DE19910783A1 - Verfahren zur Herstellung von transparenten Stickereierzeugnissen unter Verwendung eines Schnurgerüstes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von transparenten Stickereierzeugnissen unter Verwendung eines SchnurgerüstesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich darauf, Kombinationsverfahren zu entwickeln, die die Herstellung eines gestickten Schnurgerüstes gestatten, um damit verschiedene Varianten technologischer und materialspezifischer Details zu erhalten, wobei maschinentechnische Vorteile kombinationsfähig gestaltet werden. Technologische Arbeitsschritte zweier sonst unabhängiger Verfahren werden dabei nur mit einem Maschinentyp durchführbar und optimal kombinationsfähig durchgeführt. Es werden besonders dreidimensionale transparente Effekte erzielt. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden diese Stickereierzeugnisse erreicht, indem auf einer Großstickmaschine mit Soutageeinrichtung unter Verwendung des Zweifadensystems mit einem dritten Fadensystem gearbeitet wird. Der Vorderfaden (2) wird auf einem Stickgrund (1) mit dem Bobinenfaden (3) verbunden. Anschließend wird die Soutageschnur (4) mustergemäß und rapportabhängig auf dem Stickgrund (1) mit dem Vorderfaden (2) mittels Zick-Zack-Stich in Verbindung mit dem Bobinenfaden (3) in x-y-Richtung frei wählbar befestigt. Eine weitere Möglichkeit wird dadurch erhalten, daß der Vorderfaden (2) auf einem Strickgrund (1) mit dem Bobinenfaden (3) und Soutageschnur (4) mustergemäß und rapportabhängig auf dem Stickgrund (1) mit dem Vorderfaden (2) mittels Zick-Zack-Stich in Verbindung mit dem Bobinenfaden (3) gleichzeitig befestigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines transparenten Stickereierzeugnisses unter Verwen
dung eines Schnurgerüstes auf der Basis verschieden
artiger Kombinationsverfahren und unterschiedlicher
sticktechnologischer Verfahrensschritte am Schiffli
system.
Die übliche Stickerei besteht aus mindestens zwei Faden
systemen. Dies dient der Herstellung von Accessoires für
die Mode und für Flächen im Heimtextilien- und Bekleidungs
bereich. Technische Bereiche sind nicht auszuschließen.
Die Schnurstickerei wird charakterisiert durch das Auf
bringen, Verlegen und Befestigen. Fixieren von Fäden,
Bändern, Litzen, Kordeln, Chenille und dickere Schnur
arten auf einem definierten Stickgrund durch die Ver
wendung eines Zusatzapparates, bezeichnet als Soutage.
Je nach Verwendungszweck und Materialart der zu ferti
genden Erzeugnisse - Flächen - sind die Stickgründe
frei wählbar.
Das Herauslösen des Stickgrundes erfolgt wahlweise nach
unterschiedlichen Technologien in der Veredlung. Üblicher
weise wird dabei die Trocken- oder Naßätze anwendbar sein.
Um dickere Schnurarten und Litzen aufbringen zu können,
werden die von externen Ablaufkörpern ablaufenden Mate
rialien der Stickstelle zugeführt. An der Schiffchen
stickmaschine vermag man auf Grund jeder Grundform des
Stiches des Zweifadensystems, bei der der Vorderfaden
glatt aufliegt und vom Bobinenfaden umfaßt wird, eine
ganze Menge interessanter Effekte zu erzeugen. Trotz der
scheinbaren Vereinfachung der Herstellungstechnik an der
Großstickmaschine entstehen eine Reihe Schwierigkeiten,
die die Verwendung gewisser Materialien - ohne Benutzung
von Zusatzapparaten - nicht erlauben.
Gemäß OS-DE 198 17 694 A1 wird ein Verfahren zur Her
stellung einer dreidimensionalen Stickerei unter Ver
wendung üblicher textiler Flächenherstellungsverfahren
sowie Einsatz von wasserlöslichen Polyvinylalkoholfäden
und anderen bekannten nicht wasserlöslichen textilen
Fäden beschrieben, wobei sämtliche üblichen textilen
Flächenherstellungsverfahren mit der Sticktechnologie
kombiniert werden, wobei die einzelnen Komponenten des
Stickgrundes nicht durchgehend aus wasserlöslichen
textilen Fäden - Polyvinylalkohol - bestehen und die
Dreidimensionalität mittels Kombination von Bindungs
technik, Stichfolge und Rapport erhalten wird.
In der FR-PS 554 792 wird die Herstellung von Ätzstickerei
unter Verwendung eines löslichen in Kombination mit min
destens einem unlöslichen Garn beschrieben.
In der DE 23 23 302 C2, in der die GB-PS 4 749 einbezogen
wurde, wird ein Verfahren zur Herstellung von Struktur
stickereien mittels chemischer Behandlungsverfahren in den
Veredlungsstufen charakterisiert.
