DE3605535A1 - Bogen-foerder- und wendevorrichtung fuer bogenverarbeitende maschinen, vorzugsweise fuer zwei in tandemanordnung angeordnete offset-druckmaschinen - Google Patents
Bogen-foerder- und wendevorrichtung fuer bogenverarbeitende maschinen, vorzugsweise fuer zwei in tandemanordnung angeordnete offset-druckmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bogen-Förder- und
Wendevorrichtung für bogenverarbeitende Maschinen zum
wahlweisen Betrieb mit oder ohne Wendung, vorzugsweise
für zwei in Tandemanordnung angeordnete Offset-Druckma
schinen.
Bogen-Förder- und Wendevorrichtungen sind bereits in
vielen Variationen im Stand der Technik bekannt. In der
Regel ist dabei die Möglichkeit der Wendung der Bogen
zu- oder abschaltbar, so daß die in irgendwelchen
Maschinen zu verarbeitenden Bogen entweder zweifach auf
der einen oder nacheinander auf beiden Seiten bearbei
tet, also im Falle von Druckmaschinen bedruckt werden
können.
Ein wesentlicher Nachteil bei bekannten derartigen
Förder- und Wendevorrichtungen ist darin zu sehen, daß
diese entweder konstruktiv zu aufwendig und somit zu
teuer, oder nicht schnell genug arbeiten können, so daß
beispielsweise schnellaufende Offset-Druckmaschinen,
die bis zu 25 000 Bogen/h verarbeiten können, nicht mit
der höchsten Drehzahl gefahren werden können.
Es soll daher eine Bogen-Förder- und Wendevorrichtung
für die eingangs genannten bogenverarbeitenden Maschi
nen derart angegeben werden, daß die erwähnten Nachteile
entfallen.
Dies wird dadurch erreicht, daß zwei parallel zueinander
verlaufende Förderbandanordnungen übereinander angeordnet
sind, von denen die zueinander benachbarten Trums einen
Spalt ausbilden, in dem die Bogen durch die eine Förder
bandanordnung (Bandförderer) von der einen Maschine in
Richtung auf die andere Maschine beförderbar sind, daß
auf dem Band der Wendeeinrichtung Bogengreifer angeordnet
sind, die im Bereich des von dem Bandförderer abgewand
ten Trum schließen und im Bereich des dem Bandförderer
zugewandten Trums öffnen, und daß die zwei Förderbandan
ordnungen gemeinsam derart verstellbar sind, daß die aus
der ersten Maschine austretenden Bogen entweder unter die
Greifer des vom Bandförderer abgewandten Trums der Wende
einrichtung oder auf den der Wendeeinrichtung zugewandten
Trums des Bandförderers gegeben werden. Durch diese
Lösung wird mit einfachen Mitteln ein wahlweiser Betrieb
der Vorrichtung mit oder ohne Wendung der Bogen erreicht.
In vorteilhafterweise ist der Bandförderer mit einer
wesentlich geringeren Umfangsgeschwindigkeit antreibbar
als die Wendeeinrichtung. Da die Wendeeinrichtung mit
einer Umfangsgeschwindigkeit umlaufen muß, die der Ar
beitsgeschwindigkeit der Maschinen entspricht, gelingt
es hierdurch, die zu der zweiten Maschine angeförderten
Bogen mit einer sehr viel geringeren Geschwindigkeit
ankommen zu lassen, was deren Verarbeitung dort wesent
lich erleichtert. Da die Bogen auf dem Bandförderer in
geschuppter Form abgelegt werden, bleibt der Gesamt
durchsatz an Bogen dennoch gleich.
Indem der Bandförderer auf der von der Wendeeinrichtung
abgewandten Seite über Saugkammern mit Saugluft beauf
schlagt wird, werden die auf dem Bandförderer abgelegten
Bogen sicher festgehalten.
Indem die Greifer auf dem Band der Wendeeinrichtung durch
Auflaufen auf die zugehörige Umlenkrolle geöffnet bzw.
geschlossen werden, bedarf es keiner sonstigen Steuerun
gen, um die Greifer zu betätigen.
