DE19831754A1 - Viskokupplung mit einer Volumenstromeinstellung - Google Patents

Viskokupplung mit einer Volumenstromeinstellung

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Abstract

Eine Viskokupplung ist mit einem Kupplungsgehäuse und zumindest einem antreibbaren Läufer ausgebildet, der zur Übertragung eines Drehmomentes über Scherflächen in einer mit Viskoseflüssigkeit gefüllten Arbeitskammer vorgesehen ist. Diese ist durch eine Trennwand von einer Vorratskammer für Viskoseflüssigkeit abgeteilt, wobei Viskoseflüssigkeit aus der Arbeitskammer über eine Pumpöffnung in die Vorratskammer oder aus der letztgenannten über eine Zuleitung, der eine über einen Elektromagneten als Stellvorrichtung verfügende Volumenstromeinstellung zugeordnet ist, zurück in die Arbeitskammer förderbar ist. Die Zuleitung ist zumindest entlang eines Teils ihrer Erstreckungslänge durch einen Bereich geführt, in welchem durch den Elektromagneten ein Magnetfeld erzeugbar ist. Die Viskoseflüssigkeit ist zur Realisierung eines magnetorheologischen Verhaltens mit magnetisierbaren Partikeln angereichert, über welche die Strömungsgeschwindigkeit der Viskoseflüssigkeit in der Zuleitung beim Durchströmen des Magnetfeldes in Abhängigkeit von dessen Stärke veränderbar und dadurch der Volumenstrom zwischen Vorrats- und Arbeitskammer einstellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Viskokupplung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die DE 196 45 478 A1 ist eine Viskokupplung bekannt mit einem Kupplungsge­ häuse und einem darin angeordneten, antreibbaren Läufer, der zur Übertragung eines Drehmomentes über Scherflächen in einer mit Viskoseflüssigkeit gefüllten Arbeitskam­ mer vorgesehen ist. Diese Arbeitskammer ist durch eine Trennwand von einer Vorrats­ kammer für Viskoseflüssigkeit abgeteilt, wobei Viskoseflüssigkeit aus der Arbeitskammer über eine Pumpöffnung in die Vorratskammer oder aus der letztgenannten über eine Zuleitung zurück in die Arbeitskammer führbar ist. Die Zuleitung wirkt mit einer Steuer­ öffnung zusammen, die durch einen Hebel eines durch einen Elektromagneten schaltba­ ren Ventils hinsichtlich ihrer Öffnungsweite veränderbar ist. Sobald der Hebel auf der Steueröffnung zur Anlage kommt, versiegt der Volumenstrom der Viskoseflüssigkeit zwischen der Vorratskammer und der Arbeitskammer, so daß die letztgenannte auf­ grund der Wirkung der Pumpöffnung entleert wird und damit die Drehmomentübertra­ gungsfähigkeit abnimmt. Im anderen Extrem ist der Hebel von der Steueröffnung völlig abgehoben, so daß sich die Arbeitskammer durch Viskoseflüssigkeit aus der Vorrats­ kammer rasch füllen kann und die Drehmomentübertragungsfähigkeit einem Maximum zustrebt. Die Stellung dieses Hebels ist durch den zuvor bereits erwähnten Elektroma­ gneten einstellbar, so daß dieser zusammen mit dem den Hebel aufweisenden Ventil als Volumenstromeinstellung für die Viskoseflüssigkeit zwischen Vorrats- und Arbeitskam­ mer wirksam ist.
Ein derartiges Ventil ist relativ aufwendig und, wegen des massebehafteten Hebels, trä­ ge, so daß Einstellvorgänge relativ langsam ablaufen. Gleichzeitig muß der Elektroma­ gnet wegen seines üblicherweise großen Abstandes zum Hebel des Ventils sehr stark sein, was wiederum ungünstige Auswirkungen auf dessen Dimensionierung zur Folge hat.
Durch die EP 0 317 186 B1 ist eine Viskokupplung bekannt, die auf ein derartiges Ventil ebenso wie auf eine Vorratskammer für Viskoseflüssigkeit verzichtet. Statt dessen ist die Viskoseflüssigkeit bei der Ausführung gemäß Fig. 3 magnetorheologisch, wobei deren Viskosität mittels eines an der einem Antrieb, wie beispielsweise einer Brennkraftma­ schine, zugewandten Seite der Viskokupplung vorgesehenen Elektromagneten verän­ derbar ist. Damit kann Einfluß auf die Drehmomentübertragungsfähigkeit der Visko­ kupplung genommen werden.
