DE19859535A1

DE19859535A1 - Vorrichtung zum Wenden von Blattgut

Info

Publication number: DE19859535A1
Application number: DE19859535A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Mylaeus; Detlef Bielefeld
Original assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Current assignee: Giesecke and Devrient GmbH
Priority date: 1998-12-22
Filing date: 1998-12-22
Publication date: 2000-06-29
Also published as: WO2000037343A1; DE59906710D1; CN1098208C; CN1331650A; EP1140678A1; US6474638B1; EP1140678B1; AU764083B2; RU2001119460A; RU2198836C1; ATE247592T1; AU2096500A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wendung von Blattgut. Das zu wendende Blattgut wird in einem Spalt zwischen zwei gegenläufigen Transportelementen geleitet und dort je nachdem, ob das Blattgut gewendet werden soll oder nicht, entweder an das rückwärtslaufende Transportelement oder an das vorwärtslaufende Transportelement gedrückt. Die nachfolgenden Transportelemente führen das Blattgut dann gewendet bzw. ungewendet zum Ausgang der Vorrichtung. Vorzugsweise ist die Vorrichtung so gestaltet, daß für das gewendete Blattgut die gleiche Transportzeit wie für das ungewendete Blattgut notwendig ist und damit die Blattreihenfolge und der Blattabstand vor und nach der Wendevorrichtung gleich bleiben.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wenden von Blattgut. Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise im Zusammenhang mit Briefsortieranla gen bekannt. Die Wendevorrichtung dient hierbei dazu, beliebig orientiert eingelegte Briefe so zu manipulieren, daß eine Vorzugsseite im Transportsy stem bzw. in den Ablagefächern immer auf einer bestimmten Seite zu liegen kommt, damit z. B. die Adresse von Briefen sichtbar und lesbar ist. Die Funktion des Wendens ist beispielsweise folgendermaßen realisiert. Die zu wendenden Briefe werden einem kurzen sackgassenförmigen Abschnitt des Transportsystems zugeführt, dort angehalten und rückwärts wieder be schleunigt, wodurch sie gewendet das Transportsystem verlassen. Da die Abstände der Briefe im Transportsystem der Briefsortieranlage eng sind und das Bremsen und Beschleunigen relativ lange dauert, müssen zwei Wende vorrichtungen in der Briefsortieranlage parallel angeordnet werden, um den Briefstrom kontinuierlich bearbeiten zu können. Auch sind die Antriebssy steme für das Bremsen und Beschleunigen aufgrund der Massen der beteilig ten Transportelemente relativ aufwendig. Vorrichtungen zum Wenden von Blattgut sind jedoch auch im Zusammenhang mit Banknotensortiermaschi nen bekannt. Beispielsweise können die zu wendenden Banknoten zwischen zwei elastischen Flachriemen geklemmt werden, die aufeinanderliegend um 180° verdrillt über Rollen geführt sind. Eine solche Vorrichtung ist bei spielsweise auch in der EP 0 532 217 A1 gezeigt. Obwohl mit einer solchen Vorrichtung die Banknoten kontinuierlich bearbeitet werden können, hat die bekannte Vorrichtung jedoch den Nachteil, daß die Banknoten durch die Verdrillung der Riemen bei der Wendung einer mechanischen Belastung ausgesetzt sind, wodurch die Banknoten beschädigt werden können. Sy stembedingt gibt es außerdem den Nachteil, daß nur symmetrisch einlau fendes Blattgut wieder gleichmäßig weitergegeben wird in das nachfolgende Transportsystem. Dies stellt jedoch erheblich einschränkende Randbedin gungen bei der Banknotensortierung, beispielsweise beim Vereinzeln, Scan nen und Stapeln dar.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum Wen den von Blattgut vorzuschlagen, die mit geringem technischen Aufwand eine kontinuierliche Bearbeitung des Blattguts ermöglicht, ohne daß jedoch das Blattgut bei der Wendung einer mechanischen Belastung ausgesetzt ist.

Die Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale ge löst.