Im Bereich der Umlenkrolle ist ein Anschlag vorgesehen,
der stationär befestigt ist und beim Wendebetrieb in den
Spalt zwischen den Förderbandeinrichtungen hineinragt und
somit die an der Umlenkrolle freigegebenen Bogen aufhält.
Auf diese Weise erfolgt die Bewegungsumkehr der zu bear
beitenden Bogen an einer genau definierten Stelle, was
dazu beiträgt, daß die Bogen der zweiten Maschine in
jeweils gleicher Relativstellung zugeführt werden.
Im nachfolgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeich
nungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 die wesentlichen Elemente zweier hintereinander
angeordneter Offsetdruckmaschinen, die zum auf
einanderfolgenden Bedrucken von Bögen mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung hintereinander
geschaltet sind;
Fig. 2 bzw. 3 zwei unterschiedliche Betriebszustände der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, und zwar
einerseits ohne Wendung bzw. andererseits mit
Wendung des der zweiten Druckmaschine
zugeführten Bogens;
Fig. 4 ein Beispiel einer konstruktiven Durchbildung
der Wendevorrichtung aus den Fig. 1 bis
3, und
Fig. 5 einen Schnitt längs Linie A-D in Fig. 4.
Bei den zwei in Fig. 1 gezeigten, hintereinander ange
ordneten Druckmaschinen 3, 5 handelt es sich um hochmoder
ne Offset-Druckmaschinen mit automatischem Folienwechsel.
Jede Maschine weist einen Folienstapeltisch 2, eine Fo
lienvereinzelungsvorrichtung 4 zur Entnahme der Folien vom
Stapeltisch, und eine Folientransport- und -führungsein
richtung 6 auf, die die auf den Formzylinder 8 der Offset-
Druckmaschine aufzubringende neue Folie von der Vereinze
lungsvorrichtung 4 ausgehend durch einen Fixierbehälter 10
und zu dem Formzylinder leitet und die zuvor benutzte
Folie vom Formzylinder in eine nicht dargestellte Ablage
führt. Auf den Formzylinder wirkt in bekannter Weise ein
Farb- und Feuchtwerk 12, welches die auf dem Formzylinder
befindliche Folien in bekannter Weise einfärbt.
Die zu bedruckenden Bögen werden durch bekannte Mittel,
beispielsweise eine hin- und herpendelnde Saugwalze 14 von
einem Stapeltisch 16 abgenommen und dem Gegendruckzylinder
18 zugeführt, wobei der zu bedruckende Bogen beim Hin
durchtreten zwichen dem Gegendruckzylinder und dem Gummi
tuch- oder Offsetzylinder 20 bedruckt wird. Von dort
ausgehend wird der bedruckte Bogen im Fall der in Fig. 1
gezeigten linken Maschine der erfindungsgemäßen Förder
und Wendevorrichtung zugeführt, während im Fall der in
Fig. 1 dargestellten rechten Druckmaschine der einseitig
doppelt oder beidseitig einfach bedruckte Bogen auf einem
absenkbaren Ablagetisch 22 abgelegt wird.
In der Nähe des Offsetzylinders 20 ist das
zugehörige Waschwerk 21 angeordnet, mit dem bei Bedarf
die Druckfarbe von diesem Zylinder entfernt wird.
In Fig. 1 ist die Förder- und Wendevorrichtung (ebenso
wie in Fig. 3) in einem Betriebszustand gezeigt, der eine
Wendung der Druckbogen einschließt, so daß diese in der
zweiten Maschine auf der anderen, noch unbedruckten Seite
bedruckt werden können. Aus Gründen der einfacheren Dar
stellung wird die Konstruktion jedoch zunächst unter
Bezugnahme auf einen Betriebszustand gemäß der Fig. 2
erläutert, d.h. eine Arbeitsweise ohne Wendung der Druck
bogen.
