DE19925166A1 - Druck- oder Kopiergerätesystem und Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit eines solchen Systems - Google Patents
Druck- oder Kopiergerätesystem und Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit eines solchen SystemsInfo
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- G03G2215/00746—Detection of physical properties of sheet velocity
Abstract
Die Erfindung betrifft ein insbesondere elektrografisches Druck- oder Kopiersystem und ein Verfahren zur Visualisierung einer Prozessgeschwindigkeit eines solchen Systems. Dabei wird mindestens ein bedruckter Aufzeichnungsträger (62, 62a, 63, 63a, 64, 70) mit der Prozessgeschwindigkeit über eine Visualisierungszone (60) bewegt, wobei der Aufzeichnungsträgertransportweg (40) innerhalb der Visualisierungszone (60) in einem ersten Bereich zumindest aus einer Betrachtungs-Vorzugsrichtung (R) offen gehalten und dadurch der vorbeilaufende Aufzeichnungsträger (62, 62a, 63, 63a, 64, 70) sichtbar ist und in einem zweiten Bereich durch eine Abdeckung (65) verdeckt und somit der vorbeilaufende Aufzeichnungsträger (62, 62a, 63, 63a, 64, 70) aus der Betrachtungs-Vorzugsrichtung (R) unsichtbar ist. Der offene Bereich und die Bildgröße sind dabei derart auf die Prozessgeschwindigkeit abgestimmt, dass sich eine Rate von mindestens etwa zwei Bildwechseln pro Sekunde ergibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Druck- oder Kopiergerätesystem,
mit dem Informationen auf einen Aufzeichnungsträger aufge
zeichnet werden können. Die Erfindung betrifft insbesondere
ein solches elektrografisches System.
Elektrografische Aufzeichnungsgeräte, beispielsweise Druckge
räte oder Kopiergeräte, sind allgemein bekannt. Sie können
beispielsweise auf dem elektrofotografischen, dem magnetogra
fischen oder dem ionografischen Aufzeichnungsprinzip beruhen.
Ein Aufzeichnungsträger wird dabei von einem Vorrat, bei
spielsweise von einem Papierstapel, entnommen, einem Druckmo
dul zugeführt und schließlich an einer Ausgabestation be
druckt ausgegeben.
In der WO 98/18052 A1 ist ein Druckgerät beschrieben, bei dem
Einzelblätter von Papierstapeln in einer Papiereingabe abge
zogen, wahlweise mindestens einem von zwei elektrofotografi
schen Druckwerken zugeführt und schließlich an einer Papier
ausgabe bedruckt und gestapelt ausgegeben werden.
Aus der WO 98/17572 A1 ist eine Papiereinspeisungseinrichtung
für einen solchen Einzelblattdrucker beschrieben, die modular
aufgebaut ist. Durch diese Bauweise können mehrere Papierein
speisungsmodule kaskadenartig aneinander gereiht werden. Die
Kapazität im Eingabebereich des Druckgeräts kann damit prin
zipiell beliebig groß werden.
Bei Druckgeräten und Kopiergeräten zählt die Performance,
d. h. die Zahl der pro Minute druckbaren Seiten zu den domi
nierenden technischen Eckdaten der Gesäte. Unter Umständen,
beispielsweise auf Messen und Ausstellungen reicht es jedoch
nicht aus, diese Eckdaten in Datenblättern darzustellen.
Vielmehr ist es mitunter gewünscht, die Leistungsfähigkeit
des Gerätes eindrucksvoll zu veranschaulichen.
Eine Möglichkeit, die Prozeßgeschwindigkeit von Druck- oder
Kopiergeräten physiologisch zu erfassen, besteht darin, die
Taktrate einzeln eingezogener Papierblätter akustisch wahrzu
nehmen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Entleeren
von Papiereinzugsvorrichtungen zu beobachten, beispielsweise
die Abnahme einer Stapelhöhe eines Papierstapels zu beobach
ten oder die Geschwindigkeit bzw. die Abnahme des Rollen
durchmessers einer Papiervorratsrolle zu beobachten. Schließ
lich besteht eine Möglichkeit darin, das Befüllen der Papier
ausgabebereiche (Stapel oder Rolle) eines derartigen Geräts
zu beobachten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Druck- bzw. Kopiergeräte
system sowie ein dafür geeignetes Verfahren anzugeben, mit dem
die Prozeßgeschwindigkeit des Systems visualisierbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen
gekennzeichnete Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildun
gen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird mindestens ein bedruckter Aufzeich
nungsträger in einem Transportweg mit der Prozeßgeschwindig
keit über eine Visualisierungszone bewegt. Während dieser Be
wegung durchläuft der Aufzeichnungsträger einen offenen, fen
sterartigen Bereich der Visualisierungszone. In diesem Be
reich ist er aus einer Betrachtungs-Vorzugsrichtung von au
ßen, d. h. von einem Betrachter des Druck- oder Kopiergeräts
sichtbar. In den dem ersten Bereich angrenzenden Bereichen
ist der Aufzeichnungsträger dagegen nicht sichtbar.
