DE19717173C2 - Knotenausbildung für ein Wand-Decke-System einer Holzkonstruktion - Google Patents
Knotenausbildung für ein Wand-Decke-System einer HolzkonstruktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Knotenausbildung für eine
Holzrahmenkonstruktion, insbesondere im Holzrahmenhausbau und
Holzfertigbau.
Im energiebewußten und wohngesunden Hausbau wird in den letzten
Jahren verstärkt von massiven Häusern zu Häusern übergegangen, deren
Außen- und Innenwände im wesentlichen aus Holzskeletten mit
dazwischenliegender Dämmung bestehen. Dabei hat sich im Bereich des
kosten- und flächensparenden Bauens ein spezielles Konstruktionsprinzip
bewährt, der sogenannte Holzrahmenbau und Holzfertigbau. Das
Konstruktionsprinzip des Holzrahmenbaus und Holzfertigbaus beruht auf
einem Ständerwerk, mit einem bestimmten Rastermaß, das gemäß dem
Stand der Technik vom Boden bis zum Dach durchlaufend ausgebildet
sein kann oder durch Schwellen und Pfeilen unterbrochen ist. Bei
mehrgeschossigen Bauten sind in das Ständerwerk meist zusätzlich
Querbalken eingezogen, die Auflager der Deckenkonstruktion bilden. Die
statische Aussteifung der Holzhäuser erfolgt gemäß der Holzbaunorm
durch Beplankung der Wände, Dach und Decken vorzugsweise mit
Holzwerkstoffplatten. Die Vorteile der Holzrahmenbauweise und des
Holzfertigbaus gegenüber dem Massivbau können die folgenden sein:
- - sehr gutes Raumklima;
- - bei gleicher Wandstärke sehr gute Wärmedämmung;
- - Möglichkeit der Vorfertigung; dadurch
- - geringe Bauzeiten vor Ort, beispielsweise kann ein Haus in wenigen Tagen regendicht gemacht werden;
- - hohe Eigenleistungsmöglichkeiten;
- - günstige Kosten für hochgedämmte und wohngesunde Häuser.
Bisher wurden in der Regel bei vorgefertigten Holzrahmen- und
Holzfertighäusern die Wände bis Unterkante Deckengebälk vorgefertigt.
Dann wurden die Deckenelemente aufgelegt und danach die nächste
Wand aufgesetzt.
Durch diesen geschoßweisen Hausbau ergeben sich folgende
Schwierigkeiten bzw. Nachteile:
- - Sehr hoher Längsholzanteil im Außenwand-Deckenbereich, der "stark arbeiten" kann. Dies ist in den Zeichnungen mit der Bezugsziffer W gekennzeichnet.
- - Bauphysikalisch können nur mit großem Aufwand Bauschäden, beispielsweise durch die Bildung von Kondenswasser, das nicht verdunsten kann, vermieden werden.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist eine Art Ständerbauweise mit
durchgehenden Ständern und innen durchgehender Beplankung, z. B. aus
Robert-Borsch-Laaks, Ralf Pohlmann "Das LBS-Öko-Haus, Bauherren-
Handbuch", LBS Bausparkasse, Postfach 6140, 48130 Münster, deren
Offenbarungsgehalt vollumfänglich in diese Anmeldung miteinbezogen
wird, bekanntgeworden. Hierbei ist die Außenhülle nach außen hin
dampfoffen. Diese Lösung hatte jedoch den Nachteil, daß man schlecht
oder gar nicht vorfertigen und transportieren konnte. Ein bauphysikalisch
sicherer und kostengünstiger Anschluß der Deckenscheibe, inkl.
Lastabtragung, ist bei diesem Haus - wenn überhaupt - nur schwer zu
lösen, wenn die einschlägigen Normen erfüllt werden sollen. Um die
entsprechende Höhe des Bauwerkes zu erreichen, ist es, wenn man
vorfertigen will, notwendig, mehrere Wandelemente aufeinander
aufzubauen.
