DE4213472C2

DE4213472C2 - Vorrichtung zum Fördern flexibler Druckformen

Info

Publication number: DE4213472C2
Application number: DE4213472A
Authority: DE
Inventors: Heureuse Walter D; Hans-Juergen Kusch; Martin Greive
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-04-24
Filing date: 1992-04-24
Publication date: 1994-05-26
Anticipated expiration: 2012-04-25
Also published as: JP3366370B2; DE4213472A1; US5549045A; JPH0671841A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Fördern flexibler Druckformen von einem Druckformzylinder einer Druckmaschine mit von diesem wegführenden Fördermitteln über einen sich anschließenden Umlenkbereich der die Druckform führenden Förderebene hinweg zu Zuführmitteln zum Zuführen der Druckformen zu einer Ablageeinrichtung.

Es ist bekannt, zwischen wegführenden Fördermitteln und den Zuführmitteln oberhalb der Förderebene starre Umlenkflächen in Form von Stangen oder Umlenkblechen anzuordnen. Bei einer solchen Anordnung ist es, insbesondere bei durch den vorangegangenen Druckvorgang möglicherweise aufgeweichten oder noch angefeuchteten Druckformen, möglich, daß die Druckformen, die durch die wegführenden Mittel an die Umlenkflächen gedrückt und an diesen entlanggleitend von den starren Umlenkflächen umgelenkt werden sollen, an den Umlenkflächen punktuell oder großflächig anhaften. Das Anhaften verursacht ein Verkanten der Druckform und/oder eine der Förderbewegung entgegengerichtete Bremswirkung. Der verzögerte Abtransport behindert einen schnell durchzuführenden Druckformwechsel. Insbesondere bei Druckfolien kann durch weiter auf die Druckfolie einwirkende Förderwirkung ein Zerknüllen der Druckfolie und hierdurch eine räumliche Ausdehnung der Druckfolie in Breitenrichtung oder auch durch Wandern der Druckfolie durch Öffnungsspalten im Führungsbereich ein Beschädigen der Fördermittel, bei Rückstau der Druckformen in den Druckformzylinderbereich sogar ein Beschädigen der Druckformzylindereinrichtungen erfolgen. Im Falle des rechtzeitigen Maschinenstops ist zumindest das Entfernen der verstopfenden Druckform zeit- und arbeitsaufwendig.

DE 23 37 296 C3 offenbart eine Vorrichtung zum Festhalten des hinteren Endes eines Bogens auf einem sich drehenden Zylinder. Innerhalb eines einen Bogen oder eine Druckform führenden Zylinders ist eine schwenkbare Klappe in einer Ausnehmung des Zylinders angeordnet. In einem Abstand neben dem einen Bogen oder eine Druckform aufnehmenden Zylinder ist eine Auslegewalze angeordnet, mit deren Hilfe Bogen oder Druckform vom Zylinder weggeführt werden. Der vom Zylinder beim Abtransport der Bogen oder der Druckform bis zur Auslegewalze zu überbrückende Bereich ist jedoch relativ lang bemessen, so daß ein einwandfreies Ergreifen einer vom Zylinder abzunehmenden Druckform nur dann gewährleistet ist, wenn dieser eine ausreichende Eigensteifigkeit aufweist. Dies ist bei durchweichten Druckfolien oft nicht gegeben, so daß deren Abtransport sich mit der Einrichtung gemäß DE 23 37 296 C3 schwierig gestaltet.

DE 32 39 580 A1 zeigt einen Folienwechsler für Offset-Druckmaschinen. Einem Formzylinder ist ein Förderwalzenpaar zugeordnet, mit welchem Folien in eine Ablage für benutzte Folien ausgegeben werden. Diesen starr aneinander angestellten Förderwalzen haftet der Nachteil an, daß abzutransportierende nach längerem Gebrauch von Farbe und Feuchtmittel durchweichte Druckfolien, regelrecht ausgequetscht werden. Dies hat eine vermeidbare Verschmutzung der Maschinen zur Folge.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen so zu gestalten, daß eine sichere Entfernung der Druckformen vom Druckformzylinder möglich ist.

Erfindungsgemäß wird die vorliegende Aufgabe sowohl durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 als auch durch die Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 2 gelöst.

