DE19858081A1 - Verfahren zur Erzeugung eines fluorhaltigen Pfropfcopolymers - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines fluorhaltigen PfropfcopolymersInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines
fluorhaltigen Pfropfcopolymers und genauer ausgedrückt ein
Verfahren zur Erzeugung eines thermoplastischen,
fluorhaltigen Pfropfcopolymers.
Fluorhaltige Copolymere sind polymere Materialien mit einer
charakteristischen Resistenz gegenüber Wärme und Chemikalien.
Vor allem werden fluorhaltige Copolymer-Elastomere als
Abdichtmaterialien für O-Ringe Verpackungen, Ölabdichtungen,
etc. oder als Formmaterialien für Schläuche, etc., die eine
Wärme- und Ölresistenz erfordern, im großen Umfang verwendet.
Jedoch weisen Vulkanisationsprodukte der fluorhaltigen
Copolymer-Elastomere eine Schwierigkeit bei dem Recyclen von
Graten und Abfällen aufgrund ihrer Unlöslichkeit und
Nichtschmelzfähigkeit auf. Weiterhin erfordert das
Vulkanisationsverfahren selbst eine große Menge an Energie
und eine genaue Verfahrenssteuerung.
Thermoplastische Elastomere sind auf der anderen Seite leicht
bezüglich der Grate und Abfälle zu recyclen, und zwar wegen
der möglichen Weglassung des Vulkanisationsschrittes selbst,
und somit kann gesagt werden, daß sie Materialien sind, die
für gegenwärtige soziale Bedürfnisse wie Resourcenersparnis
und geringe Abfallentsorgung geeignet sind. Weiterhin haben
die thermoplastischen Elastomere eine
Selbstverstärkungsfähigkeit und erfordern somit grundsätzlich
keine Zugabe eines Verstärkungsfüllstoffes. D.h., die
thermoplastischen Elastomere können bei Anwendungen
angemessen verwendet werden, bei denen die
Füllstoffverschmutzung ein Problem darstellt, wie bei den
Gebieten der Medizin, Nahrungsmittel,
Halbleitervorrichtungsherstellung, etc.
Bisher bekannte thermoplastische, fluorhaltige Copolymer-
Elastomere sind typischerweise in den folgenden Dokumenten
offenbart:
JP-A-53-3495 offenbart die Erzeugung eines vielsegmentierten
Polymers, bei dem zumindest eine der Polymerkettensegmente
ein fluorhaltiges Polymerkettensegment ist, das durch die
folgende Formel dargestellt ist:
X (A-B-. . . I]n
worin X ein Rest ist, der von Jod einer Jodid-Verbindung
befreit ist und A, B, . . .: Polymerkettensegmente sind, durch
aufeinderfolgendes Polymerisieren von Polymeren, die die
jeweiligen Polymerkettensegmente ausmachen sollen, um so
zumindest zwei Arten von Polymerkettensegmenten zwischen der
Kohlenwasserstoff-Jod-Bindung der Jodid-Verbindung zu bilden,
wenn zumindest zwei Arten von radikalisch polymerisierbaren
Monomeren in der Gegenwart der Jodid-Verbindung mit an
Kohlenstoff gebundenem Jod polymerisiert werden. Das
resultierende vielsegmentierte Polymer hat eine gute
Gummispannkraft, erfüllt aber nicht immer die
Kompressionseteigenschaften, die eine praktisch wichtige
Eigenschaft von Abdichtmaterialien ist.
JP-A-61-49327 offenbart ein fluorhaltiges, segmentiertes
Polymer, das eine Kette aus zwei oder drei
Polymerkettensegmenten und ein Jodatom an einem Kettenende
und einen Rest, der von zumindest einem Jodatom einer Jodid-
Verbindung befreit ist, an dem anderen Kettenende umfaßt,
worin eine Art des Polymerkettensegmentes (wenn die Kette aus
zwei Polymerkettensegmenten besteht) oder eine oder zwei
Arten von Polymerkettensegmenten (wenn die Kette aus drei
Polymerkettensegmenten besteht) ein elastomeres
Polymerkettensegment mit einem Molekulargewicht von 30 000
bis 1 200 000 ist, ausgewählt aus (1) VdF/HFP/TFE (molares
Verhältnis = 45-90 : 5-50 : 0-35)-Polymer und (2) FAVE/TFE/VdF
(molares Verhältnis: 15-75 : nicht mehr als 85 : 0-85)-Polymer,
und worin das verbleibende Polymerkettensegment oder die
Segmente nicht elastomere Polymerkettensegmente mit einem
Molekulargewicht von 3000 bis 400 000 sind, ausgewählt aus
(3) VdF/TFE (molares Verhältnis = 0-100 : 100 : 0)-Polymer und
(4) Ethylen/TFE (molares Verfahren = 40-60 : 60-40)-Polymer,
wobei ein Gewichtsverhältnis des elastomeren
Polymerkettensegmentes zu dem nicht-elastomeren
Polymerkettensegment 40-95 : 60-5 ist. Das fluorhaltige
segmentierte Polymer hat ebenfalls eine charakteristische
Gummielastizität, erfüllt aber nicht immer die
Kompressionsseteigenschaften, die eine praktisch wichtige
Eigenschaft von Abdichtmaterialien sind. Die zuvor genannten
Abkürzungen entsprechenden den folgenden Verbindungen:
VdF: Vinylidenfluorid
HFP: Hexafluorpropen
TFE: Tetrafluorethylen
FAVE: Perfluor(alkylvinylether) mit einer C1-C3-Alkyl- Gruppe.
VdF: Vinylidenfluorid
HFP: Hexafluorpropen
TFE: Tetrafluorethylen
FAVE: Perfluor(alkylvinylether) mit einer C1-C3-Alkyl- Gruppe.
