DE19941784A1 - Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Abtrennen eines Schussfadens - Google Patents
Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Abtrennen eines SchussfadensInfo
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Abstract
Bei einer Webmaschine, insbesondere einer Luftdüsenwebmaschine, wird eine Vorrichtung (16) zum Abtrennen eines für einen Schußeintrag bereitgehaltenen Schußfadens (12') von einem bereits an ein Gewebe (10) angeschlagenen Schußfaden (12) als Laser ausgeführt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einer Vorrichtung
zum Abtrennen eines für einen Schußeintrag bereitgehaltenen
Schußfadens von einem bereits an ein Gewebe angeschlagenen
Schußfaden.
Beim Weben wird ein in ein Webfach eingetragener Schußfaden
mittels eines Webblattes an dem Geweberand angeschlagen, dem
sogenannten Warenrand. Bevor der gleiche Schußfaden wieder in
ein Webfach eingetragen wird, wird er auf der Eintragsseite
abgeschnitten. Es ist vorteilhaft, wenn das Abschneiden des
einzutragenden Schußfadens zu einem exakt definierten Zeit
punkt durchgeführt werden kann, da dadurch die Länge des als
nächstes eingetragenen Schußfadens und/oder die Fadenspannung
und sonstige Verhältnisse beeinflußt werden können.
Bei einer bekannten Webmaschine der eingangs genannten Art
(EP 0 284 766 A1) erfolgt das Abtrennen des Schußfadens mit
tels einer mechanischen Schneideinrichtung, die einen von dem
Hauptmaschinenantrieb unabhängigen Antrieb aufweist, der mit
tels einer programmierbaren Steuerung gesteuert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Zeitpunkt
des Abtrennens noch exakter definiert werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung zum
Abtrennen als Laser ausgeführt ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung hat den Vorteil, daß ein der
artiger Laser sehr schnell ansteuerbar ist, so daß das Durch
trennen des Schußfadens in Bruchteilen von Sekunden durchge
führt werden kann. Darüber hinaus arbeitet ein derartiger La
ser ohne mechanische, verschleißbehaftete Teile, so daß der
vorgegebene Zeitpunkt des Abtrennens unabhängig von jeglichem
Verschleiß immer exakt eingehalten werden kann. Ein weiterer
Vorteil wird dann erhalten, wenn der Schußfaden aus Kunst
stoffmaterial besteht, beispielsweise aus einem Filamentfa
den, oder Kunststoffanteile enthält. Dieses Kunststoffmateri
al wird angeschmolzen, so daß die Filamentfäden oder die Fa
sern des geschnittenen Endes sich miteinander verbinden. Dies
ist ein besonderer Vorteil bei Luftdüsenwebmaschinen. Bei
Luftdüsenwebmaschinen besteht die Gefahr, daß der in einer
Haupteinblasdüse bereitgehaltene Schußfaden im Bereich seines
Endes sich zerfasert oder sich auflöst. Dies führt dann zu
Problemen bei dem nachfolgenden Schußeintrag, da die Gefahr
des Hängenbleibens an Blattzähnen des Webblattes erhöht wird.
Außerdem wird dann das Aussehen der der Eintragsseite gegen
überliegenden Webkante beeinträchtigt. Die Erfindung führt
somit bei Luftdüsenwebmaschinen zu besonderen Vorteilen. Bei
anderen Webmaschinentypen, beispielsweise bei Greiferwebma
schinen, ist sie allerdings ebenfalls von erheblichem Vor
teil, insbesondere wegen der Genauigkeit des Bestimmens des
Zeitpunktes des Abtrennens.
Trennvorrichtungen, die als Laser ausgeführt sind, sind in
der Textiltechnik grundsätzlich bekannt, beispielsweise durch
die IT 1 140 124, die NL 175 326 und die JP 5-247 835 A. Bei
diesem Stand der Technik werden die Trennvorrichtungen in der
Form von Lasern zum Durchtrennen von Geweben oder zum Auf
schneiden von Schlaufen bei der Erzeugung von Samtgeweben be
nutzt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
der Laser mit einem optischen System ausgerüstet ist, das ei
nen ausgesandten Laserstrahl zu einem Flachstrahl umformt.
