DE19511341A1 - Bogenführungstrommel mit verstellbarer Mantelfläche - Google Patents
Bogenführungstrommel mit verstellbarer MantelflächeInfo
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- B41F21/10—Combinations of transfer drums and grippers
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bogenführungstrommel für eine
Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine, wobei die Man
telfläche der Bogenführungstrommel mit einer Mantelfolie
versehen ist, deren radiale Lage mittels eines verstellba
ren Elements veränderbar ist.
Beim Bedrucken von Druckträgern unterschiedlicher Dicke ist
es erforderlich, den Außendurchmesser der den Bogen vom
Druckzylinder übernehmenden Bogenführungs- oder Transfer
trommel an die Dicke des Druckträgers anzupassen, um den
unterschiedlichen Abwicklungsverhältnissen Rechnung zu tra
gen und eine Beeinträchtigung der Druckqualität vor allem
im Schöndruck und Schön- und Widerdruck durch Schieben zu
vermeiden.
Aus der DE 39 02 923 A1 ist eine Bogenführungstrommel der
angegebenen Art bekannt, bei der zur Anpassung des Außen
durchmessers einer Mantelfolie an unterschiedlich dicke
Papiersorten zwischen der Mantelfolie und der Oberfläche
der Bogenführungstrommel ein durch elastische Verformung
höhenvariables Element angeordnet ist, wobei die Mantelfo
lie an einer Einspannstelle der Bogenführungstrommel mit
einer Verstelleinrichtung derart befestigt ist, daß die
Verstelleinrichtung eine Bewegung der Mantelfolie sowohl in
Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung gleichzeitig
bewirkt. Diese bekannte Ausgestaltung ist aufwendig und hat
den Nachteil, daß Temperaturschwankungen den Außendurchmes
ser der Mantelfolie in starkem Maße beeinflussen, da der
Außendurchmesser von der Einspannlänge der Mantelfolie
abhängig ist.
Es ist weiterhin aus der DE 25 30 365 A1 eine Einrichtung
zur Durchmesserverstellung einer Walze bekannt, deren Man
telfläche in mehrere Segmente unterteilt ist, die auf
radial bewegbaren Trägern befestigt sind. Die Träger sind
auf Exzenterspindeln gelagert, die über eine einen axialen
Verstellweg in eine Drehbewegung umsetzende Einrichtung mit
einem koaxial zur Walzenwelle bewegbaren Stellglied verbun
den sind, das mittels einer Stelleinrichtung axial ver
stellbar ist. Durch Verdrehen der Exzenterspindeln mit
Hilfe des Stellglieds können die Träger und damit die hier
auf befestigten Segmente des Walzenumfangs in radialer
Richtung verstellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenfüh
rungstrommel der eingangs genannten Art zu schaffen, die
sich durch einen geringen Bauaufwand und Stabilität des
jeweils eingestellten Außendurchmessers auszeichnet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Mantelfolie einen ersten Umfangsabschnitt aufweist, der
mittels des verstellbaren Elements in seiner radialen Lage
veränderbar ist, und einen zweiten Umfangsabschnitt, der
mittels des verstellbaren Elements in seiner radialen Lage
nicht veränderbar ist und daß der zweite Umfangsabschnitt
bei der Drehbewegung der Bogenführungstrommel dem ersten
Umfangsabschnitt folgt.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Bogenführungstrommel
beruht auf der Erkenntnis, daß der Bogen nach dem Verlassen
der Drucklinie sich unabhängig von seiner Dicke an die
Bogenführungsrolle anlegt und sich der Abwicklungsgeschwin
digkeit der Trommeloberfläche anpaßt. Es wurde daher gefun
den, daß es zur Vermeidung einer Beeinträchtigung der
Druckqualität ausreichend ist, wenn der Außendurchmesser
der Bogenführungstrommel nur in einem Teilbereich, nämlich
dem ersten Umfangsabschnitt auf die Dicke des jeweiligen
Druckträgers einstellbar ist. Dies hat den Vorteil, daß
sich der Bauaufwand für die Bogenführungstrommel verringert
und die erforderliche Verstellbarkeit mit einfachen und
zuverlässigen Mitteln verwirklicht werden kann.
