DE19860086A1 - Dachkonstruktion - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Dachkonstruktion beschrieben, welche aus Sparren und an den Sparren angeordneten die Außen- und Innenseite bildenden Platten unter Bildung von Flächenelementen aufgebaut ist, wobei eine Auskragung der Flächenelemente im Bereich des Ortgangs und/oder der Traufe im Anschluß an die Außenwand des Gebäudes in einem Winkel von 20 DEG bis 75 DEG zur Dachfläche geneigt spitz nach außen zur Dachoberfläche hin verläuft, um eine verbesserte Wärmeisolierung im Bereich des Ortgangs und der Traufe zu erreichen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dachkonstruktion gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, welche aus Sparren und an den Sparren angeordneten die Außen- und
Innenseite bildende Platten unter Bildung von Flächenelementen aufgebaut ist.
Bei herkömmlichen Dachkonstruktionen für Ein- oder Mehrfamilienhäuser ragen
die Sparren und Pfetten über die Außenwand bis zum Ende der geneigten Dachfläche
hinaus. Dadurch entsteht im Bereich der Traufe und des Ortgangs ein Spalt zwischen
der Außenwand des Gebäudes und den Sparren, Pfetten sowie der geneigten
Dachfläche. Die Winddichtigkeit der Dachkonstruktion wird durch diesen Spalt
aufgrund eines Luftaustauschs vom Gebäudeinneren nach außen erheblich
verschlechtert, so daß ein hoher Wärmeverlust durch den Spalt vom beheizten Inneren
des Gebäudes an die Umgebung auftritt.
Insbesondere bei Niedrigenergiehäusern ist die Luftdichtigkeit aufgrund des
Durchstoßens der Gebäudehülle durch Pfetten und Sparren problematisch. Denn ein
Durchzug durch den Spalt bzw. Fugen und Ritzen bedeutet nicht nur ein Eintreten kalter
Außenluft ins Haus, sondern entsprechend auch ein Entweichen von warmer Raumluft
an anderer Stelle. Dabei kann die mitgeführte Luftfeuchtigkeit beim Durchgang durch
den Spalt der Dachkonstruktion auskondensieren und zu erheblichen Bauschäden
führen.
Ferner vergrößert sich dieser Spalt zwischen der Außenwand des Gebäudes und
den Sparren bzw. Pfetten, welche in der Regel aus Holz bestehen, aufgrund des
alterungsbedingten Schwindens von Holz, wobei es über die Jahre hinweg zu einer
Volumenverringerung des Holzes von bis zu 10% des Querschnitts der Sparren und
Pfetten kommen kann. Dabei können auch Risse am Umfang der Sparren und Pfetten
entstehen, welche den Luftaustausch zwischen der Umgebung und dem Inneren des
Gebäudes weiter begünstigen. Somit wird die Energiebilanz des Gebäudes aufgrund des
Spaltes und der sich mit der Zeit vergrößernden Spaltbreite negativ beeinflußt, da es zu
einem hohen Wärmeübergang vom beheizten Inneren des Gebäudes nach außen kommt.
Darüber hinaus stellen die Sparren und Pfetten gegenüber den heute üblichen
Dämmaterialien eine Kältebrücke dar, da die Wärmeleitfähigkeit von Holz sehr viel
höher ist als die Wärmeleitfähigkeit der Dämmaterialien. Aufgrund des Kontakts der
Sparren und Pfetten mit der Umgebungsluft über ihren nahezu gesamten Umfang
werden die Sparren und Pfetten stark abgekühlt, wobei ein stetiger Wärmetransport vom
beheizten Inneren nach außen aufgrund der Wärmeleitfähigkeit des Holzes entsteht.
