DE19858498A1 - Flüssigkeitsreibungskupplung - Google Patents
FlüssigkeitsreibungskupplungInfo
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Abstract
Eine Flüssigkeitsreibungskupplung, insbesondere für einen Kraftfahrzeug-Lüfter, mit einer sich koaxial zu einer Rotationsachse (14) erstreckenden Vorratskammer (9), die - wenn sie rotiert - zwischen einem radial außenliegenden Minimalpegel (P¶min¶) und einem radial innenliegenden Maximalpegel (P¶max¶) Flüssigkeit enthält, und mit einem Arbeitsraum (7), in dem die Flüssigkeit einer Antriebskopplung zwischen einer Kupplungseingangsseite und einer Kupplungsausgangsseite bewirkt, wobei die Vorratskammer (9) über eine Zulauföffnung (10) mit dem Arbeitsraum (7) kommuniziert und wobei die Zulauföffnung (10) mit Ventilmitteln (12) zum Öffnen und Schließen schaltbar ist, soll dahingehend ausgestaltet werden, daß sie eine gleichmäßigere Zuschaltcharakteristik und insbesondere ein rascheres Ansprechverhalten auch bei niedrigen Leerlaufdrehzahlen aufweist. DOLLAR A Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die axiale Erstreckung (a) der Vorratskammer (9) im Bereich des Minimalpegels (P¶min¶) größer ist als im Bereich des Maximalpegels (P¶max¶) und/oder daß die Zulauföffnung (10) axial angeordnet ist und sich vom Minimalpegel (P¶min¶) bis in den Bereich des Maximalpegels (P¶max¶) erstreckt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsreibungskupplung, insbesondere für
einen Kraftfahrzeug-Lüfter, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des An
spruches 1.
Bei einer Flüssigkeitsreibungskupplung dieser Art wird eine Flüssigkeit dazu
verwendet, eine Kupplungseingangsseite antriebsmäßig mit einer Kupp
lungsaussgangsseite über die Reibung bzw. die Viskosität der Flüssigkeit zu
koppeln. Eine derartige Flüssigkeitsreibungskupplung wird daher im allge
meinen als "Visco-Kupplung" bezeichnet. Der Kopplungsgrad zwischen
Kupplungseingangsseite und Kupplungsaussgangsseite hängt dabei von der
Füllmenge der Flüssigkeit in einem Arbeitsraum ab, in dem die Reibungs
kopplung zwischen Eingangs- und Ausgangsseite der Kupplung stattfindet.
Dieser Arbeitsraum kommuniziert über eine Zulauföffnung mit einer Vorrats
kammer, in der die jeweils im Arbeitsraum nicht benötigte Flüssigkeit bevor
ratet wird. Mit der Zulauföffnung wirken Ventilmittel zusammen, mit denen
die Zulauföffnung zum Öffnen und Schließen schaltbar ist.
Bei herkömmlichen Flüssigkeitsreibungskupplungen ist die Vorratskammer
zylindrisch ausgebildet und die Zulauföffnung ist an einer axialen Seite der
Vorratskammer, radial außenliegend als Bohrung angebracht. Wenn die Vor
ratskammer rotiert, wird die darin enthaltene Flüssigkeit aufgrund von Zentri
fugalkräften radial nach außen gedrängt, so daß sich ein radialer Flüssig
keitspegel einstellt. Wenn im Arbeitsraum keine Flüssigkeit benötigt wird, das
heißt bei vollständig verschlossener Zulauföffnung, stellt sich in der Vorrats
kammer ein radial innenliegender Maximalpegel ein. Die Flüssigkeitsströ
mung vom Arbeitsraum in die Vorratskammer wird dabei durch eine an sich
bekannte und daher nicht näher beschriebene Pumpwirkung bewirkt, die
sich aufgrund von Differenzen zwischen den Rotationsgeschwindigkeiten
von Primär- und Sekundärseite der Kupplung ausbildet. Wenn im Arbeits
raum eine maximale Kopplung erfolgen soll, das heißt wenn die Zulauföff
nung maximal geöffnet ist, strömt die Flüssigkeit aufgrund der Fliehkräfte von
der Vorratskammer in den Arbeitsraum, so daß sich in der Vorratskammer
dementsprechend ein radial außenliegender Minimalpegel einstellt. Übli
cherweise befindet sich bei herkömmlichen Flüssigkeitsreibungskupplungen
die Zulauföffnung radial außerhalb des Minimalpegels, so daß auch bei ma
ximal befülltem Arbeitsraum Flüssigkeit im Vorratsraum verbleibt.
