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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel zum Transportieren der Bedruckstoffbogen und mindestens eine mit der Bogentransporttrommel kompatible Bogentragfläche zum in einem ersten Betriebsmodus erfolgenden Tragen der Bedruckstoffbogen umfasst, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und weiterhin auf eine Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel zum Transportieren der Bedruckstoffbogen und mindestens eine Bogentragfläche zum Tragen der Bedruckstoffbogen umfasst, welche derart kompatibel mit der Bogentransporttrommel ausgebildet ist, dass die Bogentragfläche wahlweise an der Bogentransporttrommel anbringbar und von der Bogentransporttrommel loslösbar ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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In
DE 35 35 621 C2 ist eine Bogenübergabetrommel beschrieben, die Führungsstangen mit darauf sitzenden Sporenrädchen oder Mantelsegmenten umfasst. Die Führungsstangen können entlang eines Führungskanals aus einem radial außen liegenden in einen innen liegenden Bereich verstellt werden.
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In
DE 195 46 311 A1 ist eine Bogenübergabetrommel beschrieben, die austauschbare Mantelsegmente umfasst, die am Trommelkörper befestigbar sind. Die Mantelsegmente sind zusammenfaltbar und weisen einen aufblasbaren Innenraum auf.
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In
EP 0 230 032 B1 ist eine Bogenüberführtrommel beschrieben, bei der zwischen Greiferreihen Bogentragelemente einhängbar sind, die den Trommelumfang bilden und an Halterungen mittels Schnellverschluss gelagert sind.
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In dem
DE 86 11 832 U1 ist eine Bogendruckmaschine mit einer Bogentransporttrommel beschrieben, für welche verschiedenartige Bogentragflächen vorgesehen sind. Eine in Abhängigkeit von drucktechnischen und bedruckstoffspezifischen Parametern des zu erledigenden Druckauftrages ausgewählte der Bogentragflächen ist auf der Bogentransporttrommel installiert. Die für diesen Druckauftrag nicht benötigten der Bogentragflächen werden anscheinend außerhalb der Bogendruckmaschine gespeichert. Die installierte Bogentragfläche kann gegen eine der gespeicherten Bogentragflächen ausgewechselt werden, falls ein anderer, nachfolgender Druckauftrag diesen Austausch erforderlich macht.
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In der
EP 0 839 649 B1 ist eine Bogendruckmaschine beschrieben, deren Bogentransporttrommel zwei verschiedenartige Bogentragflächen aufweist, welche beide permanent an der Bogentransporttrommel befestigt sind. Bei jedem Druckauftrag wird eine der Bogentragflächen in einer Aktivposition zum Tragen der Bedruckstoffbogen verwendet und die andere Bogentragfläche in einer Passivposition, in welcher die nicht benutzte Bogentragfläche aber nach wie vor an der Bogentransporttrommel angebracht ist, gespeichert. Welche der Bogentragflächen sich in der Aktivposition befindet und welche in der Passivposition, hängt von dem jeweiligen Druckauftrag ab, z. B. davon, ob dieser Papierbögen- oder Kartonbögenverarbeitung erfordert.
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Sowohl bei dem einen als auch bei dem anderen zuvor genannten Stand der Technik ist die Umrüstung der Bogentransporttrommel mit manuell auszuführenden Rüstarbeiten verbunden, welche vergleichsweise viel Rüstzeit erfordern.
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen anzugeben, durch welches günstige Voraussetzungen für eine Rüstzeitverkürzung gegeben sind, und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Maschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird einerseits durch ein der eingangs genannten Verfahrensgattung entsprechendes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und andererseits durch eine der eingangs genannten Maschinengattung entsprechende Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel zum Transportieren der Bedruckstoffbogen und mindestens eine mit der Bogentransporttrommel kompatible Bogentragfläche zum in einem ersten Betriebsmodus erfolgenden Tragen der Bedruckstoffbogen umfasst, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine in dem ersten Betriebsmodus betrieben und dabei die Bogentragfläche an der Bogentransporttrommel angebracht gehalten wird und dass die Maschine in einem zweiten Betriebsmodus betrieben und dabei die Bogentragfläche von der Bogentransporttrommel losgelöst in der Maschine gespeichert wird.
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Die zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete, erfindungsgemäße Maschine zur Verarbeitung von Bedruckstoffbogen, welche eine Bogentransporttrommel zum Transportieren der Bedruckstoffbogen und mindestens eine Bogentragfläche zum Tragen der Bedruckstoffbogen umfasst, welche derart kompatibel mit der Bogentransporttrommel ausgebildet ist, dass die Bogentragfläche wahlweise an der Bogentransporttrommel anbringbar und von der Bogentransporttrommel loslösbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bogentragfläche in einem ersten Betriebsmodus der Maschine an der Bogentransporttrommel angebracht ist und in einem zweiten Betriebsmodus der Maschine in letzterer gespeichert und von der Bogentransporttrommel losgelöst ist.
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Durch die Erfindung sind günstige Voraussetzungen für eine Halb- oder Vollautomatisierung des Umrüstens der Bogentransporttrommel und infolgedessen auch für eine Verkürzung der Rüstzeit gegeben.
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Gemäß der Erfindung ist die Bogentragfläche zwar in oder an der Maschine befestigt, dabei jedoch nicht mehr an der Bogentransporttrommel befestigt Die Bogentragfläche ist in dem zweiten Betriebsmodus an einem von der Bogentransporttrommel verschiedenen Maschinenteil der Maschine befestigt und dreht sich somit in dem zweiten Betriebsmodus nicht mit der Bogentransporttrommel mit. Die Bogentragfläche wird in dem zweiten Betriebsmodus also nicht separat von der Maschine sondern in der Maschine, d. h. in oder an der Maschine befestigt, gespeichert.
