DE19859284A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Verfahren zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung des Abstandes zu gegebenenfalls vorausfahrenden Fahrzeugen, wobei in dem Fall, daß ein relevantes, vorausfahrendes Fahrzeug detektiert wird, die Geschwindigkeitsregelung von einer Abstandsregelung überlagert wird und wobei die Abstandsregelung das geregelte Fahrzeug automatisch verzögert, wenn ein gesetzter Sollabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug unterschritten wird, wobei anhand wenigstens eines Indikators erkannt wird, daß die Unterschreitung des Sollabstandes durch den Fahrer des geregelten Fahrzeugs hervorgerufen wurde und/oder anhand wenigstens eines weiteren Indikators erkannt wird, daß sich das Kraftfahrzeug auf der äußersten linken Fahrspur der für eine Fahrtrichtung vorgesehenen Fahrspuren einer Straße bewegt und in diesem Fall die automatische Verzögerung abgeschwächt wird oder unterbleibt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung
eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 und des nebengeordneten Anspruchs 12. Ein
solches System zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung
eines Kraftfahrzeuges kann ohne Eingriff durch den Fahrer
eine zuvor eingestellte Geschwindigkeit und/oder einen
zuvor eingestellten Abstand zu einem voraus fahrenden
Fahrzeug oder zu sich in Fahrtrichtung befindlichen
Gegenständen regeln. Dies geschieht unter entsprechender
Berücksichtigung des Umfelds des Kraftfahrzeuges und
gegebenenfalls weiterer Parameter wie beispielsweise den
Witterungs- und Sichtbedingungen. Ein System der eingangs
genannten Art wird auch als Adaptive-Cruise-Control-System
(ACC-System) bezeichnet. Das ACC-System muß insbesondere
mit Blick auf die steigende Verkehrsdichte der heutigen
Zeit flexibel genug sein, um auf alle Fahrsituationen
geeignet zu reagieren.
Aus der DE 44 37 678 A1 ist ein Verfahren zur
Abstandsregelung von Kraftfahrzeugen bekannt, dem das Ziel
zugrunde liegt, eine flexible und variierbare Vorgabe des
Sollabstands bei der Abstandsregelung zu ermöglichen. Das
Verfahren berücksichtigt einen vom Fahrer des
Kraftfahrzeuges vorgegebenen Wunschabstand zum
vorausfahrenden Fahrzeug. Eine Aktivierung der
Abstandsregelung kann vorgenommen werden, wenn der
Wunschabstand innerhalb eines bestimmten Abstandsbereiches
zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert liegt. Im
Moment der Aktivierung der Abstandsregelung wird der
Wunschabstand auf den derzeitigen Abstand zum
vorausfahrenden Fahrzeug festgelegt. Bei aktiviertem
Abstandsregelungssystem kann der Fahrer des Kraftfahrzeuges
den Wunschabstand dadurch vergrößern bzw. verkleinern, daß
er mäßig bremst bzw. Gas gibt. Hierbei dürfen gesetzte
Maximalwerte von Beschleunigung bzw. Verzögerung nicht
überschritten werden, da in diesem Fall eine Deaktivierung
des Systems erfolgen würde. Bei der Veränderung des
Wunschabstands durch den Fahrer des Kraftfahrzeuges können
festgelegte minimale und maximale Schwellwerte nicht
überschritten werden.
Aus der DE 195 14 023 A1 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung für
ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem bzw. bei der die
Geschwindigkeit geregelt wird, solange sich kein
vorausfahrendes Fahrzeug innerhalb eines vorgegebenen
Erfassungsbereichs vor dem Fahrzeug befindet. Wenn sich ein
voraus fahrendes Fahrzeug innerhalb des vorgegebenen
Erfassungsbereichs vor dem Fahrzeug befindet, wird der
Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug geregelt. Bei dieser
Abstandsregelung wird ein Sollabstand zum vorausfahrenden
Fahrzeug eingeregelt, der geschwindigkeitsabhängig ist,
einen Festanteil besitzt und des weiteren adaptiv an die
Witterung, den Zeitabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug und
das Fahrerverhalten angepaßt werden kann. Der
Offenlegungsschrift liegt das Ziel zugrunde, ein
Regelungsverfahren für Fahrspurwechsel zu entwickeln. Bei
der Erreichung dieses Ziels wird danach unterschieden, ob
ein Fahrspurwechsel nach rechts oder nach links vorgenommen
wird.
