Die Erfindung betrifft eine Oberbau-Zungenvorrichtung, mit einer Backenschiene, ei
ner Zungenschiene, einer Beischiene zum Deckenabschluß und einem Auflagebett für
die Zungenschiene zwischen der Backenschiene und der Beischiene. Des weiteren
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer eine Backenschiene, eine
Zungenschiene, eine Beischiene zum Deckenabschluß und ein Auflagebett für die
Zungenschiene zwischen der Backenschiene und der Beischiene aufweisenden
Oberbau-Zungenvorrichtung.
Oberbau-Zungenvorrichtungen sind beispielsweise bereits aus der DE-U-18 72
735, der DE-A-42 01 757 und der DE-A-44 38 128 bekannt. Bei dem zuvor ge
nannten Stand der Technik ist es so, daß die Zungenvorrichtung jeweils aus einer
Vielzahl von Einzelkomponenten mit vergleichsweise aufwendigen Sonderschienen
profilen besteht. Die Vielzahl der Einzelkomponenten der bekannten Oberbau-Zun
genvorrichtungen sind sowohl für den Hersteller, als auch für den Anwender nach
teilig beim Zusammenbau und wirken sich darüber hinaus kostenerhöhend aus.
Des weiteren ist es grundsätzlich bekannt, die Backenschiene, die Beischiene und das
Auflagebett einteilig durch eine abtragende Bearbeitung aus einem Block herzustel
len. Aufgrund der besonderen Profilierung und der Vielzahl der erforderlichen Hinter
schnitte der einzelnen Schienenabschnitte im Bereich der Zungenvorrichtung kann
die abtragende Bearbeitung nur von oben her und mit kleinen Werkzeugen erfolgen,
so daß eine wirtschaftliche Herstellung kaum möglich ist. Aus einem Stück hergestell
te Zungenvorrichtungen haben daher keinen Eingang in die Praxis gefunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Oberbau-Zungenvorrichtung der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die vorzugsweise aus wenigen
Einzelteilen besteht und im übrigen einfach und kostengünstig hergestellt werden
kann.
Diese Aufgabe ist bei einer Oberbau-Zungenvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Beischiene und das Aufla
gebett einstückig ausgebildet sind und einen langgestreckten Grundblock bilden, der
fest mit der als separates Bauteil ausgebildeten Backenschiene verbunden ist. Die
Herstellung der Oberbau-Zungenvorrichtung erfolgt bei einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform derart, daß die Beischiene und das Auflagebett als einteiliger
Grundblock durch abtragende Bearbeitung, insbesondere Fräsen; aus dem Vollen ei
nes im Querschnitt etwa rechteckigen Blockes hergestellt werden, wobei das Fräsen
des Blockes zum Grundblock von oben und von der Seite her vorgenommen werden
kann. Durch die Zugänglichkeit des zu bearbeitenden Blockes von zwei Seiten her
können ohne weiteres große und leistungsfähige Werkzeuge eingesetzt werden, so
daß die Herstellung vergleichsweise schnell erfolgen kann. Erst nach dem Ausfräsen
des Auflagebettes wird die Backenschiene am Grundblock, der nach dem Fräsen eine
winkelförmige Querschnittsform hat, befestigt.