Vorzugsweise erstreckt sich der erste Umfangsabschnitt der
Mantelfolie über einen Sektor der Bogenführungstrommel von
annähernd 160°, wobei sich dieser Umfangsabschnitt unmit
telbar an die Greiferauflage anschließt. Weiterhin hat sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn das verstellbare Element
durch ein radial bewegbares Segment gebildet ist, auf dem
die Mantelfolie mit ihrer Innenfläche aufliegt. Durch die
Position des Segments ist auch die Position der Mantelfolie
genau bestimmt und der jeweils eingestellte Außendurchmes
ser ist von temperaturbedingten Längenänderungen der Man
telfolie unabhängig. Das Segment kann vorteilhaft in einem
Winkelabstand von etwa 70° bis 120°, vorzugsweise in einem
Winkelabstand von 90°, von der Greiferauflage angeordnet
sein. Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß die Lage des
Segments in Umfangsrichtung veränderbar ist. Vorzugsweise
weist das verstellbare Element bzw. Segment eine konvex
gekrümmte Anlagefläche auf, mit der es längs einer Mantel
linie an der Innenfläche der Mantelfolie anliegt, wobei der
Krümmungsradius der Anlagefläche gleich oder kleiner ist
als der Radius der Innenfläche der Mantelfolie.
Die Steifigkeit der Mantelfolie ist nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung möglichst so zu wählen, daß die
durch die radiale Lageänderung des verstellbaren Elements
bewirkte Krümmungsänderung der Mantelfolie minimal bleibt.
Die Mantelfolie kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an beiden Umfangsenden oder nur an einem Umfangsende durch
Federkraft in Umfangsrichtung gespannt sein. Als besonders
vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn das vordere Ende der
Mantelfolie an der Greiferauflage befestigt und das entge
gengesetzte Ende durch eine Feder gespannt ist. Hierbei
kann weiterhin vorgesehen sein, daß das vordere Ende der
Mantelfolie zusammen mit der Greiferauflage zur Anpassung
an unterschiedlich dicke Druckträger in radialer Richtung
verstellbar ist.
Nach einem Vorschlag der Erfindung kann zum Verstellen des
Elements bzw. Segments ein Stellantrieb vorgesehen sein,
der bei laufender Maschine von Hand und/oder motorisch ver
stellbar ist. Hierdurch können die Führungseigenschaften
der Bogenführungstrommel auch während des Betriebs der
Maschine an den Druckträger angepaßt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert, das in in der Zeichnung schematisch
dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Bogenführungstrommel
nach der Erfindung in der Grundstellung und
Fig. 2 einen Querschnitt der Bogenführungstrommel gemäß
Fig. 1 in einer Stellung mit partiell vergrößer
tem Außendurchmesser.
Die in der Zeichnung dargestellte Bogenführungstrommel
weist einen zylindrischen Trommelmantel 1 auf, der durch
radiale Wände 2 mit einer Welle 3 verbunden ist. In dem
Trommelmantel 1 und den Wänden 2 sind Ausschnitte 4 vorge
sehen, in denen sich eine Greiferauflage 5 und eine nicht
dargestellte Greiferwelle mit Greifern befindet. Der
Trommelmantel 1 weist weiterhin einen sich in Längsrichtung
erstreckenden, achsparallelen Schlitz 6 auf, dessen Breite
in Umfangsrichtung etwa ein Fünftel des Trommelumfangs
beträgt. In dem Schlitz 6 ist ein Segment 7 mit einer
zylindrische Anlagefläche 8 angeordnet, das in radialer
Richtung verstellbar ist. Die Zylinderachse der Anlageflä
che 8 verläuft parallel zur Drehachse der Bogenführungs
trommel und der Zylinderradius der Anlagefläche 8 ist klei
ner als der Radius der Mantelfläche 9 des Trommelmantels 1.
Auf den Trommelmantel 1 ist eine Mantelfolie 10 aufge
spannt, die beispielsweise aus einem Blech besteht. Das
eine Ende der Mantelfolie 10 ist an der Greiferauflage 5
fest eingespannt und das andere Ende der Mantelfolie 10 ist
an vorgespannten Federn 11 befestigt, die in dem durch die
Ausschnitte 4 gebildeten Greiferkanal angeordnet sind. In
der in Fig. 1 gezeigten Position liegt die Mantelfolie 10
allseits vollständig auf der Mantelfläche 9 auf. Das Seg
ment 7 befindet sich in einer Stellung, in der der größte
Abstand der Anlage fläche 8 von der Drehachse gleich dem
Radius der Mantelfläche 9 ist. Die Mantelfolie wird daher
auch im Bereich des Schlitzes 6 durch das Segment 7 auf dem
gleichen Außendurchmesser gehalten wie durch den Trommel
mantel 1.
Erfordert nun die Dicke des Bedruckstoffs eine Vergrößerung
des Durchmessers der Bogenführungstrommel, um deren Abwick
lungsgeschwindigkeit an die geänderte Bogentransportge
schwindigkeit anpassen zu können, so wird mit Hilfe einer
nicht dargestellten Verstelleinrichtung, z. B. einer Welle
mit Exzenternocken, das Segment 7 radial nach außen bewegt,
wodurch es eine der Darstellung gemäß Fig. 2 entsprechende
Stellung erreicht, in der es aus der Kontur der Mantelflä
che 9 hervorsteht. Hierdurch wird die Mantelfolie 10 im
wesentlichen in dem mit Y gekennzeichneten Bereich von dem
Trommelmantel 1 abgehoben und die Umfangslänge der
Mantelfolie 10 in dem Umfangsabschnitt Y entsprechend vergrößert.
