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Die
Erfindung betrifft eine Plattenpresse, insbesondere Einetagenpresse,
mit einer Mehrzahl von in Pressenlängsrichtung angeordneten Pressenrahmen
mit Oberholmen und Unterholmen und mit auf den Unterholmen oder
Oberholmen abgestützten Heizplatten
als Preßplatten,
von denen die eine Heizplatte mit Arbeitszylinderkolbenanordnungen
beaufschlagt und gegen die andere ortsfeste Heizplatte verfahrbar
ist, wobei zumindest die ortsfeste Heizplatte unter Zwischenschaltung
eines Druckausgleichspolsters ein Preßblech trägt. – Eine derartige Plattenpresse
kann beispielsweise in der Holzindustrie zum Herstellen von Spanplatten,
Faserplatten, Sperrholzplatten, Tischler- und Betonschaltungsplatten
usw. Verwendung finden. Ihr Einsatz ist aber auch in der Kunststoffindustrie
zur Herstellung von Dekor- und Industrielaminaten und -platten denkbar.
In der Gummiindustrie findet eine derartige Plattenpresse beispielsweise
zur Herstellung von Fördergurten
sowie Gummimatten oder dergleichen Verwendung. – Bei dem Preßblech handelt
es sich regelmäßig um ein
Strukturblech, um strukturierte Oberflächen bzw. Dekoroberflächen zu
erzeugen.
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Ein
ständiges
Problem bei derartigen Plattenpressen besteht darin, eine hinreichend
gleichmäßige Druckverteilung
in bezug auf das Preßblech
zu erreichen. Denn das auf der betreffenden Heizplatte austauschbar
befestigte Preßblech
unterliegt schon deshalb unerwünschten
Verformungen, weil die Heizplatte auf lediglich den Unterholmen
der in Pressenlängsrichtung
gereihten Pressenrahmen aufgelagert ist. Aus diesem Grunde hat man
bereits ein Druckausgleichs polster zwischen dem Preßblech und
der Heizplatte eingesetzt. Ein derartiges Druckausgleichspolster
ist regelmäßig als
ein mechanisches Polster aus Stahlwolle bzw. aus wellenförmig oder
meanderförmig
verlegten Federstahlelementen ausgeführt. Mit derartigen Maßnahmen
läßt sich
jedoch eine gleichmäßige Druckverteilung
insbesondere unter Berücksichtigung
der aus der thermoölbeheizten
Heizplatte resultierenden Preßtemperaturen nicht
erreichen. Vielmehr hat sich herausgestellt, daß einerseits störende Druckstellen
entstehen, andererseits das Preßblech
insbesondere im mittleren Bereich erhöhtem Verschleiß unterliegt
und daher verhältnismäßig häufig ausgetauscht
werden muß.
Das ist in material- und montagetechnischer Hinsicht aufwendig und
führt zu
unerwünschten
Betriebsstörungen.
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Für Vulkanisierpressen
sind bereits Ausgleichsplatten bekannt, die aus einer Deckplatte
und einer Grundplatte bestehen, die im Bereich ihres Außenumfanges
flexibel miteinander verbunden sind und in deren Zwischenraum eine
niedrigschmelzende Metallegierung flüssigkeitsdicht eingeschlossen ist.
Zur Vermeidung von Deformationen der Deckflächen ist im Bereich des Außenumfanges
der Deck- und/oder Grundplatte ein membranartiges Übergangsstück mit einem
einfachen U-förmigen
Querschnittsprofil mit einer Symmetrieachse senkrecht zur Oberfläche der
Ausgleichsplatte angeordnet (vgl.
DE
27 24 056 ). – Außerdem kennt
man eine Etagenpresse mit einer Preßplatte zur Oberflächenveredelung
plattenförmiger
Werkstücke
in der Ausführungsform
eines allseits geschlossenen Hohlkörpers. Dieser Hohlkörper besteht
aus zwei an seinen Rändern miteinander
verbundenen Blechen von im wesentlichen gleichmäßiger Dicke, die eine bei Presstemperatur
flüssige
Druckausgleichsfüllung
enthält.
In diesem Fall sind die Randbereiche der beiden Bleche durch Zwischenlage
von mit ihnen verbundenen, einen geschlossenen Rahmen bildenden
Leisten voneinander getrennt und an ihrer Außenseite durch Ausfräsung vertieft
(vgl. AT 324 671).