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Weiterbildungen der Erfindung, die in den Unteransprüchen genannt sind, werden nachstehend im Einzelnen kurz erläutert:
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Gemäß einer Weiterbildung umfasst die Maschine mindestens eine weitere solche Bogentragfläche und somit mehrere Bogentragflächen. Diese Bogentragflächen sind derart kompatibel mit der Bogentransporttrommel ausgebildet, dass die Bogentragflächen in dem ersten Betriebsmodus der Maschine an der Bogentransporttrommel angebracht sind und in dem zweiten Betriebsmodus der Maschine in letzterer gespeichert und von der Bogentransporttrommel losgelöst sind. Die Bogentragflächen werden also in dem ersten Betriebsmodus an der Bogentransporttrommel angebracht gehalten und in dem zweiten Betriebsmodus von der Bogentransporttrommel losgelöst in der Maschine gespeichert. Die Bogentragflächen sind in dem ersten Betriebsmodus zusammen an der Bogentransporttrommel angebracht und in dem zweiten Betriebsmodus gleichzeitig von letzterer abgelöst. Die hier beschriebene Weiterbildung ist hinsichtlich einer doppelgroßen Bogentransporttrommel und ebenso hinsichtlich einer dreifachgroßen Bogentransporttrommel, an welcher im ersten Betriebsmodus außer den beiden genannten Bogentragflächen noch eine Bogentragfläche angebracht ist und somit insgesamt drei Bogentragflächen angebracht sind, vorteilhaft.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung wird die oder jede genannte Bogentragfläche in dem zweiten Betriebsmodus in einem Speicher der Maschine gespeichert. Die Maschine umfasst also mindestens einen Speicher zum in dem zweiten Betriebsmodus erfolgenden Speichern der oder jeder genannten Bogentragfläche. Die Maschine kann einen ersten Speicher für die eine Bogentragfläche und einen zweiten Speicher für die weitere Bogentragfläche, d. h. für jede der vorhandenen Bogentragflächen jeweils einen eigenen Speicher, umfassen oder stattdessen einen gemeinsamen, einzigen Speicher für beide bzw. sämtliche Bogentragflächen der Bogentransporttrommel umfassen. Der oder die Speicher ist bzw. sind für eine sichere und geschützte, zeitweilige Verwahrung der Bogentragfläche(n) vorteilhaft.
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Gemäß einer hinsichtlich einer schnellen Umrüstung vorteilhaften Weiterbildung ist eine Fördereinrichtung der Maschine derart als Halb- oder Vollautomatik ausgebildet und angesteuert, dass bei der zum Zwecke des Wechsels von dem ersten Betriebsmodus zu dem zweiten Betriebsmodus halb- oder vollautomatisch erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die oder jede genannte Bogentragfläche maschinell in den Speicher hinein gefördert wird.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist in verfahrenstechnischer Hinsicht vorgesehen, dass bei der zum Zwecke des Wechsels von dem ersten Betriebsmodus zu dem zweiten Betriebsmodus halb- oder vollautomatisch erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die oder jede genannte Bogentragfläche während eines rotativen Stillstandes der Bogentransporttrommel von letzterer maschinell ab- bzw. losgelöst wird.
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Im Rahmen dieser Weiterbildung ist in maschinentechnischer Hinsicht vorgesehen, dass eine Steuerungseinrichtung der Maschine derart in einer steuerungstechnischen Verbindung mit der Bogentransporttrommel steht, dass bei der zum Zwecke des Wechsels von dem ersten Betriebsmodus zum zweiten Betriebsmodus erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die oder jede genannte Bogentragfläche von der Bogentransporttrommel während eines durch die Steuerungseinrichtung dabei aufrechterhaltenen rotativen Stillstandes der Bogentransporttrommel maschinell losgelöst wird. Der rotative Stillstand ist ein wesentlicher Unterschied, welcher im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung gegenüber halb- oder vollautomatisch funktionierenden Einrichtungen zum Zu- und Abführen von Druckplatten zu bzw. von einem Plattenzylinder besteht. Solche automatische Plattenwechseleinrichtungen erfordern nämlich eine Rotation des Plattenzylinders sowohl während des Anbringens der Druckplatte an dem Plattenzylinder als auch während des Loslösens der Druckplatte von dem Plattenzylinder.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist eine oder die zuvor bereits genannte Fördereinrichtung der Maschine derart als Halb- oder Vollautomatik ausgebildet und angesteuert, dass bei der zum Zwecke des Wechsels von dem zweiten Betriebsmodus zu dem ersten Betriebsmodus halb- oder vollautomatisch erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die oder jede genannte Bogentragfläche mittels der Fördereinrichtung maschinell auf die Bogentransporttrommel gefördert wird. Dadurch wird eine aufgrund der Größe der Bogentragfläche(n) in vielen Fällen nur auf umständliche Art und Weise mögliche manuelle Handhabung der Bogentragfläche(n) vermieden.
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Ebenfalls hinsichtlich der Entlastung des Bedienpersonals von manuell auszuführenden Rüstarbeiten vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei der zum Zwecke des Wechsels von dem zweiten Betriebsmodus zu dem ersten Betriebsmodus halb- oder vollautomatisch erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die (einzige) oder jede genannte - d. h. für die Bogentransporttrommel vorhandene - Bogentragfläche während eines rotativen Stillstandes der Bogentransporttrommel an letzterer maschinell angebracht wird. Dazu kann eine Steuerungseinrichtung der Maschine derart in einer steuerungstechnischen Verbindung mit der Bogentransporttrommel stehen, dass bei der zum Zwecke des Wechsels von dem zweiten Betriebsmodus zu dem ersten Betriebsmodus erfolgenden Umrüstung der Bogentransporttrommel die oder jede genannte Bogentragfläche während eines durch die Steuerungseinrichtung dabei aufrecht erhaltenen rotativen Stillstandes der Bogentransporttrommel an letzterer maschinell angebracht wird.
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Falls es sich bei der Maschine um eine Bogendruckmaschine handelt, dann können sich die beiden genannten Betriebsmodi bezüglich der in ihnen jeweils zu bedruckenden Bedruckstoffbogenart voneinander unterscheiden. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass in dem ersten Betriebsmodus eine biegelabile Bogensorte, wie z. B. Papierbogen, und in dem zweiten Betriebsmodus eine biegestabile Bogensorte, wie z. B. Kartonbogen, mittels der Maschine bedruckt werden.