Aus der DE 44 34 075 A1 als nächstliegenden Stand der Technik ist ein
Holzhaus in Ständbauweise bekanntgeworden, bei dem die Deckenbalken
der äußeren Umfassungswandung des Holzhauses zur Hausinnenseite hin
verlagert angeordnet sind und sich auf an die Ständer angeschlagenen
Auflagerbalken abstützen. Wie bei Robert Borsch-Laahs, Ralf Pohlmann
"Das LBS Öko Haus" laufen bei der Konstruktion gemäß der DE 44 34 075 A1
die vertikal aufragenden Ständer über mehrere Geschosse durch.
Aus der DE 43 38 185 C2 ist eine Holzbaukonstruktion bekanntgeworden, bei
der eine Dampfbremse vorgesehen ist, die jedoch lediglich als Folie
ausgebildet wird.
Des weiteren ist auch bei der DE 43 38 185 C2 eine Elementfertigung nicht
möglich.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Knotenausbildung anzugeben, die
es insbesondere im Holzrahmenhausbau und Holzfertigbau ermöglicht, daß
mehrere Wandelemente übereinander gesetzt werden können, ohne daß es
hierdurch zu einer Beeinträchtigung der Statik und der Bauphysik
gegenüber den bekannten Holzkonstruktionen mit durchgehendem oder
unterbrochenem Ständerwerk und innen durchgehender oder
unterbrochener Wandbeplankung kommt. Des weiteren soll eine
Elementierung möglich sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Knotenausbildung gemäß
Anspruch 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Knotenausbildung umfaßt wenigstens einen
Längsbalken, der längs zu den Begrenzungswänden verläuft und quer zu
den Holzständern.
Die Breite des Längsbalkens ist vorteilhafterweise wesentlich geringer als
die Wandstärke. Hierdurch wird bei innenliegendem Längsbalken erreicht,
daß die aufeinanderstehenden Ständer möglichst große Druckflächen des
Hirnholzes aufweisen.
Dieser Balken kann auch zur Befestigung des Gebälkes dienen und wird
mit der Deckenscheibe nach statischen Erfordernissen verbunden. Des
weiteren ist der Längsbalken derart angeordnet, daß er zusammen mit
einer der inneren Beplankungen bei entsprechender Abdichtung eine
flächige und geschlossene Dampfbremse bilden kann. Um zu verhindern,
daß eine unerwünschte Dampfdiffusion entsteht, muß der Längsbalken aus
einem Material beschaffen sein, das im wesentlichen von seiten des
Dampfdiffusionswiderstandes dem der Innenbeplankung, mit der er
zusammen die Dampfbremse ausbilden kann, entspricht.
Als besonders bevorzugter Werkstoff für die innere Beplankung, mit der
auch die Dampfbremse ausgebildet werden kann, haben sich
Holzwerkstoffplatten herausgestellt. Besonders bevorzugt ist derzeit
insbesondere die Verwendung von sogenannten OSB-Holzwerkstoffplatten.
Auch Sperrholzplatten, Spanplatten, Fermacell-Platten usw. mit
entsprechender Zulassung, aber bei dampfoffener und dampfdichter
Konstruktion, eventuell mit zusätzlicher Dampfbremse, können verwendet
werden.
Da die bauphysikalischen Probleme, wie eingangs dargestellt, im
wesentlichen an den Außenwänden eines Hauses auftreten, ist mit Vorteil
vorgesehen, daß eine Beplankung des Wandsystems der Innenseite des
Gebäudes zugewandt ist, die dann als Dampfbremse fungiert. Die
Außenseite kann dampfoffen ausgebildet werden.
Um bei Reparaturarbeiten oder Ergänzungen an den im Haus verlaufenden
Außenwandinstallationen die Dampfbremse unbeschädigt lassen zu
können, was aus bauphysikalischer Sicht wünschenswert ist, ist in einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, zusätzlich eine weitere Schale auf
der Innenwandseite vorzusehen. Diese wird beispielsweise dadurch
ausgebildet, daß vor der zur Gebäudeinnenseite zugewandten inneren
Beplankung in einer gewissen Stärke eine gedämmte Installationsebene
angeordnet ist, also daß sich eine vorgehängte Ebene ergibt, in der die
Installationen geführt werden können. Die Dampfbremse bildet dann die
innere Beplankung der Hauptwand zwischen der Hauptaußenwand und der
rauminnenseitigen Beplankung.