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Durch
derartige Maßnahmen
sind die eingangs beschriebenen Probleme um den Druckausgleich von
Pressblechen bei Plattenpressen mit Heizplatten als Pressplatten
nicht maßgebend
beeinflusst worden.
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Im Übrigen kennt
man eine kontinuierlich arbeitende Doppelbandpresse mit einem starren
Pressengestell und mit einem oberen und einem unteren, über Umlenktrommeln
geführten,
endlosen Pressband. Im Pressengestell sind Druckplatten angeordnet,
von denen der Flächendruck über ein
in der Druckplatte angeordnetes Rollenbett auf das Pressband übertragen
wird. Die Druckplatte besteht aus einer Trägerplatte, in der das Rollenbett
befestigt ist und aus einer an der dem Pressband abgewandten Seite
der Trägerplatte
angeordneten Formausgleichsplatte. Die Formausgleichsplatte besitzt
zwei zueinander parallel, in einem Abstand voneinander angeordnete
Platten aus Metall, an deren Rand ringsumlaufend ein als seitliche
Dichtung dienender elastischer Balg befestigt ist. Die von den Platten
und dem elastischen Balg gebildete Kammer ist mit einem fluiden
Medium gefüllt
(vgl.
DE 41 28 024
A1 ).
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Schließlich kennt
man eine Press-/Heizplatte für
hydraulische Kurztakt- und Beschichtungspressen. Dabei ist eine
obere und eine untere Press- bzw. Heizplatte vorgesehen, die jeweils
aus einer stabilen Grundplatte mit einem Kanalsystem aus einer das Kanalsystem
druckdicht abdeckenden, dünnen,
verformbaren Druckplatte besteht. Das Kanalsystem ist so ausgebildet,
dass ein unter Druck stehendes Wärmeträgermedium
durchleitbar ist. Dieses Wärmeträgermedium
dient zum gleichmäßigen übertragen
der Wärmeenergie
und zur quasiisboaren Druckübertragung
auf die Druckplatte. Im Übrigen
kann in den Kanälen
ein flexibles Rohrleitungssystem aus Druckschläuchen angeordnet sein (vgl.
DE 197 18 857 A1 ).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattenpresse, insbesondere
Einetagenpresse der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die
sich in Bezug auf das Pressblech durch optimale Druckverteilung
und minimierten Pressblechverscheiß auszeichnet.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Plattenpresse, insbesondere
Etagenpresse, dadurch, dass das Druckausgleichspolster als Membranplatte
und eine in kaltem Zustand feste Ausgleichsplatte zwischen der Membranplatte und
der Heizplatte ausgebildet ist, und dass die Ausgleichsplatte bei
Presstemperatur ein flüssiges Druckkissen
mit vorgegebener Viskosität
und Wärmeleitfähigkeit
bildet. – Diese
Maßnahmen
der Erfindung haben zur Folge, dass sich anders als bei einem mechanischen
Druckausgleichspolster störende Druckstellen
und daraus resultierende ungleichmäßige Druckverteilung auf die
Heizplatte und insbesondere das Pressblech nicht mehr einstellen,
sondern vielmehr eine optimale Druckverteilung erreicht wird, so
dass einerseits stets mit einem planen Preßblech bzw. Strukturblech gearbeitet
werden kann, andererseits der Preßblechverschleiß selbst
im Mittenbereich deutlich reduziert wird. Das gelingt selbst unter Berücksichtigung
verhältnismäßig hoher
Preßtemperaturen
der Heizplatte, die bis zu 250°C
betragen können
und jedenfalls höher
als 100°C
sind. Im Rahmen der Erfindung ist in diesem Zusammenhang ferner
von Bedeutung, daß das
bei Preßtemperatur
flüssige
Druckkissen und folglich Ausgleichsmaterial den Wärmefluß von der
Heizplatte auf die Membranplatte und folglich das Preßblech nicht
stört,
sondern sogar fördert.
Darüber
hinaus sorgt die zwischengeschaltete Membranplatte für die gleichmäßige Druckübertragung
und -verteilung auf das Preßblech.
Erst dadurch läßt sich
ein vollkommen ebenes bzw. planes Preßblech und folglich Strukturblech
erzielen. Daraus wiederum resultiert eine einwandfreie Oberfläche bei dem
plattenförmigen
Preßgut.
