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Die Erfindung betrifft ein Brillenglas mit einer sich progressiv zwischen einem Fernbereich und einem Nahbereich verändernden Brechkraft.
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17 ist eine Vorderansicht (gesehen von der Objektseite) eines Brillenglases 1 mit progressiver Brechkraftverteilung für ein rechtes Auge. Das Brillenglas 1 hat einen Fernbereich 2 mit einer Brechkraft für Fernsicht im oberen Bereich, einen Nahbereich 3 mit einer Brechkraft für die Nahsicht im unteren Bereich und einem Zwischenbereich 4 zwischen dem Nahbereich und dem Fernbereich.
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Die Brechkraft des Zwischenbereichs 4 ändert sich progressiv von dem oberen Bereich zu dem unteren Bereich. Diese Stärke wird durch die asymmetrische Ausgestaltung der Vorderfläche oder der hinteren Fläche bestimmt, die im folgenden als progressive Stirnfläche bezeichnet wird.
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Ein rechtwinkliges Koordinatensystem wird durch einen Anpaßpunkt O als Ursprung, eine horizontale X-Achse und eine vertikale Y-Achse bestimmt. Der Anpaßpunkt O ist der von einem Hersteller als Referenzpunkt zum Positionieren des Brillenglases vor dem Auge bestimmte Punkt auf der progressiven Stirnfläche des Brillenglases 1.
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Die Brechkraft der progressiven Stirnfläche ändert sich längs eines Hauptmeridians MM', der eine virtuelle Mittellinie ist und sich im wesentlichen längs der vertikalen Richtung erstreckt. Im einzelnen fällt der Hauptmeridian MM' in dem Fernbereich 2 mit der Y-Achse zusammen. Hingegen weicht er in dem Zwischenbereich 4 in nasaler Richtung von der Y-Achse ab. Im Nahbereich 3 verläuft er um das Maß Xm nasal eingeschwenkt in vertikaler Richtung.
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Das Brillenglas 1 mit progressiver Brechkraftverteilung zeigt zwangsläufig auf seiner progressiven Stirnfläche Oberflächenastigmatismus, weil der Fernbereich und der Nahbereich, die unterschiedliche Brechkraft haben, welch miteinander verbunden sind. Im einzelnen ist ein Bereich entlang des Hauptmeridians MM' das Zentrum des Blickfeldes eines Anwenders, und dementsprechend wäre es wünschenswert, daß der Astigmatismus entlang dieses Hauptmeridians MM' minimiert wird, um einen Klarsichtbereich zu erhalten. Der Klarsichtbereich ist ein Bereich, durch den ein Anwender eine natürliche und bequeme Sicht hat.
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Bei bekannten Brillengläsern mit progressiver Brechkraftverteilung ist der Hauptmeridian MM' als bevorzugte Linie ausgebildet, entlang derer der trogförmig zu beiden Seiten ansteigende Oberflächenastigmatismus den Wert Null hat.
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Üblicherweise wird ein Brillenglas mit progressiver Brechkraftverteilung mit einer Oberflächenfunktionsberechnung einer progressiven Stirnfläche (im folgenden als Flächenfunktionsentwurf bezeichnet) entworfen, um aufwendige und teure Rechenarbeit zu reduzieren. Das Brillenglas mit bevorzugtem Hauptmeridian ergibt hinsichtlich der Flächenfunktionsberechnung gute Eigenschaften. Allerdings hat ein Brillenglas mit einer guten Oberflächenfunktion nicht in jedem Fall gute Übertragungseigenschaften bei einer Bewertung der Übertragungseigenschaften nach der Lichtstrahldurchrechnungsmethode. Die Übertragungsfunktion (die den Tragebedingungen entspricht) ist für aktuelle Produkte wichtiger als die Oberflächenfunktion.
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In der Beschreibung werden zwei Typen Astigmatismus verwendet. Oberflächenastigmatismus ist ein absoluter Wert der Differenz zwischen der Brechkraft der progressiven Stirnfläche in Richtung der größten Krümmung und der Brechkraft der Fläche in eine Richtung, in die die Krümmung minimal ist. Der Oberflächenastigmatismus wird nur durch die Gestalt der progressiven Stirnfläche bestimmt. Andererseits resultiert ein Gesamtastigmatismus auf dem Fundus eines Auges durch das Brillenglas.