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Weitere funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Magazin zum Speichern der Bogentragflächen,
- 2 bis 5 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem horizontal ausgerichteten Magazin bzw. Speicher,
- 6 bis 8 ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem die Bogentragflächen biegeelastisch sind und der Speicher gekrümmt ist und
- 9 ein viertes Ausführungsbeispiel, bei dem die Bogentragflächen biegestarr sind.
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Jedes der dargestellten Ausführungsbeispiele bezieht sich auf eine in Reihenbauweise ausgebildete Bogendruckmaschine 1 mit nacheinander angeordneten Druckwerken 2, 3 für den Offsetdruck. Die Bogendruckmaschine 1 ist ein wahlweise zwischen purem Schöndruckbetrieb und Schön- und Wiederdruckbetrieb umschaltbarer Perfektor. Zwischen einem Gegendruckzylinder 4 des in Bogenlaufrichtung vorgeordneten Druckwerks 2 und einem Gegendruckzylinder 5 des nachgeordneten Druckwerks 3 befindet sich eine doppelgroße Bogentransporttrommel 6, welche im Druckbetrieb die Bedruckstoffbogen unmittelbar vom vorgeordneten Gegendruckzylinder 4 übernimmt und unmittelbar an den nachgeordneten Gegendruckzylinder 5 übergibt Die Gegendruckzylinder 4, 5 und die Bogentransporttrommel 6 weisen jeweils mehrere, im Speziellen zwei, Greifersysteme 12, 13 auf, die zum Festklemmen der Bedruckstoffbogen dienen und in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander, die hier 180° betragen, entlang des Zylinder- bzw. Trommelumfangs verteilt angeordnet sind.
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Die Bogentransporttrommel 6 ist eine sogenannte Vario-Trommel, deren wirksames Trommelprofil den jeweiligen Erfordernissen entsprechend variiert werden kann. Um dem Trommelprofil eine im Wesentlichen kreisförmige Außenkontur zu verleihen, sind Bogentragflächen 7, 8 an einem Grundkörper 9 der Bogentransporttrommel 6 bedarfsweise befestigbar. Um dem Trommelprofil eine schmale, im Speziellen eine ovale oder rhombische, Außenkontur zu verleihen, sind die Bogentragflächen 7, 8 von dem Grundkörper 9 bedarfsweise wieder abnehmbar. Ohne die Bogentragflächen 7, 8, d. h., wenn diese deinstalliert sind, kommt der schmal (oval oder rhombisch) konturierte Grundkörper 9 in das Trommelprofil bestimmender Weise zur Wirksamkeit. Die Bogentransporttrommel 6 wird im puren Schöndruckbetrieb unter Einsatz ihrer dabei installierten Bogentragflächen 7, 8 sowohl für den Transport labiler Bedruckstoffbogen, z. B. Papierbogen, als auch für den Transport stabiler Bedruckstoffbogen, z. B. Kartonbogen, genutzt, je nachdem welche der beiden Bogenarten dem jeweiligen Druckauftrag entsprechend bedruckt werden muss. Im Schön- und Wiederdruckbetrieb wird die Bogentransporttrommel 6 nur für die labilen Bedruckstoffbogen unter Einsatz der Bogentragflächen 7, 8 genutzt und für die stabilen Bedruckstoffbogen ohne Einsatz der Bogentragflächen 7, 8, d. h. bei von dem Grundkörper 9 abgenommenen, deinstallierten Bogentragflächen 7, 8, genutzt.
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Die Bogentragflächen 7, 8 sind sogenannte Anti-Schmier-Flächen, welche aufgrund ihrer Material- und/oder Reliefbeschaffenheit eine die noch frische Druckfarbe auf noch nicht hinreichend getrockneten Bedruckstoffbögen von sich abweisende Eigenschaft besitzen. Die Bogentragflächen 7, 8 können z. B. mit Chrom oder einem anderen farbabweisenden Material beschichtet sein und/oder mit einer Mikrorauigkeit oder Makrostruktur versehen sein. Die Bogentragflächen 7, 8 können auch mit einem textilen Material belegt sein, dessen Gewebe ein farbabweisendes Relief bildet und/oder mit einer farbabweisenden Imprägnierung getränkt ist.
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Die Bogendruckmaschine 1 umfasst einen von der Bogentransporttrommel 6 externen und neben letzterer angeordneten Speicher 10, in dem die Bogentragflächen 7, 8 während jenes Betriebsmodus der Bogendruckmaschine 1 gespeichert bzw. magaziniert werden, in welchem die Bogentragflächen 7, 8 für den Transport der Bedruckstoffbögen nicht benötigt werden und deshalb von der Bogentransporttrommel 6 entfernt sind. Außerdem umfasst die Bogendruckmaschine 1 eine Fördereinrichtung 11 zum Fördern der Bogentragflächen 7, 8. Mittels dieser Fördereinrichtung 11 werden der Bogentransporttrommel 6 die Bogentragflächen 7, 8 aus dem Speicher 10 zugeführt, wenn die Bogentransporttrommel 6 mit den Bogentragflächen 7, 8 in halb- oder vorzugsweise vollautomatischer Weise bestückt wird. Die Fördereinrichtung 11 dient auch dazu, die Bogentragflächen 7, 8 nach deren Gebrauch von der Bogentransporttrommel 6 automatisch abzuführen und wieder in den Speicher 10 zurückzufordern.
