DE19949412A1 - Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine - Google Patents
Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer BogenrotationsdruckmaschineInfo
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Abstract
Es werden Einrichtungen zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine vorgeschlagen, mit einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu wendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet wird, der durch die Zufuhr von Umgebungsluft, Blasluft und/oder Druckluft ausgeglichen wird. Eine Ausführungsform der Wendeeinrichtung (1) zeichnet sich dadurch aus, dass im Mantel der Wendetrommel (23) mindestens ein Kanal (51) und/oder mindestens eine mit einem Innenraum (55) der Wendetrommel (23) verbundene Durchgangsöffnung vorgesehen sind/ist, über die Luft in den Unterdruckbereich (35) einsaugbar und/oder einblasbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer
Bogenrotationsdruckmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, eine
Wendeeinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 5, eine Wendeeinrichtung gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 10, eine Wendeeinrichtung gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 13 sowie eine Wendeeinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 14.
Aus der DE 44 24 968 C2 geht eine Wendeeinrichtung der hier angesprochenen Art hervor,
die eine Speichertrommel aufweist, auf deren Außenmantelfläche mehrere Bogen gehalten
werden. Der Speichertrommel ist in Laufrichtung der Bogen eine Wendetrommel
nachgeordnet, die eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu wendenden Bogens
aufweist. Die Anordnung der Speichertrommel und der Wendetrommel ist derart gewählt,
dass sich deren Mantelflächen an einem Tangentenpunkt nahezu berühren. Die
Speichertrommel weist eine erste Blaseinrichtung auf, mit deren Hilfe ein Blasluftstrom
auf den von der Halteeinrichtung bereits erfassten Bogen aufgebracht werden kann, um den
Bogen von der Speichertrommel weg zu drücken, so dass das Wenden des Bogens
unterstützt wird. Außerdem ist oberhalb des Tangentenpunktes zur Unterstützung des
Wendevorgangs eine zweite Blaseinrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe Luft in den
Tangentenpunkt einblasbar ist, um den zu wendenden Bogen herunter zu drücken und
somit das Ablösen des Bogens von der Speichertrommel zu unterstützen.
Durch das Ablösen des zu wendenden Bogens vom Umfang der Speichertrommel und
dessen Weitertransport mit Hilfe der Wendetrommel wird im Wendebereich befindliche
Luft durch den Bogen mitgerissen, wodurch örtlich ein Unterdruck entsteht, der auf den
nachfolgenden, mit Hilfe der Halteeinrichtung auf der Umfangsfläche der Speichertrommel
gehaltenen Bogen wirkt, der dadurch zumindest teilweise von der Speichertrommel
abgehoben werden kann. Eine registerhaltige Übergabe der Bogen von der
Speichertrommel an die Wendetrommel kann daher nicht in allen Fällen gewährleistet
werden. Denn um bei einer Bogenhinterkantenwendung eine registerhaltige Übergabe des
auf der Speichertrommel gespeicherten Bogens insbesondere im Schön- und Widerdruck
zu gewährleisten, müssen exakte Abwicklungsverhältnisse für die gesamten Bogenläufe
des gespeicherten Bogens hergestellt werden. Üblicherweise wird dazu der Bogen durch
Spannsauger an der Hinterkante auf die Speichertrommeloberfläche gespannt, so dass alle
Bogen beim Speichervorgang exakt gleich zu liegen kommen. Bei halbtourigen
Speichertrommeln wird die Gleichheit beider Speichertrommelhälften durch eine genau
geschliffene Oberfläche gewährleistet. Eine einwandfreie Übergabe des so gespeicherten
Bogens ist jedoch nur dann gesichert, wenn der Bogen von den Spannsaugern in diesem
Zustand beziehungsweise dieser Position gehalten werden kann. Dies ist bei einer hohen
Druckleistung, die beispielsweise 15000 Bogen pro Stunde betragen kann, jedoch nicht der
Fall.
In die sich bildende Unterdruckzone zwischen der Wendetrommel und der
Speichertrommel kann bei einer so hohen Druckleistung, bei der zwischen dem Ablösen
des vorhergehenden Bogens und dem Eintreten des nachfolgenden Bogens in die
Unterdruckzone lediglich zirka 0,1 Sekunden vergehen, von außerhalb nicht genügend Luft
in den Zwischenraum zwischen der Wendetrommel und der Speichertrommel nachströmen.
Die Blasströme der ersten und zweiten Blaseinrichtungen der bekannten
Wendeeinrichtung, die zur Unterstützung des Wendevorgangs dienen, können den im
Wendebereich wirkenden Unterdruck nicht in einem ausreichenden Maße verringern, da
der Blasluftstrom der oberhalb des Tangentenpunktes angeordneten zweiten
Blaseinrichtung aufgrund des sehr kleinen Zwischenraums zwischen der Speichertrommel
und der Wendetrommel, wenn überhaupt, nur sehr abgeschwächt in den unterhalb des
Tangentenpunktes liegenden Wendebereich gelangt und die in der Speichertrommel
angeordnete erste Blaseinrichtung nur sehr kurz aktiv ist, um den auf der Speichertrommel
aufliegenden Bogen an seinem Hinterkantenbereich anzuheben. Auch sind hierfür die bei
Blasluft üblichen Druckdifferenzen die Austrittsquerschnitte der Blasdüsen zu klein, um
den entstehenden Unterdruck auszugleichen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Wendeeinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der auch bei einer hohen Maschinengeschwindigkeit eine registerhaltige
Übergabe des auf der Umfangsfläche der Speichertrommel gespeicherten Bogens
gewährleistet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Wendeeinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass im Mantel der
Wendetrommel mindestens ein Kanal und/oder mindestens eine mit einem Innenraum der
Wendetrommel verbundene Durchgangsöffnung vorgesehen sind/ist, über die Luft in den
Unterdruckbereich einsaugbar und/oder einblasbar ist. Der freie Strömungsquerschnitt des
beispielsweise in Umfangsrichtung der Wendetrommel verlaufenden Kanals und
gegebenenfalls der der Durchgangsöffnung sind so groß, dass der sich durch das Ablösen
des zu wendenden Bogens von der Speichertrommel und durch den Wendevorgang sich in
dem Bereich zwischen der Speichertrommel, der Wendetrommel und dem zu wendenden
Bogen bildende Unterdruck zumindest eine so große Luftmenge durch den Kanal und/oder
die Durchgangsöffnung ansaugen kann, damit ein Abheben des nachfolgenden, auf der
Außenumfangsfläche der Speichertrommel aufliegenden Bogens verhindert werden kann.