Unmittelbar hinter dem Ausgabewalzenpaar 24 der ersten
Druckmaschine - in Bewegungsrichtung der Druckbogen gese
hen - befindet sich ein langgestreckter Bandförderer 26,
der aus einer Anzahl von parallel zueinander (und zur
Zeichenebene) angeordneten, endlosen elastischen Bändern
28 mit großem Reibungskoeffizienten besteht. Diese Bänder
28 werden über zwei Umlenkrollen 30 und 32 am Anfang und
Ende des langgestreckten Bandförderers 26 geführt, wobei
weitere Stützrollen 34 je nach Bedarf über die Länge
dieses Förderers verteilt angeordnet sind. Eine Stütz- und
Antriebsrolle ist in der Mitte bei 38 angedeutet. Der in
dieser Weise aufgebaute Förderer arbeitet ganz ähnlich wie
ein übliches Förderband, d.h., die auf seiner Oberseite
abgelegten, bei Bedarf mehr oder weniger sich überlappen
den Druckbogen 36 werden von der ersten Druckmaschine
(links) zur zweiten Druckmaschine (rechts) befördert, und
zwar mit einer Geschwindigkeit, die von den Umständen des
Einzelfalles abhängt und auf die noch einzugehen sein
wird. Der Förderer muß nicht aus einzelnen, parallel
zueinander angeordneten Endlosbändern 28 (etwa mit kreis
förmigem Querschnitt) bestehen, sondern es ist ohne wei
teres denkbar, daß auch ein in sich zusammenhängendes
breites Band - beispielsweise mit großen Löchern darin
oder eine netzwerkartige Struktur etc. - eingesetzt wird.
Wesentlich ist hierbei natürlich, daß die einzelnen Bänder
mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben werden, wobei
der Antrieb des Bandförderers 26 entweder zentral bei der
mittleren Stütz- und Antriebsrolle 38 über den Hauptmotor
39 erfolgen kann, der gleichzeitig auch die beiden Druck
maschinen 3, 5 synchron antreibt, oder alternativ - wie
dargestellt - durch einen separaten regelbaren Antriebsmo
tor 40, der beispielsweise auf die Umlenkrolle 32 am Ende
des Förderers 26 einwirkt und nur den Bandförderer 26
antreibt, während der Hauptmotor 39 die Wendevorrichtung 50
und die beiden Druckmaschinen 3, 5 antreibt.
Damit die lose auf der Oberseite des Förderers abgeleg
ten Druckbogen zwangsläufig vorwärts bewegt werden,
sind dicht unterhalb des Bandförderers 26 mehrere große
Saugkammern 42 angeordnet, die über geeignete Mittel
mit Unterdruck beaufschlagt werden. Diese Saugkammern
42 haben nach oben, also in Richtung auf den Förderer
26 weisende Ansaugöffnungen 44, so daß sich eine erheb
liche Luftströmung in Richtung auf die Saugkammern
ergibt, was dann über die große Fläche eines jeden oben
auf dem Förderer abgelegten Druckbogens 36 zu einer
mehr als ausreichenden Andruckkraft der Druckbogen
gegen den einen erheblichen Reibungskoeffizienten
aufweisenden Förderer bzw. dessen Bänder 28 führt.
Somit werden die Druckbogen auf dem Förderband bzw. den
Bändern des Förderers fixiert und zwangsläufig in
Richtung auf die zweite Druckmaschine bewegt, wo die
Vorderkante eines jeden Druckbogens schließlich gegen
einen als Vordermarke der zweiten Druckmaschine dienen
den Anschlag 46 stößt. Im Verlauf des Förderers, vor
zugsweise an seinem Ende, werden die Druckbogen auch
seitlich ausgerichtet, soweit dies überhaupt notwendig
ist. Im Bereich des erwähnten Anschlages 46 an der
zweiten Druckmaschine, d.h. also an deren Vordermarke,
wird der angeförderte Bogen von einer hin- und her
pendelnden Saugwalze 14′ in bekannter Weise dem Gegen
druckzylinder 18 der zweiten Druckmaschine zugeführt.
Im Bereich des erwähnten Anschlages 46 (Vordermarke der
zweiten Druckmaschine) ist eine Prüfvorrichtung, etwa
in Form eines Reflexkopfes 47 vorgesehen. Einerseits
überprüft sie den zeitlich und abstandsmäßig richtigen
Einlauf der Bogen zur Maschine 5 und andererseits
steuert sie die Zuschaltung des Offsetzylinders 20 der
Maschine 5, wenn ein Bogen zum Abfragezeitpunkt vorhan
den ist.