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Beim Verwenden eines Brillenglases mit progressiver Brechkraftverteilung mit einer großen Basiskurve entspricht die Übertragungsfunktion im wesentlichen der Oberflächenfunktion. D. h., daß sich mit dem Oberflächenbewertungsentwurf ein Brillenglas mit guten Übertragungseigenschaften entwerfen läßt. Allerdings ist das Brillenglas wegen der großen Krümmung schwer und dick.
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In jüngster Zeit wird eine flache Basiskurve allgemein gefordert, um ein leichtes und dünnes Brillenglas selbst im Bereich der Brillengläser mit progressiver Brechkraftverteilung zu erhalten, das im folgenden kurz als progressives Brillenglas bezeichnet wird. Wenn das progressive Brillenglas so ausgebildet ist, daß es eine flache Basiskurve hat, entspricht die Übertragungsfunktion nicht der Oberflächenfunktion. D. h., Brillengläser mit einem bevorzugten Hauptmeridian ergeben unzureichende Übertragungseigenschaften.
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Die Japanischen
JP S59-58 415 A ,
JP H01-221 722 A ,
JP H08-136 868 A und
WO 91/01508 A1 zeigen progressive Brillengläser, die keine bevorzugten Hauptmeridiane haben. Zwar gibt jede der Veröffentlichungen den Oberflächenastigmatismus entlang des Hauptmeridians an, aber keine der Veröffentlichungen beschreibt die Veränderung des Oberflächenastigmatismus entlang der horizontalen Richtung.
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Zum Stand der Technik wird auf die Druckschrift
WO 98/01787 A1 verwiesen. Dort ist ein Brillenglas wird progressiver Brechkraftverteilung beschrieben, das einen Fernbereich, einen Nahbereich sowie einen Zwischenbereich umfasst, in dem sich die Brechkraft progressiv ändert. Längs eines Horizontalschnitts weist bei diesem Brillenglas der Oberflächenastigmatismus in einem Abstand vom Hauptmeridian, der nicht größer als 4 mm ist, ein lokales Maximum und in einem größeren Abstand vom Hauptmeridian ein lokales Minimum auf.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Brillenglas progressiver Brechkraftverteilung anzugeben, das unter Verwenden einer flachen Basiskurve einen vergrößerten Klarsichtbereich hat.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Brillenglas progressiver Brechkraftverteilung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Brillenglas progressiver Brechkraftverteilung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4.
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Vorteile und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus einer progressiven Stirnfläche eines Brillenglases nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus des Brillenglases nach 1 längs einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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3 ein Diagramm der Änderung einer Richtung größter Krümmung des in 1 gezeigten Brillenglases entlang einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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4 ein Höhenliniendiagramm einer Verteilung des Gesamtastigmatismus des Brillenglases nach 1,
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5 ein Höhenliniendiagramm einer Verteilung des Oberflächenastigmatismus einer progressiven Stirnfläche des Brillenglases nach einem Vergleichsbeispiel 1, das kein Ausführungsbeispiel ist,
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6 ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus des Brillenglases nach 5 längs einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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7 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Gesamtastigmatismus des Brillenglases nach 5,
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8 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus einer progressiven Stirnfläche eines Brillenglases nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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9 ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus des Brillenglases nach 8 längs einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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10 ein Diagramm der Änderung der Richtung größter Krümmung des Brillenglases nach 8 entlang einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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11 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Gesamtastigmatismus des Brillenglases nach 8,
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12 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus einer progressiven Seitenfläche eines Brillenglases nach einem Vergleichsbeispiel 2, das kein Ausführungsbeispiel ist,
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13 ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus des Brillenglases nach 12 längs einer horizontalen Linie bei Y = –25,
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14 ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Gesamtastigmatismus des Brillenglases nach 12,
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15 die rechtwinkligen Koordinaten bei einem progressiven Brillenglas,
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16 einen Graphen zur Definition der Richtung größter Krümmung, und
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17 eine allgemeine Verteilung der Bereiche einer progressiven Stirnfläche eines Brillenglases progressiver Brechkraftverteilung.
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Im folgenden werden ein erstes und ein zweites Ausführungsbeispiel im Gegensatz zu Vergleichsbeispielen beschrieben. Das progressive Brillenglas nach dem jeweiligen Ausführungsbeispiel hat einen Fernbereich mit einer Brechkraft für die Fernsicht, einen Nahbereich mit einer Brechkraft für die Nahsicht und einen Zwischenbereich mit einer progressiven Brechkraft für die Sicht in Zwischenbereichen zwischen dem Fernbereich und dem Nahbereich.