Bei dieser Ausführungsvariante kann auf Blaseinrichtungen, die dem Unterdruckbereich
Blas- und/oder Druckluft zuführen, verzichtet werden, wodurch der Aufbau der
Wendeeinrichtung vereinfacht werden kann. Bei einer anderen Ausführungsvariante ist
zumindest eine Blas-/Druckluft-Versorgungseinrichtung vorgesehen, die beispielsweise
den Innenraum der Wendetrommel mit Blasluft oder Druckluft versorgt, die über die
Durchgangsöffnung im Wendetrommelmantel in den Unterdruckbereich gelangt. Die
mindestens eine Durchgangsöffnung ist - in Drehrichtung der Wendetrommel gesehen - der
die Hinterkante des zu wendenden Bogens haltenden, an der Wendetrommel vorgesehenen
Halteeinrichtung nachgeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass ein
Blasluft-/Druckluftstrom über den Kanal in den Unterdruckbereich eingebracht wird. Allen
Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass das Nachströmen von Luft über den Kanal
und/oder die Durchgangsöffnung in den Unterdruckbereich durch den dort wirkenden
Unterdruck zumindest unterstützt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens eine Wand des
Kanals zumindest teilweise durch eine in die Mantelfläche der Wendetrommel
eingebrachte Abflachung gebildet ist. Im Zusammenhang mit der hier vorliegenden
Erfindung wird unter einer "Abflachung" eine ebene oder im wesentlichen ebene Fläche an
einer kreisförmigen oder gekrümmten Fläche verstanden. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Wendetrommel im Bereich der Abflachung
größtenteils einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweist, wobei die Kanalwand
- in Strömungsrichtung der Luft gesehen - zumindest in ihrem der Abflachung
vorgeordneten Bereich einen anderen, vorzugsweise kleineren Krümmungsradius aufweist
als die Wendetrommel.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Zur Lösung der Aufgabe wird auch eine Wendeeinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 5 vorgeschlagen. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass im Mantel der
Speichertrommel mindestens eine randoffene Ausnehmung, mindestens ein Kanal und/oder
mindestens eine mit einem Innenraum der Speichertrommel verbundene
Durchgangsöffnung vorgesehen sind/ist, über die Luft in den Unterdruckbereich
einbringbar ist. Die Ausnehmung, die sich beispielsweise über die gesamte Länge der
Speichertrommel erstrecken kann, ist seitlich, also zum Rand der Maschine hin, und in
Umfangsrichtung zumindest so weit verschlossen, dass von ihrer offenen Seite her
eingeblasene Luft nicht entweichen kann. Das in die Ausnehmung eingebrachte
"Luftpaket", das unmittelbar vor dem Einfahren der Ausnehmung in den
Unterdruckbereich mit Hilfe mindestens einer Blaseinrichtung eingebracht wird, wird im
Wendebereich durch den dort vorliegenden Unterdruck aus der Ausnehmung
herausgesaugt, wodurch der Unterdruck im Wendebereich zumindest auf ein unschädliches
Maß reduziert werden kann. Die Ausnehmung, die in einem freien Bereich zwischen zwei
auf der Speichertrommel liegenden Bogen angeordnet ist, kann in Umfangsrichtung der
Speichertrommel so weit ausgedehnt sein, dass in einer bestimmten Drehwinkelstellung
der Speichertrommel kurzzeitig ein direkter Durchgang zwischen einem oberhalb des
zwischen der Wendetrommel und der Speichertrommel gebildeten Walzenspalts liegenden
Bereich der Bogenrotationsdruckmaschine und dem Unterdruckbereich gegeben ist, so dass
Umgebungsluft nachströmen und/oder Blas-/Druckluft direkt über die zur
Außenmantelfläche der Speichertrommel hin offene Ausnehmung in den
Unterdruckbereich eingeblasen werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann über die
Durchgangsöffnung Luft aus dem Innenraum der Speichertrommel, der an eine Blasluft-/Druck
luft-Versorgungseinrichtung angeschlossen sein kann, in den Unterdruckbereich
eingesaugt beziehungsweise eingeblasen werden. Bei einer weiteren Ausführungsform
wird über den mit der Umgebung verbundenen und/oder mit einer Blaseinrichtung
zusammenwirkenden Kanal dem Unterdruckbereich Luft zugeführt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Zur Lösung der Aufgabe wird außerdem eine Wendeeinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 10 vorgeschlagen. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Wendetrommel
exzentrisch gelagert und die Halteeinrichtung derart daran angeordnet ist, dass bereits im
Moment der Übernahme der Bogenhinterkante durch die Halteeinrichtung ein Freiraum
zwischen der Wendetrommel und der Speichertrommel gebildet ist. Mit Hilfe des lichten
Freiraums zwischen den einander gegenüberliegenden Außenmantelflächen der
Speichertrommel und der Wendetrommel, ist eine Strömungsverbindung zwischen der
Umgebung und dem durch den zu wendenden Bogen, die Wendetrommel und die
Speichertrommel begrenzten Unterdruckbereich herstellbar. Der freie
Strömungsquerschnitt des Freiraums ist zumindest so groß, dass während des
Wendevorgangs eine ausreichend große Luftmenge in den Unterdruckbereich nachströmen
beziehungsweise eingebracht werden kann, so dass der sich beim Wenden des Bogens
durch die mitgerissene Luft bildende Unterdruck in diesem Bereich auf ein unschädliches
Maß reduziert und somit ein Abheben des nachfolgenden, auf der Speichertrommel
aufliegenden Bogens verhindert werden kann. Durch den Freiraum kann Umgebungsluft
vorzugsweise selbsttätig nachströmen. Es ist auch möglich, dass durch den Freiraum
Blasluft in den Wendebereich des Bogens eingeblasen wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Zur Lösung der Aufgabe wird außerdem eine Wendeeinrichtung vorgeschlagen, die die
Merkmale des Anspruchs 13 aufweist. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die
Wendetrommel - im Querschnitt gesehen - zumindest an ihrer Außenseite mindestens eine
Abflachung aufweist, die - in Drehrichtung der Wendetrommel gesehen - der an der
Wendetrommel vorgesehenen Halteeinrichtung für die Bogenhinterkante nachgeordnet ist.
Die Abflachung, die durch mindestens eine an der Außenseite der Wendetrommel
eingebrachte ebene oder im wesentlichen ebene Fläche gebildet ist, dient dazu, in einer
bestimmten Drehstellung der Wendetrommel einen Freiraum zwischen der Wendetrommel
und der Speichertrommel herzustellen, durch den Luft in den Wendebereich des von der
Halteeinrichtung der Wendetrommel erfassten Bogens eingebracht werden kann. Auch hier
kann ein Abheben des nachfolgenden, am Umfang der Speichertrommel gehaltenen
Bogens durch einen zu hohen Unterdruck im Wendebereich sicher vermieden werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird ferner eine Wendeeinrichtung vorgeschlagen, die die
Merkmale des Anspruchs 14 aufweist und sich dadurch auszeichnet, dass mittels
mindestens einer feststehend angeordneten Blaseinrichtung Druckluft seitlich in den
Unterdruckbereich einbringbar ist. Die Druckluft oder Blasluft kann beispielsweise direkt
in den Unterdruckbereich eingeblasen werden oder - bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der Wendeeinrichtung - in einen in der Speichertrommel vorgesehenen
Verteilerraum, der mit dem Unterdruckbereich über mindestens einen Strömungspfad in
vorzugsweise direkter Verbindung steht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung ist vorgesehen, dass
die Speichertrommel gleichzeitig auch als Druckzylinder dienen kann beziehungsweise von
einem Druckzylinder gebildet sein kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer
Wendeeinrichtung für Bogen;
Fig. 2 bis 8 jeweils eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Wendeeinrichtung;
Fig. 9 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Wendeeinrichtung und
Fig. 10 einen Querschnitt durch die Wendeeinrichtung gemäß Fig. 9.