Durch den die Beischiene und das Auflagebett aufweisenden Grundblock und die
erst nach dem Herstellen des Grundblockes angesetzte Backenschiene ergibt sich
eine völlig neue Art der Herstellung, da es nunmehr möglich ist, nicht nur von oben
her einen Block zur Herstellung des Grundblockes abzutragen und zu bearbeiten,
sondern auch von der Seite her. Somit können, wie zuvor bereits erwähnt, auch Hin
terschneidungen an der Beischiene ohne weiteres durch große Werkzeuge von der
Seite her vorgenommen werden. Hinterschneidungen an der Backenschiene müssen
nicht vorgenommen werden, da als Backenschiene ein Standard-Profil verwendet
werden kann. Von Vorteil ist es in diesem Zusammenhang im übrigen, daß im Bereich
der Zungenvorrichtung das teure Backenschienen-Sonderprofil Ba 75 mit Auflage
vorsprung für ein Auflagebett nicht mehr erforderlich ist, so daß die sich durch dieses
Sonderprofil ergebenden Zusatzkosten entfallen. Da der Grundblock sowohl das
Auflagebett als auch die Beischiene beinhaltet, entfallen außerdem alle diesbezügli
chen Sonderprofile gänzlich. Besteht der Grundblock im Bereich des Auflagebettes
im übrigen aus Vollmaterial, befindet sich im Gegensatz zum Stand der Technik kein
Hohlraum unterhalb des Auflagebettes, was sich positiv auf die Geräuschbelastung
beim Überfahren auswirkt.
Durch die Bearbeitungsmöglichkeit des Blockes bzw. Grundblockes von oben und
von der Seite her läßt sich also eine kostengünstige Herstellung realisieren, wobei die
Anzahl der erforderlichen Bauteile bei der Erfindung ausgesprochen gering ist. Von
Vorteil ist in diesem Zusammenhang auch, daß die erfindungsgemäße Oberbau-Zun
genvorrichtung ohne weiteres mit normalen Regelschienen kombinierbar ist. Dabei
können die Vorteile, die sich durch die Regelschienen an sich ergeben, ohne weiteres
genutzt werden. So kann innen- und/oder außenseitig an der Backenschiene eine
Heizung vorgesehen werden. Außerdem können problemlos bewährte Komponenten,
insbesondere jegliche Arten von Zungenschienen, verwendet werden. Weiterhin
kann durch die Möglichkeit der Nachbearbeitung des Grundblockes ein ge
wünschtes, für einen bestimmten Anwendungsfall erforderliches Profil auch erst spä
ter eingearbeitet werden. Es müssen also nicht verschiedene fertige Grundblöcke
beim Hersteller vorgehalten werden. Durch die Möglichkeit der Nachbearbeitung ei
nes Grundblockes ist es außerdem ohne weiteres möglich, den Grundblock an ge
wünschte oder für einen bestimmten Einsatzfall vorgegebene Stelleinrichtungen an
zupassen. Die erfindungsgemäße Zungenvorrichtung kann also in Verbindung mit
allen Arten von Stellvorrichtungen verwendet werden. Im übrigen läßt sich die Erfn
dung nicht nur in den sogenannten Tiefbett-Zungenvorrichtungen, sondern auch in
klassischen Straßenbahn-Zungenvorrichtungen und anderen Rillenschienen-Zun
genvorrichtungen einsetzen.
Ein weiterer Vorteil der einteiligen Ausführung der Beischiene und des Auflagebettes
als Grundblock aus einem Stück besteht darin, daß nachträglich herzustellende Ver
bindungen, wie Verschweißungen und Verschraubungen, zwischen der Beischiene
und dem Auflagebett entfallen können. Vorteilhaft ist außerdem, daß, je nach dem wie
weit bzw. wie tief der Grundblock zur Herstellung des Auflagebettes abgearbeitet
wird, in besonders einfacher Weise eine Bauhöhenvariabilität besteht. Der Grund
block kann jedem Schienentypen angepaßt werden. Da das Auflagebett aus dem
Vollen gearbeitet wird, ist es im übrigen ohne weiteres möglich, diverse schmierarme
Gleitmöglichkeiten für die Zungenschiene am Auflagebett je nach Bedarf zu realisie
ren, beispielsweise übliche Gleitflächen oder Rollenlagerungen. Auch die unmittelba
re Beschichtung mit einem für den jeweiligen Anwendungsfall geeigneten Gleitmate
rial ist ohne weiteres möglich. Außerdem bietet die Erfindung die Möglichkeit, ein
Gleitsystem in einfacher Weise auszutauschen. Bei der Erfindung ist es nämlich mög
lich, auf dem Auflagebett unterschiedlichste Gleitplatten lösbar zu befestigen. Beim
Stand der Technik ist die lösbare Befestigung einer Gleitplatte an dem Backenschie
nen-Sonderprofil Ba 75 nicht möglich. Dort wird die Gleitplatte bzw. das Auflagebett
mit der Backenschiene verschweißt. Schließlich ergibt sich durch die kompakte Bau
weise des Grundblockes mit angesetzter Backenschiene ein sogenannter "Wander
schutz" der Oberbau-Zungenvorrichtung in Schienenlängsrichtung.
