DE19854431A1 - Phosphatierverfahren mit Spülwasser-Einsparung - Google Patents
Phosphatierverfahren mit Spülwasser-EinsparungInfo
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Abstract
Verfahren zur Phosphatierung von Metallen nach einer vorausgehenden Reinigung unter Aufbereitung von Phosphatierbadüberlauf und/oder von Spülwasser nach der Phosphatierung, wobei die Phosphatierung mit einer sauren wäßrigen Phosphatierlösung erfolgt, die 3 bis 50 g/l Phosphationen, berechnet als PO¶4¶·3-·, 0,2 bis 3 g/l Zinkionen, gegebenenfalls weitere Metallionen sowie gegebenenfalls Beschleuniger enthält, und wobei der Phosphatierbadüberlauf und/oder das Spülwasser einer Umkehrosmose, einem Ionenaustauschverfahren, einer Nanofiltration, einer Elektrodialyse und/oder einer Schwermetallfällung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das an Metallionen abgereicherte Permeat der Umkehrosmose oder der Nanofiltration bzw. die nach Ionenaustausch, Elektrodialyse oder Schwermetallfällung erhaltene an Metallionen abgereicherte Wasserphase als Spülwasser zum Spülen der Metalle nach der Reinigung eingesetzt wird.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Phosphatierung von
Metalloberflächen, wie sie als verbreitete Korrosionsschutzmaßnahme in
der metallverarbeitenden Industrie wie beispielsweise der
Automobilindustrie und der Haushaltsgeräteindustrie, jedoch teilweise auch
in Stahlwerken durchgeführt wird. Sie betrifft ein Verfahren zur
Aufbereitung des Überlaufs der Phosphatierbäder und/oder des
Spülwassers nach der Phosphatierung. Das Verfahren vereinfacht die
Abwasserbehandlung und ermöglicht in einer bevorzugten
Ausführungsform die Rückführung von Badinhaltsstoffen in das
Phosphatierbad. Weiterhin ist vorgesehen, das aufbereitete Abwasser für
Spülschritte zwischen Reinigung und Phosphatierung einzusetzen.
Die Phosphatierung von Metallen verfolgt das Ziel, auf der Metalloberfläche
festverwachsene Metallphosphatschichten zu erzeugen, die für sich bereits
Korrosionsbeständigkeit verbessern und in Verbindung mit Lacken und
anderen organischen Beschichtungen zu einer wesentlichen Erhöhung der
Haftung und der Resistenz gegen Unterwanderung bei
Korrosionsbeanspruchung beitragen. Solche Phosphatierverfahren sind
seit langem im Stand der Technik bekannt. Für die Vorbehandlung vor der
Lackierung eigenen sich insbesondere die Niedrig-Zink-
Phosphatierverfahren, bei denen die Phosphatierlösungen vergleichsweise
geringe Gehalte an Zinkionen von z. B. 0,5 bis 2 g/l aufweisen. Ein
wesentlicher Parameter in diesen Niedrig-Zink-Phosphatierbädern ist das
Gewichtsverhältnis Phosphationen zu Zinkionen, das üblicherweise im
Bereich < 12 liegt und Werte bis zu 30 annehmen kann.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Mitverwendung anderer mehrwertiger
Kationen als Zink in den Phosphatierbädern Phosphatschichten mit
deutlich verbesserten Korrosionsschutz- und Lackhaftungseigenschaften
ausgebildet werden können. Beispielsweise finden Niedrig-Zink-Verfahren
mit Zusatz von z. B. 0,5 bis 1,5 g/l Manganionen und z. B. 0,3 bis 2,0 g/l
Nickelionen als sogenannte Trikation-Verfahren zur Vorbereitung von
Metalloberflächen für die Lackierung, beispielsweise für die kathodische
Elektrotauchlackierung von Autokarosserien, weite Anwendung.
Eine Phosphatierlösung enthält schichtbildende Komponenten wie z. B.
Zink- und ggf. weitere zweiwertige Metallionen sowie Phosphationen.
Außerdem enthält eine Phosphatierlösung nichtschichtbildende
Komponenten wie insbesondere Beschleuniger und deren Abbauprodukte.
