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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gleitstuhl für eine Schienenweiche, eine Schienenweiche mit mindestens einem derartigen Gleitstuhl sowie eine Heizeinrichtung für eine Schienenweiche.
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Schieneneinrichtungen für Schienenfahrzeuge sind in besonderem Maße der Witterung ausgesetzt. Insbesondere Schieneneinrichtungen mit beweglichen Teilen wie Schienenweichen können dabei in ihrer Funktionsfähigkeit insbesondere bei Kälte und/oder Eis und Schnee eingeschränkt sein. Derartige Einschränkungen können zu erheblichen Störungen für den Schienenverkehr bis hin zum Ausfall von Zugverbindungen führen. Daher werden in der Regel insbesondere Schienenweichen mit Heizeinrichtungen ausgestattet, um sie bei schlechtem Wetter beheizen zu können. Aufgrund der Komplexität im Aufbau und der Vielzahl unterschiedlichen Komponenten einer Schienenweiche ist dabei auf eine geeignete Anordnung von Heizkomponenten zu achten, um einen gewünschten Heizerfolg erreichen zu können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Gleitstuhl einer Schienenweiche derart auszugestalten, dass eine kompakte und effiziente Heizung von Komponenten der Schienenweiche möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gleitstuhl, eine Schienenweiche und eine Heizeinrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Es wird ein Gleitstuhl für eine Schienenweiche beschrieben. Der Gleitstuhl umfasst eine Grundplatte, vermittels welcher der Gleitstuhl festlegbar ist, sowie eine Gleitstuhlplatte, welche mit der Grundplatte fest verbunden ist oder verbindbar ist. In der Grundplatte ist ein Heizfluidführungskanal ausgebildet. Somit kann der Gleitstuhl derart ausgebildet sein, dass er einerseits seine normale Funktion als Gleitstuhl erfüllt und andererseits als Teil einer Heizeinrichtung wirken kann. Der Heizfluidführungskanal kann zur Wärmeübertragung an den Gleitstuhl, insbesondere an die Grundplatte vorgesehen sein, wobei die Wärmeübertragung insbesondere über einen wärmeleitenden Kontakt erfolgen kann.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Heizfluidführung und/oder der Heizfluidführungskanal einerseits in wärmeleitenden Kontakt mit einem Heizfluid steht oder bringbar ist, etwa über eine Innenwandung, an welcher das Heizfluid entlang zu strömen vermag. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Heizfluidführungskanal und/oder die Heizfluidführung miteinander und/oder mit der Grundplatte in wärmeleitendem Kontakt stehen. Somit kann er als Heizung für den Gleitstuhl dienen. Außerdem ermöglicht der Heizfluidführungskanal ein raumsparendes und geschütztes Führen von Heizfluid durch den Gleitstuhl. Die Grundplatte kann an einer geeigneten Bodeneinrichtung oder Unterlage der Schienenweiche, insbesondere einer Schwelle, oder an einem anderen erdfesten Bezugspunkt festlegbar sein. Das Festlegen des Gleitstuhls kann insbesondere bedeuten, dass die Grundplatte mit Bezug zur Erde und/oder zur Unterlage verankert und/oder an einer geeigneten Festlegungsvorrichtung befestigt ist, etwa durch Verschraubungen, Einbetonieren, Nägel oder eine andere Befestigungsvorrichtung oder Verankerung. Eine Gleitstuhlplatte kann dazu vorgesehen sein, eine Schiene der Schienenweiche, insbesondere eine Backenweiche, gegen eine Verschiebung festzulegen. Dazu kann die Gleitstuhlplatte fest mit der Grundplatte verbunden oder verbindbar sein, etwa durch eine geeignete Verschraubung und/oder Verschweißung. Die Grundplatte und/oder die Gleitstuhlplatte können allgemein aus einem metallischen Material hergestellt sein, etwa aus einem Stahl. Es ist vorstellbar, dass Grundplatte und/oder