Es ist ersichtlich, daß mit der soweit beschriebenen
Fördereinrichtung eine Wendung der aus der ersten
Druckmaschine austretenden Druckbogen noch nicht er
reicht wird. Vielmehr werden die in der ersten Maschine
einseitig bedruckten Bogen in der zweiten Maschine auf
dar gleichen Seite bedruckt - etwa mit einer anderen
Farbe.
Das Verhältnis der Zylinderumfangs- zur Förderband
geschwindigkeit bestimmt die Größe der Überlappung oder
Schuppung der auf dem Förderer liegenden Bogen. Durch
die wesentlich reduzierte Geschwindigkeit auf dem
Förderband steigt im reziproken verhältnis die Funk
tionssicherheit der Vorrichtung.
Die aus der ersten Druckmaschine austretenden Druckbo
gen werden in der Arbeitsweise gemäß Fig. 2 (ohne
Wendung) dadurch auf dem Förderband reproduzierbar
abgelegt, daß der aus der ersten Druckmaschine austre
tende Druckbogen von dem Ausgabewalzenpaar 24 erst dann
freigegeben wird, wenn er längst von dem am Förderer 28
wirkenden Unterdruck so stark gegen das Förderband
gezogen worden ist, daß er am Förderband fixiert ist.
Im nachfolgenden werden unter Bezugnahme auf die Figu
ren 3 bis 5 diejenigen Konstruktionselemente erläutert,
die in Verbindung mit dem bereits beschriebenen Förde
rer 26 zu einer Arbeitsweise mit Wendung der Druckbogen
führen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Förderer 26 in seiner linken Hälfte um die mittlere
Stütz- und Antriebsrolle 38 verschwenkbar ausgestaltet,
und zwar zusammen mit dem oder den darunter befindli
chen Saugkammer(n) 42. Hierbei liegt auf der Hand, daß
keineswegs gerade nur eine Hälfte des Bandförderers
verschwenkbar sein muß. Es könnte ebenso gut nur ein
beliebiger Bruchteil des Bandförderers oder gar der
ganze Bandförderer etwa um die Umlenkrolle 32 an der
zweiten Maschine 5 verschwenkbar, absenkbar oder sonst
wie verstellbar sein.
Wie in Fig. 3 dargestellt, befindet sich unmittelbar
oberhalb des verschwenkbaren (linken) Teils des weiter
oben beschriebenen Bandförderers 26 eine weitere förder
bandartige Einrichtung, die nachfolgend als Wendeein
richtung 50 bezeichnet wird. Die Achsen der Umlenkrol
len 52, 54 dieser Wendeeinrichtung 50 verlaufen achspa
rallel zu den Umlenkrolled 30, 32, 38 des Bandförderers
26, wobei das Band/die Bänder 56 dieser Wendeeinrich
tung ebenso wie das Band 28 des Bandförderers 26 in
Uhrzeigerrichtung angetrieben wird/werden, allerdings
im Falle der Wendeeinrichtung 50 immer nur mit derjeni
gen Umfangsgeschwindigkeit, die der Austrittsgeschwin
digkeit des bedruckten Bogens aus der ersten Druckma
schine 3 bzw. der immer gleichen Druckgeschwindigkeit
der beiden Druckmaschinen 3, 5 entspricht.
Auf die konstruktiven Einzelheiten der Wendeeinrichtung
50 wird weiter unten unter Bezugnahme auf die Fig. 4
und 5 eingegangen werden. An dieser Stelle sei erwähnt,
daß die umlaufenden Bänder 56 der Wendeeinrichtung als
formschlüssig arbeitende Zahnriemen mit öffenbaren
Greifern 58 ausgebildet sind, wobei letztere an diesen
Zahnriemen 56 in einem Abstand in Umfangsrichtung
zueinander befestigt sind, der einer Zylinderumdrehung
der Druckmaschine entspricht, wobei es durchaus möglich
ist, jedes der Bänder der Wendeeinrichtung 50 in Um
fangsrichtung mit nur einem Greifer 58 auszuführen. In
diesem Fall entspricht die Umfangslänge des Bandes bzw.