Bei einem alternativen Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der Grundblock
nicht (ausschließlich) durch Fräsen, sondern durch Strangpressen hergestellt. Erst die
ggf. erforderliche Nacharbeitung wird durch abtragende Bearbeitung vorgenommen.
Da für die Oberbau-Zungenvorrichtung eine Keilform des Grundblockes in Längs
richtung benötigt wird, bestehen zwei Möglichkeiten, diese Form zu erzeugen. Einer
seits kann ein relativ breiter Rechteckblock in Längsrichtung in zwei keilartige
Blöcke aufgeteilt werden, aus denen dann jeweils ein Grundblock hergestellt wird.
Andererseits kann der Grundblock als solcher stranggepreßt werden, wobei dann zur
Herstellung des breiteren Endes des Grundblockes an diesen im Bereich des Auflage
bettes wenigstens ein keilförmig ausgebildetes Auflagebettstück angesetzt wird, wo
durch das Auflagebett im hinteren, breiteren Teil des Grundblockes zumindest
zweiteilig ausgebildet ist.
Gemäß einer weiteren Alternative ist vorgesehen, daß der Grundblock ebenfalls nicht
(ausschließlich) durch Fräsen, sondern durch Gießen hergestellt wird. So kann er bei
spielsweise aus zwei Teilen gegossen werden, die anschließend miteinander verbun
den werden.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Unterseite
des Grundblockes und seine Außenseite im Bereich der Beischiene im wesentlichen
eben. Hierdurch ergibt sich in einfacher Weise die Möglichkeit, daß zumindest der
Grundblock an den zuvor genannten Seiten mit einer schallisolierenden und/oder
elektrisch isolierenden Ummantelung umhüllt bzw. beschichtet wird.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es im übrigen, im Grundblock an
sich an beliebiger Stelle eine Heizkammer vorzusehen, die dann durch ein am Grund
block zu befestigendes Bauteil, wie der Backenschiene oder einer Gleitplatte, abge
schlossen wird, wodurch sich durch die beiden vorgenannten Bauteile in einfacher
Weise eine integrierte geschlossene Heizkammer ergibt. Es versteht sich, daß aber
auch an anderer Stelle, wie beispielsweise an dem oberen Winkel der Beischiene, eine
Heizkammer durch ein nachträglich angesetztes Profil vorgesehen werden kann.
Da das Auflagebett mit der Beischiene aus dem Vollen gearbeitet wird, ist es auch
ohne weiteres möglich, Zungenstützen im Bereich der Beischiene vorzusehen und
insbesondere einteilig mit dem Grundblock auszubilden, so daß ein nachträgliches
Verschweißen entfällt. Die Zungenstützen werden bei der abtragenden Bearbeitung
bei der Herstellung des Grundblockes von vornherein berücksichtigt, wobei Material
an den betreffenden Stellen stehengelassen wird.
Insbesondere in Verbindung mit einer Tiefbett-Zungenvorrichtung bietet die Erfin
dung eine Reihe von Vorteilen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß das Auflagebett derart verlängert ist, daß die Backenschiene auf dem Auflagebett
aufliegt. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, daß grundsätzlich ohne Grund
platten, die üblicherweise bei Zungenvorrichtungen als Unterlage verwendet werden
und sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Zungenvorrichtung erstrecken,
gearbeitet wird, so daß bei der Erfindung das Auflagebett unterseitig unmittelbar auf
dem Boden aufliegt.