Folglich kommt es trotz einer guten spezifischen Wärmedämmung der Dachfläche und
der Außenwand durch die nach außen ragenden Sparren und Pfetten zu einem relativ
hohen Wärmeverlust vom beheizten Inneren nach außen.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dachkonstruktion, die aus
Sparren und an den Sparren angeordneten die Außen- und Innenseite bildende Platten
unter Bildung von Flächenelementen aufgebaut ist, zu schaffen, welche eine verbesserte
Wärmeisolierung im Bereich des Ortgangs und/oder der Traufe aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Ein Vorteil der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist darin zu sehen,
daß dadurch, daß im Bereich der Traufe oder des Ortgangs keine Sparren bzw. Pfetten
nach außen ragen, dementsprechend kein Spalt zwischen den Sparren bzw. Pfetten und
der Außenwand des Gebäudes entsteht. Durch die Auskragung wird der Spalt zwischen
den Sparren bzw. Pfetten und der Außenwand auf ein Minimum reduziert, wobei keine
alterungsbedingten Probleme in Bezug auf den Spalt auftreten können. Ferner kann der
durch die Auskragung über die Außenwand herausragende Raum zwischen der äußeren
Platte und der inneren Platte zur Isolierung genutzt werden. Somit wird die
Winddichtigkeit und folglich die Wärmeisolierung der Dachkonstruktion wesentlich
verbessert, wobei es zusätzlich zu einer Material- und Gewichtsreduzierung der
Dachkonstruktion kommt. Ferner wirkt das Erscheinungsbild der Dachkonstruktion
durch die schräge Auskragung leicht und ästhetisch.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Weiterbildung nach Anspruch 2 stellt eine bevorzugte Ausgestaltung der
Auskragung dar, wobei das Dach zum einen ausreichend über die Außenwand
hinausragt und zum anderen eine ausreichende statische Festigkeit der Auskragung
aufweist, so daß es zu keinen Verfomungen oder Beschädigungen der Dachkonstruktion
aufgrund einer Dachlast kommt.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 erhält man den Vorteil, daß die
Flächenelemente in modulbauweise auf das Dach aufgelegt werden können. Ferner
können die Flächenelemente kostengünstig industriell vorgefertigt werden, wobei eine
aufwendige Montage der Auskragung im Bereich der Traufe oder des Ortgangs vor Ort
in Dachhöhe wegfällt.
Mit einer Weiterbildung nach Anspruch 4 erhält man einen einfachen Aufbau des
selbsttragenden Flächenelements, welches aus kostengünstigen Materialien herzustellen
ist. Ferner ist das vorgefertigte selbsttragende Flächenelement mit Auskragung einfach
zu fertigen und zu bearbeiten, wobei die Stärke der Abdeckplatte von der Größe der
Auskragung und der jeweils örtlich bedingten Dachlast abhängt und nach den statischen
Erfordernissen bemessen wird.
Mit einer Weiterbildung nach Anspruch 5 erhält man einen einfachen Aufbau des
selbsttragenden Flächenelements mit Auskragung im Bereich des Ortgangs, welche
einfach herzustellen sind. Ferner sind aufgrund der selbsttragenden vorgefertigten
Flächenelemente keine Pfetten im Bereich des Ortgangs notwendig, so daß eine für die
Auskragung erforderliche Bearbeitung der Pfetten wegfällt, und wobei die Stärke der
Abdeckplatten von der Größe der Auskragung und der jeweils örtlich bedingten
Dachlast abhängt und nach den statischen Erfordernissen bemessen ist.
Ferner gewährleistet eine Weiterbildung nach Anspruch 6, daß die Abdeckplatten
einfach zu bearbeiten sind und durch die bündige Anpassung eine optimale
Winddichtigkeit aufweisen.
Darüber hinaus hat die Weiterbildung nach Anspruch 7 den Vorteil, daß die
Dachfläche über die Auskragung hinausragt, um im Sommer zur Kühlung ausreichend
Schatten zu spenden und die Außenwände des Gebäudes insbesondere im Winter vor
Regen und Schnee und einer dadurch entstehenden starken Abkühlung zu schützen.
Weiter Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
anhand der Zeichnungen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform der Dachkonstruktion gemäß der
vorliegenden Erfindung im Bereich des Ortgangs; und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Ausführungsform der Dachkonstruktion von Fig. 1
im Bereich der Traufe.
In Fig. 1 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Dachkonstruktion gemäß der
vorliegenden Erfindung in Bereich des Ortgangs dargestellt, welche auf einer
Außenwand 20 angebracht ist. Die Dachkonstruktion ist aus Sparren 12 und an den
Sparren 12 angeordneten, die Außen- und Innenseite bildenden, Platten 14, 16 unter
Bildung von Flächenelementen 11 aufgebaut. Zwischen der die Außenseite bildende
Platte 16 und der die Innenseite bildende Platte 14 ist im Bereich des Ortgangs 30 eine
Abdeckplatte 3 in einem Winkel von im wesentlichen 45 Grad zur Dachfläche 10
geneigt, welche eine Auskragung 5 der Flächenelemente 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung bildet. Die Abdeckplatte 3 ist an die die Außenseite bildende Platte 16 und
die die Innenseite bildende Platte 14 bündig angefügt. Die Flächenelemente 11 können
industriell vorgefertigt werden, wobei eine Dämmschicht 19 zwischen die die
Außenseite bildende Platte 16 und die die Innenseite bildende Platte 14 angebracht wird.
Diese Dachkonstruktion aus vorgefertigten selbsttragenden Flächenelementen 11 wird
bei der Montage durch einen Kran auf die Außenwand des Gebäudes aufgesetzt.
In Fig. 2 ist die Dachkonstruktion von Fig. 1 im Bereich der Traufe 40 dargestellt.