der Bänder 56 dem Zylinderumfang der Druckmaschine.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, sind der Bandförderer
26 und die Wendeeinrichtung 50 gemeinsam so weit abge
senkt bzw. um die mittlere Rolle 38 von 26 verschwenkt,
daß der aus der ersten Druckmaschine 3 herauslaufende
Druckbogen gerade auf den Anfang des oberen Trums der
Wendeeinrichtung 50 geführt wird, und zwar in der
Weise, daß die Vorderkante des Druckbogens unter den
sich an dieser Stelle schließenden Greifer 58 der
Wendeeinrichtung gegeben wird. Die Wendeeinrichtung
läuft mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die exakt der
Ausgabegeschwindigkeit des Druckbogens aus der ersten
Druckmaschine 3 entspricht, so daß der ganze Bogen aus
der Druckmaschine abgezogen und - ohne daß der Greifer
58 sich öffnet - um die Umlenkrolle 54 der Wendeein
richtung herumgeführt wird. Dadurch wird die Oberseite
des aus der Druckmaschine herauslaufenden Druckogens
nach unten gewendet, da die bedruckte Seite des Druck
bogens nach Erreichen des unteren Trums der Wendeein
richtung (in Fig. 3) nach unten, also zum Förderer 26
weist. Sobald der am Förderband 56 der Wendeeinrichtung
befestigte Greifer 58 am (in Umfangsrichtung des Bandes
gelegenen) Ende des unteren Trums auf die Umlenkrolle
52 trifft, öffnet dieser Greifer und gibt die Vorder
kante des Druckbogens frei, der das zuvor erzeugte
Druckbild nunmehr auf der unteren, d.h. der dem Förde
rer 26 zugewandten Seite trägt. Die Vorderkante des
somit freigegebenen, gewendeten Druckbogens läuft dann
gegen einen Anschlag 51 am Ende des Spaltes, der von
dem oberen Trum des Bandförderers 26 und dem unteren
Trum der Wendeeinrichtung 50 gehalten wird. Dadurch
wird der Druckbogen angehalten und von der von den
Saugkammern 42 erzeugten Saugluft gegen den Bandförde
rer 26 gezogen mit der Folge, daß der Druckbogen von
dem einen großen Reibungskoeffizienten aufweisenden
Bandförderer in die entgegengesetzte Richtung mitgenom
men wird. Auch hierbei ergibt sich, wie schon im
Zusammenhang mit der Fig. 2 erläutert, eine Überlap
pung oder Schuppung der auf dem Bandförderer abgelegten
Druckbogen.
Der Anschlag 51 ist an der ersten Druckmaschine 3 an
einer Traverse fest angeordnet. Wie durch einen Ver
gleich der Fig. 1 und 2 ersichtlich wird, greift der
Anschlag 51 bei nach unten verschwenkter Wende- und
Fördereinrichtung 50/26 gemäß Fig. 3 in den Spalt 35
zwischen dem unteren und oberen Trum von Wendeeinrich
tung 50 bzw. Bandförderer 26 ein, so daß die vom
Greifer 58 freigegebenen Bogen in ihrer Bewegung ge
stoppt werden und nach Absinken auf den Bandförderer 26
in der entgegengesetzten Richtung, d.h. zur zweiten
Druckmaschine 5 befördert werden.
Bei nach oben verschwenkter Wende- und Fördereinrich
tung 50/26 gemäß Fig. 2 liegt das obere Ende des
Anschlages 51 deutlich unterhalb des oben erwähnten
Spaltes, so daß die aus der Maschine 3 heraustretenden
Bogen einfach auf dem Förderer 26 abgelegt und in
Richtung auf die zweite Maschine 5 bewegt werden.