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Weitere
erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So
kann die Ausgleichsplatte von einem Stahlrahmen umgeben sein, wobei
der Stahlrahmen mit der Membranplatte auf der Heizplatte befestigt
ist, z. B. verschraubt oder verschweißt ist. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß die Heizplatte eine von der
Membranplatte abgedeckte Lagerwanne für die Ausgleichsplatte aufweist. Die
Membranplatte, bei der es sich um eine verhältnismäßig dünne Stahlplatte handelt, ist
in diesem Fall unmittelbar auf der Heizplatte befestigt, z. B. mit
der Heizplatte verschraubt oder verschweißt. Zu der Lagerwanne können ein
oder mehrere Versorgungs- und Entleerungskanäle für flüssiges Ausgleichs material führen, welches
im Zuge seiner Erkaltung und folglich Erstarrung die Form der Ausgleichsplatte
annimmt. Insoweit übernimmt
die Lagerwanne zugleich formbildende Funktion für die Ausgleichsplatte. Im Bereich
der Ausgleichsplatte, z. B. in der Lagerwanne, kann eine Mehrzahl
von Unterstützungsfeldern oder
-nocken für
die Membranplatte vorgesehen sein, die eine zwischen der Membranplatte
und den Unterstützungsfeldern
bzw. -nocken vorgegebene Hubbegrenzung für die Membranplatte definieren. Eine
solche Hubbegrenzung empfiehlt sich für den Fall einer ungenügenden Füllung der
Lagerwanne mit flüssigem
Ausgleichsmaterial im Zuge des Preßvorganges, um dann eine Beschädigung der
Membranplatte zu vermeiden. Insoweit kann es auch bereits genügen, die
Tiefe der Lagerwanne so zu bemessen, daß ein vorgegebener Hubspalt
definiert ist. – Im übrigen kann
die Membranplatte unter Zwischenschaltung der Ausgleichsplatte mit
vorgegebenem Bewegungsspiel in der Heizplatte verankert sein, z.
B. mittels T-förmiger
Verankerungsköpfe,
die in korrespondierende Verankerungsausnehmungen in der Heizplatte
eingreifen.
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Weiter
sieht die Erfindung vor, daß die
Ausgleichsplatte aus einem einzigen wärmeleitenden Material oder
aus unterschiedlich wärmeleitenden Materialien
besteht, deren Schmelzpunkt beispielsweise etwas über 100°C liegt.
Beispielsweise kann die Ausgleichsplatte aus einer Blei/Zinn-Legierung bestehen.
Darunter soll im Rahmen der Erfindung eine Bleilegierung mit Zinn
als Legierungselement ebenso verstanden werden, wie eine Zinnlegierung mit
Blei als Legierungselement. Stets sorgt die Thermoölbeheizung
der Heizplatte dafür,
daß das
Ausgleichsmaterial bei Preß temperatur
in den flüssigen Zustand überführt ist
und folglich eiflüssiges
Druckkissen für
die Membranplatte und folglich für
das Preßblech
bzw. Strukturblech bildet. Hinzu kommt, daß zugleich auch eine vergleichmäßigte Wärmeübertragung
von der Heizplatte auf das Preßblech bzw.
Strukturblech erreicht wird, nämlich
unter Berücksichtigung
des zwischengeschalteten und im flüssigen Zustand gleichmäßig verteilten
Druckkissens und der Membranplatte. Eine derartige gleichmäßige Wärmeverteilung
wird dann regelmäßig nicht erreicht,
wenn das Preßblech
unmittelbar auf der Heizplatte angeordnet ist, weil die in der Heizplatte befindlichen
Heizkanäle
für das
Thermoöl
Störstellen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung
bilden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Plattenpresse in
schematischer Frontansicht und teilweise perspektivischer Darstellung
als Einetagen- und Oberkolbenpresse,
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2 einen vergrößerten Ausschnitt
durch den Gegenstand nach 1 im
Bereich der unteren Heizplatte mit Preßblech,
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3 eine abgewandelte Ausführungsform des
Gegenstandes nach 2 mit
in der Heizplatte verankerter Membranplatte,
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4 eine Draufsicht auf die
Heizplatte im Bereich der Lagerwanne ohne Ausgleichsplatte, Membranplatte
und Preßblech,
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5 ausschnittsweise eine
Heizplatte mit Ausgleichsplatte, Membranplatte und Preßblech im Ausgangszustand,
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6 den Gegenstand nach 1 im Zuge des Preßvorganges
und der Zuführung
von flüssigem Ausgleichsmaterial
zur Erzeugung einer neutralen Biegelinie für die Membranplatte und das
Preßblech bei
durchgebogener Heizplatte,
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7 ausschnittsweise eine
Heizplatte mit bombierter Ausgleichsplatte und entsprechend gewölbter Membranplatte
mit Preßblech
und
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8 den Gegenstand nach 1 im Zuge des Preßvorganges
mit neutraler Biegelinie für
Membranplatte und Preßblech.
