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Die
Erfindung betrifft eine Übertragungstrommel
zum Fördern
eines Bogens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Übertragungstrommel
einer Bogendruckmaschine besteht aus einem Trommelkörper, der
mit Zapfen in Seitenwänden
gelagert ist. Am Trommelkörper
ist mindestens ein Greifersystem zum Halten eines Bogens am vorlaufenden
Bogenrand angeordnet. Das Greifersystem besteht aus einer Vielzahl
von Einzelgreifern, die auf einer schwenkbaren Greiferwelle angeordnet
sind. Die Greiferwelle liegt parallel zur Drehachse der Übertragungstrommel.
Bei einer speziell für
eine Bogenwendung vorgesehenen Wendetrommel sind die Einzelgreifer
als Zangengreifer ausgebildet. Die Zangengreifer übernehmen
den Bogen von einem Greifersystem einer vorgeordneten Speichertrommel
und übergebenden
Bogen an ein Greifersystem eines Druckzylinders. Die Übernahme
und Übergabe
erfolgt jeweils am Bogenrand entlang einer Greiferschließlinie.
Die Greiferschließlinien
liegen in einer zylindermantelförmigen
Umlaufkontur der Wendetrommel. Der Trommelkörper und die daran befestigten
Anbauten, wie Greifersysteme und Leitbleche, bilden eine für die Bogenführung wirksame
aerodynamische Außenkontur.
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Eine
Wendevorrichtung nach der
DE
199 49 412 A1 enthält
eine Wendetrommel mit fester Außenkontur.
Um ein Ablösen
eines Bogens von einer vorgeordneten Speichertrommel zu verbessern,
kann aus dem Inneren der Wendetrommel heraus Luft geblasen werden.
Die Luft tritt durch einen Kanal, der im Bereich eines Zangengreifersystems
ausgebildet ist. Die Zangengreifer vollführen während eines Umlaufes der Wendetrommel
eine Schwenkbewegung, wozu entsprechende Freiräume vorgesehen sind.
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Die
DE 103 55 045 A1 beschreibt
eine Trommel mit variabler Außenkontur.
Zum Einstellen der Außenkontur
auf die Biegesteifigkeit von zu fördernden Bogen sind an den
Trommelkörpern
biegeelastische Mantelbleche schwenkbar angeordnet. In einer ersten Betriebsart
werden die Mantelbleche zum Fördern
von dünnen
Bogen auf eine zylindermantelförmige
Außenkontur
gestellt. Sollen in einer zweiten Betriebsart Kartonbogen gefördert werden,
werden die Mantelbleche mit einem Kippspannwerk nach Innen gestellt,
so dass die Außenkontur
im Profil oval ist. Die Schwenkachse der Mantelbleche liegen jeweils
in der Nähe
eines den Bogen am vorderen Rand haltenden Greifersystems.
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Eine
in der
DE 195 11 341
A1 beschriebene Bogenführungstrommel
besitzt eine stellbare Mantelfläche.
Hierzu ist auf einen Trommelkörper
ein Mantelblech aufgezogen, dass in einem Umfangsabschnitt mit einem
Segmentstück
radial verstellbar ist. Ein Ende des Mantelblechs ist am Trommelkörper fixiert,
während
das andere Ende nachgiebig mit der Kraft einer Feder am Trommelkörper gehalten
ist. Damit ist es möglich,
die Außenkontur
der Trommel der Bogendicke anzupassen, so dass die Abwicklungsgeschwindigkeit
des Bogens der Umlaufgeschwindigkeit eines vorgeordneten Druckzylinders angepasst
ist. Die radiale Verstellung des Segmentstücks aus dem Inneren der Trommel
heraus ist konstruktiv aufwendig. Aufgabe der Erfindung ist es,
eine Übertragungstrommel
zum Fördern
eines Bogens zu entwickeln, deren Außenkontur innerhalb einer Wendevorrichtung
abhängig
von einer Einstellung des Wendebetriebes einstellbar ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Übertragungstrommel
gelöst,
welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
wird eine biegsame Platte, welche eine für die Bogenführung wirksame Außenkontur
bildet, über
mindestens ein Gelenk mit einem Trommelkörper verbunden. Eine Vorrichtung zum
Verstellen der radialen Lage greift an den in Umfangsrichtung liegenden
Enden der Platte an, wobei die Enden einem Greifersystem zugewandt
liegen, welches am Trommelkörper
befestigt ist. Die Außenkontur
der Platte liegt in jedem Fall innerhalb der Umlaufkontur, welche
die Greiferschließlinie
der Greifer des Greifersystems beim Umlauf der Übertragungstrommel beschreibt.