Die im folgenden beschriebene Wendeeinrichtung 1 ist allgemein zum Wenden von Bogen
in einer Bogenrotationsdruckmaschine einsetzbar, die im Schöndruck und/oder im Schön-
und Widerdruck betrieben werden kann.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Wendeeinrichtung 1, die
in einer Bogenrotationsdruckmaschine zum Wenden von Bogen dient. Die
Wendeeinrichtung 1 umfasst eine Speichertrommel 3, die eine erste Halteeinrichtung 5 für
die - in Drehrichtung der Speichertrommel 3 gesehen - Vorderkante eines an der
Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 anliegenden Bogens und eine zweite
Halteeinrichtung 9 für die Hinterkante des Bogens aufweist. Des weiteren ist eine dritte
Halteeinrichtung 11 für die Vorderkante und eine vierte Halteeinrichtung 13 für die
Hinterkante eines nachfolgenden Bogens vorgesehen. Die Bogen werden - in Laufrichtung
der Bogen gesehen (Pfeil 15) - von einem der Speichertrommel 3 vorgeordneten
Zylinder 17 herangeführt. Die zweite Halteeinrichtung 9 und die dritte Halteeinrichtung 11
sind in einem Abstand voneinander in einer in die Außenmantelfläche 7 eingebrachten,
randoffenen ersten Ausnehmung 19 und die erste Halteeinrichtung 5 und die vierte
Halteeinrichtung 13 in einer gegenüberliegend angeordneten, zweiten Ausnehmung 21
angeordnet. Die Ausnehmungen 19, 21 erstrecken sich zumindest im wesentlichen über die
gesamte Länge der Speichertrommel 3.
Die erste Halteeinrichtung 5 und die dritte Halteeinrichtung 11 sind hier als
Klemmeinrichtungen ausgebildet, die jeweils mehrere in einem Abstand voneinander und -
in Längsrichtung der Speichertrommel 3 gesehen - hintereinander angeordnete Greifer
aufweisen, die den jeweiligen Bogen in seinem Vorderkantenbereich halten und den Bogen
an der Außenumfangsfläche der Speichertrommel 3 positionsgenau fixieren. Die zweite
Halteeinrichtung 9 und die vierte Halteeinrichtung 13 sind hier von Saugeinrichtungen
gebildet, die jeweils mindestens einen Sauger, vorzugsweise mehrere in einem Abstand
voneinander und - in Längsrichtung der Speichertrommel 3 gesehen - hintereinander
angeordnete Sauger aufweisen, mit deren Hilfe der jeweilige Bogen in seinem
Hinterkantenbereich gehalten werden kann. Alternativ können auch die ersten und dritten
Halteeinrichtungen 5 und 11 als Saugeinrichtungen mit jeweils mindestens einem Sauger
ausgebildet sein.
Die zweiten und vierten Halteeinrichtungen 9, 13 beziehungsweise die ersten und dritten
Halteeinrichtungen 5, 9 halten den jeweiligen Bogen auf der Speichertrommel 3 gespannt,
wobei bei hohen Maschinengeschwindigkeiten die Haltekraft der Sauger nicht ausreicht,
um ein Abheben des Bogens von der Speichertrommel 3 zu verhindern. Eine
registerhaltige, also positionsgenaue Übergabe des jeweiligen Bogens an eine der
Speichertrommel 3 nachgeordnete Wendetrommel 23 kann bei einer hohen Druckleistung
der Bogenrotationsdruckmaschine nur mit Hilfe der Halteeinrichtungen 5, 9, 11, 13 nicht
gewährleistet werden.
Die Speichertrommel 3, auf der bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Bogen speicherbar
sind, ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Trommelhälften kammartig ausgebildet
sind und Zinken aufweisen, die ineinander greifen, so dass eine Einstellung der
Speichertrommel auf die Länge der Bogen möglich ist, indem der Abstand der jeweils
einem Bogen zugeordneten Halteeinrichtungen 5 und 9 beziehungsweise 11 und 13
verändert wird. Die beiden Trommelhälften sind vorzugsweise exakt gleich ausgebildet
und weisen eine genau geschliffene Außenumfangsfläche auf.
Der Abstand der Wendetrommel 23 von der Speichertrommel 3 ist derart gewählt, dass
eine Außenmantelfläche 25 der Wendetrommel 23 und die Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 einander nahezu berühren. Die Wendetrommel 23 weist eine
Halteeinrichtung 27 für die Hinterkante des zu wendenden, auf der Speichertrommel 3
gespeicherten Bogens auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel als Klemmeinrichtung 28
ausgebildet ist, die mehrere in einem Abstand voneinander und - in Längsrichtung der
Wendetrommel 23 gesehen - hintereinander angeordnete Greifer umfasst. Der Aufbau und
die Funktion der in Fig. 1 in fünf Positionen A bis E dargestellten Klemmeinrichtung 28
ist an sich bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
Die Halteeinrichtung 27 der Wendetrommel 23 kann bei einem in den Figuren nicht
dargestellten Ausführungsbeispiel auch von einer Saugeinrichtung gebildet sein, die
mindestens einen Sauger, vorzugsweise mehrere - in Längsrichtung der Wendetrommel
gesehen - hintereinander angeordnete Sauger aufweist, mit denen die Bogenhinterkante eines zu wendenden Bogens erfassbar ist. Denkbar ist auch, dass lediglich ein sich über die
gesamte Länge der Wendetrommel 23 erstreckender Sauger eingesetzt wird.
Im folgenden wird die Funktion der Wendeeinrichtung 1 anhand eines Wendevorgangs
näher erläutert: In einem Tangentenpunkt 29 zwischen den einander nahezu berührenden
Speichertrommel 3 und Wendetrommel 23 wird die Hinterkante eines mit Hilfe der
Halteeinrichtungen 5, 9 auf der Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 gehaltenen
Bogens 31 von der Klemmeinrichtung 28, die sich in der Position A befindet, ergriffen. In
der Position B der Klemmeinrichtung 28 ist der mit gestrichelter Linie dargestellte
Bogen 31 in seinem mittleren und hinteren Bereich bereits von der Außenmantelfläche 7
der Speichertrommel 3 abgehoben, während er in seinem Vorderkantenbereich noch an der
Außenmantelfläche 7 anliegt. In der Position C der Klemmeinrichtung 28 ist der Bogen 31
im wesentlichen vollständig von der Speichertrommel 3 abgehoben beziehungsweise
abgelöst, wobei nun die bisherige Hinterkante des Bogens zur Vorderkante wird. In der
Position D der Klemmeinrichtung 28 ist der Bogen 31 vollständig von der
Speichertrommel 3 abgehoben und bereits gewendet. Im Bereich der Position E der
Klemmeinrichtung 28 wird der Bogen an einen der Wendetrommel 23 nachgeordneten
Zylinder 33 übergeben.
Durch das Ablösen des an der Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 gehaltenen
Bogens und dessen Mitnahme durch die Klemmeinrichtung 28 der Wendetrommel 23, also
beim Wegbewegen des Bogens von der Speichertrommel 3, bildet sich zwischen der
Speichertrommel 3 zugewandten Seite des Bogens, der Wendetrommel 23 und der
Speichertrommel 3 ein in Fig. 1 mit gestrichelter Linie dargestellter Bereich 35, in dem
aufgrund der durch den Bogen mitgerissenen Luft ein Unterdruck vorliegt. Dieser
Unterdruck bewirkt, dass ein dem Bogen 31 nachfolgender Bogen 37, dessen Vorderkante
in etwa den Tangentenpunkt 29 erreicht hat, wenn die den Bogen 31 haltende
Klemmeinrichtung 28 die Position C erreicht hat, beginnt, sich von der Speichertrommel
oberfläche abzuheben. Wenn sich die Klemmeinrichtung 28 in der Position D befindet, hat
die Vorderkante des nachfolgenden Bogens 37 eine Stelle 39 auf der Außenmantelfläche 7
erreicht, ist also bereits im Unterdruckbereich 35 angeordnet und wird durch den dort
vorliegenden Unterdruck - wie in Fig. 1 angedeutet - von der Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 abgehoben. Wenn die Klemmeinrichtung 28 die Position E erreicht,
befindet sich die Vorderkante des nachfolgenden Bogens 37 an der Stelle 41. Es ist
ersichtlich, dass der nachfolgende Bogen 37 durch den Unterdruck und den auf ihn
wirkenden Fliehkräften von der Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 abgehoben
wird, da die Haltekräfte der jeweils mehrere Sauger aufweisenden zweiten und vierten
Halteeinrichtungen 9, 13 zu gering sind.