Mit Hilfe der bewegbaren Umlenkfläche wird es möglich, daß auch angefeuchtete oder durchweichte Druckformen entlang der bewegbaren Umlenkflächen zur Ablageeinrichtung gefördert werden können. Da die Umlenkfläche sich mit der Druckform mitbewegen kann, werden die Druckformen nicht entgegen großer Reibkräfte zur Umlenkung gegen eine Umlenkfläche gepreßt, sondern im wesentlichen an eine Umlenkfläche angelegt, die dann durch ihre Eigenbewegung die Umlenkung der Druckfolien erzeugt. Im an die Umlenkung anschließenden Bereich können die Druckfolien mit üblichen Transportmitteln der Ablageeinheit sicher zugeführt werden. Insbesondere bei feuchten oder aufgeweichten Druckfolien kann somit dem Aufbau großer Haftreibungskräfte gezielt entgegengewirkt werden. Eine besonders sichere Umlenkung abzutransportierender Druckfolien ist dadurch erzielbar, daß zwischen der eine Umlenkfläche bildenden Transportwalze und den als Umlenkfläche fungierenden Transportbändern ein Spaltbereich gebildet wird. Dadurch wird eine schlagartige Reibkrafterzeugung an den abzutransportierenden Druckfolien vermieden, was ein Aufwerfen der Druckform zu Beginn der Umlenkung und des Fixierens verhindert.

Im weiteren Verlauf des Förderweges der abzutransportierenden Druckformen bewirkt ein gekrümmt ausgebildeter Führungsspalt eine allmähliche Zunahme der auf die Folien einwirkenden Reibkräfte, so daß es nicht zu einer Knäuelbildung der Druckfolie kommt.

Des weiteren sind die die Umlenkung erzeugenden Umlenkflächen mit der Fördergeschwindigkeit der Druckfolien bewegbar. Dabei erfolgt der Antrieb der als Umlenkfläche dienenden Transportwalze vom Druckformzylinder aus. Der Antrieb einer der Umlenkwalzen für die als Umlenkfläche fungierenden, umlaufenden Transportbänder erfolgt von der Transportwalze aus. Zur Vereinfachung des Einlaufs einer benutzten Druckfolie in den Spaltbereich zwischen den Umlenkflächen, sind einen Einlauftrichter bildende Führungsrechen vorgesehen.

Im folgenden wird anhand eines in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel die Erfindung näher erläutert.

Hierin zeigt

Fig. 1 Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für den Abtransport von Druckfolien in einer Bogenoffsetdruckmaschine in Seitenansicht.

Fig. 2 Vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1.

Fig. 3 Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt III-III von Fig. 2.

Fig. 1 zeigt eine kleinformatige Bogenoffsetrotationsdruckmaschine mit einem Druckwerk 1, bei der über einen Anlegetisch 2 nicht dargestellte Papierbogen von Zuführwalzen 3 einem Druckzylinder 4 zugeführt werden. Von einem nicht dargestellten Farbwerk wird Farbe auf eine auf dem Plattenzylinder 6 aufgespannte Druckfolie, von der Druckfolie über einen Gummituchzylinder 5 auf den Papierbogen im Spalt zwischen Gummituchzylinder 5 und Druckzylinder in bekannter Weise aufgetragen. Die mit dem Druckbild versehene Druckfolie 11 wird zum Entfernen der Druckfolie 11, wie in Fig. 2 dargestellt, mit Hilfe eines Auswurffingers 10 einer Plattenklemmeinrichtung 9 in bekannter Weise mit der Vorderkante der Druckfolie 11 vom Plattenzylinder 6 weggedrückt und zwischen zwei Führungsrechen 12 und 13 der Folienabfuhreinrichtung 7 durch Weiterdrehen des Plattenzylinders 6 geschoben.

Die Folienabfuhreinrichtung 7 besteht, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, aus einer zwischen zwei Seitenwänden 8 drehbar gelagerten Transportwalze 14 und zwei ebenfalls in den Seitenwänden 8 drehbar gelagerten Umlenkwalzen 16 und 17. Über die Umlenkwalzen 16 und 17 sind über die Breite der Folienabfuhreinrichtung 7 symmetrisch zur Breitenmitte umlaufende Transportbänder 18 geführt. Die Umlenkwalzen 16, 17 sind dabei so angeordnet, daß das unter Trum eines jeden umlaufenden Transportbandes 18 über einen Winkelbereich α der Transportwalze 14 mit ihrer Außenseite auf der Umfangsfläche der Transportwalze 14 aufliegt und von dieser in ihrer Bewegungsrichtung über den Winkelbereich α umgelenkt wird.

Die Umlenkwalze 17 ist konzentrisch mit einem Zahnrad 24 drehfest verbunden. Die Transportwalze 14 ist konzentrisch mit dem Zahnrad 25 und 26 drehfest verbunden. Das Zahnrad 25 wird über die in der Seitenwand 8 drehbar gelagerten Zahnräder 23 und 22 von einem am Plattenzylinder 6 konzentrisch drehfest verbundenen Zahnkranz 21 aus angetrieben. Das Zahnrad 24 kämmt mit dem Zahnrad 26.