Wenn mit der Flüssigkeitsreibungskupplung ein Fahrzeug-Lüfter mit einem
Fahrzeug-Antriebsaggregat gekoppelt werden soll, ist die Vorratskammer in
der Kupplungsaussgangsseite untergebracht, das heißt die Vorratskammer
rotiert mit einem Lüfterrad des Lüfters. Dieses Lüfterrad rotiert auch dann mit
einer Leerlaufdrehzahl, wenn keine Flüssigkeit im Arbeitsraum enthalten ist,
mit der Folge, daß dementsprechend auch die Vorratskammer rotiert und
sich darin der radiale Maximalpegel für die Flüssigkeit ausbilden kann. So
bald eine zusätzliche Luftzirkulation durch den Lüfter benötigt wird, öffnen
die Ventilmittel die Zulauföffnung und Flüssigkeit kann aus dem Vorratsraum
in den Arbeitsraum strömen. Da die Leerlaufdrehzahl relativ niedrig ist,
herrscht im Öffnungsquerschnitt der Zulauföffnung ein relativ geringer Druck,
so daß die Flüssigkeit am Anfang dieses Zuschaltvorganges nur langsam in
den Arbeitsraum überströmt. Sobald sich Flüssigkeit im Arbeitsraum befin
det, kann sich die viskositätsbedingte Kopplungswirkung entfalten, so daß
die Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer zunimmt. Bei kleiner Rota
tionsgeschwindigkeit der Vorratskammer, das heißt bei großer Differenzge
schwindigkeit zwischen Primärseite und Sekundärseite der Kupplung bildet
sich außerdem eine starke Pumpwirkung aus, welche die Flüssigkeit aus
dem Arbeitsraum über eine entsprechende Rückführungsleitung in die Vor
ratskammer zurückführt. Dabei ist bei herkömmlichen Kupplungen zu Beginn
des Einkupplungsvorganges der Rückführungsstrom nur etwas kleiner als
der Zuführungsstrom, so daß die Rotationsgeschwindigkeit sekundärseitig
nur langsam zunimmt, d. h. die Kupplung spricht langsam bzw. träge an.
Durch die Zunahme der Rotationsgeschwindigkeit nimmt einerseits der
Druck im Öffnungsquerschnitt der Zulauföffnung und somit der Flüssigkeits
volumenstrom zu und andererseits nimmt die Geschwindigkeitsdifferenz zwi
schen Primärseite und Sekundärseite und somit die Flüssigkeitsrückführung
ab. Dies hat zur Folge, daß die Kopplungswirkung im Laufe der Zeit expo
nentiell zunimmt, das heißt die Kupplung reagiert nach einer relativ langsa
men bzw trägen Anlaufphase sehr schnell bzw. schlagartig.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine Flüssig
keitsreibungskupplung der eingangs genannten Art dahingehend auszuge
stalten, daß sie eine gleichmäßigere Zuschaltcharakteristik und insbesonde
re ein rascheres Ansprechverhalten auch bei niedrigen Leerlaufdrehzahlen
aufweist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Flüssigkeitsreibungskupp
lung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Geometrie der
Vorratskammer und zusätzlich oder alternativ die Geometrie der Zulauföff
nung so zu gestalten, daß die Abhängigkeit zwischen der Flüssigkeitszu
nahme im Arbeitsraum und der Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer
reduziert ist. Insbesondere können die genannten Geometrien auch so ge
wählt sein, daß die Flüssigkeitszunahme im Arbeitsraum im wesentlichen
unabhängig von der Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer ist, das
heißt bei geöffneter Zulauföffnung bleibt die Flüssigkeitszunahme im Arbeits
raum auch bei sich ändernder Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer
im wesentlichen konstant.