Erfindungsgemäß wird das zu wendende Blattgut in einen Spalt zwischen zwei kontinuierlich, gegenläufig angetriebene Transportelemente geleitet, wobei das Blattgut mittels von einem Aktuator betätigter Leitelemente ent weder an das vorwärts- oder an das rückwärtslaufende Transportelement gedrückt wird. Vorzugsweise sind die Transportelemente elastische Flach riemen und die Leitelemente in Form von Leitblechen ausgebildet, die mit oder ohne Andruckrollen das Blattgut zu dem einen oder anderen Riemen drücken. Aufgrund der geringen Masse der Leitbleche kann als Aktuator z. B. ein einfacher Hubmagnet verwendet werden, der die Leitbleche linear bewegt. Dadurch können die Schaltzeiten so kurz gehalten werden, daß bei Einhaltung eines Mindestabstandes zwischen zwei Blättern diese kontinu ierlich bearbeitet werden können. Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie den Ausfüh rungen der Beschreibungsbeispiele anhand der Figuren.

Darin zeigen:

Fig. 1 Seitenansicht einer ersten bevorzugten Ausführungsform,

Fig. 2 Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 3 Seitenansicht einer dritten Ausführungsform,

Fig. 4 Seitenansicht einer vierten Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt in einer Prinzipskizze eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Das in Pfeilrichtung transportierte Blattgut 10 wird mittels einer Weiche 205 in einen von zwei gegenläufigen Transportriemen 101, 102 gebildeten Spalt geführt, in dessen Bereich die Leitelemente z. B. in Form der Leitbleche 202 und 203 angeordnet sind. Zur Wendung des zwischen den Leitblechen 202 und 203 befindlichen Blattguts drückt ein Aktuator 204, z. B. ein Hubmagnet das Blattgut mittels des Leitbleches 202 an den bezogen auf die Transportrichtung des Blattguts rückwärtslaufenden Transportriemen 102. Dadurch wird das Blattgut rückwärts bewegt und von der Weiche 205 zwischen die Transportriemen 102 und 103 geführt. Die Weiche 205 wird hierbei z. B. über einen Aktuator 206 entsprechend angesteuert. Die Leitble che 202, 203 können hier nicht dargestellte Andruckrollen zur Führung und zur Beschleunigung des Blattguts aufweisen. Im Fall, daß das Blattgut nicht gewendet werden soll, drückt der Aktuator 204 das Blattgut mittels des Leitbleches 203 an den in Transportrichtung des Blattes laufenden Transpor triemen 101. Das Blattgut bewegt sich hierbei auf einem von den Transpor triemen 101, 102 gebildeten V-förmigen Weg. Ein Teil der Wendestrecke wird bei diesem Ausführungsbeispiel auch für den Transportweg des nicht gewendeten Blattguts verwendet, wodurch sich der Aufwand für diesen zweiten Transportweg verringert. Dieser V-förmige Transportweg wird auch benutzt, um den durch die Wendung des Blattes bedingten Zeitverlust zu simulieren. Dadurch ist es möglich, daß das gewendete und das ungewende te Blatt gleiche Transportzeiten in der Wendevorrichtung haben. Dadurch können diese nahezu im gleichen Abstand in ein weiteres hier nicht darge stelltes Transportsystem einer Sortiervorrichtung eingespeist werden.

Fig. 2 zeigt die Prinzipskizze einer zweiten Ausführungsform. Das Funkti onsprinzip ist das gleiche wie bei der ersten Ausführungsform, der wesentli che Unterschied besteht in der Ausgestaltung der Leitelemente. Die Leitele mente 209 und 210 sind starr montiert, wohingegen die relativ kleinen Leite lemente 202 und 203 beweglich sind. Die Leitelemente 202 und 203 können beispielsweise von einem oder zwei Aktuatoren 204 betätigt werden. Das hier nicht dargestellte Blattgut wird in Pfeilrichtung transportiert und durch das starre Leitelement 210 in den senkrechten Transportpfad nach unten ge führt. Soll das Blattgut gewendet werden, so werden, sobald sich die Rück kante des Blattgutes im Bereich der Leitelemente 202 und 203 befindet, diese nach rechts verschoben, wodurch erstens der Kontakt zwischen dem Leite lement 203, dem abwärtslaufenden Transportelement 101 und dem dazwi schenliegenden Blattgut aufgehoben wird und zweitens ein Kontakt zwi schen dem Leitelement 202, dem aufwärtslaufenden Transportelement 102 und dem dazwischenliegenden Blattgut hergestellt wird. Dadurch wird das Blattgut rückwärts beschleunigt und durch die Horizontalverschiebung der Leitelemente 202 und 203 an der rechten Flanke des starren Leitelementes 210 in den durch die Transportelemente 102 und 103 gebildeten Transport pfad geführt, auf dem es die Vorrichtung verläßt. Vorzugsweise enthalten die Leitelemente 202 und 203 Rollen, um das Blattgut sicher zu führen und zu beschleunigen. Soll das Blattgut nicht gewendet werden, so drückt das Leitelement 203 das Blattgut gegen das Transportelement 101 und fördert es nach unten und dann nach rechts oben aus der Vorrichtung heraus. Bei die ser Ausführungsform ist vorteilhaft, daß die bewegten Massen der Leitele mente und damit die Schaltzeiten gegenüber der ersten Ausführungsform nochmals reduziert werden können. Auch wurde der von Transportstörung gefährdete Bereich zwischen den gegenläufigen Transportelementen 101 und 102 auf ein Minimum reduziert. Dadurch wird der unkontrollierte Bewe gungszustand des Blattgutes während des Schaltvorganges erheblich ver kürzt, wodurch das Auftreten von Transportstörungen in diesem Bereich vermieden werden kann.