Bekanntermaßen wird eine derartige magnetorheologische Viskoseflüssigkeit dadurch gebildet, daß in ein Trägermedium magnetisierbare Partikel, wie beispielsweise Eisen­ partikel, eingebracht werden. Bei Beaufschlagung des Elektromagneten mit Strom ver­ ketten sich diese magnetisierbaren Partikel unter der Wirkung des Magnetfeldes, wo­ durch eine hohe Zähigkeit an der Viskoseflüssigkeit erzielbar ist. Umgekehrt muß aber, wenn an der Viskokupplung keine Drehmomentübertragung gewünscht wird, das Ma­ gnetfeld abgeschaltet werden, um die Wirkung der magnetisierbaren Partikel aufzuhe­ ben. Da durch diese Maßnahme allerdings noch keine Entleerung der Arbeitskammer erfolgt ist, ist die Drehmomentübertragungsfähigkeit zwar reduziert, aber nicht aufge­ hoben. Ein unerwünschtes Mitlaufen des Kupplungsgehäuses bei Drehung des Läufers ist die Folge hiervon. Diesem Problem kann dadurch abgeholfen werden, daß eine sehr dünnflüssige Trägerflüssigkeit Verwendung findet, wodurch allerdings wiederum die maximale Drehmomentübertragungsfähigkeit der Viskokupplung erheblich reduziert wird.
Als weiteres Problem ergibt sich, daß der Elektromagnet auch auf die Viskoseflüssigkeit einwirken muß, die sich in dem Teil der Arbeitskammer axial jenseits des Läufers befin­ det. Entsprechend dicht muß der Elektromagnet an das Kupplungsgehäuse herange­ rückt werden, so daß an der entsprechenden Seite des letztgenannten keine Möglich­ keit für die Ausbildung von Kühlungsschaufeln besteht. Bei Betrieb mit hohem Schlupf unterliegt damit die Viskokupplung ständig der Gefahr einer Überhitzung. Weiterhin muß auf einen sehr leistungsfähigen und daher entsprechend teueren und schweren Elektromagneten zurückgegriffen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Viskokupplung so auszubilden, daß bei geringstmöglichem konstruktiven und fertigungsgemäßen Aufwand einerseits eine na­ hezu trägheitsfreie Einstellung der Drehmomentübertragbarkeit realisierbar ist und an­ dererseits eine hohe maximale Drehmomentübertragungsfähigkeit vorliegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 an­ gegebenen Merkmale gelöst. Durch Anreicherung der Viskoseflüssigkeit mit magneti­ sierbaren Partikeln wird ein magnetorheologisches Verhalten für diese Viskoseflüssigkeit erzielt. Die Veränderung der Viskosität dieser Flüssigkeit wird allerdings nicht direkt zur Veränderung der Drehmomentübertragungsfähigkeit verwendet, sondern zur Einstel­ lung der Strömungsgeschwindigkeit in einer Zuleitung, die von einer Vorratskammer der Viskokupplung in eine Arbeitskammer führt. Entsprechend der Stärke eines Magnetfel­ des im Erstreckungsbereich der Zuleitung durch entsprechende Ansteuerung eines Elek­ tromagneten kann die Viskoseflüssigkeit abgebremst und im Extremfall sogar aufgehal­ ten werden, so daß sich praktisch innerhalb der Zuleitung ein "magnetisierter Flüssig­ keitsstopfen" ausbildet, der bestenfalls noch eine vernachlässigbar geringe Leckage­ strömung aus der Vorratskammer in die Arbeitskammer zuläßt. Umgekehrt wird ein Ab­ schalten des Elektromagneten und damit eine Aufhebung der Wirkung der magnetisier­ baren Partikel in der Viskoseflüssigkeit zur Folge haben, daß die letztgenannte mit ihrer eigentlichen Viskosität die Zuleitung ungehindert durchfließt und somit eine ausreichen­ de Versorgung der Arbeitskammer mit aus der Vorratskammer stammender Viskoseflüs­ sigkeit erfolgt. Selbstverständlich sind, bei entsprechender Ansteuerung des Elektroma­ gneten, zwischen diesen beiden geschilderten Extremen auch beliebige Zwischenwerte hinsichtlich der Strömungsgeschwindigkeit der Viskoseflüssigkeit und damit deren Vo­ lumenstrom einstellbar. Die magnetisierbaren Partikel in der Viskoseflüssigkeit werden demnach in einer Weise wirksam, wie sie dem Ventil in der eingangs behandelten DE 196 45 478 A1 entspricht. Aufgrund der Massearmut der magnetisierbaren Partikel und der möglichen hohen Schaltfrequenz des Elektromagneten, der folglich als Volu­ menstromeinstellung dient, sind derartige Einstellvorgänge nahezu trägheitsfrei durch­ führbar. Entsprechend schnell ist das Drehmomentübertragungsverhalten des Visko­ kupplung veränderbar.