Zum einen wird zu diesem Zweck vorgeschlagen, daß die axiale Erstreckung
der Vorratskammer im Bereich des Minimalpegels größer ist als im Bereich
des Maximalpegels. Zum anderen wird als zusätzliche Maßnahme oder al
ternativ vorgeschlagen, die Zulauföffnung axial anzuordnen, derart, daß sich
die Zulauföffnung von dem Minimalpegel bis in den Bereich des Maximalpe
gels erstreckt. Diese Maßnahmen wirken beide dem Einfluß der Rotations
geschwindigkeit auf den Flüssigkeitsvolumenstrom entgegen, denn bei nied
riger Rotationsgeschwindigkeit der Kammer, das heißt im Bereich einer
Leerlaufdrehzahl, ist die Vorratskammer etwa bis zum Maximalpegel mit der
Flüssigkeit befüllt. Bei rotierenden Flüssigkeiten hängt der radial außen herr
schende "statische" Druck im hohen Maße vom Flüssigkeitspegel ab, der
von radial außen nach radial innen gemessen wird. Das heißt, bei vorliegen
dem Maximalpegel und bei einer zweckmäßigerweise radial außen angeord
neten Zulauföffnung herrscht auch bei relativ niedrigen Drehzahlen ein rela
tiv hoher Druck im Querschnitt der Zulauföffnung, so daß sich zu Beginn des
Einkupplungsvorganges ein Flüssigkeitsvolumenstrom einstellt, der bei ent
sprechend an das Gesamtflüssigkeitsvolumen angepaßter Vorratskammer
geometrie relativ groß sein kann. Bei der Erfindung kann sich außerdem die
Zulauföffnung bis zum Maximalpegel erstrecken, so daß die Zulauföffnung
einen maximalen Querschnitt aufweist und daher zu Beginn des Einkupp
lungsvorganges einen relativ großen Flüssigkeitsvolumenstrom auch bei re
lativ kleinen Fließgeschwindigkeiten ermöglicht. Beide Maßnahmen führen
jeweils für sich selbst und besonders in Kombination dazu, daß sich der Ar
beitsraum der Flüssigkeitsreibungskupplung zu Beginn des Einkupplungs
vorganges schneller mit Flüssigkeit füllt.
Wie bereits weiter oben zum Stand der Technik beschrieben, nimmt mit der
Flüssigkeit im Arbeitsraum auch die Kopplungswirkung zwischen Primärseite
und Sekundärseite der Flüssigkeitsreibungskupplung zu, wodurch sich die
Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer erhöht und somit der statische
Druck im Querschnitt der Zulauföffnung und folglich die Strömungsge
schwindigkeit der Flüssigkeit zunimmt. Einer Zunahme des Flüssigkeitsvo
lumenstromes wirken jedoch die erfindungsgemäßen Maßnahmen entgegen,
da aufgrund der Vorratskammergeometrie die Pegelhöhe und somit die
Strömungsgeschwindigkeit sowie der durchströmbare Querschnitt der Zu
lauföffnung zu Beginn des Einkupplungsvorganges rasch abnimmt. Aufgrund
dieser Maßnahmen wird eine exponentielle, abrupte Zunahme der Rotati
onsgeschwindigkeit der Vorratskammer vermieden, der Arbeitsraum wird
gleichmäßiger, kontinuierlicher mit Flüssigkeit gefüllt und die Differenzge
schwindigkeit zwischen Primärseite und Sekundärseite der Flüssigkeitrei
bungskupplung nimmt relativ gleichmäßig ab.