Fig. 3 zeigt die Prinzipskizze einer zweiten Ausführungsform. Das Funkti onsprinzip ist das gleiche wie bei der ersten Ausführungsform, der wesentli che Unterschied besteht in der Anordnung und Steuerung der Weiche 207. Die Weiche 207 wird im Fall wenn das Blattgut nicht gewendet werden soll derart betätigt, daß das in Pfeilrichtung transportierte Blattgut direkt durch die Wendevorrichtung durchgelassen wird. Diese Ausführungsform ermög licht einen einfachen störungsunanfälligen Transportweg für das ungewen dete Blattgut. Jedoch sind nicht mehr gleichmäßige Transportabstände von gewendeten und nichtgewendeten Blättern möglich.

Fig. 4 zeigt die Prinzipskizze einer dritten Ausführungsform. Der Unter schied gegenüber der ersten und zweiten Ausführungsform besteht im Weg des ungewendeten Blattguts, welches durch eine Weiche 208 in einen separa ten parallelen Transportpfad 105 geleitet wird. Der Transportpfad 105 kann dabei in der Länge so abgestimmt werden, daß gleichmäßige Transportab stände von gewendeten und nichtgewendeten Blättern möglich sind.

Claims

1. Vorrichtung zum Wenden von Blattgut, insbesondere Banknoten, dadurch gekennzeichnet, daß bezogen auf die Transportrichtung des Blattguts vor wärts- und rückwärtslaufende Transportelemente (101, 102) vorgesehen sind, die einen Spalt definieren, in den das Blattgut (10) geführt wird und das im Bereich der Transportelemente (101, 102) Leitelemente (202, 203) an geordnet sind, wobei ein dem rückwärtslaufenden Transportelement (102) zugeordnetes Leitelement (203) von einem Aktuator (205) zur Wendung des Blattguts derart betätigt wird, daß das zwischen den Transportelementen (101, 102) befindliche Blattgut an das rückwärtslaufende Transportelement (102) gedrückt wird und dadurch das Blattgut eine Rückwärtsbewegung ausführt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trans portelemente (101, 102) elastische Riemen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattgut (10) von einem dem vorwärtslaufenden Transportelement (101) zugeordne ten Leitelement (202) an das vorwärtslaufende Transportelement (101) ge drückt wird und dadurch das Blattgut eine Vorwärtsbewegung ausführt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitele mente (202, 203) von wenigstens einem Aktuator (204) betätigt werden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Rückwärtsbewegung das Blattgut eine horizontale Verschiebung durch die Leitelemente (202, 203) erfährt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blattgut mittels einer Weiche (205) zwischen die Leitelemente (202, 203) geführt wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zu wen dende Blattgut bei der Rückwärtsbewegung durch eine Weiche (205) einem weiteren Transportelement (103) zugeführt wird.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche (205) durch einen Aktuator (206) betätigt wird.

9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche (205) federbelastet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung derart gestaltet ist, daß die Durchlaufzeit für das gewendete und ungewendete Blattgut gleich ist und damit die Reihenfolge und die Ab stände der Blätter gleich bleiben.

11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung derart gestaltet ist, daß die Durchlaufzeit für das gewendete und ungewendete Blattgut unterschiedlich ist und damit nur die Reihenfolge der Blätter beim Eintreffen in die Wendevorrichtung und beim Verlassen der Wendevorrichtung gleich bleibt.