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Ein Hauptmeridian ist nicht als bevorzugte Linie ausgebildet. Ein vorbestimmter Oberflächenastigmatismus ist auf dem Hauptmeridian vorgesehen, der entsprechend der Bedingung (1) in mindestens einem Punkt im Bereich von –30 < Y < –15 definiert ist, wenn rechtwinklige Koordinaten (Einheit mm) durch einen Anpaßpunkt O als Ursprung, eine horizontale X-Achse und eine vertikale Y-Achse bestimmt sind: AS(Xm, Y) > 0,2. (1)
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Dabei ist
AS(x, y) der Oberflächenastigmatismus im Punkt (x, y) und
Xm die Verschiebung (d. h. ein Abstand entlang der X-Achse) des Hauptmeridians von der Y-Achse definiert durch Xm = f(Y).
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15 zeigt die rechtwinkligen Koordinaten auf dem progressiven Brillenglas. Der Bereich –30 < Y < –15 ist mit A bezeichnet.
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Im Nahbereich fällt der Oberflächenastigmatismus zunächst ab und steigt daran wieder mit steigendem Abstand von dem Hauptmeridian MM' in horizontaler Richtung (d. h. in Richtung der X-Achse) in einem Klarsichtbereich an. Eine derartige Verteilung des Oberflächenastigmatismus bewirkt das Vergrößern der Breite des Klarsichtbereichs. Die Änderung des Oberflächenastigmatismus entspricht der Bedingung (2) in mindestens einem Punkt des überlappenden Bereichs von –30 < Y < –15 und 3 < |X – Xm| < 10: AS(Xm, Y) – AS(X, Y) > 0,05. (2)
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In 15 ist der Bereich von 3 < |X – Xm| < 10 mit B bezeichnet. Bedingung (2) ist in den schraffiert gezeigten Bereichen erfüllt, in denen die Bereiche A und B überlappen. Optional kann der Bereich B auf 5 < |X – Xm| < 10 begrenzt sein.
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Außerdem ist die Richtung größter Krümmung θ(x, y) als Winkel zu der X-Achse im Punkt (x, y) definiert und erfüllt die Bedingungen (3) und (4): –10° < θ(Xm, Y) < 10°, (3) und 60° < |θ(Xm ± 10, Y)| < 90°, (4) wobei der Oberflächenastigmatismus in den Punkten größer als 0,2 ist, die die Bedingungen (3) und (4) erfüllen.
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Die Brechkraft in einem Punkt der progressiven Stirnfläche läßt sich als eine Ellipse beschreiben, wie in 16 gezeigt. Die Größe der Ellipse bezeichnet die Brechkraft im Punkt (X, Y) in Dioptrie. Ein Punkt mit Oberflächenastigmatismus wird durch eine Ellipse gekennzeichnet. Ein bevorzugter Punkt ohne Oberflächenastigmatismus wird mit einem Kreis angezeigt. Die Hauptachse Cmax der Ellipse gibt die Richtung deren größter Krümmung an. Der Winkel zwischen der Hauptachse Cmax und der X-Achse ist die Richtung θ(x, y) größter Krümmung.
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Bedingung (3) erfördert, daß die Richtung größter Krümmung auf dem Hauptmeridian MM' im wesentlichen parallel zu der horizontalen Richtung (X-Achse) ist.
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Bedingung (4) erfordert, daß die Richtung größter Krümmung in von dem Hauptmeridian um ±10 mm entfernten Punkten im wesentlichen rechtwinklig zu der horizontalen Richtung ist.
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Ist die Bedingung (3) erfüllt, reduziert sich der Gesamtastigmatismus auf dem Hauptmeridian MM'. Wenn die Bedingung (4) erfüllt ist, läßt sich eine Verzeichnung effektiv korrigieren.