Aus den voranstehenden Erläuterungen der Fig. 2 und
3 wird ersichtlich, daß aufgrund der dargestellten
Konstruktion mit einfachen Mitteln eine Fördereinrich
tung mit wahlweiser Wendung der Druckbogen für eine an
sich bekannte Tandemanordnung zweier Druckmaschinen
angegeben wird. Besonders vorteilhaft bei dieser erfin
dungsgemäßen Förder- und Wendeanordnung ist die Tatsa
che, daß ein wesentlich höherer Durchsatz an Druckbogen
gewendet werden kann, als dies bisher möglich war. So
erreicht man bei herkömmlichen Wendetaschen höchstens
einen Durchsatz von ca. 8000 Stück/h, während mit der
hier angegebenen Konstruktion bis zu 25 000 Druckbogen/h
verarbeitet werden können.
Die Fig. 4 und 5 zeigen konstruktive Details der
förderbandartigen Wendeeinrichtung, auf die zuvor
prinzipiell eingegangen wurde. Fig. 4 zeigt lediglich
das in den Fig. 1-3 linke Ende und einen Teil des
weiteren Bandverlaufes dieser Wendeeinrichtung. In dem
nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbei
spiel sind zwei parallel zur Zeichenebene, nebeneinan
der angeordnete Zahnriemen (Band 56) mit Hilfe von
jeweils zwei Umlenkrollen/Zahnrädern aufgespannt, von
denen in Fig. 4 nur die eine Umlenkrolle 52 mit einem
Teil des Bandes 56 dargestellt ist.
Wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, sind die Bänder 56
der Wendeeinrichtung 50 als Zahnriemen und die zugehö
rigen Umlenkrollen 52/54 als entsprechende Zahnräder
ausgebildet. Allerdings sind andere Formen von Bändern
und Umlenkrollen möglich. Wie aus den Fig. 4 und 5
entnehmbar ist, hat der Zahnriemen 56 an bestimmten
Stellen seiner Längserstreckung eine mittig angeordnete
Aussparung, in die der Greifermechanismus des Greifers
58 lösbar eingesetzt werden kann. Der Greifermechanis
mus weist einen mit einer mittigen Aussparung versehe
nen in etwa T-förmigen Stützkörper 60 auf, der aus
einer auf der Oberseite des Zahnriemens 56 angeordneten
Auflageplatte 62 und zwei sich senkrecht dazu erstrek
kenden Mittelteilen 64 besteht, die zwischen sich den
Greifer 58 aufnehmen, der in einiger Entfernung von der
Auflageplatte 62 bzw. dem Zahnriemen 56 von einem
Scharnierstift 66 durchsetzt wird, der sich in den
beiden Mittelteilen 64 abstützt. Der hakenförmig ausge
bildete Greifer 58 ist also um den Scharnierstift 66
verschwenkbar und das über die Auflageplatte 62 nach
oben über die Oberseite des Zahnriemens 56 aufragende
hakenförmige Ende des Greifers 58 liegt in der Greif
stellung auf dem durchgehenden Teil 63 der Auflageplat
te 62 auf. Eine Druckfeder 68 ist zwischen der Auflage
platte 62, 63 und einem nockenhebelartigen Ansatz 70
des hakenförmigen Greifers 58 gespannt. Durch diese
Druckfeder 68 wird der Greifer 58 normalerweise in
seine klemmende oder greifende Stellung verschwenkt,
die er im ganzen Verlauf des oberen und unteren Trums
der Umlenkeinrichtung und beim Herumlaufen um die
Umlenkrolle 54 einnimmt. Ausschließlich beim Herumlau
fen des Greifermechanismusses um die Umlenkrolle/das
Zahnrad 52 nimmt der Greifer, wie in Fig. 4 darge
stellt, die geöffnete Stellung ein, und zwar dadurch,
daß der nockenartige Ansatz 70 auf den (gegenüber der
Umlenkrolle 54) einen größeren Durchmesser aufweisenden
Mittelteil 72 aufläuft. Dies bedeutet, daß sowohl die
Umlenkrolle 54 als auch die Umlenkrolle 52 in ihren
Mittelebenen eine nutenartige Aussparung haben, die in
etwa der Breite des unteren Teils des Greifmechanismus
ses (Fig. 5) entspricht, wobei jedoch die nutenförmige
Aussparung bei der Umlenkrolle 52 weniger tief ist als
bei der Umlenkrolle 54, so daß der Greifermechanismus
bei letzterer nicht öffnet. Die Tiefe der Aussparung
bei der Umlenkrolle 54 ist in Fig. 4 strichliert
angedeutet.