Die Zuleitung ist bevorzugt zweiteilig ausgebildet, und zwar mit einem ersten Leitungs­ teil, der von einer der Arbeitskammer zugeordneten Pumpöffnung zur Vorratskammer führt und einem zweiten Leitungsteil, der von der letztgenannten zurück zur Arbeits­ kammer führt. Durch Anordnung dieser beiden Leitungsteile mit Axialversatz zueinander wird die Möglichkeit geschaffen, einen Leitungsteil, vorzugsweise den zweiten, räumlich dicht an den Elektromagneten der Volumenstromeinstellung heranzubringen, während der andere Leitungsteil, also bevorzugt der erste, vom Elektromagneten weiter entfernt ist, so daß axial zwischen diesem und dem entsprechenden Leitungsteil noch Raum für Kühlungsschaufeln am Kupplungsgehäuse verbleibt. Von wesentlicher Bedeutung ist der größere Abstand des ersten Leitungsteils zum Elektromagneten aber auch im Hin­ blick darauf, daß dieser Leitungsteil außerhalb des Magnetfeldes verlaufen muß. Der Grund hierfür liegt darin, daß das Abpumpen von Viskoseflüssigkeit aus der Arbeits­ kammer in die Vorratskammer unbedingt erhalten bleiben muß, wenn der Elektroma­ gnet zur Erzeugung des Magnetfeldes im Erstreckungsbereich des zweiten Leitungsteils zugeschaltet ist, um eine Entleerung der Arbeitskammer zu gewährleisten. Da beide Leitungsteile in die Vorratskammer münden und der dieselbe mit der Arbeitskammer verbindende Leitungsteil bevorzugt zugunsten einer schnellen Befüllbarkeit der Arbeits­ kammer in deren Umfangsbereich mündet, verlaufen beide Leitungsteile in vergleichba­ ren radialen Bereichen des Kupplungsgehäuses, aber in Umfangsrichtung versetzt zu­ einander. Dadurch ist gleichermaßen der Aufbau eines für die Zuleitung hoch wirksa­ men Magnetfeldes durch einen sehr leichten und leistungsarmen Elektromagneten am zweiten Leitungsteil und eine ausreichende Kühlungsmöglichkeit auch bei relativ gro­ ßem Schlupf in der Arbeitskammer sowie eine Freihaltung vom Magnetfeld des Elek­ tromagneten am ersten Leitungsteil gewährleistet.
Eine besonders einfache Ausführung der zuvor erwähnten Leitungsteile der Zuleitung liegt vor, wenn diese Leitungsteile jeweils durch Radialbohrungen gebildet sind.
Da die Einstellung der Drehmomentübertragungsfähigkeit bei der vorliegenden Visko­ kupplung allein über den Füllungsgrad der Arbeitskammer erfolgt wird als Viskoseflüs­ sigkeit vorzugsweise ein Mineral- oder Silikonöl zumindest mittlerer Viskosität verwen­ det, um eine hohe Drehmomentübertragungsfähigkeit sicherzustellen. Ein magnetor­ heologisches Verhalten der Viskoseflüssigkeit in der Arbeitskammer ist nicht erforderlich, so daß die Möglichkeit des Einsatzes eines relativ schwachen Elektromagneten besteht.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Viskokupplung in Schnittdarstellung;
Fig. 2 eine vergrößerte Herauszeichnung eines Viskoseflüssigkeitsabschnittes zur Aufbaubeschreibung.