Um den beim Wenden eines Bogens sich bildenden Unterdruck zu kompensieren,
zumindest aber auf ein unschädliches Maß zu reduzieren, sieht die Erfindung verschiedene
Lösungsmöglichkeiten vor, die im folgenden anhand der Fig. 2 bis 10 näher erläutert
werden. Teile, die in den Fig. 2 bis 10 dargestellt sind und bereits anhand von Fig. 1
erläutert wurden, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass insofern auf die
Beschreibung zur Fig. 1 verwiesen wird.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Wendeeinrichtung 1 in Schnittdarstellung. Die Halteeinrichtung 27 der Wendetrommel 23
weist mehrere Greifer 43 auf, von denen in der Darstellung gemäß Fig. 2 lediglich einer
der Greifer 43 erkennbar ist. Die Greifer 43 sind in einem Abstand voneinander und
hintereinander über die Länge der Wendetrommel 23 verteilt angeordnet. Die Greifer 43
sind an einer in die Außenmantelfläche 25 der Wendetrommel 23 eingebrachten
Abflachung 45 angeordnet, die sich bei diesem Ausführungsbeispiel über die gesamte
Länge der Wendetrommel 23 erstreckt. Durch die Abflachung 45 ist eine von der
Außenmantelfläche 25 in Richtung der Drehachse der Wendetrommel 23 zurückgesetzte,
ebene Fläche 47 gebildet, an der die Greifer 43 lösbar befestigt sind. Die Fläche 47 geht an
ihrem - in Drehrichtung der Wendetrommel 23 gesehen - der Klemmeinrichtung 28
nachgeordneten Ende direkt in den kreisrunden Querschnitt der Wendetrommel 23 über,
während sich an dem anderen Ende der Fläche 47 ein gekrümmter Wandabschnitt 49
anschließt, der sich hier über einen Winkelbereich von zirka 70° erstreckt und stufenlos in
die Außenkontur der Wendetrommel 23 übergeht. Der Krümmungsradius des
Wandabschnitts 49 ist kleiner als der Radius der Wendetrommel 23. Durch die
Abflachung 45 und einen in die Außenmantelfläche 25 eingebrachten Einschnitt, wodurch
der gekrümmte Wandabschnitt 49 gebildet wird, ist ein sich über die gesamte Länge der
Wendetrommel 23 erstreckender Kanal 51 entstanden, der sich bei diesem
Ausführungsbeispiel über einen Winkelbereich von zirka 140° erstreckt und über den
Umgebungsluft in den Unterdruckbereich 35 nachströmen kann, wie mit Pfeilen 53
angedeutet. Um die über den Kanal 51 in den Unterdruckbereich 35 eingebrachte
Luftmenge zu vergrößern, kann eine in den Figuren nicht dargestellte Blaseinrichtung
vorgesehen sein, mit deren Hilfe ein Blasluft- oder Druckluftstrom in den Kanal 51
eingeblasen werden kann.
Bei einem anderen Ausführungsform der in Wendeeinrichtung 1, die in den Figuren nicht
dargestellt ist, weist die Wendetrommel mehrere anhand der Fig. 2 beschriebene, in
Längsrichtung der Wendetrommel 23 gesehen hintereinander angeordnete
Abflachungen 45 mit jeweils einem Kanal 51 auf, wobei die Abflachungen 45
vorzugsweise zumindest so breit sind, dass sie jeweils mindestens einen Greifer 43
aufnehmen können. Zwischen den Kanälen 51 bleiben also unversehrte
Außenmantelflächenabschnitte der Wendetrommel 23 stehen, was zu besseren Festigkeits-/Stei
figkeitseigenschaften der Wendetrommel gegenüber der anhand von Fig. 2
beschriebenen Wendetrommel mit der durchgängigen Abflachung 45 führt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zusätzlich einen von einer Ausnehmung, einer Nut
oder dergleichen in der Außenmantelfläche der Wendetrommel gebildeten Kanal oder
mehrere derartiger Kanäle in einem zwischen zwei Greifern 43 liegenden
Außenmantelabschnitt der Wendetrommel 23 einzubringen, in dem sich kein Halteelement
(Greifer, Sauger) der Halteeinrichtung 27 befindet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kanal 51 derart gestaltet, dass
die Luftströmung in Kanal 51 entgegen der Drehrichtung der Wendetrommel 23 gerichtet
ist. Der Kanal 51 ist also derart ausgerichtet, dass bei einer Drehbewegung der
Wendetrommel 23 die Umgebungsluft in den Kanal 51 quasi eingeschaufelt wird, so dass
eine besonders große Luftmenge in kurzer Zeit in den Unterdruckbereich 35 eingebracht
werden kann, wodurch ein Abheben des nachfolgenden Bogens von der Speichertrommel 3
sicher verhindert werden kann. Bei einem anderen, in den Figuren nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel kann der Kanal 51 beziehungsweise die Kanäle 51 auch derart
gestaltet und ausgerichtet sein, dass die Luftströmung durch den Kanal 51 in Drehrichtung
der Wendetrommel 23 gerichtet ist. In diesem Fall kann die Luft beispielsweise aus dem
oberhalb des Tangentenpunktes 29 liegenden Bereich der Maschine angesaugt werden.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Einbringen von Blasluft oder Druckluft
möglich.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 in Seitenansicht,
bei der die Wendetrommel 23 in einem - in Drehrichtung der Wendetrommel 23 gesehen -
der Halteeinrichtung 27 vorgeordneten Umfangsbereich mindestens eine in Fig. 3 nicht
dargestellte Durchgangsöffnung aufweist, die mit einem Innenraum 55 verbunden ist. Nach
einer ersten Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass durch den im Unterdruckbereich 35
wirkenden Unterdruck über die Durchgangsöffnung Luft aus dem Innenraum 55 der
Wendetrommel 23 in den Unterdruckbereich 35 eingesaugt wird, wodurch die auf einen
nachfolgenden, auf der Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 liegenden Bogen
wirkende Kraft auf ein unschädliches Maß reduziert wird. Bei einer anderen
Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass der Innenraum 55 über eine in Fig. 3 nicht
dargestellte Drehdurchführung in einem Wellenzapfen der Wendetrommel 23 verbunden
ist, an die eine Blas-/Druckluft-Versorgungseinrichtung angeschlossen ist, so dass über die
Durchgangsöffnung im Mantel der Wendetrommel 23 Blas- oder Druckluft in den
Unterdruckbereich 35, also hinter den gewendeten Bogen, geblasen werden kann, wie mit
Pfeilen 53 angedeutet. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein
drehwinkelgesteuertes Ventil in der Blas-/Druckluftzuführung vorgesehen, so dass die
Durchgangsöffnung nur dann mit Blas-/Druckluft versorgt wird, wenn die
Wendetrommel 23 sich in einer Drehstellung befindet, in der eine Strömungsverbindung
zwischen der Durchgangsöffnung und dem Unterdruckbereich 35 besteht.