Im übrigen ist es im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ohne weiteres
möglich, einen seitlichen Montagekasten auch einstückig mit dem Grundblock aus
zubilden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Oberbau-Zun
genvorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie II-II aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie III-III aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IV-IV aus Fig. 1,
Fig. 5 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie V-V aus Fig. 1,
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie VI-VI aus Fig. 1,
Fig. 7 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie VII-VII aus Fig. 1,
Fig. 8 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie VIII-VIII aus Fig. 1,
Fig. 9 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IX-IX aus Fig. 1,
Fig. 10 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht einer Tiefbett-Zungenvorrichtung
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 11 eine der Fig. 5 entsprechende Ansicht einer Tiefbett-Zungenvorrichtung
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 12 eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht einer Tiefbett-Zungenvorrichtung
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 13 eine der Fig. 9 entsprechende Ansicht einer Tiefbett-Zungenvorrichtung
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 14 eine Draufsicht auf einen Teil einer Ausführungsform einer anderen er
findungsgemäßen Oberbau-Zungenvorrichtung,
Fig. 15 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XV-XV aus Fig. 14,
Fig. 16 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XVI-XVI aus Fig. 14,
Fig. 17 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XVII-XVII aus Fig. 14,
Fig. 18 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XVIII-XVIII aus Fig. 14,
Fig. 19 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XIX-XIX aus Fig. 14,
Fig. 20 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XX-XX aus Fig. 14,
Fig. 21 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XXI-XXI aus Fig. 1 und
Fig. 22 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie XXII-XXII aus Fig. 14.
In den einzelnen Figuren ist ein Teil einer Oberbau-Zungenvorrichtung 1 dargestellt.
Der dargestellte Teil der Oberbau-Zungenvorrichtung 1, bei der es sich vorliegend um
eine Zungenvorrichtung für Rillenschienenweichen handelt, weist eine Backen
schiene 2, eine Zungenschiene 3, eine Beischiene 4 zum Deckenabschluß und ein
Auflagebett 5 für die Zungenschiene 3 auf. Das Auflagebett 5 für die Zungenschiene
3 befindet sich zwischen der Backenschiene 2 und der Beischiene 4.
Es versteht sich, daß die gesamte Oberbau-Zungenvorrichtung 1 die zuvor genannten
Bauteile in doppelter Anzahl aufweist.
Wesentlich ist nun, daß die Beischiene 2 und das Auflagebett 5 einteilig ausgebildet
sind und einen langgestreckten Grundblock 6 bilden. Wie sich insbesondere aus den
Fig. 2 bis 8 ergibt, weist der Grundblock 6 über einen großen Teil seiner Länge eine
im wesentlichen L- oder winkelförmige Querschnittsform auf. Wie sich im übrigen aus
einem Vergleich der einzelnen Fig. 2 bis 8 ergibt, nimmt die Breite des Grundblockes
6 von dem einen Ende, das in Fig. 2 dargestellt ist, bis zu dem anderen Ende, das in
Fig. 8 dargestellt ist, zu. Der Grundblock 6 hat also über seine Länge eine Keilform.
Die unterschiedliche Breite des Grundblockes 6 resultiert aus unterschiedlichen Profi
len der Backenschiene 2 und des Auflagebettes S. An seinem anschlußseitigen Ende,
das in Fig. 9 dargestellt ist, hat der Grundblock 6 eine von den Fig. 2 bis 8 abwei
chende Form, bei der eine Beischiene 4 und ein Auflagebett 5 nicht mehr vorgesehen
sind, die Zungenschiene 3 also nicht mehr auf dem Auflagebett 5 aufliegt. Stattdessen
lehnt sich die Zungenschiene 3 seitlich an den Grundblock 6 an.