Gleitstuhlplatte und/oder Gleitstuhl aus einem Gussmaterial hergestellt sind. Ein Heizfluidführungskanal kann allgemein dazu ausgebildet sein, ein Heizfluid aufzunehmen und durch die Grundplatte zu führen und/oder eine entsprechend separate Führung aufzunehmen. Eine Heizfluidführung kann direkt in der Grundplatte ausgebildet sein, etwa durch eine oder mehrere Bohrungen. Bei einer Variante kann ein Leitungsrohr in der Grundplatte aufgenommen sein, insbesondere eingegossen sei. Der Heizfluidführungskanal und/oder die Heizfluidführung können einen oder mehrere Fluidanschlüsse aufweisen, über welche ein Heizfluid zuführbar ist und/oder abgeführt werden kann. Derartige Anschlüsse können in oder an geeigneten Öffnungen in der Grundplatte angeordnet oder anordenbar sein. Allgemein kann im Rahmen dieser Beschreibung eine Schienenweiche eine Zungenweiche sein. Eine Schienenweiche kann zumindest ein Schienenpaar aus Backenschiene und Zungenschiene aufweisen. Ein Gleitstuhl kann dazu vorgesehen sein, eine Backenschiene auf ihrer der Zungenschiene zugewandten Seite festzulegen. Es ist vorstellbar, dass eine Zungenweiche sich auf dem Gleitstuhl zu verschieben vermag. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Gleitstuhlplatte dazu ausgebildet ist, die Zungenweiche verschiebbar zu lagern. Die Gleitstuhlplatte kann oberhalb der Grundplatte an dieser direkt oder indirekt befestigt sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass sich die Gleitstuhlplatte im Wesentlichen nicht relativ zur Grundplatte zu bewegen vermag und/oder relativ zur Grundplatte ortsfest befestigt oder befestigbar ist. Gleitstuhlplatte und Grundplatte können einstückig ausgebildet sein. Es ist allgemein vorstellbar, dass die Gleitstuhlplatte formschlüssig an der Grundplatte angebracht oder anbringbar ist, oder dass die Gleitstuhlplatte materialschlüssig mit der Grundplatte ausgebildet ist. Der Heizfluidführungskanal kann in die Grundplatte gegossen und/oder gefräst und/oder gebohrt sein. Es ist vorstellbar, dass in dem Heizfluidführungskanal ein Heizfluidführungsrohr eingebaut, insbesondere eingegossen ist. Ein Heizfluidführungsrohr kann allgemein insbesondere aus einem geeigneten Edelstahl hergestellt sein. Eine in dem Heizfluidführungskanal aufgenommene Heizfluidführung, insbesondere ein Rohr oder ein Schlauch, kann über eine Öffnung in der Grundplatte oder über mehrere Öffnungen in der Grundplatte aus der Grundplatte herausgeführt sein, um etwa eine außerhalb des Gleitstuhls angeordnete oder anordenbare Anschlussmöglichkeit zu bieten. Eine Heizfluidführung kann allgemein ein oder mehrere Anschlüsse zur Verbindung mit einer Heizfluidleitung aufweisen. Es ist vorstellbar, dass eine Heizfluidführung eine Leitung, mehrere Leitungen oder ein Strömungsfeld umfasst, über welche jeweils ein Heizmedium geführt oder führbar sein kann. Ein Heizfluidführungskanal kann zur Aufnahme einer Heizfluidföhrung und/oder selbst als Heizfluidführung ausgebildet sein. Ein Heizfluid kann allgemein jedes Fluid sein, welches als Wärmemedium für eine Heizeinrichtung geeignet ist. Beispielsweise kann ein Heizfluid eine Flüssigkeit und/oder ein Gas umfassen, etwa Wasser, ein Öl, ein Wasser/Glykol-Gemisch, Heißdampf und/oder Verbrennungsabgase. Allgemein kann eine Heizfluidführung auf geeignete Art in dem Heizfluidführungskanal und/oder an dem Gleitstuhl und/oder an der Grundplatte befestigt oder befestigbar sein, etwa durch Verschrauben und/oder Verkleben und/oder Verklemmen und/oder Verschweißen und/oder Verlöten und/oder Vergießen oder Eingießen. Allgemein kann vorgesehen sein, dass der Heizfluidführungskanal Kanalöffnungen aufweist, etwa mindestens oder genau eine Eingangsöffnung in der Grundplatte und