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Eine elektronische Steuerungseinrichtung 15 steuert gemäß eines in ihr gespeicherten Programmes die Bogentransporttrommel 6, den Speicher 10 und die Fördereinrichtung 11 während der automatischen Installation und Deinstallation der Bogentragflächen 7, 8. Die Steuerungseinrichtung 15 ist mit einem die Bogentransporttrommel 6 im Druckbetrieb rotierenden Motor steuerungstechnisch verknüpft und hält den Motor und somit die Bogentransporttrommel 6 über jene Installations-Zeitspanne hinweg rotativ still, an deren Anfang die zu installierende Bogentragfläche 7 bzw. 8 mit der Bogentransporttrommel 6 in Kontakt kommt und an deren Ende die Bogentragfläche ordnungsgemäß installiert ist. Außerdem ist die Steuerungseinrichtung 15 mit Antrieben des Speichers 10 und der Fördereinrichtung 11 steuerungstechnisch verknüpft.
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Im Nachstehenden wird auf die verschiedenen Ausführungsbeispiele im Einzelnen Bezug genommen.
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Bei dem in 1 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel sind die Bogentragflächen 7, 8 dünne und flexible Platten, z. B. federnde Bleche oder biegeelastische Folien, von im Wesentlichen rechteckiger Gestalt. Der Speicher 10 ist eine Kassette und im Wesentlichen oberhalb der Bogentransporttrommel 6 und auf der Höhe eines Druckformzylinders 112 des Druckwerkes 3 und dessen turmartig aufragenden Walzenstuhles 113 angeordnet. Der Speicher 10 ist in mehrere, separate Fächer für die Bogentragflächen 7, 8 unterteilt, d. h. mehrschächtig ausgebildet, und erstreckt sich in eine im Wesentlichen vertikale Längsrichtung, welche auch der Vorschubrichtung der Bogentragflächen 7, 8 innerhalb des Speichers 10 entspricht. Der Speicher 10 ist mit einer aus Rollen oder Schienen gebildeten Führung für die Bogentragflächen 7, 8 und mit mindestens einem Antriebselement 114, im Speziellen einer Antriebsrolle, ausgestattet, welches die jeweilige Bogentragfläche 7 oder 8 aus dem Speicher 10 herausschiebt und nach ihrem Gebrauch wieder in den Speicher 10 hineinzieht. An den Speicher 10 schließt sich die Fördereinrichtung 11 an, welche eine zur Bogentransporttrommel 6 hin und von letzterer weg in einer Seitenwand schwenkbar gelagerte Führung 115 und ein Antriebselement 116, das ebenfalls als eine Antriebsrolle ausgebildet ist, umfasst.
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Die Bogentransporttrommel 6 weist an jedem ihrer beiden einander entgegengesetzten Trommelachsenenden zwei diametral angeordnete Führungen 117, 118 für die Bogentragflächen 7, 8, also insgesamt vier Führungen, auf. Die Führungen 117, 118 der Bogentransporttrommel 6 bestimmen jeweils eine kreisbogenförmige Führungsbahn und liegen seitlich außerhalb der größtmöglichen in der Bogendruckmaschine 1 verarbeitbaren Bogenformatbreite. Somit kann die Bogenhinterkante eines jeden vom Gegendruckzylinder 5 an der Bogenvorderkante ergriffenen Bedruckstoffbogens kurzzeitig zwischen der einen Führung 117 und ihrem am anderen Trommelachsenende liegenden Gegenstück oder der anderen Führung 118 und deren Gegenstück hindurch in einen im Wesentlichen sichelförmigen Freiraum 119 bzw. 120 hineinragen, der zwischen dem Grundkörper 9 und einem imaginären Greiferflugkreis 121 der Greifersysteme 12, 13 der Bogentransporttrommel 6 bei abgenommenen Bogentragflächen 7, 8 offen klafft. Die Führungen 117, 118 sind mit dem Grundkörper 9 drehfest verbunden und drehen sich somit zusammen mit dem Grundkörper 9 bei im Druckbetrieb rotierender Bogentransporttrommel 6. Die Führungsbahnen der Führungen 117, 118 sind konzentrisch mit dem Greiferflugkreis 121 und weisen einen etwas geringeren Krümmungsradius als der Greiferflugkreis 121 auf, so dass die Bogentragflächen 7, 8 in etwa mit dem Greiferflugkreis 121 radial bündig sind, wenn die Bogentragflächen 7, 8 in den bzw. auf den Führungen 117, 118 sitzen.
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Die Führung 115 der Fördereinrichtung 11 erstreckt sich zumindest mit ihrem unteren Abschnitt zum vorgeordneten Gegendruckzylinder 4 hin und leicht geneigt, d. h. im flachen Winkel, relativ zum Speicher 10. Ein freies Führungsende der Führung 115 kann in eine erste Position und eine zweite Position, die in 1 mit Phantomlinien angedeutet ist, wahlweise geschwenkt werden. In der ersten Position ist die Führung 115 zur Bogentransporttrommel 6 hin verstellt und befindet sich das freie Führungsende derart in Gegenüberlage mit einer der Führungen 117, 118 der Bogentransporttrommel 6, dass sich angetrieben von den Antriebselementen 114, 116 die Bogentragfläche 7 oder 8 aus der Führung 115 in die entsprechende Führung 117 oder 118 der Bogentransporttrommel 6 hineinschieben lässt. In der zweiten Position ist das freie Führungsende der Führung 115 von der Bogentransporttrommel 6 weg verstellt und befindet sich dieses freie Führungsende außer Gegenüberlage mit der entsprechenden Führung der Bogentransporttrommel 6. Während des Druckbetriebs nimmt die Führung 115 ebendiese zweite Position ein. In beiden Positionen, in der ersten Position und in der zweiten Position, befindet sich das freie Führungsende in unmittelbarer Nähe eines gemeinsamen, imaginären Tangentialpunktes des vorgeordneten Gegendruckzylinders 4 und der Bogentransporttrommel 6. Dieser Tangentialpunkt wird auch als sogenannter Bogenübergabepunkt bezeichnet, weil in seinem Bereich die Übergabe des Bedruckstoffbogens von dem Gegendruckzylinder 4 an die Bogentransporttrommel 6 erfolgt.