In vorteilhafter Weise ist der Greifmechanismus durch
zwei hindurchgesteckte Sicherungsstifte 74 ohne wei
teres lösbar an dem Zahnriemen 56 befestigt. Nach
Entfernen dieser Befestigungsstifte 74 kann der Grei
fermechanismus in Fig. 5 einfach nach oben aus der
Aussparung im Zahnriemen 56 herausgehoben werden. Diese
Stifte 75 sind in der Mitte zur besseren Arretierung an
den Mittelteilen 64 des T-förmigen Stützkörpers 60 mit
einem Abschnitt verringerten Durchmessers versehen, wie
dies in Fig. 5 deutlich zu sehen ist.
Im oberen linken Teil der Fig. 4 ist ein Greifmecha
nismus gezeigt, der gerade die Umlenkrolle 52 zu ver
lassen beginnt und damit den Schließvorgang des Grei
fers 58 einleitet. An der gleichen Stelle ist die Bahn
des aus der ersten Druckmaschine 3 heraustretenden
Druckbogens durch einen Pfeil 59 angedeutet. Der Druck
bogen trifft unter einem spitzen Winkel auf die Platte
62/63 auf dem oberen Trum des Zahnriemens 56. Dadurch
können eventuelle Welligkeiten an der Vorderkante des
Druckbogens ausgeglichen werden, da sich der Bogen
somit von selbst auf der Platte 62/63 ausrichtet. Da
die Geschwindigkeit des Zahnriemens 56 und die Arbeits
geschwindigkeit der Druckmaschine aufeinander abge
stimmt sind, wird der einzuklemmende Bogen mit einer
solchen Geschwindigkeit auf den Zahnriemen 56 bzw. die
Auflageplatte 62, 63 gegeben, daß die Differenzgeschwin
digkeit Null oder annähernd Null ist. Da der Scharnier
stift 66 in Bewegungsrichtung des Zahnriemens 56 vor
und unter (in Fig. 4) dem Auftreffpunkt des Bogens auf
die Auflageplatte 62, 63 liegt, bewegt sich das über
den Zahnriemen 56 nach oben vorstehende hakenförmige
Ende des Greifes 58 beim Schließen relativ zum Zahnrie
men 56 nach hinten, d.h. entgegen der Bewegungsrichtung
des Zahnriemens, so daß eine sichere Klemmung der
Vorderkante des von der ersten Druckmaschine einlaufen
den Druckbogens erreicht wird.
- 1
2 Folienstapeltisch
3 erste Druckmaschine
4 Folienvereinzelungsvorr.
5 zweite Druckmaschine
6 Folientransport- u. Führungseinrichtung
7
8 Formzylinder
9
10 Fixierbehälter
11
12 Farb- u. Feuchtwerk
13
14 Saugwalze
15
16 Stapeltisch
17
18 Gegendruckzylinder
19
20 Offsetzylinder
21 Waschwerk
22 Ablagetisch
23
24 Ausgabewalzenpaar
25
26 Bandförderer
27
28 Band/Bänder von 26
29
30 Umlenkrolle von 26
31
32 Umlenkrolle von 26
33
34 Stützrolle von 26
35 (Druckbogen-Förder)Spalt
36 Druckbogen
37
38 Stütz- und Antriebsrolle
39 Hauptmotor
40 Antriebsmotor (Alternative)
41
42 Saugkammer
43
44 Ansaugöffnungen
45
46 Anschlag/Vordermarke
47 Reflexkopf
48
49
50 Wendeeinrichtung
51 Anschlag
52 Umlenkrolle zu 50/Zahnrad
53
54 Umlenkrolle zu 50/Zahnrad
55
56 Band/Bänder zu 50/Zahnriemen
57
58 Greifer
59 Pfeil (Druckbogen)
60 Stützkörper (Greiferstück)
61
62 Auflageplatte
63 durchgehender Teil von 62
64 Mittelteile
65
66 Scharnierstift
67
68 Feder
69
70 nockenhebelartiger Ansatz zu 58
71
72 Mittelteil zu 52
73
74 Befestigungsstift
75
76
77
78
79
Claims (7)
1. Bogen-Förder- und Wendevorrichtung für bogen
verarbeitende Maschinen zum wahlweisen Betrieb mit oder
ohne Wendung, vorzugsweise für zwei in Tandemanordnung
