DE9411462U1

DE9411462U1 - Blaseinrichtung zur Unterstützung der Bogenführung

Info

Publication number: DE9411462U1
Application number: DE9411462U
Authority: DE
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: KBA Planeta AG
Priority date: 1994-07-15
Filing date: 1994-07-15
Publication date: 1994-09-08
Anticipated expiration: 2004-07-16

Description

• * · t

Blaseinrichtung zur Unterstützung der Bogenführung

Die Erfindung betrifft eine Blaseinrichtung zur Unterstützung der Bogenführung an Bogenrotationsdruckmaschinen gemäß Oberbegriff des 1. Patentanspruches.

An Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck mittels Sauger vom Druckzylinder abgenommen wird, besteht das Problem, daß unterhalb des der Wendetrommel vorgeordneten Druckzylinders der zu wendende Bogen und der vorangehende Bogen - der sich bereits in der Umkehrphase befindliche Bogen - sich nicht gegenseitig behindern. Dieses Problem ist unabhängig von der Zylinderkonstellation und auch unabhängig davon, ob unterhalb des Druckzylinders oder am Druckzylinder selbst Mittel vorgesehen sind, um den zu wendenden Bogen zu leiten und zu führen.

Es sind Blaseinrichtungen an Druckzylindern bekannt (DD-PS 101 337), die einen zu wendenden Bogen nach dem öffnen der Druckzylindergreifer an der Vorderkante unterblasen. Der Zweck des Unterblasens besteht darin, den auf dem Druckzylinder aufgebügelten Bogen an der Vorderkante zu lösen.

Durch die DE-OS 40 30 070 ist eine Bogenspeichereinheit unter einem Druckzylinder bekannt. Der Druckzylinder ist einer Wendetrommel, die mit Saugern ausgestattet ist, vorgeordnet. Durch die Bogenspeichereinheit werden die zu wendenden Bogen vor und nach'ihrer Bewegungsumkehr beim Wendevorgang geleitet und geführt. Das Problem dabei ist, daß in dieser Phase des Wendevorganges vermieden werden muß, daß der von der Bogenspeichereinheit freigegebene abziehende Bogen und der nachfolgende Bogen sich berühren, weil es dann zum Abschmieren kommen kann.

Gemäß dieser Einrichtung ist- für den gewendeten Bogen ein Leitblech vorgesehen, das pneumatisch beaufschlagt werden kann, um den Bogen im Schwebezustand zu halten.

Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Blaseinrichtung zu schaffen, mit der der gewendete Bogen aus der Bahn des nachfolgenden Bogens gebracht werden kann, so daß keine Behinderung der beiden Bogen auftritt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.

Die erfindungsgemäße Blaseinrichtung hat den Vorteil, daß der gewendete, von der Wendetrommel geführte Bogen vom Luftstrahl aus dem Blasrohr ausgestrichen und das Luftpolster unter dem Bogen herausgedrückt wird. Dadurch wird der gewendete Bogen nach unten, weg vom Zylinder und damit aus der Bahn des zu wendenden Bogens gefördert. Eine Berührung des gewendeten mit dem zu wendenden Bogen wird damit vermieden. Infolge Rotation des Blasrohres mit dem Zylinder ist es möglich, den Bogen nach hinten auszustreichen.

Die Einrichtung ist einfach im Aufbau und kann mit einfachen Mitteln wirkungsvoll betrieben werden. Anhand eines Ausführungsbeispieles sojl nachfolgend die Erfindung näher beschrieben werden.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1: Wendetrommel mit vorgeordnetem Zylinder

(1. Phase)
Fig. 2: Fig. 1 in einer zweiten Phase

Fig. 1 zeigt eine Wendetrommel 1 mit vorgeordnetem Zylinder 2, wie sie an Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck betrieben werden können, seit langem bekannt sind (siehe DD-PS 54 703). Bei dem bogenführenden Zylinder 2, der der Wendetrommel 1 vorgeordnet ist, kann es sich um einen Druckzylinder 2 oder um eine Speichertrommel 2 handeln. An der Wendetrommel 1 sind zwei sich gegenüberliegende korrelativ zusammenwirkende Sauger- und Greifersysteme 4,3 vorgesehen, von denen nur ein System 4,3 dargestellt ist. Ist der bogenführende Zylinder 2 eine Speichertrommel 2, weist die Wendetrommel 1 ein oder mehrere Greifersysteme 3 auf. Abgebildet sind weiterhin der gewendete Bogen 5 und der zu wendende, noch auf dem Zylinder 2 liegende Bogen 6. Der gewendete Bogen 5 ist ein Bogen, der bereits eine andere Bewegungsrichtung aufweist. Dargestellt sind auch der Kanal 7 des Zylinders 2 sowie der Greifer 8 des Zylinders 2, der noch den zu wendenden Bogen 6 führt.