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Bei dem in den 2 bis 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel sind die Bogentragflächen 7, 8, die Bogentransporttrommel 6 einschließlich ihrer Führungen 217, 218, die Fördereinrichtung 11 einschließlich ihrer schwenkbaren Führung 215 und die Antriebselemente 214, 216 von der gleichen Beschaffenheit wie im ersten Ausführungsbeispiel (1). Um dies zu verdeutlichen sind gegenüber 1 um jeweils den Betrag 100 erhöhte Bezugszeichen 214 bis 218 für jene Teile verwendet worden, die mit den Teilen 114 bis 118 aus 1 baugleich sind.
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Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind beim zweiten der Speicher 10 und die daran angeschlossene Fördereinrichtung 11 jedoch unterhalb des Gegendruckzylinders 4 und der Bogentransporttrommel 6 platziert und derart ausgerichtet, dass die Längsrichtung des Speichers 10, welche auch die Vorschubrichtung der Bogentragflächen 7, 8 in diesem Speicher ist, im Wesentlichen horizontal ist. Anhand der Detaildarstellung gemäß 3 ist zu erkennen, dass die Führungen 217, 218 mit entlang ihrer Führungsbahnen angeordneten Führungsrollen 219 ausgestattet sind, gegen welche die automatisch zu installierende oder deinstallierende, jeweilige Bogentragfläche - in 3 ist dies beispielhaft die Bogentragfläche 8 - durch das Antriebselement 216 gepresst wird, welches dabei auf der Bogentragfläche 8 abrollt und letztere dadurch frikativ vorwärts treibt. Das Antriebselement 216 hat eine gummielastische Umfangsoberfläche, mit der es beim Fördern der Bogentragfläche 8 auf dieser abrollt. Damit das Antriebselement 216 im Druckbetrieb nicht mit der rotierenden Bogentransporttrommel 6 kollidiert, ist es von der Bogentransporttrommel 6 mittels eines Schwenkhebels 220 vor Aufnahme des Druckbetriebes abstellbar gelagert.
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Der Speicher 10 ist in einen ersten Schacht 221 zur Aufnahme der einen Bogentragfläche 7 und einem separaten, zweiten Schacht 222 zur Aufnahme der anderen Bogentragfläche 8 ausgestattet, wobei die beiden Schächte 221, 222 nebeneinander angeordnet und durch eine Trennwand oder dergleichen voneinander getrennt sind. Der Speicher 10 ist somit in verschiedene Fächer für die Bogentragflächen 7, 8 unterteilt. Demgemäß ist auch das Antriebselement 214, bei welchem es sich ebenfalls um eine mit elastischer Umfangsoberfläche versehene Antriebsrolle handelt, mehrfach am Speicher 10 angeordnet, nämlich pro Schacht 221, 222 mindestens in einem Exemplar. Jeder der Schächte 221, 222 hat eine eigene, geradlinige Führungsbahn 223, die in 3 am Beispiel des ersten Schachtes 221 mit einer Phantomlinie angedeutet ist. Die Führungsbahn 223 ist durch in einer Reihe angeordnete Führungsrollen 224 bestimmt und könnte stattdessen durch eine die Führungsrollen 224 ersetzende Führungsschiene bestimmt sein. Das Antriebselement 214 presst die jeweilige Bogentragfläche 7 oder 8 gegen die Führungsrollen 224 und bewirkt durch sein Abrollen auf dieser Bogentragfläche deren Vorschub entlang der Führungsbahn 223. Ein von dem Antriebselement 216 vorgegebener Klemm- bzw. Kontaktpunkt 225 liegt nicht in der geradlinigen Flucht der Führungsbahn 223 des ersten Schachtes und ist auch nicht fluchtend mit der Führungsbahn des zweiten Schachtes 222. Infolgedessen wird die zu installierende Bogentragfläche 8 bei ihrer Installation durch das Antriebselement 216 zur Bogentransporttrommel 6 hin umgebogen und gezwungen, sich dem Verlauf der Führung 217 anzupassen bzw. an die Bogentransporttrommel 6 eng anzuschmiegen.
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Eine sichere Befestigung der Bogentragflächen 7, 8 an der Bogentransporttrommel 6 ist dadurch gegeben, dass jeder der Führungen 217, 218 ein Halteeinrichtungs-Paar zugeordnet ist, wobei jedes der Halteeinrichtungs-Paare eine vordere Halteeinrichtung 226 zum Halten des in Rotationsrichtung der Bogentransporttrommel 6 gesehen vorlaufenden Tragflächenendes der Bogentragfläche 7 oder 8 und eine hintere Halteeinrichtung 227 zum Halten des nachlaufenden Tragflächenendes bzw. der Hinterkante der entsprechenden Bogentragfläche aufweist.
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In ihrem an der Bogentransporttrommel 6 installierten Zustand, in welchem die Bogentragflächen 7, 8 endseitig mit den jeweils zwei Halteeinrichtung 226, 227 fixiert sind, werden die Bogentragflächen 7, 8 in ihrem zwischen den Halteeinrichtungen 226, 227 liegenden Längenabschnitt über die Führungsrollen 219 durch Federn 228, mit denen die Führungsrollen 219 im Wesentlichen in trommelradialer Richtung belastet sind, nach außen gedrückt und dadurch unter einer die Formstabilität sichernden Biegespannung gehalten. Durch diese Federlagerung der Bogentragflächen 7, 8 ist deren im installierten Zustand konvexe, schalenförmige Gestalt bzw. ihre im Wesentlichen kreisbogenförmige Biegelinie im installierten Zustand sicher gewährleistet.
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4 zeigt die vordere Halteeinrichtung 226 im Detail, so dass deren klauenförmige Querschnittsform gut zu erkennen ist. Die vordere Halteeinrichtung 226 ist als eine relativ zur Drehachse der Bogentransporttrommel 6 parallele Schiene ausgebildet und weist einen Schlitz 229 auf, der zwecks Zentrierung der Bogentragfläche 8 bei deren Einführung in den Schlitz 229 eingangsseitig angeschrägt ist. Der Schlitz 229 ist auf seiner in die druckbetriebsmäßige Rotationsrichtung - das ist in 3 die Uhrzeigerdrehrichtung - der Bogentransporttrommel 6 weisenden Schlitzseite durch einen Schlitzboden geschlossen und auf seiner entgegengesetzten, der zu empfangenden Bogentragfläche 8 zugewandten Schlitzseite offen. Die vordere Halteeinrichtung 226 fungiert als ein Anschlag für die verjüngte Vorderkante der Bogentragfläche 8, wenn letztere auf den Boden des Schlitzes 229 bzw. dessen geschlossene Seite stößt, und sichert bei in die vordere Halteeinrichtung 226 eingesteckter Vorderkante auch deren trommelradiale Lage.