Die mindestens eine Durchgangsöffnung im Mantel der Wendetrommel 23 kann sich über
die gesamte Länge der Wendetrommel 23 und in deren Umfangsrichtung über einen
bestimmten Umfangswinkel erstrecken. Anstelle der schlitzförmigen Ausgestaltung der
Durchgangsöffnung können auch mehrere in einem Abstand voneinander über die gesamte
Länge der Wendetrommel 23 verteilt angeordnete Durchgangsöffnungen vorgesehen sein,
über die Luft in den Unterdruckbereich 35 eingesaugt beziehungsweise eingeblasen werden
kann.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 in Seitenansicht,
bei der die gegenüberliegenden, die Halteeinrichtung 5, 13 beziehungsweise 9, 11
aufnehmenden Ausnehmungen 19, 21 jeweils über mindestens eine nicht dargestellte
Durchgangsöffnung mit einem Innenraum 57 der Speichertrommel 3 verbunden sind, der
über eine von einer Bohrung oder dergleichen gebildeten, in Fig. 4 nicht dargestellten
Drehdurchführung in einem Wellenzapfen der Speichertrommel 3 mit der Umgebung
verbunden sein kann. In Fig. 4 befindet sich die Speichertrommel 3 in einer Drehstellung,
in der die Ausnehmung 21 im Unterdruckbereich 35 angeordnet ist beziehungsweise dem
Unterdruckbereich 35 gegenüberliegt. Wie mit Pfeilen 53 angedeutet, wird durch den im
Bereich 35 vorliegenden Unterdruck Luft aus dem Innenraum 57 der Speichertrommel 3
angesaugt, wodurch der Unterdruck im Unterdruckbereich 35 reduziert wird. Wenn bei
einer Übergabe eines nachfolgenden Bogens die Ausnehmung 19 in den
Unterdruckbereich 35 verlagert wird, kann über die Ausnehmung 19 Luft in den
Unterdruckbereich 35 nachströmen. Die Ausnehmungen 19, 21 erstrecken sich bei diesem
Ausführungsbeispiel über einen Umfangsbereich der Speichertrommel, der so groß ist, dass
in einer bestimmten Drehwinkelstellung der Speichertrommel 3 die Ausnehmung 21
beziehungsweise 19 vollständig im Unterdruckbereich 35 angeordnet ist. Die Ansaugung
von Luft in den Unterdruckbereich 35 über die jeweilige Ausnehmung erfolgt unmittelbar
nach der Übergabe der Bogenhinterkante von der Halteeinrichtung 9 beziehungsweise 13
an die Wendetrommel 23.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der in Fig. 4 dargestellten Wendeeinrichtung 1
ist der Innenraum 57 mit einer Blas-/Druckluft-Versorgungseinrichtung verbunden,
beispielsweise über die Drehdurchführung, so dass über die Ausnehmungen 19, 21 in einer
entsprechenden Drehwinkelstellung der Speichertrommel 3 Blas-/Druckluft in den
Unterdruckbereich 35 eingeblasen werden kann, wobei die Blas-/Druckluftzuführung zu
den Ausnehmungen 19, 21 vorzugsweise drehwinkelgesteuert ist, das heißt, die
Ausnehmungen 19, 21 werden über die Blas-/Druckluft-Versorgungseinrichtung dann mit
Blas-/Druckluft versorgt, sobald ein Teil der jeweiligen Ausnehmung in den
Unterdruckbereich 35 eingefahren ist. Ansonsten wird den Ausnehmungen 19, 21 keine
Blas-/Druckluft zugeführt.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1, die sich von der
anhand von Fig. 4 beschriebenen Wendeeinrichtung lediglich dadurch unterscheidet, dass
die Ausnehmungen 21 und 19 keine Verbindung zum Innenraum der Speichertrommel 3
aufweisen, sondern lediglich zur Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 hin offene
Räume bilden. Die Ausnehmungen 19 ist in Umfangsrichtung der Speichertrommel 3
durch Seitenwände 59 und 61, am Grund durch einen die Seitenwände 59, 61 verbindenden
Boden 63 und seitlich durch Stirnwände verschlossen, von denen in der Darstellung gemäß
Fig. 5 lediglich die Stirnwand 65 erkennbar ist. Die Ausnehmungen 19, 21 sind identisch
aufgebaut, das heißt, die Ausnehmung 21 weist ebenfalls Seitenwände 59, 61, einen
Boden 63 und Stirnwände 65 auf.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 ist oberhalb
des Tangentenpunktes 29 in dem Bereich des sich schließenden Walzenspalts zwischen der
sich im Uhrzeigersinn drehenden Wendetrommel 23 und der sich entgegen dem
Uhrzeigersinn drehenden Speichertrommel 3 eine mit einer Blas-/Druckluft-
Versorgungseinrichtung verbundene - nicht dargestellte - Blaseinrichtung vorgesehen, mit
deren Hilfe in die jeweilige, vor dem Tangentenpunkt 29 angeordnete Ausnehmung, in
dieser Drehstellung der Speichertrommel 3 die Ausnehmung 21, Blas-/Druckluft
eingebracht werden kann, wie mit Pfeilen 67 angedeutet. Die in die Ausnehmung
eingepresste Luft kann in den Unterdruckbereich 35 entweichen, sobald die
Speichertrommel 3 sich in einer entsprechenden Drehwinkelstellung befindet. Das in die
Ausnehmung 19 beziehungsweise 21 eingeblasene "Luftpaket" führt in dem sich bildenden
Unterdruckbereich 35 zwischen dem zu wendenden Bogen, der Wendetrommel 23 und der
Speichertrommel 3 zu einer Reduzierung des Unterdrucks, so dass ein Abheben eines
nachfolgenden Bogens von der Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 sicher
vermieden werden kann.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 in Seitenansicht,
bei der in der Seitenwand 61 der Ausnehmung 21 Durchgangsöffnungen 69 und 71
eingebracht sind, durch die eine Verbindung zwischen der Ausnehmung 21 und einem Teil
des Innenraums 57 besteht, aus dem über die Durchgangsöffnungen 69 und 71 und die
Ausnehmung 21 Luft in den Unterdruckbereich 35 einsaugbar ist, sobald zumindest ein
Teil der Ausnehmung 21 sich im Unterdruckbereich 35 befindet. Die Luftströmungen aus
dem Inneren der Speichertrommel 3 in den Unterdruckbereich 35 sind mit Pfeilen 53
angedeutet.