Die Abbauprodukte des Beschleunigers entstehen dadurch, daß dieser mit
dem durch Beizreaktion an der Metalloberfläche gebildeten Wasserstoff
reagiert. Die sich mit der Zeit im Phosphatierbad anreichernden
nichtschichtbildenden Komponenten wie beispielsweise Alkalimetallionen
und insbesondere die Abbauprodukte des Beschleunigers können aus der
Phosphatierlösung nur dadurch entfernt werden, daß man ein Teil der
Phosphatierlösung austrägt und verwirft und kontinuierlich oder
diskontinuierlich durch neue Phosphatierlösung ersetzt. Phosphatierlösung
kann beispielsweise dadurch ausgetragen werden, daß man das
Phosphatierbad mit einem Überlauf betreibt und den Überlauf verwirft. In
der Regel ist ein Überlauf jedoch nicht erforderlich, da durch die
phosphatierten Metallteile eine ausreichende Menge Phosphatierlösung als
anhaftender Flüssigkeitsfilm ausgetragen wird.
Nach der Phosphatierung wird die an den phosphatierten Teilen wie
beipsielsweise Automobilkarossen anhaftende Phosphatierlösung mit
Wasser abgespült. Da die Phosphatierlösung Schwermetalle und ggf.
weitere Inhaltsstoffe enthält, die nicht unkontrolliert in die Umwelt
abgegeben werden dürfen, muß das Spülwasser einer Wasserbehandlung
unterzogen werden. Dies muß in einem getrennten Schritt vor der
Einleitung in eine biologische Kläranlage erfolgen, da sonst die
Funktionsfähigkeit der Kläranlage gefährdet würde.
Die zu phosphatierenden Teile werden vor der Phosphatierung
üblicherweise gereinigt. Hierfür werden insbesondere sogenannte
alkalische Reiniger eingesetzt, die oberflächenaktive Stoffe sowie
alkalische Buildersubstanzen wie beispielsweise Hydroxide, Carbonate
oder Silicate enthalten. Für empfindliche Metalle und/oder bei geringerer
Verschmutzung können auch sogenannte Neutralreiniger Verwendung
finden. Diese enthalten in der Regel nichtionische Tenside, ggf. in
Kombination mit anionischen Tensiden, und weniger alkalische Buildersub
stanzen als die alkalischen Reiniger.
Nach der Reinigung wird die anhaftende Reinigerlösung von den zu
phosphatierenden Metallen abgespült, bevor diese - ggf. nach einer
zwischengeschalteten Aktivierung - mit der Phosphatierlösung in
Berührung kommen. Der Spülschritt zwischen der Reinigung und der
Phosphatierung trägt wesentlich zum Wasserverbrauch der Reinigungs-
und Phosphatieranlage bei.
Da sowohl die Entsorgung des Abwassers (aus Phosphatierbadüberlauf
und/oder Spülwasser) als auch die Versorgung der Phosphatieranlage mit
Frischwasser Kostenfaktoren sind, besteht ein Bedarf, diese Kosten zu
minimieren. Die DE-C-44 20 760 beschreibt ein Verfahren und eine Anlage
zur Wiederaufbereitung oder Aufkonzentration verbrauchter tensidhaltiger
Eisenphosphatierbäder. Hierbei handelt es sich also nicht um eine
Zinkphosphatierung wie vorstehend beschrieben, die auf den behandelten
Metalloberflächen kristalline zinkhaltige Phosphatschichten erzeugt.
Vielmehr beschreibt dieses Verfahren eine Eisenphosphatierung, bei der
auf Eisenoberflächen amorphe Schichten von Eisenphosphat und
Eisenoxiden entstehen. Setzt man der Eisenphosphatierlösung Tenside zu,
so wirkt diese gleichzeitig als Reiniger. In dem genannten Dokument geht
es um die Wiederaufbereitung einer solchen tensidhaltigen
Eisenphosphatierlösung durch eine Ultrafiltration. Diese wird derart
durchgeführt, daß die Tenside überwiegend als Retentat zurückgehalten
werden. Das Permeat enthält die Metallionen und muß entsorgt werden.