Die in Fig. 1 gezeigte Viskokupplung weist ein um eine Drehachse 1 drehbares Kupp­ lungsgehäuse 3 auf, das über eine Gehäusenabe 5 und eine Lagerung 27 gegenüber einer Antriebswelle 25 zentriert ist, die ebenfalls um die Drehachse 1 drehbar ist. An die Gehäusenabe 5 schließt sich nach radial außen hin eine Rückwand 7 an, die im Um­ fangsbereich in einen Axialansatz 9 übergeht. Dieser nimmt an seinem freien Ende einen Gehäusedeckel 11 auf, an welchem Kühlungsschaufeln 13 ausgebildet sind. Ebenfalls am Axialansatz 9 ist, axial zwischen der Rückwand 7 und dem Gehäusedeckel 11, ein Radialsteg 15 angeformt, der nach radial innen verläuft und dort radial zwischen sich und der Gehäusenabe 5 einen Dichtring 17 aufnimmt, der als axiale Begrenzung einer mit Viskoseflüssigkeit 19 zumindest teilweise gefüllten Vorratskammer 21 dient. Die Vorratskammer ist andererseits durch die Gehäusenabe 5 begrenzt.
Axial zwischen dem Radialsteg 15 und dem Gehäusedeckel 11 verläuft, ausgehend von der Antriebswelle 25, ein Läufer 23 nach radial außen, wobei axial zwischen dem Ge­ häusedeckel 11 und dem Läufer 23 einerseits und dem letztgenannten und dem Radial­ steg 15 andererseits je ein Scherspalt 29 verbleibt. Diese Scherspalte 29 bilden zusam­ men eine Arbeitskammer 31, zwischen der und der Vorratskammer 21 der Radialsteg 15 zusammen mit dem Dichtring 17 als Trennwand 32 wirksam ist. Zurückkommend auf die Arbeitskammer 31, ist in deren Umfangsbereich radial außerhalb des Läufers 23 an der Innenseite des Axialansatzes 9 des Kupplungsgehäuses 3 ein Staukörper 33 befe­ stigt, der mit einer axial daneben verlaufenden, im Radialsteg 15 ausgebildeten Pum­ pöffnung 35 zusammenwirkt. Diese führt in eine erste Radialbohrung 37, die nach ra­ dial innen in die Vorratskammer 21 mündet. Von der letztgenannten aus führt eine zweite Radialbohrung 39 nach radial außen und mündet über Ablauföffnungen 41, die bevorzugt im Umfangsbereich der Arbeitskammer 31 ausgebildet sind, in der letztge­ nannten. Die erste Radialbohrung 37 ist hierbei als erster Leitungsteil 45 einer Zulei­ tung 43 und die zweite Radialbohrung 39 als zweiter Leitungsteil 47 der Zuleitung 43 wirksam. Die Radialbohrungen 37 und 39 sind jeweils in ihrem Umfangsbereich durch Kugeln 51 dichtend verschlossen.
Die beiden Radialbohrungen 37 und 39 sind mit einem Axialversatz 49 zueinander an­ geordnet, und zwar, über den Umfang des Kupplungsgehäuses 3 betrachtet, versetzt zueinander. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die erste Radialbohrung 37 axial weit von einem an der Rückseite des Kupplungsgehäuses 3 angeordneten Elektromagne­ ten 55 zu entfernen, der beispielsweise durch eine Magnetspule gebildet sein kann und mit einer Steuervorrichtung 57 verbunden ist, durch welche dem Elektromagneten 55 Steuerströme vorgebbar sind. Durch die besagte große Distanz zwischen der erste Ra­ dialbohrung 37 und dem Elektromagneten 55 verbleibt axialer Bauraum, der durch Ausbildung von Kühlungsschaufeln 53 an der Rückwand 7 des Kupplungsgehäuses 3 genutzt wird. Dadurch wird selbst bei großem Schlupf des Kupplungsgehäuses 3 ge­ genüber dem Läufer 23 für ausreichenden Kühlungsbedarf an der Rückseite der Visko­ kupplung gesorgt. Außerdem wird dadurch die erste Radialbohrung 37 aus dem Wir­ kungsbereich des durch den Elektromagneten 55 erzeugbaren Magnetfeldes herausge­ halten, so daß bei eingeschaltetem Elektromagneten 55 die Entleerung der Arbeits­ kammer 31 über die Pumpöffnung 35 in die Vorratskammer 21 ungehindert erfolgen kann.