Keine der vorstehend genannten Veröffentlichungen enthält
Hinweise, die es nahelegen würden, unter Verwendung von
verschiedenen Verfahrenskombinationen ein Schnurgerüst
herzustellen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Kombinations
verfahren zu entwickeln, die die Herstellung eines ge
stickten Schnurgerüstes gestatten, um verschiedene
Varianten technologischer und materialspezifischer
Details zu erhalten. In technisch technologischer Hin
sicht sollte erreicht werden, maschinentechnische Vor
teile kombinationsfähig zu gestalten, die zur Erzielung
neuer Effekte genutzt werden können. Technologische
Arbeitsschritte zweier sonst unabhängiger Verfahren
sollen dabei mit nur einem Maschinentyp durchführbar
und optimal kombinierfähig durchgeführt werden.
In materialspezifischer Hinsicht soll durch den Einsatz
von gleichen und/oder unterschiedlich feinen und/oder
groben Materialien in unterschiedlichen Farben und
Garnmustern besonders dreidimensionale transparente
Effekte erzielt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeich
nenden Teile der Patentansprüche gelöst.
Die Erfindung wird anhand von vier Verfahrensschritten
näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze in Form eines Quer
schnittes einer Stickerei im Zwei
fadensystem
Fig. 2 eine Prinzipskizze in Form eines Quer
schnittes einer Stickerei im Zwei
fadensystem unter Einbeziehung des
dritten Fadensystems
Fig. 3 eine Prinzipskizze eines Zweifaden
systems nach Fig. 2 in Form einer
Draufsicht in Kombination mit dem
dritten Fadensystem unter Einbezie
hung der wahlweisen Zu- oder Abschal
tung des Zweifadensystems
Gemäß Fig. 1 beinhaltet die Stickerei im Zweifaden
system - Vorderfaden 2 und Bobinenfaden 3 - einen
Stickgrund 1, der in vorher festgelegten Stichgrößen
nach dem üblichen Stichbildungsprozeß des chronologi
schen Zusammenwirkens der einzelnen Stichbildungsorgane
bei der Entstehung des Stiches durchstochen wird. Der
Vorderfaden 2 umschlingt den Bobinenfaden 3 im Stick
grund 1 oder auf der Rückseite des Stickgrundes 1.
In der Fig. 2 besteht die Stickerei in Erweiterung
der Fig. 1 aus einem Zweifadensystem, wobei zusätzlich
die Soutageschnur 4 durch den Vorderfaden 2 an der
Oberseite der Stickerei durch die übliche Fadenver
schlingung gebildet wird. Der Bobinenfaden 3 verbindet
am unteren Teil des Stickgrundes 1 den Vorderfaden 2
durch eine Umschlingung.
Nach Fig. 3 wird die Stickerei nach Fig. 2 und Fig. 1
dadurch erweitert, daß beide Figuren unter Weglassung
des Stickgrundes 1 ineinander angeordnet sind. Die
Soutageschnur 4 verläuft gemäß Fig. 2 und wird mit dem
Vorderfaden 2 im zick-zack-förmigen Verlauf fixiert.
Das Zweifadensystem wird wahlweise zu- oder abgeschaltet.
Ein Stickgrund 1 wird mit einem Vorderfaden 2 auf einer
Großstickmaschine durch den Bobinenfaden 3 mittels Stich
legung in definierten Stichabständen nach Fig. 1 be
stickt.
Ein Stickgrund 1 wird durch eine nicht dargestellte
Zusatzapparatur - Soutage - in der Weise bestickt, daß
eine Soutageschnur 4 in geordneter definierter Reihen
folge mustergemäß auf dem Stickgrund 1 mittels Vorder
faden 2 in Zick-Zack-Form bestickt wird. Die Stichbil
dung erfolgt durch die Verbindung des Vorderfadens 2
mit dem Bobinenfaden 3 nach einem rapportabhängigen
Muster. Die Zuführung der Soutageschnur 4 erfolgt unab
hängig vom Vorderfadensystem 2 durch die frei wählbare
Öffnung der Soutage. Durch die zwangsweise Zuführung
des dritten Fadensystems - Soutageschnur 4 - wird die
Auflegerichtung vorgegeben. Mit Hilfe der kontinuierli
chen Zuführung der Soutageschnur 4 durch eine musterab
hängig drehend gesteuerte Lochscheibe der Soutage werden
verschiedenartige Werkstoffe, wie Litzen, Schnüre u. dgl.,
die nicht in eine noch so dicke Sticknadel eingefädelt
werden können, musterabhängig zugeführt und computer
gesteuert aufgebracht. Das Ansticken der Soutageschnur 4
erfolgt nach der klassischen Sticktechnologie im Zwei
fadensystem.