Um den Einfluß der Rotationsgeschwindigkeit auf die Flüssigkeitszunahme in
dem Arbeitsraum weiter zu reduzieren, ist bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform bei axial angeordneter Zulauföffnung eine Öffnungsweite der Zu
lauföffnung im Bereich des Minimalpegels kleiner als im Bereich des Maxi
malpegels. Auf diese Weise nimmt mit sinkendem Flüssigkeitspegel in der
Vorratskammer die durchströmbare Querschnittsfläche der Zulauföffnung zu
Beginn des Einkupplungsvorganges, das heißt bei kleineren Rotationsge
schwindigkeiten, stärker ab als bei größeren Rotationsgeschwindigkeiten.
Zur Verbesserung der Einkupplungscharakteristik kann außerdem die Vor
ratskammergeometrie so ausgestaltet sein, daß die axiale Erstreckung der
Vorratskammer mit zunehmenden Radius zunimmt. Zusätzlich oder alterna
tiv kann die Geometrie der Zulauföffnung so ausgestaltet sein, daß die Öff
nungsweite der Zulauföffnung mit zunehmendem Radius abnimmt. Entspre
chend bevorzugter Ausführungsformen können dann die Zunahme der axia
len Erstreckung der Vorratskammer bzw. die Abnahme der Öffnungsweite
der Zulauföffnung jeweils so gewählt sein, daß bei geöffneter Zulauföffnung
die Flüssigkeitszunahme im Arbeitsraum im wesentlichen unabhängig ist von
der Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer. Insbesondere wird hierbei
auch berücksichtigt, daß mit zunehmender Rotationsgeschwindigkeit, auf
grund der dabei abnehmenden Differenzgeschwindigkeit zwischen Ein
gangsseite und Ausgangsseite der Flüssigkeitsreibungskupplung, die
Pumpwirkung und damit die Flüssigkeitsrückförderung vom Arbeitsraum in
die Vorratskammer abnimmt. Da die Kopplungswirkung der Flüssigkeit im
Arbeitsraum proportional zu der im Arbeitsraum enthaltenen Flüssigkeits
menge ist, ergibt sich durch diese Maßnahmen ein besonders gleichmäßiger
Verlauf für den Einkupplungsvorgang.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figuren
beschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombinati
on, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwend
bar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Flüssigkeitsreibungskupp
lung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Detailansicht auf einen mit II gekennzeichneten
Bereich in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Zulauföffnung entsprechend
dem Pfeil III in Fig. 2 und
Fig. 4 eine Draufsicht wie in Fig. 3, jedoch auf eine andere
Ausführungsform einer Zulauföffnung.
Entsprechend Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Flüssigkeitsreibungskupp
lung 1 eingangsseitig an einen Antriebsstrang, z. B. an eine Kurbelwelle 2,
einer im übrigen nicht dargestellten Brennkraftmaschine und ausgangsseitig
an einen nicht dargestellten Lüfter bzw. an ein Lüfterrad angeschlossen. Die
Kurbelwelle 2 rotiert koaxial um ihre Rotationsachse 14. Mit Hilfe der Flüs
sigkeitsreibungskupplung 1 soll das Lüfterrad bedarfsabhängig zur Erzeu
gung einer mehr oder weniger starken Luftströmung geschaltet werden.
Die Sekundärseite bzw. Ausgangsseite der Flüssigkeitsreibungskupplung 1
wird durch ein zweiteiliges Gehäuse 3 gebildet, dessen entsprechend Fig. 1
linker Bestandteil 4 über ein Kugellager 5 an der Kurbelwelle 2 gelagert ist.
An diesem linken Bestandteil 4 ist vorzugsweise dann auch das Lüfterrad
befestigt. Zwischen dem linken Bestandteil 3 und einem entsprechend Fig. 1
rechten Bestandteil 6 des Gehäuses 3 ist ein Arbeitsraum 7 ausgebildet, in
dem eine die Primärseite bzw. Eingangsseite der Flüssigkeitsreibungskupp
lung 1 bildende Drehscheibe 8 angeordnet ist. Die Drehscheibe 8 ist drehfest
mit der Kurbelwelle 2 verbunden.