JP-A-58-206615 offenbart die Herstellung von flexiblen
Fluoroharzen durch Herstellung eines fluorhaltigen,
elastischen Copolymers mit einer Glasübergangstemperatur von
Raumtemperatur oder weniger bei der ersten Stufe durch
Copolymerisieren von zumindest einer Art von Monomeren,
umfassend zumindest eine Art von fluorhaltigen Monomeren mit
einem Monomer mit einer Doppelbindung und einer
Peroxybindung, die gleichzeitig in dem Molekül vorhanden
sind, wodurch die Peroxy-Gruppe in das Copolymermolekül
eingeführt wird, und Pfropfcopolymerisieren des bei der
ersten Stufe erhaltenen Copolymers in einer wäßrigen Emulsion
oder einem dispergierenden Lösungsmittel mit zumindest einer
Art von Monomeren, einschließlich zumindest einer Art von
fluorhaltigen Monomeren, das in der Lage ist, ein
kristallines Polymer mit einem Schmelzpunkt von 130°C oder
mehr bei der zweiten Stufe zu ergeben.
Die Fluorharze, die durch das Verfahren erhalten werden,
erfordern keine Vernetzungsbehandlung und können leicht
geformt werden, unter Erhalt von Formprodukten mit guten
mechanischen Eigenschaften und einer angemessenen
Anwendbarkeit als Abdichtmaterialien, aber ihre spezifischen
Ausführungsbeispiele, die typisch wie in Beispiel 1 angegeben
sind, zeigen die Notwendigkeit für eine Serie von
komplizierten Schritten wie Emulsionspolymerisation-
Aussalzen-Wasserwaschen-Lösungsmittelwaschen-Trocknen-
Pfropfpolymerisation (Lösungspolymerisation)-Trennung des
Lösungsmittels-Trocknen. Somit ist das Verfahren im Hinblick
auf die Produktionskosten nicht bevorzugt.
Diese Erfinder schlugen früher ein fluorhaltiges
Pfropfcopolymer vor, das ein thermoplastisches fluorhaltiges
Copolymer-Elastomer war, das verbesserte
Kompressionsseteigenschaften aufweist und als Formmaterialien
zum Abdichten von Materialien oder dgl. angemessen verwendbar
war, hergestellt durch Copolymerisieren von zumindest zwei
Arten von Monomeren, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
fluorierten Monomeren und Propylen in der Gegenwart von (A)
einer gesättigten, jodhaltigen Verbindung, dargestellt durch
die folgende allgemeine Formel:
RIn
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, Chlorkohlenwasserstoff-
Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-Gruppe ist, und n 1 oder 2
ist, oder einer jod- und bromhaltigen Verbindung, dargestellt
durch die folgende allgemeine Formel
InBrmR
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-
Gruppe ist und n und m jeweils 1 oder 2 sind, und (B) eines
ungesättigten Fluorkohlenwasserstoffes oder eines
ungesättigten Kohlenwasserstoffes, die jeweils ein Jodatom
oder ein Bromatom enthalten, und anschließende
Pfropfpolymerisation des resultierenden Copolymers mit
zumindest einer Art von Monomeren, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus fluorierten Monomeren und Ethylen
(JP-A-10-130341).
Jedoch hat das somit erhaltene fluorhaltige Pfropfcopolymer
einen Schmelzpunkt Tm von etwa 160 bis etwa 280°C und ist für
die Anwendung für Formmaterialien für Abdichtmaterialien, die
eine höhere Wärmeresistenz erfordern, nicht
zufriedenstellend. Mit anderen Worten wurde unter der
Resistenz gegenüber Chemikalien und der Wärmeresistenz
(Oxidationsresistenz) aufgrund der C-F-Bindungen des
fluorhaltigen Copolymers die Wärmeresistenzeigenschaften noch
nicht zufriedengestellt.
Auf der anderen Seite offenbart JP-A-7-316246
thermoplastische Elastomere mit einer charakteristischen
Kompressions-Seteigenschaft. Die thermoplastischen Elastomere
haben eine Blockstruktur, die sich aus zumindest einem von
fluorierten Polymersegmenten vom elastischen Typ A und
zumindest einem von fluorierten Polymersegmenten vom
plastomeren Typ B zusammensetzt, wobei zumindest ein Segment
vom Typ A oder Typ B sich aus einer Einheit zusammensetzt,
das sich von einem Olefinjodid ableitet, dargestellt durch
die folgende allgemeine Formel:
CH2 =CXRfCHRI
worin X H, F oder CH3 ist und Rf (Per)fluoralkylen-Gruppe
oder (Per)fluorpolyoxyalkylen-Gruppe ist.
Selbst solche thermoplastischen Elastomere haben einen
Schmelzpunkt Tm von nur etwa 165°C, und weiterhin hat das
Olefinjodid, dargestellt durch die oben genannte allgemeine
Formel, hohe Produktionskosten, und deren Kompressionsset
(120°C, 24 h) ist etwa 53%. Somit kann gesagt werden, daß
die thermoplastischen Elastomeren nicht solche Eigenschaften
aufweisen, um den ausgegebenen Kosten gerecht zu werden.
Ein Ziel dieser Erfindung liegt darin, ein Verfahren zur
Erzeugung eines thermoplastischen, fluorhaltigen Copolymer-
Elastomers anzugeben, das in der Lage ist, Formprodukte mit
charakteristischen mechanischen Eigenschaften, insbesondere
Kompressionsseteigenschaften in einem hohen Temperaturbereich
von etwa 280°C oder mehr zu ergeben, und das für
Formmaterialien für Abdichtmaterialien oder dgl. angemessen
verwendbar ist.
