. Vor
teilhafterweise ist nur an dem unteren dargestellten Schließteil 7 ein der
artiger Einbruchsmelder 28 angeordnet, da dies auch bei Dreh-Kippflügeln
ausreichend ist. In der geschlossenen Normalposition des Flügels 3 ergibt
sich eine Position gemäß der Fig. 3 und 4a, während die Fig. 4b der
Situation mit einem Flügel 3 in gekippter Position entspricht. In beiden
Positionen kann der Einbruchsmelder 28 im Bedarfsfall durch eine Alarm
anlage scharf geschaltet werden. Die Stangenverriegelung 5 lässt sich
auch zusätzlich mit einem Meldekontakt versehen, der einen Schaltimpuls
absetzt, wenn der Flügel 3 geschlossen ist.
Werden im Einbruchsfall die nicht näher dargestellten falzseitigen Schließ
elemente beispielsweise durch Aufhebeln des Flügels 3 gewaltsam über
wunden, so lässt sich der Flügel 3 in Aufbruchrichtung so weit öffnen, bis
die Riegelstange 6 gemäß Fig. 4c an einer Schulter 29 der Öse 24 des
Gegenschließteiles 7 anliegt. Dabei reißen die Abreißschrauben 25 ab
und der Einbruchsmelder 28 mit der aufgebrachten Leiterbahn zerbricht
und kann hierdurch einen Schaltimpuls oder eine Meldung an eine nach
geschaltete Steuerung der Alarmanlage absetzen. Die bei dieser Bewe
gung frei werdenden Federn 26, die mit Vorspannung eingebaut sind,
drücken das Schubelement 20 in Aufbruchrichtung und verhindern dessen
Rückbewegung. Die Riegelstange 6 verschiebt sich dabei innerhalb der
Öse 24. Es erfolgt eine Verhakung zwischen der Riegelstange 6 und dem
Gegenschließteil 7, wobei die Nut 30 an dem freien Ende 9 der Riegel
stange 6 die ortsfeste Öse 24 an einer Schulter 29 hintergreift. Ein Entfer
nen der Riegelstange 6 aus dem Gegenschließteil 7 wird wirkungsvoll
verhindert, so dass die Durchbiegung des Flügels 3 oder der kompletten
Stangenverriegelung 5 nicht möglich ist. Nun ist der Flügel 3 zwar um ei
nen kleinen Spalt geöffnet, jedoch setzen die an den Gegenschließteilen 7
anliegenden Riegelstangen 6 dem Einbrecher einen erhöhten Widerstand
entgegen, der einen Einbruch verhindert oder zumindest erschwert.
Weitere Ausführungen des Gegenschließteiles 7 sind in den Fig. 6
und 7 dargestellt, wobei sich die Ausführungen in der Ausgestaltung des
Einbruchsmelders 28 unterscheiden. Gemäß Fig. 6 ist der platinenförmi
ge Einbruchsmelder 28 durch einen Reedkontakt ersetzt. In Fig. 7 ist der
platinenförmige Einbruchsmelder 28 nicht in einem Schlitz 27 zwischen
dem Gegenschließteil 7 und dem Schubelement 20 angeordnet, sondern
mittels Schraubelementen 31 zwischen den Berührungsflächen des Ge
genschließteiles 7 und des Schubelementes 20 befestigt.
Des Weiteren kann die Stangenverriegelung 5 zusätzlich mit einem Mel
dekontakt (nicht dargestellt) versehen werden, der einen Schaltimpuls ab
setzt, wenn der Flügel 3 geschlossen ist. Dieser kann in derart sein, dass
in der Riegelstange 6 ein kleiner, vorzugsweiser runder, Dauermagnet
eingebracht wird und in dem Gegenschließteil 7 ein hiermit abgestimmter
Reedschalter angeordnet ist, der bei Überdeckung den Schaltimpuls er
zeugt und schaltet.