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In
den Figuren ist eine Plattenpresse in der Ausführungsform einer Einetagenpresse 1 zum
Pressen von plattenförmigem
Preßgut
dargestellt, welche eine Mehrzahl von in Pressenlängsrichtung
gereihten Pressenrahmen 2 mit Oberholmen 3 und
Unterholmen 4 und mit einer auf den Unterholmen 4 abgestützten Heizplatte 5 als
Preßplatte
aufweist. Insoweit handelt es sich um eine ortsfeste Heizplatte 5. Eine
weitere Heizplatte 6 als Preßplatte ist unter Zwischenschaltung
von Arbeitszylinderkolbenan ordnungen 7 an die Oberholme 3 angeschlossen
und mittels der Arbeitszylinderkolbenanordnungen 7 gegen
die untere ortsfeste Heizplatte 5 verfahrbar. Die ortsfeste Heizplatte 5 trägt unter
Zwischenschaltung eines Druckausgleichspolsters ein Preßblech 8.
Das Druckausgleichspolster weist eine Membranplatte 9 und
eine im kalten Zustand feste Ausgleichsplatte 10 zwischen
der Membranplatte 9 und der Heizplatte 5 auf.
Die Ausgleichsplatte 10 bildet bei Preßtemperatur ein flüssiges Druckkissen
mit vorgegebener Viskosität
und Wärmeleitfähigkeit.
Die untere Heizplatte 5 weist eine von der Membranplatte 9 abgedeckte Lagerwanne 11 für die Ausgleichsplatte 10 auf.
Die Membranplatte 9 ist nach dem Ausführungsbeispiel mit der Heizplatte 5 randseitig
verschweißt.
Zu der Lagerwanne 11 führt
ein Versorgungskanal 12 für flüssiges Ausgleichsmaterial,
bei dem es sich zugleich auch um einen Entleerungskanal für die Lagerwanne
handelt. Der Versorgungs- und Entleerungskanal 12 sowie
die nicht dargestellten Absperrorgane sind für Systemdrücke bis zu 50 bar geeignet.
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Im
Bereich der Ausgleichsplatte 10, nach dem Ausführungsbeispiel
in der Lagerwanne 11, ist eine Mehrzahl von nockenartigen
Unterstützungsfeldern 13 für die Membranplatte 9 vorgesehen,
die eine zwischen der Membranplatte 9 und den Unterstützungsfeldern 13 vorgegebene
Hubbegrenzung definieren.
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Nach
einer abgewandelten Ausführungsform kann
die Membranplatte 9 unter Zwischenschaltung der Ausgleichsplatte 10 mit
vorgegebenem Bewegungsspiel in der Heizplatte 5 verankert
sein. Das gelingt beispielsweise mittels T-förmiger Verankerungsköpfe 14 an
der Unterseite der Membranplatte 9, die in korrespondierende
Verankerungsausnehmungen 15 an der Oberseite der Heizplatte 5 eingreifen.
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Nach
dem Ausführungsbeispiel
besteht die Ausgleichsplatte 10 aus einer Blei/Zinn-Legierung, die
sich einerseits durch gute Wärmeleitfähigkeit auszeichnet,
andererseits bei Preßtemperatur
einwandfrei verflüssigt
ist und folglich das flüssige Druckkissen
bildet.
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Im
Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, das flüssige Druckkissen
bei einer im Zuge des Preßvorganges
sich durchbiegenden Heizplatte 5 mit flüssigem Ausgleichsmaterial unter
vorgegebenem Druck zur Erzeugung einer neutralen Biegelinie für das Preßblech 8 und
die Membranplatte 9 zu beaufschlagen. – Nach einer anderen Variante
ist die Ausgleichsplatte 10 als bombierte Platte für die entsprechend
gewölbte
Membranplatte 9 und das Preßblech 8 zur Erzeugung
einer neutralen Biegelinie bei sich im Zuge des Preßvorganges
durchbiegender Heizplatte 5 ausgeführt.