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1 ist ein Höhenliniendiagramm einer Verteilung des Oberflächenastigmatismus auf einer progressiven Stirnfläche eines Brillenglases progressiver Brechkraft nach dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Spezifikationen des Brillenglases sind wie folgt:
Basiskurve: 5,00 [D]
SPH (Brechkraft eines Fernbereichshauptpunktes): +2,00 [D]
Zusatzstärke: 2,00 [D]
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Wie in 1 gezeigt, hat der Nahbereich des Brillenglases einen Bereich C (schraffiert gezeigt) mit einem Oberflächenastigmatismus größer als 0,20 [D] längs des Hauptmeridians MM'. Die Verschiebung Xm im Bereich von –40 < Y < –19 ist 2,5 mm.
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2 und 3 sind Diagramme der Änderung des Oberflächenastigmatismus AS(X, –25) und der Änderung der Richtung θ(X, –25) größter Krümmung des in 1 gezeigten Brillenglases. Der Oberflächenastigmatismus fällt zunächst ab und steigt dann mit zunehmendem Abstand von dem Hauptmeridian MM' in dem Klarsichtbereich, wie in 2 gezeigt an. Die Richtung größter Krümmung ändert sich längs der horizontalen Richtung monoton, wie in 3 gezeigt. Das erste Ausführungsbeispiel erfüllt die Bedingungen (1) bis (4) wie folgt:
- (1) AS(Xm, Y) = AS(2,5, –25) = 0,33. Dieser Wert ist größer als 0,2. Somit ist die Bedingung (1) erfüllt.
- (2) AS(Xm, Y) – AS(X, Y) = AS(2,5, –25) – AS(0, –25) > 0,05. Wenn der Bereich B (gezeigt in 15) definiert ist durch 3 < |X – Xm| < 10, ist die Bedingung (2) in einem Bereich R1 (gezeigt in 2) von –4,5 < X < –0,5 und in einem Bereich R2 von 5,5 < X < 7,4 unter der Bedingung von Y = –25 erfüllt. Wenn der Bereich B definiert ist durch 5 < |X – Xm| < 10, ist die Bedingung (2) in einem Bereich R3 von –4,5 < X < –2,5 unter der Bedingung von Y = –25 erfüllt.
- (3) θ(Xm, Y) = θ(2,5, –25) = 0°. Dieser Wert fällt in den Bereich der Bedingung (3).
- (4) θ(Xm – 10, Y) = θ(–7,5, –25) = 69°, und θ(Xm + 10, Y) = θ(12,5, –25) = –69°. Diese Werte fallen in den Bereich der Bedingung (4).
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Weil der Oberflächenastigmatismus AS(2,5, –25) = 0,33, AS(–7,5, –25) = 0,75 und AS(12,5, –25) = 1,22 ist, sind die Vorgaben der Bedingungen (3) und (4) erfüllt.
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Eine Verteilung des Gesamtastigmatismus nach dem ersten Ausführungsbeispiel, der durch die Berechnung der Übertragungseigenschaften bestimmt worden ist, ist in 4 gezeigt. Die Breite des Klarsichtbereichs S ist gleich 11 mm.
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5 zeigt ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus einer progressiven Stirnfläche des Vergleichsbeispiels 1. Dieses Beispiel ist kein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es wird beschrieben, um den Effekt des ersten Ausführungsbeispiels zu verdeutlichen. Das Brillenglas nach Beispiel 1 hat als Basiskurve, SPH und Zusatzstärke die gleiche Spezifikation wie das erste Ausführungsbeispiel. Das Brillenglas ist aber so entworfen, daß die Oberflächenfunktion optimiert wird. D. h., der Hauptmeridian ist als bevorzugte Linie ausgebildet.
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6 ist ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus AS(X, –25) des in 5 gezeigten Brillenglases. Wie in 6 gezeigt, ist der Oberflächenastigmatismus auf dem Hauptmeridian MM' nahezu gleich Null und steigt monoton mit zunehmendem Abstand von dem Hauptmeridian MM' an.
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Eine Verteilung des Gesamtastigmatismus nach dem Beispiel 1 ist in 7 gezeigt. Die Breite des Klarsichtbereichs S beträgt 4 mm.
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Durch den Vergleich des ersten Ausführungsbeispiels mit dem Vergleichsbeispiel 1 wird klar, daß die Verteilung des Oberflächenastigmatismus nach dem ersten Ausführungsbeispiel dazu dient, den Klarsichtbereich S zu vergrößern.