In dem rechten Bestandteil 6 des Gehäuses 3 ist eine Vorratskammer 9
ausgebildet, die in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform einen rotati
onssymmetrischen Ringraum bildet und eine axiale Erstreckung aufweist. In
dem in Fig. 1 unten dargestellten Abschnitt der Vorratskammer 9 ist eine
Zulauföffnung 10 ausgebildet, die durch eine Ventilplatte 11 verschließbar
ist. Die Ventilplatte 11 ist an einem Ventilhebel 12 ausgebildet, der an sei
nem von der Ventilplatte 11 abgewandten Ende an einer die Vorratskammer
9 vom Arbeitsraum 7 abtrennenden Scheibenwand 13 fixiert ist, wobei der
Ventilhebel 12 federelastische Verstellbewegungen der Ventilplatte 11 in
Richtung der Rotationsachse 14 ermöglicht. Zum Öffnen und Schließen der
Zulauföffnung 10 wird der Ventilhebel 12 über einen Betätigungsstift 15 in
Richtung der Rotationsachse 14 beaufschlagt, wobei der Betätigungsstift 15
beispielsweise durch ein Bimetallelement 16 betätigt, angetrieben bzw. ge
schaltet wird. Ebenso kann eine elektromotorische oder elektromagnetische
Betätigung vorgesehen sein.
Wenn sich im Arbeitsraum 7 eine Flüssigkeit, insbesondere ein spezielles
Kupplungsöl, befindet, kommt es in einem als Labyrinth 17 ausgebildeten
Bereich des Arbeitsraumes 7 aufgrund viskositätsbedingter Reibung zu einer
Kraftübertragung zwischen der mit der Kurbelwelle 2 rotierenden Drehschei
be 8 und dem das Lüfterrad tragenden Gehäuse 3. Die sich dabei einstel
lende Differenzgeschwindigkeit zwischen Eingangsseite (8) und Ausgangs
seite (3) der Flüssigkeitsreibungskupplung 1 hängt dabei von der im Arbeits
raum 7 vorhandenen Flüssigkeitsmenge ab und reicht von einer minimalen
Rotationsgeschwindigkeit (Leerlaufdrehzahl), bei der sich im wesentlichen
keine Flüssigkeit im Arbeitsraum 7 befindet, und einer maximalen Rotations
geschwindigkeit, die sich bei maximaler Befüllung des Arbeitsraumes 7 ein
stellt und fast die Drehzahl der Kurbelwelle 2 erreicht.
In einem entsprechend Fig. 1 oberen Abschnitt des rechten Bestandteiles 6
ist eine Rückführungsleitung 18 ausgebildet, die die Vorratskammer 9 mit
einem Pumpraum 19 verbindet, der bezüglich der Drehscheibe 8 radial au
ßen im Arbeitsraum 7 ausgebildet ist. In diesem Pumpraum 19 kommt es bei
einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Drehscheibe 8 und dem Ge
häuse 3 zu einem Druckanstieg in der Flüssigkeit, der um so größer ist, je
größer die vorgenannte Differenz der Rotationsgeschwindigkeiten ist. Durch
diesen erhöhten Druck im Pumpraum 19 wird die Flüssigkeit permanent aus
dem Arbeitsraum 7 über die Rückführungsleitung 18 in die Vorratskammer 9
gefördert. Wenn die Ventilplatte 11 die Zulauföffnung 10 verschließt, sam
melt sich dann die Flüssigkeit in der Vorratskammer 9, während sich der Ar
beitsraum 7 entleert. Jedoch rotiert das Gehäuse 3 selbst bei vollständig
entleertem Arbeitsraum 7 aufgrund anderer Reibungseffekte mit der Leer
laufdrehzahl mit.
Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Erfindung, ist der in Fig. 1 mit
II gekennzeichnete Bereich in Fig. 2 vergrößert dargestellt, jedoch bei einer
anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsreibungs
kupplung 1. Denn während bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 1 die
Ventilmittel (11, 12) im Arbeitsraum 7 untergebracht sind, ist der Ventilhebel
12 entsprechend der Variante in Fig. 2 in der Vorratskammer 9 unterge
bracht. Darüber hinaus ist bei der Variante entsprechend Fig. 2 die Vorrats
kammer 9 nicht ringförmig sondern scheibenförmig ausgebildet.
In der Vorratskammer 9 befindet sich die Flüssigkeit und bildet dort, wenn
die Vorratskammer 9 rotiert, eine relativ zur Rotationsachse 14 von radial
außen nach radial innen gemessene Pegelhöhe H. Diese Pegelhöhe H be
wegt sich zwischen einem radial außenliegenden Minimalpegel Pmin, der sich
bei vollständig geöffneter Zulauföffnung 10 einstellt, und einem radial innen
liegenden Maximalpegel Pmax, der sich bei vollständig geschlossener Zu
lauföffnung 10 einstellt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt die mit a bezeichnete axiale Er
streckung der Vorratskammer 9 mit zunehmenden Radius bzw. mit zuneh
mendem Abstand von der Rotationsachse 14 zu, zumindest entlang eines
sehr großen Bereiches der radialen Erstreckung der Vorratskammer 9. Die
Zulauföffnung 10 ist so geformt, daß sie sich ausgehend vom Minimalpegel
Pmin etwa bis zum Maximalpegel Pmax erstreckt. Gleichzeitig ist die Geome
trie der Zulauföffnung 10 entsprechend Fig. 3 so gewählt, daß sich eine mit b
bezeichnete Öffnungsweite der Zulauföffnung 10 zumindest in einem sehr
großen Bereich der radialen Erstreckung der Zulauföffnung 10 mit zuneh
mendem Abstand von der Rotationsachse 14 verkleinert.
Entsprechend einer in Fig. 4 dargestellten Variante kann die Zulauföffnung
10 auch aus zwei Teilöffnungen 10' und 10" gebildet sein, von denen eine
wiederum mit einer nach radial außen abnehmender Öffnungsweite b aus
gestattet sein kann.
Für einen Einkupplungsvorgang der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsrei
bungskupplung 1 ergibt sich dabei folgender Ablauf:
Bei entkoppelter Sekundärseite (Gehäuse 3) rotiert das Gehäuse 3 und somit die darin untergebrachte Vorratskammer 9 mit der Leerlaufdrehzahl. Der Ventilhebel 12 verschließt dabei vollständig die Zulauföffnung 10, so daß sich aufgrund der rotationsbedingten Fliehkräfte der Maximalpegel Pmax ein stellt. Wenn durch eine entsprechende Betätigung des Betätigungsstiftes 15 der Ventilhebel 12 von der Zulauföffnung 10 abgehoben wird, steht für ein Abfließen der Flüssigkeit aus der Vorratskammer 9 in den Arbeitsraum 7 der volle Querschnitt der Zulauföffnung 10 zur Verfügung. Dadurch ergibt sich selbst bei kleinen Leerlaufdrehzahlen zu Beginn des Einkupplungsvorganges ein relativ großer Volumenstrom. Der Volumenstrom wird auch dadurch ver bessert, daß zumindest am Anfang des Einkupplungsvorganges eine relativ große Pegelhöhe H vorliegt, die in den radial außenliegenden Bereichen der Zulauföffnung 10 ein relativ hohen Druck und somit eine relativ hohe Fließ geschwindigkeit erzeugt. Durch den relativ großen Volumenstrom zu Beginn des Einkupplungsvorganges wird der Arbeitsraum 7 relativ rasch mit Flüssig keit befüllt, so daß sich die Kopplungswirkung schnell entfalten kann. Die Kupplung 1 reagiert entsprechend unverzüglich.