Mit der erfindungsgemäßen Knotenausbildung ist es möglich,
mehrgeschossige Bauten zu errichten, die über eine durchgehende
Dampfbremse und Winddichtung an der Innenseite des Gebäudes
verfügen, wobei keiner oder ein minimaler tragender Längsholzanteil
realisiert wird.
Bei mehrgeschossigen Bauten finden in der Regel mehrere übereinander
angeordnete derartige Knotenausbildungen Verwendung.
Am Knotenpunkt und an der Innenbeplankung sowie an der Unterseite der
Dachelemente ist es möglich, mit geeigneten Dichtungsbändern einen
Großteil der Außenhülle dampf- und winddicht auszuführen und auch
vorzufertigen. Eine derartige Konstruktion ist besonders geeignet für nach
außen dampfoffene Außenhüllenaufbauten.
Weitere wichtige Vorteile der Erfindung liegen, neben den
bauphysikalischen, insbesondere im statischen Bereich.
Bei der erfindungsgemäßen Knotenausbildung ist vorgesehen, daß auf der
Oberseite des unteren Wandelementes ein weiteres Wandelement oder
eine Dachschwelle aufgesetzt wird, und zwischen erstem und zweitem
Wandelement bzw. Schwelle die befestigte Deckenscheibe vorgesehen ist,
wobei die Deckenscheibe aus einem derartigen Material besteht, daß sie
mit der nach innen gerichteten Beplankung der Wandelemente sowie dem
Längsbalken eine feste, geschlossene Verbindung ausbildet.
Mit Vorteil ist die Deckenscheibe aus Holzwerkstoffplatten, besonders
bevorzugt aus OSB-Platten, Sperrholzplatten, Nut- u. Feder-Werkstoff-
Platten, usw. mit Zulassung, aber ohne extreme, physikalische
Eigenschaften.
Mit Vorteil steifen sowohl Deckenscheibe, wie auch die innere Beplankung
die aus Ständerwänden und Gebälk gebildete Holzkonstruktion aus.
Das Deckengebälk kann an seiner Stirnseite an den Längsbalken mit
geeigneten Mitteln angeschlossen werden, z. B. mit Balkenschuhen,
Balkenträgern, usw. Ein derartiger Anschluß kann auch durch die innere
Beplankung hindurch oder durch die Decke in das Längsholz, das
tieferliegend angeordnet sein kann, erfolgen.
In Gebälkslängsrichtung könnte anstelle des Längsholzes auch eine
schwache auf dem Pfosten liegende Pfeile aus Holz oder Holzwerkstoffen
verwendet werden, die nach dem zuvor dargelegten Prinzip mit Wand und
Deckenscheibe verbunden wird. Wird aber ein Längsholz verwendet, so hat
dies den Vorteil, daß weniger langfaseriges Holz im Druckbereich der
Ständer vorhanden ist. Des weiteren können hier einzelne Fenster oder
Türöffnungen ohne Mehraufwand ausgespart werden.
Außerdem ermöglicht der Längsbalken bei entsprechend hoher
Ausbildung, daß einzelne oder evtl. mehrere Pfosten für Türen,
Fensteröffnungen usw. unterhalb des Längsholzes abgenommen werden
können, ohne daß hierfür zusätzliche statische Verstärkungen notwendig
wären.
Der Längsbalken selbst wird nach statischen Erfordernissen sowohl mit
geeigneten Befestigungsmitteln (wie versenkten Bauschrauben,
Schlüsselschrauben, Nägel o. ä) mit dem Pfosten verbunden als auch durch
geeignete Befestigungsmittel (wie Nägel, Klammern, Schrauben o. ä) mit
den Werkstoffplattten von Wand und Decken.
Die Wand-Innenbeplankung kann, wenn erforderlich, auch tragend
ausgebildet werden.