Die Änderung der Umfangslänge im Umfangsabschnitt Y wird
durch eine Verschiebung der Mantelfolie 10 gegenüber dem
Trommelmantel 1 im Bereich des Umfangsabschnitts Z und
durch zusätzliche Spannung der Federn 11 ermöglicht. Wie
die Darstellung in Fig. 2 zeigt, wird durch die beschrie
bene Verstellung des Segments 7 die kreiszylindrische Aus
gangsform der Mantelfolie 10 im Umfangsabschnitt Y in Rich
tung einer elliptischen Zylinderform verändert. Der erfor
derliche Verstellbereich des Segments 7 ist jedoch im Ver
hältnis zum Radius der Mantelfläche 9 so klein, daß die
sich hierdurch ergebende Abweichung von der Form des Kreis
zylinders in der Praxis keine feststellbare Auswirkung hat.
Entscheidend ist hingegen, daß durch die Verstellung die
Abwicklungslänge des Umfangsabschnitts Y der Länge der
Bogenoberfläche angeglichen wird, die während des Drucks
mit dem Umfangsabschnitt Y in Kontakt gebracht wird, so daß
es nicht zu einem Schieben des Bogens auf der Oberfläche
der Mantelfolie kommen kann.
Mit dem Umfangsabschnitt Z der Bogenführungstrommel gelangt
der Bogen erst in Kontakt, nachdem das Bogenende die Druck
linie passiert hat. Die Transportgeschwindigkeit des Bogens
gleicht sich daher in diesem Abschnitt der Bogenführungs
trommel der Umfangsgeschwindigkeit der Mantelfolie an, so
daß es in diesem Bereich einer Durchmesseranpassung nicht
bedarf.
Claims (11)
1. Bogenführungstrommel für eine Bogen verarbeitende Rota
tionsdruckmaschine, wobei die Mantelfläche der Bogen
führungstrommel mit einer Mantelfolie versehen ist,
deren radiale Lage mittels eines verstellbaren Elements
veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Man
telfolie (10) einen ersten Umfangsabschnitt (Y) auf
weist, der mittels des verstellbaren Elements (7) in
seiner radialen Lage veränderbar ist, und einen zweiten
Umfangsabschnitt (Z), der mittels des verstellbaren
Elements (7) in seiner radialen Lage nicht veränderbar
ist und daß der zweite Umfangsabschnitt (Z) bei der
Drehbewegung der Bogenführungstrommel dem ersten
Umfangsabschnitt (Y) folgt.
2. Bogenführungstrommel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der erste Umfangsabschnitt (Y)
der Mantelfolie (10) über einen Sektor der Bogenfüh
rungstrommel von annähernd 160° erstreckt, wobei sich
dieser Umfangsabschnitt (Y) unmittelbar an die Greifer
auflage (5) anschließt.
3. Bogenführungstrommel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das verstellbare Element
(7) durch ein radial bewegbares Segment gebildet ist,
auf dem die Mantelfolie (10) mit ihrer Innenfläche auf
liegt.
4. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (7)
in einem Winkelabstand von etwa 70° bis 120°, vorzugs
weise in einem Winkelabstand von 90°, von der Greifer
auflage (5) angeordnet ist.
5. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des
Elements (7) in Umfangsrichtung veränderbar ist.
6. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verstellbare
Element (7) eine konvex gekrümmte Anlagefläche (8) auf
weist, mit der es längs einer Mantellinie an der Innen
fläche der Mantelfolie (10) anliegt, wobei der Krüm
mungsradius der Anlagefläche (8) gleich oder kleiner
ist als der Radius der Innenfläche der Mantelfolie
(10).
7. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeit
der Mantelfolie (10) so bemessen ist, daß die durch die
radiale Lageänderung des verstellbaren Elements (7) be
wirkte Krümmungsänderung der Mantelfolie (10) minimal
bleibt.
8. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfolie
(10) an beiden Umfangsenden oder nur an einem
Umfangsende durch eine Feder (11) in Umfangsrichtung
gespannt ist.
9. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende
der Mantelfolie (10) zusammen mit der Greiferauflage
(5) zur Anpassung an unterschiedlich dicke Druckträger
in radialer Richtung verstellbar ist.
10. Bogenführungstrommel nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende der Man
telfolie (10) an der Greiferauflage (5) befestigt ist.
11. Bogenführungstrommel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen
des Elements (7) ein Stellantrieb vorgesehen ist, der
bei laufender Maschine von Hand und/oder motorisch ver
stellbar ist.
Priority Applications (4)
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