DE19904417C2

DE19904417C2 - Waffenrohr

Info

Publication number: DE19904417C2
Application number: DE19904417A
Authority: DE
Inventors: Bernd Schmitt; Berthold Baumann
Original assignee: Rheinmetall W&M GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 1999-02-04
Filing date: 1999-02-04
Publication date: 2002-01-03
Anticipated expiration: 2019-02-05
Also published as: US6314857B1; ITMI20000121A1; ITMI20000121A0; IT1316609B1; DE19904417A1; FR2789482B1; FR2789482A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Waffenrohr, welches ein Seelenrohr und eine das Seelenrohr umschließende Rohrschutzhülle umfaßt.

Derartige Waffenrohre sind beispielsweise aus den Druck schriften DE-OS 19 18 422, DE 30 05 117 C2 und DE 30 46 639 A1 bekannt. Die Rohrschutzhülle, die bei den bekannten Waffenrohren das Seelenrohr üblicherweise symmetrisch um schließt, soll das Seelenrohr vor allem vor äußeren thermi schen Belastungen, wie Sonne, Regen oder Wind, schützen, um eine Verbiegung dieses Rohres infolge eines inhomogenen Tem peraturzustandes zu vermeiden. Eine ungleichmäßige Erwärmung des Seelenrohres und die damit verbundene Verbiegung dieses Rohres durch Verschießen von Munition vermögen diese bekann ten Rohrschutzhüllen jedoch nicht in befriedigendem Maße zu verhindern.

Aus der DE 32 19 124 C2 ist es bekannt, die im Schießbe trieb auftretende ungleichmäßige Erwärmung des Seelenrohres dadurch zu vermindern, daß an der Außenwand des Seelenrohres Heizelemente angeordnet sind, die durch eine mit Temperatur sensoren verbundene Auswerte- und Steuervorrichtung geregelt werden.

Nachteilig bei diesem bekannten Waffenrohr ist unter anderem, daß zusätzliche Komponenten zum Messen der Rohrtemperatur und zum Regeln bzw. zum Aufheizen des Waffenrohres erforderlich sind. Außerdem wird Energie zum Erwärmen der Heizelemente benötigt und die an dem Seelenrohr angeordneten zusätzlichen Komponenten müssen insbesondere bei großkalibrigen Waffen rohren für die Beschleunigungskräfte beim Rohrrücklauf aus gelegt sein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Waffenrohr der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem sich beim Schießen in der Rohrwand des Seelenrohres ein homogenes Temperatur gleichgewicht einstellt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.

Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, eine unsymmetrische Wärmeübertragung vom Seelenrohr nach außen durch die Beeinflussung der Übertragungsmechanismen: Wärmestrahlung, Konvektion und Wärmeleitung, gezielt vorzu nehmen, so daß beim Schießen die Temperatur des Seelenrohres ausgeglichen wird.

Da üblicherweise im oberen Bereich des Seelenrohres beim Schießen eine höhere Erwärmung auftritt als im unteren Rohrbereich, wird erfindungsgemäß durch entsprechende Maß nahmen dafür gesorgt, daß im oberen Rohrbereich gezielt ein höherer Wärmeübertrag vom Seelenrohr nach außen erfolgt als im unteren Rohrbereich. Dieses kann durch eine exzentri sche Anordnung von Seelenrohr und Rohrschutzhülle zueinander und/oder durch die Einbringung von unsymmetrischen Zwischen schichten zwischen Seelenrohr und Rohrschutzhülle und/oder andere konstruktive Maßnahmen zur Erreichung unsymmetrischer Wärmeübertragungen erfolgen.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind das Seelenrohr und die Rohrschutzhülle derart angeordnet, daß zwischen ihnen ein mit Luft gefüllter Ringraum verbleibt.

Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn zur Erzielung einer unsymmetrischen Wärmeübertragung von dem Seelenrohr nach außen die Außenwand des Seelenrohres und/oder die Innenwand der Rohrschutzhülle mit Materialien unterschied licher Emissionskoeffizienten beschichtet ist.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs beispielen. Es zeigen:

Fig. 1 den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Waffenrohres, bei dem Seelenrohr und Rohrschutzhülle symmetrisch zueinander angeordnet und zur Beeinflussung der Wärme übertragung mit Materialien unterschiedlicher Emissi onskoeffizienten beschichtet sind, und

Fig. 2 den Querschnitt eines weiteren erfindungsgemäßen Waffenrohres, bei dem das Seelenrohr und die Rohr schutzhülle zur Beeinflussung der Wärmeübertragung unsymmetrisch zueinander angeordnet sind.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Waffenrohr bezeichnet, welches ein Seelenrohr 2 und eine aus einer Aluminiumlegierung bestehende das Seelenrohr umschließende Rohrschutzhülle 3 umfaßt. Seelenrohr und Rohrschutzhülle sind symmetrisch zueinander angeordnet, derart, daß zwischen ihnen ein mit Luft gefüllter Ringraum 4 verbleibt.

Die Innenwand 5 der Rohrschutzhülle 3 und die Außenwand 6 des Seelenrohres 2 sind jeweils in ihrem unteren Bereich 7, 8 und in ihrem oberen Bereich 9, 10 mit unterschiedlichen Materia lien 11-14 beschichtet. Dabei ist im Hinblick auf die beim Schießen sich ergebende stärkere Erwärmung des Seelenrohres 2 im oberen Bereich 10 als auch im oberen Bereich 9 der Rohr schutzhülle 3 eine Materialbeschichtung mit einem höheren Emissionskoeffizienten aufgetragen als in den jeweiligen un teren Bereichen 7, 8 des Seelenrohres 2 bzw. der Rohrschutz hülle 3.

Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß beim Schießen mit dem Waffenrohr 1 über den oberen Bereich 10 des Seelenrohres 2 mehr Wärme nach außen transportiert wird als über den unteren Bereich 8, so daß dem Temperaturgefälle, welches sich ohne derartige Materialbeschichtungen ergeben würde, entgegenge wirkt wird.

In dem in Fig. 2 dagestellten Ausführungsbeispiel ist ein Waffenrohr 1' dargestellt, bei dem das Seelenrohr 2' und die Rohrschutzhülle 3' exzentrisch zueinander angeordnet sind, so daß die Wärmeübertragung vom Seelenrohr 2' nach außen gezielt über den sich ergebenden wärmeleitenden unsymmetrischen Ring raum 4' zwischen Seelenrohr 2' und Rohrschutzhülle 3' beein flußt wird.

Bezugszeichenliste

1

,

1

' Waffenrohr

2

,

2

' Seelenrohr

3

,

3

' Rohrschutzhülle

4

,

4

' Ringraum

5

Innenwand (Rohrschutzhülle)

6

Außenwand (Seelenrohr)

7

untere Bereich (Rohrschutzhülle)

8

untere Bereich (Seelenrohr)

9

obere Bereich (Rohrschutzhülle)

10

obere Bereich (Seelenrohr)

11-14

Materialien, Materialbeschichtungen, Zwischenschichten

Claims

1. Waffenrohr, welches ein Seelenrohr (2, 2') und eine das Seelenrohr umschließende Rohrschutzhülle (3, 3') umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine exzentrische Anordnung von Seelenrohr (2') und Rohrschutzhülle (3') zueinander und/oder durch die Einbringung von Zwischenschichten (11-14) zwischen Seelenrohr (2) und Rohrschutzhülle (3) eine unsymmetrische Wärmeübertragung vom Seelenrohr (2, 2') nach außen verursacht wird, derart, dass die sich beim Schießen im Rohrquerschnitt des Seelenrohres (2, 2') ergebende ungleichmäßige Temperaturerhöhung kompensiert wird.

2. Waffenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seelenrohr (2, 2') und die Rohrschutzhülle (3, 3') derart angeordnet sind, dass zwischen ihnen ein Ringraum (4, 4') verbleibt.

3. Waffenrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer unsymmetrischen Wärmeübertragung von dem Seelenrohr (2) nach außen die Außenwand (6) des Seelenrohres (2) und/oder die Innenwand (5) der Rohrschutzhülle (3) mit Materialien (11-14) unterschiedlicher Emissionskoeffizienten beschichtet ist.

4. Waffenrohr nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschutzhülle (3, 3') aus einer Aluminiumlegierung besteht.