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5 zeigt die hintere Halteeinrichtung 227 im Detail, so dass zu erkennen ist, dass die hintere Halteeinrichtung 227 als eine Arretierungsklappe ausgebildet ist und eine um ein Drehgelenk 230 der Bogentransporttrommel 6 herum schwenkbare Schiene 231 mit einem eingangsseitig angeschrägten Schlitz 232 umfasst. Die beiden Schienen der Halteeinrichtungen 226, 227 sind derart angeordnet, dass ihre Schlitze im Wesentlichen einander zugewandt sind. Die beiden Schienen erstrecken sich als Traversen jeweils in relativ zur Drehachse der Bogentransporttrommel 6 paralleler Längsrichtung im Wesentlichen über die gesamte Trommellänge. Der Schiene 231 der hinteren Halteeinrichtung 227 ist eine Rückstellfeder 233 zugeordnet, welche aufgrund ihrer Vorspannung bestrebt ist, die hintere Halteeinrichtung 227 bzw. deren Schiene 231 im Wesentlichen auf die vordere Halteeinrichtung 226 zu in eine Eingriffs- oder Halteposition 227.1 zu verstellen und dabei den ebenfalls verjüngt profilierten Schlitz 232 über die Hinterkante der Bogentragfläche 8 zu stülpen. An der hinteren Halteeinrichtung 227 ist eine Kontaktrolle 234 angebracht, welche durch die Führung 215 (vgl. 3) kontaktierbar ist, wenn die Führung 215 zur rotativ dabei stillstehenden Bogentransporttrommel 6 hin verstellt wird. Der Kontakt zwischen der Führung 215 und der hinteren Halteeinrichtung 227 bewirkt, dass letztere durch erstere gegen die Wirkung der Rückstellfeder 233 in das Innere der Bogentransporttrommel 6 so weit zurückgedrängt wird, dass der Zu- oder Abführweg der Bogentragfläche 8 frei ist und nicht mehr durch die hintere Halteeinrichtung 227 versperrt ist. Danach befindet sich die hintere Halteeinrichtung 227 so lange in ihrer von der Bogentragfläche 8 zurückgezogenen Warte- oder Passivstellung 227.2, bis die Führung 215 nach erfolgter Installation der Bogentragfläche 8 auf der Bogentransporttrommel 6 wieder von letzterer weg verstellt wird und infolgedessen die Rückstellfeder 233 die hintere Halteeinrichtung 227 zur installierten Bogentragfläche 8 hin verstellt und mit letzterer in einen Halteeingriff bringt. Die hintere Halteeinrichtung 227 schnappt sozusagen von selbst ein, nachdem die Führung 215 wieder abgeschwenkt worden ist.
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In den 6 bis 8 ist ein drittes Ausführungsbeispiel gezeigt. Die darin mit den Bezugszeichen 314, 316, 317 bis 319, 321, 322, 324 bis 334 bezeichneten Teile entsprechen konstruktiv den Teilen 214, 216, 217 bis 219, 221, 222, 224 bis 234 des zweiten Ausführungsbeispiels (vgl. 2 bis 5) in der genannten Reihenfolge und brauchen deshalb bezüglich ihrer Beschaffenheit nicht nochmals erläutert werden. Nachfolgend werden jene Merkmale beschrieben, in denen sich das dritte vom zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet:
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Beim dritten Ausführungsbeispiel ist der Speicher 10 im Wesentlichen kreisringsegmentförmig ausgebildet und verlaufen die Führungsbahnen seiner beiden Schächte 321, 322 konzentrisch mit der Bogentransporttrommel 6 bzw. deren Greiferflugkreis. Die beiden kreisbogenförmigen Führungsbahnen, welche durch die Führungsrollen 324 bestimmt sind, verlaufen konzentrisch miteinander über die Länge der Schächte 321, 322. An den Speicher 10 ist eine wahlweise in eine Aktivposition (7: durchgezogene Linie für den Bogentragflächen-Transport und in eine kollionsfreie Passivposition (7: Phantomlinie) für den Druckbetrieb schwenkbar gelagerte Weiche 335 angeschlossen, in welcher die beiden Führungsbahnen zusammengeführt sind bzw. sich gabeln, je nachdem aus welcher Vorschubrichtung der Bogentragflächen 7, 8 die Weiche betrachtet wird.
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In 8 ist die Weiche 335 im Detail dargestellt, wobei daraus deutlich wird, dass eine erste Schaltrolle 336 und eine zweite Schaltrolle 337 die wesentlichen (Schalt-)Elemente der Weiche 335 sind. Die Schaltrollen 336, 337 sind wahlweise jeweils in eine erste Schaltposition 336.1 bzw. 337.1 und eine zweite Schaltposition 336.2 bzw. 337.2 schwenkbar gelagert. Sind die Schaltrollen 336, 337 in die erste Schaltposition 336.1 bzw. 337.1 verstellt, dann ist eine Weichenstellung der Weiche 335 vorhanden, in welcher die Weiche 335 die Bogentragfläche 8 in den bzw. aus dem zweiten Schacht 322 hinein- oder herausführt Dagegen dient die zweite Schaltposition 336.2 bzw. 337.2 zur Herstellung einer anderen Weichenstellung, bei der die andere Bogentragfläche 7 durch die Weiche 335 in den bzw. aus dem ersten Schacht 321 hinein- oder herausgeführt wird.