Das Ziel dieser Erfindung kann durch Erzeugung eines
fluorhaltigen Pfropfcopolymers durch Copolymerisieren einer
Mischung von zumindest zwei Arten von Monomeren, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus fluorierten Monomeren und
Propylen, in der Gegenwart einer gesättigten, jodhaltigen
Verbindung mit der folgenden allgemeinen Formel
RIn
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-
Gruppe ist und n 1 oder 2 ist, oder einer jod- und
bromhaltigen Verbindung, dargestellt durch die folgende
allgemeine Formel
InBrmR
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine
Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-
Gruppe ist und n und m jeweils 1 oder 2 sind, und durch
weiteres Pfropfpolymerisieren des resultierenden Copolymers
mit Tetrafluorethylen und einem Polyfluorvinylether,
dargestellt durch die folgende allgemeine Formel
CF2 =CFOCX2(CF2)pY
worin X ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom ist, Y ein
Wasserstoffatom oder ein Fluoratom und p eine ganze Zahl von
0 oder 1 bis 3 ist, wobei die ungesättigte jodhaltige
Verbindung oder eine ungesättigte bromhaltige Verbindung
zusammen mit der gesättigten jodhaltigen Verbindung oder der
jod- und bromhaltigen Verbindung verwendet werden können,
erreicht werden.
Die erste Stufe der Polymerisationsreaktion wird als
Copolymerisationsreaktion einer Mischung von zumindest zwei
Arten von Monomeren durchgeführt, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus fluorierten Monomeren und Propylen in der
Gegenwart der gesättigten jodhaltigen Verbindung oder jod-
und bromhaltigen Verbindung.
Fluorierte Monomere zur Verwendung in dieser Erfindung
umfassen z. B. Vinylidenfluorid, Hexafluorpropen,
Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen,
Perfluor(methylvinylether), etc. Zumindest zwei Arten dieser
fluorierten Monomere und Propylen können bei der
Copolymerisationsreaktion verwendet werden, aber zumindest
eine Art davon muß aus Hexafluorpropen, Chlortrifluorethylen,
Perfluor(methylvinylether) und Propylen ausgewählt werden,
die alle die Eigenschaft haben, die Kristallinität des
Copolymers zu zerstören und unter denen Chlortrifluorethylen
bevorzugt verwendet wird. Diese Monomeren können in einem
Anteil von etwa 10 bis etwa 80 Mol-%, bevorzugt etwa 20 bis
etwa 60 Mol-% in der Monomermischung verwendet werden.
Die gesättigte, jodhaltige Verbindung, dargestellt durch die
allgemeine Formel, zur Verwendung in dieser Erfindung umfaßt
z. B. 1,2-Dijodperfluorethan, 1,3-Dijodperfluorpropan, 1,4-
Dijodperfluorbutan, 1,6-Dijodperfluorhexan, 1,8-
Dijodperfluoroctan, etc., unter denen 1,4-Dijodperfluorbutan
bevorzugt verwendet wird.
Die durch die obige allgemeine Formel dargestellte Jod und
Brom enthaltende Verbindung wird ausgewählt aus solchen
Verbindungen, die ihre Wirkungen nicht durch unter den
Polymerisationsbedingungen ablaufenden Nebenreaktionen
verlieren, wobei R ausgewählt ist aus Fluorkohlenwasserstoff-
Gruppen, Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppen,
Chlorkohlenwasserstoff-Gruppen oder Kohlenwasserstoff-Gruppen
mit im allgemeinen 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, und wobei jede
dieser Gruppen eine funktionelle Gruppe wie -O-, -S-, =NR,
-COOH, -SO2, -SO3H, -PO3H etc. aufweisen kann.
Eine solche Jod und Brom enthaltende Verbindung kann eine
gesättigte oder ungesättigte, lineare oder aromatische
Verbindung sein, bei der n und m jeweils vorzugsweise 1 ist.
Die Jod und Brom enthaltende Verbindung, bei der wenigstens
eines von n und m 2 ist, bildet ein Fluor enthaltendes
Elastomer mit einer dreidimensionalen Struktur, so daß es
wünschenswert ist, sie in einem solchen Bereich zu verwenden,
in dem die Verarbeitbarkeit nicht verschlechtert wird.
Die lineare, Jod und Brom enthaltende Verbindung schließt
beispielsweise ein: 1-Brom-2-jodperfluorethan, 1-Brom-3-
jodperfluorpropan, 1-Brom-4-jodperfluorbutan,
2-Brom-3-jodperfluorbutan,
1-Brom-2-jodperfluor(2-methylpropan),
Monobrommonojodperfluorcyclobutan,
Monobrommonojodperfluorpentan,
Monobrommonojodperfluor-n-octan,
Monobrommonojodperfluorcyclohexan,
1-Brom-1-jod-2-chlorperfluorethan,
1-Brom-2-jod-2-chlorperfluorethan,
1-Jod-2-brom-2-chlorperfluorethan,
1,1-Dibrom-2-jodperfluorethan,
1,2-Dibrom-2-jodperfluorethan,
1,2-Dijod-2-bromperfluorethan,
1-Brom-2-jod-1,2,2-trifluorethan,
1-Jod-2-brom-1,2,2-trifluorethan,
1-Brom-2-jod-1,1-difluorethan,
1-Jod-2-brom-1,1-difluorethan, 1-Brom-2-jod-1-fluorethan,
1-Jod-2-brom-1-fluorethan,
1-Brom-2-jod-1,1,3,3,3-pentafluorpropan,