In Fig. 2 ist dargestellt, daß der Grundblock 6 an einer Rillenschiene 7 anliegt, die an
ihrer Oberseite eine Rille 8 aufweist. Der Grundblock 6 liegt dabei unterseitig auf der
einen Seite des Fußes der Rillenschiene 7 auf und kann dort mit der Rillenschiene
verschweißt sein. In Fig. 3 liegt die Zungenschiene 3 mit ihrem freien Ende auf der
Oberseite des Auflagebettes 5 auf. Die Zungenschiene 3 liegt seitlich an der Backen
schiene 2 an, die sich an die in Fig. 2 dargestellte Rillenschiene 7 anschließt. Fig. 4
entspricht im wesentlichen der Fig. 3, wobei an dieser Stelle die Zungenschiene 3 al
lerdings nicht auf dem Auflagebett 5 aufliegt, da das Auflagebett 5 dort ausgenom
men ist.
In Fig. 5 greift die Zungenschiene 3 mit einem nach unten abstehenden Abschnitt 9
in eine entsprechende Aussparung 10 im Auflagebett 5 des Grundblockes 6 ein. Im
Grundblock 6 im Bereich der Beischiene 4, im Abschnitt 9 der Zungenschiene 3 und
in der Backenschiene 2 befinden sich jeweils Durchgangsöffnungen 11, 12, 13 für ein
Betätigungsgestänge einer Stelleneinrichtung. Wegen der großen Höhe der Zungen
schiene 3 an dieser Stelle ist unterhalb des Grundblocks 6 eine Bodenplatte 6a vor
gesehen.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Querschnittsprofil ist die Oberseite des Auflagebettes 5
gegenüber der in Fig. 5 gezeigten Darstellung im Hinblick auf die an dieser Stelle
verbreitete Zungenschiene 3 ebenfalls verbreitert. Außerdem liegt auf dem Auflage
bett 5 an dieser Stelle ein als Gleitplatte ausgebildeter Gleitkörper 5a auf. Der Gleit
körper 5a ist, wie sich aus Fig. 8 ergibt, mit dem Auflagebett 5 über wenigstens eine
Schraube 5b verschraubt.
Wie sich weiter aus Fig. 6 ergibt, weist die Beischiene 4 an ihrem Übergang zum
Auflagebett 5 eine Zungenstütze 29 oder -knagge auf, um ein Durchbiegen der Zun
genschiene 1 unter dem Seitendruck der Räder beim Überfahren zu verhindern. Die
Zungenstütze 29 ist im Bereich der Beischiene 4 einstückig mit der Beischiene 4 aus
geführt, gehört also zum Grundblock 6. Auch in Fig. 7 ist eine einstückig mit der Bei
schiene 4 ausgebildete Zungenstütze 29 vorgesehen. Des weiteren ist backenschie
nenseitig in Fig. 7 eine weitere Zungenstütze 29a vorgesehen. Hierbei handelt es sich
allerdings um ein separates Bauteil, das auf den Gleitkörper 5a aufgelegt und seitlich
mit der Backenschiene 2 verschweißt ist.
In Fig. 8 ist die Rillenschiene 7 wieder vorgesehen. Die Zungenschiene 3 liegt dabei
seitlich an der Rillenschiene 7 an. Das Auflagebett 5 hat ersichtlich gegenüber den
Darstellungen der zuvor genannten Figuren die größte Breite.
An dem in Fig. 9 gezeigten Ende der Oberbau-Zungenvorrichtung 1 ist die Zungen
schiene 3, die an dieser Stelle mit einer Rille 14 versehen ist, an dem Grundblock 6 be
festigt, nämlich mit diesem über zwei Verschraubungen 15 verschraubt, wie dies in
den Fig. 1 und 9 dargestellt ist. Jede der Verschraubungen 15 weist eine Schraube 16
und eine Mutter 17 auf. Die Zugänglichkeit zu den Muttern 17 der Verschraubungen
15 ist über einen Montagekasten 21 gewährleistet, der über einen Montagedeckel 22
zu öffnen ist. Der Grundblock 6 weist an dieser Stelle kein Auflagebett und keine
Beischiene mehr auf. Er dient an dieser Stelle als eine Art Futterstück zwischen der
Rillenschiene 7 und der Zungenschiene 3. Da der Grundblock 6 an dieser Stelle rela
tiv schmal ist und die Zungenschiene 3 nicht mehr auf dem Grundblock 6 aufliegt, ist
dort ebenfalls eine Bodenplatte 6a vorgesehen, die jedenfalls mit dem Grundblock 6
verschweißt sind.