Der erste, offene Bereich ist insbesondere rechteckig ausge
bildet und an die Form und/oder an die Größe des Aufzeich
nungsträgers oder der darauf aufgezeichneten Bilder angepaßt.
Zur Wiedergabe einer einen Film bildenden Bildsequenz ist der
offene Bereich insbesondere derart angepaßt, daß genau ein
Bild bzw. ein Aufzeichnungsträgerblatt in den offenen Bereich
paßt.
In einem ersten, vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird eine
Vielzahl von als Einzelblättern ausgebildeten Aufzeichnungs
trägern mit der Prozeßgeschwindigkeit des Druck- oder Kopier
systems durch die Visualisierungszone befördert. Zumindest
ein Teil der Einzelblätter, vorzugsweise alle, sind dabei mit
je mindestens einem Bild vorbedruckt.
Bei geeigneter, einer Filmsequenz entsprechenden Abfolge die
ser Bilder entsteht durch diese Verfahrensweise in der Visua
lisierungszone für den Betrachter der Eindruck eines Fil
mablaufs. Dazu sind die Bildgrößen und der offene Bereich
derart auf die Prozeßgeschwindigkeit abgestimmt, daß sich ei
ne Bildwechselrate von mindestens etwa 2 pro Sekunde im offe
nen Bereich ergibt. Die aufeinanderfolgenden Bilder sind in
haltlich so gestaltet, daß ihre Abfolge eine logische Sequenz
entsprechend einem Filmablauf bildet. Dadurch entsteht der
von einem sogenannten Daumenkino - bei dem ein kleines Buch
mit den Fingern gehalten wird und in schneller Abfolge durch
geblättert wird - bekannte Effekt, daß eine zusammenhängende
Bildfolge filmartig vom menschlichen Sehsinn wahrgenommen
wird. Bei Einzelblattdruck- oder -kopiergeräten wird die Vi
sualisierung insbesondere mit Einzelblättern durchgeführt,
die mit einem Bild pro Einzelblatt bedruckt sind. Es können
jedoch auch mehrere Bilder pro Einzelblatt vorgesehen sein,
beispielsweise zwei Bilder im DIN A5- oder DIN A6-Format pro
DIN A4-Blatt.
Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise bzw. dem erfin
dungsgemäßen System lassen sich beispielsweise Zeichentrick-
Filme (Comics) darstellen oder auch Laufschriften, d. h. sich
bewegende Schriftbilder, bilden. Für Laufschriften ist es
insbesondere vorteilhaft, den offenen Bereich so groß zu ge
stalten, daß mindestens zwei Bilder gleichzeitig sichtbar
sind. Die Zahl der sichtbaren Bildern, d. h. die Länge des of
fenen Bereichs und die Bildgröße sind dabei wiederum in Ab
hängigkeit von der Prozeßgeschwindigkeit derart zu wählen,
daß die Bildgruppen mit einer Rate von mindestens etwa zwei
Bildwechseln pro Sekunde im offenen Bereich sichtbar sind.
In einem weiteren, vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Er
findung wird der erste, offene Bereich stroboskopartig mit
einer Blitzlichtlampe beleuchtet, wobei die Blitzlichtfre
quenz an die Prozeßgeschwindigkeit bzw. an die Transportge
schwindigkeit des Aufzeichnungsträgers innerhalb der Visuali
sierungszone derart angepaßt ist, daß ein Blitz pro sichtba
rer Bildsequenz im offenen Bereich abgegeben wird.