Die im Retentat zurückgehaltenen Tenside können durch die weiteren
Komponenten der Eisenphosphatierlösung ergänzt und dem
Phosphatierbad wieder zugeführt werden. Nach diesem Verfahren kann
man einen Teil der Wirkstoffe in die Eisenphosphatierlösung zurückführen
und die Ab- und Frischwassermengen vermindern.
Die EP-A-414 301 betrifft ein abwasserfrei arbeitendes Verfahren zur
Erzeugung von Phosphatüberzügen auf Metalloberflächen mittels
wäßriger, Eisen(II)- und Nitrationen enthaltender Zinkphosphatlösungen.
Dabei wird dem Phosphatierbad eine Spülbadkaskade aus mindestens 2
Spülbädern nachgeschaltet, salzarmes, vorzugsweise salzfreies Wasser in
das letzte Spülbad gespeist, der Wasserüberlauf in das jeweils
vorausgehende Spülbad bzw. das Phosphatierbad geleitet und dem
Phosphatierbad mindestens so viel salzarmes bzw. salzfreies Wasser
entzogen, daß es das mit Phosphat angereicherte Spülwasser aus der
Kaskade aufnehmen kann. Hierbei läßt es sich jedoch nicht vermeiden,
daß sich unerwünschte Inhaltsstoffe wie beispielsweise Abbauprodukte
des Beschleunigers im Phosphatierbad anreichern.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, den Gesamt-Wasserverbrauch für die
Reinigung und die Phosphatierung zu verringern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Phosphatierung von
Metallen nach einer vorausgehenden Reinigung unter Aufbereitung von
Phosphatierbadüberlauf und/oder von Spülwasser nach der
Phosphatierung, wobei die Phosphatierung mit einer sauren wäßrigen
Phosphatierlösung erfolgt, die 3 bis 50 g/l Phosphationen, berechnet als
PO4 3-, 0,2 bis 3 g/l Zinkionen, gegebenenfalls weitere Metallionen sowie
gegebenenfalls Beschleuniger enthält, und wobei der
Phosphatierbadüberlauf und/oder das Spülwasser einer Umkehrosmose,
einem Ionenaustauschverfahren, einer Nanofiltration, einer Elektrodialyse
und/oder einer Schwermetallfällung unterworfen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das an Metallionen abgereicherte Permeat der
Umkehrosmose oder der Nanofiltration bzw. die nach Ionenaustausch,
Elektrodialyse oder Schwermetallfällung erhaltene an Metallionen
abgereicherte Wasserphase als Spülwasser zum Spülen der Metalle nach
der Reinigung eingesetzt wird.
Demnach besteht der wesentliche Schritt der Erfindung darin, den
Phosphatierbadüberlauf oder das Spülwasser nach der Phosphatierung so
aufzubereiten, daß eine Wasserphase mit verringertem Gehalt an
Metallionen erhalten wird, die für Spülzwecke nach der Reinigung und vor
der Phosphatierung eingesetzt werden kann. Dabei ist es durchaus
tolerierbar und kann sogar so gar vorzuziehen sein, daß die zum Spülen
eingesetzte Wasserphase noch Stoffe enthält, deren Anwesenheit im
Phosphatierbad erwünscht ist.
Für die Aufbereitung des Phosphatierbadüberlaufs und/oder des
Spülwassers nach der Phosphatierung stehen unterschiedliche Methoden
zur Verfügung. Beispielsweise kann eine Umkehrosmose eingesetzt
werden, die alle gelösten Stoffe zurückhält. Das Permeat stellt daher ein
praktisch reines Wasser dar, während das Retentat einer weiteren
Abwasserbehandlung zugeführt werden muß. In der deutschen
Patentanmeldung 198 13 058.9 wird vorgeschlagen, zur Aufbereitung von
Phosphatierbadüberlauf und/oder von Spülwasser nach der
Phosphatierung eine Nanofiltration einzusetzen. Diese hat im Zuge des
erfindungsgemäßen Verfahrens den Vorteil, ein Retentat zu liefern, in dem
die zweiwertigen Metalle der Phosphatierlösung angereichert und
einwertige Anionen/Kationen abgereichert sind und das in das
Phosphatierbad zu dessen Ergänzung zurückgeführt werden kann, ohne
daß eine unerwünschte Aufsalzung mit Neutralsalzen stattfindet.