Auch die Ausnehmung 19 weist mindestens eine, in Fig. 6 nicht dargestellte
Durchgangsöffnung auf, die eine Verbindung zwischen dem Innenraum 57 der
Speichertrommel 3 und der Ausnehmung 19 herstellt, so dass auch über die
Ausnehmung 19 Luft aus dem Innenraum 57 in den Unterdruckbereich 35 eingesaugt
werden kann, wenn sich die Speichertrommel 3 in einer entsprechenden
Drehwinkelstellung befindet.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der in Fig. 6 dargestellten Wendeeinrichtung 1
ist vorgesehen, dass in einem - in Drehrichtung der Speichertrommel 3 gesehen - der ersten
Halteeinrichtung 5 beziehungsweise der dritten Halteeinrichtung 11 vorgeordneten Teil des
Speichertrommelmantels jeweils mindestens eine, vorzugsweise mehrere
Durchgangsöffnungen angeordnet sind, die die Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 mit dem Innenraum 57 verbinden, der wiederum über die
Durchgangsöffnungen 69, 71 der jeweiligen Ausnehmungen 19 beziehungsweise 21
verbunden ist. Diese Durchgangsöffnungen werden beispielsweise bei einer halbtourigen
Speichertrommel, deren Trommelhälften ineinandergreifende Zinken aufweisen, in
vorteilhafter Weise durch die Freiräume zwischen den Zinken gebildet. In dem die
Durchgangsöffnung(en) aufweisenden Mantelflächenbereich der Speichertrommel 3 liegt
auf der Außenseite der nachfolgende Bogen 37 auf, so dass durch das Absaugen der Luft
aus dem Innenraum 57 in den Unterdruckbereich 35 ein Unterdruck auf die auf der
Außenmantelfläche 7 aufliegende Bogenunterseite übertragen wird. Dadurch wird der
Bogen vorzugsweise glatt an der Außenmantelfläche 7 sicher gehalten, so dass auch bei
einer hohen Umfangsgeschwindigkeit der Speichertrommel 3 ein Abheben des Bogens 37
sicher verhindert werden kann. Bei dieser Ausführungsform der Wendeeinrichtung
unterstützt die durch den im Unterdruckbereich 35 vorliegenden Unterdruck erzeugte
Luftströmung also gleichzeitig auch die Fixierung des nachfolgenden Bogens an der
Speichertrommel 3, der an seiner Vorderkante und Hinterkante durch die
Halteeinrichtungen 5, 9 beziehungsweise 11, 13 gehalten und gespannt ist.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1, bei der die
Wendetrommel 23 von einem mit einer Antriebswelle 73 verbundenen Exzenter 75
gebildet ist, die drehfest miteinander verbunden sind. Die Wendetrommel 23 weist
hinsichtlich ihrer Fertigung eine besonders vorteilhafte Form auf, so dass sie in einfacher
uns somit kostengünstiger Weise herstellbar ist. Die Wendetrommel 23, deren
Drehachse 77 eine Exzentrizität e zum Mittelpunkt 79 des Exzenters 75 aufweist, weist in
ihrer Außenmantelfläche 25 eine sich über die gesamte oder im wesentlichen gesamte
Länge der Wendetrommel 23 erstreckende Abflachung 81 auf, an der die von der
Klemmeinrichtung 28 gebildete Halteeinrichtung 27 angeordnet ist. Die
Klemmeinrichtung 28 weist mehrere - in Längsrichtung der Wendetrommel 23 gesehen -
hintereinander angeordnete Greifer 43 auf, von denen in der Darstellung gemäß der Fig. 7
lediglich ein Greifer 43 erkennbar ist. Die Greifer 43 sind in einem Abstand voneinander
angeordnet, wobei zwischen zwei Greifern 43 ein vorzugsweise unverbauter
Zwischenraum (nicht dargestellt) besteht.
Die Greifer 43 der Klemmeinrichtung 28, die bei einer Drehung der Wendetrommel 23
einer Kreisbahn um die Drehachse 77 folgen, sind derart angeordnet, dass die durch die
Exzenterform der Wendetrommel 23 entstehende Unwucht zumindest teilweise
ausgeglichen wird.
Aufgrund der exzentrischen Lagerung beziehungsweise Ausgestaltung der
Wendetrommel 23 wird bei ihrer Drehung um die Drehachse 77 zwischen den
Außenmantelflächen 7, 25 der Wendetrommel 23 und der Speichertrommel 3 ein im
folgenden als Freiraum 83 bezeichneter Spalt gebildet. Der Freiraum 83 ist dann am
kleinsten, wenn sich die Wendetrommel 23 in einer Drehwinkelstellung befindet, in der ein
fixer Punkt X0 an der Außenmantelfläche 25 der Wendetrommel 23 im Bereich des
Tangentenpunktes 29 angeordnet ist. In dieser Drehstellung der Wendetrommel 23 berührt
deren Außenmantelfläche 25 nahezu die Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3.
Dreht die Wendetrommel 23 nun - wie mit einem Pfeil dargestellt - im Uhrzeigersinn weiter,
wird der Freiraum 83 zunächst immer größer. Durch die Drehung der Wendetrommel 23
werden die Greifer 43 bis in ihre Übernahmeposition verlagert, in der die Hinterkante des
zu wendenden Bogens erfasst wird. Diese Übernahmeposition befindet sich im Bereich des
Tangentenpunktes 29. Da die Greifer 43 auf der dem Punkt X0 gegenüberliegenden Seite
der Wendetrommel 23 angeordnet sind, weisen die Außenmantelflächen 7, 25 im Moment
der Übernahme der Bogenhinterkante jetzt ihren größten Abstand zueinander auf; der
Freiraum 83 ist in diesem Moment also am größten. Dreht sich nun die Wendetrommel 23
weiter im Uhrzeigersinn, wird der Freiraum 83 - entsprechend der Außenkontur der
Wendetrommel 23 bei diesem Ausführungsbeispiel - wieder kontinuierlich kleiner, bis er
wieder nahezu verschlossen ist.
Im Bereich des Tangentenpunktes 29 wird also die Hinterkante des Bogens 31 von den
Greifern 43 ergriffen und damit begonnen, diesen von der Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 abzuheben. Da bereits bei der Übernahme der Bogenhinterkante durch
die Greifer 43 der Freiraum 83 und die oben beschriebenen Zwischenräume zwischen
jeweils zwei Greifern 43 bestehen, wobei über die Zwischenräume eine
Strömungsverbindung zwischen dem durch das Ablösen und Wenden des Bogens sich
bildenden Unterdruckbereich 35 und dem sich oberhalb der Wendetrommel 23 und der
Speichertrommel 3 befindlichen Umgebungsbereich besteht und Umgebungsluft ansaugt
wird, kann sichergestellt werden, dass der sich im Bereich 35 bildende Unterdruck
vorzugsweise nur so gering ist, dass ein Abheben des nachfolgenden Bogens von der
Außenmantelfläche 7 der Speichertrommel 3 ausgeschlossen werden kann. Sobald die
Greifer 43 den Tangentenpunkt 29 durchfahren haben, kann die Umgebungsluft auch im
Bereich der Greifer 43, die nun den Freiraum 83 nicht mehr versperren, von oben in den
Unterdruckbereich 35 nachströmen, wie mit Pfeilen 53 angedeutet. Das Einströmen von
Umgebungsluft durch den Freiraum 83 zwischen den Außenmantelflächen 7, 25 und den
jeweiligen Zwischenraum zwischen zwei nebeneinanderliegenden Greifern 43 in den
Unterdruckbereich 35 wird ferner noch dadurch unterstützt, dass sich der Spalt
(Freiraum 83) zwischen Wendetrommel und Speichertrommel 3, nachdem die Greifer 43
den Tangentenpunkt 29 passiert haben, verengt und durch den Wendetrommelkörper
Umgebungsluft in diesen Spalt gepresst wird.
Um die in sehr kurzer Zeit gewünschte Luftmenge dem Unterdruckbereich 35 zuzuführen,
kann in den Freiraum 83 gegebenenfalls auch Blasluft oder Druckluft von oben her durch
den Freiraum 83 eingeblasen werden.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 ist die
Klemmeinrichtung 28 der Wendetrommel 23 derart ausgebildet, dass zwischen der
Abflachung 81 und den Greifern 43 jeweils ein Schlitz 82 gebildet ist, durch den ebenfalls
Umgebungsluft und/oder Blas-/Druckluft in den Unterdruckbereich 35 einströmen kann,
wie mit Pfeilen 53' angedeutet.