Anhand einiger Figuren werden nachfolgend weitere Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung beschrieben, aus denen auch wei
tere Wirkungen und Vorteile der Erfindung deutlich werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein elektrofotografisches Druckgerät
Fig. 2 eine Papiereinspeisungseinrichtung für einen Einzelblattdruc
ker
Fig. 3 eine Visualisierungszone
Fig. 4 eine Visualisierungszone, die zwei Bilder gleichzeitig frei
gibt und
Fig. 5 elektronische Steuerungskomponenten.
In Fig. 1 ist ein Hochleistungsdrucker 9 dargestellt, der
zum schnellen Drucken von Einzelblättern aus Papier dient.
Der Hochleistungsdrucker 9 enthält ein erstes, unteres Druck
werk D1 sowie ein zweites, oberes Druckwerk D2. Beide Druck
werke D1, D2 arbeiten nach dem bekannten elektrofotografi
schen Verfahren mit gleicher Umdruckgeschwindigkeit. Den
Druckwerken D1, D2 sind Fixiereinrichtungen nachgeschaltet,
die schematisch in der Fig. 1 durch zwei Rollenpaare 121,
141 angedeutet sind. An den Hochleistungsdrucker 9 ist ein
Papiereingabemodul 1 angeschlossen, das mehrere Vorratsbehäl
ter A1, B1, C1, D1 mit Einzelblättern sowie einen externen Pa
piereingabekanal 12 enthält. Über das Papiereingabemodul 1
können dem Druckgerät 9 von außen Einzelblätter zugeführt
werden. Über einen Transportkanal 10 werden einem Eingabeab
schnitt 28 des Papiereingabemoduls 1 Einzelblätter zugeführt.
Ausgabeseitig ist an den Hochleistungsdrucker 9 ein Papier
ausgabemodul 30 angeschlossen, das mehrere Ausgabebehälter 32
bis 36 enthält. Ferner sind zwei Ausgabekanäle 38, 140 vorge
sehen, über die Einzelblätter an weiterverarbeitende Statio
nen ausgegeben werden können. Der Hochleistungsdrucker 9 gibt
die bedruckten Einzelblätter über den Ausgabeabschnitt 42 ab.
Im Inneren des Hochleistungsdruckers 9 sind Transportwege für
den Transport der Einzelblätter angeordnet, durch die ver
schiedene Betriebsarten des Hochleistungsdruckers realisiert
werden. Den Druckwerken D1, D2 sind jeweils Umdruck-
Transportwege 44, 46 zugeordnet, die jeweils durch Antriebe
so eingestellt sind, daß die zugeführten Einzelblätter an den
Druckwerken D1, D2 ihre Umdruckgeschwindigkeit haben. Beide
Umdruck-Transportwege 44, 46 sind über einen Verbindungskanal
48 miteinander verbunden. Der Transportweg um das erste
Druckwerk D1 ist zu einem Ring R1 durch einen Zuführkanal 50
ergänzt, über den auch Einzelblätter vom Eingabeabschnitt 28
dem zweiten Umdruck-Transportweg 46 zugeführt werden können.
Der Transportweg für das zweite Druckwerk D2 wird auf ähnli
che Weise zu einem Ring R2 durch einen Abführkanal 52 er
gänzt, über den vom Druckwerk D1 bedruckte Einzelblätter dem
Ausgabeabschnitt 42 zugeführt werden können.
Zwischen dem Eingabeabschnitt 28, dem ersten Umdruck-Trans
portweg 44 und dem Zuführkanal 50 ist eine erste Weiche W1
angeordnet, die es ermöglicht, daß Einzelblätter vom Eingabe
abschnitt 28 wahlweise dem ersten Umdruck-Transportweg 44
oder dem Zuführkanal 50 zugeführt werden. Eine weitere Vari
ante besteht darin, daß auf dem Zuführkanal 50 in Richtung
der Weiche W1 transportierte Einzelblätter dem ersten Um
druck-Transportweg 44 zugeführt werden können.
Weiterhin sind eine zweite Weiche W2 und eine dritte Weiche
W3 an den Enden des Verbindungskanals 48 angeordnet und ver
binden jeweils die angrenzenden Transportwege 44, 48, 52 bzw.
46, 48, 50. Eine vierte Weiche W4 befindet sich in der Nähe
des Ausgabeabschnitts 42 und verbindet die angrenzenden
Transportwege. Die Papierausgabe 30 enthält eine fünfte Wei
che W5, die als Wendevorrichtung arbeitet. Ferner ist noch
auf eine Aussteuereinrichtung 54 hinzuweisen, der über eine
Weiche W6 Ausschuß-Einzelblätter zugeführt werden.