In den einzelnen Figuren ist die Art der Befestigung der Backenschiene 2 am
Grundblock 6 im einzelnen nicht näher dargestellt. Die Backenschiene 2 ist in der
Regel an die backenschienenseitige Außenfläche und/oder die Unterseite des
Grundblockes 6 angeschweißt, insbesondere angepunktet. Grundsätzlich kann die
Backenschiene 2 aber auch mit dem Grundblock 6 verschraubt sein.
Wie sich aus den einzelnen Fig. 2 bis 9 ergibt, sind die Unterseite 25 des Grundblocks
6 und auch seine Außenseite 26 im Bereich der Beischiene 4 im wesentlichen eben.
Über einen großen Teil seiner Länge hat der Grundblock 6 in etwa eine L-Quer
schnittsform. Diese einfache Form des Grundblockes 6 ermöglicht es in einfacher
Weise, außenseitig eine elektrische und/oder schallisolierende Ummantelung vorzuse
hen.
Im Bereich der Beischiene 4 befindet sich, wie sich aus den Fig. 3 bis 8 ergibt, am
oberen Winkel 4a der Beischiene 4 eine Heizkammer 28 mit einem Heizelement 27.
Die Heizkammer 28 wird durch ein an der Beischiene 4 angebrachtes Profilblech
nach außen abgeschlossen. Es versteht sich natürlich, daß grundsätzlich auch an je
der anderen Stelle des Grundblockes 6 oder aber im Bereich der Backenschiene 2
eine Heizkammer 28 vorgesehen sein kann.
Nicht näher dargestellt sind die einzelnen Gleit- bzw. Lagerungsmöglichkeiten der
Zungenschiene 3 auf dem Auflagebett 5, die bedarfsweise vorgesehen werden kön
nen. Bedingt durch die abtragende Herstellung des Grundblockes 6 ist es ohne wei
teres möglich, an beliebigen Stellen entsprechende Ausnehmungen im Auflagebett 5
für entsprechende Lager- und Gleitmittel für die Zungenschiene 3 vorzusehen. Der in
den Fig. 6 bis 8 vorgesehene Gleitkörper 5a, der lösbar auf dem Auflagebett 5 befe
stigt ist, ist in eine nicht näher dargestellte Ausnehmung des Auflagebettes 5 einge
setzt. Die Länge der Ausnehmung entspricht der Länge des Gleitkörpers 5a, so daß
der Gleitkörper 5a in Schienenlängsrichtung formschlüssig in der Ausnehmung fixiert
ist.
Nicht dargestellt ist, daß am Grundblock 6 im Bereich der Beischiene 4 aus Stabili
tätsgründen ein abstehender Fuß vorgesehen sein kann. Dieser Fuß kann grundsätz
lich einstückig mit dem Grundblock ausgebildet oder aber auch nachträglich am
Grundblock befestigt worden sein.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist es im übrigen so, daß der Grundblock
6 mit seiner Unterseite 25 - mit Ausnahme der beiden Bodenplatten 6a - auf dem Bo
den direkt und vollflächig aufliegt. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß der
Grundblock 6 unterseitig im Bereich des Auflagebettes unter Bildung wenigstens ei
nes Hohlraumes zur Gewichtsverminderung und Versteifung ausgenommen ist, was
jedoch nicht näher dargestellt ist.