Erfindungsgemäß wird das an zweiwertigen Metallionen abgereicherte
Permeat als Spülwasser nach der Reinigung verwendet. Diese
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist besonders
bevorzugt, da sowohl Retentat als auch Permeat einer weiteren
Verwendung zugeführt werden.
In weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die an Metallionen abgereicherte Wasserphase, die für Spülzwecke nach
der Reinigung eingesetzt werden kann, dadurch erhalten werden, daß man
Metallionen durch Elektrodialyse, durch Ionenaustauschverfahren oder
durch Ausfällen abtrennt.
Falls der pH-Wert des aufbereiteten Phosphatierbadüberlaufs bzw. des
Spülwassers nach der Phosphatierung zu niedrig liegt, um als Spülwasser
nach der in der Regel alkalischen Reinigung eingesetzt werden zu können,
muß der pH-Wert durch Zugabe von Alkalien angehoben werden.
Die Zink-Gehalte in der Phosphatierlösung liegen vorzugsweise im Bereich
von 0,4 bis 2 g/l und insbesondere von 0,5 bis 1,5 g/l, wie sie für Niedrig-
Zink-Verfahren üblich sind. Das Gewichtsverhältnis Phosphationen zu
Zinkionen in den Phosphatierbädern kann in weiten Grenzen schwanken,
sofern es im Bereich zwischen 3,7 und 30 liegt. Ein Gewichtsverhältnis
zwischen 10 und 20 ist besonders bevorzugt.
Dabei kann das Phosphatierbad außer den Zink- und Phosphationen
weitere Komponenten enthalten, wie sie derzeit in Phosphatierbädern
üblich sind.
Vorzugsweise werden Phosphatierlösungen eingesetzt, die weitere ein-
oder zweiwertige Metallionen enthalten, die sich erfahrungsgemäß günstig
auf die Lackhaftung und den Korrosionsschutz der hiermit erzeugten
Phosphatschichten auswirken. Demgemäß enthält die erfindungsgemäße
Phosphatierlösung vorzugsweise zusätzlich eines oder mehrere der
folgenden Kationen:
0,1 bis 4 g/l Mangan(II),
0,1 bis 2,5 g/l Nickel (II),
0,2 bis 2,5 g/l Magnesium(II),
0,2 bis 2,5 g/l Calcium(II),
0,002 bis 0,2 g/l Kupfer(II),
0,1 bis 2 g/l Cobalt(II).
0,1 bis 4 g/l Mangan(II),
0,1 bis 2,5 g/l Nickel (II),
0,2 bis 2,5 g/l Magnesium(II),
0,2 bis 2,5 g/l Calcium(II),
0,002 bis 0,2 g/l Kupfer(II),
0,1 bis 2 g/l Cobalt(II).
Beispielsweise enthält die Phosphatierlösung außer Zinkionen als
zusätzliche Kationen 0,1 bis 4 g/l Manganionen und 0,002 bis 0,2 g/l
Kupferionen und nicht mehr als 0,05 g/l, insbesondere nicht mehr als
0,001 g/l Nickelionen. Wünscht man jedoch an der herkömmlichen Trikation-
Technologie festzuhalten, können Phosphatierbäder eingesetzt werden,
die außer Zinkionen 0,1 bis 4 g/l Manganionen und zusätzlich 0,1 bis
2,5 g/l Nickelionen enthalten. In welcher Form die Kationen in die
Phosphatierbäder eingebracht werden ist prinzipiell ohne Belang. Es bietet
sich insbesondere an, als Kationenquelle Oxide und/oder Carbonate zu
verwenden. Wegen der Gefahr einer Aufsalzung der Phosphatierbäder
sollten vorzugsweise Salze anderer Säuren als Phosphorsäure vermieden
werden.