Im Kanal 7 ist über die Breite des Zylinders 2 ein Blasrohr 8 fest angeordnet, das an eine Luftversorgungsanlage {nicht dargestellt) angeschlossen ist und taktweise mit Blasluft beaufschlagt wird. Die Düsen des Blasrohres 9 weisen in Richtung aus dem Kanal 7 heraus. Die Blasrichtung ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. In Drehrichtung gesehen ist das Blasrohr 9 im Kanal 7 vor den Greifern 8 angeordnet, so daß die Blasluft stets jiur auf den gewendeten Bogen 5 wirken kann. Das Blasrohr 9 wird taktweise mit Blasluft beaufschlagt. Die Blasluft kann zugeschaltet werden; die Zuschaltung beginnt frühestens nachdem das Blasrohr 9 den Tangentenpunkt ti,2 von Wendetrommel 1 und Zylinder 2 passiert hat und endet spätestens, wenn der Blasluftstrahl den hinteren Bereich des gewendeten Bogens 5 überstrichen hat. In Fig. 1 ist der Blasbereich durch den Winkel oC dargestellt.

Anstelle des Blasrohres 9 können im Kanal 7 auch andere einen Blasluftstrahl erzeugende Systeme angeordnet werden. Es ist auch möglich, mehrere Blasrohre 9 in Reihe vorzusehen oder aus einem Blassystem mit mehreren nebeneinander angeordneten Düsen zu blasen.

Am Zylinder 2 ist ein Schälblech 10 zum Leiten des zu wendenden Bogens 6 vorgesehen und unter der Wendetrommel 1 und dem Zylinder 2 ist ein feststehendes Leitblech 11 angeordnet.

Das Blasrohr 9 ist jedoch auch einsetzbar, wenn das Schälblech 10 und/oder das Leitblech 11 nicht vorhanden sind (sh. Fig. 2).

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Blaseinrichtung ist folgende:

Auf bekannte Art wird auf den Bogen 6 in der Betriebsart Schön- und Widerdruck der Schöndruck aufgebracht. Danach durchläuft der zu wendende Bogen 6 den Tangentenpunkt ti,2, wo der Bogen 6 im hinteren Bereich vom Saugersystem 2 angesaugt, spätestens zu diesem Zeitpunkt vom Greifer 8 des Zylinders freigegeben, unter die Peripherie der Wendetrommel 1 geführt, an das Greifersystem 3 übergeben und dem nachfolgenden, nicht dargestellten Druckzylinder zugeführt, wo der Widerdruck aufgebracht werden kann.

Mit seiner Bewegungsumkehr wird der zu wendende Bogen 6 zum gewendeten Bogen 5. Dieser muß so schnell wie möglich aus der Bewegungsbahn des nachfolgenden zu wendenden Bogens 6 gebracht werden. Dies wird durch die aus dem Blasrohr 9 austretende Luft, die auf den gewendeten Bogen 5 geblasen wird, bewirkt, indem der Bogen 5 von oben beaufschlagt und damit nach unten gedrückt wird.

• ·

• · · «4

Durch die Drehung des Blasrohres 9 mit dem Zylinder 2 entgegen der Bewegungsrichtung des gewendeten Bogens 5 wird dieser in vorteilhafter Weise nach hinten ausgestrichen.

* a

• 4 · · · &diams;

Bezugszeichenaufstellung

1 Wendetrommel

2 Zylinder, Druckzylinder, Speichertrommel

3 Greifersystem

4 Saugersystem

5 gewendeter Bogen

6 zu wendender Bogen

7 Kanal

8 Greifer

9 Blasrohr (Blaseinrichtung)

Schälblech Leitblech

ti,2 Tangentenpunkt ' Blasbereich

Claims

• * • · ansprüche

1. Blaseinrichtung zur Unterstützung der Bogenführung an Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und die pneumatische Systeme zur Einwirkung auf den Bogen im Schön- und Widerdruck aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem der Wendetrommel (1) vorgeordneten Zylinder (2) ein einen Blasluftstrahl auf den von der Wendetrommel (1) geführten bereits gewendeten Bogen (5) blasendes Blasrohr (9) vorgesehen ist.

2. Blaseinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß das Blasrohr (9) taktweise mit Blasluft beaufschlagbar ist.

3. Blaseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,

dadurch gekennzeichnet, daß das Blasrohr (9) frühestens nach Passieren des Tangentenpunktes (ti, 2) bis spätestens nach Passieren des hinteren Bereiches des gewendeten Bogens (5) mit Blasluft beaufschlagt wird.

4. Blaseinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß das Blasrohr (9) im Kanal (7) des Zylinders (2) vorgesehen ist.

5. Blaseinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) ein Druckzylinder (2) ist/

6. Blaseinrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) als Speichertrommel (2) ausgebildet ist.