Die Erfindung soll nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen
beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Knotenausbildung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine alternative
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Knotenausbildung;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung ohne Installationsebene;
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, die vorliegend ohne Installationsebene
dargestellt ist;
Fig. 1 zeigt einen Teilabschnitt der erfindungsgemäßen Knotenausbildung
in einem Bereich, in dem zwei Wandsysteme bzw. Wandelemente
aufeinander aufgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße System bzw. der Knoten 1 umfaßt zwei
Beplankungen 3, 5. Das erfindungsgemäße Knotensystem wird in der
Regel im Außenbereich eines Gebäudes, das heißt als Außenwandelement,
eingesetzt, wobei die Beplankung 3 zur Außenseite des Gebäudes hin
gerichtet und die Beplankung 5 zur Innenseite des Gebäudes hin gerichtet
ist. Bei der inneren Beplankung 5 finden bevorzugt eine hierfür
zugelassene Holzwerkstoffplatte oder Werkstoffplatten, beispielsweise
OSB-Platten, Sperrholzplatten, Spanplatten, Fermacell-Platten o. ä., evtl. in
Kombination mit den erforderlichen Dampfbremsfolien, Verwendung, die
diffusionsbremsend wirken, wohingegen bei der zur Außenseite hin
gerichteten Beplankung bzw. -ebene 3 bevorzugt dampfoffene
Holzfaserdämmplatten, Holzfwolleleichtbauplatten, Folien, usw. eingesetzt
werden können. Auch dampfdichte Konstruktionen sind denkbar.
Zwischen den Beplankungen 3, 5 ist Dämmaterial 7, vorzugsweise
Zellulosedämmstoff, Mineralwolle, Naturdämmstoffe, usw., eingebracht. Im
Bereich des oberen Endes des Knotens 1 wird der erfindungsgemäße
Längsträger 10 eingezogen, der auf den nicht dargestellten zwischen den
Wänden verlaufenden Ständern der Holzkonstruktion aufliegt. Über
Befestigungselemente 12 ist die Holzwerkstoffplatte 5 mit dem Längsbalken
10 verbunden. Der Längsbalken 10 weist in der dargestellten
Ausführungsform eine Ausfälzung 14 auf, die die Holzwerkstoffplatte 5 eben
aufnimmt.
Dadurch, daß der Längsbalken 10 entlang der gesamten Wandfläche
verläuft, bildet er zusammen mit der Werkstoffplatte eine geschlossene
Fläche. Des weiteren weist er im wesentlichen dieselben
Dampfdiffusionswerte wie die Holzwerkstoffplatte 5 auf, wirkt also auch
diffusionshemmend und bildet daher eine wirksame Dampfbremse.
Außerdem ist er über weite Strecken von der äußeren eventuell
dampfoffenen Begrenzungswand 3 durch Dämmaterial getrennt, so daß
eine Wärmebrücke zur Außenwand vermieden wird. Des weiteren bietet er
ausreichend Befestigungsmöglichkeiten für den die Deckenscheibe bzw.
Decke tragenden Querträger der Holzkonstruktion 16. Der Längsbalken 10
wird gegen Torsion mit hierfür geeigneten Befestigungsmitteln 21, z. B.
versenkten Bauschrauben, Schlüsselschrauben, usw. gehalten.
Das Gebälk der Deckenkonstruktion ist über Befestigungselemente 18,
beispielsweise Balkenschuhe, Balkenträger, mit dem Längsträger 10
verbunden. Auf diese Art und Weise garantiert das erfindungsgemäße
System 1 zum einen die Befestigungsmöglichkeit des Gebälks, zum
anderen wird durch die Befestigung der Werkstoffplatte jeweils mit dem
Längsträger eine statische Verbindung geschaffen, die die Verbindung und
Aussteifung der Wand mit der Decke bewirkt. Dadurch, daß keinerlei
Wärmebrücken gebildet werden, kaum Konvektion auftritt und wenige
Feuchtedurchgänge in den kalten Bereichen stattfinden, weil sowohl
Längsbalken 10 wie auch Holzwerkstoffplatte 5 aus diffusionshemmendem
Material bestehen, wird eine wirksame, flächige und geschlossene
Dampfbremse von der Innenraumseite her ausgebildet. Auf diese Art und
Weise wird zum einen eine bessere Wärmedämmung gegenüber den
herkömmlichen Wandelementen erzielt, was insbesondere mit Blick auf die
ständig wachsenden Anforderungen an die Wärmedämmung wichtig ist,
zum anderen wird mit dem erfindungsgemäßen Knotensystem vermieden,
daß sich Niederschlag in kalten Ecken, zum Beispiel an den
Deckenanschlüssen bildet, und sich damit Schimmel und andere
Feuchtschäden im Bauwerk einstellen.
Weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen derart eingebauten Längsbalkens
ist, daß dieser als Sturz beispielsweise im Bereich von Fensterflächen usw.,
die in die Wand eingebaut werden sollen, dienen kann.
Außerdem ist eine sehr weitgehende Vorfertigung möglich, und zwar
stockwerkshoch ohne die bisherigen Nachteile.
Ein besonders bevorzugter Anwendungsbereich der Erfindung liegt darin,
daß auf das untere Wandelement 1 ein ebenso ausgebildetes oberes
Wandelement 100 aufgebracht werden kann, um so den Bau
mehrstöckiger Geschoßbauten zu ermöglichen, wobei an der gesamten
Innenseite der dann in Elementbauweise entstehenden inneren Bauteile,
z. B. den inneren Beplankungen, für eine sichere Dampfbremse und
Aussteifung gesorgt wird. Zur Ausbildung von mehrstöckigen
Geschoßbauten wird das obere Wandelement 100 auf das untere
Wandelement 1 aufgesetzt. Zwischen unterem Wandelement 1 und oberen
Wandelement 100 reicht in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eine
Deckenscheibe 20 bis zur Außenwand. Auch andere Ausführungsarten wie
die dargestellte sind denkbar, jedoch sollte die Deckenscheibe 20
mindestens das Längsholz 10 überdecken. Die Deckenscheibe 20 ist
wiederum vorzugsweise eine Werkstoffplatte. Sie ist über
Befestigungselemente 22 mit dem Längsholz 10 und einem eventuell
weiteren schwächeren Längsholz 24 oder Holzwerkstoffplatte, das zwischen
den beiden Beplankungen 3, 5 verläuft, verbunden. Längsholz 24 ist für die
Erfindung nicht unbedingt erforderlich, insbesondere nicht bei bauseitiger
Dämmung. Das obere Wandelement weist wiederum zwei Beplankungne 3,
5 mit dazwischenliegendem Dämmaterial 7 auf. Die Schwelle 102 kann
schmäler als der Pfosten gehalten werden. Eventuell kann eine schwache
Abschottung 24 für werkseitig eingebrachte Isolierungen angebracht sein.
Der überwiegende Anteil der von oben (Dach) kommenden Kräfte wird
direkt mit nur weniger oder keinem Längsholzanteil zwischen dem
Längsholz 10 und der Ebene 3, direkt von Pfosten zu Pfosten
weitergegeben, da Hirnholz auf Hirnholz steht, und somit wesentlich höhere
Lasten abgetragen werden können; dabei ist eine dazwischenliegende
Werkstoffplatte, die entsprechenden Längsdruck aufnehmen kann, kein
Nachteil.
Dadurch, daß nur die dünne Deckenscheibe 20 bis in den Außenbereich
der Wand ragt, werden mehrere vorteilhafte Effekte erzielt. Zum einen
besteht praktisch keine Wärmebrücke nach außen, da das Material der
Deckenscheibe vorzugsweise aus Holz (Werkstoff mit geringer Leitfähigkeit)
besteht und somit trotz Einziehen der Deckenscheibe keine Wärmbebrücke
der flächigen und geschlossenen Dämmung und Dampfbremse auftritt.
Zum anderen ist die Deckenscheibe im Gegensatz zum Querbalken 16
sehr dünn, so daß der Weg W der Wand, der arbeitet, aufgrund der
Ausdehnung bzw. Schrumpfung in Querrichtung der Holzfasern bei
Feuchteänderungen sehr stark minimiert wird oder gar völlig entfällt, was
insbesondere bei verputzten Außenwänden wichtig ist, um eine Rißbildung
zu verhindern. Im unteren Bereich des oberen Wandelementes 100 befindet
sich ebenfalls ein Querholz 102, das zwischen den Begrenzungswänden 3,
5 angeordnet ist und möglichst schwach gehalten werden soll. Unter der
Deckenscheibe 20 kann eine Untersicht 20a zwischengelegt werden,
beispielsweise aus Nut- und -Feder- oder Werkstoffplatten. Der Längsträger
10 ist mit versenkten Bauschrauben, Schlüsselschrauben oder
Spaxschrauben gesichert.