Bei Phosphatierbädern, die für unterschiedliche Substrate geeignet sein
sollen, ist es üblich geworden, freies und/oder komplexgebundenes Fluorid
in Mengen bis zu 2,5 g/l Gesamtfluorid, davon bis zu 750 mg/l freies
Fluorid, jeweils berechnet als F-, zuzusetzen. Bei Abwesenheit von Fluorid
soll der Aluminiumgehalt des Bades 3 mg/l nicht überschreiten. Bei
Gegenwart von Fluorid werden infolge der Komplexbildung höhere Al-
Gehalte toleriert, sofern die Konzentration des nicht komplexierten Al
3 mg/l nicht übersteigt.
Außer den schichtbildenden zweiwertigen Kationen enthalten
Phosphatierbäder in der Regel zusätzlich Natrium-, Kalium- und/oder
Ammoniumionen zur Einstellung der freien Säure.
Phosphatierbäder, die ausschließlich der Behandlung von verzinktem
Material dienen, müssen nicht notwendigerweise einen sogenannten
Beschleuniger enthalten. Beschleuniger, die bei der Phosphatierung
unverzinkter Stahloberflächen erforderlich sind, werden in der Technik
jedoch auch häufig bei der Phosphatierung von verzinktem Material mit
eingesetzt. Beschleunigerhaltige Phosphatierlösungen haben den
zusätzlichen Vorteil, daß sie sowohl für verzinkte als auch für unverzinkte
Materialien geeignet sind. Dies ist besonders bei der Phosphatierung von
Automobilkarrosserien wichtig, da diese häufig sowohl verzinkte als auch
unverzinkte Oberflächen enthalten.
Im Stand der Technik stehen für Phosphatierbäder unterschiedliche
Beschleuniger zur Verfügung. Sie beschleunigen die Schichtausbildung
und erleichtern die Bildung geschlossener Phosphatschichten, da sie mit
dem bei der Beizreaktion entstehenden Wasserstoff reagieren. Dieser
Prozeß wird als "Depolarisierung" bezeichnet. Das Entstehen von
Wasserstoffblasen an der Metalloberfläche, die die Schichtausbildung
stören, wird hierdurch verhindert. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind solche Beschleuniger bevorzugt, deren Neben- oder
Abbauprodukte (Reaktionsprodukte mit Wasserstoff) die Nanofiltrations
membran durchdringen können. Hierdurch wird gewährleistet, daß sich
diese Neben- und Abbauprodukte des Beschleunigers nicht im
Phosphatierbad anreichern, sondern über das Filtrat der Nanofiltration
zumindest teilweise aus dem System ausgetragen werden.
Insbesondere geeignet sind solche Beschleuniger, die als Neben- oder
Abbauprodukte entweder Wasser oder einwertig geladene Ionen bilden,
die eine Nanofiltrationsmembran durchdringen können. Beispielsweise
kann die Phosphatierlösung einen oder mehrere der folgenden
Beschleuniger enthalten:
0,3 bis 4 g/l Chlorationen
0,01 bis 0,2 g/l Nitritionen
0,1 bis 10 g/l Hydroxylamin
0,001 bis 0,15 g/l Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form
0,5 bis 80 g/l Nitrationen.
0,3 bis 4 g/l Chlorationen
0,01 bis 0,2 g/l Nitritionen
0,1 bis 10 g/l Hydroxylamin
0,001 bis 0,15 g/l Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form
0,5 bis 80 g/l Nitrationen.
Bei der Depolarisierungsreaktion an der Metalloberfläche entstehen aus
Chlorationen Chloridionen, aus Nitritionen Nitrationen und
Ammoniumionen, aus Nitrationen Ammoniumionen, aus Hydroxylamin
Ammoniumionen und aus Wasserstoffperoxid Wasser. Die gebildeten
Anionen oder Ammoniumionen können eine Nanofiltrationsmembran
passieren, so daß sie im erfindungsgemäßen Verfahren zumindest
teilweise aus dem Phosphatierbadüberlauf oder aus dem Spülwasser nach
der Phosphatierung ausgetragen werden.