angeordnete Offset-Druckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei parallel zueinander verlaufende Förder bandanordnungen (Wendeeinrichtung 50, Band förderer 26) übereinander angeordnet sind, von denen die zueinander benachbarten Trums einen Spalt (35) ausbilden, in dem die Bogen durch den Bandförderer (26) von der einen Maschine (3) in Richtung auf die andere Maschine (5) beförderbar sind,
daß auf dem Band/Bändern (56) der Wendeeinrichtung (50) Bogen-Greifer (58) angeordnet sind, die im Bereich des von dem Bandförderer (26) abgewandten Trums schließen und im Bereich des dem Bandförderer (26) zugewandten Trums öffnen,
und daß die zwei Förderbandanordnungen (50, 26) gemein sam derart verstellbar sind, daß die aus der ersten Maschine (3) austretenden Bogen (Ausga bewalzenpaar 24) entweder unter die Greifer (58) des von dem Bandförderer (26) abgewandten Trums der Wendeeinrichtung (50) oder auf den der Wendeeinrichtung (50) zugewandten Trum des Bandförderers (26) gegeben werden.
daß zwei parallel zueinander verlaufende Förder bandanordnungen (Wendeeinrichtung 50, Band förderer 26) übereinander angeordnet sind, von denen die zueinander benachbarten Trums einen Spalt (35) ausbilden, in dem die Bogen durch den Bandförderer (26) von der einen Maschine (3) in Richtung auf die andere Maschine (5) beförderbar sind,
daß auf dem Band/Bändern (56) der Wendeeinrichtung (50) Bogen-Greifer (58) angeordnet sind, die im Bereich des von dem Bandförderer (26) abgewandten Trums schließen und im Bereich des dem Bandförderer (26) zugewandten Trums öffnen,
und daß die zwei Förderbandanordnungen (50, 26) gemein sam derart verstellbar sind, daß die aus der ersten Maschine (3) austretenden Bogen (Ausga bewalzenpaar 24) entweder unter die Greifer (58) des von dem Bandförderer (26) abgewandten Trums der Wendeeinrichtung (50) oder auf den der Wendeeinrichtung (50) zugewandten Trum des Bandförderers (26) gegeben werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bandförderer (26) mit einer wesentlich
geringeren Umfangsgeschwindigkeit antreibbar ist als die
Wendeeinrichtung (50).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bandförderer (26) auf der von der
Wendeeinrichtung (50) abgewandten Seite über Saugkammern
(42) mit Saugluft beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (58)
auf dem Band/den Bändern (56) der Wendeeinrichtung (50)
durch Auflaufen auf die bzw. Ablaufen von der der ersten
Maschine (3) zugewandten Umlenkrolle (52) geöffnet bzw.
geschlossen werden.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Umlenkrolle (52) ein Anschlag (51) vorgesehen ist, der
stationär befestigt ist und beim Wendebetrieb in den
Spalt (35) hineinragt und die an der Umlenkrolle (52)
freigegebenen Bogen aufhält.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Förderbandanordnungen um die an der zweiten Maschine
(5) gelegene Rolle (32) oder eine der Rollen (38) des
Bandförderers (26) verschwenkbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Förderbandanordnung (Wendeeinrichtung 50) eine Länge
hat, die einen Bruchteil der Länge der zweiten Förder
bandanordnung (Bandförderer 26) ausmacht.
Priority Applications (7)
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DE19863605535 DE3605535A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Bogen-foerder- und wendevorrichtung fuer bogenverarbeitende maschinen, vorzugsweise fuer zwei in tandemanordnung angeordnete offset-druckmaschinen |
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