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Da beim dritten Ausführungsbeispiel im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel keine mit der beweglichen Führung 215 vergleichbare Führung vorhanden ist und eine solche auch gar nicht erforderlich ist, wird das Verriegeln und Entriegeln der hinteren Halteeinrichtung 327 durch deren zusammen mit der Bogentransporttrommel 6 erfolgende Bewegung bewerkstelligt. Im Laufe dieser Bewegung bzw. der Rotation der Bogentransporttrommel 6 stößt die hintere Halteeinrichtung 327 bzw. deren Kontaktrolle 334 an eine Kurve 338 an, die an der Weiche 335 und somit extern von der Bogentransporttrommel 6 fest angeordnet ist. Die Kurve 338 verläuft im Wesentlichen als eine Sekante bezüglich eines imaginären Flugkreises 339, den die hintere Halteeinrichtung 327 während der Trommelrotation um die Drehachse der Bogentransporttrommel 6 herum beschreibt, und schneidet somit den Flugkreis 339 in einem imaginären Schnittpunkt S. In diesem Schnittpunkt S schlägt die hintere Halteeinrichtung 327 bzw. deren Kontaktrolle 334 im Laufe der in 8 durch einen Pfeil symbolisierten Rotation der Bogentransporttrommel 6 an die Kurve 338 an, so dass die hintere Halteeinrichtung 327 im Laufe der bis zum rotativen Stillstand erfolgenden, geringfügigen Weiterrotation der Bogentransporttrommel 6 nach dem Anschlagen durch die Kurve 338 gegen die Wirkung der Rückstellfeder 333 von der Führung 317 weg und ins Trommelinnere zurückgedrängt wird. Die Bogentransporttrommel 6 kommt kurz darauf in der für die Installation (oder anderenfalls Deinstallation) der jeweiligen Bogentragfläche 7 oder 8 erforderlichen Drehwinkelstellung zum Stillstand, während welchem die Bogentransporttrommel 6 sich in ebendieser, in 7 gezeigten Drehwinkelstellung und die hintere Halteeinrichtung 327 in ihrer in 8 gezeigten, zurückgedrängten Passivposition befindet. Dreht sich die Bogentransporttrommel 6 nach automatisch erfolgter Installation der Bogentragfläche wieder weiter, dann gelangt die hintere Halteeinrichtung 327 bzw. deren Kontaktrolle 334 wieder außer Kontakt mit der Kurve 338 und wird infolgedessen die hintere Halteeinrichtung 327 durch ihre Rückstellfeder 333 selbsttätig in die zum Sichern der Hinterkante der Bogentragfläche erforderliche Eingriffs- oder Halteposition zurückverstellt.
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Eine weitere Besonderheit, die das dritte Ausführungsbeispiel gegenüber dem zweiten aufweist, besteht darin, dass das Antriebselement 316 beim dritten Ausführungsbeispiel in Drehrichtung der Bogentransporttrommel 6 gesehen, einem gemeinsamen Bogenübergabepunkt P6/5 der Bogentransporttrommel 6 und des Gegendruckzylinders 5 nachgeordnet und einem Bogenübergabepunkt P4/6 des anderen Gegendruckzylinders 4 und der Bogentransporttrommel 6 vorgeordnet ist (Beim zweiten Ausführungsbeispiel ist das Antriebselement 216 dem Bogenübergabepunkt P4/6 nachgeordnet und dem Bogenübergabepunkt P6/5 vorgeordnet.). Mit anderen Worten gesagt: Beim dritten Ausführungsbeispiel ist das entsprechende Antriebselement der oberen Trommelhälfte zugeordnet und beim zweiten Ausführungsbeispiel der unteren Trommelhälfte.
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Die nach Erreichen einer bestimmten Vorschubposition der Bogentragfläche 7 oder 8 stattfindende Übergabe dieser Bogentragfläche von dem einen an das andere der Antriebselemente 314, 316 erfolgt im Prinzip genauso wie bei den zuvor erläuterten, anderen Ausführungsbeispielen. D. h., während der Übergabe wird die Bogentragfläche vorübergehend gleichzeitig von den beiden Antriebselementen 314, 316 in die jeweils erforderliche Zuführ- oder Abführrichtung vorwärtsgeschoben, wie dies in 6 beispielhaft dargestellt ist. Die zu fördernde Bogentragfläche wird vor besagter Übergabe-Phase nur von dem einen und nach dieser Übergabe-Phase nur von dem anderen der Antriebselemente 314, 316 allein vorwärtsgeschoben.
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In 9 ist ein viertes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem der Speicher 10 einschließlich seiner den Schächten 421, 422 zugeordneten Antriebselemente (Antriebsrollen) 414 genauso wie beim dritten Ausführungsbeispiel (vgl. 6 bis 8) ausgebildet und innerhalb der Bogendruckmaschine 1 neben der Bogentransporttrommel 6 angeordnet ist.
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Im Gegensatz zu sämtlichen vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispielen, bei denen die Bogentragflächen 7, 8 flexible Platten sind, die während ihrer zum Zwecke der Installation oder Deinstallation erfolgenden Förderung dabei reversibel verbogen werden, sind die Bogentragflächen 7, 8 beim vierten Ausführungsbeispiel starre Schalen, welche während dieser Förderung nicht verbogen werden können und ihre Form permanent beibehalten.
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Aus diesem Grund ist eine Hebeeinrichtung 423 vorgesehen, welche die Bogentragflächen 7, 8 bei der Installation vom Speicher 10 weg und zu Halterungen 424, 425 hin und bei der Deinstallation wieder zurück zum Speicher 10 hebt. Die Halterungen 424,425 sind anstelle der trommelinternen Führungen (vgl. 1, 2, 6: Positionen 117, 118; 217, 218; 317, 318) an der Bogentransporttrommel 6 angeordnet. Falls die Hebeeinrichtung 423 extern von der Bogentransporttrommel 6, z. B. an einem Maschinengestell, fest angeordnet ist, kann ein einziges Exemplar dieser Hebeeinrichtung 423 nacheinander beide Halterungen 424, 425 mit den Bogentragflächen 7, 8 bestücken. Anderenfalls, wenn die Halteeinrichtung trommelintern, d. h. an der Bogentransporttrommel 6 und sich mit letzterer bei ihrer Rotation mitdrehend, angeordnet ist, ist es vorteilhaft, die Hebeeinrichtung 423 mehrfach anzuordnen und somit jeder der Halterungen ein anderes, eigenes Exemplar der Hebeeinrichtung 423 zuzuordnen.