Dagegen ist die zweite Radialbohrung 39 sehr dicht an den Elektromagneten 55 ange­ nähert, so daß zwischen diesem und der Radialbohrung 39 lediglich noch die Rück­ wand 7 des Kupplungsgehäuses 3 und ein minimaler Luftspalt 59 verbleiben. Bei Beauf­ schlagung des Elektromagneten 55 mit Strom erzeugt dieser ein Magnetfeld, dessen radialer Erstreckungsbereich beispielhaft mit der Bezugsziffer 65 angegeben ist und das sich in Achsrichtung über die gesamte axiale Breite der zweiten Radialbohrung 39 er­ streckt. Der Elektromagnet 55 ist, in nachfolgend noch ausführlich zu erläutern der Wei­ se, als Volumenstromeinstellung 61 für Viskoseflüssigkeit wirksam, die von der Vorrats­ kammer 21 über die zweite Radialbohrung 39 und die Ablauföffnungen 41 in die Ar­ beitskammer 31 geführt wird.
Ergänzend sei anzumerken, daß der Elektromagnet 55 der Volumenstromeinstellung 61 an einem Antrieb 63, wie beispielsweise der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges, befestigt sein kann.
In Fig. 2 wird ein Hinweis auf den Aufbau der Viskoseflüssigkeit gegeben. Diese weist ein Trägermedium 67 in Form eines für die Drehmomentübertragung zwischen Läu­ fer 23 und Kupplungsgehäuse 3 geeigneten Mineral- oder Silikonöls auf, das durch ma­ gnetisierbare Partikel angereichert ist und somit im Erstreckungsbereich eines Magnet­ feldes ein magnetorheologisches Verhalten zeigt. Dieses Verhalten wird im Bereich 65 des durch den Elektromagneten 55 erzeugten Magnetfeldes genutzt und zwar wie folgt:
Sobald eine Relativbewegung zwischen dem Läufer 23 und dem Kupplungsgehäuse 3 der Viskokupplung vorliegt, wird am Staukörper 33 ein Überdruck aufgebaut, wodurch Viskoseflüssigkeit aus der Arbeitskammer 31 über die Pumpöffnung 35 abgepumpt wird und über die erste Radialbohrung 37 in die Vorratskammer 21 fließt. Von dort aus ist die Viskoseflüssigkeit fliehkraftabhängig bestrebt, über die zweite Radialbohrung 39 nach radial außen zu strömen, um der Arbeitskammer 31 über die Ablauföffnungen 41 wieder zugeführt zu werden. Dieses Zuführen der Viskoseflüssigkeit von der Vorrats­ kammer 21 in die Arbeitskammer 31 erfolgt ungehindert, solange der Elektromagnet 55 abgeschaltet ist. Die Arbeitskammer 31 füllt sich rasch. Sobald der Elektromagnet 55 dagegen über die Steuervorrichtung 57 mit Strom beaufschlagt wird, und somit im Be­ reich 65 ein Magnetfeld erzeugt werden die magnetisierbaren Partikel 69 in der Visko­ seflüssigkeit derart miteinander verkettet, daß die Viskoseflüssigkeit zäher wird und den Bereich 65 mit erheblich reduzierter Strömungsgeschwindigkeit durchfließt. Dadurch wird der Volumenstrom der Viskoseflüssigkeit zwischen der Vorratskammer 21 und der Arbeitskammer 31 reduziert. Bei entsprechend starker Beaufschlagung des Elektromag­ neten 55 mit Strom kann er gar einen "magnetisierbaren Flüssigkeitsstopfen" erzeu­ gen, was konkret bedeutet, daß die sich im Bereich 65 befindende Viskoseflüssigkeit ortsfest in der zweiten Radialbohrung 39 gehalten ist und maximal einen vernachlässig­ bar geringen Leckagestrom von Viskoseflüssigkeit aus der Vorratskammer 21 in die Ar­ beitskammer 31 nach radial außen durchläßt. Die Folge davon ist, daß sich die Arbeits­ kammer 31 über die Pumpöffnung 35 entleert, gleichzeitig aber über die Ablauföffnun­ gen 41 keine frische Viskoseflüssigkeit aus der Vorratskammer 21 mehr nachströmen kann. Mit der Entleerung der Arbeitskammer 31 sinkt die Drehmomentübertragungsfä­ higkeit der Viskokupplung.