Weitere Details des Druckgeräts sind in der WO 98/18052 A1
beschrieben, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme in die
vorliegende Beschreibung aufgenommen wird.
In Fig. 2 ist der Eingabebereich des in Fig. 1 dargestell
ten Druckgeräts genauer gezeigt.
An der Rückseite eines nur schematisch angedeuteten Einzel
blattdruckers 9 ist eine Papierabgabevorrichtung 1 vorgese
hen, die übereinanderliegend vier Papierbogenfächer A1 bis D1
aufweist, von denen die beiden oberen Fächer, nämlich A1 und
B1 zur Aufnahme von beispielsweise jeweils 2000 Blatt und die
beiden unteren Fächer, nämlich C1 und D1, zur Aufnahme von
beispielsweise jeweils 500 Blatt ausgelegt sind.
Jedes der Fächer A1 bis D1, das mit einer ansteuerbaren Ein
richtung zur Entnahme jeweils des obersten Blattes ausgestat
tet ist, ist an einen Förderweg 10 angeschlossen, der die
Ausgänge der vier Fächer A1 bis D1 mit einer Papier-
Abgabestation 15 verbindet, von der aus die einzelnen Papier
bogen in den Einzelblattdrucker 9 eingegeben werden.
Der Förderweg 10 weist eine Abzweigung auf, die über einen um
90° umgelenkten Zwischenförderweg 12 zur Außenseite der Pa
pierabgabevorrichtung 1 führt; von außen eingebrachte Papier
bogen können über den Zwischenförderweg 12 und die Abzweig
stelle 11 in den Förderweg 10 und von dort aus über die Pa
pierbogen-Abgabestation 15 in den Einzelblattdrucker 9 wei
tergeleitet werden.
Der bisher beschriebenen Einrichtung in Form des Einzelblatt
druckers 9 mit der nachgeschalteten Papierabgabevorrichtung 1
sind zwei zusätzliche, als Module ausgebildete Papierabgabe
vorrichtungen 2 und 2' nachgeschaltet, welche die gleiche An
ordnung von jeweils vier Fächern A2 bis D2 und einen damit
verbundenen Förderweg 22 aufweisen wie die Papierabgabevor
richtung 1, mit dem Unterschied, daß auf dem Förderweg 22 nur
nach unten gefördert wird, während im unteren Teil des För
derwegs nach oben gefördert wird.
An der Unterseite einer jeden als Modul ausgebildeten zusätz
lichen Papierabgabevorrichtung 2 bzw. 2' weist diese einen
Durchlaufförderweg 20 auf, der an einer Seite des Gehäuses 21
jedes Moduls 2 eine Papierabgabestation 25 und an der gegen
überliegenden Seite eine Papierannahmestation 24 bildet. Der
Förderweg 22 in jedem Modul 2 mündet, von oben her kommend,
in den Durchlaufförderweg 20 ein.
Das zweite Modul 2' ist mit dem ersten Modul 2 und dieses mit
der Papierabgabevorrichtung 1 jeweils durch einen unten lie
genden Förderweg 40 verbunden, der vorzugsweise von einem
Tunnel abgedeckt ist. Weiterer Module 2 können an das hinte
re, in der Zeichnung auf der rechten Seite wiedergegebene Mo
dul angeschlossen werden.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, kann durch Aktivieren
eines der Fächer A1 bis D1 bzw. A2 bis D2 in der dargestellten
Anordnung (und durch Deaktivieren aller anderen Fächer) das
Papier aus dem jeweiligen Fach störungsfrei in den Einzel
blattdrucker 9 eingespeist werden.
Die Module 2 und 2' sind identisch aufgebaut und weisen ein
Gehäuse 21 auf, das auf einem Laufrollengestell 26 ruht. Auch
die Papierabgabevorrichtung 1 ist auf die gleiche Weise aus
geführt und mit Laufrollen 14 versehen. Allerdings ist in der
Papierabgabevorrichtung 1 die Förderweganordnung 10, 11 und
12 anders installiert als in den nachgeordneten Modulen 2 und
2'.