mindestens oder genau eine Ausgangsöffnung in der Grundplatte. Die Kanalöffnungen können seitliche Öffnungen der Grundplatte sein. Zwischen den Öffnungen kann der Heizfluidführungskanal mit einer Heizfluidführung ausgebildet sein und/oder eine Heizfluidführung aufgenommen sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Heizfluidführungskanal zwischen der Ausgangsöffnung und der Eingangsöffnung in der Grundplatte keine gerade Linie beschreibt, sondern in einer gebogenen oder abgewinkelten Form ausgebildet ist. Dabei können mehrere Bögen und/oder Abwinklungen vorgesehen sein. Die Form des Heizfluidführungskanals kann unter Berücksichtigung einer gewünschten Wärmeübertragung und/oder strukturellen Erfordernissen des Gleitstuhls bestimmt sein. Ein wärmeübertragender Kontakt kann ein wärmeleitender Kontakt sein. Es ist vorstellbar, dass ein wärmeleitender Kontakt zwischen zwei Komponenten, etwa einer Heizfluidführung und der Grundplatte und/oder dem Heizfluidführungskanal, durch direkten Kontakt der Komponenten bereitgestellt oder bereitstellbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein wärmeleitender Kontakt zwischen zwei Komponenten über eine oder mehrere zwischen diesen Komponenten angeordneten Wärmeleitelementen bereitgestellt oder bereitstellbar sein. Ein Wärmeleitelement kann dabei gute Wärmeleiteigenschaften aufweisen und etwa eine Wärmeleitpaste und/oder ein metallisches Element wie eine Metallschicht oder eine Folie umfassen. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zwischen einer Heizfluidführung, etwa einem Rohr, und der Grundplatte und/oder dem Heizfluidführungskanal zumindest stellenweise eine Wärmeleitpaste angeordnet oder anordenbar ist. Allgemein kann es zweckmäßig sein, wenn für einen wärmeleitenden Kontakt vorgesehene Komponenten selbst gute Wärmeleitungseigenschaften aufweisen und beispielsweise aus metallischen Materialien bestehen und/oder solche umfassen. Dabei können unterschiedliche Komponenten unterschiedliche Materialien aufweisen. Bei einer Variante umfasst der Gleitstuhl eine Schienenhalteeinrichtung. Die Schienenhalteeinrichtung kann dazu ausgebildet sein, eine Schiene, insbesondere eine Backenschiene, an dem Gleitstuhl zu befestigen. Die Schiene kann über die Schienenhalteeinrichtung an dem Gleitstuhl befestigt oder befestigbar sein. Es ist vorstellbar, dass die Schienenhalteeinrichtung derart angeordnet ist, dass eine an ihr befestigte Schiene zwischen der Schienenhalteinrichtung und der Gleitstuhlplatte aufgenommen oder aufnehmbar ist. Insbesondere kann die Schiene durch die Gleitstuhlplatte auf ihrer der Schienenhalteeinrichtung gegenüberliegenden Seite eingeklemmt oder einklemmbar sein. Die Schienenhalteeinrichtung kann eine Verschraubung und/oder eine Bolzeneinrichtung aufweisen, vermittels welcher die Schiene befestigt oder befestigbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Heizfluidführungskanal dazu ausgebildet ist, eine Heizfluidführung aufzunehmen. Eine derartige Heizfluidführung kann beispielsweise durch einen Schlauch und/oder ein Rohr gebildet sein, welches in die Heizfluidführung eingelegt sein kann. Es ist vorstellbar, dass Schlauch und/oder Rohr in die Grundplatte eingegossen sind. Es ist auch vorstellbar, dass das Rohr und/oder der Schlauch in die Heizfluidführung eingeführt sind und daran und/oder darin befestigt sind. Beispielsweise kann ein Rohr als Heizfluidführung in den Heizfluidführungskanal eingelegt und über eine Wärmeleitpaste mit dem Heizfluidführungskanal verbunden oder daran verklebt sein. Es ist vorstellbar, dass eine Schellenvorrichtung und/oder eine Stegvorrichtung dazu vorgesehen ist, eine Heizfluidführung innerhalb des Heizfluidführungskanals zu halten.