Um die aus der Umgebung durch den Freiraum 83 zwischen der Wendetrommel 23 und der
Speichertrommel 3 in den Unterdruckbereich 35 nachströmende Luftmenge zu erhöhen,
kann die Wendetrommel 23 auch mindestens eine Schaufel, zum Beispiel ähnlich wie bei
einem Schaufellüfter, aufweisen, die das Nachströmen von Luft in den Freiraum 83
verbessert beziehungsweise dem Freiraum 83 gezielt Luft zuführt, die dann von dort in den
Bereich 35 zur Reduzierung des sich dort bildenden Unterdrucks gelangt. Diese Schaufel
kann beispielsweise in dem Bereich zwischen zwei Greifern 43 oder - in Drehrichtung der
Wendetrommel 23 gesehen - in einem den Greifern 43 nachgeordneten
Außenmantelbereich der Wendetrommel angeordnet sein. Die Schaufel kann auch
einstückig mit der Wendetrommel 23 ausgebildet sein, das heißt, die Außenkontur der
Wendetrommel weist an zumindest einer Stelle eine schaufelartige Form auf. Diese
Ausführungsform der Wendetrommel ist aufwendiger zum Herstellen. Bei deren
Verwendung sollten daher fertigungstechnische Aspekte außer acht gelassen werden.
Bei einem anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der anhand der Fig. 7
erläuterten Wendeeinrichtung 1 weist die Halteeinrichtung 27 an der Wendetrommel 23
lediglich einen Greifer 43 auf, der an der Abflachdung 81 angeordnet ist und sich
zumindest im wesentlichen über die gesamte Länge der Wendetrommel 23 erstreckt. Bei
dieser Ausführungsform wird beim Durchfahren des Greifers 43 durch den
Tangentenpunkt 29 schlagartig ein Verbindung zwischen der Umgebung und dem
Unterdruckbereich 35 freigegeben, da im Moment der Übernahme der Bogenhinterkante
durch den Greifer 43 der Freiraum 83 zwischen den Außenmantelflächen 7, 25 der
Speichertrommel 3 und der Wendetrommel 23 zwar besteht, der Spalt jedoch durch den
Greifer 43 selbst noch verschlossen ist und erst beim Passieren der Greifer 43 des
Tangentenpunktes 29 die Strömungsverbindung hergestellt wird. Auch diese
Ausführungsform der Wendetrommel 23 weist hinsichtlich ihrer Fertigung Vorteile
gegenüber bekannten Wendetrommeln auf.
Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 weist die
Wendetrommel 23 einen Grundkörper auf, der einen im wesentlichen elliptischen
Querschnitt aufweist. Die Form des Wendetrommelkörpers ist unter anderem durch
mehrere Abflachungen 85 an der Außenmantelfläche 25 gebildet. An der
Wendetrommel 23 sind Halteeinrichtungen 27 und 27' vorgesehen, die gegenüberliegend
angeordnet sind. Die Halteeinrichtungen 27, 27' sind hier von Klemmeinrichtungen 28
beziehungsweise 28' gebildet, die zumindest einen, vorzugsweise mehrere Greifer 43
beziehungsweise 43' für die Hinterkante eines zu wendenden Bogens aufweisen. Die
Klemmeinrichtungen 28, 28' sind vorzugsweise identisch ausgebildet und weisen jeweils
mindestens einen, vorzugsweise mehrere Anhebungselemente 30 beziehungsweise 30' auf,
die beispielsweise von Saugern gebildet sind und - in Drehrichtung der Wendetrommel
gesehen - der zugehörigen Klemmeinrichtung vorgeordnet sind. Die
Anhebungselemente 30, 30' dienen zum Anheben eines auf der Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3, die hier als Druckzylinder dient, aufliegenden Bogens in seinem
Hinterkantenbereich.
Aufgrund der unrunden Außenkontur der Wendetrommel 23 wird bei einer Drehung der
Wendetrommel 23 ein Freiraum 83 zwischen dem Wendetrommelkörper und der
Speichertrommel 3 gebildet, der bei einer Drehung der Wendetrommel 83 größer und
wieder kleiner wird. Durch den Freiraum 83 gelangt Umgebungsluft und/oder Blasluft in
den Unterdruckbereich 35, so dass der Unterdruck im Bereich 35 zumindest so weit
reduziert wird, dass ein Abheben eines nachfolgenden Bogens von der Speichertrommel 3
ausgeschlossen werden kann.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1 in Seitenansicht,
bei der mit Hilfe einer mit einer nicht dargestellten Blas-/Druckluft-
Versorgungseinrichtung verbundenen Blaseinrichtung 86 Blas-/Druckluft in den
Unterdruckbereich 35 einbringbar ist. Die Blaseinrichtung 86 umfasst Blasdüsen, von
denen in der Darstellung gemäß Fig. 9 lediglich drei Blasdüsen 87 erkennbar sind.
Weitere Blasdüsen 89 der Blaseinrichtung 86 sind in Fig. 10 dargestellt, die einen
Querschnitt durch das in Fig. 9 dargestellte Ausführungsbeispiel der Wendeeinrichtung 1
zeigt.
Die Blasdüsen 87 sind an einem ersten Lagergestell 91 der Bogenrotationsdruckmaschine
und die Düsen 89 auf der gegenüberliegenden Seite an einem zweiten Lagergestell 93
ortsfest angebracht. An den Lagergestellen 91, 93 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
zumindest die Speichertrommel 3 drehbar gelagert. Wie aus Fig. 9 ersichtlich, sind die
Blasdüsen 87, vorzugsweise auch die Blasdüsen 89, auf einer gedachten Kreisbahn
angeordnet, deren Mittelpunkt auf der Drehachse der Speichertrommel 3 liegt. Die
Anordnung der Blasdüsen 87, 89 ist so gewählt, dass in einer entsprechenden
Drehwinkelstellung der Speichertrommel 3 Druckluft oder Blasluft in die sich über die
gesamte Länge der Speichertrommel 3 erstreckende erste Ausnehmung 19
beziehungsweise zweite Ausnehmung 21, die in die Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 eingebracht sind, seitlich einblasbar ist, wie mit Pfeilen 53 angedeutet.
Hierzu sind im Bereich der Ausnehmungen 19, 21 in Stirnwänden 95 und 97 der
Speichertrommel 3 jeweils mindestens ein Durchbruch 99 vorgesehen.
Wenn sich die Durchbrüche 99 in Überdeckung mit den feststehend angeordneten
Blasdüsen 87, 89 befinden, kann wahlweise Blasluft oder Druckluft in die als
Verteilerraum für die Luft dienende Ausnehmung 21 beziehungsweise 19 eingeblasen
werden, die über die offene Seite der Ausnehmung 21 an der Außenmantelfläche 7 der
Speichertrommel 3 in den Unterdruckbereich 35 einströmen kann. Die Blasdüsen 87, 89
sind hier derart ausgerichtet, dass die Blasströmungen (Pfeile 53) im mittleren Bereich der
Speichertrommel 3 aufeinandertreffen.
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, weisen bei diesem Ausführungsbeispiel die Blasdüsen 87,
gegebenenfalls auch die Blasdüsen 89, einen kreisförmigen Querschnitt auf.
Selbstverständlich können die Blasdüsen 87, 89 gemäß einer anderen, nicht dargestellten
Ausführungsform auch schlitzförmig ausgebildet sein.
Aufgrund der ortsfesten Anordnung der Blasdüsen 87, 89 ist eine drehwinkelgesteuerte
Zuführung von Blasluft oder Druckluft in die Ausnehmungen 19, 21 realisiert, da die
Blas-/Druckluft lediglich dann in die Ausnehmung 19 beziehungsweise 21 eingeblasen werden
kann, wenn die Durchbrüche 99 den Blasdüsen 87, 89 gegenüberliegend angeordnet sind.