Die Tunnel 4 weisen eine solche Länge auf, daß sie ein beque
mes Nachfüllen der Fächer der vorgeschalteten Einrichtung 1
oder der Module 2 gestatten, und haben eine solche Festig
keit, daß sie notfalls auch betreten werden können.
Weitere Details des Eingabebereichs sind in der WO 98/17572
A1 beschrieben. Der Inhalt dieses Dokuments wird hiermit
durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
Fig. 3a zeigt einen Blick auf den Verbindungstunnel 40, der
sich zwischen den Papierabgabevorrichtungen 1 und 2 der Fig.
2 befindet, in Richtung R. Der Tunnel 40 bildet dabei eine
Visualisierungszone 60. Einzelblätter 61, 62, 63 und 64 bewe
gen sich dabei entlang einer Transportrichtung T, mit Prozeß
geschwindigkeit von ca. 150 DIN A4-Blättern pro Minute, d. h.
mit etwa 2,5 Blättern pro Sekunde, zwischen den beiden Pa
pierabgabevorrichtungen 1, 2. Der Transportkanal 40 ist mit
einer Abdeckplatte 65 versehen. Sie verdeckt den überwiegen
den Teil der Visualisierungszone 60 und gibt nur in einem
rechteckigen Fenster 66 die Sicht aus Richtung R in den Pa
pierlaufbereich frei. Dadurch sind die Papierblätter 61, 63
und 64 nicht sichtbar, während mit einer Rate von etwa 150
DIN A4-Blättern pro Minute genau ein Blatt, in dem gezeigten
Moment gerade das Blatt 62, im Fenster 66 sichtbar ist. Länge
und Breite des Fensters 66 entsprechen dazu der Länge und
Breite der verarbeiteten Blätter 61, 62 etc., wobei das Fen
sterformat etwas kleiner als das kleinste von dem Druckgerät
9 zu verarbeitende Blattformat (z. B. DIN A4 oder Letter)
ist. Auf Blättern größeren Formats (z. B. DIN A3) können dann
entsprechend mehrere Bilder pro Blatt aufgedruckt sein. Um
einen homogenen Filmablauf zu gewährleisten, sind die Abstän
de aufeinanderfolgender Bilder immer konstant zu halten. Der
Abstand zweier nebeneinander gedruckten Bilder auf einem
Blatt ist deshalb genau so groß zu bemessen wie die Summe aus
dem Transport-Abstand (gap) zweier Blätter und den Randab
ständen der beiden, auf den aufeinanderfolgenden Blättern be
druckten, aufeinanderfolgenden Bilder.
Zur Visualisierung der Transport- bzw. Prozeßgeschwindigkeit
innerhalb des Kanals 40 sind die von der Papierabgabevorrich
tung 2 abgegebenen Blätter fortlaufend numeriert. Demzufolge
ist das Blatt 62, welches mit einem Bild 67 (der Ziffer 2)
bedruckt ist, im Fenster 66 sichtbar. Im laufenden Betrieb
ist somit die Ziffernfolge der abgegebenen Blätter genau mit
Prozeßgeschwindigkeit sichtbar und somit die Prozeßgeschwin
digkeit anschaulich erkennbar. Zur Unterstützung dieses Vi
sualisierungseffekts ist eine Blitzlichtlampe 58 vorgesehen,
welche durch eine elektronische Ansteuerung 69 derart ange
steuert wird, daß das Blitzlicht genau mit der Frequenz auf
leuchtet, mit der die Blattfolge im Fenster 66 zu liegen
kommt. Die Ansteuerung 69 kann dazu mit einer Gerätesteuerung
verbunden sein, die die Prozeßgeschwindigkeit des Druckgeräts
9 steuert: Die Gerätesteuerung kann dazu Impulse im Takt der
Prozeßgeschwindigkeit abgeben. In einer alternativen Ausfüh
rungsform werden die Blattkanten, beispielsweise jeweils die
Vorderkanten, aufeinanderfolgender Blätter kurz vor dem Fen
ster 66 mit einem Sensor (z. B. Lichtschranke oder Ultra
schallsensor) gemessen und die Elektronik 69 der Blitzlicht
lampe 68 zeitverzögert derart angesteuert, daß der Blitz ge
nau zu dem Zeitpunkt erzeugt wird, in dem das Blatt mittig im
Fenster 66 zu liegen kommt.