Bei einem Fahrspurwechsel nach links, was an dem nach links
gesetzten Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) erkannt wird,
wird entweder der Sollabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug
reduziert oder die Abstandsregelung wird zum Zeitpunkt des
Blinkersetzens beendet. Im erstgenannten Fall des
reduzierten Sollabstands wird das Fahrzeug beschleunigt, um
den nunmehr kleineren Sollabstand zu erreichen. Dabei wir
maximal bis zu der Geschwindigkeit beschleunigt, die vom
Fahrer im Abstandsregeltempomaten eingestellt worden ist.
Sobald der Fahrtrichtungsanzeiger wieder aus der Links-Stel
lung durch Betätigen in die Geradeaus- oder die Rechts-Stel
lung herausgeführt wird, wird der Sollabstand wieder
auf den normalen Wert zurückgesetzt. Im zweiten Fall wird
die Abstandsregelung abgeschaltet und eine
Beschleunigungsregelung aktiviert. Dabei wird dem System
ein Mindestabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug vorgegeben,
bei dessen Erreichen die Beschleunigungsregelung
abgeschaltet und wieder auf die Abstandsregelung
übergegangen wird.
Bei einem Fahrspurwechsel nach rechts, was an dem nach
rechts gesetzten Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) erkannt
wird, wird, wenn dadurch ein vorausfahrendes Fahrzeug den
Erfassungsbereich verläßt, die Beschleunigung auf einen
Maximalwert gesetzt. Dieser maximale Beschleunigungswert
ist gleich dem größeren der beiden Werte Null oder des
Istbeschleunigungswertes zu dem Zeitpunkt, zu dem das
voraus fahrende Fahrzeug den Erfassungsbereich verlassen
hat. Anschaulich gesprochen wird dadurch verhindert, daß
bei einem Wechsel auf eine rechte Fahrspur ein
vorausfahrendes Fahrzeug rechts überholt wird. Auch bei
einem Fahrspurwechsel nach rechts erfolgt die
Beschleunigung maximal bis zu der Geschwindigkeit, die vom
Fahrer im Abstandsregeltempomaten eingestellt worden ist.
Die DE 42 00 694 A1 offenbart ein Verfahren zur
Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines Fahrzeuges. Bei
diesem Verfahren erfolgt eine Unterbrechung der Fahrzeugregelung
für einen vorgegebenen Zeitraum und anschließend eine erneute
Aktivierung der Regelung. Die Unterbrechung kann dabei durch
Betätigen des Blinkgebers (Fahrtrichtungsanzeiger) erfolgen.
Wird oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit der linke Blinker
gesetzt, so wird vom System auf einen bevorstehenden
Überholvorgang geschlossen. Die Abstandsregelung wird in diesem
Fall für einen vorbestimmten Zeitraum unterbrochen, so daß das
Fahrzeug bis zu der vom Fahrer vorgegebenen
Höchstgeschwindigkeit beschleunigt werden kann. Im Anschluß
setzt die Abstandsregelung wieder ein. Das heißt, der Abstand zu
voraus fahrenden Fahrzeugen wird gemessen und die momentane
Geschwindigkeit des Fahrzeugs wird bei Erreichen eines
Sicherheitsabstands so lange reduziert, bis das Fahrzeug dem
vorausfahrenden Fahrzeug mit dessen Geschwindigkeit nachfährt.
Das Wiedereinsetzen der Abstandsregelung erfolgt dabei nach
Ablauf von Zeitgliedern, die auch geschwindigkeitsabhängig sein
können, derart, daß die sogenannte Fahrerdominanz von einem Wert
"1" (100% Fahrerdominanz) auf einen Wert "0" (100%
Reglerdominanz) absinkt. Wird der rechte Blinker gesetzt oder
der linke Blinker unterhalb einer Mindestgeschwindigkeit
betätigt, so wird davon ausgegangen, daß lediglich ein
Spurwechsel stattfindet und kein Überholvorgang. In diesem Fall
findet zwar eine Unterbrechung der Abstandsregelung für einen
bestimmten Zeitraum statt, es wird vom Reglersystem jedoch keine
Beschleunigung durchgeführt. In dem Fall, daß sich kein
Gegenstand innerhalb des Meßbereiches befindet, steigt die
Fahrerdominanz zeitabhängig, beispielsweise linear innerhalb von
zwei Sekunden, auf den Wert "1".