1-Jod-2-brom-1,1,3,3,3-pentafluorpropan,
1-Brom-2-jod-3,3,4,4,4-pentafluorbutan,
1-Jod-2-brom-3,3,4,4,4-pentafluorbutan,
1,4-Dibrom-2-jodperfluorbutan,
2,4-Dibrom-1-jodperfluorbutan,
1,4-Dijod-2-bromperfluorbutan,
1,4-Dibrom-2-jod-3,3,4,4-tetrafluorbutan,
1,4-Dijod-2-brom-3,3,4,4-tetrafluorbutan,
1,1-Dibrom-2,4-dijodperfluorbutan,
1-Brom-2-jod-1-chlorethan, 1-Jod-2-brom-1-chlorethan,
1-Brom-2-jod-2-chlorethan, 1-Brom-2-jod-1,1-dichlorethan,
1,3-Dibrom-2-jodperfluorpropan
2,3-Dibrom-2-jodperfluorpropan,
1,3-Dijod-2-bromperfluorpropan, 1-Brom-2-jodethan,
1-Brom-2-jodpropan, 1-Jod-2-brompropan,
1-Brom-2-jodbutan, 1-Jod-2-brombutan,
1-Brom-2-jod-2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan,
1-Jod-2-brom-2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan,
1-Brom-2-jod-2-phenylperfluorethan,
1-Jod-2-brom-2-phenylperfluorethan,
3-Brom-4-jodperfluorbuten-1,3-Jod-4-bromperfluorbuten-1,
1-Brom-4-jodperfluorbuten-1,1-Jod-4-bromperfluorbuten-1,
3-Brom-4-jod-3,4,4-trifluorbuten-1,
4-Brom-3-jod-3,4,4-trifluorbuten-1,
3-Brom-4-jod-1,1,2-trifluorbuten-1,
4-Brom-5-jodperfluorpenten-1,
4-Jod-5-bromperfluorpenten-1,
4-Brom-5-jod-1,1,2-trifluorpenten-1,
4-Jod-5-brom-1,1,2-trifluorpenten-1,
1-Brom-2-jodperfluorethylperfluormethylether,
1-Brom-2-jodperfluorethylperfluorethylether,
1-Brom-2-jodperfluorethylperfluorpropylether,
2 -Brom-3-jodperfluorpropylperfluorvinylether,
1-Brom-2-jodperfluorethylperfluorvinylether,
1-Brom-2-jodperfluorethylperfluorallylether,
1-Brom-2-jodperfluorethylmethylether,
1-Jod-2-bromperfluorethylmethylether,
1-Jod-2-bromethylethylether,
1-Brom-2-jodethyl-2'-chlorethylether etc. Diese Jod und Brom
enthaltenden Verbindungen können durch ein angemessenes
bekanntes Verfahren hergestellt werden; beispielsweise kann
ein Monobrommonojod-Fluor enthaltendes Olefin durch Reaktipn
eines Fluor enthaltenden Olefins mit Jodbromid erhalten
werden.
Die aromatische Jod und Brom enthaltende Verbindung schließt
beispielsweise ein: Benzol mit einer Substituenten-Gruppe wie
1-Jod-2-brom, 1-Jod-3-brom, 1-Jod-4-brom, 3,5-Dibrom-1-jod,
3,5-Dijod-1-brom, 1-(2-Jodethyl)-4-(2-bromethyl),
1-(2-Jodethyl)-3-(2-bromethyl),
1-(2-Jodethyl)-4-(2-bromethyl),
3,5-Bis(2-bromethyl)-1-(2-jodethyl),
3,5-Bis(2-jodethyl)-1-(2-bromethyl),
1-(3-Jodpropyl)-2-(3-brompropyl),
1-(3-Jodpropyl)-3-(3-brompropyl),
1-(3-Jodpropyl)-4-(3-brompropyl),
3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(3-jodpropyl),
1-(4-Jodbutyl)-3-(4-brombutyl),
1-(4-Jodbutyl)-4-(4-brombutyl),
3,5-Bis(4-jodbutyl)-1-(4-brombutyl),
1-(2-Jodethyl)-3-(3-brompropyl),
1-(3-Jodpropyl)-3-(4-brombutyl),
3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(2-jodethyl),
1-Jod-3-(2-bromethyl), 1-Jod-3-(3-brompropyl),
1,3-Dijod-5-(2-bromethyl), 1,3-Dijod-5-(3-brompropyl),
1-Brom-3-(2-jodethyl, 1-Brom-3-(3-jodpropyl),
1,3-Dibrom-5-(2-jodethyl), 1,3-Dibrom-5-(3-jodpropyl) etc.
und Perfluorbenzole mit einer Substituenten-Gruppe, wie
1-Jod-2-brom, 1-Jod-3-brom, 1-Jod-4-brom, 3,5-Dibrom-1-jod
und 3,5-Dijod-1-brom, etc.
Die Verwendung der gesättigten, jodhaltigen Verbindung oder
der jod- und bromhaltigen Verbindung hängt von den
Formbedingungen des fluorhaltigen Pfropfcopolymers, etc. ab.
D.h., das fluorhaltige Pfropfcopolymer, das durch das
erfindungsgemäße Verfahren erhalten wird, hat einen hohen
Schmelzpunkt und erfordert somit das Schmelzen bei hoher
Temperatur. Wenn das Färben des Formproduktes unerwünscht
ist, wird die jod- und bromhaltige Verbindung verwendet, und
wenn die Formprodukte bei hoher Geschwindigkeit vulkanisiert
werden sollen oder das Färben kein Problem ist, wird die
gesättigte, jodhaltige Verbindung verwendet.
Zusammen mit dieser gesättigten jodhaltigen Verbindung oder
jod- und bromhaltigen Verbindung als Komponente (A) kann eine
ungesättigte, jodhaltige Verbindung oder eine ungesättigte,
bromhaltige Verbindung als Komponente (B) verwendet werden.
Eine solche ungesättigte, jodhaltige oder bromhaltige
Verbindung umfaßt z. B. ungesättigte, jodhaltige Verbindungen
wie Jodtrifluorethylen, Perfluor(2-jodethylvinylether), etc.
oder ungesättigte bromhaltige Verbindungen wie 2-Brom-1,1-
difluorethylen, Bromtrifluorethylen, 4-Brom-3,3,4,4-
tetrafluorbuten-1, Perfluor(2-bromethylvinylether), etc. Die
jodhaltige Verbindung oder die bromhaltige Verbindung können
entsprechend der gleichen Regel wie bei der gesättigten
jodhaltigen Verbindung oder der jod- und bromhaltigen
Verbindung ausgewählt werden. Von allen ist 2-Brom-1,1-
difluorethylen eine insbesondere bevorzugte Verbindung.