Die Abstände (sogenannte gaps) aufeinanderfolgender Blätter
innerhalb des Transportkanals 40 bzw. der Visualisierungszone
betragen vorzugsweise nur einen Bruchteil der Blattlänge, wo
bei der Bruchteil bis zu 60 Prozent hoch sein kann und vor
zugsweise bei ca. 20 Prozent liegt. Die Blattabstände sind
bezüglich eines Durchlaufs (jobs) aufeinanderfolgender Blät
ter sehr konstant. Die Abweichung der Blattabstände beträgt
innerhalb eines jobs maximal einige Prozent von einem Sollab
stand der Blätter. Dadurch ist der Filmablauf bzw. der Lauf
bildeindruck sehr homogen.
In Fig. 3b ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, bei der
statt Einzelblättern ein bandförmiger Aufzeichnungsträger 70
verwendet wird. Auf diesem Träger sind wiederum Bilder (die
Ziffern 1, 2, 3 usw.) aufgedruckt, die sukzessive mit Prozeß
geschwindigkeit in dem Fenster 66 sichtbar sind. Die Blitz
lichtlampe 68 und elektronische Ansteuerung 69 sind entspre
chend vorgesehen, wobei die Blitzlichtfrequenz entsprechend
der Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers gesteu
ert wird, so daß mit aufeinanderfolgenden Bildern je ein
Blitzlichtimpuls erzeugt wird.
In Fig. 4a ist eine der Fig. 3a entsprechende Visualisie
rungszone 60 gezeichnet, bei der der offene Bereich 66a je
doch so groß ist, daß genau zwei aufeinanderfolgende Blätter
62a, 63a sichtbar sind. Durch diesen größeren Bereich ist es
möglich, einen Laufschrifteffekt zu erzielen. Je nach Prozeß
geschwindigkeit und Bildgröße kann die Größe des offenen Be
reichs 66a so angepaßt werden, daß ausreichend viele Bild
wechsel pro Sekunde erfolgen. Die Blitzlampen sind entweder
auf eine entsprechende Blitzfrequenz eingestellt oder werden
durch die Prozeßsteuerung oder mittels eines Blattsensors
blattweise gesteuert.
Fig. 4b zeigt wiederum die zu Fig. 4a entsprechende Situa
tion mit einem Endlosaufzeichnungsträger (Papierbahn) 70.
In Fig. 5 sind Steuerungskomponenten zur Visualisierung der
Prozeßgeschwindigkeit eines Drucksystems der Fig. 1 bis 4
gezeigt. Eine zentrale Gerätesteuerung 80 des Druckgeräts 9
ist mit einer Modulsteuerung 81 des ersten Papiereingabemo
duls 1, mit einem ersten Blattsensor 81, der sich innerhalb
des Druckgeräts 9 befindet sowie mit einer Modulsteuerung 84
des zweiten Papiereingabemoduls 2 verbunden. Außerdem ist die
Gerätesteuerung 80 mit der Blitzlichtsteuerung 69 verbunden,
die ihrerseits mit einem Blattsensor 82 verbunden ist. Die
Blitzlichtsteuerung 69 kann - wie weiter oben beschrieben -
Triggersignale aus der Gerätesteuerung 80 verwenden oder die
Signale des Blattsensors 82, der sich im Papierkanal 40 be
findet. Wenn sich der offene Bereich 40 und das Blitzlicht 68
im Druckgerät befindet können die Triggersignale auch von dem
im Druckgerät 9 angeordneten, mit der Gerätesteuerung 81 ver
bundenen Blattsensor 81 zur Steuerung der Blitzlichtfrequenz
verwendet werden.
Die Verbindung der elektronischen Komponenten kann über die
gezeigten Einzelverbindungen oder über ein an sich bekanntes
Gerätesteuerungs-Bussystem erfolgen. An einem solchen Bussy
stem können Steuerungsmodule weiterer Aggregate oder aller
Papiereingabemodule 1, 2 und 2' des Druckgeräts 9 angeschlos
sen sein, sowie die Sensoren 81 und 82 und ggf. weitere Sen
soren.