In Fig. 9 ist im übrigen die Art und Weise der Befestigung der Zungenschiene 3 am
Grundblock 6 gezeigt. Das Zusammenhalten des Grundblockes 6 und der Zungen
schiene 3 erfolgt, wie zuvor bereits beschrieben, über die Verschraubungen 15. Damit
die Verschraubungen 15 nicht auf Scherung beansprucht werden, sind die einander
zugewandten Flächen 3f und 6f der Zungenschiene 3 und des Grundblockes 6 derart
ausgebildet, daß sich in Schienenlängsrichtung und in Aufwärtsrichtung ein Form
schluß ergibt. Dies kann letztlich durch einen entsprechenden Vorsprung und eine
korrespondierende Ausnehmung an den einander zugewandten Flächen 3f und 6f
realisiert werden.
In den Fig. 10 bis 13 ist eine Tiefbett-Zungenvorrichtung für Rillenschienenweichen
dargestellt. Entsprechend der relativ großen Höhe der Zungenschiene 3 hat auch die
Beischiene 4 eine entsprechend große Höhe. Das Auflagebett 5 hat demgegenüber
eine vergleichsweise geringe Höhe. Im Gegensatz zur in den Fig. 1 bis 9 dargestellten
Ausführungsform liegt bei dieser Ausführungsform die Backenschiene 2 auf dem
Auflagebett 5 auf. Der Grundblock 6 ist also entsprechend verbreitert. Das hat zur
Folge, daß das Auflagebett 5 mit seiner Unterseite 25 direkt auf dem Boden aufliegt,
also keine Bodenplatte über die gesamte Länge der Zungenvorrichtung erforderlich
ist.
Wie auch bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist ein austauschbarer Gleit
körper 5a vorgesehen, der in einer entsprechenden, nicht näher dargestellten Aus
nehmung des Auflagebettes 5 in Schienenlängsrichtung formschlüssig fixiert und
über wenigstens eine Verschraubung 5b auf dem Auflagebett 5 gehalten wird.
Wie sich insbesondere aus Fig. 13 ergibt, ist am Ende des Grundblockes 6 für die Ril
lenschiene 7 ein in Schienenlängsrichtung verlaufender Seitenanschlag 7a am Grund
block 6 vorgesehen. Ein Seitenanschlag 7a kann grundsätzlich auch im Bereich der
Backenschiene 2 vorgesehen sein.
Ein weiterer Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform besteht im
übrigen darin, daß, wie sich aus Fig. 13 ergibt, der Montagekasten 21 einstückig mit
dem Grundblock 6 ausgebildet ist. Um die Herstellung in einfacher Weise zu ermögli
chen, ist lediglich der Montagekasten 21 an sich, nicht aber der Montagedeckel 22
einstückig mit dem Grundblock 6 ausgebildet.
Im Bereich der Befestigung der Zungenschiene 3 weist der Grundblock 6 einen sich
nach oben hin erstreckenden Futterstückabschnitt 6d auf. Der Futterstückabschnitt
6d dient einerseits zur Befestigung der Rillenschiene 3 und andererseits zum Dec
kenabschluß, da er sich mit seinem oberen äußeren Ende in Richtung der Richtung
der Rillenschiene 7 erstreckt. Die Verbindung der Zungenschiene 3 mit dem Futter
stückabschnitt 6d des Grundblockes 6 erfolgt; wie zuvor beschrieben, über entspre
chende Verschraubungen 15. Dabei ist um jede einzelne Schraube 16 eine Zentrier
buchse 18 angeordnet, die sich in einander gegenüberliegenden Ausnehmungen 19,
20 im Futterstückabschnitt 6d des Grundblockes 6 und der Zungenschiene 3 befin
det. Hierdurch ergibt sich ein Formschluß zwischen der Zungenschiene 3 und dem
Futterstückabschnitt 6d in Schienenlängs- und in Aufwärtsrichtung, was zu einer
Entlastung der jeweiligen Verschraubung 15 führt.