Zusammen mit oder anstelle von Chlorationen kann als Beschleuniger
vorteilhafterweise Wasserstoffperoxid verwendet werden. Dieses kann als
solches oder in Form von Verbindungen eingesetzt werden, die unter den
Bedingungen des Phosphatierbads Wasserstoffperoxid bilden. Als
Nebenprodukte sollen hierbei jedoch vorzugsweise keine mehrwertigen
Ionen entstehen, da diese bei der Rückführung des Konzentrats einer
Nanofiltration im Phosphatierbad angereichert werden würden. Daher
bieten sich als Alternative zu Wasserstoffperoxid insbesondere
Alkalimetallperoxide an.
Ein im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ebenfalls
vorzugsweise zu verwendender Beschleuniger ist Hydroxylamin. Setzt man
dieses in freier Form oder in Form von Hydroxylammoniumphosphaten,
Hydroxylammoniumnitrat und/oder Hydroxylammoniumchlorid dem
Phosphatierbad zu, entstehen ebenfalls nur Abbau- oder Nebenprodukte,
die eine Nanofiltrationsmembran druchdringen können.
Für die Nanofiltration stehen im Stand der Technik unterschiedliche
Membrantypen zur Verfügung. Da Phosphatierbäder und auch die
entsprechenden Spülwässer sauer reagieren, sollte die eingesetzte
Nanofiltrationsmembran säurestabil sein. Geeignet sind beispielsweise
anorganische Membranen wie z. B. Keramikmembranen. Weiterhin können
organische Polymermembranen eingesetzt werden. Insbesondere ist eine
Polyamid-Membran geeignet.
Das Filtrat (Permeat) der Nanofiltration enthält bei geeigneter
Anlagenauslegung und Prozeßführung nur so geringe Konzentrationen an
zweiwertigen Kationen, daß deren Abwassergrenzwerte eingehalten
werden können. Setzt man dieses Filtrat erfindungsgemäß als Spülwasser
zwischen Reinigung und Phosphatierung ein, werden auch nach dieser
Weiterverwendung die Abwassergrenzwerte für die vorliegenden
zweiwertigen Kationen eingehalten. Bei der Abwasseraufbereitung ist eine
Schwermetallfällung nicht mehr erforderlich.
Vorzugsweise betreibt man das Verfahren derart, daß man das Konzentrat
der Nanofiltration in die Phosphatierlösung zurückführt. Die im Überlauf
des Phosphatierbads oder im Spülwasser nach der Phosphatierung
vorhandenen schichtbildenden Kationen werden hierdurch zumindest nicht
vollständig verworfen, sondern der Phosphatierlösung zumindest teilweise
wieder zugeführt. Die Gehalte der Phosphatierlösung an diesen Kationen
müssen dann nur entsprechend dem Verbrauch durch die
Phosphatschichtbildung oder durch die Schlammbildung im
Phosphatierbad ergänzt werden. Dies führt einerseits zu verringerten
Entsorgungskosten und führt andererseits zu einer wirtschaftlicheren
Fahrweise des Phosphatierbads, da weniger Inhaltsstoffe neu zugeführt
werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren unter Einsatz einer Nanofiltration wurde
an einem Spülwasser nach der Phosphatierung erprobt. Das Spülwasser
wurde über eine aus Polyamid bestehende Desal DK-Membran
nanofiltriert. Die Gehalte des Spülwassers an Zink, Nickel, Mangan und
einwertigen Ionen sind in der Tabelle aufgeführt. Weiterhin enthält die
Tabelle die entsprechenden Werte im Permeat und im Konzentrat der
Nanofiltration. Das Membranfiltrationsverfahren wurden derart betrieben,
daß sich ein Volumenverhältnis von Retentat zu Konzentrat wie 1 : 1
einstellte. Die Nanofiltration erfolgte mit einer Druckdifferenz von 7 bar bei
einer Temperatur von 35°C. Der Membranfluß lag im Bereich von 35 bis
45 l/m2 und Stunde. Durch Optimierung der Betriebsbedingungen wie
beispielsweise Einsatz einer größeren Membranfläche kann das
Volumenverhältnis Konzentrat zu Permeat weiter in Richtung des
Permeats verschoben werden. Der summarische Trenneffekt ist dann
ausgeprägter. Das Ausführungsbeispiel zeigt jedoch so schon deutlich,
daß sich im Konzentrat der Nanofiltration die zweiwertigen Kationen
deutlich stärker anreichern als einwertige Ionen. Dementsprechend sind im
Permeat der Nanofiltration die zweiwertigen Metallionen deutlich
abgereichert. Die in Deutschland geltenden Abwassergrenzwerte für diese
Ionen werden eingehalten. Das Permeat der Nanofiltration wurde als
Spülwasser nach der Reinigung und vor der Phosphatierung eingesetzt.