In den Fig. 2 bis 4 sind alternative Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Knotens dargestellt. Für gleiche Bauteile werden
gleiche Bezugsziffern wie in Fig. 1 verwandt.
In Fig. 2 wird dasselbe Prinzip verwirklicht. Die Wirkungsweise der
Konstruktion in Fig. 1 ist dieselbe wie in Fig. 2. Einzelkonstruktionen oder
Varianten können natürlich beliebig getauscht und ergänzt werden.
Wie schon in Fig. 1 ist vorliegend eine Installationsebene angeordnet,
wobei diese nicht zwingend erforderlich ist. Neben der Innenbeplankung 5
ist eine weitere Beplankung 30 zum Innenraum hin vorgesehen, die vor der
Beplankung 5 liegt.
Zwischen Beplankung 5 und Beplankung 30 kann sodann eine
Installations- und Dämmebene 32 ausgebildet werden, die als
Installationsraum verwendet werden kann. Hierin können beispielsweise
Elektro-, Heiz- oder auch Wasserleitungen verlegt werden. Tritt ein
Leitungsschaden auf, so ist es bei einer derartigen zweischaligen Wand
möglich, durch Abnahme der Begrenzungswand 30 Reparatur- oder
Installationsarbeiten vorzunehmen, ohne die erfindungsgemäße
durchgehende, flächige und geschlossene Dampfbremse und
Wandscheibe mit Knoten zu beschädigen. In der Installationsebene, die in
der Regel am Bau vor Ort, nach Installationsarbeiten angebracht werden,
können auch bei geraden oder schrägen Wänden einzelne Knaggen oder
Längshölzer zur Lastabtragung direkt unter die Gebälksbalken angebracht
und entsprechend befestigt werden. Des weiteren dient eine solche
Installationsebene der zusätzlichen Dämmung und Winddichtigkeit.
Ein Unterschied gegenüber der Ausführung gemäß Fig. 1 ist, daß der sich
um die gesamte Länge der Wand erstreckende Längsbalken vollständig
hinter der Begrenzungswand 5 liegt, so daß die Begrenzungswand 5 auf
einfache Art und Weise am Längsbalken 10 befestigt werden kann, ohne
daß hierfür eine Ausfälzung 14 erforderlich wäre. Die Begrenzungswand 5
wird bis zur Deckenscheibe 20 hochgezogen. Des weiteren kann eine
untergehängte Decke 33 mit zwischenliegender Hohlraumdämmung, wenn
das Gebälk nicht sichtbar bleiben soll, nach bekannten Techniken
angebracht werden.
In Fig. 3 ist eine weitere Variante dargestellt, die es erlaubt, zusätzlich zu
den vorgenannten Gebälken, z. B. auch eine Brettstapeldecke 16a, im Sinne
der Erfindung aufzunehmen und zu verbinden. Hierbei bezeichnen die
Bezugsziffer 24 die Befestigung der Decke im Längsträger 10, und
Bezugsziffer 23 stellt entweder einen Randstreifen aus Werkstoffplatten
oder Deckenscheiben wie in Fig. 1 und 2 dar, die statisch verbunden
werden. Die Werkstoffspalte 23 ist in gewissen Fällen statisch nicht
erforderlich und dient teilweise nur aus konstruktiven Gründen der
Abschottung vom unteren zum oberen Wandelement. Die Befestigung der
Querbalken 16a, 16 erfolgt mit geeigneten Mitteln wie Schrauben oder
Nägel zum Längsholz 10. Bei nicht sichtbaren Gebälkskonstruktionen 33,
wie z. B. in Fig. 2 dargestellt, kann die Deckenaussteifung auch über die
Unterseite der Decke erfolgen.