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Der Heizfluidführungskanal kann auf der der Gleitstuhlplatte gegenüberliegenden Seite der Grundplatte angeordnet sein. Insbesondere kann der Heizfluidführungskanal unterhalb der Grundplatte angeordnet sein. Dadurch lässt sich eine Heizfluidführung bodennah führen.
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Bei einer Weiterbildung kann der Heizfluidführungskanal ein offenes Profil aufweisen. Durch ein solches Profil kann eine Heizfluidführung leicht in den Heizfluidführungskanal eingelegt werden. Darüber hinaus lässt sich eine Heizfluidführung über ein offenes Profil leichter entfernen, sollte dies aus Wartungsgründen oder zu Reparaturzwecken notwendig sein.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Profil zur Unterseite der Grundplatte hin offen ist. Somit wird eine strukturelle Integrität bezüglich der Gleitstuhlplatte möglichst wenig beeinträchtigt und ein leichter Zugang zum Heizfluidführungskanal ermöglicht.
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In dem Heizfluidführungskanal kann als Heizfluidführung ein Schlauch oder Rohr zum Führen eines Heizfluids aufgenommen oder aufnehmbar sein. Der Heizfluidführungskanal kann entsprechend dimensioniert sein, um den gewünschten Schlauch oder das Rohr aufnehmen zu können. Der Schlauch und/oder das Rohr können aus der Grundplatte herausgeführt oder herausführbar sein und/oder aus der Grundplatte in einer oder zwei Richtungen herausragen. Somit können beispielsweise Anschlüsse am Schlauch oder Rohr vorgesehen sein und vom Gleitstuhl entfernt zum Anschließen verlegt sein.
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Der Heizfluidführungskanal kann in mindestens einem Bogen geführt sein. Beispielsweise kann der Heizfluidführungskanal mindestens einen u-förmigen Bogen aufweisen.
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Zwischen Grundplatte und Gleitstuhlplatte kann ein Aufnahmebereich vorgesehen sein, welcher es vermag, eine Spanneinrichtung aufzunehmen. Eine solche Spanneinrichtung kann dazu vorgesehen sein, die Befestigungseigenschaften der Gleitstuhlplatte auch bei Belastungen etwa durch einen den Gleitstuhl überfahrenden Zug positiv zu beeinflussen. Zweckmäßigerweise ist der Heizfluidführungskanal derart angeordnet, dass er die Wirkungsweise der Spanneinrichtung nicht beeinträchtigt.
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Ferner ist eine Schienenweiche mit mindestens einem hierin beschriebenen Gleitstuhl vorgesehen. Die Schienenweiche kann insbesondere eine Zungenweiche sein und entsprechend Backenschienen und Zungenschienen aufweisen. Die Heizführungskanäle und/oder in den Heizfluidführungskanälen aufgenommene Heizfluidführungen können über geeignete Anschlüsse und/oder Verbindungsleitungen untereinander und/oder mit einer Heizfluidquelle und/oder einem Heizfluidabfluss verbunden und verbindbar sein.