Selbstverständlich ist auch eine getaktete Zuführung von Blas-/Druckluft an die
Blasdüsen 87, 89 realisierbar.
Allen Ausführungsbeispielen der Wendeeinrichtung 1 ist gemeinsam, dass der beim
Wenden eines Bogens entstehende Unterdruckbereich 35 zwischen der Speichertrommel 3,
der Wendetrommel 23 und der der Speichertrommel 3 zugewandten Seite des Bogens
durch die Zuführung von Luft in diesen Bereich, die selbsttätig erfolgen oder mit Hilfe
mindestens einer Blaseinrichtung erzwungen oder unterstützt werden kann, reduzierbar ist.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvorschläge ohne
Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die Anmelderin behält sich vor,
noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder in den Zeichnungen offenbarte
Merkmale zu beanspruchen.
In den Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung
des Gegenstands des Hauptanspruchs und der nebengeordneten Ansprüche durch die
Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die
Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der
rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Die Gegenstände dieser Unteransprüche
bilden jedoch auch selbständige Erfindungen, die eine von den Gegenständen der
vorher gehenden Unteransprüchen unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Erfindung ist auch nicht auf das/die Ausführungsbeispiel(e) der Beschreibung
beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abänderungen und
Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente und Kombinationen,
die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen, in Verbindung mit
den in der allgemeinen Beschreibung und den Ausführungsformen sowie den Ansprüchen
beschriebenen und in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen beziehungsweise
Elementen erfinderisch sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen
Gegenstand führen.
Claims (19)
1. Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit
einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens
einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel
nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu
wendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu
wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die
Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der
Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Mantel der Wendetrommel (23) mindestens ein Kanal (51) und/oder
mindestens eine mit einem Innenraum (55) der Wendetrommel (23) verbundene
Durchgangsöffnung vorgesehen sind/ist, über die Luft in den Unterdruckbereich (35)
einsaugbar und/oder einblasbar ist.
2. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Wand des Kanals (51) zumindest teilweise durch eine in die
Mantelfläche der Wendetrommel (23) eingebrachte Abflachung (45) gebildet ist.
3. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die an der Wendetrommel (23) angeordnete Halteeinrichtung (27) mindestens
einen Greifer (43) aufweist, der an der Abflachung (45) angeordnet ist.
4. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (51) in die Außenmantelfläche (25) der Wendetrommel (23)
eingebracht ist und über einen Umfangsbereich der Wendetrommel (23) verläuft.
5. Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit
einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens
einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel
nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu
verendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu
wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die
Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der
Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet ist, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Mantel der Speichertrommel (3) mindestens eine randoffene
Ausnehmung (19, 21), mindestens ein Kanal und/oder mindestens eine mit einem
Innenraum (57) der Speichertrommel (3) verbundene Durchgangsöffnung (69, 71)
vorgesehen sind/ist, über die Luft in den Unterdruckbereich (35) einbringbar ist.
6. Wendeeinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass über den Kanal und/oder die Durchgangsöffnung (69, 71) Luft in den
Unterdruckbereich (35) einsaugbar und/oder einblasbar ist.
7. Wendeeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Unterdruckbereich (35) über den Kanal und/oder die
Durchgangsöffnung (69, 71) mit einem Mantelbereich der Speichertrommel (3) in
Verbindung steht, der mindestens einen Kanal und/oder mindestens eine
Durchgangsöffnung aufweist, die/der den Innenraum (57) der Speichertrommel (3)
mit einem Bereich der Außenmantelfläche (7) verbindet, auf dem ein nachfolgender
Bogen aufliegt.
8. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal und/oder die Durchgangsöffnung mit einer Druckluft- und/oder
Blasluft-Versorgungseinrichtung und/oder mit der Umgebung verbunden sind/ist.
9. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der an der Speichertrommel (3) angeordneten
Halteeinrichtungen (5, 13; 9, 11) in der Ausnehmung (21; 19) angeordnet ist.
10. Feinrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit
einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens
einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel
nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu
wendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu
wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die
Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der
Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet ist, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wendetrommel (23) exzentrisch gelagert und die Halteeinrichtung (27)
derart daran angeordnet ist, dass bereits im Moment der Übernahme der
Bogenhinterkante durch die Halteeinrichtung (27) ein Freiraum (83) zwischen der
Wendetrommel (23) und der Speichertrommel (3) gebildet ist.
11. Wendeeinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wendetrommel (23) derart ausgebildet ist, dass in einer bestimmten
Drehwinkelstellung der Wendetrommel (23) der Abstand zwischen deren
Außenmantelfläche (25) und der Außenmantelfläche (7) der Speichertrommel (3)
nahezu null ist.
12. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Außenmantelfläche (25) der Wendetrommel (23) mindestens eine
Abflachung (81) eingebracht ist, die sich vorzugsweise zumindest im wesentlichen
über die gesamte Länge der Wendetrommel (23) erstreckt, und dass die
Halteeinrichtung (27) an der Abflachung (81) angeordnet ist.
13. Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit
einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens
einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel
nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu
wendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu
wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die
Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der
Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet ist, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wendetrommel (23) - im Querschnitt gesehen - zumindest an ihrer
Außenseite mindestens eine Abflachung (85) aufweist, die - in Drehrichtung der
Wendetrommel (23) gesehen - der Halteeinrichtung (27) nachgeordnet ist.
14. Einrichtung zum Wenden von Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit
einer Speichertrommel für mindestens zwei Bogen, die jeweils mittels mindestens
einer Halteeinrichtung gehalten sind, und mit einer der Speichertrommel
nachgeordneten, mindestens eine Halteeinrichtung für die Hinterkante des zu
wendenden Bogens aufweisende Wendetrommel, wobei durch das Ablösen des zu
wendenden Bogens von der Speichertrommel und dessen Mitnahme durch die
Wendetrommel in dem Bereich zwischen dem zu wendenden Bogen, der
Speichertrommel und der Wendetrommel ein Unterdruck gebildet ist, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels mindestens einer feststehend angeordneten Blaseinrichtung (86)
Druckluft und/oder Blasluft seitlich in den Unterdruckbereich (35) einbringbar ist.
15. Wendeeinrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Außenmantelfläche (7) der Speichertrommel (3) mindestens eine zur
Mantelfläche hin offene Ausnehmung (19; 21) vorgesehen ist, in die mit Hilfe der
Blaseinrichtung (86) seitlich Blasluft und/oder Druckluft einblasbar ist, und dass in
einer definierten Drehwinkelstellung der Speichertrommel (3) eine
Strömungsverbindung zwischen der Ausnehmung (19, 21) und dem
Unterdruckbereich (35) besteht.
16. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blaseinrichtung (86) mehrere Blasdüsen (87, 89) aufweist, die auf
gegenüberliegenden Seiten der Bogenrotationsdruckmaschine angeordnet und derart
gegenüber einander ausgerichtet sind, dass deren Blas-/Druckluftströme im
Unterdruckbereich (35) und/oder in der Ausnehmung (19, 21) aufeinander treffen.
17. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (19, 21) sich über einen Umfangsbereich der
Speichertrommel (3) erstreckt und gemeinsam mit der Speichertrommel (3) rotiert.
18. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einbringen von Druckluft und/oder Blasluft in den Unterdruckbereich (35)
Drehwinkelgesteuert ist.
19. Wendeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Speichertrommel (3) gleichzeitig auch als Druckzylinder dient.
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