Bei entkoppelter Sekundärseite (Gehäuse 3) rotiert das Gehäuse 3 und somit die darin untergebrachte Vorratskammer 9 mit der Leerlaufdrehzahl. Der Ventilhebel 12 verschließt dabei vollständig die Zulauföffnung 10, so daß sich aufgrund der rotationsbedingten Fliehkräfte der Maximalpegel Pmax ein stellt. Wenn durch eine entsprechende Betätigung des Betätigungsstiftes 15 der Ventilhebel 12 von der Zulauföffnung 10 abgehoben wird, steht für ein Abfließen der Flüssigkeit aus der Vorratskammer 9 in den Arbeitsraum 7 der volle Querschnitt der Zulauföffnung 10 zur Verfügung. Dadurch ergibt sich selbst bei kleinen Leerlaufdrehzahlen zu Beginn des Einkupplungsvorganges ein relativ großer Volumenstrom. Der Volumenstrom wird auch dadurch ver bessert, daß zumindest am Anfang des Einkupplungsvorganges eine relativ große Pegelhöhe H vorliegt, die in den radial außenliegenden Bereichen der Zulauföffnung 10 ein relativ hohen Druck und somit eine relativ hohe Fließ geschwindigkeit erzeugt. Durch den relativ großen Volumenstrom zu Beginn des Einkupplungsvorganges wird der Arbeitsraum 7 relativ rasch mit Flüssig keit befüllt, so daß sich die Kopplungswirkung schnell entfalten kann. Die Kupplung 1 reagiert entsprechend unverzüglich.
Je mehr Flüssigkeit aus dem Vorratsraum 9 abfließt, desto niedriger wird die
Pegelhöhe H, wobei sich diese Pegelhöhe H entlang der Zulauföffnung 10
zu immer kleineren Öffnungsweiten b der Zulauföffnung 10 verschiebt, so
daß mit abnehmender Pegelhöhe H auch der durchströmbare Querschnitt
der Zulauföffnung 10 stark abnimmt. Gleichzeitig bewirkt jedoch die einset
zende Kopplungswirkung eine Zunahme der Rotationsgeschwindigkeit der
Vorratskammer 9, so daß sich in der verbleibenden Flüssigkeit ein erhöhter
Druck einstellt, was zu einer vergrößerten Strömungsgeschwindigkeit führt.
Insgesamt kann durch die einander entgegenwirkenden Effekte die Flüssig
keitszunahme im Arbeitsraum etwa konstant gehalten werden, so daß sich
ein relativ gleichmäßig ablaufender Einkupplungsvorgang ergibt. Der Aus
kupplungsvorgang läuft in bekannter Weise ab, indem die Zulauföffnung 10
geschlossen wird, wobei sich aufgrund der Pumpwirkung die Flüssigkeit in
der Vorratskammer 9 sammelt, während sich der Arbeitsraum 7 entleert.
Während bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 2 auch bei maximal
geöffneter Zulauföffnung 10 ein Restvolumen 20 mit Flüssigkeit befüllt bleibt,
kann sich bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 1 die Vorratskammer 9
vollständig entleeren.