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Darüber hinaus ist eine Heizeinrichtung für eine Schienenweiche vorgesehen, welche dazu ausgebildet ist, ein Heizfluid durch eine Heizfluidführung in einem Heizfluidführungskanal mindestens eines hierin beschriebenen Gleitstuhls zu führen. Die Schienenweiche kann eine hierin beschriebene Schienenweiche sein. Die Heizeinrichtung kann mindestens eine Pumpe zum Bereitstellen des Heizfluids und/oder mindestens eine Wärmequelle zum Erwärmen des Heizfluids aufweisen. Eine Wärmequelle kann etwa ein Brenner, eine elektrische Heizeinrichtung, eine geothermische Einrichtung oder eine ähnliche Einrichtung sein. Die Heizeinrichtung kann ferner geeignete Verbindungen wie Rohre, Schläuche und/oder entsprechende Leitungen und Anschlussvorrichtungen aufweisen, über welche eine oder mehrere Gleitstühle und/oder Heizfluidführungskanäle von Gleitstühlen und/oder darin aufgenommene Heizfluidführungen mit Heizfluid versorgt werden können, etwa über eine oder mehrere Pumpeinrichtungen. Es ist vorstellbar, dass Gleitstühle und/oder Heizfluidführungen von Gleitstühlen strömungstechnisch seriell und/oder parallel angeschlossen oder anschließbar sind.
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In folgendem werden Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Ansicht einer Gleitstuhlplatte mit Heizfluidführungskanal,
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2 schematisch einen Teil einer Schienenweiche mit mehreren Gleitstühlen,
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3 eine Seitenansicht eines Gleitstuhls einer Schienenweiche,
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4 eine Draufsicht eines Gleitstuhls,
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5 eine Sicht auf einen Gleitstuhl von unten,
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6 eine Ansicht eines Gleitstuhls von schräg unten,
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7 eine Querschnittsansicht eines Gleitstuhls,
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1 zeigt schematisch eine Draufsicht eines Teils eines Gleitstuhls 10. Der Gleitstuhl 10 umfasst eine Grundplatte 12 und eine darüber angeordnete Gleitstuhlplatte 14. Die Gleitstuhlplatte 14 ist fest mit der Grundplatte 12 verbunden und derart angeordnet, dass die Gleitstuhlplatte 14 auf an sich bekannter Art und Weise eine Backenschiene 100 einer Zungenweiche zu halten vermag. Über Befestigungslöcher 16 ist die Grundplatte 12 an einer Schienenschwelle 50 befestigt oder befestigbar. Eine Abstützeinrichtung 21 des Gleitstuhls 10 ist dazu vorgesehen, eine Spanneinrichtung wie einen Spannbügel aufzunehmen und abzustützen. Der Gleitstuhl kann als Teil einer Schienenweiche angesehen werden. Eine der Backenschiene 100 zugeordnete Zungenschiene 102 der Schienenweiche ist gegenüber der Backenschiene 100 bewegbar auf der Gleitstuhlplatte 14 gelagert. In der Grundplatte 12 des Gleitstuhls 10 ist ein Heizfluidführungskanal 20 vorgesehen, welcher in der Abbildung gestrichelt dargestellt ist. In den Heizfluidführungskanal 20 ist eine Heizfluidführung 22 aufgenommen, welche in diesem Beispiel als Heizfluidführungsrohr ausgebildet ist. Der Heizfluidführungskanal 20 weist eine erste Kanalöffnung oder Eingangsöffnung 24 auf, in welcher das Rohr 22 in die Grundplatte und den Heizfluidführungskanal 20 eindringt. Ferner ist eine zweite Kanalöffnung oder Ausgangsöffnung 26 vorgesehen, über welche das Rohr 22 aus dem Heizfluidführungskanal 20 austritt, nachdem es innerhalb der Grundplatte 12 in den Heizfluidführungskanal 20 eingebettet im Wesentlichen einen u-förmigen Bogen beschrieben hat. Das Rohr 22 steht sowohl bei der ersten Kanalöffnung 24 als auch bei der zweiten Kanalöffnung 26 über die Grundplatte 12 hinaus. In diesem Beispiel ist vorgesehen, dass sich das Rohr 22 jeweils sogar bis über die Schwelle 50 hinaus erstreckt, an welcher die Grundplatte 12 befestigt ist. An jedem Rohrende des Rohrs 22 ist ein Fluidanschluss 28, 30 vorgesehen, über welchen ein Heizfluid über eine zugeordnete Leitung 32, 34 einer Heizeinrichtung in das Rohr 22 eingespeist oder daraus abgeführt werden kann. Strömt ein warmes Heizfluid über die Leitungen 32, 34 und das Rohr 22, kann das Heizfluid im Heizfluidführungskanal 20 Wärme an die Grundplatte 12 und den Gleitstuhl 10 abgeben, um diesen zu erwärmen.