Der Grundblock 6 kann im übrigen grundsätzlich aus allen Materialien hergestellt
werden, aus denen auch sonst Backenschienen und Beischienen hergestellt werden.
Selbst die Herstellung aus einem Hartkunststoff ist möglich.
Die in den Fig. 14 bis 22 dargestellte Ausführungsform entspricht im wesentlichen der
in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Ausführungsform, bis auf einige Unterschiede, auf die
nachfolgend noch eingegangen wird. Bei der in den Fig. 14 bis 22 dargestellten Aus
führungsform kann eine Unterlagsplatte völlig entfallen. Der Grundblock 6 weist
einen vom unteren Bereich des Auflagebettes 5 sich in Richtung auf die Backen
schiene 2 erstreckenden Auflageabschnitt 6b auf, auf dem die Backenschiene 2 mit
ihrem Schienenfuß aufliegt. Des weiteren ist auf dem Auflagebett 5 keine zusätzliche
Gleitauflage vorgesehen, die grundsätzlich allerdings vorgesehen sein kann. Im übri
gen ist die Heizkammer 28 mit Heizelement 27 im Bereich des Auflagebettes 5 seitlich
am Übergang zur Backenschiene 2 vorgesehen. Eine Heizkammer im Bereich der
Beischiene 4, wie dies bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 9 vorgesehen
ist, ist hierbei nicht realisiert. Im übrigen ist, wie sich dies aus einem Vergleich der Fig.
9 und 22 ergibt, eine andere Art von Verschraubung 1 5 vorgesehen. Die bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 22 vorgesehene Verschraubung entspricht im wesentlichen
der aus Fig. 13.
Im übrigen ist es bei allen drei Ausführungsformen so, daß der Futterstückabschnitt
6d des Grundblockes 6 zwischen der Rillenschiene 7 und der Zungenschiene 3 an
seiner Oberseite sowohl am Übergang zur Rillenschiene 7 als auch zur Zungenschie
ne 3 zumindest im wesentlichen mit der jeweils benachbarten Schiene ausgefluchtet
ist. Hierdurch ergibt sich ein unmittelbarer Deckenabschluß durch den Grundblock 6
bzw. den Futterstückabschnitt 6d, so daß kein zusätzliches loses Blech zum Decken
abschluß erforderlich ist.
Die Herstellung des Grundblockes 6 erfolgt derart, daß aus einem im Querschnitt im
wesentlichen rechteckigen Block der über seine Länge keilförmige Grundblock
durch abtragende Bearbeitung, insbesondere durch Fräsen, von der Seite und von
oben her hergestellt wird. Zur Verringerung der Abtragungsarbeiten ist es auch mög
lich, einen vergleichsweise breiten Rechteckblock in zwei keilförmige Blöcke aufzu
teilen und dann ausgehend von dieser Keilform die fräsende Bearbeitung vorzuneh
men.
Alternativ besteht die Möglichkeit, einen rechteckigen Block einer solchen Breite zu
verwenden, die geringer ist als die maximale Breite des Grundblockes, wobei ein keil
förmiger Teil später an den Grundblock seitlich angesetzt wird, um auf diese Weise
die erforderliche Breite des Grundblockes 6 bzw. des Auflagebettes 5 am breiteren
Ende des Grundblockes 6 zu gewährleisten. Das Auflagebett 5 ist dann in diesem Be
reich zweiteilig.
Ein Großteil der fräsenden Bearbeitung kann im übrigen dann entfallen, wenn der
Block stranggepreßt wird und von vornherein ein bestimmtes vorgegebenes Profil
aufweist. In diesem Fall müssen nur noch "Nacharbeiten" an dem stranggepreßten
Block vorgenommen werden. Jedenfalls wird nach Herstellung des Grundblockes 6,
also insbesondere nach Ausfräsung des Auflagebettes S. die Backenschiene 2 seitlich
an den Grundblock 6 angesetzt und dort befestigt.