Es wurden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Da
bei ist klar, daß Weiterentwicklungen möglich sind. Bei
spielsweise kann der Visualisierungsbereich statt in einem
Verbindungskanal auch in anderen Bereichen der Papierzufüh
rung angebracht sein. Während bei der Visualisierung der Pro
zeßgeschwindigkeit im Eingabebereich vorbedrucktes Papier zu
verwenden ist, kann Papier auch innerhalb des Druckgeräts be
druckt und die Visualisierung des bedruckten Bildes im Ausga
bebereich, beispielsweise in einem dem beschriebenen ein
gangsseitigen Kanal entsprechenden Kanal zwischen dem Druck
gerät 9 und der Papierausgabe 30 der Fig. 1 erfolgen. Damit
kann der sich ergebende Effekt durch einen am Gerät laufenden
Druckjob erzielt werden und somit nicht nur die Papierprozeß
geschwindigkeit, sondern auch die Druckgeschwindigkeit
(Druckprozeßgeschwindigkeit) visualisiert werden. In einer
weiteren, einducksvollen Weiterentwicklung der Erfindung wer
den verschiedene Eingangsfächer eines Druck- oder Kopierge
räts mit verschiedenfarbigem Papier befüllt und/oder das aus
verschiedenen Fächern abgezogene Papier verschiedenartig be
druckt. Beispielsweise können aufeinanderfolgende Blätter,
die aus einem ersten Fach abgezogen werden, der Reihe nach
buchstabenweise mit dem Schriftzug "Fach 1" bedruckt werden
und dieser Schriftzug als Laufschrift im Sinne der Erfindung
visualisiert werden.
Durch Einsatz eines oder mehrerer Spiegel kann nicht nur eine
Seite (Vorderseite) des Aufzeichnungsträgers aus einer Be
trachungsrichtung visualisiert werden, sondern auch die Rück
seite. Hierdurch können gleichzeitig zwei verschiedene Bild
folgen dargestellt werden, was den Visualisierungseindruck
weiter verstärkt. Die Bildfolgen können Filme darstellen oder
Laufschriften wie Ziffernfolgen, Schriftfolgen (Texte) oder
dergleichen. Sind Bildgröße, Prozeßgeschwindigkeit und die
übrigen, oben beschriebenen Parameter derart aufeinander ab
gestimmt, daß sich eine Bildwechselrate von 25 Bildern pro
Sekunde oder mehr ergibt, so wird der Filmeindruck vollstän
dig, da das menschliche Auge die Einzelbilder dann nicht mehr
auflösen kann.
Claims (14)
1. Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit ei
nes insbesondere elektrografischen Druck- oder Kopierge
rätsystems (1, 2, 2', 9, 30), bei dem eine Vielzahl von
Bildern (67), die auf mindestens einem Aufzeichnungsträger
(62, 62a, 63, 63a, 64, 70) gedruckt sind, mit der Prozeß
geschwindigkeit über eine Visualisierungszone (60) bewegt
werden, wobei der Aufzeichnungsträgertransportweg (40) in
nerhalb der Visualisierungszone (60) in einem ersten Be
reich (66) zumindest aus einer Betrachtungs-
Vorzugsrichtung (R) offen gehalten und dadurch der vorbei
laufende Aufzeichnungsträger (62, 62a, 63, 63a, 64, 70)
sichtbar ist und in einem zweiten Bereich durch eine Ab
deckung (65) verdeckt und somit der vorbeilaufende Auf
zeichnungsträger (62, 62a, 63, 63a, 64, 70) aus der Be
trachtungs-Vorzugsrichtung (R) unsichtbar ist und wobei
Bildgröße und Größe des offenen Bereichs (66) derart auf
die Prozeßgeschwindigkeit abgestimmt sind, daß sich eine
einer Filmsequenz entsprechende Bildfolge ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Bildgröße und Größe des
offenen Bereichs (66) derart auf die Prozeßgeschwindigkeit
abgestimmt sind, daß im offenen Bereich (66) eine Bild
wechselrate von mindestens zwei pro Sekunde erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei durch die Visuali
sierungszone (60) seriell eine Vielzahl von mit Bildern
(67) bedruckten, insbesondere vorbedruckten, als Einzel
blätter ausgebildete Aufzeichnungsträger (62, 62a, 63,
63a, 64) mit der Prozeßgeschwindigkeit befördert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei durch
die Visualisierungszone (60) ein mit einer Vielzahl von
Bildern (67) bedruckter, förmiger Aufzeichnungsträger (70)
mit Prozeßgeschwindigkeit durch die Visualisierungszone
(60) befördert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die aufeinanderfolgenden, in der Visualisierungszone (60)
sichtbaren Bilder (67) einen Filmablauf, insbesondere ei
nen Comic-Filmablauf, bewirken.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die auf
einanderfolgenden, in der Visualisierungszone (60) sicht
baren Bilder (67) eine Laufschrift bilden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei in dem ersten, offenen
Bereich (66a) mindestens zwei Bilder (67) gleichzeitig
sichtbar gemacht werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Visualisierungszone (60) stroboskopartig beleuchtet
wird.