In Fig. 8a-c ist eine Grundversion der Stangenverriegelung 5 dargestellt,
die ausschließlich eine mechanische Verstärkung konventioneller Verrie
gelungen ermöglicht und besonders für eine einfache Nachrüstung beste
hender Mechanismen geeignet ist. Da hier keine Anschlussmöglichkeit an
eine Alarmanlage vorhanden ist, vereinfacht sich auch die Montage und
das Funktionsprinzip. Der wesentliche Unterschied zwischen den vorbe
schriebenen Ausführungen besteht darin, dass hier kein separates Schub
element 20 benötigt wird. Nach Überwinden der konventionellen Verrie
gelung verhakt die Riegelstange 6 mit ihrer Nut 30 hinter der Schulter 29
in dem Gegenschließteil 7 und verhindert oder erschwert einen Einbruch.
1
Fenster
2
Rahmen
3
Flügel
4
Flügelrahmen
5
Stangenverriegelung
6
Riegelstange
7
Gegenschließteil
8
Lagerelement
9
freies Ende
10
Öffnung
11
Freiraum
12
Einführrand
13
Grundplatte
14
Schraube
15
Bolzen
16
Madenschraube
17
Kante
18
Abdeckung
19
Freischnitt
20
Schubelement
21
Ausnehmung
22
Kammer
23
Ansatz
24
Öse
25
Abreißschraube
26
Feder
27
Schlitz
28
Einbruchsmelder
29
Schulter
30
Nut
31
Schraubelement
32
Aufnahme
Claims (13)
1. Stangenverriegelung für Flügel von Fenstern oder Türen mit ei
nem mittels einer Handhabe zu betätigenden Getriebe, aus dem
senkrecht zur Drehachse der Handhabe mindestens eine Riegel
stange (6) austritt, die von einer mit der Griffhandhabe in Drehmit
nahme stehenden Nuss verlagerbar ist, wobei ein freies Ende (9)
der Riegelstange (6) in eine Öffnung (10) eines rahmenseitig be
festigten Gegenschließteiles (7) einführbar ist, dadurch gekenn
zeichnet,
dass zwischen der Riegelstange (6) und dem Ge
genschließteil (7) ein Verhakungsmechanismus ausgebildet ist.
2. Stangenverriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegelstange (6) eine radial umlaufende Nut (30) auf
weist und in der Öffnung (10) des Gegenschließteiles (7) eine
Schulter (29) ausgebildet ist.
3. Stangenverriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Öffnung (10) in Längserstreckung der Riegel
stange (6) orientiert ist, wobei Freiräume (11) eine Kippbewegung
der Riegelstange (6) ermöglichen.
4. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass am freien Ende (9) der Riegelstange (6)
und/oder an dem Gegenschließteil (7) ein Einführrand (12) aus
gebildet ist.
5. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gegenschließteil (7) mittels einer
Grundplatte (13) kraftschlüssig befestigbar ist, wobei die Grund
platte (13) am Rahmen (2) verschraubt ist.
6. Stangenverriegelung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gegenschließteil (7) mittels einer Aufnahme (32) form
schlüssig mit der Grundplatte (13) in Eingriff bringbar ist.
7. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Schubelement (20) bewegbar in einer
Ausnehmung (21) des Gegenschließteiles (7) angeordnet ist und
die Öffnung (10) aufweist, wobei das Schubelement (20) an einem
einstückig am Gegenschließteil (7) ausgebildeten Ansatz (23)
mittels einer Kammer (22) geführt ist.
8. Stangenverriegelung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ansatz (23) laschenförmig ausgebildet ist und eine mit
der Öffnung (10) zusammenwirkende und eine Schulter (29) aus
bildende Öse (24) aufweist.
9. Stangenverriegelung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass zwischen dem Gegenschließteil (7) und dem
Schubelement (20) unter Vorspannung stehende Abreißschrau
ben (25) angeordnet sind.
10. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen dem Gegenschließteil (7) und
dem Schubelement (20) ein Einbruchsmelder (28) befestigt ist,
der mit einer Alarmanlage verbunden ist.
11. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Riegelstange (6) und Lagerelemente (8)
eine lösbar befestigte Abdeckung (18) aufweisen.
12. Stangenverriegelung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (18) aufschiebbar oder aufclipsbar ist.
13. Stangenverriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gegenschließteil (7) einen abge
schrägten Freischnitt (19) aufweist.
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