Die aus dem Stand der Technik bekannten Schriften widmen
sich einem anstehenden Überholvorgang, der anhand eines
gesetzten Blinkers erkannt wird. Auf die Situation, daß ein
Fahrer eines Fahrzeugs sich bereits auf der äußersten
linken Spur einer Straße bewegt und das voraus fahrende
Fahrzeug auf einen eigenen Überholwunsch aufmerksam machen
möchte, findet sich im Stand der Technik kein Hinweis.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es
dementsprechend, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des nebengeordneten
Anspruchs 12 anzugeben, das bzw. die in den Fällen, in
denen der Fahrer eines Kraftfahrzeuges den Fahrer eines
voraus fahrenden Fahrzeugs auf einen eigenen Überholwunsch
aufmerksam machen möchte, die Regelung des ACC-Systems
zuverlässig und komfortabel durchführt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
Merkmalskombination des Anspruchs 1 bzw. des
nebengeordneten Anspruchs 12 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens anhand einer Figur erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Dieses Verfahren kann beispielsweise im
Steuergerät eines ACC-Systems integriert sein. Ein
ACC-System dient zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung
eines Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung des Abstandes
zu gegebenenfalls vorausfahrenden Fahrzeugen. In der Regel
ist es dem Fahrer eines Fahrzeugs, das mit einem ACC-System
ausgestattet ist, möglich, eine Sollgeschwindigkeit und
einen Sollabstand einzustellen. Die Sollgeschwindigkeit
stellt dabei die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs in
dem Fall dar, in dem keine vorausfahrenden Fahrzeuge oder
etwaige andere Hinternisse vorhanden sind. Für den Fall,
daß relevante voraus fahrende Fahrzeuge detektiert werden,
wird der Geschwindigkeitsregelung eine Abstandsregelung
überlagert. Hierbei wird von dem ACC-System der
eingestellte Sollabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug
eingeregelt. Der Sollabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug
ist dabei der Abstand, der vom ACC-System standardmäßig
eingeregelt wird, wenn keine Situationen vorliegen, die
eine besondere Regelung erfordern. Sowohl die
Sollgeschwindigkeit als auch der Sollabstand sind durch den
Fahrer vorgebbar. Die Festlegung des Sollabstands kann
beispielsweise als Zeiteingabe erfolgen. Hierbei hat sich
ein Sollabstand von ca. 1 bis 2 Sekunden als vorteilhaft
herausgestellt. Für den Fall, daß der Sollabstand zu dem
voraus fahrenden Fahrzeug unterschritten wird, wird das
geregelte Fahrzeug von der Abstandsregelung automatisch
verzögert. Im umgekehrten Fall, daß der Sollabstand
überschritten wird, wird das geregelte Fahrzeug von der
Abstandsregelung automatisch beschleunigt.
Innerhalb des ACC-Systems sind in der Regel Mittel
vorhanden, die das Umfeld des Kraftfahrzeuges auf besondere
Situationen hin überwachen. Eine besondere Situation stellt
es zum Beispiel dar, wenn sich das Kraftfahrzeug auf der
äußerten linken Fahrspur der für eine Fahrtrichtung
vorgesehenen Fahrspuren einer Straße bewegt und der Fahrer
des Kraftfahrzeuges den Fahrer eines voraus fahrenden
Fahrzeugs auf den eigenen Überholwunsch aufmerksam machen
möchte. Um die Aufmerksamkeit des Fahrers des
vorausfahrenden Fahrzeugs zu erregen, ist es beispielsweise
denkbar, die Hupe zu betätigen, Lichthupe zu machen, den
linken Blinker zu setzen oder durch Gasgeben etwas dichter
auf den Vordermann aufzufahren. Insbesondere wenn durch
Gasgeben der Sollabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug
unterschritten ist, ist es notwendig, eine besondere
Regelung innerhalb des ACC-Systems durchzuführen. Würde
diese Situation mit dem standardmäßigen Regelalgorithmus
geregelt, so hätte dies eine unmittelbare Verzögerung des
Fahrzeugs zur Folge, da das ACC-Systems unmittelbar
beginnen würde den voreingestellten Sollabstand
einzuregeln. Dies kann jedoch für den nachfolgenden Verkehr
zu einer kritischen Situation führen, da das geregelte
Fahrzeug aus Sicht des nachfolgenden Verkehrs eine
überraschende Verzögerung vornimmt. Um in diesen
Situationen einen besonderen Regelalgorithmus anzuwenden,
bedarf es des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Fig. 1, um
eine solche Situation festzustellen.