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Die oder jede Hebeeinrichtung 423 umfasst einen hohl profilierten und der Krümmung der Halterungen 424, 425 und der Bogentragflächen 7, 8 angepassten Träger 426, in welchen die zu installierende Bogentragfläche durch das entsprechende Antriebselement 414 hineingeschoben bzw. aus welchem diese Bogentragfläche bei ihrer Deinstallation durch das Antriebselement 414 wieder herausgezogen wird. Der Träger 426 kann z. B. ein über seine Länge gekrümmtes Rohrstück sein. Der Träger 426 ist mittels mindestens eines Schwenkhebels 427, der Bestandteil eines Koppelgetriebes sein kann, zwischen dem Speicher 10 und der jeweiligen Halterung 424 oder 425 entlang einer vom Träger 426 dabei beschriebenen, imaginären Kurvenbahn hin- und herbeweglich gelagert, so dass er die in ihm sitzende Bogentragfläche zielgenau in die Halterung 424 oder 425 einzusetzen oder in den Speicher 10 einzuschieben vermag.
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Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es allen hierin beschriebenen vier Ausführungsbeispielen eigen ist, dass die Bogentransporttrommel 6 während der Installation einer jeden Bogentragfläche 7, 8 an der Bogentransporttrommel 6 und auch während der Deinstallation nicht rotiert. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass die Bogentransporttrommel 6 gemäß des in der Steuerungseinrichtung 15 ablaufenden Programmes nach der in einem ersten Schritt erfolgten Installation (bzw. stattdessen Deinstallation) der ersten Bogentragfläche 7 und vor der in einem zweiten Schritt erfolgenden Installation (bzw. stattdessen Deinstallation) der zweiten Bogentragfläche 8 aus einer für das Aufsetzen oder das Abnehmen der ersten Bogentragfläche 7 auf die bzw. von der Bogentransporttrommel 6 geeigneten Drehwinkelstellung in eine für das Aufsetzen oder das Abnehmen der zweiten Bogentragfläche 8 auf die bzw. von der Bogentransporttrommel 6 geeignete Drehwinkelstellung motorisch gedreht wird. Der zwischen den beiden automatisch erfolgenden Montageschritten (bzw. Demontageschritten) erfolgende Drehwinkelstellungs-Wechsel dient in diesen Fällen lediglich dazu, die für die jeweilige Bogentragfläche an der Bogentransporttrommel 6 angeordnete Führung oder Halterung in die korrekte Relativposition relativ zum Speicher 10 zu verstellen.
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Bei jedem Ausführungsbeispiel ist es möglich, den Speicher 10 mit einer der Wartung der Bogentragflächen 7, 8 dienenden Zusatz- bzw. Hilfseinrichtung, wie z. B. einer Reinigungseinrichtung zum Waschen der im Speicher 10 gespeicherten Bogentragflächen 7, 8, zu versehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bogendruckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Druckwerk
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6
- Bogentransporttrommel
- 7
- Bogentragfläche
- 8
- Bogentragfläche
- 9
- Grundkörper
- 10
- Speicher
- 11
- Fördereinrichtung
- 12
- Greifersystem
- 13
- Greifersystem
- 14
- J.
- 15
- Steuerungseinrichtung
- 16 bis 111
- J.
- 112
- Druckformzylinder
- 113
- Walzenstuhl
- 114
- Antriebselement
- 115
- Führung
- 116
- Antriebselement
- 117
- Führung
- 118
- Führung
- 119
- Freiraum
- 120
- Freiraum
- 121
- Greiferflugkreis
- 122 bis 213
- ./.
- 214
- Antriebselement
- 215
- Führung
- 216
- Antriebselement
- 217
- Führung
- 218
- Führung
- 219
- Führungsrolle
- 220
- Schwenkhebel
- 221
- erster Schacht
- 222
- zweiter Schacht
- 223
- Führungsbahn
- 224
- Führungsrolle
- 225
- Kontaktpunkt
- 226
- vordere Halteeinrichtung
- 227
- hintere Halteeinrichtung
- 227.1
- Halteposition
- 227.2
- Passivposition
- 228
- Feder
- 229
- Schlitz
- 230
- Drehgelenk
- 231
- Schiene
- 232
- Schlitz
- 233
- Rückstellfeder
- 234
- Kontaktrolle
- 235 bis 313
- ./.
- 314
- Antriebselement
- 315
- ./.
- 316
- Antriebselement
- 317
- Führung
- 318
- Führung
- 319
- Führungsrolle
- 320
- ./.
- 321
- erster Schacht
- 322
- zweiter Schacht
- 323
- ./.
- 324
- Führungsrolle
- 325
- Kontaktpunkt
- 326
- vordere Halteeinrichtung
- 327
- hintere Halteeinrichtung
- 328
- Feder
- 329
- Schlitz
- 330
- Drehgelenk
- 331
- Schiene
- 332
- Schlitz
- 333
- Rückstellfeder
- 334
- Kontaktrolle
- 335
- Weiche
- 336
- Schaltrolle
- 336.1
- erste Schaltposition
- 336.2
- zweite Schaltposition
- 337
- Schaltrolle
- 337.1
- erste Schaltposition
- 337.2
- zweite Schaltposition
- 338
- Kurve
- 339
- Flugkreis
- 340 bis 413
- J.
- 414
- Antriebselement
- 415 bis 420
- J.
- 421
- erster Schacht
- 422
- zweiter Schacht
- 423
- Hebeeinrichtung
- 424
- Halterung
- 425
- Halterung
- 426
- Träger
- 427
- Schwenkhebel