Der Gesamt-Wasserverbrauch der Reinigungs- und Phosphatieranlage
konnte hierdurch gesenkt werden, ohne daß Qualitätseinbußen bei der
Phosphatierung festgestellt werden konnten.
Dieses Beispiel zeigt ebenfalls die Aufarbeitung des Spülwassers nach der
Phosphatierung durch Nanofiltration. Hierfür wurde eine CMS-OX-200-5-
Membran verwendet. Die Druckdifferenz betrug 20 bar, der Membranfluß
47 kg/m2.h. Dabei wurde ein Volumenverhältnis von Konzentrat zu Filtrat
von 1 : 6 eingestellt. Die Tabelle zeigt den erzielten Trenneffekt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Phosphatierung von Metallen nach einer
vorausgehenden Reinigung unter Aufbereitung von
Phosphatierbadüberlauf und/oder von Spülwasser nach der
Phosphatierung, wobei die Phosphatierung mit einer sauren wäßrigen
Phosphatierlösung erfolgt, die 3 bis 50 g/l Phosphationen, berechnet
als PO4 3-, 0,2 bis 3 g/l Zinkionen, gegebenenfalls weitere Metallionen
sowie gegebenenfalls Beschleuniger enthält, und wobei der
Phosphatierbadüberlauf und/oder das Spülwasser einer
Umkehrosmose, einem Ionenaustauschverfahren, einer Nanofiltration,
einer Elektrodialyse und/oder einer Schwermetallfällung unterworfen
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das an Metallionen abgereicherte
Permeat der Umkehrosmose oder der Nanofiltration bzw. die nach
Ionenaustausch, Elektrodialyse oder Schwermetallfällung erhaltene an
Metallionen abgereicherte Wasserphase als Spülwasser zum Spülen
der Metalle nach der Reinigung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phosphatierlösung einen oder mehrere der folgenden Beschleuniger
enthält:
0,3 bis 4 g/l Chlorationen
0,01 bis 0,2 g/l Nitritionen
0,1 bis 10 g/l, Hydroxylamin
0,001 bis 0,15 g/l Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form
0,5 bis 80 g/l Nitrationen.
0,3 bis 4 g/l Chlorationen
0,01 bis 0,2 g/l Nitritionen
0,1 bis 10 g/l, Hydroxylamin
0,001 bis 0,15 g/l Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form
0,5 bis 80 g/l Nitrationen.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Phosphatierbadüberlauf und/oder das
Spülwasser einer Nanofiltration unterzogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nanofiltration über eine Polyamidmembran erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Konzentrat der Nanofiltration zumindest
teilweise in die Phosphatierlösung zurückführt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998154431 DE19854431A1 (de) | 1998-11-25 | 1998-11-25 | Phosphatierverfahren mit Spülwasser-Einsparung |
PCT/EP1999/001700 WO1999048819A1 (de) | 1998-03-25 | 1999-03-16 | Abwasseraufbereitung bei der phosphatierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998154431 DE19854431A1 (de) | 1998-11-25 | 1998-11-25 | Phosphatierverfahren mit Spülwasser-Einsparung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19854431A1 true DE19854431A1 (de) | 2000-05-31 |
Family
ID=7889015
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998154431 Withdrawn DE19854431A1 (de) | 1998-03-25 | 1998-11-25 | Phosphatierverfahren mit Spülwasser-Einsparung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19854431A1 (de) |
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1998
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