Wenn diese Komponenten (A) und (B) gleichzeitig verwendet
werden sollen, werden die Komponente (A) und (B) im
allgemeinen in einem molaren Verhältnis von etwa 2/1 bis etwa
1/2, bevorzugt etwa 1,5/1 bis 1/1,5 verwendet. Es ist
praktisch bevorzugt, das Verhältnis im Hinblick auf einen
Unterschied der Reaktivität zwischen den jeweiligen
Komponenten auszuwählen. Die Gesamtmengen der Komponenten (A)
und (B), die verwendet werden sollen, hängt von der
Notwendigkeit für den Anteil von Jod und/oder Brom, der in
dem Copolymer vorhanden sein soll, das durch die
Polymerisationsreaktion der ersten Stufe erhalten wird, und
ebenfalls von der Copolymerisationsfähigkeit beider
Komponenten in der Polymerisationsreaktion der ersten Stufe
ab. Bei der Kombination von 1-Brom-2-jodtetrafluorethan und
2-Brom-1,1-difluorethylen ist es z. B. bevorzugt, daß diese
beiden Komponenten in dem Polymerisationsreaktionssystem so
vorhanden sind, daß Anteile von etwa 0,005 bis etwa
0,025 mmol an kombiniertem Jod/g Copolymer und etwa 0,015 bis
etwa 0,025 mmol an kombiniertem Brom/g Copolymer zur gleichen
Zeit vorhanden sind. Es muß nicht erwähnt werden, daß die
mechanischen Eigenschaften der Formprodukte durch die
Verwendung der verhältnismäßig teuren Komponente (B)
verbessert werden können, aber es ist beachtlich, daß die
Komponente (A) alleine praktisch zufriedenstellende,
mechanische Eigenschaften bei Hochtemperaturbedingungen
ergeben kann. Wenn die Copolymerisationsreaktion durch die
Verwendung der Komponente (A) alleine durchgeführt werden
soll, z. B. 1,4-Dijodoctafluorbutan, ist es bevorzugt, daß die
Komponente (A) in dem Polymerisationsreaktionssystem
vorhanden ist, so daß ein Anteil von 0,02 bis etwa 0,04 mmol
an kombiniertem Jod/g Copolymer vorhanden ist.
Die Copolymerisationsreaktion kann durch irgendeinen
Polymerisationsvorgang, z. B. durch Emulsionspolymerisation,
Suspensionspolymerisation, Lösungspolymerisation,
Massenpolymerisation oder dgl. durchgeführt werden, aber der
Emulsionspolymerisationsvorgang ist im Hinblick auf den
höheren Polymerisationsgrad und die Ökonomie bevorzugt. Die
Emulsionspolymerisationsreaktion kann unter Druck im
allgemeinen von etwa 0 bis 100 kg/cm2 Manometerdruck,
bevorzugt etwa 10 bis etwa 50 kg/cm2 Manometerdruck und bei
einer Temperatur von im allgemeinen etwa 0 bis etwa 100°C,
bevorzugt etwa 20 bis 80°C unter Verwendung eines
wasserlöslichen, anorganischen Peroxides wie
Ammoniumpersulfat, etc. oder eines Redoxsystems davon mit
einem Reduktionsmittel als Katalysator und
Ammoniumperfluoroctonat, Ammoniumperfluorheptanoat,
Ammoniumperfluornonaoat, etc. oder eine Mischung davon,
bevorzugt Ammoniumperfluoroctanoat als Emulsionsmittel
durchgeführt werden, und wenn der pH des
Polymerisationsreaktionsreaktionssystems eingestellt werden
soll, kann ein Elektrolyt mit einer Pufferfunktion wie
Na2HPO4, NaH2PO4, KH2PO4, etc. oder Natriumhydroxid
dazugegeben werden. Die Komponente (A) und die Komponente (B)
haben eine Kettenübertragungsfähigkeit und somit ist es
üblicherweise nicht notwendig, ein Kettenübertragungsmittel
dazu zu geben, aber wenn es erforderlich ist, kann ein
solches Kettenübertragungsmittel wie Ethylmaloat, Aceton,
Isopropanol, etc. angemessen dazu gegeben werden.
Das Copolymer, das durch die Polymerisationsreaktion der
ersten Stufe erhalten ist, wird mit Tetrafluorethylen und dem
Polyfluorvinylether, der durch die allgemeine Formel
dargestellt ist, copolymerisiert. Polyfluorvinylether zur
Verwendung bei dieser Erfindung ist zumindest eine Art von
CF2=CFOCF3, CF2=CFOCF2CF3, CF2=CFOCF2CF2CF3,
CF2=CFOCH2CF2CF3, CF2=CFOCH2CF2CF2H, etc., unter denen
CF2=CFOCH2CF2CF3 im Hinblick auf die
Copolymerisationsreaktivität mit Tetrafluorethylen
insbesondere bevorzugt ist.
Wenn die Polymerisationsreaktion der ersten Stufe durch
Emulsionspolymerisation oder Lösungspolymerisation
durchgeführt wird, wird die Pfropfcopolymerisationsreaktion
durch Kühlen des wäßrigen Latex oder der Lösung, die durch
die Polymerisation der ersten Stufe erhalten sind, Reinigen
der nicht-reagierten Monomeren und anschließende Zugabe von
Tetrafluorethylen und Polyfluorvinylether zur Durchführung
der Polymerisationsreaktion durchgeführt.
Tetrafluorethylen und Polyfluorvinylether können in einem
Anteil des zuletzt genannten von etwa 0,5 bis etwa 6 Mol-%,
bevorzugt etwa 1 bis etwa 5 Mol-% in der Gesamtmenge
verwendet werden. Wenn z. B. CF2=CFOCH2CF2CF3 in einem Anteil
von 1 Mol-% als Polyfluorvinylether verwendet wird, hat das
resultierende, fluorhaltige Pfropfcopolymer einen
Schmelzpunkt Tm von etwa 317°C und kann somit eine
Formbearbeitung eingehen, aber bei einem geringeren
Copolymerisationsanteil als 1 Mol-% ist Tetrafluorethylen in
einem zu großen Anteil vorhanden und die Formbearbeitbarkeit
wird beachtlich verschlechtert. Wenn auf der anderen Seite
die Pfropfcopolymerisation in einem Anteil von 6 Mol-%
Polyfluorvinylether durchgeführt wird, hat das resultierende
Pfropfcopolymer einen Schmelzpunkt Tm von etwa 280°C und die
Formbearbeitung kann leicht durchgeführt werden, aber bei
einem höheren Copolymerisationsanteil als 6 Mol-% zeigt sich
kein klarer Schmelzpunkt Tm mehr, und die resultierenden
Formprodukte haben keine zufriedenstellenden mechanischen
Eigenschaften.