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2 zeigt einen größeren Teil einer Schienenweiche mit mehreren Gleitstühlen 10. Die Gleitstühle 10 entsprechen jeweils dem mit Bezug auf 1 beschriebenen Gleitstuhl 10. In 1 ist zu erkennen, dass Zungenschiene 102 und Backenschiene 100 nicht parallel zueinander angeordnet sind. An jedem Gleitstuhl 10 ist eine Schienenhalteeinrichtung 25 vorgesehen, vermittels welcher die Backenschiene 100 jeweils mit dem Gleitstuhl 10 verschraubt ist und gegen Verschiebung gehalten ist. In dem beschränkten Ausschnitt der 1 ist die entsprechende Schienenhalteeinrichtung nicht zu sehen, auch wenn sie vorhanden sein kann. Auf der der Zungenschiene 102 zugewandten und bezüglich der Backenschiene 100 der Schienenhalteeinrichtung 25 gegenüberliegenden Seite der Backenschiene 100 ist die Backenschiene 100 durch den Gleitstuhl 10 gegen Verschiebung gesichert. Die Zungenweiche 102 ist auf der Gleitstuhlplatte 14 gelagert und kann sich darauf verschieben. Die Gleitstühle 10 sind jeweils über Verbindungsleitungen 32, 34 strömungstechnisch seriell geschaltet, so dass ein Heizfluid nacheinander durch die gezeigten Gleitstühle zu strömen und diese zu erwärmen vermag. Es ist selbstverständlich auch eine andere strömungstechnische Anordnung vorstellbar, etwa eine parallele Anordnung oder eine Einzelanordnung, bei welcher ein oder mehrere Gleitstühle 10 jeweils separat mit Heizfluid versorgbar sind oder versorgt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass nicht jeder Gleitstuhl 10 einer Schienenweiche einen hierin gezeigten Heizfluidführungskanal 20 oder eine entsprechende Heizfluidführung aufweist, sondern dass unterschiedlich ausgebildete Gleitstühle verwendet werden. Beispielsweise können Gleitstühle 10 wie in 1 und 2 gezeigt an besonders temperatur- oder witterungsempfindlichen Stellen einer Schienenweiche eingesetzt werden, während an unempfindlicheren Stellen anderen Arten von Gleitstühlen ohne den beschriebenen Heizfluidführungskanal 20 verwendet werden können.
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3 zeigt eine Querschnittsansicht eines montierten Gleitstuhls 10. Auf der Grundplatte 12 des Gleitstuhls 10 ist zum einen die Schienenhalteeinrichtung 25 angeordnet, um die Backenschiene 100 auf der von der Zungenschiene 102 abgewandten Seite zu halten. Die Zungenschiene 102 ist wie dargestellt beweglich auf dem Gleitstuhl 10 angeordnet und kann sich insbesondere auf der Gleitstuhlplatte 14 verschieben. Die Gleitstuhlplatte 14 ist derart angeordnet, dass sie die Backenschiene 100 auf der der Schienenhalteeinrichtung 25 gegenüberliegenden Seite einzuklemmen und insbesondere gegen seitliche Bewegungen zu sichern vermag. Innerhalb des Heizfluidführungskanals 20 ist eine Heizfluidführung 22 in Form eines Rohrs mit dem Anschluss 28 verlegt. Zwischen der Gleitstuhlplatte 14 und der Grundplatte 12 ist ein Aufnahmebereich der Abstützeinrichtung 21 vorgesehen, in welchem eine durch die Abstützeinrichtung 21 abstützbare Spanneinrichtung aufgenommen sein kann. Ferner kann die Grundplatte 10 über ein beispielshaft dargestelltes Befestigungsloch 16 festgelegt oder festlegbar sein. Es versteht sich, dass mehrere Befestigungslöcher vorgesehen sein können.