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8 ist ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus auf einer progressiven Stirnfläche des progressiven Brillenglases nach dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Spezifikationen des Brillenglases sind die folgenden:
Basiskurve: 2,00 (D]
SPH: –4,00 [D]
Zusatzstärke: 2,00 [D]
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Wie in 8 gezeigt, hat der Nahbereich des Brillenglases einen Bereich D (schraffiert eingezeichnet) mit einem längs des Hauptmeridians MM' größeren Oberflächenastigmatismus als 0,20 [D]. Die Verschiebung Xm ist im Bereich von –40 < Y < –19 gleich 2,5 mm.
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9 und 10 sind Diagramme, die die Änderung des Oberflächenastigmatismus AS(X, –25) und die Änderung der Richtung θ(X, –25) größter Krümmung des in 8 gezeigten Brillenglases jeweils zeigen. In 9 fällt der Oberflächenastigmatismus zunächst ab und steigt dann mit steigendem Abstand von dem Hauptmeridian MM' in dem Klarsichtbereich an. Die Richtung größter Krümmung ändert sich längs der horizontalen Richtung monoton, wie in 10 gezeigt. Das zweite Ausführungsbeispiel erfüllt die Bedingungen (1) bis (4) folgendermaßen:
- (1) AS(Xm, Y) = AS(2,5, –25) = 0,26. Dieser Wert ist größer als 0,2, die Bedingung (1) ist somit erfüllt.
- (2) AS(Xm, Y) – AS(X, Y) = AS(2,5, –25) – AS(0, –25) > 0,05. Wenn der Bereich B (gezeigt in 15) bestimmt ist durch 3 < |X – Xm| < 10, ist die Bedingung (2) in einem Bereich R4 (gezeigt in 9) von –2,7 < X < –0,5 und in einem Bereich R5 von 5,5 < X < 8,2 unter der Bedingung von Y = –25 erfüllt. Wenn der Bereich B bestimmt ist durch 5 < |X – Xm| < 10, ist die Bedingung (2) in einem Bereich R6 von –2,7 < X < –2,5 unter der Bedingung von Y = –25 erfüllt.
- (3) θ(Xm, Y) = θ(2,5, –25) = 0°. Dieser Wert fällt in den Bereich der Bedingung (3).
- (4) θ(Xm – 10, Y) = θ(–7,5, –25) = 67° und θ(Xm + 10, Y) = θ(12,5, –25) = –70°. Diese Werte fallen in den Bereich der Bedingung (4).
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Weil der Oberflächenastigmatismus AS(2,5, –25) = 0,26, AS(–7,5, –25) = 0,78 und AS(112,5, –25) = 0,85 ist, sind die Vorgaben der Bedingungen (3) und (4) erfolgt.
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Eine Verteilung des Gesamtastigmatismus des zweiten Ausführungsbeispiels, die durch Berechnung der Übertragungseigenschaften bestimmt worden ist, ist in 11 gezeigt. Die Breite des Klarsichtbereichs S ist gleich 12 mm.
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12 zeigt ein Höhenliniendiagramm der Verteilung des Oberflächenastigmatismus auf einer progressiven Stirnfläche des Vergleichsbeispiels 2. Dieses Beispiel ist kein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Brillenglas nach Beispiel 2 hat bei der Basiskurve, SPH und Zusatzstärke die gleichen Spezifikationen wie das zweite Ausführungsbeispiel. Dagegen ist das Brillenglas so entworfen, daß die Oberflächenfunktion optimiert ist. D. h., der Hauptmeridian ist als bevorzugte Linie ausgebildet.
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13 zeigt ein Diagramm der Änderung des Oberflächenastigmatismus AS(X, –25) des Brillenglases von 12. Wie in 13 gezeigt, ist der Oberflächenastigmatismus auf dem Hauptmeridian MM' nahezu gleich Null. Mit steigendem Abstand von dem Hauptmeridian MM' steigt der Oberflächenastigmatismus monoton an.
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Eine Verteilung des Gesamtastigmatismus nach dem Beispiel 2 ist in 14 gezeigt. Der Klarsichtbereich ist lediglich auf den mittleren Bereich des Brillenglases beschränkt. Die Breite des Klarsichtbereichs S ist 7 mm.
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Durch Vergleichen des zweiten Ausführungsbeispiels mit dem Vergleichsbeispiel 2 wird klar, daß die Verteilung des Oberflächenastigmatismus nach dem zweiten Ausführungsbeispiel geeignet ist, den Klarsichtbereich zu vergrößern.