Bei der ersten Polymerisationsstufe zu verwendende Monomere
und Monomere, die bei der zweiten Stufe der Pfropfreaktion
verwendet werden, werden in einem Verhältnis von allgemein
etwa 50/50 bis etwa 90/10, bevorzugt etwa 60/40 bis etwa
80/20 verwendet. Praktisch hängt das Verhältnis davon ab, wie
ein Gleichgewicht zwischen den elastomeren Eigenschaften und
der nicht-elastomeren Eigenschaften, das dem gewünschten
Pfropfcopolymer gegeben werden soll, eingestellt wird. D.h.,
in einem Bereich eines hohen Verhältnisses von Monomeren, die
bei der ersten Polymerisationsstufe verwendet werden, werden
die Eigenschaften als thermoplastisches Elastomer erhalten,
während mit einem zunehmenden Verhältnis an Monomeren, die
bei der zweiten Pfropfreaktionsstufe verwendet werden, die
Eigenschaften als flexibles Harz erzeugt werden, und somit
ist ein Verhältnis der zuerst genannten Monomeren zu den
zuletzt genannten Monomeren von den für das resultierende
Pfropfcopolymer gewünschten Eigenschaften abhängig.
Die Pfropfcopolymerisationsreaktion der zweiten Stufe wird
auf gleiche Weise wie bei der ersten Copolymerisationsstufe
durchgeführt. Nach der Pfropfcopolymerisation können Produkte
von der Reaktionsmischung durch Koagulation bei der
Emulsionspolymerisation oder durch Abdestillieren des
Lösungsmittels bei der Lösungspolymerisation getrennt werden
und werden dann mit Wasser oder mit einem Lösungsmittel
gewaschen und getrocknet.
Das resultierende fluorhaltige Pfropfcopolymer (das als
Pfropf- und Blockcopolymer angesehen werden kann) kann direkt
zu verschiedenen Formen wie O-Ringe, Ölabdichtungen, Röhren,
Blätter, etc. durch verschiedene Formvorgehensweisen, z. B.
durch Spritzgießen, Kompressionsformen, Blasformen oder dgl.
geformt werden oder können weiterhin mit einem
Vernetzungsmittel aus einer polyfunktionellen, ungesättigten
Verbindung wie Tri(meta)allylisocyanurat,
Triallyltrimellitat, N,N'-m-Phenylenbismaleimid,
Diallylphthalat, Tris(diallylamino)-s-triazin,
Triallylphosphit, 1,2-Polybutadien, Ethylenglykoldiacrylat,
Diethylenglykoldiacrylat, etc. oder einem organischen Peroxid
wie 2,5-Dimethyl-3,5-bis(t-butylperoxy)hexan, 2,5-Dimethyl-
2,5-bis(t-butylperoxy)hexin-3, Benzoylperoxid, Bis(2,4-
dichlorbenzoyl)peroxid, Dicumylperoxid, Di-t-butylperoxid,
t-Butylcumylperoxid, t-Butylperoxybenzol, 1,1-Bis(t
butylperoxy)-3,5,5-trimethylcyclohexan, 2,5-Dimethylhexan-
2,5-dihydroxyperoxid, α,α'-Bis(t-butylperoxy)-p-
diisopropylbenzol, 2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)hexan,
t-Butylperoxyisopropylcarbonat, etc. versetzt werden, zur
Durchführung der Peroxid-Vulkanisationsformung. In diesem
Fall kann ein Oxid oder Hydroxid aus einem bivalenten Metall
wie Calcium, Magnesium, Blei, Zink, etc. als
Vernetzungsförderer in Abhängigkeit von den gewünschten
Erfordernissen verwendet werden. Weiterhin kann die
Strahlungsvernetzung angewandt werden.
Das erfindungsgemäße fluorhaltige Pfropfcopolymer kann
Formprodukte mit distinguierten mechanischen Eigenschaften,
insbesondere Kompressionsset in einem hohen Temperaturbereich
ergeben und kann somit effektiv als Formmaterialien zum
Abdichten von Materialien wie O-Ringe, Verpackungen,
Ölabdichtungen, Dichtungen, etc. und ebenfalls für Schläuche,
etc. verwendet werden.
Diese Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Beispiele und
Vergleichsbeispiele detailliert erläutert.
10 g Ammoniumperfluoroctanoat, 2 g Natriumhydroxid (für die
pH-Einstellung) und 5 l entionisiertes Wasser wurden in einen
Autoklaven mit einer Kapazität von 10 l gegeben, und dann
wurde der Innenraum des Autoklaven vollständig mit
Stickstoffgas geflutet. Dann wurden 14,98 g
1,4-Dijodperfluorbutan unter Druck darin eingeführt.
Dann wurde eine Gasmischung, die aus 70 Mol-%
Vinylidenfluorid [VdF] und 30 Mol-% Chlortrifluorethylen
[CTFE] bestand, unter Druck dazugegeben, bis der Innendruck
15 kg/cm2 Manometerdruck erreichte, und dann wurde die
Innentemperatur auf 70°C erhöht.
Dann wurde eine wäßrige Lösung eines
Polymerisationsinitiators, der durch Auflösen von 5 g
Ammoniumpersulfat in 150 ml Wasser hergestellt war, in den
Autoklaven unter Druck zur Initiierung der
Polymerisationsreaktion eingeführt. Unmittelbar danach wurde
der Vorgang des Einführens der Gasmischung aus der
Zusammensetzung als zusätzliches Gas darin unter Druck, bis
der Innendruck 22 kg/cm2 Manometerdruck erreichte,
wiederholt, bis die Feststoffkonzentration des resultierenden
Latex 25 Gew.-% erreichte. Als die gewünschte
Feststoffkonzentration erreicht war, wurden nicht-reagiertes
Gas unmittelbar von dem Autoklaven entfernt, um die Reaktion
zu beenden.