9. Druck- oder Kopiersystem (1, 9, 30, 2, 2') mit einem
Transportweg (10, 12, 20, 40, 44, 46, 50, 52, 140) für ei
nen Aufzeichnungsträger (61, 62, 63, 63a, 64, 70), wobei
ein bedruckter Aufzeichnungsträger innerhalb des Trans
portwegs (10, 12, 20, 40, 44, 46, 50, 52, 140) über eine
Visualisierungszone (60) bewegbar ist und wobei der Auf
zeichnungsträgertransportweg (10, 12, 20, 40, 44, 46, 50,
52, 140) innerhalb der Visualisierungszone (60) in einem
ersten Bereich (66, 66a) zumindest bezüglich einer Be
trachtungs-Vorzugsrichtung (R) offen ist und dadurch der
vorbeilaufende Aufzeichnungsträger (61, 62, 63, 63a, 64,
70) sichtbar ist und in einem zweiten Bereich mit einer
Abdeckung (65) versehen ist, wodurch der vorbeilaufende
Aufzeichnungsträger (61, 62, 63, 63a, 64, 70) aus der Be
trachtungs-Vorzugsrichtung (R) im zweiten Bereich unsicht
bar ist.
10. Druck- oder Kopiergerät nach Anspruch 9 mit einer Trans
porteinrichtung (13, 24, 25, 121, 141), die dazu geeignet
ist, mehrere aufeinanderfolgende, mit Bildern (67), insbe
sondere vorbedruckte blattförmige Aufzeichnungsträger (61,
62, 63, 63a, 64, 70) durch die Visualisierungszone (60) zu
befördern.
11. Druck- oder Kopiergerät nach Anspruch 9 mit einer Trans
porteinrichtung, die dazu geeignet ist, einen bahnförmigen
mit aufeinanderfolgenden Bildern (67) bedruckten Aufzeich
nungsträger (70) durch die Visualisierungszone (60) zu be
fördern.
12. Druck- oder Kopiergerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
wobei der erste, offene Bereich (66a) derart gestaltet
ist, daß mindestens zwei aufeinanderfolgende, auf dem oder
auf den Aufzeichnungsträgern (61, 62, 63, 63a, 64, 70) be
druckte Bilder (67) gleichzeitig sichtbar gemacht werden.
13. Druck- oder Kopiergerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
mit einer Blitzlampe (68) zum stroboskopartigen Beleuchten
zumindest des offenen Bereichs (66, 66a) der Visualisie
rungszone (60).
14. Druck- oder Kopiergerät nach Anspruch 13 mit einer Steuer
einrichtung (69) zur Ansteuerung der Blitzlampe (68) nach
Maßgabe der Prozeßgeschwindigkeit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125166 DE19925166A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Druck- oder Kopiergerätesystem und Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit eines solchen Systems |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125166 DE19925166A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Druck- oder Kopiergerätesystem und Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit eines solchen Systems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19925166A1 true DE19925166A1 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7909939
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999125166 Withdrawn DE19925166A1 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Druck- oder Kopiergerätesystem und Verfahren zum Visualisieren der Prozeßgeschwindigkeit eines solchen Systems |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19925166A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8116658B2 (en) * | 2008-05-22 | 2012-02-14 | Xerox Corporation | Marking engine viewing system |
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DE1772748B2 (de) * | 1967-09-22 | 1977-06-23 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd., Kadoma, Osaka (Japan) | Elektrofotografische vorrichtung zum aufzeichnen und wiedergeben unter verwendung eines bandfoermigen transparenten, photoleitfaehigen aufzeichnungsmaterials |
DE3406244A1 (de) * | 1984-02-21 | 1985-08-22 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Laserdrucksystem fuer mehrfarben- und rueckseitendruck |
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1999
- 1999-06-01 DE DE1999125166 patent/DE19925166A1/de not_active Withdrawn
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