Um mit einem nur eine geringe Energiemenge verbrauchenden La
ser auszukommen, muß der Strahl auf einen relativ kleinen
Punkt fokussiert werden. Dies kann in Verbindung mit Fäden zu
Problemen führen, da es in der Praxis Schwierigkeiten berei
ten kann, einen abzutrennenden Schußfaden exakt zu dem Fokus
des Lasers auszurichten. Dieser Schwierigkeit wird durch die
Umformung des Laserstrahls in einen Flachstrahl begegnet. Der
Flachstrahl kann mit seiner Längserstreckung quer zur Längs
richtung des Fadens ausgerichtet werden, so daß das Positio
nieren des Fadens und/oder des Lasers kein Problem bereitet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und dem in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Luftdüsenwebmaschine
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Trennen
und
Fig. 2 einen Laser mit einem optischen System, das den La
serstrahl zu einem Flachstrahl umformt.
Mit der in Fig. 1 nur sehr schematisch dargestellten Webma
schine wird ein Gewebe 10 aus Kettfäden 11 und Schußfäden 12
gewoben. Die Kettfäden 11 werden in nicht näher dargestellter
Weise mittels Fachbildungsmitteln teilweise angehoben und
teilweise abgesenkt, so daß ein Webfach gebildet wird, in
welches die Schußfäden 12 eingetragen werden. Nach dem Ein
trag wird der Schußfaden 12 mittels eines Webblattes 13 an
den Geweberand oder Warenrand angeschlagen. Das Webblatt 13
ist an einem Webladenprofil 14 einer Weblade angebracht, die
eine hin- und herschwenkende Bewegung ausführt. An dem Webla
denprofil 14 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Hauptblasdüse 15 angebracht, die die hin- und herschwen
kende Bewegung mit dem Webblatt 13 zusammen ausführt. Die
Hauptblasdüse ist nur sehr schematisch dargestellt. In der
Praxis werden bevorzugt zwei hintereinander angeordnete
Hauptblasdüsen vorgesehen. In Querrichtung über das Webblatt
13 verteilt sind weiter sogenannten Staffettendüsen angeord
net, die ebenfalls mit Druckluft beaufschlagt werden und die
den Schußfaden innerhalb des Webfaches weiter bis zur gegen
überliegenden Seite transportieren.
Der eingetragene und an den Warenrand angeschlagene Schußfa
den 12 wird mittels einer Vorrichtung 16 zum Abtrennen von
dem innerhalb der Hauptblasdüse 15 verbleibenden Schußfaden
teil 12' abgetrennt. Danach schwenken das Webblatt 13 und die
Hauptblasdüse 15 mit dem Schußfaden 12' zurück. Sobald ein
neues Webfach gebildet worden ist, erfolgt ein erneuter
Schußeintrag, wobei diesmal der Schußfaden 12' eingetragen
wird. Wie schon gesagt wurde, ist die Webmaschine nur in sehr
vereinfachter Form dargestellt. In der Praxis werden mehrere
Hauptblasdüsen 15 neben und übereinander verwendet, um mehre
re Schußfäden von verschiedenen Garnarten und/oder Garnfarben
einzutragen. Außerdem wird die Anzahl der Hauptblasdüsen er
höht, auch wenn nur gleichartige Schußfäden eingetragen wer
den, um die Arbeitsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Das Ende des nunmehr bereitgehaltenen Schußfadens 12' befin
det sich in einer Luftströmung. Diese Luftströmung hat die
Aufgabe, den bereitgehaltenen Schußfaden 12' so zu halten,
daß er nicht aus der Hauptblasdüse 15 zurückspringt. Diese
zum Halten des Schußfadens 12' dienende Luftströmung ist zwar
schwächer als die während des Schußeintrags eingesetzte Luft
strömung, jedoch führt diese Luftströmung dazu, insbesondere
wenn eine Webpause besteht, daß das Ende des bereitgehaltenen
Schußfadens 12' aufgelöst wird. Das ist besonders störend,
wenn Filamentfäden als Schußfaden verwendet werden, die keine
oder nur eine sehr schwache Drehung aufweisen. Derartige Fi
lamentfäden entstehen z. B. aus einer Vielzahl dünnen Einzel
filamenten, die parallel nebeneinander liegen und an einzel
nen, in Abstand zueinanderliegenden Stellen miteinander ver
schmolzen sind. Ein derartiger Filamentfaden kann sich im Be
reich seines Endes auflösen, so daß die Gefahr besteht, daß
er beim Eintragen des Webfachs an den Blattzähnen des Web
blattes hängenbleibt. Außerdem ergibt sich dadurch ein op
tisch wenig ansprechendes Ansehen der Webkante auf der der
Eintragseite gegenüberliegenden Seite.