Ein Anteil des resultierenden wäßrigen Latex wurde mit einer
wäßrigen, 5 Gew.-%igen Kaliumalaun-Lösung zum Koagulieren des
resultierenden binären Copolymers versetzt, mit
anschließendem Waschen mit Wasser und Trocknen. Bei dem
binären Copolymer wurden die Copolymerzusammensetzung (durch
19F-NMR), der Jod-Gehalt (durch Elementaranalyse) und die
Lösungsviskosität η sp/c [spezifische Viskosität in
1 Gew.-%iger Dimethylformamid (DMF)-Lösung bei 35°C]
bestimmt.
Dann wurden 1700 g des wäßrigen Latex (425 g als binäres
Copolymer) in einen Autoklaven mit einer Nettokapazität von
3 l gegeben, und der Autoklav wurde im Innenraum vollständig
mit einem Stickstoffgas geflutet. Dann wurden 2,3 g
CF2=CFOCH2C2F5 und 97,7 g Tetrafluorethylen [TFE] dazugegeben
und die Innentemperatur auf 70°C erhöht. Die Reaktion wurde
fortgesetzt, bis der Druck des Reaktionssystems 0 kg/cm2
Manometerdruck erreichte, und dann wurde der Autoklav auf
Raumtemperatur gekühlt, wodurch 1300 g eines wäßrigen Latex
(Feststoffkonzentration 30 Gew.-%) erhalten wurden.
Die Gesamtmenge des so erhaltenen wäßrigen Latex wurde mit
einer wäßrigen, 5 Gew.-%igen Kaliumalaun-Lösung versetzt, zum
Koagulieren des gebildeten Pfropfcopolymers mit
anschließendem Waschen mit Wasser und Trocknen. Für das in
einem organischen Lösungsmittel unlösliche, fluorhaltige
Pfropfcopolymer, das in einer Ausbeute von 400 g erhalten
wurde, wurde die Copolymerzusammensetzung von der
Elementaranalyse (C, H, F und Cl) und das
Materialgleichgewicht (es wurde davon ausgegangen, daß die
Pfropfpolymerisationsausbeute 100% ist) berechnet und der
Schmelzpunkt wurde bestimmt (DSC-Verfahren). Durch FT-IR-
Analyse wurde das Vorhandensein der Absorption aufgrund von
CF3- bei 940 cm-1 bestätigt.
Das fluorhaltige Pfropfcopolymer wurde einem
Kompressionsformen bei 330°C für 6 min unter Bildung von
Blättern mit einer Dicke von 2 mm und P-24 O-Ringen
unterworfen. Weiterhin wurden 100 Gew.-Teile des
fluorhaltigen Pfropfcopolymers, 2 Gew.-Teile
Triallylisocyanurat und 1 Gew.-Teil 2,5-Dimethyl-2,5-bis(t-
butylperoxy)hexan walzgeknetet, und das somit erhaltene
Knetprodukt wurde 2 min bei 180°C preßvulkanisiert, um
ähnliche Blätter und O-Ringe wie oben durch Vulkanisation zu
formen. Für diese (Vulkanisations)-Formprodukte wurden die
physikalischen Eigenschaften im Normalzustand (Shore Härte A,
entsprechend ASTM D-2240-81 und 100% Modul, Zugfestigkeit
und Dehnung gemäß ASTM D-412-83) und Kompressionsset bestimmt
(für Formprodukte, O-Ringe mit einem Ringdrahtdurchmesser von
3,5 mm, die bei 100°C oder 150°C für 22 h zu 25% komprimiert
waren, und für Vulkanisationsformprodukte O-Ringe mit einem
Ringdrahtdurchmesser von 3,5 mm, die bei 200°C für 70 h zu
25% kompromiert waren). Das Färben der Formprodukte wurde
visuell beobachtet.
In Beispiel wurde die Menge an 1,4-Dijodperfluorbutan, das
bei der ersten Polymerisationsstufe verwendet wurde, auf
10,00 g geändert, und 3,14 g CF2=CHBr wurden weiter
verwendet. Die Elementaranalyse des resultierenden binären
Copolymers wurde bezüglich Jod und Brom durchgeführt. Die
Vulkanisationszeit des fluorhaltigen Pfropfcopolymers wurde
auf 5 min geändert.
In Beispiel 1 wurden 6,75 g 1-Jod-2-bromethan anstelle von
1,4-Dijodperfluorbutan verwendet, und 3,14 g CF2=CHBr wurden
weiter verwendet. Weiterhin wurde die Zugabemenge von
CF2=CFOCH2C2F5 als Pfropfmonomer auf 10,8 g und die von TFE
als Pfropfpolymer wurde auf 89,2 g geändert. Die
Elementaranalyse des resultierenden binären Copolymers wurde
bezüglich Jod und Brom durchgeführt, und dessen
Kompressionsformtemperatur wurde auf 290°C geändert.
Weiterhin wurde die Preßvulkanisationszeit des fluorhaltigen
Pfropfcopolymers auf 10 min geändert.
In Beispiel 1 wurde eine Gasmischung, die aus 55 Mol-% VdF
und 45 Mol-% HFP (Hexafluorpropen) bestand, als
Anfangszugabegas verwendet, und eine Gasmischung, die aus
70 Mol-% VdF und 30 Mol-% HFP bestand, wurde als zusätzliches
Gas verwendet. Während der Polymerisationsreaktion wurde der
Gasinnendruck bei 30 kg/cm2 Manometerdruck gehalten. Das
Kompressionsformen des resultierenden binären Copolymers
wurde bei 310°C durchgeführt, und die Lösungsviskosität η
sp/c des fluorhaltigen Pfropfcopolymers wurde bei 35°C als
1%ige Methylethylketon (MEK)-Lösung bestimmt.