1 Flüssigkeitsreibungskupplung
2 Kurbelwelle
3 Gehäuse/Ausgangsseite/Sekundärseite
4 linker Bestandteil von 3
5 Kugellager
6 rechter Bestandteil von 3
7 Arbeitsraum
8 Drehscheibe/Eingangsseite/Primärseite
9 Vorratskammer
10 Zulauföffnung
11 Ventilplatte
12 Ventilhebel
13 Scheibenwand
14 Rotationsachse
15 Betätigungsstift
16 Bimetallelement
17 Labyrinth
18 Rückführungsleitung
19 Pumpraum
20 Restvolumen
H Pegelhöhe
Pmin Minimalpegel
Pmax Maximalpegel
a axiale Erstreckung von 9
b Öffnungsweite von 10
2 Kurbelwelle
3 Gehäuse/Ausgangsseite/Sekundärseite
4 linker Bestandteil von 3
5 Kugellager
6 rechter Bestandteil von 3
7 Arbeitsraum
8 Drehscheibe/Eingangsseite/Primärseite
9 Vorratskammer
10 Zulauföffnung
11 Ventilplatte
12 Ventilhebel
13 Scheibenwand
14 Rotationsachse
15 Betätigungsstift
16 Bimetallelement
17 Labyrinth
18 Rückführungsleitung
19 Pumpraum
20 Restvolumen
H Pegelhöhe
Pmin Minimalpegel
Pmax Maximalpegel
a axiale Erstreckung von 9
b Öffnungsweite von 10
Claims (7)
1. Flüssigkeitsreibungskupplung, insbesondere für einen Kraftfahrzeug-
Lüfter, mit einer sich koaxial zu einer Rotationsachse (14) erstrecken
den Vorratskammer (9), die - wenn sie rotiert - zwischen einem radial
außenliegenden Minimalpegel (Pmin) und einem radial innenliegenden
Maximalpegel (Pmax) Flüssigkeit enthält, und mit einem Arbeitsraum
(7), in dem die Flüssigkeit eine Antriebskopplung zwischen einer
Kupplungseingangsseite (8) und einer Kupplungsausgangsseite (3)
bewirkt, wobei die Vorratskammer (9) über eine Zulauföffnung (10) mit
dem Arbeitsraum (7) kommuniziert und wobei die Zulauföffnung (10)
mit Ventilmitteln (11, 12) zum Öffnen und Schließen schaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
die axiale Erstreckung (a) der Vorratskammer (9) im Bereich des Mi
nimalpegels (Pmin) größer ist als im Bereich des Maximalpegels (Pmax)
und/oder daß die Zulauföffnung (10) axial angeordnet ist und sich
vom Minimalpegel (Pmin) bis in den Bereich des Maximalpegels (Pmax)
erstreckt.
2. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei axial angeordneter Zulauföffnung (10) eine Öffnungsweite (b)
der Zulauföffnung (10) im Bereich des Minimalpegels (Pmin) kleiner ist
als im Bereich des Maximalpegels (Pmax).
3. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Erstreckung (a) der Vorratskammer (9) mit zunehmen
dem Abstand von der Rotationsachse (14) zunimmt.
4. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunahme der axialen Erstreckung (a) der Vorratskammer (9)
so gewählt ist, daß bei geöffneter Zulauföffnung (10) die Flüssigkeits
zunahme im Arbeitsraum (7) im wesentlichen unabhängig ist von der
Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer (9).
5. Flüssigkeitsreibungskupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei axial angeordneter Zulauföffnung (10) die Öffnungsweite (b)
der Zulauföffnung (10) mit zunehmendem Abstand von der Rotati
onsachse (14) abnimmt.
6. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dis Abnahme der Öffnungsweite (b) der Zulauföffnung (10) so gewählt
ist, daß bei geöffneter Zulauföffnung (10) die Flüssigkeitszunahme im
Arbeitsraum (7) im wesentlichen unabhängig ist von der Rotationsge
schwindigkeit der Vorratskammer (9).
7. Flüssigkeitsreibungskupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zunahme der axialen Erstreckung (a) der Vorratskammer (9)
und die Abnahme der Öffnungsweite (b) der Zulauföffnung (10) so
aufeinander abgestimmt sind, daß bei geöffneter Zulauföffnung (10)
die Flüssigkeitszunahme im Arbeitsraum (7) im wesentlichen unab
hängig ist von der Rotationsgeschwindigkeit der Vorratskammer (9).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158498 DE19858498A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Flüssigkeitsreibungskupplung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158498 DE19858498A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Flüssigkeitsreibungskupplung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19858498A1 true DE19858498A1 (de) | 2000-06-21 |
Family
ID=7891573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998158498 Withdrawn DE19858498A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Flüssigkeitsreibungskupplung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19858498A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009030574A1 (de) * | 2007-09-05 | 2009-03-12 | Schaeffler Kg | Flüssigkeitsreibungskupplung, beispielsweise für fahrzeuganwendungen |
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