Um dies zu vermeiden, ist die Vorrichtung 16 zum Abtrennen
als ein gepulsten Laser ausgeführt. Dieser gepulste Laser,
der ein Festkörperlaser oder bevorzugt ein Gaslaser sein kann,
zertrennt den Schußfaden in sehr kurzer Zeit, wobei eine hohe
Hitze entwickelt wird, die die Kunststoffäden oder Kunst
stoffanteile zum Schmelzen bringt, so daß die Enden der Fa
sern oder Filamente miteinander verschmolzen werden. Auch
wenn die aus der Hauptblasdüse 15 weiterhin ausgeblasene
Blasluft zu einem sehr schnellen Abkühlen führt, bewirkt die
starke Hitzeentwicklung des Lasers, daß ein Verschmelzen
stattfindet. Das Ende des bereitgehaltenen Schußfadens 12'
bleibt somit geschlossen.
Darüber hinaus hat die als Laser ausgeführte Trennvorrichtung
den Vorteil, daß sie sehr schnell anspricht und sehr schnell
ein Durchtrennen des Schußfadens durchführt. Der Trennvorgang
kann daher zeitlich sehr genau auf die Bedürfnisse abgestimmt
werden. Dies ist auch bei anderen Webmaschinen von Vorteil,
beispielsweise bei Greiferwebmaschinen. Bei Greiferwebmaschi
nen wird ein eingetragener Schußfaden erst dann von dem be
reitgehaltenen Schußfaden abgetrennt, wenn er für einen wei
teren Schußeintrag von dem Greifer aufgenommen und mitgenom
men wird. Dabei ist es wichtig, daß der Zeitpunkt des Durch
trennens sehr genau auf den Zeitpunkt abgestimmt wird, zu
welchem der Schußfaden für einen Schußeintrag in den Greifer
eingespannt und von diesem mitgenommen wird.
Um den Energieverbrauch der als Laser ausgebildeten Vorrich
tung möglichst gering zu halten, wird der Laserstrahl des La
sers eng fokussiert. Dies kann beispielsweise durch ein opti
sches System mit sphärischen Linsen geschehen. Eine punktwei
se Fokussierung führt jedoch zu einem Positionierproblem, da
der Schußfaden selbst einen relativ geringen Durchmesser auf
weist. Aus diesem Grund wird ein optisches System 17 vorgese
hen, das spezielle Linsen enthält, insbesondere zylinderische
Linsen. Mit diesem optischen System 17 wird der Laserstrahl
zu einem Flachstrahl 18 umgeformt. Der Flachstrahl 18 wird so
ausgerichtet, daß seine Längserstreckung quer zu der Längs
achse des zu zertrennenden Schußfadens 12, 12' verläuft.
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung 16 in Form eines Lasers
ist, daß der Abstand zwischen der Hauptblasdüse 15 und dem
Webblatt 13 relativ gering gehalten werden kann, da der La
serstrahl praktisch keinen Platz benötigt. Außerdem wird der
Vorteil erhalten, daß die Vorrichtung 16 keine beweglichen
und damit verschleißbehaftete Teile aufweist, so daß eine
dauerhafte, exakte Funktionsfähigkeit gewährleistet ist.
Claims (5)
1. Webmaschine mit einer Vorrichtung (16) zum Abtrennen
eines für einen Schußeintrag bereitgehaltenen Schußfadens
(12') von einem bereits an ein Gewebe (10) angeschlagenen
Schußfaden (12),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung (16) zum Abtrennen als Laser ausgeführt ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laser mit einem optischen System (17) ausgerüstet
ist, das einen ausgesandten Laserstrahl zu einem Flachstrahl
(18) umformt.
3. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein gepulst betriebener Laser vorgesehen ist.
4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Luftdüsenwebmaschine ist.
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Greiferwebmaschine ist.
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