Im Schritt 10 des Ablaufdiagramms wird zunächst überprüft,
ob das Gaspedal des Fahrzeugs gedrückt ist. Ist dies nicht
der Fall, so wird in Schritt 11 zusätzlich überprüft, ob
der Blinker links gesetzt ist. Ist dies ebenfalls nicht der
Fall, so wird auf eine gewöhnliche Fahrsituation
geschlossen und der Standardregler 12 aktiviert. Für den
Fall, daß in Schritt 11 festgestellt wird, daß der Blinker
links gesetzt ist, wird weiterhin in Schritt 13 überprüft,
ob sich das geregelte Fahrzeug auf der äußersten linken
Fahrspur befindet. Ist dies nicht der Fall, so wird
beispielsweise auf einen anstehenden Überholvorgang
geschlossen und es wird der Standardregler 12 aktiviert.
Wurde in Schritt 13 des Ablaufdiagramms festgestellt, daß
sich das geregelte Fahrzeug auf der äußersten linken
Fahrspur befindet, so wird mit Schritt 14 fortgefahren. Es
wird ebenfalls mit Schritt 14 fortgefahren, wenn sich in
Schritt 10 herausgestellt hatte, daß das Gaspedal des
geregelten Fahrzeugs betätigt beziehungsweise gedrückt ist.
In Schritt 14 wird nun als letztes Kriterium dieses
Ausführungsbeispiels überprüft, ob der Sollabstand (dsoll)
zum vorausfahrenden Fahrzeug stark unterschritten ist. Ist
dies nicht der Fall, so wird wiederum der Standardregler 12
aktiviert. Für den Fall, daß der Sollabstand (dsoll) stark
unterschritten ist, wird der Sonderregler 15 aktiviert. Der
Sonderregler 15 dient dazu, die zuvor genannten für den
nachfolgenden Verkehr kritischen Situationen zu verhindern.
Die in Schritt 14 vorgenommene Abfrage, ob der Sollabstand
(dsoll) stark unterschritten ist, ist vor dem Hintergrund
zu sehen, daß eine temporäre weniger starke Unterschreitung
des Sollabstands (dsoll) noch im Rahmen dessen liegt, was
mit dem Standardregler 12 hinreichend komfortabel und
zuverlässig auszuregeln ist. Bei der in Schritt 11
vorgenommenen Überprüfung, ob der Blinker links gesetzt
ist, wäre anstelle dessen oder zusätzlich auch eine Abfrage
der Lichthupe und/oder der Hupe denkbar. Das in Fig. 1
dargestellte erfindungsgemäße Verfahren läuft rekursiv
innerhalb des ACC-Systems ab. Dies bedeutet, daß das
dargestellte Ablaufdiagramm zu jedem Zeitpunkt des
Betriebes erneut durchlaufen wird.
Der Sonderregler 15 dient unter anderem dazu, den Abstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug zu überwachen. Hierbei wird
insbesondere darauf geachtet, daß die automatische
Verzögerung nur soweit abgeschwächt wird beziehungsweise
solange unterbleibt, daß ein vorgegebener Minimalabstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird.
Somit ist auch während des "Drängelns" des geregelten
Fahrzeugs noch die Abstandsüberwachung in Betrieb. Für den
Fall, daß die durch die Schritte 11, 13 und 14
repräsentierten Indikatoren nicht mehr gegeben sind, wird
mittels des Standardreglers 12 der gewählte Sollabstand
eingeregelt. Diese Einregelung des Sollabstands kann
beispielsweise durch eine zeitlich steigende Verzögerung
erfolgen, die einer zeitlich linearen Rampenfunktion
genügt. Ebenso denkbar ist, daß die Einregelung der
Sollgeschwindigkeit mit einer konstanten
Rückfallgeschwindigkeit erfolgt, daß die Einregelung des
Sollabstands innerhalb einer vorgegebenen Zeit erfolgt oder
daß die Einregelung des Sollabstands mit einer
Rückfallgeschwindigkeit erfolgt, die eine Funktion der
aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit ist. In jedem Fall regelt
der Standardregler 12 die Verzögerung derart, daß bei
Annäherung an den Sollabstand zu dem voraus fahrenden
Fahrzeug die Relativgeschwindigkeit zwischen dem geregelten
und dem voraus fahrenden Fahrzeug asymptotisch in Null
übergeht.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es, daß das ACC-Systems in bestimmten Verkehrssituationen
für den nachfolgenden Verkehr ein weniger kritisches
Verhalten aufweist. Insbesondere Fahrer eines
Kraftfahrzeuges, die mit dem ACC-System noch nicht
besonders gut vertraut sind, können ihr gewohntes Verhalten
wie dichteres Auffahren oder Blinkersetzen zur Mitteilung
des Überholwunsches beibehalten.