Die Werkstoffplatte 5a ist analog der Werkstoffplatte 5, jedoch in Richtung
zur Außenwand hin hinter dem Längsholz 10 eingebaut. Werkstoffplatte 5a,
5 sowie Längsholz 10 bilden eine geschlossene Dampfbremse aus. Die
Werkstoffplatte 5a ist mit Befestigung 12 befestigt. Die übrigen
Eigenschaften der Erfindung gemäß den Fig. 1 und 2 sind auch bei dieser
Ausführungsform vorteilhaft und sinngemäß übertragbar.
In Fig. 4 ist eine weitere Variante dargestellt, in der der erfindungsgemäße
Gedanke und die Wirkungsweisen von Fig. 1 bis 3 diesselben sind.
Kombinationen mit den Konstruktionen von Fig. 1 bis 3 sind denkbar.
In Ergänzung zu den Fig. 1 bis 3 kann hier die Außenwand durchlaufen,
was insbesondere bei Trempel von Vorteil ist.
Ob die Beplankung 5 durchläuft oder eingefälzt ist, muß von Fall zu Fall
entschieden werden. Die Strecke W, über die das Holz arbeitet, ist hier
gleich Null, und die Ständer sitzen vollflächig aufeinander. Hierdurch wird
maximale Lastübertragung ohne jeden Längsholzanteil zwischen den
Ständern erreicht.
Ansonsten unterscheidet sich diese Variante nur dadurch, daß die Hölzer
10 und 102 von innen auf Ständer 1 bzw. Beplankung 5 angebracht
werden.
In den Fig. 1 bis 4 aufgeführte Konstruktionselemente sind tausch- und
kombinierbar, ohne daß vom Gedanken der Erfindung abgewichen wird. Es
wurden für Bauteile mit vergleichbarer Wirkungsweise gleiche Bezugsziffern
verwendet.
Die Vorteile der Erfindung werden besonders deutlich, wenn man sie mit
dem Stand der Technik vergleicht. Gemäß dem Stand der Technik wurden
ein unteres Wandelement und ein oberes Wandelement
übereinandergebaut und zwischen diesen Wandelementen das Gebälk bis
zur Außenwand hin durchgezogen. Dies traf auch auf die Längshölzer zu.
Hierdurch ergaben sich Wärmebrücken zur Außenseite hin. Eine
geschlossene, flächige Dampfbremse lag nicht vor. Dies führte im Bereich
des Gebälkes zu einer Kondensatbildung und somit
Feuchtigkeitsansammlung.
Ein weiterer großer Nachteil des Wandsystems gemäß dem Stand der
Technik besteht darin, daß der Weg W, über den das Holz arbeiten kann,
wesentlich größer ist als bei der Erfindung. Dies wirkt sich insbesondere
bei Außenputzfassaden nachteilig aus.
Mit der vorliegenden Erfindung konnte somit eine Knotenausbildung
vorgestellt werden, mit der es möglich ist, mehrgeschossige Bauten durch
Übereinandersetzen von einzelnen Wandelementen und Deckenelementen
zu errichten, wobei für eine zuverlässige Dampfbremse gesorgt und eine
optimale Statik erreicht wird. Die erfindungsgemäße Konstruktion zeichnet
sich also durch einen kombinatorischen Gesamteffekt in Bezug auf die
Statik und die Bauphysik aus. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß sich die
einzelnen Wandelemente kostengünstig herstellen lassen und leicht zu
transportieren sind. Da die Wandelemente gemäß dem Stand der Technik
auch bei mehrgeschossigen Häusern teilweise einstückig ausgebildet
waren, mußten diese vor Ort zusammengebaut werden bzw. waren nur
wenig vorgefertigt.