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Eine
einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die Platte in einem Bereich
gegenüber
dem Greifersystem am Trommelkörper
fixiert ist und die an den Enden der Platte angreifende Vorrichtung
tangential verschiebbare und/oder Verschwenkglieder enthält.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung kann die Platte am Trommelkörper mit
Hebeln befestigt sein, die parallelogrammartig so schwenkbar sind, dass
sich im ausgefahrenen und eingezogenen Zustand eine zylindermantelförmige Außenkontur
ergibt. Bei dieser Variante kann die Platte gegenüber dem
Greifersystem an einer Stütze
fixiert sein, die in radialer Richtung verschiebbar ist.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden.
Es zeigen:
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1:
eine Wendetrommel mit einem an einem Trommelkörper fixierten Mantelblech,
und
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2:
eine Wendetrommel mit einem über ein
Hebelgetriebe stellbaren Mantelblech.
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1 zeigt
eine Wendetrommel 1 mit einem Mantelblech 2 in
einer zurückgenommenen
und einer herausgestellten Position. Die Wendetrommel 1 besteht
aus einem Trommelkörper 3,
an dem Achszapfen 4 ausgebildet sind. Mit den Achszapfen 4 ist
die Wendetrommel 1 um eine Achse 5 drehbar in
Richtung des Pfeiles 6 in Seitenwänden einer Bogendruckmaschine
gelagert. Der Trommelkörper
besitzt eine ebene Abflachung 7, die parallel zur Achse 5 liegt.
Auf der Abflachung 7 ist mit Schrauben 8 eine Greiferbrücke 9 befestigt.
Die Greiferbrücke
umfasst Lager für
eine Greiferwelle 10 und ein Greiferrohr 11. Die
Greiferwelle 10 und das Greiferrohr 11 sind koaxial
zueinander und parallel zur Achse 5 angeordnet. Die Greiferwelle 10 und
das Greiferrohr 11 tragen eine Vielzahl von Zangengreiferfingern 12, 13 zum Halten
eines Bogens an einem Bogenrand. Die Greiferwelle 10 und
das Greiferrohr 11 sind mit Getrieben gekoppelt, die ein Öffnen und
Schließen
der Greiferfinger 12, 13 und während eines Umlaufes der Wendetrommel 1 eine
Schwenkbewegung um die gemeinsame Achse 14 ermöglichen.
Beim Umlauf der Wendetrommel 1 liegt die Achse 14 auf
einer zylindermantelförmigen
Umlaufkontur 15.
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Der
Trommelkörper 3 ist
im Profil exzentrisch und liegt innerhalb der Umlaufkontur 15.
Auf der der Greiferbrücke 9 gegenüberliegenden
Seite ist im Trommelkörper 3 ein
Kanal 16 ausgebildet, der in Längsrichtung parallel zur Achse 5 liegt.
Das Mantelblech 2 ist mit Schrauben 17, 18 in
der Nähe
des Kanals 16 fixiert, wobei das Mantelblech 2 den
Kanal 16 bogenförmig überbrückt. Das
Mantelblech 2 ist mit einem druckfarbeabweisenden Aufzug 19 überspannt. Die
Enden 20, 21 des Mantelbleches sind mit Schrauben 22, 23 jeweils
an einem Schieber 24, 25 eingespannt. Die Schieber 24, 25 sind
in tangentialer Richtung 26 von Hand oder mit einem Aktor
in einer Geradführung
beweglich und in zwei Endstellungen mit Klemmeinrichtungen 24.1, 25.1 fixierbar.
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Sind
die Schieber 24, 25 eingezogen, dann liegen die
Enden 20, 21 des Mantelbleches 2 nahe der
Oberfläche
des Trommelkörpers 3.
Das Mantelblech 2 liegt über einen großen Drehwinkelbereich α an der Außenkontur
des exzentrischen Trommelkörpers 3 an.
In dieser Position des Mantelbleches 2 werden nur einseitig
bedruckte Bogen gefördert.
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Soll
mit der Bogendruckmaschine auf beiden Seiten des Bogens gedruckt
werden, wird die Wendetrommel für
den Wendebetrieb eingerichtet. Hierzu werden u. a. die Schieber 24, 25 in
die zweite Endstellung gefahren, so dass die Enden 20, 21 nahe
der Umlaufkontur 15 liegen. Die wirksame Außenkontur des
Aufzuges 19 ist dann zylindermantelförmig mit einem Durchmesser
d1 etwas geringer als der Durchmesser d2 der Umlaufkontur 15.
Im Fixierbereich des Mantelbleches 2 an dem Trommelkörper 3 ist
der Aufzug 19 um einen Betrag h vom Mantelblech 2 abgehoben.