Die Druckfolien 11 werden nach Wegdrücken der Druckfolienvorderkante durch die Klemmeinrichtung 9 zwischen den in den Seitenwänden 8 befestigten Führungsrechen 12 und 13 vom Plattenzylinder 6 in dem durch die Umlenkwalze 16 und die Transportwalze 14 gebildeten Spalt eingeschoben. Die Transportwalze 14, die die Druckfolie von deren mit dem Druckbild versehener Seite her angreift, sowie die umlaufenden Transportbänder 18, die mit ihrem unteren Trum auf die Druckfolie von deren dem Druckbild gegenüberliegenden Seite her einwirken, transportieren unter Umlenkung der Druckfolienförderrichtung um den Winkel α der Transportwalze 14 die Druckfolie (11) zu einem der Transportwalze 14 nachgeordneten in den Seitenwänden 8 befestigten Ablagekasten 19 mit zur Formatverstellung verschiebbaren Haltebügeln 20.

Die Winkelgeschwindigkeit des aufliegenden Trums der umlaufenden Transportbänder 18 im Winkelbereich α entspricht der Winkelgeschwindigkeit der Transportwalze 14.

Die umlaufenden Transportbänder 18 können zur sichereren Mitnahme der Druckfolien als Zahnriemen ausgebildet sein, deren Verzahnung mit entsprechenden Zahnrädern auf den Umlenkwalzen 16 und 17 korrespondiert.

Die Folienauswurfeinrichtung 7 kann über mit Hilfe von in den Seitenwänden 8 angeordneten Bolzen 27 in Führungen in den Maschinenseitengestellen in nicht dargestellter Weise eingeschoben und arretiert werden.

Bezugszeichenliste

1 Druckwerk
2 Anlegetisch
3 Zuführwalzen
4 Druckzylinder
5 Gummituchzylinder
6 Plattenzylinder
7 Folienabfuhreinrichtung
8 Seitenwand
9 Plattenklemmeinrichtung
10 Auswurffinger
11 Druckfolie
12 Führungsrechen
13 Führungsrechen
14 Transportwalze
15
16 Umlenkwalze
17 Umlenkwalze
18 umlaufendes Transportband
19 Ablagekasten
20 Haltebügel
21 Zahnrad
22 Zahnrad
23 Zahnrad
24 Zahnrad
25 Zahnrad
26 Zahnrad
27 Bolzen

Claims

1. Verfahren zum Transport flexibler Druckformen von einem Druckformzylinder einer Druckmaschine zu einer Ablageeinheit über eine zum Umlenken der Druckformen in Förderrichtung der Druckformen bewegbare Umlenkfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu transportierenden Druckfolien (11) im Umlenkbereich während der Umlenkbewegung durch die die Umlenkbewegung erzeugenden Umlenkflächen (14, 18), von denen eine flexibel ausgeführt ist, beidseitig fixiert und transportiert werden.

2. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen von einem Druckformzylinder einer Druckmaschine zu einer Ablageeinheit über eine zum Umlenken der Druckformen in Förderrichtung der Druckformen bewegbare Umlenkfläche, dadurch gekennzeichnet, daß an einer eine Umlenkfläche bildenden Transportwalze (14) auf Umlenkwalzen (16, 17) aufgenommene, umlaufende Transportbänder (18) als Umlenkflächen die zu transportierenden Druckfolien (11) entlang eines Umlenkbereiches an der Transportwalze (14) fixieren.

3. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der eine Umlenkfläche bildenden Transportwalze (14) und den als Umlenkfläche fungierenden umlaufenden Transportbändern (18) ein Spaltbereich gebildet wird.

4. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer eine Umlenkfläche bildenden Transportwalze (14) und als Umlenkfläche fungierenden umlaufenden Transportbändern (18) ein gekrümmt ausgebildeter Führungsspalt vorgesehen ist.

5. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umlenkbewegung erzeugenden Umlenkflächen (14, 18) mit der Fördergeschwindigkeit der Druckfolien (11) bewegbar sind.

6. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der als Umlenkfläche fungierenden Transportwalze (14) vom Druckformzylinder (6) aus über Zahnräder (21, 22, 23) erfolgt.

7. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umlenkwalze (16, 17) von der Transportwalze (14) aus angetrieben ist.

8. Vorrichtung zum Transport flexibler Druckformen gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Druckformzylinder (6) unterhalb des zwischen den Umlenkflächen (14, 18) gebildeten Spaltbereiches aus Führungsrechen (12, 13) ein Einlauftrichter gebildet ist.