Die Flächenelemente 11 bilden die selbsttragende vorgefertigte Dachkonstruktion,
wobei auf der die Außenseite bildende Platte 16 Dachschindeln 18 zur Bildung der
Dachoberfläche 13 angebracht sind. Zwischen der die Außenseite bildende Platte 16 und
der die Innenseite bildende Platte 14 verläuft im Bereich der Traufe 40 eine
Abdeckplatte 3 in einem Winkel von im wesentlichen 45 Grad zur Dachfläche 10
geneigt spitz nach außen zur Dachoberfläche 13 hin. Die Abdeckplatte 3 bildet somit
eine Auskragung 5 der Flächenelemente 11.
Somit ergibt sich nach dem Aufsetzen der selbsttragenden Flächenelemente 11
mittels eines Krans auf die Außenwand 20 eine Dachkonstruktion mit einer verbesserten
Wärmeisolierung im Bereich des Ortgangs und der Traufe, da keine Pfetten und Sparren
über die Außenwand 20 des Gebäudes hinausragen. Dadurch wird der Spalt zwischen
der Dachkonstruktion und der Außenwand 20 minimiert, wobei die Auskragung 5 der
Flächenelemente 11 eine über die Außenwand 20 hinausragende Dachfläche
gewährleistet, welche eine ausreichende Stabilität aufweist. Somit wird die
Winddichtigkeit der Dachkonstruktion wesentlich verbessert. Ferner ist nur eine geringe
bzw. keine Kältebrücke durch überstehende Pfetten und Sparren vorhanden, da sich die
mit der Außenluft in Kontakt befindliche Fläche im Bereich der Traufe und des
Ortgangs durch die erfindungsgemäße Auskragung 5 minimiert, so daß sich der
Wärmeübergang vom beheizten Inneren des Gebäudes nach außen auf ein geringes Maß
reduziert. Ferner kann der durch die Auskragung über die Außenwand 20 herausragende
Raum zwischen der äußeren Platte 16 und der inneren Platte 14 zur Isolierung genutzt
werden.
Darüber hinaus sind noch weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
möglich, wie beispielsweise eine Dachkonstruktion, bei welcher die Auskragung als
formbeständiges Dämmaterial zwischen der die Außen- und die Innenseite bildende
Platten ausgebildet ist.
Claims (7)
1. Dachkonstruktion, welche aus Sparren (12) und an den Sparren (12) angeordneten
die Außen- und Innenseite bildende Platten (14, 16) unter Bildung von
Flächenelementen (11) aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Auskragung (5) der Flächenelemente (11) im Bereich des Ortgangs (30) und/oder
der Traufe (40) im Anschluß an die Außenwand (20) des Gebäudes in einem
Winkel von 20° bis 75° zur Dachfläche (10) geneigt spitz nach außen zur
Dachoberfläche (13) hin verläuft.
2. Dachkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskragung
(5)der Flächenelemente (11) in einem Winkel von 35° bis 55°, bevorzugt 45°,
verläuft.
3. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flächenelemente (11) selbsttragend und/oder vorgefertigt
sind.
4. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vorgefertigte selbsttragende Flächenelemente (11) aus Sparren (12) und an
den Sparren (12) angeordneten Platten (14, 16) aufgebaut sind, welche die Außen-
und Innenseite der vorgefertigten selbsttragenden Flächenelemente (11) bilden,
wobei die Platten (14, 16) jeweils parallel zwischen den Sparren (12) verlaufen
und diese miteinander verbinden, und wobei die Sparren (12) im Bereich der
Traufe (40) nach außen zu der die Außenseite bildende Platte (16) spitz zulaufen,
und wobei die Auskragung (5) durch eine an den die Außen- und Innenseite
bildenden Platten (14, 16) angebrachte Abdeckplatte (3) gebildet ist.
5. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vorgefertigte selbsttragende Flächenelemente (11) aus Sparren (12) und an
den Sparren (12) angeordneten Platten (14, 16) aufgebaut sind, welche die Außen-
und Innenseite der vorgefertigten selbsttragenden Flächenelemente (11) bilden,
wobei die Platten (14, 16) jeweils parallel zwischen den Sparren (12) verlaufen
und diese miteinander verbinden, und wobei die Auskragung (5) im Bereich des
Ortgangs (30) durch eine an den die Außen- und Innenseite bildenden Platten (14,
16) angebrachte Abdeckplatte (3) gebildet ist.
6. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatten (3) aus selbsttragenden Holzwerkstoffplatten aufgebaut
sind, welche an den die Außen- und Innenseite bildenden Platten (14, 16) der
Flächenelemente bündig angefügt sind.
7. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Außenseite bildende Platte (16) über die Auskragung (5) nach außen
hinaussteht.
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