Um anschließend die Drehmomentübertragungsfähigkeit wieder anzuheben, genügt es, die Bestromung des Elektromagneten 55 und damit das Magnetfeld abzuschwächen oder völlig aufzuheben. Insofern ist der Elektromagnet 55 Teil der Volumenstromeinstel­ lung 61.
Bezugszeichenliste
1
Drehachse
3
Kupplungsgehäuse
5
Gehäusenabe
7
Rückwand
9
Axialansatz
11
Gehäusedeckel
13
Kupplungsschaufeln
15
Radialsteg
17
Dichtring
19
Viskoseflüssigkeit
21
Vorratsraum
23
Läufer
25
Antriebswelle
27
Lagerung
29
Scherspalte
31
Arbeitskammer
32
Trennwand
33
Staukörper
35
Pumpöffnung
37
erste Radialbohrung
39
zweite Radialbohrung
41
Ablauföffnungen
43
Zuleitung
45
erster Leitungsteil
47
zweiter Leitungsteil
49
Axialansatz
51
Kugeln
53
Kühlungsschaufeln
55
Elektromagnet
57
Steuervorrichtung
59
Luftspalt
61
Volumenstromeinstellung
63
Antrieb
65
Bereich Magnetfeld
67
Trägermedium
69
magnetisierbare Partikel

Claims (7)

1. Viskokupplung mit einem Kupplungsgehäuse und zumindest einem antreibbaren Läufer, der zur Übertragung eines Drehmomentes über Scherflächen in einer mit Vis­ koseflüssigkeit gefüllten Arbeitskammer vorgesehen ist, die durch eine Trennwand von einer Vorratskammer für Viskoseflüssigkeit abgeteilt ist, wobei Viskoseflüssigkeit aus der Arbeitskammer über eine Pumpöffnung in die Vorratskammer oder aus der letztgenannten über eine Zuleitung, der eine über einen Elektromagneten als Stell­ vorrichtung verfügende Volumenstromeinstellung zugeordnet ist, zurück in die Ar­ beitskammer förderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (43) zumindest entlang eines Teil ihrer Erstreckungslänge durch ei­ nen Bereich (65) geführt ist, in welchem durch den Elektromagneten (55) der Volu­ menstromeinstellung (61) ein Magnetfeld erzeugbar ist, und die Viskoseflüssig­ keit (19) zur Realisierung eines magnetorheologischen Verhaltens mit magnetisierba­ ren Partikeln (69) angereichert ist, über welche die Strömungsgeschwindigkeit der Viskoseflüssigkeit (19) in der Zuleitung (43) beim Durchströmen des Magnetfeldes in Abhängigkeit von dessen Stärke veränderbar und dadurch der Volumenstrom zwi­ schen Vorratskammer (21) und Arbeitskammer (31) einstellbar ist.
2. Viskokupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Viskoseflüssigkeit (19) in der Zuleitung (43) bei entsprechend starkem Magnetfeld an der Volumenstromeinstellung (61) nahezu auf Null absenkbar ist.
3. Viskokupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektromagnet (55) eine Magnetspule verwendbar ist.
4. Viskokupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (43) mit einem zur Vorratskammer (21) führenden ersten Leitungs­ teil (45) und einem die Vorratskammer (21) mit der Arbeitskammer (31) verbindenden zweiten Leitungsteil (47) ausgebildet ist, der gegenüber dem ersten Leitungsteil (45) mit einem Axialversatz (49) im Kupplungsgehäuse (3) in Richtung zur Volumenstro­ meinstellung (61) ausgebildet ist.
5. Viskokupplung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungsteile (45, 47) der Zuleitung (43) im wesentlichen durch Radialbohrun­ gen (37, 39) gebildet sind.
6. Viskokupplung nach Anspruch 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuleitung (43) im Erstreckungsbereich der Arbeitskammer (31) wenigstens eine Ablauföffnung (41) zugeordnet ist, die in der Arbeitskammer (31) in deren radia­ lem Außenbereich mündet.
7. Viskokupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Viskoseflüssigkeit (19) ein Mineral- oder Silikonöl als Trägermedi­ um (67) für die magnetisierbaren Partikel (69) Verwendung findet.
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