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4 zeigt eine Ansicht des Gleitstuhls 10 von oben. Im Gegensatz zur Ansicht der 1 ist hier die Schienenhaltevorrichtung 25 zum Festlegen einer Backenschiene 100 zusammen mit Befestigungslöchern 16 zu erkennen.
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5 zeigt eine Ansicht eines Gleitstuhls 10 von unten. Es ist zu erkennen, dass in der Grundplatte 12 der Heizfluidführungskanal 20 ausgebildet ist und sich im Wesentlichen u-förmig zwischen den Kanalöffnungen 24, 26 erstreckt. In der Grundplatte 12 ist ferner eine im Wesentlichen ovale Öffnung 32 ausgebildet, durch welche eine Spanneinrichtung zu erkennen ist. Eine solche Spanneinrichtung kann in der Abstützeinrichtung 21 zwischen Grundplatte 12 und nicht zu erkennender Gleitstuhlplatte 14 angeordnet sein. Die Öffnung 32 dient zur Aufnahme der Spanneinrichtung und kann einen Zugang zur Spanneinrichtung ermöglichen. Ferner kann über die Öffnung 32 eine strukturelle Entlastung der Grundplatte 12 im Bereich der Spanneinrichtung erfolgen.
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6 zeigt schematisch eine Ansicht eines Gleitstuhls 10 von schräg unten. In dieser Ansicht sind andeutungsweise die Gleitstuhlplatte 14 und die Schienenhalteeinrichtung 25 sowie die Befestigungsöffnungen 16 zu erkennen. Der Heizfluidführungskanal 20 ist zwischen den Kanalöffnungen 24, 26 im Wesentlichen u-förmig um die ovale Grundplattenöffnung 32 herumgeführt. Es ist zu erkennen, dass der Heizfluidführungskanal 20 im Profil nach unten offen ist, so dass ein Heizfluidführungsrohr oder ein Heizführungsschlauch leicht in den Heizfluidführungskanal 20 eingefügt werden kann.
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7 zeigt eine Querschnittsansicht eines Gleitstuhls 10 von hinten. Es ist eine Abstützeinrichtungsöffnung 36 zu erkennen, welche einen Zugang zum Aufnahmebereich zwischen Gleitstuhlplatte 14 und Grundplatte 12 erlaubt. Wie aus den Zeichnungen allgemein zu erkennen ist, ist der Heizfluidführungskanal 20 derart innerhalb der Grundplatte 12 geführt, dass er die strukturelle Integrität der Grundplatte 12 und die Befestigung des Gleitstuhls 10 an einer Schwelle oder Unterlage nicht beeinträchtigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gleitstuhl
- 12
- Grundplatte
- 14
- Gleitstuhlplatte
- 16
- Befestigungslöcher
- 20
- Heizfluidführungskanal
- 21
- Abstützeinrichtung
- 22
- Rohr
- 24
- Eingangsöffnung
- 26
- Ausgangsöffnung
- 25
- Schienenhalteinrichtung
- 28
- Anschluss
- 30
- Anschluss
- 32
- Öffnung
- 36
- Abstützeinrichtungsöffnung
- 50
- Schwelle
- 100
- Backenschiene
- 102
- Zungenschiene