In Beispiel 1 wurde die Zugabemenge von TFE als Pfropfmonomer
auf 100 g geändert und das Kompressionsformen des
resultierenden binären Copolymers bei 340°C für 60 min
durchgeführt. Die Preßvulkanisation des fluorhaltigen
Pfropfcopolymers wurde bei 180°C für 10 min durchgeführt.
Jedoch wurden durch das Kompressionsformen und die
Preßvulkanisation keine wertvollen Formprodukte erhalten.
In Beispiel 1 wurden 6,75 g 1-Jod-2-bromethan anstelle von
1,4-Dijodperfluorbutan verwendet, und 3,14 g CF2=CHBr wurden
weiterhin verwendet. Weiterhin wurde die Zugabemenge von
CF2=CFOCH2C2F5 als Pfropfmonomer auf 16,7 g und die von TFE
als Pfropfmonomer auf 83,3 g geändert. Die Elementaranalyse
des resultierenden binären Copolymers wurde für Jod und Brom
durchgeführt, und dessen Kompressionsformtemperatur wurde auf
290°C geändert. Die Preßvulkanisationszeit des fluorhaltigen
Pfropfcopolymers wurde auf 10 min geändert.
Die Ergebnisse der Bestimmung in den zuvor genannten
Beispielen und Vergleichsbeispielen sind in der folgenden
Tabelle zusammen mit den Zugabemengen der Ausgangsmaterialien
gezeigt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Erzeugung eines fluorhaltigen
Pfropfcopolymers, umfassend das Copolymerisieren einer
Mischung von zumindest zwei Arten von Monomeren,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus fluorierten
Monomeren und Propylen, in der Gegenwart einer
gesättigten jodhaltigen Verbindung, dargestellt durch
die allgemeine Formel
RIn
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-Gruppe ist und n 1 oder 2 ist, oder einer Iod- und bromhaltigen Verbindung, dargestellt durch die allgemeine Formel
InBrmR
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-Gruppe ist und n und m jeweils 1 oder 2 sind, und weiteres Pfropfpolymerisieren des resultierenden Copolymers mit Tetrafluorethylen und einem Polyfluorvinylether, dargestellt durch die allgemeine Formel
CF2 =CFOCX2 (CF2)pY
worin X ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom ist, Y ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom ist und p eine ganze Zahl von 0 oder 1 bis 3 ist.
RIn
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-Gruppe ist und n 1 oder 2 ist, oder einer Iod- und bromhaltigen Verbindung, dargestellt durch die allgemeine Formel
InBrmR
worin R eine Fluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoff-Gruppe, eine Chlorkohlenwasserstoff-Gruppe oder eine Kohlenwasserstoff-Gruppe ist und n und m jeweils 1 oder 2 sind, und weiteres Pfropfpolymerisieren des resultierenden Copolymers mit Tetrafluorethylen und einem Polyfluorvinylether, dargestellt durch die allgemeine Formel
CF2 =CFOCX2 (CF2)pY
worin X ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom ist, Y ein Wasserstoffatom oder ein Fluoratom ist und p eine ganze Zahl von 0 oder 1 bis 3 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das fluorierte Monomer
Vinylidenfluorid, Hexafluorpropen, Tetrafluorethylen,
Chlortrifluorethylen oder Perfluor(methylvinylether)
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, worin das fluorierte
Monomer eine Mischung aus Vinylidenfluorid und
Chlortrifluorethylen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin die
Mischung von zumindest zwei Arten von Monomeren,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus fluorierten
Monomeren und Propylen, zumindest eine Art eines
Monomers, ausgewählt aus Hexafluorpropen,
Chlortrifluorethylen, Perfluor(methylvinylether) und
Propylen in einem Anteil von etwa 10 bis etwa 80 Mol-%
in der Monomermischung umfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bin 4, worin eine
ungesättigte, jodhaltige Verbindung oder eine
ungesättigte, bromhaltige Verbindung (B) zusammen mit
der gesättigten jodhaltigen Verbindung oder der jod- und
bromhaltigen Verbindung (A) in einem molaren Verhältnis
von (B) zu (A) von etwa 2/1 bis etwa 1/2 verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin die ungesättigte,
jodhaltige Verbindung Jodtrifluorethylen oder
Perfluor(2-jodethylvinylether) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, worin die
ungesättigte, bromhaltige Verbindung 2-Brom-1,1-
difluorethylen, Bromtrifluorethylen, 4-Brom-3,3,4,4-
tetrafluorbuten-1 oder Perfluor(2-bromethylyinylether)
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, worin der
Polyfluorvinylether in einem Anteil von etwa 0,5 bis
etwa 6 Mol-% als Gesamtmenge von Tetrafluorethylen und
Polyfluorvinylether verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin die
bei der ersten Polymerisationsstufe verwendeten Monomere
und die bei Pfropfreaktionsstufe verwendeten Monomeren
in einem Verhältnis der zuerst genannten zu den zuletzt
genannten von etwa 50/50 bis etwa 90/10, bezogen auf das
Gewicht, verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, worin die
erste Polymerisationsstufe durch Emulsionspolymerisation
oder Lösungspolymerisation durchgeführt und der
resultierende wäßrige Latex oder die Lösung gekühlt und
nach Reinigen von nicht-reagiertem Monomeren mit
Tetrafluorethylen und Polyfluorvinylether versetzt wird,
unter Durchführung der Pfropfcopolymerisationsreaktion.
11. Fluorhaltiges Pfropfcopolymer, erhältlich durch ein
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Fluorhaltiges Pfropfcopolymer nach Anspruch 11, zur
Verwendung als Formmaterialien zum Abdichten von
Materialien.
13. Fluorhaltige Pfropfcopolymerzusammensetzung, umfassend
ein fluorhaltiges Pfropfcopolymer nach Anspruch 11 und
ein organisches Peroxid.
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