Die Enden 20, 21 des Mantelbleches 2 sind mit
l-förmigen Trägerleisten 27, 28 an
den Enden der Schieber 24, 25 eingespannt. Das
Mantelblech 2 wird jeweils am langen Schenkel der Trägerleiste 27, 28 auf
Biegung beansprucht. Das Mantelblech 2 besteht aus einem
Federstahl, dessen Biegesteifigkeit die Formstabilität des Mantelbleches 2 während des
Umlaufes der Wendetrommel 1 sichert.
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Bei
einer Variante nach 2 besitzt ein Trommelkörper 3 einer
Wendetrommel 1 eine zylindermantelförmige Außenkontur. An den Enden 20, 21 ist
ein Mantelblech 2 an Drehgelenken 29, 30 mit Schiebern 24, 25 verbunden,
die in tangentialer Richtung 26 in einer Geradführung beweglich
sind. Die Drehgelenke 29, 30 liegen symmetrisch
zu einer Ebene 31 in der die Rotationsachse 5 des
Trommelkörpers 3 und
die Schwenkachse 14 von Zangengreifer 12, 13 liegen.
Diametral einer Greiferwelle 10 und eines Greiferrohres 11 ist
am Trommelkörper 3 eine Geradführung 32 für eine Stütze 33 vorgesehen.
Das Mantelblech 2 ist an der Stütze 33 fixiert. Symmetrisch
zur Ebene 31 sind an dem Trommelkörper 3 Drehgelenke 34–41 für bogenförmige Hebel 42–49 vorgesehen.
Die Hebel 42–49 sind
parallelogrammartig angeordnet und enden an Drehgelenken 50–57 auf
der Unterseite des Mantelbleches 2. Der Bogenradius r der
Hebel 42–49 ist
den Durchmesser d3 des Trommelkörpers 3 angepasst.
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Für einen
Bogentransport im Schöndruckbetrieb
sind die Schieber 24, 25 eingefahren und so fixiert,
dass die Hebel 42–49 an
der Außenkontur
des Trommelkörpers 3 anliegen.
Das Mantelblech 2 liegt auf einem Durchmesser d4 deutlich
unterhalb des Durchmessers d2 der Umlaufkontur 15 der Greiferwelle 10 bzw.
des Greiferrohres 11. Im Widerdruckbetrieb sind die Schieber 24, 25 ausgefahren
und so fixiert, dass das Mantelblech 2 nahe der Umlaufkontur 15 liegt.
Beim Ausfahren der Schieber 24, 25 vollführen die
Hebel 42–49 synchron
Schwenkbewegungen 58 jeweils um die Drehgelenke 34–41 bzw. 50–57 und
die Stütze 33 wird
in der Geradführung 32 mit
nach Außen
genommen. Beim Umlauf der Wendetrommel 1 wirken die Hebel 42–49 stabilisierend auf
die äußere Form
des Mantelbleches 2.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Die
Position des Mantelbleches 2 kann mittels eines Sensors
und eines elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Aktors
gesteuert oder geregelt werden. Die Position des Mantelbleches 2 kann
mit Hilfe von Getriebegliedern, wie Kurven, Exzenter oder Rampen
eingestellt werden, wobei zum Einstellen die Wendetrommel 1 rotiert.
Insbesondere kann die Position des Mantelbleches 2 gleichzeitig
mit einer Verstellung sonstiger Glieder einer Wendevorrichtung eingestellt
werden. Z. B. kann eine axiale Verschiebung einer Kurvenrolle benutzt
werden, um die Schieber 24, 25 zu betätigen. Bei
einer Ausführung
ohne einen Aufzug 19 kann das Mantelblech 2 mit
einer Druckfarbe abweisenden Beschichtung versehen werden oder die Oberfläche des
Mantelbleches 2 kann Druckfarbe abweisend ausgeführt werden.
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- 1
- Wendetrommel
- 2
- Mantelblech
- 3
- Trommelkörper
- 4
- Achszapfen
- 5
- Achse
- 6
- Pfeil
- 7
- Abflachung
- 8
- Schraube
- 9
- Greiferbrücke
- 10
- Greiferwelle
- 11
- Greiferrohr
- 12,
13
- Greiferfinger
- 14
- Achse
- 15
- Umlaufkontur
- 16
- Kanal
- 17,
18
- Schraube
- 19
- Aufzug
- 20,
21
- Ende
- 22,
23
- Schraube
- 24,
25
- Schieber
- 26
- Richtung
- 27,
28
- Trägerleiste
- 29,
30
- Drehgelenk
- 31
- Ebene
- 32
- Geradführung
- 33
- Stütze
- 34–41
- Drehgelenk
- 42–49
- Hebel
- 50–57
- Drehgelenk
- 58
- Schwenkbewegung