Der Verfahrensschritt 3 ist die Kombination aus dem
Zweifadensystem und dem dritten Fadensystem Soutage
schnur 4 - von Fig. 1 und Fig. 2 zu Fig. 3. In definier
ter zeitlicher Abfolge wird zunächst der Vorderfaden 2
auf einen Stickgrund 1 mittels klassischem Stickver
fahren mit dem Bobinenfaden 3 verbunden. Nachfolgend
wird die Soutageschnur 4 mustergemäß und rapportabhängig
je nach der Anzahl der Zusatzapparate - Soutage - auf
der Großstickmaschine auf dem Stickgrund 1 mit dem Vorder
faden 2 mittels Zick-Zack-Stich in Verbindung mit dem
Bobinenfaden 3 befestigt. Bereits im Verfahrensschritt 2
wird das Auflegen der Soutageschnur 4 beliebig wählbar
im x-y-Koordinatensystem vorgenommen und die Befestigung
durch den Vorderfaden 2 kann im Winkelbereich zwischen
0° und 360° frei wählbar erfolgen.
Der Verfahrensschritt 4 ist die Kombination aus dem Zwei
fadensystem und dem dritten Fadensystem - Soutage 4 -
in Überlagerung von Fig. 1 und Fig. 2 zu Fig. 3 gemäß
Verfahrensschritt 3. In definierter zeitlicher Abfolge
wird gleichzeitig der Vorderfaden 2 auf einen Stickgrund 1
mittels klassischem Stickverfahren - Zweifadensystem -
mit dem Bobinenfaden 3 und die Soutageschnur 4 muster
gemäß und rapportabhängig je nach der Anzahl des Zusatz
apparates - Soutage - auf der Großstickmaschine auf dem
Stickgrund 1 mit dem Vorderfaden 2 mittels Zick-Zack-
Stich in Verbindung mit dem Bobinenfaden 3 befestigt.
Der Stickgrund 1 muß nach Beendigung des Verfahrens
nach Verfahrensschritten 3 und 4 des Stickens nach her
kömmlicher Veredlungstechnologie entfernt werden. Bei
Einsatz von wasserlöslichen Stickgründen wird die Naß
ätztechnologie zur Veredlung eingesetzt. Bei Einsatz von
transparentem Stickgrund 1 entfällt eine Naß- bzw. Trocken
ätztechnologie. Somit entstehen unterschiedliche Struk
turen und Effekte. Das entstehende Schnurgerüst mit inte
grierter Stickerei ergibt einen ausgeprägten verstärkten
dreidimensionalen Charakter, der je nach eingesetztem
Werkstoff verstärkt werden kann. Mittels dieser Stick
technologie ist es möglich, eine nahezu unbegrenzte
Anzahl von Spezialeffekten in der Fläche zu erhalten.
Ein weiterer Vorteil ist der entstehende neue Effekt,
der aus der Kombination von unterschiedlichen Stick
gründen und Stickfäden besteht.
Vorteilhaft ist, daß das Endprodukt auf einer elektro
nisch gesteuerten Großstickmaschine hergestellt wird.
Der Maschinengrundrapport ist zwangsweise entsprechend
der Maschinentechnik nach Verfahrensschritt 4 des Ver
fahrens festgeschrieben. Je nach Mustergestaltung kann
eine individuelle Auswahl des Muster- und Maschinen
rapportes erfolgen. Durch die Einzelstickstellenschal
tung auf der Großstickmaschine kann die zwangsweise
Ausführung des Musters im Rapport aufgehoben werden.
Es können Musterrapporte überlagert oder durch eine
wahlweise Zu- oder Abschaltung der Sticknadeln neu
definiert werden und so verstärkt auf die Dreidimensio
nalität eingewirkt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von transparenten Sticke
reierzeugnissen unter Verwendung eines Schnurgerüstes
auf einer Großstickmaschine mit Soutageeinrichtung
unter Verwendung des Zweifadensystems mit dem dritten
Fadensystem, dadurch gekennzeich
net, daß
- - der Vorderfaden (2) auf einem Stickgrund (1) mit dem Bobinenfaden (3) verbunden wird,
- - anschließend die Soutageschnur (4) mustergemäß und rapportabhängig auf dem Stickgrund (1) mit dem Vor derfaden (2) mittels Zick-Zack-Stich in Verbindung mit dem Bobinenfaden (3) in x-y-Richtung frei wähl bar befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorderfaden (2)
auf einem Stickgrund (1) mit dem Bobinenfaden (3)
und Soutageschnur (4) mustergemäß und rapportab
hängig auf dem Stickgrund (1) mit dem Vorderfaden
(2) mittels Zick-Zack-Stich in Verbindung mit dem
Bobinenfaden (3) gleichzeitig befestigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stickgrund
(1) nach üblichen Textilveredlungsverfahren ent
fernt oder herauslösbar ist oder bei Verwendung
von transparentem Stickgrund dieser erhalten
bleibt.
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19910783C2 (de) |
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1999
- 1999-03-11 DE DE1999110783 patent/DE19910783C2/de not_active Expired - Fee Related
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