Es liegt weiterhin im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, daß mittels des ACC-Systems eine Situations
interpretation durchgeführt wird, die über die Erkennung
der linken Fahrspur hinausgeht. Dies kann zum Beispiel die
Beobachtung der das geregelte Fahrzeug umgebenden Objekte,
wie zum Beispiel Fahrzeuge auf benachbarten Fahrspuren,
sein. In die Situationsinterpretation können weiterhin
Daten des geregelten Fahrzeugs wie zum Beispiel die
Spurlage einfließen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines
Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung des Abstandes zu
gegebenenfalls voraus fahrenden Fahrzeugen,
- - wobei in dem Fall, daß ein relevantes, vorausfahrendes Fahrzeug detektiert wird, die Geschwindigkeitsregelung von einer Abstandsregelung überlagert wird und
- - wobei die Abstandsregelung das geregelte Fahrzeug automatisch verzögert, wenn ein gesetzter Sollabstand zu einem voraus fahrenden Fahrzeug unterschritten wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß anhand wenigstens eines Indikators erkannt wird, daß die Unterschreitung des Sollabstandes durch den Fahrer des geregelten Fahrzeugs hervorgerufen wurde und/oder
- - daß anhand wenigstens eines weiteren Indikators erkannt wird, daß sich das Kraftfahrzeug auf der äußersten linken Fahrspur der für eine Fahrtrichtung vorgesehenen Fahrspuren einer Straße bewegt und
- - daß in diesem Fall die automatische Verzögerung abgeschwächt wird oder unterbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Indikator das Gaspedal des Kraftfahrzeuges ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Indikator die Hupe und/oder die Lichthupe
und/oder ein Blinker des Kraftfahrzeuges ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die automatische Verzögerung nur so weit abgeschwächt
wird bzw. solange unterbleibt, daß ein vorgegebener
Minimalabstand nicht unterschritten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandsregelung das Kraftfahrzeug wieder auf den
gewählten Sollabstand einregelt, wenn die Indikatoren
nicht mehr gegeben sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einregelung des Sollabstands durch eine zeitlich
steigende Verzögerung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die zeitlich steigende Verzögerung eine zeitlich lineare
Rampenfunktion ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einregelung des Sollabstands mit einer konstanten
Rückfallgeschwindigkeit erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einregelung des Sollabstands innerhalb einer
vorgegebenen Zeit erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einregelung des Sollabstands mit einer
Rückfallgeschwindigkeit erfolgt, die eine Funktion der
aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit ist.
11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Annäherung an den Sollabstand zu dem vorausfahrenden
Fahrzeug die Relativgeschwindigkeit zwischen dem
geregelten und dem voraus fahrenden Fahrzeug asymptotisch
in Null übergeht.
12. Vorrichtung zur Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines
Kraftfahrzeuges unter Berücksichtigung des Abstandes zu
gegebenenfalls voraus fahrenden Fahrzeugen,
- - mit Mitteln, um in dem Fall, daß ein relevantes, vorausfahrendes Fahrzeug detektiert wird, die Geschwindigkeitsregelung mit einer Abstandsregelung zu überlagern und
- - mit Mitteln, um mittels der Abstandsregelung das geregelte Fahrzeug automatisch zu verzögern, wenn ein gesetzter Sollabstand zu einem voraus fahrenden Fahrzeug unterschritten wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß wenigstens eine Indikator vorhanden ist, anhand dessen erkannt wird, daß die Unterschreitung des Sollabstandes durch den Fahrer des geregelten Fahrzeugs hervorgerufen wurde und/oder
- - daß wenigstens ein weiterer Indikator vorhanden ist, anhand dessen erkannt wird, daß sich das Kraftfahrzeug auf der äußersten linken Fahrspur der für eine Fahrtrichtung vorgesehenen Fahrspuren einer Straße bewegt und
- - daß Mittel vorhanden sind, um in diesem Fall die automatische Verzögerung abzuschwächen oder zu unterlassen.
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