Claims (6)
1. Knotenausbildung für ein Wand-Decke-System einer
Holzrahmenkonstruktion mit
einem oberen vorgefertigten Wandelement (100) und einem unteren vorgefertigten Wandelement (1)
einer Deckenscheibe (20)
einer inneren und einer äußeren Beplankung (5, 3) des oberen und unteren Wandelementes
einem oberen Längsbalken (10), der dem unteren vorgefertigten Wandelement (1) zugeordnet ist und
einem unteren Längsbalken (102), der dem oberen vorgefertigten Wandelement (100) zugeordnet ist
die innere Beplankung des oberen Wandelementes und die inneren Beplankung des unteren Wandelementes zusammen mit dem oberen Längsbalken (10) bilden eine flächige und geschlossene Dampfbremse aus
an den oberen Längsbalken (10) sind die Deckenscheibe (20) und die innere Beplankung des unteren Wandelementes unmittelbar angeschlossen
an den unteren Längsbalken (102) ist die innere Beplankung des oberen Wandelementes unmittelbar angeschlossen
zwischen der inneren und der äußeren Beplankung ist ein Dämmaterial (7) eingebracht, wobei das Dämmaterial (7) nicht oder nur durch die Deckenscheibe (20) oder nur durch die Deckenscheibe (20) und den unteren Längsbalken (102) unterbrochen wird, wobei
der obere Längsbalken (10) den Abstand zwischen innerer und äußeren Beplankung allenfalls verringert.
einem oberen vorgefertigten Wandelement (100) und einem unteren vorgefertigten Wandelement (1)
einer Deckenscheibe (20)
einer inneren und einer äußeren Beplankung (5, 3) des oberen und unteren Wandelementes
einem oberen Längsbalken (10), der dem unteren vorgefertigten Wandelement (1) zugeordnet ist und
einem unteren Längsbalken (102), der dem oberen vorgefertigten Wandelement (100) zugeordnet ist
die innere Beplankung des oberen Wandelementes und die inneren Beplankung des unteren Wandelementes zusammen mit dem oberen Längsbalken (10) bilden eine flächige und geschlossene Dampfbremse aus
an den oberen Längsbalken (10) sind die Deckenscheibe (20) und die innere Beplankung des unteren Wandelementes unmittelbar angeschlossen
an den unteren Längsbalken (102) ist die innere Beplankung des oberen Wandelementes unmittelbar angeschlossen
zwischen der inneren und der äußeren Beplankung ist ein Dämmaterial (7) eingebracht, wobei das Dämmaterial (7) nicht oder nur durch die Deckenscheibe (20) oder nur durch die Deckenscheibe (20) und den unteren Längsbalken (102) unterbrochen wird, wobei
der obere Längsbalken (10) den Abstand zwischen innerer und äußeren Beplankung allenfalls verringert.
2. Knotenausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Längsbalken (10) aus einem derartigen Material geschaffen ist,
daß er im wesentlichen dieselben dampfdiffusionshemmenden
Eigenschaften aufweist wie mindestens die innere Beplankung (5).
3. Knotenausbildung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Beplankung (5) eine
Holzwerkstoffplatte ist.
4. Knotenausbildung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der zur Gebäudeinnenseite zugewandten
inneren Beplankung (5) in einem vorbestimmten Abstand eine
weitere Beplankung (30) angeordnet ist, so daß eine Schicht
ausgebildet wird, in der Dämmung und/oder Teile der
Hausinstallation aufgenommen werden können.
5. Knotenausbildung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckenscheibe (20) unterhalb oder
oberhalb der Deckenbalken (16, 16a) angeordnet ist.
6. Knotenausbildung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckenbalken (16, 16a) an oberen
Längsbalken (10) befestigt sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997117173 DE19717173C2 (de) | 1997-04-24 | 1997-04-24 | Knotenausbildung für ein Wand-Decke-System einer Holzkonstruktion |
AT26898U AT2798U1 (de) | 1997-04-24 | 1998-04-23 | Wand-decke-wandknoten-system für holzrahmenkonstruktionen, insbesondere holzrahmenhausbau und holzfertigbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997117173 DE19717173C2 (de) | 1997-04-24 | 1997-04-24 | Knotenausbildung für ein Wand-Decke-System einer Holzkonstruktion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19717173A1 DE19717173A1 (de) | 1998-11-05 |
DE19717173C2 true DE19717173C2 (de) | 2002-04-18 |
Family
ID=7827513
Family Applications (1)
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Lit: Robert-Borsch-Laaks, Ralf Pohlmann, "Das LBS-Öko-Haus, Bauherrenhandbuch * |
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